Russland-Ukraine-Krieg Wichtigste Ereignisse der Kalenderwochen 32 bis 36 im Rückblick

Oliver Kohlmaier

3.9.2024

Tote und Verletzte: Russland startet erneut Angriffe auf Ukraine

Tote und Verletzte: Russland startet erneut Angriffe auf Ukraine

Erneut Tote und Verletzte in der Ukraine – Nach einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Saporischschja hat Russland Luft- und Artillerieangriffe auf die Stadt gestartet. Dabei wurden nach Behördenangaben mehrere Zivilisten getötet und verletzt, darunter ein achtjähriger Junge.

03.09.2024

Am 24. Februar 2022 begann Russland seinen grossflächigen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine. Die Frontlinie ist seit Herbst 2022 nahezu unverändert. Fast 18 Prozent der Ukraine sind von russischen Truppen besetzt. Ein Ende des Krieges ist nicht absehbar. Die Entwicklungen im Ticker.

Oliver Kohlmaier

Das Wichtigste im Überblick

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  • 23.55 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 1. September 2024

  • 15.52 Uhr

    EU-Staaten importieren mehr Gas aus Russland als aus den USA

    Erstmals seit knapp zwei Jahren haben die EU-Staaten in einem Quartal wieder mehr Gas aus Russland importiert als aus den USA. Das geht aus Daten der Brüsseler Beratungsgesellschaft Bruegel hervor.

    Demnach bezog die EU im Vierteljahr von April bis Juni gut 12,7 Milliarden Kubikmeter aus Russland und 12,3 Milliarden aus den Vereinigten Staaten. Verglichen mit dem ersten Quartal 2024 gingen die Lieferungen aus Russland zwar leicht zurück, die aus den USA sanken jedoch stärker.

    Grösster Gaslieferant der EU bleibt mit 23,9 Kubikmetern im zweiten Quartal Norwegen. Bis zu seinem Überfall auf die Ukraine Anfang 2022 hatte Russland diese Position, danach fuhren viele EU-Staaten die Einfuhren aus dem Land zurück. EU-weit ist Russland in der Lieferantenliste knapp vor die USA auf Position zwei gestiegen. Die Zielländer gingen aus den Daten nicht hervor.

  • 14.50 Uhr

    Russische Truppen melden weiteres Vorrücken im Donbass

    Russische Truppen rücken nach eigenen Angaben im ostukrainischen Gebiet Donezk weiter vor. Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete die Eroberung des Ortes Wyjimka im Norden des Donbass nahe der ukrainisch kontrollierten Stadt Siwersk. Der ukrainische Generalstab berichtete zwar von neun russischen Sturmangriffen seit Samstag an diesem Frontabschnitt, darunter auch auf Wyjimka. Sie seien aber abgewehrt worden, hiess es. Beide Darstellungen waren bislang nicht unabhängig überprüfbar. Auch bei der derzeitigen Hauptangriffsrichtung auf die ukrainische Stadt Pokrowsk nahm das russische Militär Geländegewinne für sich in Anspruch.

  • 14.32 Uhr

    Russland verkauft der EU wieder mehr Gas

    Erstmals seit knapp zwei Jahren haben die EU-Staaten in einem Quartal wieder mehr Gas aus Russland importiert als aus den USA. Das geht aus Daten der Brüsseler Beratungsgesellschaft Bruegel hervor.

    Demnach bezog die EU im Vierteljahr von April bis Juni gut 12,7 Milliarden Kubikmeter aus Russland und 12,3 Milliarden aus den Vereinigten Staaten. Verglichen mit dem ersten Quartal 2024 gingen die Lieferungen aus Russland zwar leicht zurück, die aus den USA sanken jedoch stärker. Über die Zahlen berichtete heute «Welt».

    Grösster Gaslieferant der EU bleibt mit 23,9 Kubikmetern im zweiten Quartal Norwegen. Bis zu seinem Überfall auf die Ukraine Anfang 2022 hatte Russland diese Position, danach fuhren viele EU-Staaten die Einfuhren aus dem Land zurück. EU-weit ist Russland in der Lieferantenliste knapp vor die USA auf Position zwei gestiegen. Die Zielländer gingen aus den Daten nicht hervor.

  • 13.52 Uhr

    Ballistische Raketen treffen Charkiw – viele Verletzte

    Die russische Armee hat die ukrainische Metropole Charkiw heute mit mehreren ballistischen Raketen vom Typ Iskander beschossen.

    «Einer dieser Schläge hat ein Wohngebiet getroffen und mehrere Wohnungen und einen Supermarkt in Brand gesetzt», wird Bürgermeister Ilor Terechow zitiert. «Es gab Opfer, darunter medizinisches Personal.»

    Die Behörden sprechen bisher von 29 Verletzten. Zwei Erwachsene und zwei Kinder seien in kritischem Zustand.

  • 13.30 Uhr

    Moskau sieht USA als Kriegspartei

    Der Kreml rechnet nicht mit einem schnellen Vermittlungserfolg im Krieg gegen die Ukraine, falls in den USA Donald Trump wieder Präsident wird. «Ich glaube nicht, dass es einen Zauberstab gibt. In einem Tag ist das nicht zu schaffen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Fernsehen.

    Er kommentierte damit Behauptungen des Ex-Präsidenten und jetzigen republikanischen Bewerbers Trump, er könne den russisch-ukrainischen Konflikt binnen eines Tages beenden. Trotzdem spielte Peskow mit der Idee. Man könnte sich vorstellen, «dass der nächste Präsident der USA in seiner Rede zum Amtsantritt verkündet, dass die USA für Frieden eintreten und deshalb ihre Unterstützung für die Ukraine einstellen», sagte der Sprecher.

    Und weiter: «Dann verändert sich zum nächsten Morgen vielleicht etwas im Denken, vor allem in Kiew.» Peskow fügte in dem Interview für die Sendung «Moskau. Kreml. Putin» aber hinzu, dass dies alles rein hypothetisch sei.

    Die USA seien durch ihre Waffenlieferungen für die Ukraine schon sehr weit Teil des Konflikts, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin. Das Verhältnis zwischen Moskau und Washington sei deshalb so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht. Offiziell hielt Peskow an der Linie fest, dass Russland im Wahlkampf zwischen Trump und der Bewerberin Kamala Harris von der Demokratischen Partei niemanden bevorzuge.

  • 12.22 Uhr

    Bisher 17 der 19 Touristen-Leichen geborgen

    Auf der für ihre Vulkane berühmten russischen Halbinsel Kamtschatka ist ein abgestürzter Hubschrauber mit zahlreichen Toten gefunden worden – siehe Eintrag 11.23 Uhr. Bislang seien 17 Leichen entdeckt worden, teilte das Zivilschutzministerium in Moskau mit.

    Die Suche nach den übrigen Insassen ging auf der fernöstlichen Halbinsel weiter. In der seit Samstag vermissten Maschine vom Typ Mi-8 waren 19 Touristen und 3 Besatzungsmitglieder unterwegs. Der Hubschrauber war im Gebiet um den Vulkan Watschkaschez geflogen und am Landeplatz im Dorf Nikolajewka nicht zur geplanten Zeit angekommen, wie es hiess.

    Wegen dichten Nebels konnte erst einen Tag später aus der Luft gesucht werden. Den Angaben nach wurde das Wrack des Helikopters in etwa 900 Meter Höhe entdeckt – nicht weit von der Stelle, von der aus es den letzten Funkkontakt gegeben hatte. Die Luftfahrtbehörde untersuche den Unfall, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass.

    Auf der Halbinsel 6800 Kilometer östlich von Moskau sind Hubschrauber ein wichtiges Verkehrsmittel, es kommt aber immer wieder zu Abstürzen. Das Wetter in der Region ändert sich oft sprunghaft.

    Für Touristen bieten private Unternehmen Hubschrauberausflüge in Reservate an, in denen Bären leben, oder auch Landungen im Innern von Vulkanen an heissen Seen. Bekannt ist die Halbinsel für ihre grosse geologische Aktivität mit häufigen Erdbeben und aktiven Vulkanen.

  • 12 Uhr

    «Monumentaler Fehler der Luftabwehr»: Kiew trifft Moskaus Energie-Infrastruktur

    Die massive ukrainische Drohnen-Attacke auf Ziele in Russland – sie Einträge 9.27 und 9.40 Uhr – hat offenbar beträchtlichen Schaden angerichtet. Dabei ist vor allem die Energie-Infrastruktur ins Visier genommen worden.

    Im Oblast Twer soll ein Kraftwerk inklusive der versorgenden Gas-Pipeline getroffen worden sein. Diese verbindet angeblich das Kraftwerk mit einem wichtigen Gas-Verteilungszentrum in der Nähe.

    Relativ peinlich dürfte Wladimir Putin die Attacke auf die Moskauer Öl-Raffinerie sein, die nur 16 Kilometer vom Kreml entfernt ist. Sie gehört zu den grössten des Landes und verarbeitet täglich 240'000 Barrel.

    YouTuber Suchomimus fasst die Angriffe nochmal mit Karten zusammen und fragt sich, was eigentlich mit der russischen Armee los ist: «Das ist ein monumentaler Fehler der Luftabwehr.»

  • 11.23 Uhr

    19 Touristen sterben bei Helikopter-Absturz

    Gestern wurde ein Mi-8T-Helikopter über der Halbinsel Kamtschatka als vermisst gemeldet – nun wurde das Wrack im Naturschutzgebiet Vachkazhets entdeckt.

    Markiert: Lage von Vachkazhets.
    Markiert: Lage von Vachkazhets.
    Google Earth

    Die 22 Insassen sind ums Leben gekommen: Drei von ihnen gehörten zur Crew, 19 waren offenbar Touristen.

  • 9.49 Uhr

    Mehr zum ukrainischen Drohnenangriff

    Massive ukrainische Drohnenangriffe haben nach russischen Angaben eine Raffinerie in Moskau und zwei Kraftwerke getroffen. In der Raffinerie Kapotnja im Südosten der Hauptstadt brach ein Brand aus, den die Feuerwehr in die höchste Schwierigkeitsstufe einordnete, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete.

    Offiziell bestätigt wurden Angriffe auf ein Kraftwerk am südlichen Stadtrand von Moskau sowie auf ein Kraftwerk im Gebiet Twer etwa 100 Kilometer nordöstlich der Metropole.

    Russische Internetmedien veröffentlichten unbestätigte Videos, die nahelegten, dass es auch in diesen Anlagen brennt. Trümmer von Drohnen fielen im Umland von Moskau nieder, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram berichtete.

  • 9.27 Uhr

    Massiver Drohnen-Angriff: Feuer in Moskauer Kraftwerk und Raffinerie

    Russland will in der Nacht auf den heutigen Sonntag eine ukrainischen Drohnen-Grossangriff abgewehrt haben, berichtet «Kyiv Independent». Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden 158 Drohnen abgefangen.

    Diese hätten mehrere Regionen attackiert: Sowohl in Grenznähe in Belgorod, Brjansk und Kursk, aber auch in entfernteren Gebieten wie Twer oder Moskau wollte Kiew demnach angreifen.

    Laut dem Bürgermeister der russischen Hauptstadt seien neun Drohnen über Moskau zerstört worden. Sergei Sobjanin sei ein Fluggerät in der Nähe einer Öl-Raffinerie niedergegangen. Dabei sollen Trümmer einen Brand verursacht haben.

    Bei dem Angriff wurde offenbar auch Moskaus Energie-Infrastruktur ins Visier genommen: Bilder in sozialen Netzwerken zeigen Rauchwolken über einem Kraftwerk.

  • Sonntag, 1. September 2024, 6.51 Uhr

    Selenskyj: Müssen russische Flugplätze angreifen

    Nach den jüngsten russischen Luftangriffen gegen ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Appell an den Westen zur Freigabe von Angriffen weit im russischen Hinterland erneuert.

    Die russischen Luftangriffe könnten nur mit Angriffen gegen die russischen Militärflugplätze tief auf russischem Staatsgebiet «und die Logistik des russischen Terrors» unterbunden werden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

    Zu diesem Zweck führe eine ukrainische Delegation Gespräche mit den Verantwortlichen in Washington. Nach ukrainischen Medienberichten wurde der amerikanischen Seite sogar eine Liste mit den potenziellen Zielen dieser ukrainischen Angriffe mit Langstreckenwaffen auf amerikanischer oder anderer westlicher Produktion überreicht.

    «Die Säuberung des ukrainischen Luftraums von russischen Lenkbomben ist ein wichtiger Schritt, um Russland zu zwingen, ein Ende des Krieges und einen gerechten Frieden anzustreben», sagte Selenskyj. Allein in Charkiw starben nach jüngsten ukrainischen Angaben sechs Menschen, weitere 99 Menschen wurden bei dem russischen Luftangriff verletzt, der ein mehrstöckiges Wohngebäude traf. «Und das ist nur in Charkiw, und dies ist nur ein Tag der russischen Angriffe», betonte Selenskyj.

    «Ich appelliere an die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland: Wir müssen in der Lage sein, die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung wirklich und umfassend zu schützen», sagte Selenskyj weiter. «Wir brauchen Langstreckengenehmigungen, und wir brauchen Ihre Langstreckengeschosse und -raketen.»

    Die westlichen Partner haben der Ukraine bisher die Erlaubnis verweigert, mit den gelieferten schweren Waffen Ziele auf russischem Staatsgebiet anzugreifen. Das ukrainische Militär ist daher darauf angewiesen, diese Ziele mit Kampfdrohnen aus eigener Produktion anzugreifen. Die Sprengkraft dieser Drohnen ist jedoch relativ gering.

    Zum bevorstehenden neuen Schuljahr wartet die Ukraine dringend auf bereits zugesagte zusätzliche Flugabwehr-Systeme. Diese seien nötig, so Selenskyj, «um unseren ukrainischen Kindern in den Schulen, in unseren Städten und in unserem Energiesektor mehr Sicherheit zu geben». Er hoffe daher auf schnelle Umsetzung bereits getroffener Absprache. Details dazu nannte Selenskyj jedoch nicht.

  • 21.32 Uhr

    Wieder Beschuss und Trauer in Charkiw

    Im Gebiet Charkiw meldeten die Behörden neuen russischen Beschuss. In dem Dorf Tscherkaska Losowa starben mindestens zwei Zivilisten, wie Militärgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mitteilte. Es habe auch acht Verletzte gegeben.

    Zuvor hatte es bei einem schweren russischen Luftschlag in Charkiw auf ein Hochhaus mindestens 7 Tote und 97 Verletzte gegeben. Synjehubow ordnete Trauerbeflaggung an.

  • 18.09 Uhr

    Viele Gefechte an Fronten in der Ukraine

    Entlang der Fronten im Osten der Ukraine haben sich ukrainische Verteidiger und russische Angreifer eine Vielzahl an Gefechten geliefert. Der Generalstab in Kiew sprach am frühen Abend von insgesamt 109 bewaffneten Zusammenstössen im Tagesverlauf.

    Im Mittelpunkt der Kampfhandlungen lag einmal mehr die Umgebung der Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass. Dort stürmten russische Einheiten 23 Mal mit Artillerieunterstützung gegen die Verteidigungslinien der Ukrainer an.

    Die Angriffe seien abgeschlagen worden, hiess es. Auch aus der Umgebung des nahe gelegenen Ortes Kurachewe wurden russische Angriffe gemeldet. Diese Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Schwere russische Artillerieangriffe erschütterten nach diesen Angaben auch die Region Sumy. Mindestens 15 verschiedene Siedlungen seien beschossen worden. Durch Sumy laufen die Nachschublinien für die ukrainischen Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind. Über den Verlauf dieser Offensive gab es von ukrainischer Seite keine Angaben.

  • 16.26 Uhr

    Ukraine meldet fünf Tote durch russischen Beschuss in Donezk

    Russischer Beschuss hat in der ukrainischen Stadt Tschassiw Jar im Osten des Landes fünf Menschen das Leben gekostet. Der Angriff habe ein Hochhaus und ein Wohnhaus getroffen, sagte der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin. Die Opfer seien Männer im Alter zwischen 24 und 38 Jahren.

    Der Gouverneur forderte die letzten verbliebenen Bewohner auf, die Frontstadt zu verlassen, die vor dem Krieg 12'000 Einwohner zählte. «Ein normales Leben ist in Tschassiw Jar seit mehr als zwei Jahren nicht mehr möglich», schrieb Filaschkhin in den sozialen Medien. «Werden Sie nicht zur russischen Zielscheibe – evakuieren Sie.»

  • 15.27 Uhr

    Offenbar über 66'000 in der Ukraine getötete russische Soldaten identifiziert

    Die unabhängige russische Nachrichten-Website Mediazona hat nach eigenen Angaben gemeinsam mit der BBC mehr als 66'000 russische Soldaten identifiziert, die seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine getötet wurden. Ihr seien die Namen von 66'471 russischen Soldaten bekannt, die zwischen Kriegsbeginn im Februar 2022 und dem 30. August im Krieg getötet worden seien, erklärte Mediazona im Onlinedienst Telegram.

    Mitte April hatte die Zahl der von Mediazona und BBC auf der Basis von öffentlich zugänglichen Behördenunterlagen identifizierten russischen Kriegstoten noch bei gut 50'000 gelegen. Die jetzt veröffentlichten Daten enthalten laut Mediazona-Journalistin Anastasia Aleksejewa noch nicht die seit Beginn der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk am 6. August getöteten Soldaten. Mediazona und der an den Recherchen beteiligte russische Dienst der BBC erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit ihrer Zahlen.

    Laut den von Mediazona und BBC ermittelten Daten sind unter den Toten mehr als 12'000 Häftlinge. Russland hatte zeitweise massiv in den Strafanstalten um Rekruten geworben und Straferlass im Gegenzug zum Kriegsdienst angeboten.

    Die russische Regierung behandelt die Zahl der im Krieg getöteten russischen Soldaten als Staatsgeheimnis. Im Juni hatte Staatschef Wladimir Putin auf eine entsprechende Frage lediglich gesagt, die russischen Verluste lägen «im Verhältnis von eins zu fünf» niedriger als die der Ukraine.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Zahl der im Krieg getöteten ukrainischen Soldaten im Februar mit 31'000 angegeben. US-Regierungsvertreter schätzten die militärischen Verluste Russlands laut einem Bericht der «New York Times» bereits vor einem Jahr auf 120'000 getötete Soldaten.

  • 14.48 Uhr

    Russland stösst im Donbass weiter vor

    Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, haben die russischen Streitkräfte die Kontrolle über die Siedlung Kirove, in der Ukraine als Verezamske bekannt, in der ostukrainischen Region Donezk übernommen.

    Donezk ist eine von vier ukrainischen Regionen, die Russland nach eigenen Angaben annektiert hat, obwohl es sie nicht alle vollständig kontrolliert. Dieser Gebietsanspruch wird von Kiew und dem Westen als illegal zurückgewiesen, und die Ukraine hat erklärt, dass sie ihn mit Gewalt verhindern will.

  • 13.39 Uhr

    Medwedew beziffert Wert des Donbass auf 7,3 Billionen 

    Wladimir Putins Kettenhund Dmitri Medwedew hat frank und frei dargelegt, warum die russische Armee im Donbass keine Kompromisse macht: In Donezk und Luhansk schlummern Rohstoffe im Wert von 7,3 Billionen Dollar.

    Das mache knapp die Hälfte aller Vorkommen in der Ukraine aus, die 14,8 Billionen wert sein sollen. Die Krim, Saporischschja und Cherson sind demnach 821 Milliarden Dollar wert.

    Ein Kommentator auf X ergänzt, dass Medwedew in seinen Ausführung vergessen hat, den landwirtschaftlichen Wert einzupreisen: In diesem Gebiet gibt es die besonders fruchtbare Schwarzerde.

  • 12.52 Uhr

    Hier holt Kiews Mig-29 Putins Shahed-Drohne runter

    Ein kurzer, aber spektakulärer Clip: Eine ukrainische Mig-29 Fulcrum schiesst eine gegnerische Shahed-Drohne ab. Wo und wann das Video aufgenommen worden, ist zwar nicht bekannt. Wohl aber das Mittel der Wahl: Ausgerechnet eine Rakete vom Typ Wympel R-73 aus russischer Produktion kommt zum Einsatz.

  • 12.39 Uhr

    Helikopter mit 22 Insassen im Fernen Osten vermisst

    Ein Helikopter mit 22 Menschen an Bord ist über der russischen Region Kamtschatka im Osten des Landes verschwunden. Der Helikopter vom Typ Mi-8 sei am Samstag von den Radarschirmen verschwunden, erklärte Regionalgouverneur Wladimir Solodow im Onlinedienst Telegram.

    Ein Überflug des Gebiets habe zunächst keine Hinweise auf die Maschine erbracht, da die Sicht schlecht gewesen sei. Zwei Helikopter und Suchmannschaften wurden nach Behördenangaben in das vermutete Absturzgebiet auf der Halbinsel Kamtschatka entsandt. Die Halbinsel ist für ihre wilde Landschaft bekannt. Viele Touristen unternehmen Rundflüge im Helikopter.

    Der Mi-8 ist ein Hubschrauber aus sowjetischer Produktion. Immer wieder kommt es zu Unglücken mit den veralteten Maschinen. Vor drei Jahren war ein Helikopter des Typs in einen See auf der Kamtschatka-Halbinsel gestürzt. Acht Menschen kamen dabei ums Leben.

  • 12 Uhr

    Kiew verlegt 2000 Soldaten nach Pokrowsk

    Nach ukrainischen Angaben setzt die russische Armee beim Angriff auf Pokrowsk mehr Soldaten ein als beim Kampf um Bachmut im Winter 2023. «Forbes» ergänzt, dass Kiew darauf reagiert: Demnach wurde die Brigade Kara-Dag der Nationalgarde in die Region verlegt.

    Die Verlegung der 2000 Soldaten aus dem Süden an den Brandherd unterstreiche die Bedeutung von Pokrowsk. Die Stadt sei «das Rückgrat des ukrainischen Nachschubs im Oblast Donezk», werden ukrainische Quellen zitiert. Insbesondere die verschiedenen Gleisanbindungen der Bahn machten diesen Ort so wertvoll.

  • 11.21 Uhr

    Stoltenberg: Nato wurde von Kursk-Offensive überrascht

    Die Nato war nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg nicht in die geplanten Angriffe der Ukraine auf die russische Region Kursk eingeweiht. «Die Ukraine hat ihre Planung für die Kursk-Offensive nicht vorher mit der Nato abgesprochen, und die Allianz spielte keine Rolle», sagte Stoltenberg der «Welt am Sonntag».

    Im Verteidigungskampf gegen die russische Invasion hatte die Ukraine zuletzt die Angriffe auf russische Regionen massiv erhöht, um dort den militärischen Nachschub zu zerstören. Im Gebiet Kursk marschierten Anfang August 10'000 Soldaten ein, die dort Dutzende Ortschaften und nach Angaben der Militärführung in Kiew mehr als 1000 Quadratkilometer Fläche unter ihrer Kontrolle haben.

    Moskau wirft den Nato-Staaten vor, die Ukraine bei dem Einmarsch in Russland unterstützt zu haben – nicht nur durch die Lieferung von Waffen und Munition, sondern vor allem durch die Bereitstellung von Daten. Die Angriffe auf russisches Gebiet selbst sieht Stoltenberg als gerechtfertigt an.

    Die Ukraine habe das Recht, sich zu verteidigen. «Und gemäss dem internationalen Recht hört dieses Recht an der Grenze nicht auf», sagte er. «Russland führt seit mehr als 900 Tagen einen grundlosen Aggressionskrieg gegen die Ukraine, und hat seitdem zahlreiche Angriffe von der Region Kursk aus über die Grenze gegen die Ukraine durchgeführt.

    Die russischen Soldaten, Panzer und Stützpunkte sind nach internationalem Recht legitime Ziele», so Stoltenberg weiter. Russland begründet seinen Krieg gegen die Ukraine unter anderem mit dem Streben des Landes in die Nato. Moskau will das verhindern.

    Weiterhin habe Kiew deutlich gemacht, dass mit der Kursk-Operation eine Pufferzone errichtet werden solle, um Russland von weiteren Angriffen über die Grenze abzuhalten, sagte Stoltenberg. Natürlich berge die Kursk-Offensive Risiken – wie alle anderen militärischen Operationen auch. «Aber es ist die Entscheidung der Ukraine, wie sie sich verteidigt.»

  • 10.22 Uhr

    Nun 7 Tote und 97 Verletzte nach Angriff auf Wohnhaus in Charkiw

    Nach dem russischen Luftangriff auf die Stadt Charkiw im Osten der Ukraine ist die Zahl der Opfer deutlich gestiegen. Militärgouverneur Oleh Synjehubow zufolge wurden mindestens 97 Verletzte gezählt, darunter 22 Minderjährige.

    Sieben Menschen kamen ums Leben, unter ihnen ein 14-jähriges Mädchen. Gelenkte Fliegerbomben trafen nach offiziellen Angaben unter anderem ein zwölfstöckiges Wohnhaus. Zuvor war von sechs Toten und deutlich weniger Verletzten die Rede gewesen.

    In der grenznahen russischen Grossstadt Belgorod wurden nach offiziellen Angaben fünf Menschen durch Beschuss von der ukrainischen Seite getötet. Ausserdem gebe es mindestens 46 Verletzte, unter ihnen 7 Kinder, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram mit.

    Er hatte die Zahl der Verletzten gestern zunächst niedriger angegeben. Weil die russische Armee das Grenzgebiet Belgorod als Ausgangspunkt ihrer Angriffe auf Charkiw nutzt, wird die Region häufig von ukrainischer Seite beschossen.

  • 31. August, 7.37 Uhr

    Wo bilden die EU-Staaten ukrainische Soldaten aus?

    Die EU-Staaten haben sich ein neues Ziel für die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte gesetzt. Nach Angaben des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell sollen bis Jahresende weitere 15'000 Soldaten in der Europäischen Union trainiert werden.

    Zusammen mit den bereits ausgebildeten Soldaten werde man dann auf eine Gesamtzahl von 75'000 kommen, sagte der Spanier nach einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Weiter keine einheitliche Position gibt es nach Angaben von Borrell zur Frage, ob ukrainische Soldaten künftig auch in der Ukraine selbst ausgebildet werden sollten.

    Mehrere EU-Staaten hatten sich zuvor offen dafür gezeigt. «Wir müssen militärische und politische Überlegungen berücksichtigen, aber wir schließen diese Möglichkeit nicht aus», sagte der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson. Ein Training in der Ukraine ist eine Sicherheitsfrage für die Ausbilder aus EU-Staaten. Einige Staaten wiederum wie Polen halten eine Ausbildung auf ihrem Gebiet für zu aufwendig.

  • 22.47 Uhr

    Russland meldet Angriff auf Belgorod mit fünf Toten

    In der grenznahen russischen Grossstadt Belgorod sind nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen durch Beschuss von der ukrainischen Seite getötet worden. Ausserdem gebe es mindestens 37 Verletzte, unter ihnen 6 Kinder, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Er sprach von Schäden an zwei Mehrfamilienhäusern, mehreren Geschäften und mehr als 20 Autos.

    Der russische Gouverneur warf der Ukraine vor, Streumunition mit Raketenwerfern verschossen zu haben. Diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Streumunition ist in vielen Ländern geächtet, weil sie gerade für Zivilisten gefährlich ist. In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine setzen aber beide Seite solche Geschosse ein.

  • 20.01 Uhr

    USA setzen sich für weitere Stärkung ukrainischer Luftabwehr ein

    Die US-Regierung will sich für die weitere Stärkung der ukrainischen Luftabwehr einsetzen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Rustem Umjerow im Pentagon nahe der Hauptstadt Washington, die Vereinigten Staaten wollten sich beim nächsten Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein kommende Woche für einen weiteren Ausbau der Luftverteidigung des Landes starkmachen.

    Die USA und ihre Partner würden weiter die entscheidende Ausrüstung bereitstellen, die Kiew zur Abwehr des russischen Angriffskrieges brauche, sagte Austin. Er verurteilte die jüngsten russischen Angriffe auf zivile Ziele und mahnte: «Es ist niemals, niemals akzeptabel, Zivilisten anzugreifen.»

    Umjerow dankte für die Unterstützung der USA und ihrer Partner und sagte, er wolle Austin über die Lage auf dem Schlachtfeld und die aktuellen Bedürfnisse des ukrainischen Militärs informieren. Es gehe auch um die Rüstungsproduktion auf ukrainischem Boden. «In den vergangenen zwei Jahren haben wir erhebliche Fortschritte gemacht», sagte Umjerow. Die Ukraine habe Hunderte neuer Rüstungsunternehmen gegründet und sei inzwischen in der Lage, selbst schnell hochwertige Waffen herzustellen.

  • 19.41 Uhr

    Selenskyj entlässt Luftwaffenchef nach Absturz von F-16-Kampfjet

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Absturz eines vom Westen gelieferten Kampfjets vom Typ F-16 den Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk entlassen. Die Entlassungsanordnung wurde am Freitag auf der Webseite des Präsidialamts veröffentlicht. Direkt danach teilte Selenskyj in einer Ansprache mit, «wir müssen Menschen schützen, Personal schützen, uns um all unsere Soldaten kümmern.» Das ukrainische Militär müsse auf Kommando-Ebene gestärkt werden.

  • 19.15 Uhr

    Zustand von inhaftierter Oppositioneller Kolesnikowa in Belarus «alarmierend»

    Sorge um Maria Kolesnikowa: Die belarussische Opposition schlägt wegen des Gesundheitszustands der schwer kranken inhaftierten Oppositionspolitikerin Alarm. «Die Informationen, die wir über Maria Kolesnikowa von ihren Mitgefangenen erhalten, sind alarmierend», erklärte die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin, Swetlana Tichanowskaja, am Freitag im Onlinedienst X. Der Gefängnisverwaltung warf sie «mittelalterliche Grausamkeiten» und einen «Mord auf Raten» an der bekannten Regierungskritikerin vor.

    Tichanowskaja zufolge hat sich Kolesnikowas Gesundheitszustand rapide verschlechtert. Die 42-Jährige wiege nur noch 45 Kilogramm. Die Oppositionspolitikerin werde «ausgehungert» und «unter schrecklichen Bedingungen in ständiger Isolation gehalten», schrieb Tichanowskaja weiter. Ihr zufolge befinden sich mehr als 200 politische Gefangene in Belarus «in einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand».

  • 18.10 Uhr

    Inzwischen 4 Tote nach russischem Angriff auf Hochhaus in Charkiw

    Bei einem russischen Angriff  in Charkiw im Nordosten der Ukraine sind mindestens fünf Menschen getötet worden, darunter ein Kind. «Die Besatzer haben ein Kind direkt auf dem Spielplatz getötet», schreibt der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, auf dem Messengerdienst Telegram.

    Die Behörden der Region Charkiw im Osten der Ukraine meldeten zudem vier Tote nach einem Angriff auf ein Hochhaus. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, sprach ausserdem von mindestens 28 Verletzten. Ihm zufolge wurde der Beschuss mit Fliegerbomben des Typs UMPB D-30 durchgeführt. Insgesamt haben die Russen heute aus der Region Belgorod fünf Angriffe auf Charkiw geflogen.

  • 17.39 Uhr

    Kreml: Putin befürchtet keine Festnahme in der Mongolei

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat keine Bedenken, dass bei seiner anstehenden Reise in die Mongolei der gegen ihn vorliegende internationale Haftbefehl vollstreckt werden könnte. «Wir machen uns keine Sorgen, wir haben einen guten Austausch mit unseren Freunden aus der Mongolei», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag.

    Auf die Frage, ob Moskau mit Ulan Bator über den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gesprochen habe, antwortete Peskow: «Alle Aspekte des Besuchs wurden sorgfältig vorbereitet.»

    Putin reist am Dienstag in die Mongolei, um an den Feierlichkeiten zum 85. Jahrestag des Sieges der sowjetischen und mongolischen Streitkräfte über Japan teilzunehmen.

    Er besucht damit erstmals einen Vertragsstaat des IStGH, seitdem dieser im März 2023 wegen des Vorwurfs der illegalen Verschleppung von Kindern aus der Ukraine Haftbefehl gegen den Kreml-Chef erlassen hatte. Die Mongolei hat das Römische Statut im Jahr 2000 unterschrieben und es 2002 ratifiziert. Die vertragliche Grundlage des Gerichts sieht vor, dass Vertragsstaaten Verdächtige, gegen die ein IStGH-Haftbefehl vorliegt, festnehmen.

    Die Ukraine forderte die mongolischen Behörden am Freitag auf, Putin festzunehmen und «an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu überstellen». Die Mongolei sei dazu verpflichtet, weil sie die «Gerichtsbarkeit» des IStGH anerkannt habe, erklärte das Aussenministerium in Kiew.

    Moskau hat die Anschuldigungen des IStGH gegen den russischen Präsidenten stets zurückgewiesen. Dennoch hat Putin in den vergangenen rund eineinhalb Jahren Auslandsreisen in IStGH-Mitgliedstaaten vermieden. So blieb er etwa dem Brics-Gipfel in Südafrika im August 2023 und dem G20-Gipfel in Indien im September fern.

    Stattdessen besuchte Putin unter anderem China, Nordkorea und Aserbaidschan – die drei Länder sind keine Mitglieder des IStGH. Die an Russland grenzende Mongolei hatte Putin zuletzt im September 2019 besucht.

  • 17.01 Uhr

    Charkiw: Tote und viele Verletzte nach russischem Luftschlag

    Bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind mindestens vier Menschen, darunter ein 14-jähriges Mädchen, ums Leben gekommen.

    Nach Angaben des Charkiwer Militärgouverneurs Oleh Synjehubow gibt es 28 Verletzte. Die Zahl könnte noch ansteigen. Gelenkten Fliegerbomben trafen nach offiziellen Angaben unter anderem ein zwölfstöckiges Wohnhaus, das teilweise einstürzte.

    «Ein Schlag, den es nicht gegeben hätte, wenn unsere Verteidigungskräfte die Möglichkeit hätten, russische Militärflugzeuge dort zu zerstören, wo sie stationiert sind», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Nachricht bei Telegram. Er forderte angesichts der Zerstörungen einmal mehr die Freigabe weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland.

    Die Bomben schlugen in mehreren Stadtteilen der einst zweitgrössten Stadt der Ukraine ein. Unter den Verletzten sind Behördenangaben nach mehrere Kinder. Charkiw, das nur etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt liegt, ist immer wieder das Ziel russischer Angriffe. Zu Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs versuchten russische Truppen auch, Charkiw einzunehmen, scheiterten aber.

  • 14.54 Uhr

    Waffeneinsatz gegen Russland: Berlin verärgert über Borrell

    Die Bundesregierung hat verärgert auf Äusserungen des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell zum Einsatz deutscher und anderer westlicher Waffen gegen russische Ziele durch die Ukraine reagiert. «Zum Ende seiner Amtszeit werden die Äusserungen Herrn Borrells immer merkwürdiger», hiess es am Freitag aus deutschen Regierungskreisen. Borrell hatte Bedenken aus Deutschland und den USA zuvor als «lächerlich» abgetan, der Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele innerhalb Russlands könne zu einer Konfrontation mit Moskau führen.

    Dazu hiess es in Berlin, der 77-jährige Borrell spreche «immer weniger für die Europäische Union und immer mehr für sich». Angesichts der jüngsten russischen Luftangriffe hatte der Spanier die Forderung des ukrainischen Aussenministers Dmytro Kuleba unterstützt, westliche Waffen gegen «legitime militärische Ziele tief in Russland» einsetzen zu können.

    Borrell nannte es «lächerlich zu behaupten, dass das Zulassen von Zielen auf russischem Territorium bedeutet, dass wir uns im Krieg gegen Moskau befinden». Wenn die Ukraine mit westlichen Waffen auf Angriffe von russischem Gebiet reagiere, entspreche dies internationalem Recht, sagte er am Rande eines informellen EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel, ohne Berlin und Washington zu nennen.

    Erst beim Nato-Gipfel in Washington im Juli hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einer «Eskalation» mit Russland gewarnt, falls die Beschränkungen für den Waffeneinsatz fallen sollten. Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von den Verbündeten immer wieder freie Hand gegen Moskau. Ende Mai gestatteten ihm Deutschland und die USA erstmals begrenzte Waffeneinsätze im russischen Grenzgebiet zur Region Charkiw.

  • 12.48 Uhr

    Kiew will neben Gas- auch Öltransit aus Russland in die EU einstellen

    Moskaus blutigem Angriffskrieg zum Trotz strömen bislang noch immer russisches Öl und Gas durch eine Transitleitung auf ukrainischem Gebiet. Doch bald soll damit Schluss sein.

    Die Ukraine will zum Jahreswechsel die Durchleitung von russischem Öl und Gas in die EU beenden. Das bestätigte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, im Interview mit dem Sender Nowyny.Live. Die Ukraine habe Verträge als Transitland geschlossen, die bis zum 1. Januar 2025 gelten und die das Land nicht einseitig kündigen könne. «Aber zweifellos, mit dem 1. Januar 2025 hört das alles auf», sagte Podoljak. Kiew sei aber bereit, Gas aus den Ländern Zentralasiens oder Aserbaidschans nach Europa durchzuleiten. Für die Ukraine entscheidend sei, Russland die Einnahmequellen aus dem Rohstoffverkauf zu nehmen.

    Der Vertrag zum Transit russischen Gases durch die Ukraine nach Europa zwischen den Staatskonzernen Gazprom und Naftogaz endet am 31. Dezember 2024. Trotz des vor mehr als zwei Jahren von Moskau begonnenen Angriffskriegs wurde er bislang erfüllt – auch auf Drängen der europäischen Nachbarländer der Ukraine, speziell Ungarns. Die Führung in Kiew hat aber mehrfach deutlich gemacht, diesen Vertrag nicht zu verlängern – zuletzt hat dies Präsident Wolodymyr Selenskyj noch einmal betont.

  • 12.32 Uhr

    London: Russland baut Freiwilligenverband in Kursk auf

    Zur Abwehr des ukrainischen Angriffs auf das russische Gebiet Kursk baut Russland dort nach britischen Angaben einen Freiwilligenverband auf.

    Den rekrutierten Soldaten werde versprochen, dass sie im Rahmen eines Halbjahresvertrags nur im Gebiet Kursk eingesetzt würden, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Es handele sich um eine sogenannte Bars-Truppe für die Kampfreserve.

    Nach Ansicht von Experten könnte die Aufstellung darauf hinweisen, dass die Russen möglichst wenige ihrer regulären Truppen aus der Ukraine abziehen wollen, um den Angriff zu parieren. Das britische Ministerium betonte, die Offensive auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine habe für Russland trotz des Truppenaufbaus in Kursk Priorität.

  • 12.09 Uhr

    Ständeratskommission gegen Schutzwesten-Lieferung in die Ukraine

    Die Ausfuhr von Schutzausrüstung wie schusssichere Westen und Helme für die Zivilbevölkerung in Kriegsgebiete wie die Ukraine ist für die zuständige Ständeratskommission keine Option. Sie beantragt eine vom Nationalrat angenommene Motion zur Ablehnung.

    Der Entscheid fiel mit 8 zu 4 Stimmen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Die Mehrheit der Sicherheitspolitischen Kommission (SIK-S) sei zum Schluss gekommen, dass das Anliegen nicht mit dem Neutralitätsrecht vereinbar sei.

    Die Motion der Fraktion der Grünliberalen will künftig den Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten bei der Ausfuhr von Schutzmaterialien höher gewichten als eine allfällige Verletzung des Gleichbehandlungsgebots der Konfliktparteien. Eine Mehrheit im Nationalrat und eine Minderheit der SIK-S verweist auf die humanitäre Tradition der Schweiz.

    Der Bundesrat ist gegen die Motion. In seiner schriftlichen Antwort hält er fest, gemäss dem Haager Abkommen von 1907 müsse die Schweiz als neutraler Staat beide Kriegsparteien im Ukraine-Krieg gleich behandeln, was den Export kriegsrelevanter Güter angehe. Die Landesregierung sei aber gewillt, dafür zu sorgen, dass die erlassenen Sanktionen gegen Russland humanitäre Aktionen in der Ukraine nicht behinderten.

  • 5.04 Uhr

    Ukraine bittet in USA um Schiesserlaubnis gegen Russland

    Die Ukraine bittet beim wichtigsten Verbündeten um die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Militärziele im russischen Rückraum. Nach Angaben des Pentagons empfängt US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinen ukrainischen Kollegen Rustem Umjerow heute in Washington. Bei dem Termin werde Austin Informationen über die aktuelle Gefechtslage erhalten, unter anderem über die Lage im russischen Gebiet Kursk, sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.

    Einem CNN-Bericht zufolge will die ukrainische Seite der US-Regierung auch eine Liste von potenziellen Zielen in Russland vorlegen. Es gehe darum, «das Weisse Haus konkret davon zu überzeugen, die Beschränkungen für Angriffe mit weitreichenden Waffen auf russisches Territorium aufzuheben», zitierte CNN einen ukrainischen Beamten.

    Auch der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, soll demnach an Treffen in Washington teilnehmen. Mit Treffern auf russische Befehlsstellen, Flugplätze, Munitionslager und Kasernen könnte die Ukraine viele Attacken schon im Ansatz abwehren. Bislang beschränken die USA den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw.

  • Freitag, 30. August 2024, 5 Uhr

    Ukraine muss vier Reaktoren abschalten

    Als Folge des schweren russischen Luftangriffs am Montagmorgen seien im Atomkraftwerk Riwne die Reaktoren 1, 3 und 4 vom Netz genommen werden, schrieb die ukrainische Regierung an die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA in Wien. Die Leistung im AKW Südukraine sei dafür erhöht worden. Wegen der Spannungsschwankungen im Netz sei nachmittags dann der dritte Reaktorblock dieser Anlage abgeschaltet worden. «Die Russische Föderation zielt weiter absichtlich auf die Energieinfrastruktur der Ukraine», hiess es in dem Brief.

    IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi bestätigte die Angaben und zeigte sich besorgt über die zunehmende Verletzlichkeit des ukrainischen Energienetzes. Er kündigte für kommende Woche eine weitere Reise in das russisch besetzte AKW Saporischschja an.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 29. August 2024

  • 21.36 Uhr

    US-Verteidigungsminister empfängt ukrainischen Amtskollegen

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will seinen ukrainischen Amtskollegen Rustem Umjerow am Freitag im Pentagon empfangen. Bei dem Termin werde Austin über den aktuellen Stand der Gefechtslage informiert, unter anderem über die Lage im russischen Gebiet Kursk, kündigte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh an. Austin wolle die Gelegenheit auch nutzen, die unerschütterliche Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Ukraine angesichts der anhaltenden russischen Aggression zu bekräftigen.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (r.) mit seinem ukrainischen Amtskollegen Rustem Umjerow im Pentagon. (2. Juli 2024)
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (r.) mit seinem ukrainischen Amtskollegen Rustem Umjerow im Pentagon. (2. Juli 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo

    Der US-Sender CNN hatte unter Berufung auf einen ukrainischen Regierungsbeamten zuvor berichtet, die ukrainische Seite wolle der US-Regierung bei Treffen in dieser Woche auch eine Liste von Zielen in Russland vorlegen, um die USA zur Aufhebung der Beschränkungen für den Einsatz weitreichender US-Waffen gegen Moskau zu bewegen. Es gehe darum, «das Weisse Haus konkret davon zu überzeugen, die Beschränkungen für Angriffe mit weitreichenden Waffen auf russisches Territorium aufzuheben», zitierte CNN den Beamten.

    Auch der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymr Selenskyj, Andrij Jermak, nimmt CNN zufolge an den Gesprächen in Washington teil. Das Pentagon bestätigte dies zunächst nicht.

    Selenskyj hatte am Mittwoch erneut die Freigabe von Raketen mit hoher Reichweite gefordert, um damit russisches Gebiet zu beschiessen. «Alle unsere Partner müssen aktiver werden, viel aktiver, um dem russischen Terror zu begegnen», sagte er. Die USA haben dies bislang nur begrenzt zur Abwehr des russischen Eindringens in die Region Charkiw genehmigt.

  • 19.40 Uhr

    Ukraine verliert Kampfjet F-16 – Pilot tot

    Ein neuer Kampfjet F-16 der Ukraine ist nach Militärangaben bei der Abwehr des schweren russischen Luftangriffs vom Montag abgestürzt. Der Pilot sei getötet worden, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew mit. Er bestätigte damit US-Medienberichte. Die erst vor kurzem gelieferten Flugzeuge aus US-Produktion hätten sich bei dem Einsatz als sehr wertvoll erwiesen und vier russische Lenkraketen abgeschossen, hiess es. Beim Weiterflug zum nächsten Ziel sei der Kontakt zu einer Maschine abgerissen. «Sie verunglückte, der Pilot kam ums Leben.»

    Die ukrainische Luftwaffe bestätigte, dass der tote Pilot Oleksij Mes mit Rufzeichen Moonfish war, der als einer der ersten Ukrainer auf der F-16 ausgebildet worden war. Er sei heute beerdigt worden. Nach monatelangem Warten der Ukraine hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj Anfang August die ersten Maschinen vorgestellt. Nach US-Angaben, zitiert im «Wall Street Journal», handelte es sich um sechs früher niederländische Kampfflugzeuge.

  • 18.21 Uhr

    Stromabschaltungen in der Ukraine weiten sich aus

    Nach mehreren Nächten mit russischen Luftangriffen auf das ukrainische Energiesystem sind die Stromabschaltungen in der Ukraine noch einmal deutlich ausgeweitet worden. Der staatliche Versorger Ukrenergo (ukrainisch Ukrenerho) listete in einer Mitteilung die Hauptstadt Kiew und elf weitere Gebiete im Osten und im Zentrum des Landes auf, in denen Verbrauchern über längere Zeit der Strom abgeschaltet wird. Dazu gehörten auch Charkiw, Poltawa, Dnipropetrowsk und Saporischschja. Die bisherigen Pläne gestaffelter Abschaltungen seien vorübergehend ausser Kraft gesetzt, hiess es.

    In Kiew laufen die Dieselgeneratoren. Für viele Stadtteile in Kiew bedeutet dies nach Berichten, dass es verteilt über den Tag nur etwa 12 Stunden lang Strom gibt. Oft fällt mit dem Strom in den Wohnungen auch das Wasser aus. Viele Läden, Restaurants und Banken halten mit Dieselgeneratoren einen Notbetrieb aufrecht.

    Die russische Armee hatte mit schweren Luftangriffen am Montag und Dienstag weitere Schäden am Energiesystem verursacht. In der Nacht auf Donnerstag konnte die Ukraine nach Militärangaben 2 von 3 Raketen und 60 von 74 Kampfdrohnen abwehren. Bereits im Frühjahr hatte Russland viele ukrainische Kraftwerke schwer beschädigt. Damit wächst in der Ukraine die Sorge vor einem extrem schwierigen dritten Kriegswinter.

  • 16.32 Uhr

    Litauen erhält deutsche Maschinenpistolen

    Litauen rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter auf. Das baltische EU- und Nato-Land hat im Zuge eines Rüstungsgeschäfts vom deutschen Waffenhersteller Heckler & Koch eine nicht näher genannte Zahl von Maschinenpistolen im Wert von 1,3 Millionen Euro erhalten. Die Waffen vom Typ MP7 A2 seien aufgrund ihrer taktischen und technischen Eigenschaften ausgewählt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit.

    Der erstmalige Erwerb derartiger Maschinenpistolen erfolge den Angaben zufolge nicht nur im Einklang mit den Weiterentwicklungsplänen der militärischen Fähigkeiten der Armee. Auch sei er eine schnelle Reaktion auf die Anforderungen der Sicherheitslage in der Region sowie aus den Lehren der Ukraine, hiess es in der Mitteilung weiter.

    Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wird in dem an die russische Exklave Kaliningrad und Belarus grenzenden baltischen Staat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Die Regierung in Vilnius hat daher die Militärausgaben deutlich erhöht und rüstet die Armee massiv auf.

  • 5.28 Uhr

    Russische Truppen rücken auf Selydowe vor

    Russische Truppen nähern sich der ostukrainischen Stadt Selydowe. Das berichtet der «Kyiv Independent» mit Verweis auf eine Korrespondentin des ukrainischen Medienunternehmens Hromadske. Die Kämpfe um die Stadt haben demnach bereits begonnen. Die russische Armee beschiesst Selydove aktiv und viele zivile Infrastruktureinrichtungen wurden zerstört, heisst es in dem Bericht. Selydowe hatte vor dem Krieg fast 21'000 Einwohner und liegt 18 Kilometer südlich von Pokrowsk, das ein Brennpunkt der russischen Offensive im Frontabschnitt Donezk ist.

  • 4.43 Uhr

    Russland will ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt haben

    Russlands Streitkräfte haben in der Nacht auf Donnerstag nach eigenen Angaben mehrere ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. In der Grenzregion Brjansk seien unbemannte Fluggeräte abgeschossen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Gouverneur des Gebiets. Verletzt wurde demnach niemand, Schäden habe es auch nicht gegeben.

    Zudem habe das russische Militär einen ukrainischen Angriff auf Sewastopol im Süden der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt. Zwei Drohnen seien über dem Meer abgeschossen worden, teilte der Gouverneur Michail Raswosschajew laut Tass mit. Zivile Einrichtungen in der Hafenstadt seien dabei nicht beschädigt worden.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte unterdessen mit, eigene Artillerieeinheiten hätten ein ukrainisches Drohnen-Kontrollzentrum samt Startvorrichtung und Soldaten des Feindes ausgeschaltet. Zum Ort des Geschehens wurden keine Angaben gemacht.

    In der Ukraine gab es in der Nacht erneut in weiten Teilen des Landes Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe warnte vor grösseren russischen Angriffen mit Kampfdrohnen. Unter anderem in der Hauptstadt Kiew sei die Luftabwehr aktiv gewesen, hiess es.

    Russland führt seit zweieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Die Angaben der beiden Kriegsparteien liessen sich nicht unabhängig prüfen.

  • Donnerstag, 29. August 2024, 3.37 Uhr

    Selenska: Ukrainische Kinder sollen sich als Gewinner sehen

    Die ukrainische First Lady Olena Selenska will, dass sich die Kinder des Landes nicht als Opfer eines Krieges, sondern als «eine Generation von Gewinnern» betrachten. Am Rande eines Rehabilitierungslagers für Kinder in der Nähe der relativ sicheren Stadt Uschhorod sagte Selenska am Dienstag, sich der neuen Generation zu widmen, sei eine moralische Verpflichtung und eine «strategische Priorität» für die Zukunft der Ukraine.

    Viele der Kinder werden in Städte an der Front zurückkehren, nachdem sie einige Wochen in dem Camp verbracht haben, das von der Hilfsorganisation «Voices of the Children» ins Leben gerufen wurde und von der Olena-Selenska-Stiftung unterstützt wird – zu wenig Zeit, um über die Traumata hinwegzukommen, die sie durch den russischen Angriffskrieg gegen das Land wieder und wieder erleben.

    «Dieses Problem muss sofort angegangen werden, sobald es aufkommt, bevor es sich noch weiter auswächst», sagte Selenska der Nachrichtenagentur AP. Eine vollständig durch Spenden aus dem Ausland finanzierte Studie der Olena-Selenska-Stiftung kam in diesem Jahr zu dem Ergebnis, dass 44 Prozent der ukrainischen Kinder Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung aufweisen.

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 28. August 2024

  • 21.48 Uhr

    Selenskyj: Weiten Kontrolle im Gebiet Kursk aus

    Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Invasion im russischen Gebiet Kursk nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Gebiete unter ihre Kontrolle genommen. Es gehe um Flächen an der Grenze zur Ukraine, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Details nannte der ukrainische Staatschef nicht. Er sagte aber auch, dass erneut der Bestand an russischen Kriegsgefangenen aufgefüllt worden sei für einen weiteren möglichen Austausch.

    Ein zerstörter russischer Panzer in der Region Kursk.
    Ein zerstörter russischer Panzer in der Region Kursk.
    Uncredited/AP/dpa (Archivbild)

    «Danke Soldaten! Das ist das, was uns hilft, unsere Leute nach Hause zurückzuholen aus russischer Gefangenschaft», sagte Selenskyj. Zuletzt hatte es vorige Woche einen Gefangenenaustausch gegeben.

    Nach Darstellung Selenskyjs verhindert die Kursk-Offensive, dass Russland den ohnehin hohen Druck auf die ostukrainische Region Donezk noch weiter erhöhen kann, weil es sich auf die Verteidigung auf seinem Gebiet konzentrieren muss. Der Druck im Gebiet Donezk sinkt demnach aber bisher nicht. Westliche Militärbeobachter bescheinigten den russischen Truppen im Kreis Pokrowsk Fortschritte. Auch Selenskyj räumte Probleme ein.

  • 21.16 Uhr

    Plan zur Sprengung eines Rekrutierungsbüros: Russe zu 18 Jahren Haft verurteilt

    Ein russisches Gericht hat einen Ingenieur laut Staatsmedien zu 18 Jahren Haft verurteilt, weil er ein Militär-Rekrutierungsbüro in die Luft sprengen wollte. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete, wurde der 39-jährige Artjom L. in einem Militärprozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit des Verrats in Form von Spionage, der Vorbereitung eines «Terroranschlags» und des illegalen Umgangs mit Sprengstoff schuldig gesprochen.

    Das Gericht verurteilte ihn zu drei Jahren Gefängnis sowie 15 Jahre in einer Strafkolonie mit strengen Haftbedingungen. Ausserdem muss er eine Strafe von umgerechnet etwa 6500 Franken zahlen. L. hatte sich in dem Prozess schuldig bekannt.

    Der in der Region Krasnodar im Süden Russlands lebende Ingenieur war im Herbst 2023 festgenommen worden. Er sei gefasst worden, als er sich Zugang zu einem Sprengstofflager verschaffte, mit dem ein Rekrutierungsbüro in der zentralrussischen Stadt Woronesch in die Luft gesprengt werden sollte, zitierte Tass den russischen Inlandsgeheimdienst FSB.

    Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte L. sich entschieden, der pro-ukrainischen Militäreinheit Legion Freiheit Russlands beizutreten, die aus in der Ukraine gegen Russland kämpfenden russischen Staatsbürgern besteht. Moskau hatte zuletzt zahlreiche Männer strafrechtlich dafür belangt, sich der Einheit anschliessen zu wollen.

    Nachdem der Kreml im September 2022 eine unbeliebte Militärmobilisierung verkündet hatte, kam es in Russland zu einer Welle von Brandstiftungen an Rekrutierungsbüros. Im Mai verurteilte ein Gericht einen Mann in Sibirien wegen Plänen, ein Einberufungsbüro in Brand zu setzen, zu 25 Jahren Gefängnisstrafe.

  • 20.17 Uhr

    Selenskyj: Situation nahe strategisch wichtiger Stadt Pokrowsk «extrem schwierig»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Situation rund um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk in der Ostukraine als «extrem schwierig» bezeichnet. «Pokrowsk und andere Gebiete in der Region Donezk sind extrem schwierig: Die wichtigsten russischen Aktivitäten und die grössten Kräfte sind dort konzentriert», sagte Selenskyj in seiner Abendansprache in Berufung auf einen Bericht von Armeechef Oleksandr Syrskyj.

    Der ukrainische Generalstab hatte am Nachmittaittag in einem Lagebericht erklärt, dass die Situation «am heissesten im Sektor Pokrowsk ist». Es gebe «heftige Kämpfe» in einer Reihe von Dörfern in der Nähe der für die Logistik wichtigen Stadt. «Bisher hat der Feind 38 Versuche unternommen, ukrainische Stellungen zu stürmen. An 14 Orten wird noch gekämpft», gab der Generalstab an.

    Räumt die schwierige Lage in Pokrowsk: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
    Räumt die schwierige Lage in Pokrowsk: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
    Efrem Lukatsky/AP/dpa
  • 19.10 Uhr

    Eine Woche nach US-Sanktionen: Russland verbietet 92 US-Bürgern die Einreise

    Eine Woche nach US-Sanktionen gegen Moskau hat Russland seinerseits 92 US-Bürgern die Einreise in sein Hoheitsgebiet verboten. Unter ihnen sind laut einer vom Aussenministerium in Moskau veröffentlichten Liste Journalisten, Beamte des US-Finanzministeriums und Verantwortliche der US-Luftwaffe. Die Regierung in Washington hatte in der vergangenen Woche wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine weitere Sanktionen gegen Moskau verhängt.

    «Als Reaktion auf den russophoben Kurs der Regierung von (US-Präsident Joe) Biden ist die Einreise in die Russische Föderation für 92 US-Bürger dauerhaft gesperrt», erklärte das Aussenministerium in Moskau. «Wir erinnern die derzeitigen US-Behörden daran, dass nach feindseligen Handlungen eine Bestrafung unvermeidlich kommt.» Unter den Betroffenen sind Journalisten des «Wall Street Journal», der «New York Times» und der «Washington Post».

    Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hatten die USA in der vergangenen Woche Strafmassnahmen gegen rund 400 Unternehmen und Personen in Russland, Belarus und anderen Ländern verhängt. Unter anderem waren laut Angaben Washingtons rund 60 Technologieunternehmen aus dem Rüstungsbereich betroffen, deren «Produkte und Dienstleistungen Russlands Kriegstreiben unterstützen».

  • 18.33 Uhr

    Litauen leistet weitere Militärhilfe für Ukraine

    Litauen hat die Ukraine mit weiterer Militärhilfe im Abwehrkampf gegen Russland unterstützt. Die ukrainische Armee habe Anti-Drohnen-Systeme, Radlader, Klappbetten und andere Ausrüstung erhalten, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Der Wert des neuen Hilfspakets des baltischen EU- und Nato-Landes wurde nicht genannt.

    Litauen zählt zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine und hat nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn Militärhilfe in Höhe von mehr als 647 Millionen Euro geleistet.

  • 18.14 Uhr

    Polen kündigt Rekordausgaben für Militär an

    Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat für das kommende Haushaltsjahr Rekordausgaben für Verteidigung angekündigt. Die Regierung werde dann 186 Milliarden Zloty (rund 40,5 Milliarden Franken) für eine bessere Verteidigung ausgeben, sagte Tusk. Das sei eine erhebliche Steigerung gegenüber diesem Jahr, in dem die Verteidigungsausgaben mehr als 4 Prozent der polnischen Wirtschaftsleistung entsprächen. 2025 sollen sie bei 4,7 Prozent liegen, wie Vizeverteidigungsminister Stanislaw Wziatek gegenüber polnischen Medien sagte.

    «Es ist eine grosse Anstrengung, aber es gibt kein Zurück mehr», sagte Tusk auf einer Medienkonferenz. Der Haushalt sei grosszügig. Er enthalte auch Ausgaben zur Stärkung des Wirtschaftswachstums.

    Das Nato-Mitglied Polen grenzt an die von Russland angegriffene Ukraine. Die Sicherheitsbedenken im Land sind gross. Polen ist in Nato und EU führend bei den Verteidigungsausgaben. Es kauft in grossem Umfang militärische Ausrüstung, unter anderem von den USA und Südkorea.

  • 17.52 Uhr

    Nato-Ukraine-Rat: Alliierte sichern weitere Militärhilfe zu

    Bei einer Sitzung des Nato-Ukraine-Rats ist der Ukraine zusätzliche Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland in Aussicht gestellt worden. «Nach dem jüngsten russischen Angriff haben Alliierten heute bekräftigt, dass sie ihre militärische Hilfe für die Ukraine verstärken», erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Anschluss an die Beratungen. Man müsse der Ukraine weiterhin die Ausrüstung und Munition bereitstellen, die sie benötige, um sich gegen die russische Invasion zu verteidigen. Es gehe darum, dass das Land im Gefecht bestehen könne.

    Das Treffen am Mittwochnachmittag fand auf Botschafterebene statt und wurde auf Antrag der Ukraine von Stoltenberg einberufen. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow informierte die Alliierten dabei per Videoverbindung über die dringendsten militärischen Bedürfnisse seiner Streitkräfte.

  • 17.05 Uhr

    General: Infrastruktur in Litauen für deutsche Brigade kommt voran

    Der Kommandeur des deutschen Feldheeres, Harald Gante, hat sich bei einem Besuch in Litauen positiv zu den Vorbereitungen für die Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade der Bundeswehr in dem baltischen Nato-Land geäussert. «Ich bin wirklich überwältigt zu sehen, wie sich die Dinge in Bezug auf die Infrastruktur entwickeln», sagte der Generalleutnant auf dem Stützpunkt Rukla.

    Dort verschaffte sich Gante ein Bild vom Bau eines grossflächigen militärischen Logistikstandortes, der für die Lagerung und Wartung von Gefechtsfahrzeugen, Ausrüstung und Waffen genutzt werden und 2025 fertiggestellt sein soll.

    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (M) verabschiedet Anfang April das Vorkommando der Brigade Litauen auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Brandenburg.
    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (M) verabschiedet Anfang April das Vorkommando der Brigade Litauen auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Brandenburg.
    Bild: Kay Nietfeld/dpa

    Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa und das aggressive Auftreten Russlands hat die Bundesregierung zugesagt, einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Kampfverband fest in Litauen zu stationieren. Die Brigade soll bis 2027 einsatzfähig sein. Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz von bis zu 5.000 Soldaten, deren Einsatzorte Rudninkai und Rukla sein werden. Das Vorkommando mit etwa 20 Soldaten war am 8. April in Litauen angekommen.

  • 13.34 Uhr

    Russische Rakete trifft trauerndes Krywyj Rih

    Bei einem russischen Raketenangriff auf die bereits am Vortag getroffene Stadt Krywyj Rih sind am Mittwoch nach ukrainischen Angaben vier Menschen verletzt worden. Ausserdem sei zivile Infrastruktur beschädigt worden, teilte die Lokalverwaltung mit. «Während Krywyj Rih in Trauer ist, greift der Feind wieder an. Und er zielt wieder auf die Zivilbevölkerung», sagt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak.

    Bei dem Angriff am Dienstag waren in einem Hotel vier Zivilpersonen getötet wurden. Die letzte Leiche wurde am Mittwoch aus den Trümmern des Gebäudes geborgen. Ausserdem gab es fünf Verletzte. In Krywyj Rih wurde für Mittwoch ein offizieller Trauertag angeordnet.

  • 13.01 Uhr

    Deutlicher Vormarsch der Russen in der Ostukraine

    Die russischen Truppen rücken nach Einschätzung von Militärbeobachtern an dem Frontabschnitt Pokrowsk in der Ostukraine mit hohem Tempo vor.

    Sie hätten innerhalb weniger Tage den grössten Teil der südöstlich von Pokrowsk gelegenen Ortschaft Nowohrodiwka unter Kontrolle gebracht, heisst es in einem Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW).

    Laut ISW konzentriere sich die russische Armee nun darauf, sich entlang einer Eisenbahnlinie in Richtung Pokrowsk vorzukämpfen. Der vergleichsweise schnelle russische Vormarsch in Nowohrodiwka im Gebiet Donezk sei nach Einschätzung der Experten wahrscheinlich wegen eines ukrainischen Rückzuges aus der Gegend möglich gewesen.

  • 4.59 Uhr

    Medwedew: Müssen neue Gebiete Russlands schützen

    Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew zufolge muss die russische Armee die von ihr eroberten und inzwischen von Moskau annektierten Gebiete der Ukraine schützen. «Wir haben alle Möglichkeiten, diese Ziele zu erreichen», sagte der Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats. Mit den «neuen Regionen der Russischen Föderation» meinte er die Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk. Russland hat diese vier Regionen sowie die Halbinsel Krim inzwischen annektiert und betrachtet sie als Staatsgebiet.

    Die meisten Ziele der Spezialoperation, wie Moskau den Angriffskrieg gegen die Ukraine offiziell nennt, seien erreicht. «Und jetzt gibt es etwas andere Ziele, die auch reale Konsequenzen vor Ort haben», betonte Medwedew bei einer Parteiveranstaltung in Moskau. «Wir haben vier neue Subjekte der Föderation, das ist gut für unser Land, denn es ist unser Land.» Doch diese Regionen müssten verteidigt werden. Unklar war, ob Medwedew damit weitere Gebietseroberungen andeutete, um eventuell Pufferzonen rund um die annektierten Gebiete zu errichten.

  • 4.52 Uhr

    Weiter schwere Kämpfe in der Ostukraine

    Russische Truppen haben ihre Sturmangriffe rund um den Donbass in der Ostukraine fortgesetzt. Bei Torezk tobten schwere Kämpfe in der Umgebung der Siedlung Nju Jork (New York), wie der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mitteilte. Neun Angriffe seien abgeschlagen worden. Bei Pokrowsk wurden 25 russische Angriffe registriert. Auch diese Attacken seien abgewehrt worden, hiess es. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Die Lage dort sei «bei Weitem nicht einfach», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. «Sie sind 100'000, wir sind 100'000», beschrieb er Journalisten gegenüber die Kräfteverhältnisse. Den russischen Soldaten bleibe keine Wahl, als weiter anzugreifen. «Denn wenn sie sich zurückziehen, werden sie erschossen, von der russischen Armee.»

    Auch bei Tschassiw Jar dauerte der blutige Schlagabtausch russischer Angreifer und ukrainischer Verteidiger an. «Früher erlebten wir täglich zwischen 10 und 20 Angriffe russischer Sturmtruppen», sagte Oleh Kalaschnikow, Pressesprecher der dort eingesetzten ukrainischen Brigade. «Jetzt ist es etwas weniger geworden, aber die Intensität hat sich gesteigert.» Tschassiw Jar sei inzwischen ein einziger Trümmerhaufen.

    Der frühere Kommandeur der US-Truppen in Europa, General Ben Hodges, sah in dem langsamen Vorrücken der russischen Truppen von Awdijiwka nach Pokrowsk keine besondere Gefahr für die Ukraine. Russland habe das 50 Kilometer entfernte Awdijiwka im Februar eingenommen und sei erst jetzt, knapp sechs Monate später, in die Nähe von Pokrowsk gekommen. «Und das bei fast 1000 Toten pro Tag», sagte Hodges der ukrainischen Agentur RBK. «Das sind nicht gerade die schnellen Schläge von Marschall Schukow.» Georgi Schukow hatte im Zweiten Weltkrieg die Rote Armee zu Erfolgen in den Schlachten um Moskau, Stalingrad und Berlin geführt.

    Der russische Generalstab sei sicherlich entschlossen, sich auf seine Offensive in Richtung Pokrowsk und Torezk zu konzentrieren. «Sie könnten das tun, was ihre Grossväter vor 80 Jahren taten, nämlich einige Durchbrüche in anderen Teilen der Front zulassen und darauf warten, später zuzuschlagen», sagte Hodges. «Aber ich glaube nicht, dass sie die Kompetenz oder die Mittel ihrer Grossväter haben, und viele der besten sowjetischen Soldaten waren natürlich Ukrainer.»

  • 4.30 Uhr

    Nordkorea testet verbesserten Raketenwerfer

    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat am Mittwoch den Test eines verbesserten Raketenwerfersystems überwacht. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtet, handelt es sich dabei um einen Mehrfachraketenwerfer mit neuer Lenkung und Geschossen im Kaliber von 240 Millimetern.

    Sowohl US- als auch südkoreanische Regierungsvertreter haben Nordkorea wiederholt beschuldigt, im grossen Umfang Russlands Militär mit Artilleriegeschossen zu beliefern. Erst am Dienstag sagte ein südkoreanischer Abgeordneter mit Bezug auf einen nachrichtendienstlichen Report, dass Nordkorea seit 2022 insgesamt 13'000 Schiffscontainer mit potenziellen Waffenladungen nach Russland geliefert haben könnte. Diese könnten bis zu sechs Millionen Artilleriegeschosse fassen, berichtete Yonhap.

    Erst am Samstag hat Kim als «wichtigen Bestandteil der Kriegsvorbereitung» zur Entwicklung und Produktion weiterer Kamikaze-Drohnen aufgerufen. Mit sogenannten Kamikaze-Drohnen sind unbemannte Flugobjekte gemeint, die mit Sprengladungen versehen in feindliche Ziele gesteuert werden.

    Nordkorea baute in den vergangenen zwei Jahren seine Raketentests deutlich aus und verschärfte seine Rhetorik gegen die USA und Südkorea. Mit Russland gibt es eine verstärkte militärische Zusammenarbeit.

  • 4.20 Uhr

    Berichte über Drohnenangriff auf russisches Öllager

    In der Nacht ist es im russischen Gebiet Rostow nach Explosionen zu mehreren Bränden in Öllagern gekommen, wie russische und ukrainische Medien berichteten. Der Gouverneur des an die Ukraine grenzenden Gebiets, Wassili Golubew, berichtete auf seinem Telegram-Kanal, es seien vier feindliche Drohnen abgeschossen worden. Es gebe keine Verletzten. Zu möglichen Schäden äusserte er sich zunächst nicht. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Feuerwehrleute löschen nach einem ukrainischen Drohnenangriff ein Feuer in einem russischen Öllager im russischen Gebiet Kursk. (15. Februar 2024)
    Feuerwehrleute löschen nach einem ukrainischen Drohnenangriff ein Feuer in einem russischen Öllager im russischen Gebiet Kursk. (15. Februar 2024)
    Bild: Keystone/Telegram/@gubernator_46/AFP
  • Mittwoch, 28. August 2024, 4.16 Uhr

    Nato-Ukraine-Rat kommt zusammen

    Auf Bitten Kiews hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine Sitzung des Nato-Ukraine-Rats einberufen. Bei dem Treffen am heutigen Mittwoch wird es nach Angaben von Bündnissprecherin Farah Dakhlallah um die Lage auf dem Schlachtfeld und die wichtigsten militärischen Bedürfnisse des von Russland angegriffenen Landes gehen. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow soll per Videokonferenz zugeschaltet werden.

    Als Hintergrund des Treffens nannte die Nato-Sprecherin die jüngsten schweren Angriffswellen Russlands auf ukrainische Infrastruktur und Zivilisten. Der Nato-Ukraine-Rat war zum ersten Mal im vergangenen Jahr beim Nato-Gipfel in Litauen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs zusammengekommen. Das neue Gremium wurde für den Austausch in Krisensituationen geschaffen.

    Russland hat die Ukraine in den vergangenen Nächten mit schweren Luftangriffen überzogen. Dabei wurden nach ersten Überblicken der ukrainischen Behörden mindestens vier Menschen getötet – zwei Menschen durch einen Raketentreffer auf ein Hotel in Krywyj Rih und zwei weitere durch Drohnenangriffe auf Saporischschja. Auch in der Nacht zum Mittwoch gab es in vielen Regionen der Ukraine Luftalarm, vor allem im Osten des Landes und auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X: «Wir werden unzweifelhaft Russland auf diese und alle anderen Attacken antworten.»

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 27. August 2024

  • 23.52 Uhr

    Ukrainisches Militär: 1300 Quadratkilometer in Kursk unter Kontrolle

    Die ukrainischen Truppen haben seit ihrem Einmarsch vor drei Wochen laut Militärangaben fast 1300 Quadratkilometer der russischen Region Kursk unter ihre Kontrolle gebracht. Militärchef Olexander Syrskyj sagte am Dienstag, bei ihrem Vormarsch hätten die Streitkräfte 594 russische Staatsbürger gefangen genommen. Seine Angaben konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

    «Der Feind zieht Truppen aus anderen Richtungen heran und schwächt sie so», sagte Syrskyj über die Lage in Kursk. «Sie versuchen, einen Verteidigungsring um unsere offensiven Truppengruppen zu bilden und planen Gegenoffensiven.» Kurz vor seinen Äußerungen hatte das russische Militär die zweite Nacht in Folge die Ukraine mit Luft- und Raketenangriffen überzogen. Bei den Angriffen, bei denen laut Präsident Wolodymyr Selenskyj 81 Drohnen sowie Marschflugkörper und ballistische Raketen eingesetzt wurden, wurden fünf Menschen getötet und 16 verletzt.

    Das russische Verteidigungsministerium teilte am Dienstag mit, die Ukraine habe in Kursk schwere Verluste erlitten. Rund 6600 Soldaten seien getötet oder verletzt worden. Zudem seien mehr als 70 Panzer sowie Dutzende gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Diese Zahlen konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden

  • 21.33 Uhr

    Kiew: Zweiter Ukraine-Friedensgipfel soll in globalem Süden stattfinden

    Die Staatsführung in Kiew wünscht sich nach eigenen Angaben, dass der zweite Ukraine-Friedensgipfel im globalen Süden stattfindet. «Wir möchten, dass der zweite Gipfel in einem der Länder des globalen Südens stattfindet», sagte der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak am Dienstag bei einer Konferenz in Kiew. Er fügte an, der indische Premierminister Narendra Modi habe sich bei seinem jüngsten Besuch in Kiew zur territorialen Integrität der Ukraine bekannt.

    Es sei «sehr wichtig, das von einem Brics-Mitgliedsstaat zu hören», sagte Jermak mit Blick auf die Gruppe, der neben Indien auch Russland angehört – und die sich als Gegengewicht zu westlichen Staaten versteht. Das nächste Treffen der Brics-Staaten findet im Oktober im russischen Kasan statt.

  • 20.10 Uhr

    Russland baut neue Pontonbrücke in Kursk

    Die Ukraine hat in Kursk drei wichtige Brücken über den Fluss Seim zerstört oder beschädigt. Nun versucht Russland seinen Nachschub über eine neu errichtete Pontonbrücke zu sichern. Wie auf einem Satellitenbild vom 26. August zu sehen ist, befindet sich die Behelfsbrücke im Dorf Zvannoye, in der Nähe einer zuvor dauerhaft beschädigten Brücke. Ähnliche Pontonbrücken wurden in umliegenden Dörfern gebaut, von denen einige teilweise überflutet oder durch ukrainische Angriffe beschädigt wurden.

  • 18.16 Uhr

    Selenskyj: Dialog mit Putin ist sinnlos

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Sinnlosigkeit von einem Dialog mit Kremlchef Wladimir Putin unter den gegebenen Umständen bekräftigt. «Die Welt wartet, dass die Ukraine einen Kompromissplan vorlegt, wie sie den Krieg morgen beenden kann», sagte er bei einer Veranstaltung in Kiew. «Es ist nicht so, dass es keine Kompromisse mit Putin gibt, aber mit Putin ist der Dialog heute leer, bedeutungslos, weil er den Krieg nicht diplomatisch beenden will.» Putin sei zwar zu diplomatischen Verhandlungen bereit, doch wolle er 30 Prozent der Ukraine behalten. «Und da werden wir mit ihm nicht mitspielen», betonte Selenskyj.

    Der ukrainische Vorstoss in die westrussische Region Kursk hat nach Selenskyjs Meinung viele Stimmen verstummen lassen, die bisher einen Frieden auf Kosten Kiews haben wollten. «Die Kursk-Operation hat uns sehr geholfen, dafür zu sorgen, dass die Zahl der Stimmen zu diesem Thema geringer wird», wurde Selenskyj weiter von der Agentur Unian zitiert.

  • 17.47 Uhr

    Kommandeur: 600 russische Kriegsgefangene in Kursk

    Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihres Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj seit Beginn ihres Vorstosses in das russische Gebiet Kursk knapp 600 Kriegsgefangene gemacht.

    Die Ukraine habe damit ihren Fonds für den Austausch von Gefangenen erheblich aufgefüllt, sagte der General nach Medienberichten bei einer Konferenz in Kiew.

    Syrskyj sagte, nach drei Wochen beherrschten seine Truppen auf russischem Gebiet 100 Ortschaften und knapp 1.300 Quadratkilometer Fläche. Militärbeobachter gehen davon aus, dass das Gebiet nicht ganz so gross ist. Auch könnten die ukrainischen Soldaten nach schnellem Vorrücken nicht überall das Gebiet in ihrem Rückraum kontrollieren.

    Zur Abwehr des ukrainischen Vorstosses habe Russland mittlerweile fast 30'000 Soldaten in die Region Kursk geschickt, und es würden noch mehr, sagte der Oberbefehlshaber. Insofern gehe der Plan auf, dass Moskau Truppen nach dort verlegen müsse.

    Allerdings haben sich allen Berichten zufolge die russischen Angriffe gerade im Gebiet Donezk nicht verlangsamt, wo die ukrainische Armee schwer unter Druck ist.

  • 14.17 Uhr

    Ukraine testet ballistische Rakete

    Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj zum ersten mal eine ballistische Rakete aus eigener Produktion erfolgreich getestet. «Die erste ukrainische ballistische Rakete ist mit Erfolg getestet worden», sagte Selenskyj am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Kiew. Er beglückwünschte «unsere Verteidigungsindustrie», lehnte es aber ab, weitere Details über die Rakete zu nennen.

  • 10.42 Uhr

    Gouverneur bestätigt Grenz-Gefechte in Belgorod

  • 10.34 Uhr

    Berichte über Grenz-Gefechte in Belgorod

    Nicht nur die ukrainischen Streitkräfte, sondern auch die Zivilbevölkerung sind sehr diszipliniert: Die Öffentlichkeit erfährt via Social Media realtiv wenig über die Kursk-Invasion oder die Schäden, die die russischen Luftangriffe verursachen.

    Stattdessen müssen sich die Medien oft auf das verlassen, was Ihnen russische Militär-Blogger mitteilen – und wenn es danach geht, sind Kiews Kräfte nun auch über die Grenze in den Oblast Belgorod vorgerückt.

    Demnach haben um 8 Uhr morgens 60 Soldaten in acht gepanzerten Fahrzeugen den Schlagbaum passiert, wurden aber mit Artillerie und aus der Luft attackiert. Sie hätten sich in ein Wäldchen geflüchtet und lieferten sich Gefechte am Checkpoint des Grenzortes Nechoteewka.

    Der Grenzübergang Nechoteewka von oben.
    Der Grenzübergang Nechoteewka von oben.
    Google Earth

    Ein anderer russischer Militär-Blogger berichtet, dass 500 ukrainische Soldaten beteiligt sein sollen und auch auf die 45'000-Einwohner-Stadt Schebekino vorrücken würden. Ein dritter Blogger schreibt, es werde in dem russischen Grenzort Schurawlewka gekämpft.

    Lage von Schebekino. Ganz links mittig liegt Nekhoteevka.
    Lage von Schebekino. Ganz links mittig liegt Nekhoteevka.
    Google Earth

    Die Blogger widersprechen sich mitunter selbst – und keines der Gefechte ist bisher von der Gegenseite bestätigt. Sollten sich alle Meldungen als falsch entpuppen, würden sie zumindest belegen, wie nervös sie russischen Kräfte an der Grenze inzwischen sind.

    Ein Indiz für Kämpfe in der Region sind Satellitenaufnahmen, die eigentlich Waldbrände entdecken sollen.

  • 9.01 Uhr

    Neue russische Luftangriffe fordern mindestens fünf Tote

    Russland hat die Ukraine die zweite Nacht in Folge mit schweren Luftangriffen verschiedener Waffentypen überzogen.

    Dabei wurden nach ersten Überblicken der ukrainischen Behörden mindestens fünf Menschen getötet – zwei Menschen durch einen Raketentreffer auf ein Hotel in Krywyj Rih und drei weitere durch Drohnenangriffe auf Saporischschja.

    Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee erneut Langstreckenbomber ein, von denen aus Marschflugkörper starten. Auch Hyperschallraketen des Typs Kinschal wurden abgefeuert. Die Angriffe richteten sich nach Einschätzung von Beobachtern erneut vor allem gegen das Energiesystem der Ukraine.

    Am Montag hatte Russland einen Angriff mit 127 Raketen und Marschflugkörper sowie mehr als 100 Kampfdrohnen gegen die Ukraine geflogen. Das war die höchste vom ukrainischen Militär gemeldete Zahl in zweieinhalb Jahren Krieg – siehe unten.

  • 7.57 Uhr

    Grossangriff kostete Putin 1,07 Milliarden Franken

    Der gestrige Grossangriff auf Ziele in der Ukraine mit Raketen und Drohnen hat den Kreml 1,26 Milliarden Dollar oder umgerechnet 1,07 Milliarden Franken gekostet, berichtet die «Ukrainska Pravda».

    Am teuersten war demnach der Abschuss von 77 Marschflugkörpern des Typ Ch-101 alias Kh-101, die pro Stück 13 Millionen Dollar kosten sollen – macht insgesamt eine Milliarde Dollar. Weiter sind 109 Drohnen der Type Shahed-136 und -131 niedergegangen, die mit einem Wert von 21,3 Millionen Dollar beziffert werden.

    Hinzu kommen drei Hyperschall-Boden-Luft-Raketen vom Typ Ch-47M2 Kinschal zum Preis von jeweils 10 Millionen Dollar – macht 30 Millionen Dollar. 3 Ch-22-Marschflugkörper schlagen mit je einer Million Dollar zu Buche.

    Tiuer war auch der Abschuss der 6,5 Millionen Dollar teuren Kalibr-Rakete, von der 28 via U-Boot abgefeiuert werden – macht 182 Millionen Dollar. 6ballistische Raketen vom Typ Iskander-M à 3 Millionen Dollar kosten Putin 18 Millionen Dollar. Last but not least werden 10 Lenkrakaten der Typen Ch-59 und Ch-69 à 500'000 Dollar aufgeführt – für insgesamt 5 Millionen Dollar.

  • 4.30 Uhr

    Zwei weitere Schweizer landen auf US-Sanktionsliste

    Die USA haben zwei weitere Schweizer auf ihre Sanktionsliste genommen. Sie werfen den beiden Treuhändern vor, sanktionierte Russen bei der Verschleierung von Vermögen geholfen zu haben, wie CH Media schrieb.

    Die genauen Transaktionen im ersten Fall gingen aus der Mitteilung des US-Finanzministeriums nicht hervor. Dem zweiten Sanktionierten werde vorgeworfen, mit einem verdeckten Beschaffnungsnetzwerk der russischen Regierung zusammengearbeitet zu haben, um im Ausland hergestellte Halbleiterausrüstung «für russische militärische Endnutzer zu erwerben».

    Das Netz des schweizerisch-russische Staatsbürger spanne sich aber über den arabischen, kanadischen und asiatischen Raum nach Russland.

  • 3.50 Uhr

    Raketeneinschlag in ukrainischer Stadt Krywyj Rih

    In der ukrainischen Grossstadt Krywyj Rih ist nach Behördenangaben eine russische Rakete in einem Hotel eingeschlagen. Es gebe mindestens zwei Todesopfer, berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf die Militärverwaltungen des Bezirks und der Stadt. Bis zu fünf Menschen könnten unter den Trümmern des Gebäudes verschüttet sein, die Rettungsarbeiten dauerten an. Die Russen hätten das Hotel mit einer ballistischen Rakete getroffen, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die Industriestadt Krywyj Rih im Gebiet Dnipropetrowsk ist die Geburtsstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren hat das Militär die Stadt im Süden immer wieder beschossen.

    Im Juli hatte die Militärverwaltung von Krywyj Rih nach dem Einschlag mehrerer Geschosse mindestens 10 Tote und mehr als 30 Verletzte gemeldet. Im März gab es ebenfalls Tote und Dutzende Verletzte, als ein Haus in einem Wohngebiet in Krywyj Rih durch einen russischen Raketenangriff getroffen wurde.

  • Dienstag, 27. August 2024, 3 Uhr

    Weiterer Drohnenangriff auf Kiew

    In der Region der Hauptstadt Kiew ist es nach ukrainischen Angaben erneut zu einem russischen Drohnenangriff gekommen. «Eine Bewegung feindlicher UAVs (unbemannter Luftfahrzeuge) wurde entdeckt», teilt die Militärverwaltung des Gebiets Kiew auf Telegram mit. «In der Region sind Luftabwehrsysteme im Einsatz.»

    Nach russischen Angriffen am Montag, bei denen einmal mehr das Energiesystem der Ukraine das Hauptziel war, ist in Teilen Kiews der Strom ausgefallen. (26. August 2024) 
    Nach russischen Angriffen am Montag, bei denen einmal mehr das Energiesystem der Ukraine das Hauptziel war, ist in Teilen Kiews der Strom ausgefallen. (26. August 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenko
  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 26. August 2024

  • 23.03 Uhr

    Russischer Zoll fasst Deutschen mit 13 Kilogramm Feingold

    Der russische Zoll hat nach eigenen Angaben einen Deutschen mit rund 13 Kilogramm Feingold an der Grenze vor der geplanten Ausreise in das EU-Land Estland gefasst. Die 21 Goldbarren unterschiedlicher Grösse hätten einen Gesamtwert von mehr als 90 Millionen Rubel (mehr als 829.000 Franken), teilte der Zoll in Moskau mit. Der 58-Jährige hatte demnach das Edelmetall in seinem Wohnwagen transportiert, als er die Grenze im Gebiet Pskow nach Estland überqueren wollte. Die Goldbarren trugen Prägestempel eines westlichen Unternehmens.

    Unklar war, woher der Mann das Gold hatte. Im Zuge des Moskauer Angriffskrieges versuchen viele Ausländer in Russland, ihre Wertgegenstände ausser Landes in Sicherheit zu bringen. Für Goldausfuhren aus Russland bestehen wie für viele Rohstoffe zudem Sanktionen der Europäischen Union.

  • 22.41 Uhr

    Selenskyj droht Russland mit Vergeltung wegen Luftangriffen

    Nach den gross angelegten russischen Luftangriffen gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Vergeltung angekündigt. Die militärische Antwort werde vorbereitet unter Einsatz der vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Russland hatte das Nachbarland nach Angaben aus Kiew mit 236 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen attackiert. Dabei starben laut Behörden mindestens sieben Menschen, 47 weitere wurden verletzt. Die Ukraine wehrt sich seit Februar 2022 gegen eine russische Invasion.

    Kampfjets vom Typ F-16 mit ukrainischen Markierungen.
    Kampfjets vom Typ F-16 mit ukrainischen Markierungen.
    Bild: Keystone/AP/Efrem Lukatsky

    Details zur jetzt geplanten Vergeltung nannte Selenskyj nicht. Allerdings verwies er einmal mehr auch auf die seit drei Wochen laufende ukrainische Offensive im russischen Gebiet Kursk. Die ukrainischen Truppen hätten dort ihre Kontrolle ausgeweitet und erneut russische Kriegsgefangene genommen, was die Möglichkeiten für den Austausch von Gefangenen verbessere.

    Menschen suchen während russischen Angriffen Zuflucht in einer Metrostation in Kiew. (26. August 2024)
    Menschen suchen während russischen Angriffen Zuflucht in einer Metrostation in Kiew. (26. August 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Danylo Antoniuk
  • 21.14 Uhr

    Region Donezk ordnet weitere Evakuierungen an

    Die ukrainischen Behörden haben angesichts des russischen Vormarsches im Raum Donezk weitere Evakuierungen angeordnet. Wegen der verschlechterten Sicherheitslage sei die Zone für Zwangsevakuierungen ausgeweitet worden, Kinder und ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten müssten ihre Häuser verlassen, teilte der Donezker Gouverneur Wadym Filaschkin mit.

    Insgesamt wurden 27 Ortschaften im Raum Kostjantyniwka und Selydowe aufgelistet. Zuvor war wegen des Vorrückens der russischen Truppen bereits im Raum Pokrowsk eine Evakuierung von Dörfern angeordnet worden.

  • 21.02 Uhr

    Ukraine meldet heftige Kämpfe um Pokrowsk

    Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte toben «heftige Kämpfe» um die Stadt Pokrowsk. Die russischen Streitkräfte haben 38 Versuche an einem Tag unternommen, ukrainische Stellungen in der Nähe des strategischen Logistikzentrums zu stürmen, hiess es. An 14 Orten sei es zu Zusammenstössen gekommen. Die Lage sei «nach wie vor angespannt».

    Zuvor ht der ukrainische Präsident Selenskyj eine «weitere Verstärkung» der Einheiten in Richtung von Pokrowsk angekündigt. Er sei von der Armeeführung über die Lage in der Region unterrichtet worden, erklärt Selenskyj auf Telegram. 

  • 19.56 Uhr

    Selenskyj: Zerstörte Energie-Infrastruktur wird repariert

    Nach einem der grössten Bombardements der Ukraine seit Kriegsbeginn hat Russland nach Militärangaben aus Kiew 127 Raketen und Marschflugkörper sowie 109 Drohnen auf die Regionen des Nachbarlandes abgefeuert. Von den 236 Drohnen und Raketen habe die Flugabwehr 201 zerstört, teilten die Luftstreitkräfte in Kiew mit. Behörden berichteten von massiven Schäden an der Energieinfrastruktur.

    «In einigen Orten hat der Terrorstaat zivile Ziele mit Streumunition angegriffen», teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Treffen mit der Militärführung mit. Bevor die Reparaturen am Energiesektor beginnen könnten, müssten die Streubomben entschärft werden, sagte er.

    Selenskyj erörterte auch mit Verantwortlichen die Wiederherstellung der zerstörten Energieanlagen. Für jede Region einzeln sei die Schlagkraft der Flugabwehr besprochen worden. Schon zuvor hatte er in einer Videobotschaft mehr Waffen gefordert und eine Freigabe reichweitenstarker westlicher Raketen für den Beschuss von Zielen auf russischem Gebiet im Hinterland. Bisher gelten Beschränkungen für deren Einsatz.

  • 18.55 Uhr

    Beeindruckende Bilder aus der U-Bahn in Kiew

    Beeindruckende Bilder aus der U-Bahn in Kiew. Auf der Flucht vor den russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen suchen die Bewohner hier Schutz. Mit Singen zeigen die Menschen ihre Stärke.

  • 17.24 Uhr

    Sieben Verletzte bei Feuer in russischer Grossraffinerie

    In einer der grössten russischen Ölraffinerien in der sibirischen Stadt Omsk ist ein Brand ausgebrochen. Sieben Arbeiter wurden verletzt in ein Krankenhaus gebracht, teilten die regionalen Behörden der staatliche Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Das Feuer in einer Produktionsanlage brannte demnach auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern. Es sei inzwischen unter Kontrolle gebracht worden. Die Ursache werde ermittelt. Nach offiziellen Angaben läuft der Betrieb weiter.

  • 16.15 Uhr

    Russische Drohne dringt in polnischen Luftraum ein

    Nach den massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine hat Polen eine Verletzung seines Luftraumes durch ein «Flugobjekt» gemeldet. «Wir haben es wahrscheinlich mit dem Eintritt eines Flugobjektes in polnisches Gebiet zu tun», sagte der Chef der polnischen Einsatzkräfte, Maciej Klisz, am Montag vor Journalisten. Das Objekt, vermutlich eine Drohne, sei von «mindestens drei Radarstationen bestätigt» worden, bevor es am frühen Morgen wieder von den Radargeräten verschwunden sei.

    Es sei klar, dass es sich bei dem Objekt nicht um eine Rakete handele – weder um «eine Hyperschallrakete» noch um «eine ballistische Rakete oder einen Lenkflugkörper», sagte Klisz. Am Montagnachmittag konzentrierte sich die Suche nach dem verschwundenen Objekt auf die Gegend um das kleine Dorf Tyszowce im Südosten Polens, etwa 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

    «Es bestand die volle Bereitschaft, dieses Objekt zu neutralisieren», sagte der Sprecher der Armeeführung, Jacek Goryszewski. Ihm zufolge «könnte es sich sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um eine Drohne vom Typ Schahed» aus iranischer Produktion handeln, die von der russischen Armee genutzt wird. «Aber das muss noch überprüft werden.» Es sei auch möglich, dass die mutmassliche Drohne das polnische Territorium verlassen habe, sagte Goryszewski weiter.

  • 16.06 Uhr

    Russland bombardiert Energiesystem der Ukraine

    Bei einem der schwersten Angriffe in zweieinhalb Jahren Krieg hat Russland die Ukraine massiv mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen aus der Luft beschossen. 15 der insgesamt 24 ukrainischen Regionen seien getroffen worden, teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal auf Telegram mit. «Es gibt Tote und Verletzte.»

    Das Hauptziel der Angriffe sei einmal mehr das Energiesystem der Ukraine gewesen. Beschädigt wurde unter anderem das Wasserkraftwerk am Kiewer Stausee. In der Hauptstadt der Ukraine und in anderen Landesteilen kam es zu Stromausfällen und Notabschaltungen.

    «Der Feind lässt nicht von seinen Plänen ab, den Ukrainern das Licht auszuschalten», schrieb Energieminister Herman Halutschschtenko auf Facebook. Die Lage sei schwierig. Der Stromversorger Ukrenerho und andere Energiefirmen versuchten, das Netz durch Notabschaltungen zu entlasten. Wo kein Strom ist, fällt meist auch die Versorgung mit Wasser aus. 

    Über den Treffer auf das Wasserkraftwerk von Kiew berichtete die Nachrichtenagentur Unian, nachdem in russischen Telegramkanälen ein Video der Schäden aufgetaucht war. Demnach brannte es im Turbinenraum des Wasserkraftwerks, die Strasse auf der Staumauer war beschädigt. Die Militärverwaltung des Kiewer Umlands bestätigte offiziell nur Schäden an zwei nicht näher bezeichneten Anlagen der Energieinfrastruktur.

  • 13.29 Uhr

    Selenskyj fordert freie Hand für Waffeneinsatz

    Nach einem massiven russischen Luftangriff auf die Ukraine ruft Präsident Wolodymyr Selenskyj die Welt zu entschiedenem Handeln gegen Moskau auf. «Schwäche, unzureichende Entscheidungen als Reaktion nähren den Terror», sagt er in einer kurzen Videobotschaft.

    Es seien energische Entscheidungen notwendig, um den Krieg fair zu beenden. Dazu gehöre, dass Beschränkungen für den Einsatz gelieferter westlicher Waffen gegen Russland aufgehoben werden. «Amerika, Grossbritannien, Frankreich und andere Partner haben die Macht, uns zu helfen, den Terror zu stoppen.»

    Bislang darf die ukrainische Armee viele Waffen mit höherer Reichweite gemäss der westlichen Auflagen nicht gegen Ziele in Russland einsetzen.

  • 10.03 Uhr

    Zahl der Toten steigt auf 3

    Bei russischen Luftangriffen in mehren Regionen der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge mindestens drei Menschen getötet worden. «Der feindliche Terror blieb nicht ohne Folgen. Es gibt einen Toten», erklärte der Gouverneur der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, am Montag. Auch der Gouverneur von Saporischschja und der Bürgermeister der Stadt Luzk meldeten jeweils ein Todesopfer.

  • 9. 32 Uhr

    Tausende Menschen in U-Bahn-Stationen

    Russland setzt seinen massiven Luftangriff vom Montagmorgen weiter fort. Tausende Menschen drängen sich in den grossen U-Bahn-Stationen der Städte, um sich vor den Raketen und Drohnen zu schützen. Das zeigen Videos auf X. 

    Gemäss Berichten ist vom Angriff unter anderem die Hauptstadt Kiew betroffen. Auf verschiedenen Kanälen im Onlinedienst Telegram wurden Explosionen auch in anderen Landesteilen gemeldet, unter anderem in der nordwestlich gelegenen Stadt Luzk, wo offiziellen Angaben zufolge ein Mensch getötet wurde.

  • 8.45 Uhr

    Mindestens eine Person tot

    Bei den massiven russischen Luftangriffen am frühen Montagmorgen ist auch eine Person getötet worden. Luzks Bürgermeister Ihor Polischtschuk erklärte, ein Mehrfamilienhaus sei durch «einen feindlichen Angriff» getroffen und ein Mensch getötet worden. Die Gouverneure der Regionen Odessa, Saporischschja und Charkiw teilten auf Telegram mit, es habe Explosionen in ihren Regionen gegeben und forderten die Menschen auf, Schutz zu suchen.

    Der Gouverneur der zentral gelegenen Region Poltawa, Filip Pronin, hatte zuvor mitgeteilt, bei einem Angriff auf eine Industrieanlage seien fünf Menschen verletzt worden.

  • 8.23 Uhr

    Massiver russischer Drohnenagriff

    In der Nacht auf Montag hat Russland einen massiven Angriff auf die Ukraine gestartet. Über 20 Drohnen und Raketen seien abgeschossen worden, berichten ukrainische Medien. Mehrere russische Drohnen seien in Hochhäusern der Region Saratov eingeschlagen. Der Angriff laufe noch, berichten Journalisten vor Ort. Offenbar werden Raketen und Drohnen sowohl von Land als auch von Schiffen abgefeuert. 

    Genauere Details, auch zu möglichen Opfern, sind noch nicht bekannt.

  • 5.34 Uhr

    Nordkorea: Kim Jong Un fordert Produktion weiterer Kamikaze-Drohnen

    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat als «wichtigen Bestandteil der Kriegsvorbereitung» zur Entwicklung und Produktion weiterer Kamikaze-Drohnen aufgerufen. Das sagte er einem Bericht staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge bei einem Test heimisch entwickelter Drohnen. Mit sogenannten Kamikaze-Drohnen sind unbemannte Flugobjekte gemeint, die mit Sprengladungen versehen in feindliche Ziele gesteuert werden.

    Der Drohnen-Test fand laut Angaben von KCNA bereits am Samstag in Pjöngjang statt. Auf offiziellen Fotos ist zu sehen, wie weisse Flugobjekte mit x-förmigen Flügeln in Richtung Panzerattrappen fliegen und explodieren. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap sollen die Zielobjekte südkoreanischen Panzern des Typs K-2 nachempfunden sein.

    Der Waffentest findet inmitten erhöhter Spannungen auf der koreanischen Halbinsel statt. Derzeit führen die Streitkräfte der USA und Südkorea eine grossangelegte Militärübung zur Abschreckung Nordkoreas durch. Das nordkoreanische Aussenministerium hat die Militärübungen als «provokative Kriegsübungen» und «Vorspiel zu einem Atomkrieg» kritisiert. Washington und Seoul weisen die Vorwürfe Pjöngjangs zurück.

    Nordkorea baute in den vergangenen zwei Jahren seine Raketentests deutlich aus und verschärfte seine Rhetorik gegen die USA und Südkorea. Mit Russland gibt es eine verstärkte militärische Zusammenarbeit.

  • 5.20 Uhr

    Lage an den Fronten der Ostukraine weiter angespannt

    Im Osten der Ukraine dauern die schweren Kämpfe rund um den Donbass unvermindert an. Einmal mehr waren es die Orte Pokrowsk und Torezk, gegen die russische Truppen wiederholt vorstiessen. Zu der bereits angelaufenen Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Pokrowsk gab es weiterhin keine konkreten Angaben.

    Bei ihrem Vorstoss in die westrussische Region Kursk erzielten die ukrainischen Verbände nach eigener Darstellung weitere Erfolge. «Wir rücken in der Region Kursk weiter vor – bis zu drei Kilometer», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die ukrainischen Truppen hätten zwei weitere Siedlungen unter ihre Kontrolle gebracht und weitere Kriegsgefangene genommen.

    Ein ukrainischer Soldat rennt nahe Tschassiw Jar auf eine Position an der Front zu Russland zu. (7. August 2024)
    Ein ukrainischer Soldat rennt nahe Tschassiw Jar auf eine Position an der Front zu Russland zu. (7. August 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Press service of 24 Mechanized brigade
  • 5.01 Uhr

    Selenskyj verurteilt russische Attacke auf Journalisten

    Nach dem tödlichen russischen Artilleriebeschuss eines Hotels mit ausländischen Journalisten in der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Attacke scharf verurteilt. «Dies ist der tägliche russische Terror», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Welt müsse schnell und entschlossen handeln, um den Aggressor Russland zu stoppen. «Zeit bedeutet Verluste. Und je länger wir warten müssen, desto mehr Schaden wird Russland anrichten können.»

    Selenskyj sagte, ein «gewöhnliches Stadthotel» sei von einer russischen Iskander-Rakete zerstört worden. Der Angriff sei «absolut zielgerichtet, durchdacht» gewesen. «Mein Beileid an Familie und Freunde.» Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hatte auf der Plattform Telegram eine Voruntersuchung zu dem Angriff angekündigt. Dieser habe sich am Samstag um 22.35 Uhr Ortszeit ereignet. Reuters konnte nicht überprüfen, ob die Rakete von Russland abgefeuert oder das Hotel bewusst ins Visier genommen wurde. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

    Bei dem Beschuss in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk war ein Hotel getroffen worden, in dem ein sechsköpfiges Team der Nachrichtenagentur Reuters übernachtete. Ein britischer Sicherheitsberater der Journalisten wurde getötet, seine Leiche konnte erst Stunden später geborgen werden. Daneben wurden zwei weitere Journalisten verletzt, unter ihnen ist ein Deutscher.

    Im Tagesverlauf starben in der ostukrainischen Stadt Sumy ausserdem mindestens vier Menschen durch russischen Artilleriebeschuss. Weitere 13 Zivilisten wurden verletzt.

    Selenskyj nahm diese Angriffe zum Anlass, die Weltgemeinschaft aufzurufen, mehr Druck auf den «terroristischen Staat» auszuüben, der seit zweieinhalb Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Neben der vollständigen Umsetzung der Sanktionen gegen Moskau forderte Selenskyj einmal mehr die Nutzung eingefrorenen russischen Geldes zugunsten seines Landes. Er erinnerte an einen Beschluss der sieben grossen westlichen Industriestaaten (G7), der Ukraine einen Kredit von 50 Milliarden Dollar zu gewähren, der durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden soll.

  • Montag, 26. August 2024, 4.10 Uhr

    Flugabwehr meldet Drohnenangriff auf Kiew

    In der Region Kiew sind nach ukrainischen Angaben die Luftabwehrsysteme im Einsatz, um russische Drohnenangriffe abzuwehren. «Eine feindliche Drohnenbewegung wurde entdeckt! Die Luftabwehrsysteme in der Region sind aktiv», teilte die Militärverwaltung der Region über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Über mögliche Schäden oder Opfer lagen zunächst keine Informationen vor.

  • 21 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 25. August 2024

  • 20.46 Uhr

    Kiew bestätigt belarussischen Truppenaufmarsch an der Grenze

    Die ukrainische Regierung hat die vom Nachbarland Belarus vor einer Woche angekündigte Truppenverstärkung an der Grenze bestätigt. Nach Angaben des Aussenministeriums in Kiew wurden in der Region Gomel in Belarus neue Einheiten mit Panzern, Artillerie und Flugabwehr beobachtet. Daneben seien auch Söldner der ehemaligen russischen Wagner-Truppe erkannt worden.

    Das ukrainische Aussenministerium rief die Verantwortlichen in Minsk auf, «unter dem Druck Moskaus keine für das eigene Land tragischen Fehler zu begehen» und die Truppen auf eine angemessene Entfernung von der gemeinsamen Grenze zurückzuziehen. Zugleich wurde in Kiew betont, man plane «keine wie auch immer gearteten feindlichen Aktionen» gegen das belarussische Volk.

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte erst vor wenigen Tagen Truppenverstärkungen in Richtung der Grenze zur Ukraine angekündigt. Als Grund dafür nannte er starke Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite. Dort habe die Ukraine bis zu 120'000 Soldaten stationiert, behauptete er.

    Das mit Russland verbündete Nachbarland ist nicht aktiv am Krieg gegen die Ukraine beteiligt. Allerdings hat Lukaschenko im Februar 2022 den Vorstoss russischer Truppen aus Belarus heraus in die Ukraine erlaubt. Nach schweren Rückschlägen und Verlusten beim versuchten Vorstoss gen Kiew mussten sich diese russischen Einheiten zurückziehen.

  • 19.14 Uhr

    Reuters-Mitarbeiter bei Angriff in Ukraine getötet

    Mehrere westliche Journalisten sind offiziellen Angaben zufolge Opfer eines russischen Angriffs auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk worden. Ein für die Nachrichtenagentur Reuters tätiger Sicherheitsberater wurde bei der Attacke in der Nacht auf Sonntag in einem Hotel getötet, wie das Medienunternehmen berichtete. Der Körper des Briten wurde nach Angaben der Behörden erst nach Stunden aus den Trümmern geborgen.

    Vier Menschen wurden verletzt geborgen, wie der ukrainische Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram mitteilte. Zunächst hatte er nur zwei Verletzte erwähnt. Seinen Angaben nach ist unter den Verletzten auch ein Deutscher. Bei den Verletzungen handle es sich um eine Fraktur, Prellungen und Schnittwunden.

    Die übrigen Opfer hätten die ukrainische, lettische und US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Alle seien Reuters-Mitarbeiter, schrieb Filaschkin. Die Nachrichtenagentur berichtete, in dem Hotel habe ein sechsköpfiges Team übernachtet und zwei Journalisten seien verletzt worden, einer davon schwer. Die ukrainische Staatsanwaltschaft teilte mit, das Gebäude sei von einer Rakete des Typs Iskander-M getroffen worden.

    In prorussischen Blogs wurde der Angriff bestätigt. Demnach wurde Kramatorsk allerdings mit schweren Gleitbomben vom Typ FAB-1500 attackiert. Dort heisst es, dass eine Maschinenbaufabrik und mehrere militärische Objekte getroffen worden seien.

  • 17.33 Uhr

    Selenskyj kritisiert Indiens Geschäfte mit Putin

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich kritisch über die Geschäfte Indiens mit Russland geäussert. Kremlchef Wladimir Putin nutze das Geld aus dem Verkauf von Öl und Gas zur Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine, sagte Selenskyj im Gespräch mit indischen Journalisten. «Er stiehlt die Milliarden seines Volkes», sagte Selenskyj über Putin. Das russische Volk verarme, merke dies aber nicht, da Putin sowohl die Medien als auch alle sozialen Netzwerke kontrolliere.

  • 16.19 Uhr

    Mehrere Tote bei russischen Angriffen auf Sumy

    Russische Truppen haben die ostukrainische Region Sumy unter schweren Beschuss genommen. Innerhalb von 24 Stunden seien über 260 Angriffe aus verschiedenen Waffen registriert worden, teilte die örtlichen Behörden mit. Dabei starben vier Menschen, 13 weitere Zivilisten seien verletzt worden. Zahlreiche Wohnhäuser seien bei den Angriffen zerstört worden.

    Ukrainische Soldaten auf ihrem Panzer bei Sumy. (Archivbild)
    Ukrainische Soldaten auf ihrem Panzer bei Sumy. (Archivbild)
    Bild: AP

    Die Region Sumy gilt als Hauptnachschublinie für die ukrainischen Truppen in der westrussischen Region Kursk. Durch die Stadt werden neben frischen Truppen auch Munition und sonstige Unterstützung für die Soldaten an die Front gebracht.

  • 15.00 Uhr

    Berichte: Tote bei Beschuss in Russland

    Bei ukrainischem Beschuss der russischen Grenzregion Belgorod sind nach russischen Behördenangaben fünf Menschen getötet worden. Im Dorf Rakitone, etwa 38 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, seien zwölf Menschen verletzt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Sonntag mit. Unter ihnen sei ein 16-jähriges Mädchen.

  • 13.40 Uhr

    Selenskyj lobt neuen Raketentyp

    Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine neue schlagkräftige Waffe gegen Russland entwickelt. «Gestern gab es den ersten erfolgreichen Kampfeinsatz unserer neuen Waffe – einer ukrainischen weitreichenden Raketen-Drohne vom Typ «Paljanyzja»», schrieb Selenskyj auf Facebook. Dieser Hybrid sei in der Lage, die Flugplätze zu bekämpfen, von denen russische Kampfjets und Bomber aufstiegen, um ukrainische Städte und Ortschaften zu attackieren.

    «In den zweieinhalb Jahren seines grossangelegten Angriffskriegs hat Russland fast 10'000 Raketen unterschiedlichen Typs und mehr als 33'000 Gleitbomben auf die Ukraine abgefeuert», erinnerte der Staatschef an die verheerenden russischen Angriffe aus der Luft. Nun habe die Ukraine etwas in der Hand, um das Offensivpotenzial der russischen Luftwaffe zu stoppen.

  • 11.40 Uhr

    Russischer Beschuss trifft westliche Journalisten

    Mehrere westliche Journalisten sind offiziellen Angaben nach durch nächtlichen russischen Beschuss der ostukrainischen Stadt Kramatorsk verletzt worden. Getroffen worden sei ein Hotel, zwei Menschen seien verletzt geborgen worden, eine Person liege noch unter den Trümmern, schreibt der ukrainische Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram. «Alle drei Opfer sind Journalisten, Bürger der Ukraine, der USA und Grossbritanniens.»

    In prorussischen Blogs ist der Angriff bestätigt worden. Demnach wurde Kramatorsk mit schweren Gleitbomben vom Typ FAB-1500 attackiert. Dort heisst es allerdings, dass eine Maschinenbaufabrik und mehrere militärische Objekte getroffen wurden.

  • Sonntag, 25. August, 8.11 Uhr

    Telegram-Gründer in Frankreich verhaftet

    Der Gründer des Messengerdienstes Telegram, Pawel Durow, ist in Frankreich festgenommen worden. Der in Frankreich gesuchte Russe wurde am Samstagabend nach seiner Ankunft aus Aserbaidschan am Flughafen Le Bourget in Polizeigewahrsam genommen, wie die Sender TF1 und BFMTV sowie andere französische Medien unter Berufung auf Ermittlerkreise berichteten.

    Nach französischen Medienberichten wurde Durow in Frankreich gesucht, weil die Behörden Vorermittlungen gegen ihn eingeleitet hätten wegen des Verdachts, er habe sich durch fehlendes Eingreifen bei Telegram und unzureichende Kooperation mit den Ordnungskräften des Drogenhandels, Betrugs und Vergehen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch mitschuldig gemacht. Laut TF1 könnte noch am Sonntag ein Ermittlungsverfahren gegen Durow eingeleitet werden.

    Telegram ist in Russland eines der wichtigsten Online-Netzwerke, das auch von vielen Behörden und Politikern zur Kommunikation genutzt wird. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wird der Dienst von beiden Seiten für Mitteilungen genutzt.

  • Wir beenden den Ticker am Samstag, 24. August 2024

  • 17.34 Uhr

    Scholz sichert Selenskyj «unverbrüchliche Solidarität» mit der Ukraine zu

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Samstag in einem Telefonat die «unverbrüchliche Solidarität» Deutschlands zugesichert. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte, tauschte sich Scholz am Unabhängigkeitstag der Ukraine mit Selenskyj über «die militärische und humanitäre Lage in der Ukraine» aus. Der Bundeskanzler habe die anhaltende und unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine angesichts der unverändert anhaltenden Aggression Russlands bekräftigt, erklärte Hebestreit.

  • 17.16 Uhr

    Litauen schickt weitere Militärhilfe in die Ukraine

    Litauen will die Ukraine mit einem weiteren Militärpaket im Abwehrkampf gegen die russische Invasion unterstützen. Das kündigte Regierungschefin Ingrida Šimonytė in Kiew bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem polnischen Staatschef Andrzej Duda an, wie die Agentur Unian berichtete. «Die Position Litauens ist bekannt und einfach: Die Ukraine muss gewinnen, Russland muss verlieren», wurde sie zitiert.

    Im Herbst soll Kiew aus Litauen rund 5000 Drohnen erhalten. Zuvor schon sollen neben Munition und Waffen auch Flugabwehrsysteme, Raketen sowie Ausrüstung zur Drohnenabwehr bis Anfang September geliefert werden. Zudem stelle Litauen 35 Millionen Euro für den Kauf von Radargeräten und Ausrüstung zur Minensuche zur Verfügung, sagte Šimonytė. Der Wert des neuen Militärpakets wurde nicht genannt.

  • 15.43 Uhr

    Tote bei russischem Artillerieüberfall in der Ostukraine

    Bei einem russischen Artillerieangriff auf die Stadt Kostjantyniwka in der Ostukraine sind nach Angaben der Behörden mindestens fünf Menschen getötet worden. Weitere fünf Zivilisten seien verletzt worden, als die Granaten in einem Wohngebiet einschlugen, heisst es. Kostjantyniwka liegt in der Oblast Donezk. Die Stadt liegt wiederholt im Visier russischer Artillerie. Im September des Vorjahres starben bei einem Raketenangriff mindestens 15 Menschen.

  • 14.41 Uhr

    Russland und Ukraine tauschen Hunderte Gefangene aus

    Russland und die Ukraine haben einen weiteren grossen Gefangenenaustausch vollzogen. Durch Verhandlungen seien 115 russische Soldaten, die im Gebiet Kursk gefangen genommen worden seien, wieder in ihre Heimat zurückgeholt worden, meldete das russische Verteidigungsministerium. Im Gegenzug sei eine ebenso hohe Zahl an Ukrainern übergeben worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte auf sozialen Netzwerken den Austausch.

    Die Ukraine vergesse niemanden und versuche alles, um die eigenen Soldaten aus der Gefangenschaft zurückzuholen, schrieb Selenskyj. Er dankte dabei den eigenen Truppen, die Russen gefangen genommen hatten. Dadurch sei der Austausch erst möglich geworden. Selenskyj hatte mehr als einmal erklärt, dass ein Ziel der ukrainischen Offensive im Gebiet Kursk auch darin bestehe, russische Soldaten gefangenzunehmen, um sie gegen Ukrainer in Kriegsgefangenschaft auszutauschen.

  • 14.39 Uhr

    Selenskyj: Putin kann Ukraine «rote Linien» nicht diktieren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner Rede zum Unabhängigkeitstag des Landes den Freiheitswillen des Volkes betont. «Wir lassen es nicht zu, dass der Boden in eine Grauzone verwandelt wird, wo rechtmässig die blau-gelbe Flagge (Nationalflagge der Ukraine) wehen soll», sagte Selenskyj in seiner Rede.

    Die Ukrainer würden dem Angreifer alle Schrecken zurückzahlen – mit Prozenten, warnte Selenskyj. Wer die Ukraine in eine Pufferzone verwandeln wolle, müsse aufpassen, dass sein Land nicht zur «Pufferföderation» werde, wandte er sich mit Blick auf die Gegenoffensive im Gebiet Kursk an Kremlchef Wladimir Putin.

    Die Rede wurde offiziellen Angaben nach in der nordukrainischen Region Sumy aufgenommen. Von dort waren die ukrainischen Militärs bei ihrer Gegenoffensive nach Kursk gestartet. Selenskyj nannte den russischen Präsidenten in seiner Rede nicht beim Namen, stattdessen sagte er: «Der kranke Alte vom Roten Platz, der ständig mit dem Roten Knopf droht, wird uns keine roten Linien diktieren». Die Ukrainer würden ihren weiteren Weg selbst bestimmen, betonte er.

  • 12.04 Uhr

    Russisches Munitionsdepot brennt nach Drohnenattacke

    Die Ukraine hat bei Drohnenangriffen gegen Russland Medienberichten zufolge ein Munitionsdepot in der Region Woronesch getroffen. Ziel sei ein Lager in der Nähe der Kleinstadt Ostrogoschsk, etwa 100 Kilometer südlich von Woronesch, gewesen, berichtete das unabhängige Internetportal Astra.

    Offiziell ist zwar nicht von einem Munitionsdepot die Rede, doch Gouverneur Alexander Gussew ordnete die Verhängung des Notstands in drei Ortschaften an wegen der «Liquidierung der Folgen eines Brands und der Detonation explosiver Objekte» an.

    Zwei Frauen seien durch die Explosionen verletzt worden, eine davon habe ins Spital eingewiesen werden müssen, schrieb er auf Telegram. 200 Menschen mussten demnach in Sicherheit gebracht werden. Zwei Verletzte gab es offiziellen Angaben nach auch in der Nachbarregion Belgorod durch Drohnenangriffe.

    Das russische Verteidigungsministerium hingegen meldete nur den Abschuss von insgesamt sieben Drohnen, fünf über der Region Woronesch und jeweils einer über Belgorod und Brjansk. Zu Folgeschäden machte die Behörde keine Angaben.

    Auf der Gegenseite meldete das ukrainische Militär einen massiven russischen Raketenangriff auf die Schlangeninsel im Schwarzen Meer. Vier Marschflugkörper vom Typ X-22 seien dort eingeschlagen. Zudem seien Gleitbomben über dem Gebiet Cherson abgeworfen worden. Über Schäden gibt es keine Angaben.

  • Samstag, 24. August, 7.11 Uhr

    USA kündigen neue Sanktionen gegen Moskau und Hilfen für Kiew an

    Zum Unabhängigkeitstag der Ukraine an diesem Samstag hat die US-Regierung ein umfangreiches Paket angekündigt, um das Land im Verteidigungskrieg gegen Russland weiter zu stärken. Verhängt werden Sanktionen gegen fast 400 Organisationen und Einzelpersonen, «die Russlands illegalen Krieg unterstützen», wie US-Präsident Joe Biden mitteilte. Zudem werde weitere Militärhilfe für Kiew bereitgestellt.

    Biden erklärte, er habe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, um «Amerikas unerschütterliche Unterstützung für das ukrainische Volk zum Ausdruck zu bringen». Man werde dem angegriffenen Land «auch weiterhin bei jedem Schritt zur Seite stehen». Auch der britische Premierminister Keir Starmer hat der Ukraine anlässlich des Nationalfeiertags die dauerhafte Unterstützung seines Landes versprochen.

    In den vergangenen Monaten haben die USA Stück für Stück bereits mehrere Tranchen Militärhilfe bereitgestellt, nachdem der US-Kongress Ende April neue Mittel im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (51,7 Milliarden Franken) für Kiew freigegeben hatte. In dem neuen Hilfspaket im Umfang von rund 125 Millionen US-Dollar (rund 106 Millionen Franken) sind unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars enthalten sowie Artilleriegeschosse und Kleinwaffenmunition – aber auch Krankenwagen und andere medizinische Ausrüstung, wie das US-Aussenministerium mitteilte.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Freitag, 23. August 2024

  • 21.50 Uhr

    Immer grösserer Frust bei den Bewohnern in Kursk

    Der Frust bei den Bewohnern in der umkämpften südrussischen Region Kursk nimmt immer mehr zu, schreibt« ntv». Niemand interessiere sich für die Menschen, sagt eine 28-Jährige der «Moscow Times». «Für Russland sind wir nur ein Teil der Landkarte. Für die Ukrainer sind wir Feinde, die Putins Regime unterstützen.»

    Eine 32-Jährige Frau zweifelt ganz klar an der Kompetenz der russischen Armee und begründet dies eindeutig: «Wie konnte ihnen der Aufbau einer so grossen Zahl ukrainischer Truppen an der Grenze entgehen?»

    Ein anderer Bewohner zeigt seine Wut gegenüber den ukrainischen Soldaten: «Die Ukrainer sind im Moment sicherlich nicht unsere Freunde». Da widerspricht eine Freiwillige des Roten Kreuzes, die Ukrainer sind ihrer Meinung nach «auch nur Geiseln der Situation».

  • 20.55 Uhr

    Selenskyj mahnt ausstehende Waffenlieferungen an

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die westlichen Partner seines Landes eindringlich zur Lieferung versprochener militärischer Unterstützung aufgefordert. «An der Front wird mit Granaten und Ausrüstung gekämpft, nicht mit Worten wie 'morgen' oder 'bald'», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Nach seinen Worten warte die Ukraine auf Pakete mit Waffen oder Ausrüstung, «die angekündigt und beschlossen, aber noch nicht geliefert wurden». Details zu den säumigen «Lieferanten» nannte er nicht.

    Schon vor wenigen Tagen hatte Selenskyj die schnellstmögliche Lieferung ausstehender Waffen- und Munitionspakete angemahnt. Der Krieg kenne keine Ferien, unterstrich er seine Forderung.

  • 20.24 Uhr

    Ukraine: Landesweit acht Zivilisten bei russischen Angriffen getötet

    Bei russischen Angriffen sind nach ukrainischen Behördenangaben acht Zivilisten im Osten und im Süden des Landes getötet worden. Wie die Polizei mitteilte, starben am Freitag zwei Menschen in der Grenzregion Sumy, vier weitere Menschen wurden verletzt. In der Region Charkiw wurden nach Angaben von Gouverneur Oleh Synehubow am Freitag drei Todesopfer geborgen.

  • 18.40 Uhr

    USA verhängen neue Sanktionen gegen Moskau – Rüstungssektor betroffen

    Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben die USA weitere Sanktionen gegen Moskau verhängt. Die Strafmassnahmen richteten sich gegen rund 400 Unternehmen und Personen, teilte am Freitag das Finanzministerium in Washington mit. Unter anderem seien rund 60 Technologieunternehmen aus dem Rüstungsbereich betroffen, deren «Produkte und Dienstleistungen Russlands Kriegstreiben unterstützen».

    «Die heutigen Entscheidungen des Finanzministeriums zielen darauf ab, die von Präsident Joe Biden und seinen G7-Kollegen eingegangenen Verpflichtungen umzusetzen, die Lieferketten Russlands zu unterbrechen», erklärte der stellvertretende Finanzminister Wally Adeyemo. Die betroffenen Unternehmen und Personen seien sowohl in Russland als auch in anderen Staaten ansässig.

    Die Sanktionen umfassen unter anderem das Einfrieren der Vermögenswerte der betroffenen Unternehmen oder Personen in den USA sowie ein Verbot für US-Einrichtungen oder -Bürger, Geschäfte mit den unter die Sanktionen fallenden Personen oder Unternehmen zu tätigen. Den betroffenen Personen wird zudem die Einreise in die USA untersagt.

  • 18.25 Uhr

    Geiselnahme in russischem Gefängnis blutig beendet

    Bei einem Gefangenaufstand mit Geiselnahme in einer russischen Haftanstalt für Schwerverbrecher sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die vier Geiselnehmer seien durch Scharfschützen getötet und die als Geiseln gehaltenen Wärter befreit worden, teilte die Nationalgarde zu dem Vorfall in der Stadt Surowikino im Gebiet Wolgograd. Nach Angaben der Gefängnisbehörde sind zudem drei Geiseln ums Leben gekommen. Vier Personen, drei Wärter und ein Gefangener sind demnach zudem von den Geiselnehmern verletzt worden, konnten aber fliehen.

    «Zwei Verletzte sind in kritischem Zustand», teilte der Chef der regionalen Gesundheitsbehörde, Anatoli Sebeljew, mit. Die Männer hätten Stich- und Schnittwunden in der Auseinandersetzung mit den Geiselnehmern davongetragen. Der Vorfall ereignete sich bei einer Sitzung der Disziplinarkommission des Hochsicherheitsgefängnisses. Wie die Häftlinge an Stichwaffen gelangen und die Wärter überwältigen konnten, ist noch unklar.

    Nach Angaben kremlnaher Telegramkanäle könnten die Geiselnehmer Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben. Einer der Angreifer erklärte in einem Video seine Aktion als Rache. Er habe damit die Folter an den Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf das Moskauer Veranstaltungszentrum Crocus City Hall rächen wollen. Bei dem Anschlag im März waren über 100 Menschen ums Leben gekommen. Als die Tatverdächtigen gefasst und später dem Gericht vorgeführt wurden, wiesen sie Folterspuren auf. 

  • 17.45 Uhr

    Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine dauern an

    Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Dutzende Angriffe russischer Truppen abgewehrt. Insgesamt seien von den Fronten im Osten des Landes im Tagesverlauf 79 russische Angriffe, teilweise mit Artillerie- und Luftunterstützung, gemeldet worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht mit.

    Russische Truppen greifen in der Ostukraine weiter an.
    Russische Truppen greifen in der Ostukraine weiter an.
    Bild: Keystone/AP/Russian Defense Ministry Press Service

    Absoluter Brennpunkt war einmal mehr die Umgebung von Pokrowsk am Rande des Donbass. Dort versuchten russische Einheiten, Gebietsgewinne vom Vortag zu befestigen und auch auszuweiten. Insgesamt seien die ukrainischen Verteidiger in diesem Bereich innerhalb weniger Stunden 20 Angriffen ausgesetzt gewesen.

    Ähnlich schwere Gefechte wurden auch aus der Umgebung von Torezk gemeldet. Mehrere Attacken russischer Bodentruppen seien abgeschlagen worden. Russische Kampfflugzeuge griffen ukrainische Stellungen und Siedlungen mit Raketen an. Ziel der russischen Angriffe ist, die vollständige Kontrolle über die Umgebung des Donbass zu gewinnen.

  • 17.00 Uhr

    Indien will zu Lösung des Ukraine-Kriegs beitragen

    Indiens Premierminister Narendra Modi hat bei einem Besuch in Kiew die Bereitschaft seines Landes betont, in jeglicher Art und Weise zu einem Ende des Kriegs in der Ukraine beizutragen. «Präsident Selenskyj weiss, dass wir es gut mit der Ukraine meinen», sagte der indische Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar nach einem Treffen Modis mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – nur Wochen nach einem Besuch des indischen Regierungschefs in Moskau.

    Modi besuchte mit Selenskyj eine Gedenkstätte für die im Krieg getöteten ukrainischen Kinder.
    Modi besuchte mit Selenskyj eine Gedenkstätte für die im Krieg getöteten ukrainischen Kinder.
    Bild: Indian Prime Minister’s office/AP/dpa

    «Wir glauben, dass dieser Konflikt enden muss.» Der Aussenminister erklärte auch, dass die indische Diplomatie sich grundsätzlich nicht an Sanktionen gegen andere Länder beteilige. «Wir erwarten, dass beide Seiten an einer Lösung arbeiten», sagte er.

  • 15.23 Uhr

    Dutzende Wehrpflichtige in Kursk vermisst

    Bei der ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Kursk sind nach Medienangaben viele russische Wehrpflichtige gefangen genommen worden oder gelten als vermisst.

    So würden mindestens 81 Wehrpflichtige vermisst, weitere 38 seien in den von ukrainischen Militärs veröffentlichten Videos als Gefangene identifiziert worden, berichtete der russischsprachige Dienst der BBC.

    Kremlchef Wladimir Putin hatte zu Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine versprochen, dass nur Zeitsoldaten und Freiwillige im Kriegsgebiet eingesetzt würden. Allerdings gilt aus Sicht des Kremls die Verteidigung von Kursk nicht als Beteiligung an der sogenannten «militärischen Spezialoperation».

    Offiziell macht Russland keine Angaben zu seinen Verlusten in Kursk. Bekannt ist allerdings, dass mindestens zwei Wehrpflichtige bei den Kämpfen seit Anfang August ums Leben gekommen sind. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen.

    Die Daten der BBC zu den vermissten Wehrpflichtigen stützen sich auf Suchmeldungen im Internet von Angehörigen der Rekruten, die seit Beginn der ukrainischen Offensive keinen Kontakt mehr zu diesen hatten.

    Medienberichten zufolge sollen Wehrpflichtige aus weiteren Regionen nach Kursk verlegt werden. Die Militärführung in Moskau hofft so, ihre Angriffe in der Ukraine fortsetzen zu können und nicht zu viele professionelle Soldaten aus dem überfallenen Land abziehen zu müssen.

    Die Gefahr für den Kreml besteht allerdings darin, dass die Zustimmung im Land zu dem Krieg bei hohen Verlusten von Wehrpflichtigen schnell sinken könnte. Der Kommandeur der tschetschenischen Spezialeinheit «Achmat», Apti Alaudinow, wies aufkommende Kritik bereits mit der Bemerkung zurück, Russland brauche keine jungen Männer, die nicht bereit seien, das Land zu verteidigen.

  • 14.52 Uhr

    Treibstofflager in Russland erneut angegriffen

    Ein seit Tagen brennendes Tanklager in Südrussland soll nach inoffiziellen Angaben erneut von einer ukrainischen Drohne attackiert worden sein. Die Drohne sei am frühen Morgen eingeschlagen, berichteten der Telegram-Kanal Shot und andere russische Medien.

    Das Feuer im Treibstofflager Proletarsk mit mehr als 70 einzelnen Tanks war am 18. August durch einen ukrainischen Drohnenangriff ausgelöst worden und konnte bislang nicht gelöscht werden. Die Ukraine versuche offenbar, das Feuer auf Zisternen voller Kerosin auszuweiten, die noch nicht brennen, hiess es zu dem angeblichen neuen Angriff.

    Offizielle Stellen äusserten sich nicht. Das Verteidigungsministerium berichtete von nächtlichen ukrainischen Drohnenangriffen auf die Regionen Belgorod und Kursk – Rostow wurde nicht erwähnt.

    Die Regionalbehörden von Rostow haben für den Landkreis Proletarsk den Katastrophenfall ausgerufen. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete am Mittwoch, dass inzwischen 47 Feuerwehrleute bei dem Brand verletzt worden seien.

  • 14.25 Uhr

    Ukraine fängt 14 von 16 Drohnen ab

    Kiew warf Russland erneute Angriffe in der Nacht vor. Die ukrainische Luftwaffe sprach auf ihrem Telegram-Kanal von zwei Raketenangriffen aus der Region Woronesch und 16 Drohnenangriffen in der Nacht.

    Davon seien 14 Drohnen abgefangen worden. Die Flugabwehr sei in den Regionen Tscherkassy, Kirowohrad, Poltawa und Sumy aktiv gewesen.

    In der Region Tscherkassy im Zentrum der Ukraine schlug eine russische Rakete ein, wie der Militärgouverneur der Region, Ihor Taburez, auf seinem Telegram-Kanal mitteilte. Trümmer beschädigten demnach Gebäude und Autos. Gelagertes Holz

  • 14 Uhr

    MI6: Wagner-Truppe nach Prigoschins Tod zersplittert

    Ein Jahr nach dem Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin ist dessen Privatarmee Wagner nach britischer Einschätzung zunehmend zersplittert. Seit dem Flugzeugabsturz hätten viele führende Figuren die Gruppe verlassen, teilte das britische Verteidigungsministerium auf der Plattform X mit.

    «Im Vergleich zum Höchstwert von 50'000 Beschäftigten im Jahr 2023 hat Wagner nun höchstwahrscheinlich noch etwa 5000 Beschäftigte in seinen verbliebenen Einsätzen in Belarus und Afrika», teilte das Ministerium in London mit.

    Statue am Grab von Prigoschin in St. Petersburg
    Statue am Grab von Prigoschin in St. Petersburg
    KEYSTONE

    Viele ehemalige Wagner-Kämpfer sind nach Analysen von Militärexperten direkt in die russische Armee oder in paramilitärische Einheiten übergewechselt, die das Moskauer Verteidigungsministerium kontrolliert.

    Vor einem Jahr, am 23. August 2023, war Prigoschins Privatjet abgestürzt. Er hatte zwei Monate zuvor einen kurzen Aufstand gegen Russlands Militärführung angezettelt. Bei dem Flugzeugabsturz kamen alle zehn Insassen ums Leben.

    Danach habe sich zum Beispiel das ehemalige Wagner-Führungsmitglied Andrej Troschew dem russischen Verteidigungsministerium angeschlossen – mit dem Auftrag, Freiwilligeneinheiten für den Kampf in der Ukraine aufzubauen, schreiben die Briten.

  • 13.10 Uhr

    Kursk-Offensive zwingt Moskau zur Truppenverlagerung

    Wegen des Vormarschs ukrainischer Truppen im westrussischen Gebiet Kursk hat Moskau nach Einschätzung von Experten erstmals Truppen aus dem von ihm überfallenen Nachbarland abgezogen.

    Die russische Militärführung habe zumindest aus dem südukrainischen Gebiet Saporischschja vereinzelte Truppenteile verlegt, um die Verteidigung von Kursk zu stärken, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW).

    Es verwies auf Einträge abkommandierter Soldaten in sozialen Netzwerken. Demnach versuche Russland aber, die Hauptachse seines Angriffs im ostukrainischen Gebiet Donezk nicht zu schwächen.

    Offiziell hat Kiew keine neuen Angaben zum Vormarsch in Russland gemacht. Nach Angaben des russischen Exil-Medienportals Meduza verlaufen die schwersten Gefechte entlang der Strecke zwischen der von den Ukrainern eingenommenen Kleinstadt Sudscha und der Gebietshauptstadt Kursk sowie rund um die strategisch wichtige Ortschaft Korenjewo.

    Aktuelle Kursk-Lagekarte des ISW.
    Aktuelle Kursk-Lagekarte des ISW.
    ISW

    Dort hätten die Ukrainer Fortschritte gemacht beim Versuch, die Siedlung von Norden und Süden her zu umgehen und einzukreisen. Die Geländegewinne sind allerdings im Vergleich zur ersten Woche der ukrainischen Gegenoffensive derzeit gering.

  • 12.45 Uhr

    Update zur Lage im Donbass

    Auf der Gegenseite hat Russland seinen Vormarsch im Gebiet Donezk fortgesetzt. Vor allem nahe der Städte Pokrowsk und Torezk sind die russischen Truppen sehr aktiv.

    Bei Pokrowsk hat das Militär allerdings seine Hauptstossrichtung geändert. Statt direkt auf die Stadt zuzumarschieren, ist ein Teil der Kräfte nach Süden eingeschwenkt. Ziel ist es offenbar, die gesamte ukrainische Verteidigungslinie im Süden des Donbass zum Kollabieren zu bringen.

  • 12 Uhr

    Indiens Premier Modi landet in Kiew

    Der indische Premier Narendra Modi ist heute zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. Dort will er unter anderem Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen.

    Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind schwierig. Denn Indien gibt sich zwar im Konflikt mit Russland neutral, ist aber einer der wichtigsten Abnehmer von russischem Öl und hat den Angriff auf die Ukraine nie explizit verurteilt. Kiew reagierte auch empört auf eine Reise Modis nach Moskau im Juli, bei der dieser den russischen Präsidenten Wladimir Putin umarmte.

    Diese Umarmung zwischen Narendra Modi (links) und Wladimir Putin am 9. Juli in Moskau stiess in der Ukraine auch deshalb auf heftige Kritik, weil ein russischer Raketenangriff auf ein Kinderspital in Kiew am Vortag 42 Zivilisten getötet hat.
    Diese Umarmung zwischen Narendra Modi (links) und Wladimir Putin am 9. Juli in Moskau stiess in der Ukraine auch deshalb auf heftige Kritik, weil ein russischer Raketenangriff auf ein Kinderspital in Kiew am Vortag 42 Zivilisten getötet hat.
    KEYSTONE

    Der Besuch Modis solle dazu dienen, die wirtschaftlichen Beziehungen sowie die Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung, Wissenschaft und Technologie zu stärken, teilten Vertreter beider Staaten mit. Experten vermuteten, dass Selenskyj Modi auch zu einer neutraleren Position weg von Russland bewegen will. Selenksyj hatte Modis Besuch in Moskau als «grosse Enttäuschung» verurteilt.

    Modi kam nach seiner Ankunft aber zunächst mit Vertretern der indischen Diaspora zusammen, wie ukrainische Medien berichteten. Die Menge versammelte sich um den indischen Premierminister und rief «Modi, Modi, Modi». «Die indische Gemeinschaft hat einen sehr herzlichen Empfang bereitet», schrieb Modi auf der Plattform X.

    Wolodymyr Selenskyj begrüsst heute in Kiew Premier Modi.
    Wolodymyr Selenskyj begrüsst heute in Kiew Premier Modi.
    KEYSTONE

    Der Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, Andrij Jermak, nannte Modis Besuch «historisch» und betonte die Erwartung der Ukraine, dass Indien eine wichtige Rolle bei der Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine mit einem «gerechten Frieden» spielen könnte.

    «Wir respektieren Indien als eine sehr grosse Demokratie in der Welt und als mächtiges Land», sagte Jermak in einem Interview der Zeitung «India Today». «Aber jetzt ist es notwendig zu sagen, wer der Aggressor ist und wer das Opfer.»

    Bevor er in die Ukraine reiste, forderte Modi bei einem Besuch in Polen am Vortag diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Krieges und versprach Indiens Unterstützung, indem er sagte, dass kein Konflikt auf einem Schlachtfeld gelöst werden könne. Modi ist der erste indische Premier, der die Ukraine besucht, seit die beiden Staaten vor mehr als 30 Jahren diplomatische Beziehungen aufnahmen.

  • 10.20 Uhr

    Polnische Medien kritisieren Modi wegen Russland-Kurs

    Die polnische Tageszeitung «Rzeczpospolita» befasst sich heute mit dem Besuch des indischen Regierungschefs Narendra Modi in Polen am gestrigen Donnerstag:

    «[Polens Regierungschef Donald] Tusk sagte gestern, er freue sich auf das Engagement seines indischen Amtskollegen Narendra Modi für den Friedensprozess in der Ukraine, wohin dieser bereits diesen Freitag reist. Der polnische Ministerpräsident bedankte sich auch für die Bereitschaft Neu-Delhis, den Lebensmittel- und Rüstungsmarkt seines Landes für polnische Unternehmen zu öffnen.

    Aber Tusk verlor kein Wort über die Tatsache, dass Indien durch die Verzehnfachung der russischen Ölimporte zu einer wichtigen Finanzierungsquelle für Putins Krieg geworden ist und die Wirksamkeit der westlichen Sanktionen untergraben hat.

    So machen es auch viel grössere Länder als Polen, angefangen bei den USA. Während Moskau und Peking einen Block brutaler Autokratien schmieden, kann es sich niemand leisten, mit dem bevölkerungsreichsten Land der Welt in Konflikt zu geraten, zu dem Indien seit vergangenem Jahr geworden ist.»

    Die polnische Tageszeitung «Gazeta Wyborcza» kommentiert:

    «Man sollte sich nicht vom freundlichen Gesicht des indischen Regierungschefs Narendra Modi bei seinem Besuch in Warschau täuschen lassen. Die Wahrheit ist brutal: Indien führt die Liste der Länder an, die den Krieg zwar nicht unterstützen, aber auch nichts tun, um ihn zu beenden.

    Das Beispiel Indiens zeigt, warum der Krieg in der Ukraine weitergeht und warum Russland, entgegen den Hoffnungen eines Grossteils unserer Welt, nicht einlenkt und seine verbrecherischen Aktionen fortsetzt. Die europäische und nordatlantische Perspektive, die auch Länder wie Polen vertreten, spielt in der Welt keine dominante Rolle, und es gibt immer noch keine Hoffnung auf eine Einheitsfront gegen den russischen Aggressor.

    Indien, das sich für die grösste Demokratie der Welt hält, spielt ein ganz eigenes, kompliziertes diplomatisches Spiel, das nichts mit der Unterstützung zu tun hat, die die westliche Welt der Ukraine gewährt.»

  • 9.16 Uhr

    Darum könnte die Kertsch-Brücke bald attackiert werden

    Dass Kiew einen russischen Frachter im Hafen von Kawkas im Oblast Krasnodar versenkt hat, erhöht die Chancen auf einen baldigen Angriff auf die Kertsch-Brücke, glaubt der estnische Militär-Blogger Artur Rehi.

    Die Conro Trader hatte ihm zufolge zwar Treibstoff geladen, war aber auch das letzte Schiff, dass Eisenbahnwaggons über die Strasse von Kertsch transportieren konnte. Der Frachter ist angeblich von Raketen vom Typ Neptune getroffen worden, die die Ukraine selber produziert.

    Da Kiew zuletzt auf der Krim diverse Luftabwehrsysteme attackiert und ausgeschaltet hat, rechnet Rehi mit einem baldigen Angriff auf die Kertsch-Brücke. Die Ukraine bereite womöglich eine ganze Salve von Neptune-Raketen vor, um das Bauwerk zu treffen. Zur Erinnerung: Der Einsatz der Flugkörper bedarf keiner Zustimmung des Westens.

  • 9 Uhr

    US-Geheimdienst warnt vor Bedrohung in Deutschland

    Ein US-Geheimdienst soll vor einer Bedrohung des Nato-Stützpunktes in Geilenkirchen in Deutschland gewarnt haben, berichtet «Bild». Die Sicherheitsstufe auf dem Militär-Flugplatz wurde erhöht: Diejenigen Mitarbeitenden, die nicht unmittelbar benötigt würden, seien nach Hause geschickt worden.

    Ein Polizeiwagen fährt am 22. Augusr in die Nato-Basis in Geilenkirchen: Links aus dem Schild steht «Security Alert State C».
    Ein Polizeiwagen fährt am 22. Augusr in die Nato-Basis in Geilenkirchen: Links aus dem Schild steht «Security Alert State C».
    KEYSTONE

    «Dies ist eine nötige Massnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können», sagte ein Sprecher zur Lage. Auch die Polizei ermittelt. Auf der Basis, die von einer Amerikanerin kommandiert wird, sind die Frühwarnflugzeuge vom Typ Boeing E-3 Sentry stationiert.

  • 5.30 Uhr

    Kamala Harris: Stehe fest zu Ukraine und Nato

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat sich derweil klar zur Nato bekannt und auch versprochen, der von Russland angegriffenen Ukraine weiter beizustehen.

    «Ich werde fest an der Seite der Ukraine und unserer Nato-Verbündeten stehen», sagte sie in ihrer mit Spannung erwarteten Rede zum Abschluss des viertägigen Parteitags der Demokraten in Chicago.

    Harris: Stehe fest zu Ukraine und Nato

    Harris: Stehe fest zu Ukraine und Nato

    «Als Präsidenten werde ich fest an der Seite der Ukraine und unserer Nato-Verbündeten stehen»: Klar Worte von Kamala Harris: Die demokratische Präsidentschaftskandidatin bekennt sich zur Nato und verspricht, der von Russland angegriffenen Ukraine weiter beizustehen.

    23.08.2024

    Ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump hingegen habe damit gedroht, die Nato im Stich zu lassen, sagte Harris. Auch habe er den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu ermutigt, in der Ukraine einzumarschieren.

  • 5 Uhr

    Ukraine versenkt russische Fähre mit Öl im Hafen

    Während die Offensive der ukrainischen Armee in der westrussischen Region Kursk weitergeht, ist ihr nun auch in Südrussland ein spektakulärer Schlag geglückt. In einem Hafen der südrussischen Region Krasnodar geriet offiziellen Angaben zufolge eine mit Treibstoffzisternen beladene Fähre durch ukrainischen Beschuss in Brand und sank. Insgesamt sollen laut der Kreisverwaltung 30 Zisternen an Bord der Eisenbahnfähre gewesen sein.

    Der Angriff wurde von Anwohnern auf Videos festgehalten, in denen grosse Flammen und riesige schwarze Rauchwolken zu sehen sind, die aus einem Objekt im Hafen steigen. «Zum jetzigen Zeitpunkt konnten bereits 17 Besatzungsmitglieder gerettet werden», schrieb der Gouverneur der Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, auf seinem Telegramkanal. Nach zwei Vermissten werde noch gesucht.

    Der Hafen Kawkas im Gebiet Krasnodar liegt gegenüber der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim und wird intensiv für die Versorgung der russischen Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine genutzt. Auf der Krim gab es zeitgleich Raketenalarm.

    Nach inoffiziellen Angaben aus Moskau und Kiew soll die Fähre mit einer Antischiffsrakete des ukrainischen Typs Neptun beschossen worden sein. Allerdings liegt die offizielle Reichweite dieser Waffe bei 300 Kilometer. Die Frontlinie liegt weiter entfernt.

  • 5 Uhr

    Schwere Kämpfe im Donbass

    Derweil gehen die schweren Kämpfe im Osten der Ukraine weiter. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew gab es im Tagesverlauf mehr als 130 Zusammenstösse. Der Schwerpunkt der russischen Attacken liege im Raum Pokrowsk, hiess es im abendlichen Lagebericht. Von dort wurden mehr als 50 Angriffe gemeldet.

    Weiter nördlich nahe der Kleinstadt Torezk gibt es laut Generalstab weiter Gefechte rund um die Ortschaft Nju-Jork, zu deren Eroberung Russlands Verteidigungsminister den russischen Truppen bereits am Vortag gratuliert hatte.

    Auch in der westrussischen Region Kursk halten die Kämpfe weiter an. Dort versuchen die ukrainischen Kräfte russische Truppen südlich des Flusses von der Versorgung abzuschneiden.

  • 4.50 Uhr

    Indiens Premierminister Modi besucht Kiew

    Indiens Premierminister Narendra Modi besucht im Laufe des Tages erstmals die Ukraine. In der Hauptstadt Kiew ist ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant, wie das indische Aussenministerium vorab mitteilt. Indien verhält sich nach offiziellen Angaben neutral zum russischen Angriffskrieg. Es trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und ist zu einem der grössten Käufer von billigem russischem Öl auf dem Weltmarkt geworden. Neu-Delhi wirbt immer wieder für eine Konfliktlösung durch Dialog. «Indien ist fest davon überzeugt, dass kein Problem auf dem Schlachtfeld gelöst werden kann. Der Verlust unschuldiger Menschen auf Schlachtfeldern ist die grösste Herausforderung für die Menschheit», sagte Modi am Donnerstag bei einem Besuch in Polen. Dessen Ministerpräsident Donald Tusk ermutigte Modi zu einer Vermittlerrolle in dem Konflikt.

  • 4 Uhr

    Kreise: USA wollen neue Militärhilfen schicken

    Die USA wollen nach Angaben von Regierungsvertretern zusätzliche Militärhilfen im Umfang von etwa 125 Millionen Dollar in die Ukraine schicken. Das jüngste Hilfspaket beinhalte Raketen zur Luftverteidigung, Geschosse für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Raketen des Typs Javelin und eine Reihe anderer Waffen, Ausrüstung und Fahrzeuge, sagen die Regierungsvertreter, die anonym bleiben wollen. Die offizielle Ankündigung wurde für den heutigen Freitag erwartet, einen Tag vor dem Unabhängigkeitstag der Ukraine. Die Waffen stammen aus den Beständen des Pentagons und können damit rasch geliefert werden.

    Ukrainische Soldaten nahe Tschassiw Jar im Gebiet Donezk. (20. August 2024)
    Ukrainische Soldaten nahe Tschassiw Jar im Gebiet Donezk. (20. August 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Press Service of the 24 Mechanized Brigade
  • 23.53 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 23. August 2024

  • 23.32 Uhr

    Nato erhöht Sicherheitsstufe an Flugplatz in Deutschland

    Die Nato erhöht wegen einer möglichen Bedrohung die Sicherheitsstufe auf ihrem Flugplatz im deutschen Geilenkirchen. Alle Mitarbeiter, die nicht für den Einsatz benötigt würden, seien als Vorsichtsmassnahme nach Hause geschickt worden, sagte ein Sprecher der Base. Grundlage seien nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen. «Dies ist kein Grund zur Besorgnis und eine reine Vorsichtsmassnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können», sagte der Sprecher.

    Die Polizei bestätigte, dass sie im Einsatz sei. Weitere Details würden nicht mitgeteilt, auch nicht die Zahl der Einsatzkräfte.

    Vor rund einer Woche hatte es mehrere Vorfälle an Militärstandorten gegeben. So ermittelten Polizei und Staatsschutz nach einem Sicherheitsvorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts auf eine gegen die Bundeswehr gerichtete Sabotageaktion. Auch in Geilenkirchen waren verdächtige Beobachtungen gemacht worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde zwischenzeitlich ein Mensch im Umfeld des Flughafens für Befragungen in Gewahrsam genommen, der Verdacht habe sich aber nicht erhärtet.

    Geilenkirchen bei Aachen an der Grenze zu den Niederlanden ist die Basis für die Spezialflugzeuge Awacs der Nato. Die Maschinen mit dem pilzförmigen Radaraufbau haben Überwachungs- und Koordinierungsaufgaben im Luftraum des Verteidigungsbündnisses. Die Abkürzung Awacs steht für «Airborne Warning and Control System». Übersetzt bedeutet dies in etwa luftgestütztes Frühwarn- und Leitsystem.

  • 23.03 Uhr

    Energiekrise: Ukraine befürchtet schwersten Winter ihrer Geschichte

    Die Ukraine geht angesichts der durch russische Angriffe zerstörten Strom- und Energieinfrastruktur des Landes von einem kalten und dunklen Winter aus. «Wir stehen vor dem härtesten Winter in unserer Geschichte», sagte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko bei einer Videokonferenz. Dieser Winter werde noch viel schwerer als der vorangegangene, weil sich die Schäden durch die andauernden russischen Angriffe summiert hätten. Die russische Armee verwende verschiedene Waffen in kombinierten Attacken, um möglichst grosse Zerstörungen anzurichten, sagte er.

    In einem warmen Winter liege der Stromverbrauch bei etwa 18 Gigawatt, in einem kalten seien es 19 Gigawatt. Zudem müssten noch Reserven von einem Gigawatt geschaffen werden, sagte Haluschtschenko der Deutschen Presse-Agentur. Die russischen Angriffe haben rund 9 Gigawatt an Kapazitäten zerstört.

    Derzeit arbeitet die Ukraine offiziellen Angaben nach an Verträgen zum Import von Strom. Zudem will die Führung in Kiew die Flugabwehr der noch bestehenden Kraftwerke stärken, denn sie rechnet mit weiteren russischen Angriffen, um das Netz völlig zu ruinieren.

    Allerdings müssen sich die Ukrainer im Winter wohl auf weitere Stromabschaltungen gefasst machen, wie sie jetzt schon täglich für mehrere Stunden gelten. Auch die Wärmeversorgung ist nicht gesichert.

  • 21.02 Uhr

    Strafermittlungen in Russland gegen CNN-Journalisten und zwei Ukrainerinnen

    Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben gegen mehrere ausländische Journalisten strafrechtliche Ermittlungen wegen Reportagen in der russischen Region Kursk eingeleitet, in der die ukrainische Armee mehrere Ortschaften kontrolliert. Gegen einen Reporter des US-Senders CNN sowie gegen zwei ukrainische Journalistinnen seien Ermittlungen wegen des «illegalen Überschreitens der Staatsgrenze» eingeleitet worden, erklärte der FSB. Demnach hatten die Journalisten Videoaufnahmen in der von ukrainischen Truppen kontrollierten Stadt Sudscha gemacht.

    Bei dem CNN-Journalisten handelt es sich laut FSB um Nick Paton Walsh, den Chefkorrespondenten des Senders für internationale Sicherheit. Er hatte am 16. August für CNN aus Sudscha berichtet. Walsh ist britischer Staatsbürger. Zuvor war er für die britische TV-Sendung «Channel 4 News» und die britische Zeitung «The Guardian» in Moskau tätig.

    Bei den ukrainischen Journalistinnen handelt es sich demnach um Diana Buzko, die für den Web-Sender Hromadske aus Sudscha berichtete, und Olesja Borowik, die im Auftrag des TV-Senders My-Ukraina von dort berichtete. Die Namen der drei würden in Kürze «auf eine internationale Fahndungsliste gesetzt», erklärte der FSB weiter.

    Die Strafermittlungsverfahren gegen die drei Journalisten beruhen auf den gleichen Vorwürfen wie das Verfahren gegen zwei italienische Journalisten des öffentlich-rechtlichen italienischen Senders RAI, wie der FSB weiter mitteilte. Dessen Mitarbeiter Simone Traini und Stefania Battistini hatten vergangene Woche aus Sudscha berichtet.

    Russland hatte daraufhin zunächst die italienische Botschafterin Cecilia Piccioni ins Aussenministerium in Moskau einbestellt. Am Samstag wurde dann das Strafermittlungsverfahren gegen die beiden Italiener eingeleitet. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft.

  • 20.29 Uhr

    Modi ruft vor Kiew-Reise zu «Dialog und Diplomatie» auf

    Vor seiner Reise nach Kiew hat Indiens Regierungschef Narendra Modi zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg aufgerufen. «Indien ist der festen Überzeugung, dass kein Problem auf einem Schlachtfeld gelöst werden kann», sagte Modi bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk in Warschau. Nach seinem Besuch in Polen will Modi am Freitag in die Ukraine reisen.

    «Wir unterstützen den Dialog und die Diplomatie, um so schnell wie möglich Frieden und Stabilität wiederherzustellen», sagte der indische Regierungschef. «Dafür ist Indien bereit, gemeinsam mit seinen befreundeten Ländern jeden möglichen Beitrag zu leisten.»

    Indiens Präsident Modi will gute Beziehungen zu Russland und zum Westen. (Archivbild)
    Indiens Präsident Modi will gute Beziehungen zu Russland und zum Westen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Ministry of Foreign Affairs of Japan

    Indien hat es bislang vermieden, den russischen Angriff auf die Ukraine ausdrücklich zu verurteilen. Das Land unterhält seit dem Kalten Krieg enge Beziehungen zum Kreml, Russland gilt als einer der wichtigsten Waffenlieferanten Indiens. Bei einem Besuch in Moskau sorgte Modi in der Ukraine für Kritik, nachdem auf Bildern zu sehen war, wir er den russischen Präsidenten Wladimir Putin umarmte.

    Polens Regierungschef Tusk erklärte am Donnerstag, Modi habe «seine Bereitschaft bekräftigt, sich persönlich für eine friedliche, gerechte und schnelle Beendigung des Krieges einzusetzen». Er betonte jedoch das Recht der Ukraine, ihre Grenzen zu verteidigen. «Die Geschichte hat unsere Nationen gelehrt, wie wichtig es ist, die Regeln zu respektieren, die Grenzen und die territoriale Integrität zu achten», erklärte Tusk.

  • 20.06 Uhr

    Putin wirft Ukraine versuchten Angriff auf russisches Atomkraftwerk in Kursk vor

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine einen versuchten Angriff auf das Atomkraftwerk in Kursk vorgeworfen. «Der Feind hat in der Nacht versucht, die Atomanlage anzugreifen», sagte der Kreml-Chef ohne Vorlage von Beweisen. «Die Internationale Atomenergiebehörde wurde informiert», fügte Putin in einer vom Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung hinzu.

    Das Atomkraftwerk liegt etwa hundert Kilometer von der Grenze entfernt in der russischen Region Kursk. In diese waren am 6. August überraschend ukrainische Truppen vorgedrungen, sie kontrollieren inzwischen nach eigenen Angaben in der Region bereits fast hundert Ortschaften und mehr als tausend Quadratkilometer Land.

    Nach Beginn des ukrainischen Gegenangriffs hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) vor den möglichen Auswirkungen der Kämpfe auf das Akw Kursk gewarnt und «alle Parteien zu maximaler Zurückhaltung» aufgerufen. Am Donnerstag – wenige Stunden vor den Anschuldigungen Putins gegen die Ukraine – kündigte die IAEA an, dass ihr Chef Rafael Grossi in der kommenden Woche das Akw in Kursk besuchen wolle.

    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine warnt die IAEA immer wieder vor der Gefahr eines Atomunfalls infolge der Kämpfe, insbesondere rund um das russisch besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja. Zuletzt sprach die in Wien ansässige Behörde von einer sich «verschlechternden» Lage rund um die Anlage infolge eines Drohnenangriffs.

    Russland hatte das Akw Saporischschja im März 2022 im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine besetzt. Dort kommt es aufgrund der Kämpfe immer wieder zu Vorfällen, für die sich Kiew und Moskau gegenseitig verantwortlich machen.

  • 13.40 Uhr

    Selenskyj besucht Region an der Grenze zu ukrainisch besetztem russischem Gebiet

    Der ukrainische Präsident Woldymyr Selenskyj hat am Donnerstag die Grenzregion Sumy im Nordosten des Landes besucht. Es war sein erster Besuch dort seit dem Einfall seiner Truppen in die russische Region Kursk vor mehr als zwei Wochen.

    Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Militärkommandeur dort sagte Selenskyj, die ukrainischen Streitkräfte hätten eine weitere Siedlung in Kursk unter ihre Kontrolle gebracht und auch erneut russische Kriegsgefangene genommen. Die hoffe er gegen gefangene Ukrainer austauschen zu können.

  • 10.10 Uhr

    Brand nach Angriff auf russischen Luftwaffenstützpunkt

    Auf einem Militärflugplatz im Gebiet Wolgograd ist russischen Angaben zufolge durch einen ukrainischen Drohnenangriff ein Brand ausgelöst worden. Nach Darstellung von Gebietsgouverneur Andrej Botscharow wehrte die russische Flugabwehr die meisten Flugobjekte des nächtlichen Angriffs ab. Durch den Absturz einer Drohne sei jedoch das Feuer «auf dem Gelände eines Objektes des Verteidigungsministeriums» ausgebrochen.

    Inoffizielle russische Telegramkanäle nannten als Ort den Fliegerhorst Marinowka, der etwa 45 Kilometer westlich der Gebietshauptstadt Wolgograd liegt. Auf dem zivilen Flughafen der Millionenstadt an der Wolga wurde der Flugverkehr wegen der Drohnengefahr zeitweise eingeschränkt, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.

    Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es seien in der Nacht zu Donnerstag 28 ukrainische Drohnen abgefangen worden, davon allein 13 über dem Gebiet Wolgograd. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

  • 7.56 Uhr

    Tausenden russischen Soldaten droht Einkesselung in Kursk

    Die ukrainischen Invasionstruppen in Russland haben im Westen des von ihnen besetzten Gebiets drei Brücken über den Fluss Seim gesprengt. Zwischen dem Fluss und der Grenze zur Ukraine befänden sich tausende russische Soldaten, schreibt die «NZZ». Diesen bleibe nur noch ein Waldweg in Bezirkshauptort Korenewo. Auf diesem Weg sei die Versorgung der Truppen kaum noch aufrecht zu erhalten. Und die Ukrainer rücken laut Berichten von Beobachter von Osten und Westen auf das vom Rest Russlands praktisch abgeschnittene Gebiet vor. 

    Die russischen Truppen hätten versucht Ponton-Brücken über den Seim zu bauen, diese seien aber innert kurzer Zeit durch ukrainische Angriffe zerstört worden.

    Laut «The Warzone» befinden sich bis zu 3000 russische Soldaten im zunehmend eingekesselten Gebiet. Eine anonyme Quelle habe dem News-Magazin berichtet, die meisten Eingeschlossenen seien unerfahren und demotiviert und würden nicht kämpfen. Diese Aussage lässt sich nicht unabhängig überprüfen. 

  • 4.30 Uhr

    Ukraine äussert sich zu Drohnenangriffen in Russland

    Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat sich zu den Zielen der Drohnenangriffe in Russland in der vergangenen Nacht geäussert. Sie hätten dem Moskauer Flughafen Ostafyevo, dem Luftwaffenstützpunkt Millerovo in der Region Rostow sowie einem Funkkommunikationszentrum gegolten, sagt HUR-Chef Kyrylo Budanow der Militärseite «The War Zone». Es seien etwa 50 Drohnen beteiligt gewesen. Ob und wenn ja in welchem Ausmass Schäden entstanden seien, werde derzeit noch geprüft. Russische Behörden hatten am Morgen gemeldet, man habe 45 Drohnen über russischen Staatsgebiet abgeschossen.

  • 4.08 Uhr

    Putin und Li betonen vertiefte Beziehungen zwischen Moskau und Peking

    Der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Ministerpräsident Li Qiang haben bei einem Treffen im Kreml die wachsenden Wirtschaftsbeziehungen beider Länder gelobt. Moskau ist von der politischen und ökonomischen Unterstützung der Volksrepublik wegen der Ukraine-Sanktionen zunehmend abhängig.

    «Unsere Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich, entwickeln sich erfolgreich», sagte Putin bei der Zusammenkunft am Mittwoch. Die Aufmerksamkeit, die die Regierungen beider Länder dem Handel und den Wirtschaftsbeziehungen widmeten, trage Früchte. Russland und China hätten umfangreiche Pläne für ökonomische und andere Projekte.

    Li sagte, die chinesisch-russischen Beziehungen hätten ein beispielloses Niveau erreicht. Vor dem Treffen mit Putin hatte Li seinen russischen Amtskollegen Michail Mischustin getroffen.

    Lis Besuch in Moskau ereignete sich vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Region Kursk, die sich inzwischen in der dritten Woche befindet. Über Nacht verzeichnete Moskau eine der grössten Angriffswellen mit Drohnen auf die russische Hauptstadt seit Beginn des Ukraine-Konflikts. In russischen Medienberichten fanden sich keine Andeutungen, ob in dem Gespräch zwischen Li und Putin auch die Ukraine thematisiert wurde.

    China hat bislang versucht, sich in dem Konflikt neutral zu geben. Peking und Moskau verbindet jedoch die Abneigung gegen den Westen. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022 erliessen viele westliche Staaten Sanktionen gegen Russland. China jedoch stockte seine Ölkäufe aus Russland auf und steigerte damit auch seinen Einfluss auf das Land.

  • Donnerstag, 22. August 2024, 3.27 Uhr

    Regionalwahlen in Russland: Schutzwesten und Helme für Wahlhelfer in Kursk

    Bei den vorgezogenen Regionalwahlen im umkämpften russischen Grenzgebiet Kursk will Russland die Wahlhelfer mit Schutzwesten und Helmen ausstatten. Ausserdem werden zusätzliche Wahllokale in anderen Landesteilen eingerichtet, in die Menschen aus der Region geflohen seien, sagt die Vorsitzende der regionalen Wahlkommission, Tatjana Malachowa, laut russischen Nachrichtenagenturen sagte. In der Region herrscht offiziell Ausnahmezustand. Vom 6. bis 8. September sind in zahlreichen Regionen Russlands Wahlen angesetzt. Gewählt werden Gouverneure und regionale Parlamente. Die zentrale Wahlleitung in Moskau hatte entschieden, dass Bürger in den Grenzgebieten schon vorzeitig abstimmen können, darunter in den Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk.

    Ukrainische Soldaten im  servicemen im Gebiet Sumy nahe der Grenze zu Russland. (17. August 2024) 
    Ukrainische Soldaten im  servicemen im Gebiet Sumy nahe der Grenze zu Russland. (17. August 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/George Ivanchenko
  • 23.53 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 21. August 2024

  • 23.14 Uhr

    Gouverneur: Eindringen ukrainischer «Saboteure» in Kursks Nachbarregion Brjansk vereitelt

    Russland hat nach eigenen Angaben das Eindringen ukrainischer «Saboteure» in die an Kursk grenzende russische Grenzregion Brjansk vereitelt. Das Eindringen der «ukrainischen Aufklärungs-Sabotage-Gruppe» sei von Kräften des russischen Geheimdiensts FSB sowie von Einheiten der russischen Armee verhindert worden, erklärte der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomaz, im Onlinedienst Telegram. «Der Feind wurde durch Schüsse getroffen», hiess es weiter. Die Lage sei mittlerweile «unter Kontrolle».

    Brjansk grenzt an die russische Region Kursk. Dort war die ukrainische Armee vor anderthalb Wochen eingedrungen und vorgerückt. Nach Angaben aus Kiew kontrolliert sie in Kursk mittlerweile mehr als 1000 Quadratkilometer und Dutzende Ortschaften.

  • 21.13 Uhr

    Selenskyj: Ukraine hofft auf zugesagte Milliardenhilfe

    Die Ukraine hofft nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf baldige Zuteilung der vom Westen zugesagten Milliardenhilfe, die auch aus Erträgen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen finanziert werden soll. Es gebe zwar viele politische Erklärungen von den Partnern Kiews, viele weitere seien zu erwarten, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. «Aber wir brauchen einen echten Mechanismus.»

    Die Ukraine benötige die Erlöse aus den Vermögenswerten Russlands für die Verteidigung gegen den Aggressor Russland. «Die entsprechenden Diskussionen laufen schon viel zu lange, und wir brauchen endlich Entscheidungen.»

    Die sieben grossen westlichen Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem Gipfel im Juni eine neue Finanzhilfe für Kiew beschlossen. Ein grosszügiger Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar soll durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden.

  • 20.48 Uhr

    Russlands Ex-Vize-Verteidigungsminister bleibt in U-Haft

    Der unter Korruptionsverdacht stehende frühere russische Vize-Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow bleibt in Untersuchungshaft. Seine Bitte um Entlassung in strengen Hausarrest und sein Einspruch gegen die U-Haft seien abgewiesen worden, berichtete die Staatsagentur Tass. Bulgakow war vor seiner Entlassung für die Materialbeschaffung der russischen Streitkräfte verantwortlich.

    Das Gericht in Moskau ordnete zudem Untersuchungshaft gegen zwei mutmassliche Komplizen Bulgakows an. Ihre Firma soll von Bulgakow zwischen 2022 und 2024 neun Aufträge erhalten haben. Der Schaden beläuft sich nach Angaben der Vermittler auf rund 50 Millionen Rubel (knapp 500'000 Franken).

  • 20.25 Uhr

    Borrell: Ukraine sollte westliche Waffen bei Angriffen auf Ziele in Russland einsetzen dürfen

    Angesichts der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat sich der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell dafür ausgesprochen, Kiew den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Boden zu erlauben. Eine solche Entscheidung werde die «Selbstverteidigung der Ukraine stärken» und dadurch «Leben retten und die Zerstörung in der Ukraine verringern», schrieb Borrell im Onlinedienst X.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Montag erneut von seinen westlichen Verbündeten gefordert, die Einschränkungen für den Einsatz der gelieferten Waffen aufzuheben. «Die Ukraine kann den Vormarsch der russischen Armee an der Front nur durch eine einzige Entscheidung stoppen, die wir von unseren Partnern erwarten: die Entscheidung über die Langstrecken-Fähigkeiten», erklärte Selenskyj.

    Bei ihrem Vormarsch in der russischen Grenzregion Kursk setzt die ukrainische Armee Medienberichten zufolge bereits von Grossbritannien gelieferte Panzer ein. Das britische Verteidigungsministerium erklärte, dies stehe im Einklang mit internationalem Recht. Auch die USA und die deutsche Bundesregierung erlauben Kiew bereits, ihre Waffen auf russischem Boden einzusetzen, allerdings nur gegen Ziele im russischen Grenzgebiet zur Region Charkiw.

    Über eine mögliche Aufhebung der Beschränkungen sollen in der kommenden Woche auch die EU-Aussen- und Verteidigungsminister beraten. Die endgültige Entscheidung darüber obliegt allerdings den Mitgliedstaaten. Borrell kündigte am Mittwoch an, dass an dem Treffen in Brüssel auch der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba teilnehmen werde.

  • 19.06 Uhr

    Ukrainische Luftwaffe bombardiert Ziele bei Kursk

    Der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk hat von erfolgreichen Einsätzen seiner Kampfflieger bei der Offensive in der westrussischen Region Kursk berichtet. Dabei seien vor allem Präzisionsbomben gegen russische Stellungen und Truppenansammlungen eingesetzt worden.

    Auch wenn russische Einheiten inzwischen dazu übergegangen seien, verlassene Häuser in ihre Verteidigungslinien zu integrieren, könnten sie sich den Angriffen nicht entziehen. «Wir sehen alles, wir wissen alles», schrieb Oleschtschuk auf der Plattform Telegram. «Unsere Präzisionsbomben finden Euch überall.» Unter Präzisionsbomben sind Gleitbomben zu verstehen, die von Piloten ins Ziel ferngesteuert werden können. Bei dem Vormarsch im Gebiet Kursk waren unter anderem zwei wichtige Brücken über den Fluss Sejm von Kampffliegern zerstört worden.

    Oleschtschuk machte keine Angaben dazu, welche Flugzeugtypen die Ukraine bei ihren Angriffen eingesetzt hat. Nach Meinung ukrainischer Militärexperten sind die vom Westen zur Verfügung gestellten Kampfflugzeuge vom amerikanischen Typ F-16 bisher nicht zum Einsatz gekommen.

  • 18.53 Uhr

    Putin lobt enge Handelsbeziehungen mit China

    Kreml-Chef Wladimir Putin hat die vertiefte Zusammenarbeit mit China gelobt. «Unsere Handelsbeziehungen entwickeln sich erfolgreich (...). Die Aufmerksamkeit, die beide Regierungen den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen widmen, trägt Früchte», sagte Putin bei einem Treffen mit dem chinesischen Regierungschef Li Qiang im Kreml.

    China und Russland hätten «gross angelegte gemeinsame Pläne und Projekte im wirtschaftlichen und humanitären Bereich ausgearbeitet», fuhrt Putin fort. Li sagte nach Angaben des Kremls, dass sich die chinesisch-russischen Beziehungen auf einem «beispiellos hohen Niveau» befänden.

    Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China hat sich seit der russischen Invasion in der Ukraine vertieft. Für Russland ist China angesichts der westlichen Sanktionen ein zentraler Handelspartner. Peking präsentiert sich mit Blick auf den Ukraine-Konflikt als neutral. Die Nato hatte China im Juli jedoch als einen «entscheidenden Befähiger» der russischen Offensive bezeichnet.

  • 18.18 Uhr

    Menschen fliehen aus ostukrainischen Dörfern nahe der Front

    Angesichts des russischen Vormarsches in der Ostukraine sind zahlreiche Menschen aus den Ortschaften nahe der Front geflohen. Bewohner des Dorfes Myrnohrad in zehn Kilometern Entfernung von den Kampfgebieten sagten der Nachrichtenagentur AFP, die zunehmenden russischen Angriffe hätten mehrere Menschen in die Flucht getrieben. AFP-Reporter vor Ort beobachteten, wie mehrere Häuser in Myrnohrad nach russischen Angriffen in Brand gerieten.

    «Ich muss gehen, weil die Situation wirklich jeden Tag schlimmer wird – nicht nur jeden Tag, sondern jede Stunde, wie eine Lawine», sagte der Bergarbeiter Maxim. Vor Kurzem traf eine Rakete das neunstöckige Wohnhaus, in dem der 40-Jährige lebt. «Gott sei Dank war ich nicht zu Hause», sagte Maxim. «Aber ich habe mich entschlossen zu gehen, denn das Leben ist kostbar.»

    Auch die 74-Jährige Galina machte sich auf den Weg aus Myrnohrad in Richtung des Zentrums der Ukraine, weiter weg von der Front. «Mein Schwiegersohn und ich haben eine Einzimmerwohnung gefunden. Das ist okay, wir werden klarkommen», sagte sie AFP-Reportern. «Es tut mir Leid für die Kinder», fügte sie hinzu. Mitglieder mehrerer Generationen aus ihrer Familie seien bereits auf der Flucht.

    Die russischen Truppen sind in der Ostukraine seit mehreren Wochen auf dem Vormarsch in Richtung der Stadt Pokrowsk, die als wichtiger logistischer Knotenpunkt gilt. Sie liegt rund 60 Kilometer nordöstlich der von Russland besetzten Stadt Donezk. Die russische Armee rückt in dem Gebiet nach eigenen Angaben weiter vor, am Mittwoch meldete sie die Einnahme des Dorfes Schelanne rund 20 Kilometer vor Pokrowsk.

  • 17.54 Uhr

    Besuch im Zeichen des Ukraine-Kriegs: Scholz in Moldau

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz reist heute zu einem Kurzbesuch in die an die Ukraine grenzende ehemalige Sowjetrepublik Moldau, die sich ebenfalls massiv von Russland bedroht fühlt. Bei seinen Gesprächen mit Staatspräsidentin Maia Sandu und Ministerpräsident Dorin Recean in der Hauptstadt Chisinau wird es vor allem um die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die kleine Republik mit ihren 2,6 Millionen Einwohnern gehen, aber auch um den angestrebten EU-Beitritt des Landes.

  • 16.58 Uhr

    Ukraine tritt dem Internationalen Strafgerichtshof bei

    Die Ukraine ist dem Internationalen Strafgerichtshof beigetreten, beansprucht aber eine vorübergehende Ausnahme von der Gerichtsbarkeit für sein Militär. Das Parlament in Kiew stimmte mit 281 Abgeordneten dafür, das sogenannte Römische Statut des Strafgerichtshofs zu ratifizieren, wie der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnyak auf Telegram mitteilte. Es gab eine Gegenstimme und 22 Enthaltungen.

    Die Ukraine ist dem Internationalen Strafgerichtshof beigetreten. 
    Die Ukraine ist dem Internationalen Strafgerichtshof beigetreten. 
    Bild: sda

    Die Ukraine hat das Römische Statut zwar schon im Januar 2000 unterzeichnet, bisher aber nicht ratifiziert. Das Statut ist die Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) mit Sitz in Den Haag. Das Gericht befasst sich unter anderem mit Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

  • 15.31 Uhr

    Russland: Schutzwesten und Helme für Wahlhelfer in Kursk

    Bei den vorgezogenen Regionalwahlen im umkämpften russischen Grenzgebiet Kursk will Russland die Wahlhelfer mit Schutzwesten und Helmen ausstatten. Außerdem werden zusätzliche Wahllokale in anderen Landesteilen eingerichtet, in die Menschen aus der Region geflohen seien, wie die Vorsitzende der regionalen Wahlkommission, Tatjana Malachowa, nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen sagte. In der Region herrscht offiziell Ausnahmezustand.

  • 15.01 Uhr

    Ukraine: Kirche ruft moskautreue Christen zum Übertritt auf

    Das Oberhaupt der unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epifanij, hat die Gläubigen der verbotenen moskautreuen Orthodoxie zum Übertritt aufgerufen. Das Parlament in Kiew hatte am Dienstag alle religiösen Organisationen in der Ukraine verboten, die im Zusammenhang mit Russland stehen.

    «Das Gesetz ermöglicht allen religiösen Strukturen, die dies noch nicht getan haben, sich vollständig von der Kontrolle Moskaus zu befreien», sagte Epifanij im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. «Und wir rufen unsererseits alle orthodoxen Christen in der Ukraine, die dies bislang nicht getan haben, immer wieder auf, dieses russische Joch endlich abzulegen.» Seine Kirche sei offen für einen Dialog ohne Vorbedingungen, betonte der Metropolit.

  • 14.16 Uhr

    Nur Russland schlägt Schweizer UNO-Einladung aus

    Russland hat als einziges Land eine Einladung der Schweiz an die Mitglieder des Weltsicherheitsrats zu einem Besuch in der Schweiz ausgeschlagen. Diplomaten der 13 anderen Länder reisen am 25. und 26. August nach Genf, wie ein Sprecher des Aussenministeriums in Bern sagte.

    Die Vertretung Russlands habe in New York wissen lassen, dass sie an der Reise nicht teilnimmt. Gründe nannte sie nicht. Moskau hat die Schweiz aber als «unfreundlichen Staat» eingestuft, seit sie die EU-Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine übernommen hat.

    Die Schweiz ist zum ersten Mal eines der zehn nicht permanenten Mitglieder des Weltsicherheitsrats. Die fünf permanenten Mitglieder sind neben Russland China, die USA, Grossbritannien und Frankreich. Zudem sind zurzeit neben der Schweiz Algerien, Ecuador, Guyana, Japan, Malta, Mosambik, Südkorea, Sierra Leone und Slowenien dabei. Die Mitgliedschaft der nicht-ständigen Mitglieder dauert zwei Jahre.

  • 13.13 Uhr

    Ukrainische Truppen im Osten bei Pokrowsk unter Druck

    Ukrainische Truppen stehen nach Militärangaben im Osten des Landes weiter unter schwerem Druck russischer Angriffe. Der Generalstab in Kiew berichte, allein am Frontabschnitt Pokrowsk habe es am Dienstag 66 russische Sturmangriffe gegeben. Diese seien zurückgeschlagen worden, hiess es, ohne dass dies unabhängig zu bestätigen war. Kämpfe gab es demnach um viele Ortschaften, die für die Russen auf dem Weg in das noch etwa zehn Kilometer entfernte Pokrowsk liegen. Russische Militärblogger berichteten von einem Vordringen ihrer Truppen.

    Die Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk im Gebiet Donezk zählte vor dem Krieg etwa 65'000 Einwohner, sie ist wichtig für die Versorgung der ukrainischen Truppen an diesem Frontabschnitt. Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj räumte die schwierige Lage ein. Auf russischer Seite hiess es, die ukrainische Verteidigung bei Pokrowsk schwanke. Heftige Gefechte gab es nach ukrainischen Militärangaben auch weiter nördlich bei Torezk.

  • 5.15 Uhr

    Russland nach ukrainischem Vorstoss unter Druck

    Selenskyj lobte das Militär in seiner täglichen Videoansprache, die er diesmal in der zentralukrainischen Industriestadt Kropywnytzkyj hielt. Die Lage im Osten der Ukraine, speziell im Raum um die Städte Pokrowsk und Torezk, sei schwierig, bekannte der Präsident. Aber: «Die Verteidiger tun alles, um die Okkupanten zu vernichten», sagte er, ohne näher auf Details einzugehen. Stattdessen hob er die Fortschritte im Gebiet Kursk hervor, wo die ukrainische Armee weiter Geländegewinne erziele. Die Ukraine erreiche ihre Ziele, Priorität habe die Gefangennahme russischer Soldaten, um sie später gegen ukrainische Gefangene auszutauschen, betonte der ukrainische Staatschef.

    In dem seit über zwei Jahren währenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist es Kiew mit seiner vor zwei Wochen begonnenen Offensive erstmals gelungen, den Krieg in das Land des Aggressors zurückzutragen. Die Lage in der Region Kursk ist nach Ansicht von Militärexperten schwierig für die dort stationierten russischen Truppen. Speziell Einheiten südlich des Flusses Sejm droht nach der Sprengung mehrerer Brücken die Einschliessung. Im Netz kursierten im Tagesverlauf mehrere Videos, wie ukrainische Drohnen Militärfahrzeuge zerstörten, die versuchten, Behelfsbrücken über den Fluss zu verlegen.

  • 4.52 Uhr

    Russische Quellen: Alle drei Sejm-Brücken zerstört oder beschädigt

    Die Autobrücke über den Fluss Sejm bei Gluschkowo im Gebiet Kursk diente auch als wichtige militärische Nachschubverbindung.
    Die Autobrücke über den Fluss Sejm bei Gluschkowo im Gebiet Kursk diente auch als wichtige militärische Nachschubverbindung.
    -/Ukrainian Defence Ministry Press Office/AP/dpa

    Die ukrainischen Streitkräfte haben im Westen Russlands alle drei Brücken über den Fluss Sejm entweder beschädigt oder zerstört. Das berichteten russische Quellen am Dienstag. Die ukrainische Offensive in der Region Kursk, inzwischen in ihrer dritten Woche, hat die Moral in der kriegsmüden ukrainischen Bevölkerung gestärkt – wenngleich der Ausgang weiterhin schwer vorherzusagen ist. Und während die Ukraine ihre Erfolge auf russischem Territorium feiert, droht im Osten des Landes die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk an Russland zu fallen.

    Die ukrainischen Angriffe auf die drei Sejm-Brücken in Kursk könnten zu einer Einkesselung der russischen Truppen zwischen dem Fluss, dem ukrainischen Vorstoss und der Grenze beider Länder führen. Schon jetzt scheinen sie die russische Reaktion auf die Kursk-Offensive zu verlangsamen, die die Ukraine am 6. August begann.

    Am Wochenende hatte der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe zwei Videos veröffentlicht, die bei Angriffen getroffene Sejm-Brücken zeigen sollten. Satellitenfotos, die die Nachrichtenagentur AP analysierte, bestätigten, dass eine Brücke in der Stadt Gluschkowo zerstört wurde. Auch ein russischer Militärermittler bestätigte am Montag, dass die Ukraine eine Brücke «vollständig zerstört» und zwei weitere beschädigt habe – welches Ausmass die Schäden hatten, blieb jedoch unklar.

  • 4.45 Uhr

    Russland meldet grossangelegten ukrainischen Drohnenangriff

    Russland hat von einem umfangreichen ukrainischen Drohnenangriff auf mehrere Regionen berichtet. Nach Angaben russischer Behörden wurden drei Drohnen etwa 38 Kilometer südlich des Kremls und 15 weitere in der Grenzregion Brjansk abgeschossen. Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin hatte zuvor mitgeteilt, dass die drei auf Moskau zusteuernden Drohnen über der Stadt Podolsk abgefangen wurden. In Brjansk und Podolsk werden keine Schäden oder Verletzten gemeldet. Auch aus den Regionen Tula und Rostow werden abgewehrte Angriffe gemeldet. Berichte über Schäden oder Verletzte liegen bisher nicht vor. Die genaue Anzahl der gestarteten Drohnen und Raketen bleibt unklar. Die Ukraine äussert sich in der Regel nicht zu den Vorfällen.

  • Mittwoch, 21. August 2024, 3.44 Uhr

    Russland: Ukrainische Drohnen nahe Moskau abgeschossen

    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gab es in Moskau immer wieder Angriffe. (Archivbild)
    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gab es in Moskau immer wieder Angriffe. (Archivbild)
    Ulf Mauder/dpa

    In Russland sind in der Nacht zum Mittwoch nach Angaben der Behörden mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen worden, die in Richtung Moskau unterwegs gewesen seien. Einige davon gingen im Bezirk Podolsk nieder, der nur wenige Dutzend Kilometer südlich der Moskauer Stadtgrenze liegt, wie der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, mitteilte. Ihm zufolge wurden zunächst acht Drohnen auf dem Weg nach Moskau abgefangen. Unabhängige Informationen oder Angaben der ukrainischen Streitkräfte dazu gab zunächst nicht.

    Weitere Drohnen wurden der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in den Gebieten Tula und Brjansk abgeschossen. Nähere Angaben zum Typ der abgeschossenen Flugapparate gab es nicht. Im südrussischen Gebiet Rostow sei unterdessen eine Rakete abgeschossen worden. In allen Fällen habe es nach ersten Erkenntnissen keine Opfer oder Zerstörungen gegeben.

    Die Ukraine ist seit dem russischen Überfall im Februar 2022 jede Nacht Luftangriffen ausgesetzt, die unter anderem wichtige Energie-Infrastruktur ins Visier nehmen. Auch in der Nacht zum Mittwoch wurden unter anderem Explosionen aus dem westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 20. August 2024

  • 22.35 Uhr

    Pentagon: Russland tut sich mit Kursk-Gegenoffensive schwer

    Russland hat nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums Schwierigkeiten, auf die ukrainische Gegenoffensive in der westrussischen Region Kursk zu reagieren. Es gebe Anzeichen dafür, dass Moskau eine kleine Zahl an Einheiten in das Gebiet verlege, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder in Washington. «Generell würde ich aber sagen, dass Russland sich wirklich schwer damit tut, zu reagieren.» Die Ukraine habe ihren Gegner «eindeutig in Bedrängnis gebracht», betonte Ryder. Ukrainische Streitkräfte rückten demnach weiterhin in das Gebiet vor.

    Auf die Frage, ob Washington den Vorstoss der Ukrainer öffentlich befürworte, antwortete Ryder nicht direkt, sondern verwies auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser habe gesagt, dass es darum gehe, eine Pufferzone zu schaffen, erläuterte der US-Sprecher. Man setze die Gespräche mit Kiew fort, um mehr über die genauen Ziele zu erfahren. Ryder betonte jedoch wie bereits eine Pentagon-Sprecherin am Tag zuvor, dass die ukrainische Gegenoffensive in Kursk nichts an der Unterstützung der USA für Kiew ändere.

  • 22.13 Uhr

    Putin besucht erstmals seit 13 Jahren Tschetschenien

    Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Dienstag erstmals seit 13 Jahren wieder in die russische Teilrepublik Tschetschenien gereist, um dort Machthaber Ramsan Kadyrow zu treffen. Von der Nachrichtenagentur RIA Nowosti veröffentlichte Aufnahmen zeigten Putin beim Handschlag mit Kadyrow in Grosny. Im Anschluss legte der russische Präsident den Arm um Kadyrows Schulter und umarmte ihn, bevor beide zusammen in einer Limousine wegfuhren.

    Kadyrow schrieb im Onlinedienst Telegram von einem «vollgepackten Programm» an Veranstaltungen. Putin sei «trotz des harten Arbeitstags voller Energie und bereit, mehrere Orte in Tschetschenien zu besuchen».

  • 22 Uhr

    Codename «Silver»: Russischer Soldat wirft Granate auf Kommandanten – und läuft zur Ukraine über

    Ein zur Ukraine übergelaufener russischer Soldat hat Spionage betrieben und seinen Kommandeur verletzt, wie der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) jetzt enthüllt. Das berichtet die ukrainische Zeitung «Kyiv Independent» unter Berufung auf einen ihrer Reporter, der an der Pressekonferenz teilgenommen hatte.

    Der Soldat mit dem Codenamen «Silver», nahm aufgrund der systematischen Verbrechen seiner Kommandeure Kontakt zur Legion der Freiheit Russlands auf. Er wirft den russischen Kommandeuren verschiedenen kriminelle Handlungen vor, darunter aussergerichtliche Tötungen und Schläge vor.

    Vor seiner Flucht warf der Mann eine Granate in den Keller, in dem sein Kommandeur und andere russische Offiziere schliefen. Anschliessend folgte er einer vorher geplanten Route in ukrainisch kontrolliertes Gebiet und ist nun Rekrut in der Legion der Freiheit Russlands. Anschließend soll «Silver» der Legion heimlich Informationen über den Standort russischer Truppen und Pläne für Militäreinsätze übermittelt haben.

  • 21.05 Uhr

    Parlament in Kiew stimmt für Verbot von Russland nahestehender orthodoxer Kirche

    Die Ukraine will mit einem neuen Schritt weitere Verbindungen zu Moskau zu kappen: Das ukrainische Parlament sprach sich am Dienstag für ein Verbot der Russland nahestehenden ukrainisch-orthodoxen Kirche aus. 265 Abgeordnete stimmten für den Gesetzentwurf, der ein Verbot religiöser Organisationen mit Verbindungen zu Moskau vorsieht. Russland verurteilte die Massnahme.

    Um als Gesetz in Kraft zu treten, muss der Entwurf noch vom ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet werden. Selenskyj erklärte nach der Abstimmung in der Rada, das Verbot werde die «spirituelle Unabhängigkeit» des Landes fördern. Er kündigte ein baldiges Gespräch mit dem Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus, an.

    Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, schrieb im Onlinedienst Telegram, es werde «keine Moskauer Kirche in der Ukraine geben». Die Parlamentsabgeordnete Iryna Heraschtschenko nannte die Entscheidung «historisch» und erklärte, es handle sich um «eine Frage der nationalen Sicherheit, nicht der Religion».

  • 20.38 Uhr

    Jugendlicher im Süden der Ukraine bei russischem Angriff getötet

    Im Süden der Ukraine ist durch russischen Beschuss offiziellen Angaben zufolge ein Jugendlicher getötet worden. Drei weitere Minderjährige wurden verletzt. «Der Feind hat direkt in ein Kindercafé geschossen», schrieb der Gouverneur von Saporischschja, Iwan Fedorow, auf seinem Telegramkanal. Der 15-Jährige starb in der Notaufnahme an den Folgen seiner Verletzung, teilte die Staatsanwaltschaft später mit. Die anderen minderjährigen Opfer waren zwischen 11 und 17 Jahren alt. Zudem sei auch eine 18-Jährige verletzt worden, heisst es.

    Der Einschlag erfolgte demnach in der Siedlung Malokaterynowka südlich von Saporischschja. Die Ortschaft liegt nur etwa 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt.

  • 19.14 Uhr

    Putin wirft Ausland Unterstützung von Terroristen vor

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer einer Massengeiselnahme vor 20 Jahren schwere Vorwürfe gegenüber dem Ausland erhoben. «Wir wissen sehr gut, dass aus dem Ausland nicht nur versucht wurde, das ungeheure Verbrechen zu rechtfertigen, sondern dass von dort den Terroristen auch jegliche Hilfe geleistet wurde: moralische, politische, informative und finanzielle», sagte Putin in der Kleinstadt Beslan im russischen Nordkaukasus. Er präzisierte nicht, aus welchem Land genau die Geiselnehmer damals Hilfe bekommen haben sollen.

    So sprach Putin von «Feinden Russlands», gegen die das Land auch heute noch kämpfen müsse. Nun würden sie Verbrechen im Gebiet Kursk und im Donbass verüben. Doch genauso wie damals gegen die Terroristen werde Russland heute auch gegen die «Neonazis» siegen, versicherte der 71-Jährige.

  • 18.45 Uhr

    Russisches Öldepot steht nach Drohnenangriff noch immer in Flammen

    Russische Einsatzkräfte haben einen Grossbrand in einem Öldepot in der an die Ukraine angrenzenden Region Rostow auch am dritten Tag nach dessen Ausbruch nicht eindämmen können. Die Anlage stand am Dienstag noch immer in Flammen, nachdem sie am Sonntag von ukrainischen Drohnen beschossen worden war.

    Das Feuer in der Stadt Proletarsk habe sich auf eine Fläche von rund 10’000 Quadratmetern ausgebreitet, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. 500 Feuerwehrleute seien am Einsatz beteiligt, doch 41 von ihnen mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, hiess es in dem Bericht unter Berufung auf lokale Funktionäre.

  • 18.19 Uhr

    Oberstes Gericht verlängert U-Haft für Nawalny-Anwälte

    Das Oberste Gericht Russlands hat die Untersuchungshaft für drei frühere Anwälte des verstorbenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny verlängert. Die Richter lehnten am Dienstag zudem einen Antrag der Verteidigung der Anwälte ab, einem Gericht in der westrussischen Region Wladimir die Zuständigkeit für den Fall zu entziehen und einem anderen Gericht zu übertragen.

    Die Verteidigung hatte argumentiert, dass ein Grossteil der angeblichen Beweise der Staatsanwaltschaft bei einer Razzia zusammengetragen wurde, die illegal gewesen sei – und von einem Gericht in derselben Gegend angeordnet gewesen sei. Dies stelle einen Interessenskonflikt dar, hiess es im Antrag, da das Gericht in Wladimir nicht objektiv und unparteiisch urteilen könnte. 

  • 16.35 Uhr

    Scholz hält an Unterstützung der Ukraine fest

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Vorwurf zurückgewiesen, sein Land wolle die Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine zurückfahren.

    Dieses Versprechen wackele «überhaupt nicht», betonte der SPD-Politiker in der Sat.1-Sendung «:newstime Spezial» mit dem Titel «Wo steht Deutschland?», die am Abend ausgestrahlt werden soll. Die aktuelle Debatte verwundere ihn.

    Die deutsche Regierung habe für das kommende Jahr Militärhilfen von vier Milliarden Euro eingeplant – den höchsten Betrag aller Länder in Europa. Ausserdem werde die Ukraine nach dem Beschluss der G7-Staaten einen Kredit über 50 Milliarden Euro erhalten, dessen Zinsen aus Erträgen russischer Staatsvermögen finanziert werden sollen. Damit könne die Ukraine dann selbst die richtigen Waffen für ihre Verteilung beschaffen, sagte Scholz.

    Dieses Instrument ist international noch nicht beschlossen. Scholz betonte aber: «Da ist überhaupt nichts unklar.»

  • 16.19 Uhr

    Bürger in Kursk sollen Dating-Apps abschalten

    Das russische Innenministerium hat die Menschen in drei Regionen an der Grenze zur Ukraine aufgefordert, Datings-Apps und Online-Überwachungskameras zu deaktivieren.

    «Der Gegner identifiziert in grossem Umfang IP-Adressen auf unserem Territorium und verbindet sich aus der Ferne mit ungesicherten Kameras, die von privaten Höfen bis hin zu strategisch wichtigen Strassen und Autobahnen alles überwachen», teilte das Ministerium mit. Auch von der Benutzung von Online-Dating-Diensten wurde abgeraten, da diese ebenfalls zum Sammeln von Informationen genutzt werden könnten.

    Das Innenministerium riet den russischen Soldaten, generell keine Kurznachrichten von unbekannten Absendern zu öffnen. Auch sollten sie Chats mit Kameraden löschen, wenn diese in Kriegsgefangenschaft geraten sind. Bewohnern der grenznahen Regionen empfiehlt das Innenministerium, in sozialen Netzwerken keine Videoaufnahmen zu teilen, auf denen Militärkonvois zu sehen sind.

    Soldaten, Polizisten und Geheimdienst-Mitarbeiter sollen zudem auf ihren Handys Fotos löschen, die sie als Angehörige dieser Dienste identifizieren. Auch sollen sie im Netz auf Spitznamen wie «Ljoscha FSB» verzichten. Der FSB ist der russische Inlandsgeheimdienst.

    «Mitarbeiter der Energiewirtschaft, einschliesslich der Atomindustrie, sollten ihre berufliche Zugehörigkeit aus den sozialen Netzwerken entfernen, damit sie nicht in das Blickfeld feindlicher Nachrichtendienste geraten», heisst es weiter.

  • 15.11 Uhr

    Weiteres Ramstein-Treffen zur Unterstützung der Ukraine

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe zu einem weiteren Treffen auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz eingeladen.

    Die Zusammenkunft finde am 6. September statt, teilte die grösste US-Airbase ausserhalb der Vereinigten Staaten heute mit. Dann beraten Verteidigungsminister und Militärs erneut über eine stärkere Unterstützung der Ukraine.

    Zur Kontaktgruppe gehören etwa 50 Staaten, darunter auch Deutschland. Wie bei früheren Treffen wurden auch Nicht-Nato-Staaten eingeladen. Es ist das insgesamt 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt.

  • 14.02 Uhr

    Putin setzt Deadline für Befriedung von Kursk 

    Wladimir Putin hat angeblich angeordnet, dass die ukrainischen Truppen auf russischem Territorium in Kursk bis zum 1. Oktober zurückgedrängt sein müssen.

    Toretsk liegt 30 Kilometer nördlich von Donezk und 20 Kilometer südlich von Tschassiw Jar.
    Toretsk liegt 30 Kilometer nördlich von Donezk und 20 Kilometer südlich von Tschassiw Jar.
    DeepStateMap

    Das muss demnach Moskaus Kräften explizit gelingen, ohne Soldaten aus dem Donbass abzuziehen: Die Offensiven bei Pokrowsk und Toretsk dürfen nicht beeinträchtig werden. Tatsächlich hat der Kreml dort zuletzt den Druck erhöht: Pokrowsk wird beispielsweise evakuiert.

    Pokrowsk liegt 40 Kilometer westlich von Awdijwka, das Mitte Februar erobert worden war.
    Pokrowsk liegt 40 Kilometer westlich von Awdijwka, das Mitte Februar erobert worden war.
    DeepStateMap

    Um die Ukrainer aus Kursk zu vertreiben, würden Truppen zusammengezogen. Bisher wurde bekannt, dass Soldaten aus Kaliningrad und Charkiw abgezogen wurden. Nun wird berichtet, dass auch zwei Brigaden aus Saporischschja sowie zwei Brigaden aus Cherson nach Kursk beordert wurden.

  • 12.52 Uhr

    Bremsen USA Londons Storm Shadow aus?

    Die USA erlauben es Grossbritannien bisher nicht, Kiew den Einsatz von Raketen vom Typ Storm Shadow innerhalb Russlands freizugeben., berichtet «The Times». Eine Quelle in London sagte, der Antrag sei bereits vor einem Monat gestellt, aber immer noch nicht abgenickt worden.

    Ein anderer Insider bestätigte den Sachverhalt und ergänzte, die «Diskussionen über die Storm Shadow mit unseren Alliierten« hielten an. Eine dritte Quelle betonte jedoch, es handele sich um einen «Routineprozess der USA». Solche Dinge bräuchten demnach Zeit.

    Über den Einsatz der Waffe müssen die Länder entscheiden, die einen Anteil an ihrem Bau haben. Grossbritannien brauche neben grünem Licht aus Paris die Zustimmung eines weiteren Nato-Landes, wurde bisher bloss bekannt.

  • 12.37 Uhr

    Kirche als «Agentennetz des Kremls»

    «Wir haben heute den unvermeidlichen Weg eingeschlagen, das Agentennetz des Kremls, das sich seit Jahrzehnten hinter der Maske einer religiösen Organisation versteckt, von innen heraus zu säubern», schrieb der Abgeordnete Roman Losynskyj auf Facebook zum Verbot der Moskauer orthodoxen Kirche – siehe Eintrag 12.02 Uhr.

    Während das Gesetz beraten wurde, gab es aber auch Warnungen westlicher Partner der Ukraine, die religiöse Spaltung in der Ukraine nicht durch das Verbot noch zu vertiefen.

    Russland und weite Teile der Ukraine bildeten über Jahrhunderte einen einheitlichen Kirchenraum, der zum Moskauer Patriarchat gehörte. Seit der staatlichen Unabhängigkeit versuchte die Ukraine aber auch ihre kirchliche Unabhängigkeit zu erlangen.

    2018 erkannte Weltpatriarch Bartholomäus in Konstantinopel eine Orthodoxe Kirche der Ukraine an, die nicht mehr Moskau untersteht. Die moskautreue Kirche in der Ukraine erklärte im Mai 2022 nach dem russischen Einmarsch ihre formale Loslösung von Russland, erkennt aber den Moskauer Patriarchen weiter an.

    In dieser Kirche gibt es Priester und Bischöfe, die Moskauer Interessen vertreten, aber auch viele Priester, Gemeinden und einfache Kirchenmitglieder, die klar zur Ukraine stehen.

  • 12.30 Uhr

    Luftangriff trifft ukrainischen Kraftstofftank

    In einer Industrieanlage im Westen der Ukraine ist nach regionalen Behördenangaben durch einen nächtlichen russischen Luftangriff ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen hätten einen Kraftstofftank ergriffen, sagte der Leiter des Zivilschutzes im Gebiet Ternopil, Wiktor Maslej, vor Journalisten.

    Niemand sei verletzt worden. Der Brand sei eingedämmt worden, die Löscharbeiten dauerten aber noch an. Den Angaben nach wurden keine erhöhten Schadstoffwerte gemessen. Die Bevölkerung wurde trotzdem aufgerufen, vorläufig die Fenster zu schließen und Aufenthalte im Freien zu vermeiden.

    Angaben zur Art des Luftangriffs wurden nicht gemacht. Nach offizieller Zählung der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland in der Nacht 26 Kampfdrohnen und 5 Raketen gegen die Ukraine ein. 25 Drohnen und 3 Raketen seien abgefangen worden.

    Die Militärangaben waren nicht im Detail überprüfbar. Ein Teil des Angriffs richtete sich gegen die Hauptstadt Kiew. Alle Flugobjekte seien aber bereits im Umland abgeschossen worden.

  • 12.02 Uhr

    Parlament in Kiew verbietet Moskauer orthodoxe Kirche

    Das Parlament der Ukraine hat für ein Verbot der mit Russland verbundenen orthodoxen Kirche gestimmt. In der Rada in Kiew fand der umstrittene Gesetzentwurf in zweiter Lesung nach Angaben von Abgeordneten eine breite Mehrheit. Bei 322 abgegebenen Stimmen wurden 265 Ja-Stimmen gezählt.

    Begründet wird das Verbot mit der Unterstützung des Moskauer Patriarchats für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Ableger dieser Kirche in der Ukraine habe die Verbrechen gegen das eigene Volk gerechtfertigt. Offiziell dient das Gesetz dem Schutz der nationalen Sicherheit und der Religionsfreiheit. Präsident Wolodymyr Selenskyj muss Gesetze gegenzeichnen.

    Patriarch Kirill (Zweiter von links) mit Wladimir Putin (rechts) und Kulturministerin Olga Ljubimowa am 26. Juni in Moskau.
    Patriarch Kirill (Zweiter von links) mit Wladimir Putin (rechts) und Kulturministerin Olga Ljubimowa am 26. Juni in Moskau.
    KEYSTONE

    In Moskau kritisierte die Sprecherin des Aussenministeriums, Maria Sacharowa das Verbot scharf. «Das Ziel ist, die zutiefst kanonische, wahre Orthodoxie zu vernichten», sagte sie. Das Gesetz trete 30 Tage nach seiner Veröffentlichung in Kraft, teilte der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnjak mit.

    Danach hätten die einzelnen Gemeinden neun Monate Zeit, sich von Moskau loszusagen. In der zersplitterten ukrainischen Kirchenlandschaft unterstehen etwa 10'000 Gemeinden noch dem Moskauer Patriarchat der orthodoxen Kirche Russlands.

  • 11.27 Uhr

    Feuer in russischem Öl-Depot breitet sich aus

    Feuerwehrleute in Proletarsk im russischen Oblast Rostow mühen sich weiter, ein Feuer zu löschen, dass ein Drohnenangriff am 18. August in einem Öl-Depot verursacht hat. Der Brand hat sich inzwischen auf 10'000 Quadratmeter ausgeweitet, berichtet die «Moscow Times».

    Obowhl 520 Feuerwehrleute im Einsatz seien, hätten die Flammen inzwischen 22 der 70 Tanks erfasst – das sind angeblich doppelt so viele wie noch am Vortag.

  • 11.11 Uhr

    Kiew: Putins Armee verliert mehr als 600'000 Soldaten

    Wladimir Putins Armee hat nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte zwischen dem 24. Februar und dem 19. August 600'470 Soldatinnen und Soldaten verloren. Das heisst, diese sind getötet, verletzt oder gefangengenommen worden.

    Kiew meldet weiterhin, dass der Gegner 8513 Panzer und 16'495 gepanzerte Fahrzeuge seit Kriegsbeginn verloren hat. Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Zum Vergleich: Der britische Geheimdienst hat Ende Mai geschätzt, Russland habe 500'000 Kämpfende verloren.

  • 5.26 Uhr

    Kiew meldet mehrere Drohnenangriffe weitab der Front

    Erneut hat es in der Nacht mehrere Drohnenangriffe in zahlreichen ukrainischen Regionen weitab der Front gegeben. Laut der Flugabwehr waren so die Gebiete Sumy, Poltawa, Cherson und Mykolajiw im Visier. Auch im Umland der Hauptstadt Kiew war die Flugabwehr im Einsatz. Die Gebietsverwaltung rief die Einwohner dazu auf, Schutzräume aufzusuchen. Schäden sind bislang nicht bekannt.

  • 5.20 Uhr

    Chinas Ministerpräsident in Russland

    Chinas Ministerpräsident Li Qiang kommt am heutigen Dienstag zu einem offiziellen Besuch nach Russland. Li Qiang ist vom 20. bis 22. August auf Einladung seines Kollegen Michail Mischustin in Moskau. Er soll auch von Putin empfangen werden. China gilt als wichtigster Partner Russlands. Moskau ist nach Beginn seines Angriffskriegs in Abhängigkeit von Peking geraten. China hat im Gegensatz zu Europa und den USA Russlands Krieg nicht verurteilt und ungeachtet der westlichen Sanktionen den Handel mit seinem Nachbarn ausgebaut.

  • 4.59 Uhr

    Selenskyj sieht Ukraine in Russland weiter auf dem Vormarsch

    Die Ukraine hat bei ihrer Gegenoffensive in der russischen Region Kursk nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Geländegewinne erzielt.

    «Stand heute kontrollieren unsere Kräfte mehr als 1250 Quadratkilometer Territorium des Feindes und 92 Ortschaften», sagte Selenskyj bei einem Auftritt vor ukrainischen Diplomaten und Beamten. Ein taktisches Ziel, die Gefahr für die ukrainische Grenzregion Sumy zu verringern, sei damit erreicht. Zudem sei die Offensive der grösste Erfolg bezüglich der Gefangennahme russischer Soldaten seit Kriegsbeginn, sagte Selenskyj.

    Seinen Angaben nach sollen die Russen später gegen kriegsgefangene Ukrainer ausgetauscht werden. Im bisherigen Kriegsverlauf hat Russland nach Einschätzung von Beobachtern mehr Ukrainer gefangen genommen als umgekehrt.

    Ukrainische Streitkräfte in Sudscha in der russischen Region Kursk. (16. August 2024) 
    Ukrainische Streitkräfte in Sudscha in der russischen Region Kursk. (16. August 2024) 
    Bild: IMAGO/ABACAPRESS/Chubotin Kirill/Ukrinform

    Selenskyj bezeichnete die Offensive als grossen Erfolg. Vor ein paar Monaten habe dies niemand für möglich gehalten. Kritiker hätten allein Gedankenspiele dieser Art als Überschreiten der «rotesten aller roten Linien Russlands» abgelehnt, gab er zu bedenken. Darum seien die Vorbereitungen auch im Geheimen getroffen worden. Der jetzige Erfolg zeige aber deutlich Wladimir Putins Unfähigkeit, sein Territorium zu schützen vor solchen Gegenangriffen. Zudem habe der ukrainische Vorstoss auch zu einem Umdenken bei den westlichen Partnern geführt, meinte Selenskyj, der von seinen Diplomaten weiter ein aktives Einwerben von Waffenhilfe forderte.

    Selenskyjs Angaben zu dem Vorstoss gehen über die meisten bisherigen Schätzungen von Militärbeobachtern hinaus. So hatte vor wenigen Tagen das unabhängige Internetportal «Meduza» auf Grundlage von Foto- und Videomaterial im umkämpften Gebiet Kursk die Geländegewinne auf 862 Quadratkilometer geschätzt. Allerdings räumen die meisten Experten selbst die Ungenauigkeit ihrer Schätzungen ein. Vor allem die ukrainischen Streitkräfte veröffentlichen sehr wenig, um ihren Vormarsch nicht zu gefährden.

    Nach Einschätzung des Militäranalysten Jan Matwejew laufen die russischen Truppen südlich des Flusses Sejm zudem Gefahr, eingekesselt zu werden. Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben zwei Brücken über den Fluss zerstört oder zumindest schwer beschädigt. Zudem gibt es bislang offiziell noch unbestätigte Berichte über eine dritte zerstörte Brücke. Solche Schäden würden die Versorgung der russischen Truppenteile, aber zugleich auch einen eventuellen Rückzug massiv erschweren, argumentierte Matwejew.

  • Dienstag, 20. August 2024, 1.43 Uhr

    US-Minister spricht mit ukrainischem Kollegen über Kursk

    Die ukrainische Gegenoffensive in der russischen Region Kursk ändert nach Angaben des Pentagons nichts an der Unterstützung der USA für Kiew. US-Präsident Joe Biden habe «sehr deutlich gemacht, dass wir die Ukraine weiterhin und dauerhaft unterstützen und ihr zur Seite stehen werden, solange es nötig ist», sagte eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums. Das bedeute auch, dass sich die Art und Weise der Hilfe nicht geändert habe. Man unterstütze Kiew weiter vorrangig mit der Lieferung militärischer Ausrüstung.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umerow in einem Gespräch am Montag die weitere Unterstützung der USA zugesichert, sagte Sprecherin Sabrina Singh weiter. In dem Austausch habe Austin auch ein besseres Verständnis dafür bekommen, was die Ukraine mit der Gegenoffensive erreichen wolle. Die Sprecherin wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äussern, ob Washington Kiew zusätzliche Satelliteninformationen zur Verfügung stelle. Sie wolle nicht über öffentlich über einen Austausch von Geheimdienstinformationen mit den Ukrainern sprechen, sagte sie. «Aber wir haben diese Beziehung zu ihnen.»

    Die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat vor rund zwei Wochen eine Gegenoffensive gestartet und ist dabei in das westrussische Gebiet Kursk vorgerückt. Erstmals hat Kiew damit den Krieg auf das Gebiet des Gegners verlagert. Russland hält dabei weiterhin grosse Teile des Ostens und Südens der Ukraine besetzt.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 19. August 2024

  • 23.40 Uhr

    Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine, Drohnenangriffe bei Kiew

    Während die ukrainischen Truppen auf russischem Gebiet vorankommen, bleibt die Lage an der Front im Osten des eigenen Landes schwierig. Im Tagesverlauf habe es auf ukrainischem Gebiet 154 Gefechte gegeben, meldete der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht. Wichtigste Angriffsrichtung der Russen bleibt dabei der Raum Pokrowsk im Gebiet Donezk, wo mehr als ein Drittel der Angriffe stattfanden. Laut Generalstab wurden allein dort mehr als 300 russische Soldaten getötet oder verletzt. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.

    Vor allem die Angriffe aus der Luft machen den ukrainischen Soldaten weiterhin zu schaffen. Im Lagebericht ist von 71 russischen Luftschlägen und dem Abwurf von 86 gelenkten Gleitbomben die Rede. Daneben seien zahlreiche Kamikaze-Drohnen gegen ukrainische Stellungen, aber auch Siedlungen eingesetzt worden, heisst es.

    Drohnenangriffe wurden auch in der Nacht wieder in zahlreichen ukrainischen Regionen weitab der Front gemeldet. Laut der Flugabwehr waren so die Gebiete Sumy, Poltawa, Cherson und Mykolajiw im Visier. Auch im Umland der Hauptstadt Kiew war die Flugabwehr im Einsatz. Die Gebietsverwaltung rief die Einwohner dazu auf, Schutzräume aufzusuchen. Schäden sind bislang nicht bekannt.

  • 20.20 Uhr

    Selenskyj: Ukraine kontrolliert 92 Ortschaften in russischer Grenzregion Kursk

    Knapp zwei Wochen nach Beginn der Offensive der Ukraine in der russischen Grenzregion Kursk kontrolliert die ukrainische Armee dort nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj inzwischen 92 Ortschaften. «Stand heute kontrollieren unsere Streitkräfte mehr als 1250 Quadratkilometer feindlichen Gebiets und 92 Ortschaften», sagte Selenskyj am Montag in Kiew. In den vergangenen vier Tagen hat die ukrainische Armee demnach zehn weitere Ortschaften eingenommen.

    Laut dem ukrainischen Präsidenten soll durch die Offensive der Druck auf Russland im Hinblick auf Friedensverhandlungen erhöht und eine Pufferzone geschaffen werden. Bereits zuvor hatte Selenskyj den vollständigen Rückzug der russischen Armee von ukrainischem Staatsgebiet – einschliesslich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim – zur Bedingung für Verhandlungen gemacht.

    Der Kreml hatte Friedensgespräche mit Kiew wegen der andauernden Offensive am Montag ausgeschlossen. «Angesichts dieser Eskapade werden wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht reden», erklärte Kreml-Berater Juri Uschakow im Onlinedienst Telegram. Schon vor dem ukrainischen Eindringen nach Russland waren Verhandlungen allerdings unwahrscheinlich.

    Selenskyj forderte am Montag erneut die Lieferung von Langstreckenraketen für die ukrainische Armee. «Die Ukraine kann den Vormarsch der russischen Armee an der Front nur durch eine einzige Entscheidung stoppen, die wir von unseren Partnern erwarten: die Entscheidung über die Langstrecken-Fähigkeiten», sagte er in Kiew.

  • 18.59 Uhr

    Putin schliesst Verhandlungen mit der Ukraine derzeit aus

    Kremlchef Wladimir Putin will angesichts der ukrainischen Gegenoffensive auf russischem Gebiet nicht mit Kiew verhandeln. «Der Präsident hat sehr deutlich gesagt, dass nachdem die Angriffe, genauer gesagt die Invasion im Gebiet Kursk begonnen hat, von Verhandlungen keine Rede sein kann», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow am Rande von Putins Besuch in Aserbaidschan im russischen Staatsfernsehen. Putin werde zudem in Kürze eine Einschätzung der Lage geben, kündigte Lawrow an.

    Berichte über Kontakte zwischen den Kriegsparteien, die von Mittlern wie Katar oder der Türkei hergestellt worden seien, seien nichts weiter als Gerüchte, erklärte Lawrow weiter.

  • 17.50 Uhr

    Putin will mehr Ausländer nach Russland locken

    Seit Beginn des Ukraine-Kriegs verfolgt der Kreml politische Gegner mit immer grösserer Härte. Seit Kriegsbeginn sind nach Berechnungen des unabhängigen Portals «The Bell» mindestens 650’000 Russen dauerhaft ins Ausland gezogen. Offizielle Informationen aus Moskau über die Zahl der Ausgereisten gibt es nicht.

    Nun will Wladimir Putin ausgerechnet Ausländern Schutz bieten: Sie müssen allerdings bestimmte russische Werte unterstützen. Der Plan ist, ausländische Staatsbürger aufzunehmen, die mit der Politik in ihrem Land nicht einverstanden sind.

    Einen entsprechenden Erlass hat der Präsident Wladimir Putin bereits unterzeichnet, wie russische Nachrichtenagenturen berichteten. Das Angebot gilt demnach für alle Ausländer, die in ihrer Heimat gegen eine Politik sind, die ihnen «destruktive neoliberale Standpunkte aufzwingt, welche den traditionellen russischen geistigen und moralischen Werten widersprechen».

    Diese Menschen sollen Hilfe bei der Beantragung eines befristeten Aufenthalts bekommen. So müssen sie beispielsweise keine Kenntnisse der russischen Sprache und der russischen Geschichte nachweisen.

  • 17.17 Uhr

    Indiens Premier will Ukraine besuchen

    Mehrere Wochen nach einem Besuch bei Kremlchef Wladimir Putin will Indiens Premierminister Narendra Modi in die Ukraine reisen – zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Der 73-Jährige werde am Freitag nach einem zweitägigen Besuch in Polen in die Ukraine reisen, teilte das Aussenministerium in Neu-Delhi mit. Auch das Präsidialamt in Kiew bestätigte die Visite. Es seien insbesondere Gespräche mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über die bilaterale und multilaterale Zusammenarbeit geplant, hiess es. Dazu werde die Unterzeichnung mehrerer Verträge erwartet. Details nannte das Präsidialamt nicht.

  • 16.17 Uhr

    Ukrainische Luftwaffe gibt vorläufig Entwarnung

    In der Ukraine hat die Luftwaffe vorläufig Entwarnung vor einem befürchteten russischen Luftangriff angegeben. Sechs im Norden Russlands gestartete strategische Bombenflugzeuge vom Typ Tupolew Tu-95 seien wieder gelandet, teilte die Luftwaffe auf ihrem Telegramkanal mit.

    Auch die offizielle Luftalarm-App der Ukraine entfernte die Warnung vor den Flugzeugen. Die Ukrainer und Ukrainerinnen informieren sich ständig auf mehreren Kanälen über aktuell drohende Gefahren.

    Ein militärnaher Blog berichtete, dass die Flieger über dem Wolga-Gebiet bei Saratow den Abschuss von Marschflugkörpern simuliert hätten. Es seien in der Luft aber keine Raketen geortet worden. Die Tu-95 seien dann auf den Luftwaffenstützpunkten Engels an der Wolga und Djagilowo im Gebiet Rjasan gelandet. Dies war nicht unabhängig überprüfbar.

    Der Erfahrung von fast zweieinhalb Jahren des russischen Angriffskriegs zufolge beginnen schwere Luftangriffe meist mit dem Start von Bombern in Nordrussland oder an der Wolga. Nach mehreren Stunden Flug erreichen sie die Abschussgebiete, oft über dem Kaspischen Meer. Von dort fliegen die Marschflugkörper je nach Ziel zwischen 40 Minuten und einer Stunde bis in die Ukraine.

  • 13.44 Uhr

    Hybride Kriegsführung: Belarus will Migranten durchwinken

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko will Migranten aus Krisenregionen auf ihrem Weg in EU-Länder nicht aufhalten. «Leute, ihr legt mir eine Schlinge in Form von Sanktionen um den Hals und verlangt dann, dass ich die EU vor dem Zustrom dieser Migranten schütze. Das wird nicht passieren», sagte Lukaschenko dem russischen Staatsfernsehen.

    Polen und die EU beschuldigen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Verbündeten Lukaschenko, seit 2021 gezielt Menschen aus Krisenregionen mit Visa und Logistik dabei zu helfen, unerlaubt in die EU zu gelangen. Der Weg führt dabei von Belarus über die EU-Aussengrenze nach Polen.

    Polens Aussenminister Radoslaw Sikorski sagte im Juni über die mutmasslichen Absichten Lukaschenkos: «Ziel ist es, ganz Europa zu zeigen, dass die EU-Aussengrenze nicht kontrolliert wird, um einen politischen Effekt zu erzielen: Die extreme Rechte zu stärken, die verspricht, Europa von innen umzustürzen.»

    Polen hat grosse Teile seiner Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun und elektronischen Überwachungssystemen gesichert. Trotzdem versuchen Migranten weiter täglich, die Grenze zu überqueren. Der polnische Grenzschutz registrierte in den vergangenen drei Tagen 210 solcher Versuche, wie die Behörde auf X mitteilte.

    Die Bundespolizei hat nach Angaben der Bundesregierung im ersten Halbjahr dieses Jahres 3117 unerlaubte Einreisen von Menschen über die Belarus-Route registriert. Im gesamten Jahr 2023 waren über diese Route laut der Statistik der deutschen Bundespolizei 11'932 Menschen nach Deutschland gelangt.

  • 13.28 Uhr

    Musk pöbelt wegen Kadyrows Cybertruck

    Tesla-Chef Elon Musk hat zurückgewiesen, dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow einen Cybertruck des US-Autoherstellers geschenkt zu haben. «Sind Sie wirklich so zurückgeblieben, dass Sie glauben, ich hätte einem russischen General einen Cybertruck geschenkt?», antwortete er auf einen Post des US-Autors und Journalisten Seth Abramson auf Musks Plattform X. Die Behauptung sei «ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr die etablierten Medien lügen».

    Kadyrow hatte zuvor in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram mit einem Cybertruck von Tesla geprahlt. Er habe das «Cyberbeast» von Musk erhalten, behauptete der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus.

    Nach einer Tour in der Hauptstadt Grosny zeigte sich der 47-Jährige in einem Video mit Geschosspatronen um den Hals an einem auf den Truck montierten Maschinengewehr.

    In dem Clip sagte Kadyrow: «Elon, danke!», obwohl nicht klar war, ob es sich um ein Geschenk handelte. Das «Cyberbeast» solle bald im russischen Krieg gegen die Ukraine Nutzen bringen. Wie Hunderte Angehörige des russischen Machtapparats ist Kadyrow vom Westen mit Sanktionen belegt.

    Das Video ist daher auch ein Fingerzeig an den Westen, dass die Reichen und Mächtigen in Russland weiter an Luxusgüter kommen, die wegen der Strafmassnahmen gar nicht ins Land gelangen dürften.

    Kadyrow im Propaganda-Video aus Grosny: Dass Soldaten am MG fette Patronengurte um den Hals hängen haben, ist völlig normal.
    Kadyrow im Propaganda-Video aus Grosny: Dass Soldaten am MG fette Patronengurte um den Hals hängen haben, ist völlig normal.
    Bild: Keystone

    Organisiert werden solche Einfuhren über Mittelsmänner im Ausland. Der tschetschenische Machthaber etwa hat beste Verbindungen in die Vereinigten Arabischen Emirate. Kadyrow steht wegen schwerster Menschenrechtsverstösse in der Kritik.

    Bürgerrechtler werfen dem glühenden Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin auch Morde an politischen Gegnern, Folter von Gefangenen und Entführungen vor. Kadyrow besetzt öffentliche Ämter mit Verwandten und verstösst mit schweigender Billigung des Kremls immer wieder auch demonstrativ gegen Gesetze.

  • 13 Uhr

    Tu-95-Bomber steigen auf: Kiew rechnet mit Angriff

    In der Ukraine warnt die Luftwaffe vor einem möglichen schweren russischen Luftangriff. Im Norden Russlands vom Fliegerhorst Olenja bei Murmansk seien sechs strategische Bombenflugzeuge vom Typ Tupolew Tu-95 gestartet, teilte die Luftwaffe am späten Vormittag auf ihrem Telegramkanal mit.

    «Über Raketengefahr und den Start von Marschflugkörpern werden wir zusätzlich informieren. Bitte das Signal von Luftalarm nicht ignorieren!», hiess es. Ein Angriff liess sich damit für den Nachmittag erwarten. Auch die offizielle Luftalarm-App der Ukraine warnte vor den Fliegern in der Luft. Die Ukrainer und Ukrainerinnen informieren sich ständig über diese Kanäle.

    Eine Tu-95 am 30. Juli vor einem Patrouillenflug über dem Japanischen Meer.
    Eine Tu-95 am 30. Juli vor einem Patrouillenflug über dem Japanischen Meer.
    KEYSTONE

    Der Erfahrung von fast zweieinhalb Jahren des russischen Angriffskriegs zufolge beginnen schwere Luftangriffe meist mit dem Start von Bombern in Nordrussland oder an der Wolga. Nach mehreren Stunden Flug erreichen sie die Abschussgebiete, oft über dem Kaspischen Meer. Von dort fliegen die Marschflugkörper je nach Ziel zwischen 40 Minuten und einer Stunde bis in die Ukraine.

    Bei kombinierten Angriffen sind oft auch Drohnen in der Luft, oder es steigen russische Kampfjets MiG 31 auf, von denen die Hyperschallraketen Kinschal gestartet werden. Meist werden solche Angriffe aber nachts geflogen.

    Der Start der Tu-95 am helllichten Tag war ungewöhnlich. Daher war nicht ausgeschlossen, dass der Flug zur Übung oder zur Überführung dient. Das russische Militär äußert sich nicht zu diesen Flügen.

  • 12.42 Uhr

    Russen rücken vor: Ukraine räumt Pokrowsk

    Die ukrainischen Behörden haben heute die Evakuierung von Familien mit Kindern aus der Stadt Pokrowsk in der Region Donezk angeordnet. Der Vormarsch der russischen Truppen komme so schnell voran, dass Familien die Stadt und nahe gelegene Orte verlassen müssten, hiess es in der Mitteilung. Die russischen Truppen rücken seit Monaten auf Pokrowsk vor, wo noch 53'000 Menschen leben.

    Markiert: die Lage von Pokrowsk westlich von Awdijwka.
    Markiert: die Lage von Pokrowsk westlich von Awdijwka.
    DeepStateMap
  • 11.16 Uhr

    Clooney-Stiftung in Russland verboten

    Die Stiftung von US-Schauspieler George Clooney ist in Russland zur unerwünschten Organisation erklärt worden. «Die Stiftung arbeitet im Hollywood-Stil daran, Russland zu diskreditieren», teilte nach Angaben russischer Agenturen die Generalstaatsanwaltschaft mit. «Sie unterstützt falsche Patrioten, die aus dem Land geflohen sind, sowie die Mitglieder verbotener extremistischer und terroristischer Vereinigungen.»

    Die Clooney Foundation for Justice kämpft gegen Menschenrechtsverletzungen. Der politisch engagierte Hollywoodstar hat die Stiftung mit seiner Ehefrau, der prominenten Anwältin Amal Clooney, gegründet. Im Oktober hatte sich die Stiftung wegen mutmasslicher russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine an die US-Bundesanwaltschaft gewandt.

    Ihre Experten sahen in drei Komplexen Kriegsverbrechen durch Berichte von Opfern oder ihren Familien und durch Fotos, Videos sowie Satellitenbilder belegt. Dabei ging es einmal um einen Raketenangriff auf einen Touristenort in der Odessa-Region, bei dem im Sommer 2022 viele Zivilisten getötet und weitere schwer verletzt worden sein sollen.

    In einem zweiten Fall sollen russische Bodentruppen im damals besetzten Gebiet Charkiw zwischen März und September 2022 vier Männer gefoltert und hingerichtet haben. Ein dritter Vorgang identifizierte demnach Kommandeure russischer Einheiten, die während der Okkupation in der Region Kiew im März 2022 an Hinrichtungen, Folterungen, sexueller Gewalt und Plünderungen beteiligt gewesen sein sollen.

    Nach dem Völkerstrafgesetzbuch ist es möglich, dass der Generalbundesanwalt bei bestimmten Verbrechen ermittelt, die nicht in Deutschland begangen wurden. Hintergrund ist das sogenannte Weltrechtsprinzip: Kriegsverbrecher sollen nirgendwo auf der Welt eine sichere Zuflucht finden.

    Eine Erklärung zur «unerwünschten Organisation» kommt in Russland einem Verbot gleich. Kritisiert wird immer wieder, dass das russische Gesetz über unerwünschte Organisationen keinen rechtlichen Grundsätzen genüge, weil nicht klar sei, welche Handlungen zu einer Einstufung als unerwünscht führten.

  • 11.11 Uhr

    Kiews Kräfte rücken in Kursk angeblich weiter vor

    Ukrainische Truppen haben bei ihrem Vordringen im russischen Gebiet Kursk nach Angaben von Beobachtern weitere Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht. Der ukrainische Militärblog DeepState schrieb auf seiner Frontkarte die Orte Snagost und Apanassowka der ukrainischen Seite zu.

    Bei Olgowka seien die ukrainischen Truppen vorgerückt, hiess es. Diese Dörfer liegen am westlichen Rand der Zone, die das ukrainische Militär bei seiner Offensive über die Grenze seit dem 6. August erobert hat. Rückhalt der russischen Truppen dort ist die Kreisstadt Korenjowo.

    Auch das Institut für Kriegsstudien (ISW) bestätigte in seinem Bericht Kämpfe in genau dieser Region. Solche Analysen haben keinen offiziellen Charakter. Sie stützen sich auf Fotos und Kurzvideos, die beide Kampfparteien in sozialen Netzwerken veröffentlichen. Deren Aufnahmeort und Aussagekraft muss jeweils genau bestimmt werden.

    Karte des pro-russischen Telegram-Kanals Rybar.
    Karte des pro-russischen Telegram-Kanals Rybar.
    @Rybar

    Ausserdem gab es Berichte über einen weiteren versuchten Vorstoss der Ukrainer über die russische Grenze in das Gebiet Kursk ein Stück weiter westlich. Dort können russische Truppen den Landkreis Gluschkowo nur über den Fluss Sejm hinweg verteidigen. Allerdings hat die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben von drei Brücken über den Fluss eine bereits zerstört und eine zweite zumindest stark beschädigt.

    Für weitere inoffizielle Berichte über die Zerstörung auch der dritten Brücke gab es keine Bestätigung. Nach Angaben russischer und ukrainischer Militärblogger gab es Kämpfe bei der grenznahen Kleinstadt Tjotkino am Sejm. DeepState sah das Dörfchen Otruba auf dem anderen Flussufer unter Kontrolle ukrainischer Truppen.

    Mit der seit zwei Wochen dauernden Offensive bei Kursk hat die Ukraine den Krieg gegen die russische Invasion erstmals auf das Gebiet des Gegners verlagert. Es ist auch das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass wieder ausländische Truppen auf russischem Staatsgebiet stehen. Trotzdem sind die russische Armee und die Sicherheitsbehörden schwerfällig bei der Gegenwehr.

    Auf eigenem Gebiet stehen die ukrainischen Verteidiger weiter schwer unter Druck. Der Generalstab in Kiew berichtete von 145 russischen Sturmangriffen entlang der Front am Sonntag. Davon hätten sich allein 45 Angriffe gegen den Frontabschnitt Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk gerichtet. Diese Zahlen sind nicht im Detail überprüfbar, liefern aber einen Hinweis auf die Intensität der Gefechte.

    Die ukrainische Luftwaffe wehrte nach eigenen Angaben in der Nacht alle elf Kampfdrohnen ab, mit denen die russische Armee angriff. Das russische Verteidigungsministerium berichtete seinerseits, mehrere ukrainische Drohnen seien abgeschossen worden.

  • 10 Uhr

    Russen warnen: Nahrung könnte bis zu 40 Prozent teuerer werden

    Die Hersteller von Brot, Milchprodukten und Bier warnen, dass Lebensmittel in Russland bis zu 40 Prozent teurer werden könnten. Das berichtet die russische Zeitung «Kommersant»

    Demnach befürchten insgesamt 13 Unternehmen einen Preissprung im August oder September. Grund dafür seien die hohe Inflation, gestiegene Löhne sowie höhere Preise für Transport, Verpackung und Rohstoffe.

    Die deutsche Schokoladen-Marke Ritter Sport werde um 40 Prozent teurer, heisst es weiter. Der Preis für die Mars-Produkte Skittles und Dove erhöht sich um 13 und 19 Prozent. Der Brot-Fabrikant Karavai verlangt zukünftig 10 Prozent mehr.

    Im Juli waren für Kosten für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjhr um 9.67 Prozent geklettert.

  • 9.43 Uhr

    Russen können brennendes Öl-Depot nicht löschen

    Das Öl-Depot im russischen Proletarsk, das in der Nacht von Samstag auf den gestrigen Sonntag mit ukrainischen Drohnen angegriffen worden ist, brennt immer noch.

    Videos in den sozialen Netzwerken zeigen, wie die Flammen im Oblast Rostow weiter wüten. Anwohnende wurden aufgefordert, zuhause zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten.

  • 5.42 Uhr

    Russland fordert von Deutschland Aufklärung zu Nord-Stream-Explosionen

    Russland stellt Staatsmedien zufolge offizielle Forderungen an Deutschland im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines im Jahr 2022. «Wir haben entsprechende Ansprüche in dieser Angelegenheit offiziell bilateral geltend gemacht, auch gegenüber Berlin», zitiert die russische Nachrichtenagentur Ria den Leiter der Europa-Abteilung im russischen Aussenministerium, Oleg Tjapkin.

    Das Thema sei aufgeworfen worden, um sicherzustellen, dass Deutschland und andere betroffene Staaten ihren Verpflichtungen aus den Anti-Terror-Konventionen der Vereinten Nationen nachkommen. Die beiden in der Ostsee verlegten Nord-Stream-Doppelröhren waren im September 2022 durch Detonationen beschädigt worden. Russland macht die USA, Grossbritannien und die Ukraine für die Explosionen verantwortlich. Vergangene Woche war ein europäischer Haftbefehl gegen einen in Polen lebenden Ukrainer wegen des Sabotage-Akts erlassen worden.

  • 3 Uhr

    Drohnen nehmen Kurs auf Kiew

    In der Nacht auf Montag ist in Kiew erneut die Luftverteidigung im Einsatz. Nach der Sichtung von Drohnen wurde in der ukrainischen Hauptstadt Luftalarm ausgerufen. Zeugen berichten von Explosionsgeräuschen über der Stadt. Zuvor meldete die Luftwaffe auch in zahlreichen anderen Regionen Bedrohungen durch Drohnen.

    Zerstörung nach einem russischen Angriff mit Raketen und Drohnen in einem Dorf nahe Kiew. (18. August 2024)
    Zerstörung nach einem russischen Angriff mit Raketen und Drohnen in einem Dorf nahe Kiew. (18. August 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenko
  • Montag, 19. August 2024, 2.52 Uhr

    Ukraine will in russischer Grenzregion Kursk «Pufferzone» schaffen

    Die Ukraine will nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit ihrer Offensive auf russischem Boden eine «Pufferzone» schaffen. Ziel der Offensive in der russischen Grenzregion Kursk sei es, «eine Pufferzone auf dem Territorium des Aggressors zu schaffen», sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Ansprache.

    Er bestätigte damit entsprechende frühere Äusserungen von hochrangigen ukrainischen Beamten.

    Selenskyj lobte zudem die ukrainischen Kräfte. «Unsere Leute machen eine grossartige Arbeit in allen Bereichen», sagte er über die Offensive in der Region Kursk. Der ukrainische Präsident erneuerte jedoch seine Forderung an westliche Länder nach einer schnelleren Lieferung wichtiger Ausrüstung.

    Die ukrainische Armee hatte die Offensive in der Region Kursk am 6. August überraschend begonnen. Der Vorstoss ist die grösste grenzüberschreitende Offensive der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges und die erste einer ausländischen Armee auf russischem Boden seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 18. August 2024

  • 21.09 Uhr

    Mindestens vier Tote bei Angriffen in Oblast Donezk

    In der Oblast Donezk sind vier Menschen bei russischen Angriffen getötet worden. Wie «Kyiv Independent» berichtet, wurden vier weitere verletzt. Die Russen feuerten demnach mit Artillerie auf Wohngebäude. Unter den Toten sei eine 83-jährige. Sie wurde in der Stadt Myrnohrad getötet. In Toretsk starben eine 67-jährige Frau und ihr drei Jahre jüngerer Mann. In dem Dorf Rozlyw soll ein 25-Jähriger getötet worden sein.

  • 20.34 Uhr

    Putin zu Staatsbesuch in Aserbaidschan

    Kremlchef Wladimir Putin ist in kritischen Kriegszeiten zu einem Staatsbesuch in der ehemaligen Sowjetrepublik Aserbaidschan eingetroffen. Putin, der seit Jahren autoritär in Russland herrscht, wurde am Flughafen von Baku vom aserbaidschanischen Staatschef Ilham Aliyev empfangen. Auch Aliyev führt sein Land seit Jahren mit harter Hand und steht wegen schwerer Menschenrechtsverstösse in der Kritik. Nach einem gemeinsamen Abendessen zogen sich die beiden Machthaber zu ersten informellen Gesprächen zurück, wie die russische Staatsagentur Tass berichtete.

    Auf dem Programm von Putins Besuch stehen demnach Verhandlungen mit Aliyev über die Entwicklung der strategischen Partnerschaft beider Länder, aber auch Fragen der internationalen und regionalen Politik. Nach Kremlangaben sollen mehrere Dokumente unterzeichnet werden. Details nannte der Kreml nicht.

  • 19.52 Uhr

    Ermittlungen gegen zwei italienische Journalisten nach Reportage in Kursk

    Nach einer Reportage aus der russischen Region Kursk hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB laut Staatsmedien strafrechtliche Ermittlungen gegen zwei italienische Journalisten eingeleitet. Die Journalisten Simone Traini und Stefania Battistini hätten «illegal die Staatsgrenze der Russischen Föderation überschritten und Videoaufnahmen im Gebiet der Siedlung Sudscha in der Region Kursk gemacht», zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag aus einer Erklärung des FSB. Zuvor war die italienische Botschafterin Cecilia Piccioni wegen des Beitrags ins Aussenministerium in Moskau einbestellt worden.

    Der Bericht der beiden Journalisten des italienischen Senders RAI war in dieser Woche ausgestrahlt worden. Darin ging es um ukrainische Soldaten in der russischen Stadt Sudscha, die Kiew laut eigenen Angaben im Zuge einer am 6. August gestarteten Offensive unter seine Kontrolle gebracht hat. In dem Beitrag war zu sehen, wie die Reporter in einem gepanzerten Fahrzeug an russischen Strassenschildern vorbeifahren und schliesslich in Sudscha ankommen. Dort sprach einer der Journalisten mit Einheimischen.

  • 17.38 Uhr

    Ukraine festigt Positionen in Kursk und fordert mehr Waffen

    Bei ihrem Vormarsch im russischen Gebiet Kursk festigt die Ukraine ihre Positionen und meldet immer mehr Erfolge bei der Vernichtung militärischer Infrastruktur. «Die Operation entfaltet sich genauso, wie wir es erwartet haben», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew. «Nun verstärken wir unsere Positionen.» Die Ukraine nehme zudem immer mehr russische Kriegsgefangene, um den Fonds für den nächsten Austausch mit Russland aufzufüllen. Ziel sei es, Soldaten und Zivilisten aus russischer Gefangenschaft nach Hause zu holen. 

    Russische Militärblogger fassten die Lage in Kursk als stabil angespannt zusammen. Der Kanal «Rybar» bestätigte bei Telegram Angaben Selenskyjs, dass der Gegner seine Positionen auf eingenommenem Gebiet festige und seine Kräfte aufstocke. Demnach verlegten die Ukrainer auch Technik und Flugabwehrsysteme in die Region.

    Selenskyj forderte vom Westen die Lieferung von Waffen mit grösserer Reichweite. Die Fähigkeiten der Streitkräfte, solche Waffen gegen Russland einzusetzen, sei die wichtigste strategische Frage dieses Krieges, sagte er. Seitens der westlichen Verbündeten fehle es an den nötigen Entscheidungen, kritisierte er. Grossbritannien etwa sei langsamer geworden.

  • 16.40 Uhr

    Lukaschenko spricht von Truppenaufmarsch an Grenze

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat grössere Truppenverbände an die Grenze seines Landes zur Ukraine verlegen lassen. Als Grund dafür nannte er starke Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite. Dort habe die Ukraine bis zu 120’000 Soldaten stationiert, behauptete er in einem Interview des russischen Fernsehkanals «Rossija», aus dem die Staatsagentur Belta zitierte. «Und angesichts dieser aggressiven Politik haben wir unser Militär entlang der gesamten Grenze stationiert, so wie es im Kriegsfall der Fall wäre.» Neben den regulären Truppen habe Belarus (ehemals Weissrussland) auch Spezialverbände im Einsatz an der Grenze.

    Lukaschenko sah den Truppenaufmarsch der Ukraine als Reaktion Kiews auf zusätzliche russische Truppen, die Moskau für die Parade zum Tag der Unabhängigkeit in Minsk nach Belarus verlegt hatte. Den Tag der Unabhängigkeit feiert Belarus stets am 3. Juli. «Daraufhin musste ich fast ein Drittel der Armee verlegen, um die vorhandenen Kräfte zu verstärken», behauptete Lukaschenko, der als letzter Diktator Europas bezeichnet wird, und eng mit Kremlchef Wladimir Putin kooperiert.

  • 15.37 Uhr

    Moskau meldet Einnahme im Gebiet Donezk

    Die russischen Truppen rücken nach eigenen Angaben in der ostukrainischen Region Donezk weiter vor. Moskaus Einheiten hätten das Dorf Swyrydoniwka im Kreis Pokrowsk eingenommen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite nicht.

    Allerdings hatte auch das ukrainische Militärprojekt DeepState gemeldet, dass die Russen neue Gebiete eingenommen hätten. So sei etwa die Stadt Mykolajiwka im Kreis Kramatorsk im Gebiet Donezk erobert worden, hiess es bei DeepState. Auch in anderen Richtungen rückten die Besatzer vor. Die Ukraine macht zu eigenen Gebietsverlusten in der Regel keine Angaben.

    Das russische Verteidigungsministerium berichtete, die eigenen Truppen hätten in verschiedenen Richtungen im Kriegsgebiet in der Ukraine ihre taktischen Positionen verbessert. Der ukrainische Generalstab hatte schwere Kämpfe in den Richtungen Pokrowsk und Torezk gemeldet und zugleich betont, dass die russischen Angriffe zurückgeschlagen würden.

  • 14.44 Uhr

    Moskau weist Bericht über geplante Verhandlungen zurück

    Russland hat einen Bericht der «Washington Post» über angebliche geplante Geheimverhandlungen für eine teilweise Feuerpause zurückgewiesen. «Es gab und gibt keine direkten oder indirekten Verhandlungen zwischen Russland und dem Kiewer Regime über die Sicherheit der zivilen kritischen Infrastrukturen», sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa. Die US-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass die ukrainische Offensive im Gebiet Kursk Pläne für solche Geheimgespräche durchkreuzt hätten.

    «Niemand hat etwas zunichtegemacht, weil es nichts gab, das man hätte vereiteln können», sagte Sacharowa. Nach dem Bericht der «Washington Post» waren diese Gespräche in Katar geplant. Es sollte darum gehen, die Angriffe zumindest gegen die Energie-Infrastruktur einzustellen. Öffentlich waren solche Pläne für Gespräche zu keinem Zeitpunkt bekannt.

    Die einzigen Kontakte, die es gebe, liefen zwischen Vermittlern auf humanitärer Ebene – vor allem beim Austausch von Gefangenen, sagte Sacharowa. Russland hatte auch von Ukrainern gesuchte Kinder über Vermittler an ihre Angehörigen übergeben. Sacharowa erklärte, dass Kiew im Frühjahr 2022 selbst aus den Verhandlungen mit Moskau ausgestiegen sei und sie dann auch per Dekret juristisch verboten habe.

    Dieses vom Pressedienst des russischen Aussenministeriums veröffentlichte Foto zeigt Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, während eines Briefings über Aussenpolitik. 
    Dieses vom Pressedienst des russischen Aussenministeriums veröffentlichte Foto zeigt Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, während eines Briefings über Aussenpolitik. 
    Bild: Keystone
  • 12.33 Uhr

    Kiew trifft weitere Brücke

    Die Brücke steht noch – ist aber deutlich beschädigt.
    Die Brücke steht noch – ist aber deutlich beschädigt.
    Bild: Telegram

    Die ukrainische Luftwaffe hat nach der Zerstörung der wichtigsten Brücke über den Fluss Seim im russischen Gebiet dort einen weiteren Treffer an einer zweiten Brücke gemeldet. «Noch einmal minus eine Brücke», teilte Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk in seinem Telegramkanal mit und veröffentlicht erneut ein Video dazu.

    Auf Bildern ist ein grosses Loch in der Fahrbahn zu sehen. Es soll sich um die Überführung nahe dem Dort Swannoje handeln. Anders als die Brücke bei Gluschkowo, die am Freitag zerbombt worden war, stand das Bauwerk noch.

    Schon am Samstag wurde eine Brücke in der Region zerstört.
    Schon am Samstag wurde eine Brücke in der Region zerstört.
    Bild: Screenshot X

    «Die Luftstreitkräfte nehmen dem Feind mit Präzisionsschlägen die logistischen Möglichkeiten, was sich erheblich auf den Verlauf der Kampfhandlungen auswirkt», sagte Oleschtschuk. Details nannte er nicht. Die Brücke diente ebenfalls der Versorgung der russischen Streitkräfte.

    Nach Angaben russischer Militärblogger gibt es nun nur noch eine Brücke im Kreis Gluschkowo für den Nachschub der Moskauer Truppen – und zwar bei dem Dorf Karysch. Der Militärbeobachter Jan Matwejew erklärte in einem Video, dass sich die Lage für russischen Truppen zunehmend verschlechtere in der Region. Sie könnten in eine Falle geraten, sagte er. «Wenn die russischen Soldaten nicht abrücken, dann werden sie umzingelt. Wenn sie abrücken, dann lassen sie ein grosses Gebiet ohne Schutz», sagte er.

    Russland hatte die Zerstörung der Brücke bei Gluschkowo am Freitag bestätigt. Russischen Medien zufolge sind dadurch mehr als 30 Ortschaften in der Grenzregion zur Ukraine abgeschnitten vom übrigen Gebiet. Die Menschen sollen inzwischen in Sicherheit gebracht worden sein. Das russische Aussenministerium hatte kritisiert, dass die Infrastruktur unter Einsatz von Waffen aus Nato-Staaten zerstört werde.

  • 09.59 Uhr

    Ukraine und Russland melden neue Luftschläge

    Die Ukraine und Russland haben erneut über zahlreiche Luftangriffe von der gegnerischen Seite berichtet. Der russische Feind habe am Morgen die ukrainische Hauptstadt mit Marschflugkörpern – nach ersten Erkenntnissen vom Typ Iskander-K – beschossen, teilte Kiews Militärkommandant Serhij Popko mit. Die Luftverteidigung habe die Angriffe erfolgreich abgewehrt, es gebe weder Verletzte noch Schäden. «Danke den Soldaten der Flugabwehr für ihre verlässliche Arbeit!», sagte er.

    Auf russischer Seite meldete der Gouverneur des an die Ukraine grenzenden Gebiets Rostow, Wassili Golubew, dass Teile einer abgeschossenen Drohne in ein Treibstofflager gestürzt seien. Dort sei es zu einem Brand in einem Dieseldepot gekommen. In der Nacht habe es mehrere ukrainische Drohnenangriffe gegeben. Die Region Rostow ist wie andere grenznahe russische Gebiete immer wieder Ziel von Angriffen. Anfang August hatte im Gebiet Rostow auch ein Öllager gebrannt.

  • Wir beenden den Ticker am Samstag, 17. August 2024

  • 21.28 Uhr

    IAEA: Lage am AKW Saporischschja spitzt sich zu

    Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) sieht die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja nach einem Angriff in der Nähe akut bedroht. In unmittelbarer Nähe der Sicherheitszone habe es eine Explosion gegeben, die nach Einschätzung von IAEA-Experten vor Ort von einer Drohne mit Sprengladung verursacht wurde, teilte die Organisation mit.

    Lage am AKW Saporischschja spitzt sich zu. (Archivbild)
    Lage am AKW Saporischschja spitzt sich zu. (Archivbild)
    Bild: Victor/Xinhua/dpa

    «Wieder einmal sehen wir eine Eskalation der Gefahren für die nukleare Sicherheit am AKW Saporischschja», warnte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Er sei «nach wie vor äusserst besorgt» und rufe alle Seiten zur Zurückhaltung auf.

  • 20.25 Uhr

    Selenskyj fordert erneut Waffen mit grösserer Reichweite

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Vorstoss seiner Truppen in der russischen Region Kursk den Westen mit Nachdruck zur Lieferung von Waffen mit grösserer Reichweite aufgefordert. Die Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte, solche Waffen gegen Russland einzusetzen, sei die wichtigste strategische Frage dieses Krieges, sagte Selenskyj in seiner in Kiew veröffentlichten abendlichen Videobotschaft. Im Moment fehle es seitens der westlichen Verbündeten an den nötigen Entscheidungen, kritisierte er. Als Beispiel nannte er Grossbritannien, das langsamer geworden sei.

    Der Mut und die Standhaftigkeit der ukrainischen Soldaten machten das Zögern der westlichen Partner derzeit noch wett. «Und wir könnten dem Besatzer effektiv jede Möglichkeit nehmen, vorzurücken und Schaden anzurichten, wenn unsere Langstreckenfähigkeiten ausreichen würden», sagte der Präsident weiter. Er hatte immer wieder gefordert, Raketen und Marschflugkörper gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen. Derzeit gelten dafür Beschränkungen. Die Welt habe gesehen, wie effektiv die Ukraine ihre Unabhängigkeit verteidige und brauche weitere Hilfe, sagte Selenskyj.

  • 19.17 Uhr

    Moskaus Geheimdienst geht gegen westliche Kriegsreporter vor

    Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat gegen drei westliche Kriegsreporter Strafverfahren wegen illegaler Aufenthalte im Gebiet Kursk an der Grenze zur Ukraine eingeleitet. Eine Journalistin und ein Mitarbeiter des italienischen Fernsehsenders Rai hätten illegal die russische Staatsgrenze überschritten und in der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk gefilmt, teilte der FSB in Moskau mit und nannte dabei auch die Namen der Betroffenen.

    Das Hauptquartier des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB.
    Das Hauptquartier des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB.
    Bild: Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua/dpa

    Bei den Reportern handelt es sich nicht um dauerhaft aus Russland berichtende Korrespondenten. Sie sollen demnach mit ukrainischen Truppen die Grenze unrechtmässig überquert haben. Auch gegen einen weiteren ausländischen Journalisten, der sich am russischen Kontrollpunkt Sudscha aufgehalten habe, werde ein Verfahren eingeleitet, hießsses vom FSB.

    Das russische Aussenministerium hatte zuvor auch die italienische Botschafterin in Moskau, Cecilia Piccioni, einbestellt, um Protest gegen den illegalen Grenzübertritt der Rai-Crew zu äussern. Sie seien unter Verstoss russischer Gesetze auf das Staatsgebiet vorgedrungen, «um über den verbrecherischen terroristischen Überfall ukrainischer Kämpfer im Gebiet Kursk» zu berichten. Die Kriegsreportage hatte aber einen anderen Tenor: Die Ukraine sieht die Offensive als Teil ihres Verteidigungskampfes gegen den seit fast zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg. Die Crew habe eine Straftat begangen und gegen journalistische Grundsätze verstossen, hiess es dagegen in Moskau.

  • 15.51 Uhr

    Russischer Journalist: Ukrainischer Druck in Kursk lässt nicht nach

    Die ukrainischen Truppen sind nach ihrem Vorstoss in die russische Grenzregion Kursk weiter auf dem Vormarsch. Der Druck der Ukrainer lasse nicht nach, schrieb der Militärkorrespondent der kremltreuen Zeitung «Komsomolskaja Prawda», Alexander Koz, am Samstag auf Telegram.

    In den zentralen Bereichen der Front habe sich die Lage stabilisiert, aber es gebe Bereiche, wo der Feind nach wie vor versuche, seine Stellungen auszubauen.

  • 15.22 Uhr

    Ukraine: Stellungen in russischem Gebiet Kursk gestärkt

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht weitere Erfolge bei der Kiewer Offensive in der russischen Region Kursk. Der Oberkommandierende der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, habe ihn über eine Stärkung der Stellungen in dem Gebiet informiert, teilte Selenskyj auf der Nachrichtenplattform X mit.

    Auch sei die stabilisierte Fläche insgesamt größer geworden, sagte Selenskyj unter Berufung auf den General. Anders als in den vergangenen Tagen gab es keine neuen konkreten Angaben zur Zahl der von Kiew nun kontrollierten Ortschaften und Fläche im Gebiet Kursk.

    Nach letzten Angaben aus Kiew kontrolliert die Ukraine mehr als 80 Ortschaften und 1.500 Quadratkilometer Fläche im Gebiet Kursk. Überprüfbar sind die Angaben der Kriegsparteien nicht von unabhängiger Seite. Experten gehen jeweils von der Hälfte der von Kiew genannten Zahlen aus.

  • 10.25 Uhr

    Ukraine zerstört wichtige russische Brücke – Moskau wütet

    Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine strategisch wichtige Autobrücke bei ihrer Offensive im Gebiet Kursk zerstört. Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk veröffentlichte in einem Telegramkanal ein Video, das die Bombardierung einer Brücke zeigt.

    Experten halten das Video nach Auswertung der Geodaten für echt. Das Bauwerk am Fluss Seim im Kreis Gluschkowo lag in Trümmern. Damit ist eine wichtige Versorgungsroute für die russischen Truppen zerstört. 

    In von den ukrainischen Streitkräften veröffentlichten Bildern ist die Zerstörung der Brücke am grenznahen Fluss zu sehen. 
    In von den ukrainischen Streitkräften veröffentlichten Bildern ist die Zerstörung der Brücke am grenznahen Fluss zu sehen. 
    Bild: Keystone/Ukrainian Armed Force via AP

    Der Kursker Gouverneur Alexej Smirnow hatte am Freitagabend die Zerstörung der Brücke gemeldet. Nach Angaben russischer Militärblogger des Telegram-Kanals «Rybar» wurde die Brücke zunächst mit dem Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars beschossen und dann durch den Schlag mit einer Gleitbombe zerstört. Es seien schon bei vorherigem Beschuss mit einer «Totschka-U»-Rakete zwei Freiwillige getötet worden in einem Auto, die Menschen hätten in Sicherheit bringen sollten, hiess es.

    Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, kritisierte, dass die Ukraine westliche Waffen benutze, um zivile Infrastruktur im Kursker Gebiet zu zerstören. Die Verantwortlichen für das «unmenschliche Vorgehen» würden bestraft.

  • Sa. 17. August, 6.51 Uhr

    Selenskyj: Gegenangriff soll Russlands Reserven verbrauchen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

    Bei der Offensive ukrainischer Truppen in der westrussischen Region Kursk geht es nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auch um eine nachhaltige Schwächung der feindlichen Armee. Die Verluste Russlands seien «sehr nützlich» für die Verteidigung der Ukraine, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. «Es geht um die Zerstörung der Logistik der russischen Armee und um den Verbrauch ihrer Reserven», erklärte Selenskyj. «Wir müssen allen russischen Stellungen maximalen Schaden zufügen, und das tun wir auch.»

    Die «Washington Post» berichtete von einem weiteren Vorstoss der Ukraine auf russisches Gebiet, und zwar in Richtung Belgorod. Dort seien die russischen Einheiten jedoch nach den Ereignissen in der Region Kursk schon in Bereitschaft gewesen, der ukrainische Angriff habe sich bereits im Grenzgebiet festgefahren.

    Oberkommandeur Olexander Syrskyj erklärte, die ukrainischen Truppen seien bei Kursk weitere ein bis drei Kilometer vorgerückt. «Die Kämpfe gehen entlang der gesamten Frontlinie weiter», sagte er in einem am Abend verbreiteten Videoausschnitt. «Im Allgemeinen ist die Lage unter Kontrolle.»

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Freitag, 16. August 2024

  • 23.27 Uhr

    Dutzende Kriegsgefangene nach ukrainischem Vorstoss in Region Kursk

    Das ukrainische Militär hat nach seinem Vorstoss in die russische Region Kursk nach eigenen Angaben Hunderte russische Soldaten gefangen genommen. Reporter der Nachrichtenagentur AP wurden am Freitag durch eine Haftanstalt geführt, in der sie Dutzende der Gefangenen sehen konnten. Die Leiter des Gefängnisses erklärten, seit dem Grenzübertritt der ukrainischen Truppen am 6. August seien dort mehr als 300 russische Soldaten gefangenen gehalten worden, vier Fünftel davon Rekruten.

    Die Reporter der AP konnten sehen, wie die Gefangenen mit am Rücken festgebundenen Händen durch einen Flur geführt wurden. Einige assen eine dünne Suppe mit Kohl und Zwiebeln.

  • 22.52 Uhr

    Russland will weitere Orte in Region Belgorod evakuieren

    Russland kündigt an, dass ab Montag fünf weitere Orte in der russischen Nachbarregion Belgorod evakuiert würden. Auch die Zufahrt zu den Orten in der Nähe der ukrainischen Grenze soll blockiert werden, wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mitteilt. Der Zugang zu einem sechsten Ort werde «vorübergehend» untersagt.

  • 21.12 Uhr

    Russland setzt Nawalny-Mitarbeiter auf Liste der «Terroristen und Extremisten»

    Russland hat mindestens neun weitere Menschen mit teils engen Verbindungen zum verstorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny auf seine Liste von «Terroristen und Extremisten» gesetzt. Die Namen erschienen am Freitag auf einer entsprechenden Liste der Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring im Internet. Nawalnys ehemalige Pressesprecherin Kira Jarmisch ist dort nun ebenso vermerkt wie die Vorsitzende seiner Anti-Korruptions-Stiftung Maria Pewschich sowie seine im Exil lebenden Anwälte Olga Michailowa und Alexander Fedulow.

    Auch die oppositionelle Journalistin Antonina Krawzowa und die Aktivistin Olga Komlewa, die beide in Untersuchungshaft sind, werden aufgeführt, darüber hinaus Dmitri Nisowzew von Nawalnys Youtube-Kanal und dessen Produzentin Nina Wolochonskaja. Auch der Softwareprogrammierer Alexej Maljarewsky, der wegen Spenden an Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, steht auf der Liste.

  • 20.28 Uhr

    Ukraine meldet Fortschritte bei Offensive in russischer Region Kursk

    Die ukrainische Armee ist nach eigenen Angaben in der russischen Region Kursk weiter vorgerückt. «Die Einheiten der Angriffstruppe setzen ihren Kampf fort und sind in einigen Gebieten ein bis drei Kilometer weiter vorgedrungen», sagte Oberbefehlshaber Oleksandr Syrsky bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenksyj am Freitag. Die Kämpfe würden an der gesamten Frontlinie fortgesetzt, fügte Syrsky hinzu.

    Er hoffe, bei Gefechten im etwa 13 Kilometer hinter der Grenze gelegegen Dorf Mala Loknya «viele Gefangene» nehmen zu können. Selenskyj hatte zuvor gesagt, Gefangene sollten gegen in Russland inhaftierte ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht werden.

    Der Vorstoss diene unter anderem dazu, Russland angesichts des russischen Krieges in der Ukraine zu einem «fairen Verhandlungsprozess» zu bewegen, erklärte Präsidentenberater Michailo Podoljak am Freitag.

  • 19.59 Uhr

    Belarussischer Präsident Lukaschenko begnadigt 30 Häftlinge

    Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat am Freitag 30 Gefangene begnadigt, die «im Zusammenhang mit Protesten» verurteilt worden waren. 14 Frauen und 16 Männern wurden per Dekret begnadigt, wie es in einer Erklärung der Präsidentschaft hiess. Einige der Begnadigten seien «schwer erkrankt», andere seien «im Rentenalter», hiess es. Alle hätten «sich zu ihrer Schuld bekannt» und bereuten ihre Taten «zutiefst».

    Ob die Begnadigten im Zuge der Massenproteste gegen Lukaschenkos Wiederwahl vor vier Jahren verurteilt worden waren, wurde zunächst nicht klar. Der belarussische Machthaber hatte die pro-demokratischen Proteste gegen seine umstrittene Wiederwahl im August 2020 gewaltsam niederschlagen lassen, die Opposition wird seitdem massiv unterdrückt. Mehr als 1400 politische Gegner kamen ins Gefängnis, tausende weitere sollen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Wjasna das Land verlassen haben.

  • 19 Uhr

    Hilfsorganisation: Zwei Helfer bei Evakuierungen in russischer Region Kursk getötet

    Zwei Helfer in der westrussischen Region Kursk, die bei der Evakuierung von Zivilisten angesichts des ukrainischen Vorrückens helfen wollten, sind nach russischen Angaben am Freitag bei einem Angriff getötet worden. Die beiden Mitarbeiter der Volksfront, einem Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen in Russland, «wurden von einem Geschoss getötet, das ihr Fahrzeug in einer der Grenzregionen von Kursk traf», erklärte ihre Organisation im Onlinedienst Telegram. Ein dritter Mensch sei verletzt worden.

    Den Angaben zufolge war einer der Getöteten ein Krankenpfleger, der andere ein Pressemitarbeiter.

  • 18.48 Uhr

    Ukrainische Behörden dringen auf schnellere Evakuierung von Pokrowsk

    Die Militärbehörden in der Ostukraine haben Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Pokrowsk angesichts der heranrückenden russischen Truppen zu einer schnelleren Evakuierung aufgefordert. Die russischen Soldaten kämen in hohem Tempo voran, teilte die Verwaltung von Pokrowsk am Freitag auf der Plattform Telegram mit. «Mit jedem Tag, der vergeht, bleibt weniger Zeit, um persönliche Gegenstände zu packen und in sicherere Regionen zu gehen.»

    Mitglieder der Verwaltung von Pokrowsk trafen sich mit Bewohnern, um ihnen Details zur Evakuierung mitzuteilen. Den Menschen wurde Zuflucht in der Westukraine angeboten, wo bereits Unterkünfte für sie vorbereitet wurden. «Weil sich die Front Pokrowsk nähert, wird es immer dringender, an einen sichereren Ort zu ziehen», teilte die Stadtverwaltung mit.

    Pokrowsk, wo vor dem Krieg etwa 60’000 Menschen lebten, ist für die ukrainischen Truppen von strategischer Bedeutung für ihre Verteidigung und zugleich ein wichtiger Logistikknotenpunkt in der Region Donezk. Die Einnahme der Stadt würde die Verteidigungsfähigkeit und die Versorgungswege der Ukraine gefährden. Russland käme seinem erklärten Ziel, die Region Donezk einzunehmen, näher als je zuvor.

  • 18.34 Uhr

    Briten: Russland baut zusätzliche Verteidigungsstellungen

    Russland ist nach britischer Einschätzung nicht ausreichend auf den ukrainischen Angriff in Kursk vorbereitet gewesen. Nach anfänglichem Durcheinander würden jetzt Streitkräfte in grösserer Zahl in der Region stationiert, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. «Sie haben auch damit begonnen, zusätzliche Verteidigungsstellungen zu bauen, um zu verhindern, dass die Ukraine vorrückt.»

  • 18.18 Uhr

    Russischer Nuklearbomber stürzt über Sibirien ab

    In der russischen Region Irkutsk in Sibirien ist nach Behördenangaben ein Pilot beim Absturz eines Bombers verunglückt. «Einer der Piloten konnte nicht gerettet werden», schrieb der Regionalgouverneur von Irkutsk, Igor Kobsew, am Freitag im Onlinedienst Telegram unter Berufung auf das Militärkommando des Verteidigungsministeriums. Weiter teilte er mit, dass drei weitere Kampfpiloten mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden seien. Nach «vorläufigen» Informationen sei die Absturzursache auf «technisches Versagen» zurückzuführen.

    Den russischen Behörden zufolge ereignete sich der Unfall am Donnerstagabend während eines Trainingsfluges. Der Bomber vom Typ TU-22M3 stürzte demnach in einem Wüstengebiet unweit eines Dorfes ab. Am Boden gab es demnach keine weiteren Schäden. Die Such- und Rettungsarbeiten an der Absturzstelle dauerten dem Gouverneur zufolge die ganze Nacht an.

  • 14 Uhr

    Moskau meldet Abschuss von 12 ATACMS-Raketen an Krim-Brücke

    Die Ukraine hat nach russischen Angaben erneut versucht, die Brücke zu der von Moskau annektierten Halbinsel Krim zu zerstören. Die russische Flugabwehr habe zwölf ATACMS-Raketen im Anflug auf die Bücke zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Beweise dafür veröffentlichte das Ministerium nicht. Die Angaben sind nicht von unabhängiger Seite überprüfbar. Allerdings hatte die Ukraine immer wieder erklärt, sie wolle die Brücke zerstören, sobald sie die militärischen Mittel dazu hat, weil das Bauwerk illegal errichtet worden sei.

    Die Brücke gilt als eines der am besten gesicherten russischen Bauwerke, nachdem sie bereits mehrfach Ziel von Angriffen und in der Vergangenheit auch beschädigt worden war. Alarmiert ist das russische Militär zudem, seit deutsche Luftwaffenoffiziere bei einem von Moskau abgehörten Gespräch darüber gesprochen hatten, wie viele Marschflugkörper es brauche, um das Viadukt zu zerstören.

    Für Russland ist die Brücke die wichtigste Verbindung zur Krim, die jetzt im Sommer von Hunderttausenden Feriengästen besucht wird. Der Bahn- und Autoverkehr auf der Brücke wird immer wieder zeitweilig eingestellt bei Luftalarm.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete erneut auch mehrere abgewehrte Angriffe ukrainischer Flug- und Seedrohnen auf die Krim. Schäden gab es nach Angaben von Behörden aber keine. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Angaben zu den Attacken auf die Halbinsel.

  • 13:20 Uhr

    Freiwilligenkorps fordert russische Soldaten zur Aufgabe auf

    Ein auf Seiten der Ukraine kämpfendes russisches Freiwilligenkorps hat an die Soldaten der russischen Armee appelliert, sich zu ergeben. «Eure politischen Instruktoren, die im warmen Hinterzimmer sitzen, empfehlen eindringlich, sich nicht in Kriegsgefangenschaft zu begeben, sondern sich lieber mit der eigenen Granate in die Luft zu sprengen», schrieben die Kämpfer von der Legion «Freiheit Russlands» auf Telegram. Es sei aber besser zu leben, als für einen Orden des Vorgesetzten zu sterben.

    Wer den Wunsch habe, für eine «normale Zukunft Russlands zu kämpfen», könne auch die Seiten wechseln und der Legion beitreten. «Wir sind bereit, mit jedem zu kommunizieren, der den Wunsch äussert, die Waffen gegen den Kreml zu erheben», schrieben die Kämpfer.

    Die ukrainischen Streitkräfte greifen seit dem 6. August in der russischen Region Kursk mit einer grossen Bodenoffensive an. Es ist der erste Vorstoss dieser Art seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022.

  • 11:19 Uhr

    Ukraine meldet russische Angriffe im Donbass

    Die russischen Truppen greifen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs weiter aktiv im Donbass an. Besonders schwere Kämpfe gebe es in den Richtungen Pokrowsk, Torezk und Kurachowe, teilte der Generalstab in Kiew mit.

    Insgesamt seien 144 militärische Zusammenstösse innerhalb der vergangenen 24 Stunden registriert worden. Die Russen hätten mit Dutzenden Luftschlägen und Artillerie angegriffen, die Attacken seien abgewehrt worden, hiess es im Militärbericht. Die russischen Truppen wollen den Donbass komplett unter ihre Kontrolle bringen.

    Beide Kriegsparteien meldeten zudem erneut den Abschuss zahlreicher Drohnen nach gegenseitigen Angriffen. Russland setzt seine Offensiven im Donbass auch nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen in der russischen Region Kursk fort.

    Im Raum Kursk haben die ukrainischen Truppen einen Militärkommandanten eingesetzt, der für die Einhaltung des Kriegsrechts und den Schutz der Zivilbevölkerung sorgen soll. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte betont, dass sich die Soldaten in Russland an das humanitäre Recht hielten.

    Die Ukraine verteidigt sich seit fast zweieinhalb Jahren mit westlicher Militärhilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Im Zuge des Abwehrkampfes hatte Kiew am 6. August erstmals eine Bodenoffensive auf russischem Gebiet gestartet. Dort brachten die ukrainischen Streitkräfte Dutzende Ortschaften unter ihre Kontrolle. Nach Angaben von Präsident Selenskyj sollen die eingenommenen Gebiete als Faustpfand bei möglichen Friedensverhandlungen dienen.

  • 5.18 Uhr

    Russische Generäle fühlen sich als bevorzugte Ziele

    Nach Angaben der Führung in Moskau fühlen sich russische Generäle bei ihren Besuchen in den besetzten Gebieten der Ukraine als bevorzugte Ziele der ukrainischen Streitkräfte. «Sie sind ein begehrtes Ziel», sagte der stellvertretende russische Innenminister Wladimir Kubyschko laut der Staatsagentur Tass bei einer Tagung in Moskau. Sobald ein General in den besetzten Gebieten erscheine, beginne von ukrainischer Seite die Spionagetätigkeit zur Standortbestimmung, auf die dann Raketenbeschuss folge.

    Tatsächlich scheint die elektronische Aufklärung der ukrainischen Streitkräfte gezielt nach Kommandostellen und Stäben der russischen Armee zu suchen, um diese auszuschalten. Bisher sind in der Ukraine mindestens sechs russische Generäle getötet worden. Die ukrainische Seite will gar mindestens ein Dutzend getötet haben.

  • 5.15 Uhr

    Selenskyj: Nachschub für Truppen in Ostukraine eingetroffen

    Angesichts des zunehmenden Drucks russischer Truppen in der Ostukraine widmet Kiew der Verteidigung rund um den Donbass jetzt höchste Aufmerksamkeit. «Torezk und Pokrowsk, die meisten russischen Angriffe finden dort statt», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Der dringend benötigte Nachschub sei bereits eingetroffen. «Alles, was jetzt gebraucht wird.» Selenskyj machte jedoch keine Angaben dazu, ob auch zusätzliche Truppen in die schwer umkämpften Gebiete verlegt wurden.

    Zu den Angriffen auf die Verteidigungsstellungen der Ukrainer rund um den Donbass teilte der Generalstab in Kiew am Abend mit, seit Tagesbeginn habe es 68 Gefechte gegeben. Schwerpunkt der Gefechte waren laut Lagebericht einmal mehr die seit Wochen umkämpften Orte Torezk und Pokrowsk. Die russischen Soldaten wurden den Angaben zufolge bei ihren Attacken von Kampffliegern unterstützt.

    Der ukrainische Militäreinsatz in der westrussischen Region Kursk verläuft Selenskyj zufolge weiterhin zufriedenstellend. «Es gibt einen neuen Vorstoss», sagte er, ohne weitere Angaben zu machen. Die Stadt Sudscha unweit der Grenze sei inzwischen vollständig unter ukrainischer Kontrolle. Zudem seien weitere Ortschaften und Siedlungen eingenommen worden, insgesamt bereits über 80. Diese und ähnliche Angaben beider Seiten zum Kriegsgeschehen lassen sich kaum unabhängig überprüfen.

    Die Kleinstadt Sudscha liegt nur wenige Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt. Der Ort hatte vor dem Krieg knapp 6000 Einwohner und ist das Verwaltungszentrum des Bezirks Sudscha. Jetzt wird er zum Sitz der ersten ukrainischen Militärkommandantur auf russischem Gebiet. Generalmajor Eduard Moskaljow soll nach dem Willen Kiews in den besetzten Teilen Westrusslands für Recht und Ordnung sorgen.

    Im Verlauf der Kämpfe machten die ukrainischen Truppen angeblich weitere Kriegsgefangene. Selenskyj begrüsste dies als «weiteren Zugang zum Austauschfonds», da Russland und die Ukraine immer wieder Kriegsgefangene austauschen. Entsprechend sei bei der Sitzung der Stawka, des Oberkommandos der Streitkräfte, eine nicht näher beschriebene Strategie für den nächsten Austausch samt Listen erarbeitet worden.

  • 4.55 Uhr

    Selenskyj kündigt Vorgehen gegen Verräter an

    Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat ein härteres Vorgehen gegen sogenannte Volksverräter angekündigt. «Wer (Kremlchef Wladimir) Putin dient oder seinen Krieg rechtfertigt oder dem Bösen hilft, hat es nicht verdient, alles zu behalten, womit der ukrainische Staat ihn oder sie geehrt hat», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Dies gelte für Verräter, die nach dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 nach Russland geflohen seien, sowie für Kollaborateure in Kriegszeiten, kurzum: «Alle Verbrecher, die dem russischen Staat dienen.»

    Ihnen müssten alle Titel und Auszeichnungen der Ukraine aberkannt werden, und zwar nicht nur per deklaratorischer Entscheidung über die Aberkennung, sondern auch per Gesetz, forderte Selenskyj. Entsprechende Gesetzesentwürfe seien bereits im Parlament vorgelegt worden.

  • 3.15 Uhr

    Biden empfängt Kremlgegner nach Freilassung im Weissen Haus

    US-Präsident Joe Biden hat den aus russischer Gefangenschaft entlassenen Kremlgegner Wladimir Kara-Mursa in Washington empfangen. Das Weisse Haus teilte mit, Biden habe den Oppositionellen und dessen Familie in der US-Regierungszentrale getroffen, um ihn in den Vereinigten Staaten willkommen zu heissen.

    Kara-Mursa gehört zu den mehr als 20 Inhaftierten, die vor zwei Wochen bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA, Deutschland und anderen westlichen Staaten in Freiheit gekommen waren. Unter ihnen waren auch mehrere US-Bürger.

    Kara-Mursa ist kein Amerikaner, hat aber eine Green Card, also eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in den USA. Nach seiner Freilassung reiste er zunächst nach Deutschland.

    Der 42-Jährige gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. Er war dort im April 2023 unter dem Vorwurf des Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden.

  • Freitag, 16. August 2024, 0.35 Uhr

    USA genehmigen Verkauf von Patriot-Raketen an Deutschland

    Die US-Regierung gibt grünes Licht für die Lieferung von bis zu 600 Patriot-Flugabwehrraketen an Deutschland. Über eine entsprechende Entscheidung des US-Aussenministeriums sei der Kongress informiert worden, teilte die zuständige Behörde Defense Security Cooperation Agency mit. Demnach belaufen sich die geschätzten Kosten des geplanten Rüstungsdeals auf fünf Milliarden US-Dollar (etwa 4,6 Milliarden Euro). Hauptauftragnehmer sei das US-Rüstungsunternehmen Lockheed Martin. Wann die Raketen Deutschland erreichen sollen, blieb zunächst unklar. Üblicherweise ziehen sich Rüstungsgeschäfte dieser Art über mehrere Jahre hin.

    Patriot («Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target») zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Deutschland und andere Staaten hatten mehrere dieser Systeme zuletzt an die Ukraine abgegeben. Sie sollen dem Land dabei helfen, sich vor russischen Luftangriffen zu schützen.

    «Der vorgeschlagene Verkauf wird die Aussenpolitik und die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten unterstützen, indem er die Sicherheit eines Nato-Verbündeten verbessert», hiess es in der Mitteilung. Deutschland sei eine wichtige Kraft für die politische und wirtschaftliche Stabilität in Europa.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 15. August 2024

  • 21.43 Uhr

    Selenskyj meldet Eroberung von russischer Stadt Sudscha

    Ukrainische Soldaten haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die russische Stadt Sudscha in der Region Kursk komplett unter ihre Kontrolle gebracht. Dort werde nun eine Kommandozentrale des ukrainischen Militärs errichtet, sagte Selenskyj am Donnerstag. Unabhängig konnten seine Angaben nicht bestätigt werden.

    Selenskyj äusserte sich nicht dazu, welche Aufgaben die Kommandozentrale übernehmen könnte. Er erklärte zuvor, dass die Ukraine Hilfslieferungen für die Bewohner von Sudscha verteilen werde. Die Einrichtung der Kommandozentrale deutet darauf hin, dass die Ukraine möglicherweise plant, langfristig in der Region Kursk zu bleiben – oder Moskau lediglich signalisiert, dass dies beabsichtigt ist. Russland reagierte nicht umgehend auf die Ankündigung des ukrainischen Präsidenten.

  • 18.11 Uhr

    Russischer Bomber über Sibirien abgestürzt

    Gelegentlich werden die Bomber auch bei Einsätzen gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. Jetzt ist ein russischer Tupolew-Bomber in Sibirien abgestürzt. Der Mittelstreckenbomber vom Typ Tu-22M3 (Nato-Code Backfire) ging bei einem Absturz verloren. Die Maschine sei bei einem Routineflug in der Nähe von Irkutsk auf unbewohntes Gebiet gestürzt, berichtete die Staatsagentur Tass. Die Besatzung habe sich mit dem Fallschirm retten können. Als Ursache für den Zwischenfall wurde ein technisches Problem des viersitzigen Überschallbombers angenommen.

    Der Gouverneur der Region Irkutsk, Igor Kobzew, erklärt hingegen unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium, dass ein Mitglied der vierköpfigen Besatzung ums Leben gekommen sei.

    Ein russischer strategischer Bomber vom Typ Tu-22M3 steht auf einer Rollbahn an einem geheimgehaltenen Ort in Russland.
    Ein russischer strategischer Bomber vom Typ Tu-22M3 steht auf einer Rollbahn an einem geheimgehaltenen Ort in Russland.
    Bild Keystone/Sputnik/Federal Security Service of the Russian Federation
  • 16.56 Uhr

    Lukaschenko: «Wir sollten uns an den Verhandlungstisch setzen»

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat sich vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk erneut für Verhandlungen ausgesprochen. «Wir sollten uns an den Verhandlungstisch setzen und diesen Streit beenden. Weder die Ukrainer noch die Russen noch die Belarussen brauchen ihn», sagte Lukaschenko in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen Rossija, wie die belarussische Nachrichtenagentur Belta berichtete.

    Belarus ist ein Verbündeter Russlands und unterstützt Moskau in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon zu Kriegsbeginn hatte das Land sein Gebiet russischen Truppen zur Verfügung gestellt, um von dort in den Norden der Ukraine einzumarschieren. Gleichzeitig hat der autoritär regierende Lukaschenko schon mehrfach seine Dienste als Vermittler für Friedensgespräche angeboten.

    Auch jetzt betonte er, der Westen und vor allem hochrangige Vertreter der USA seien an einer Eskalation des Konflikts interessiert. «Sie wollen, dass wir uns gegenseitig vernichten», sagte Lukaschenko. Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg.

  • 15.20 Uhr

    Kiew richtet Militärkommandantur Kursk ein

    Nach dem Vorstoss ukrainischer Truppen in die russische Nachbarregion Kursk hat Kiew dort eine Militärkommandantur für die von ihr kontrollierten Gebiet eingerichtet.

    Die Kommandantur solle sich um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung und die vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmern, sagte Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj während einer Sitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Zum Leiter der Kommandantur sei Generalmajor Eduard Moskaljow ernannt worden.

    Syrskyj sagte weiter, das ukrainische Militär habe seit Beginn der Offensive 82 Orte und 1150 Quadratkilometer Territorium unter seine Kontrolle gebracht. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 14.48 Uhr

    Moskau will mehr Truppen nach Kursk schicken

    Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow hat mehr Truppen und Mittel für die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk angekündigt. Der Generalstab habe einen Plan mit zusätzlichen Massnahmen vorbereitet, sagte Beloussow in Moskau.

    «Dabei geht es in erster Linie um die Verbesserung der Effizienz des Systems des Truppenmanagements in Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden», sagte Beloussow bei der Sitzung zum Schutz der russischen Grenzregion. Schwerpunkt war demnach die Region Belgorod.

    Er werde die Umsetzung des Plans selbst kontrollieren, sagte er. Es gehe um den Schutz der territorialen Unversehrtheit Russlands, der Bevölkerung und der Infrastruktur in den Grenzregionen. Demnach sollen nun etwa auch das Verteidigungsministerium, die Nationalgarde, der Inlandsgeheimdienst FSB und andere Sicherheitsbehörden ihre Arbeit besser koordinieren.

    Das Verteidigungsministerium meldete indes erneut die Zerstörung von ukrainischen Stellungen auf russischem Gebiet. Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite nicht.

    Der für die Grenzsicherung zuständige Inlandsgeheimdienst FSB meldet zwar fast täglich die Festnahme vermeintlicher und realer Saboteure, die für die Ukraine arbeiten sollen. Der Grenzschutz hat demnach aber übersehen, dass sich im ukrainischen Gebiet Sumy vor dem Übertritt auf russisches Staatsgebiet ein ganzes Kontingent mit Kiewer Truppen für den Angriff formiert hatte.

  • 14.11 Uhr

    Nawalny-Witwe: Mord wird vertuscht

    Sechs Monate nach dem Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny in einem Straflager hat seine Witwe Julia Nawalnaja kritisiert, dass die russischen Behörden keine überzeugende Erklärung für die Todesursache vorgelegt haben.

    In einem dreiseitigen Dokument, dass sie von den Ermittlern erhalten habe, werde lediglich festgestellt, dass der Tod Nawalnys keine «kriminelle Ursache» habe, sagte sie in einem auf X veröffentlichten Videobeitrag. Daher sehen die Ermittler auch keinen Grund zur Eröffnung eines Strafverfahrens wegen des Todes.

    Nawalny wurde in Russland als Blogger bekannt und war zuletzt der prominenteste Kritiker vom Kremlchef Wladimir Putin. 2020 überlebte er einen Nervengiftanschlag und liess sich in Deutschland behandeln. Bei seiner Rückkehr nach Russland Anfang 2021 wurde er verhaftet und zu insgesamt 19 Jahren Gefängnis verurteilt, eine Strafe, die er als politisch motiviert bezeichnete. Am 16. Februar starb Nawalny unter ungeklärten Umständen in einem sibirischen Straflager.

    In dem Dokument, das Nawalnys Team in sozialen Netzwerken veröffentlichte, wird sein Tod auf «eine Kombination von Erkrankungen» zurückgeführt. Aufgezählt werden verschiedene Krankheiten, darunter Gallenblasenentzündung, Bandscheibenvorfall und Staphylokokken-Infektion. Am Ende hätten Herzrhythmusstörungen zum Tod geführt, heisst es weiter.

    «Als ich dieses Dokument sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen», sagte Nawalnaja, die die Arbeit ihres Mannes fortsetzt. «Dies ist ein weiterer ziemlich erbärmlicher Versuch, zu vertuschen, was passiert ist -– Mord.» Jeder Dritte in Russland habe solche Erkrankungen, sterbe aber nicht daran. Zudem hätte ihr Mann, der 27 Mal in Isolationshaft gekommen sei, gemäss der Vorschriften bei seinem Eintreffen in dem Straflager sehr gründlich untersucht werden müssen.

    Auch der russische Oppositionelle und enge Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow kritisierte den Erklärungsversuch der Behörden. «Sechs Monate lang waren Putins Ermittler nicht in der Lage, ihre Version davon zu formulieren, was denn passiert ist. Nun haben sie sich wirklich nichts ausgedacht», schrieb Wolkow bei dem Mitteilungsdienst Telegram.

    Nawalnaja kündigte an, ihre Anwälte würden Widerspruch einlegen und die Herausgabe aller medizinischen Dokumente sowie die Aufnahme eines Strafverfahrens fordern. Ausserdem werde Nawalnys Team seine eigenen Untersuchungen zu den Umständen des Mordes an ihrem Mann fortsetzen.

  • 13.38 Uhr

    Russische Basen durch Drohnen beschädigt

    Ein ukrainischer Drohnenangriff hat Schäden auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt verursacht. Satellitenaufnahmen des Unternehmens Planet Labs PBC vom gestrigen Mittwoch, die der Nachrichtenagentur AP heute vorlagen, zeigten zwei getroffene Hangars auf dem Stützpunkt Borissoglebsk sowie Trümmer rundherum.

    Es war zunächst unklar, wofür die Hangars genutzt wurden. Die Bilder zeigten auch zwei Kampfjets, die offenbar beschädigt wurden. Auf dem Vorfeld des Stützpunkts Sawaslejka waren Spuren eines weiteren Einschlags zu sehen. Die Kampfflugzeuge dort schienen aber keine Schäden davongetragen zu haben.

  • 12.50 Uhr

    Wegen 45 Franken: US-Bürgerin muss 12 Jahre in Haft

    Ein Gericht in Jekaterinburg am Ural hat eine junge Frau mit US- und russischer Staatsbürgerschaft wegen angeblichen Landesverrats zu zwölf Jahren Haft im Straflager verurteilt.

    Das Urteil erging, weil die in der US-Metropole Los Angeles wohnhafte Frau Geld für eine ukrainische Organisation gespendet und damit gegen die Sicherheit Russlands gearbeitet haben soll. Es geht um einen Betrag von knapp 45 Franken.

    Demnach soll die Frau Spenden für eine Organisation eingeworben haben, die anschliessend Material für die ukrainischen Streitkräfte angeschafft hat. Der Anwalt der Frau, Michail Muschailow, sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass er das Urteil anfechten wolle.

    Er widersprach auch der Darstellung des Gerichts, dass seine Mandantin die Schuld vollumfänglich eingeräumt habe. Vielmehr gab sie demnach nur zu, Geld überwiesen zu haben, ohne sich über den antirussischen Zweck im Klaren gewesen zu sein.

    Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte im Februar die Festnahme der damals 33-Jährigen gemeldet, aber keine Beweise präsentiert. Laut der Mitteilung des FSB wurden für das Geld medizinische Artikel, Ausrüstung und auch Munition eingekauft. In den USA habe die Frau mehrfach an «öffentlichen Aktionen zur Unterstützung des Kiewer Regimes» teilgenommen.

  • 12.50 Uhr

    Westler im Fokus des Kreml

    Russland steht in den USA immer wieder in der Kritik, Bürger des Landes gezielt zu verfolgen und in Haft zu nehmen, um sie dann gegen Gefangene auszutauschen. Kremlkritiker werfen dem Moskauer Machtapparat «Geiselnahmen» vor – mit dem Ziel, russische Gefangene im Ausland freizupressen.

    Moskau wiederum wirft Washington vor, überall auf der Welt Russen festnehmen und in die USA ausliefern zu lassen, die dann ebenfalls als Faustpfand für einen Tausch genutzt würden. Kremlchef Wladimir Putin hatte so zuletzt am 1. August inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch mit Amerikanern freibekommen, darunter der wegen Spionage verurteilte Journalist Evan Gershkovich.

    Im Zuge eines Gefangenenaustauschs, an dem sieben Staaten, darunter Deutschland, beteiligt waren, kam auch der in Berlin verurteilte sogenannte Tiergartenmörder auf freien Fuss. Erst am gestrigen Mittwoch hatten die russischen Sicherheitsbehörden in Moskau einen US-Staatsbürger unter dem Vorwurf der Gewaltanwendung gegen eine Polizistin festgenommen – siehe Eintrag von 9.30 Uhr.

  • 11.23 Uhr

    Ukrainer erbeuten in Kursk neues Anti-Drohnen-System

    Die ukrainischen Streitkräfte haben in Kursk eines der neuen russischen Anti-Drohnen-Systeme erbeutet, das erst vor einem Jahr eingeführt worden ist. Wo genau das Volnorez-System entdeckt worden ist, wurde allerdings nicht bekannt.

    Kiews Kräfte haben dieses Volnorez-System mitsamt Dokumentation erbeutet.
    Kiews Kräfte haben dieses Volnorez-System mitsamt Dokumentation erbeutet.
    Telegram/Butsov Plus

    Gut für Kiew: Nicht nur das fabrikneue Gerät wurde gefunden, sondern auch das komplette Handbuch. Es soll Fahrzeuge insbesondere vor FPV-Drohnen schützen, schreibt «Militarnyi». Der Verlust ist für den Kreml ein Ärgernis: Nun weiss der gegner, dass das System in den zwei spezifischen Bandbreiten arbeitet: Zwischen 390 und 510MHz sowie 750 und 1050MHz.

    Der Fund ermöglicht es der Ukraine, die eigenen Drohnen auf das System einzustellen.
    Der Fund ermöglicht es der Ukraine, die eigenen Drohnen auf das System einzustellen.
    Telegram/Butsov PlusTelegram/Butsov Plus

    Das Gerät wird per Magnet auf einem Panzer oder anderen Fahrzeugen angebracht: Es unterbricht die Kommunikation zwischen der Drohne und ihrem Piloten.

  • 10.43 Uhr

    Kampfhelikopter greift eigenen Nachschub an

    Die 225 Brigade hat ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie ukrainische Drohnen beschädigte russische Lastwagen mit Granaten endgültig zerstören – siehe Eintrag vom 13. August, 15.52 Uhr.

    Nun stellt sich heraus, dass diese Lastwagen zuvor Opfer eines friendly fire geworden sind: Ein neues Telegram-Video beweist angeblich, dass ein Kampfhelikopter vom Typ Ka-52 den eigenen Nachschub attackiert hat.

  • 10.17 Uhr

    Nächster Kreis in Kursk wird evakuiert

    In der von ukrainischen Truppen teils kontrollierten russischen Region Kursk haben die Behörden die Evakuierung eines weiteren Kreises angeordnet. In Sicherheit gebracht werden sollen die Menschen im Kreis Gluschkowski, wie der Gouverneur Alexej Smirnow mitteilte.

    Lage des Rajons Gluschkowski.
    Lage des Rajons Gluschkowski.
    Google Earth

    In dem Kreis etwa zehn Kilometer von der ukrainischen Grenze waren vor Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mehr als 17'500 Einwohner registriert. Smirnow meldete am Morgen auch erneut Luftalarm im Gebiet Kursk wegen drohender Raketenangriffe von ukrainischer Seite.

    «Liebe Landsleute, ich bitte Sie, mit Verständnis auf die aktuelle Lage zu reagieren und allen Empfehlungen der Sicherheitskräfte und der örtlichen Behörden zu folgen», sagte Smirnow. Der Kreis Gluschkowski liegt rund 150 Kilometer von der Gebietshauptstadt Kursk entfernt. Menschen in anderen Regionen mit Luftalarm forderte Smirnow auf, sich in Schutzbunkern in Sicherheit zu bringen – oder in Räumlichkeiten ohne Fenster.

    Inzwischen sind laut Smirnow mehr als 120'000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Russland hat seine grenznahen Gebiete Kursk, Belgorod und Brjansk zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt, damit setzt auch der Militärapparat mehr Personal und Mittel ein. In der Region Belgorod stufte Moskau den Ausnahmezustand wie zuvor im Raum Kursk zu einem Notstand von nationaler Bedeutung hoch.

    In Teilen des Gebiets Kursk gibt es nach Berichten von russischen Militärbloggern schwere Kämpfe zwischen Moskaus und Kiews Truppen. Die Ukraine hatte am 6. August eine Bodenoffensive auf russischem Gebiet gestartetg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte betont, dass sich die Soldaten Kiews auf dem Gebiet in Russland an das internationale humanitäre Recht halten.

    Kiew hatte auch am Vortag über Fortschritte bei der Offensive berichtet. Überprüfbar sind die Angaben von unabhängiger Seite nicht. Nach russischen Militärangaben sollen rund 12'000 ukrainische Soldaten in das Gebiet eingefallen sein, darunter Söldner. Eine Bestätigung dafür gibt es aus Kiew nicht.

    Die Ukraine will nach Angaben Selenskyjs mit der Offensive den Druck auf Kriegsgegner Russland erhöhen, die Kämpfe zu beenden und Friedensverhandlungen zu beginnen. Dagegen meldeten die russischen Truppen im ukrainischen Gebiet Donezk die Einnahme weiterer Ortschaften.

  • 10 Uhr

    Austausch von Kriegsgefangenen: Kreml will Rekruten schnell zurückholen

    Der Kreml hat offenbar in Kiew angeklopft – und einen Austausch von Gefangenen vorgeschlagen. «Was die Kommunikation mit Russland angeht, kann ich für mich selbst sprechen», sagt Dmytro Lubinets, der Verantwortliche für Menschenrechte, zu «United24». «Ja, es gab eine Initiative der russischen Delegation in dieser Sache.»

    Lubinets betont, dass Internationale Rote Kreuz sei informiert und die Rechte der Kriegsgefangenen würden gewahrt: Die Ukraine halte sich an die Genfer Konvention. Der Oberkommandierende der Streitkräfte hat sich am gestrigen Mittwoch dazu geäussert, wie viele Russen bei der jüngsten Offensive in Kursk dingfest gemacht wurden.

    Oleksandr Syrskyj sind 100 Soldaten festgenommen worden. Es dürfte sich dabei vor allem um Rekruten und Mitglieder der Nationalgarde Rosgwardija handeln. Es darf angenommen werden, dass der Druck auf Moskau höher ist, diese freizubekommen, als kämpfende Sträflinge oder jene Soldaten, die sich explizit für die «spezielle Militäroperation» in der Ukraine verpflichtet haben.

    «Sky News» hat mit russischen Kriegsgefangenen in der Region Kursk gesprochen: Sie seien vom Gegner einfach überrannt worden. Es seien einige Rekruten im Alter zwischen 19 und 21 darunter. Hier ist die Rede von «mehreren hundert» Gefangenen aus Kursk: Alleine das Lager, das die Briten besucht haben, soll 200 Häftlinge umfassen.

  • 9.30 Uhr

    Amerikaner in Moskau zu 15 Tagen Haft verurteilt

    Ein nach angeblicher Randale in einem Hotel festgenommener US-Amerikaner ist von der russischen Justiz zu 15 Tagen Haft verurteilt worden. Er müsse die Strafe in einer Moskauer Strafanstalt absitzen, teilte das zuständige Gericht in der russischen Hauptstadt laut einem Bericht der Staatsagentur Tass mit.

    Demnach wurde der 12. August als Beginn der Haftzeit festgelegt. Dem Bericht nach läuft aber auch noch ein anderes Strafverfahren gegen den Mann wegen eines gewaltsamen Angriffs auf eine Polizistin – ein Vergehen, das mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden könne.

    Nach Darstellung der russischen Sicherheitsbehörden war die Polizei in ein Moskauer Hotel gerufen worden, weil sich der Amerikaner dort aggressiv verhalten und mit Schimpfwörtern um sich geworfen haben soll. Die Aufforderungen der Beamten, sich zu mässigen, habe er ignoriert, weshalb er schließlich festgenommen worden sei.

    Auf der Wache habe er dann eine Polizistin geschlagen, sagte ein Polizeisprecher. Das genaue Alter des Mannes wurde nicht genannt, sein Geburtsjahr aber mit 1978 angegeben. Die US-Regierung reagierte zurückhaltend auf den Fall. «Wir kennen die Berichte über einen weiteren in Russland festgenommenen Amerikaner und wir bemühen uns darum, so viel Informationen wie möglich zu bekommen», sagte Aussenministeriumssprecher Vedant Patel.

    Noch sei unklar, ob man auf konsularischem Wege Zugang zu dem Mann bekommen könne. An weiteren Spekulationen wolle er sich nicht beteiligen, sagte Patel. Die US-Regierung fordert Amerikaner nachdrücklich auf, nicht nach Russland zu reisen. Russland steht im Ruf, immer wieder gezielt US-Bürger zu langen Haftstrafen zu verurteilen, um sie als Faustpfand gegen inhaftierte Landsleute im Ausland einzutauschen.

    Anfang des Monats waren bei einem gross angelegten Austausch von Gefangenen mehrere Amerikaner aus russischer Haft im Gegenzug für russische Agenten aus Gefängnissen in westlichen Ländern entlassen worden.

  • 9.06 Uhr

    Selenskyjs bittet erneut um Freigabe schwerer Waffen

    Nach einer Serie ukrainischer Drohnenangriffe gegen russische Militärflugplätze in der Nacht zum gestrigen Mittwoch richtete Selenskyj einmal mehr einen Appell an die westlichen Partner. «Unsere ukrainischen Drohnen funktionieren genau so, wie sie sollen, aber es gibt Dinge, die man mit Drohnen allein leider nicht machen kann», sagte er. «Wir brauchen eine weitere Waffe – Raketenwaffen.»

    Quasi täglich fordert Kiew die westlichen Partner auf, die Erlaubnis zum Einsatz schwerer Langstreckenwaffen gegen militärische und logistische Ziele auf russischem Staatsgebiet zu geben. Die Regierungen Grossbritanniens und der USA möchten dem bislang jedoch nicht zustimmen.

  • 5.15 Uhr

    Präsidentenberater zur Operation bei Kursk

    Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat in einem Interview des russischen Oppositionsmediums «Meduza» das Vorgehen bei der Operation in der Region Kursk beschrieben. Unter anderem seien die ukrainischen Streitkräfte angewiesen, ausschliesslich militärische Ziele anzugreifen und zu zerstören. Im Gegensatz zu den russischen Invasoren werde die Ukraine in besetzten Gebieten keine Statthalter einsetzen.

    In einem vom amtierenden Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, am 6. August 2024 veröffentlichten Bild ist ein bei Angriffen beschädigtes Haus in Sudscha zu sehen.
    In einem vom amtierenden Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, am 6. August 2024 veröffentlichten Bild ist ein bei Angriffen beschädigtes Haus in Sudscha zu sehen.
    Bild: Keystone/Governor of Kursk region telegram channel via AP

    Der einzige Kontakt zur russischen Zivilbevölkerung sei die Unterstützung mit humanitärer Hilfe. Auch Podoljak betonte, dass es «kein Butscha auf russischem Gebiet» geben werde.

    Die ukrainischen Streitkräfte müssten ihre Positionen befestigen, um den operativen Erfolg abzusichern, sagte Podoljak weiter. Dies werde der Ukraine erlauben, «den Schauplatz der militärischen Operationen auf russischem Gebiet zu vergrössern» und dann auch politische Botschaften ermöglichen: «Das Versagen der russischen Verwaltung insgesamt aufzuzeigen, die mangelnde Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen, die mangelnde Bereitschaft, zusätzliche Kräfte und Mittel dorthin zu bringen.» Dementsprechend werde sich der Krieg auf das gesamte russische Staatsgebiet ausweiten, meinte Podoljak.

  • 5.05 Uhr

    Ukrainischer Oberkommandeur berichtet über Frontlage

    Der ukrainische Oberkommandeur Olexander Syrskyj hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Bericht über die Lage in Kursk und an anderen Frontabschnitten in der Ukraine erstattet. Vor allem im Osten rund um den Donbass waren die ukrainischen Verteidiger schwer in Bedrängnis geraten, da die russische Armee dort den Druck erhöht hatte.

    Syrskyj und Selenskyj vereinbarten, dass die dort kämpfenden ukrainischen Truppen zusätzliche Waffensysteme aus den nächsten militärischen Hilfspaketen westlicher Partner erhalten sollten. Ob auch Verstärkungen in die Region beordert würden, wurde – wohl aus taktischen Gründen – nicht erwähnt.

    Die ukrainischen Streitkräfte sollen in der Region Kursk nach russischen Schätzungen knapp 12'000 Mann stark sein. Unter ihnen seien auch ausländische Söldner, sagte der aus Tschetschenien stammende General Apty Alaudinow, Befehlshaber der in der Ukraine kämpfenden tschetschenischen Streitkräfte und ein Verbündeter von Russlands Präsident Wladimir Putin.

    «Man konnte überall polnische, englische und französische Stimmen hören», behauptete Alaudinow in einem Fernsehinterview, aus dem die Staatsagentur Tass zitierte. Nach seinen Worten seien die meisten Söldner bereits «eliminiert» worden. Weder seine Angaben noch die der ukrainischen Seite liessen sich unabhängig überprüfen.

  • 5.01 Uhr

    Luftalarm in der Ukraine

    Am Mittwochabend wurde in mehreren Regionen der Ukraine Luft- und Raketenalarm ausgelöst. Örtliche Medien berichteten von einer schweren Explosion in der Hafenstadt Odessa im Süden, die vermutlich auf den Einschlag einer Rakete zurückzuführen sei. Nach Angaben der Behörden wurden dort zwei Menschen verletzt. Weitere Details wurden nicht genannt. Auch aus Sumy im Osten wurden Explosionen gemeldet.

  • 4.50 Uhr

    Nach Festnahme in Moskau: 15 Tage Haft für US-Bürger

    Ein nach angeblicher Randale in einem Hotel festgenommener Amerikaner ist von der russischen Justiz zu 15 Tagen Haft verurteilt worden. Er müsse die Strafe in einer Moskauer Strafanstalt absitzen, teilte das zuständige Gericht in der russischen Hauptstadt laut einem Bericht der Staatsagentur Tass mit. Demnach wurde der 12. August als Beginn der Haftzeit festgelegt. Dem Bericht nach läuft aber auch noch ein anderes Strafverfahren gegen den Mann wegen eines gewaltsamen Angriffs auf eine Polizistin – ein Vergehen, das mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden könne.

    Nach Darstellung der russischen Sicherheitsbehörden war die Polizei in ein Moskauer Hotel gerufen worden, weil sich der Amerikaner dort aggressiv verhalten und mit Schimpfwörtern um sich geworfen haben soll. Die Aufforderungen der Beamten, sich zu mässigen, habe er ignoriert, weshalb er schliesslich festgenommen worden sei. Auf der Wache habe er dann eine Polizistin geschlagen, sagte ein Polizeisprecher. Das genaue Alter des Mannes wurde nicht genannt, sein Geburtsjahr aber mit 1978 angegeben.

    Die US-Regierung reagierte zurückhaltend auf den Fall. «Wir kennen die Berichte über einen weiteren in Russland festgenommenen Amerikaner und wir bemühen uns darum, so viel Informationen wie möglich zu bekommen», sagte Aussenministeriumssprecher Vedant Patel. Noch sei unklar, ob man auf konsularischem Wege Zugang zu dem Mann bekommen könne. An weiteren Spekulationen wolle er sich nicht beteiligen, sagte Patel.

    Die US-Regierung fordert Amerikaner nachdrücklich auf, nicht nach Russland zu reisen. Russland steht im Ruf, immer wieder gezielt US-Bürger zu langen Haftstrafen zu verurteilen, um sie als Faustpfand gegen inhaftierte Landsleute im Ausland einzutauschen. Anfang des Monats waren bei einem gross angelegten Gefangenenaustausch mehrere Amerikaner aus russischer Haft im Gegenzug für russische Agenten aus Gefängnissen in westlichen Ländern entlassen worden.

  • 3 Uhr

    Weitere Evakuierung in Kursk angeordnet

    In der russischen Region Kursk müssen nach dem Vorstoss der Ukraine weitere Bewohner ihre Häuser verlassen. Der Gouverneur Alexej Smirnow ordnet die Evakuierung der Ortschaft Gluschkowo an. Dort leben etwa 4500 Menschen. Bis zur ukrainischen Grenze sind es elf Kilometer. Vor zwei Tagen hatte Smirnow gemeldet, dass inzwischen 121'000 Menschen aus der Region evakuiert worden seien, oder diese auf eigene Faust verlassen hätten.

  • Donnerstag, 15. August 2024, 2.30 Uhr

    Kiew bestätigt Angriffe auf russische Militärflugplätze

    Der ukrainische Generalstab bestätigt Angriffe auf vier russische Luftwaffenstützpunkte in der vergangenen Nacht. Auf den Militärflugplätzen in den Regionen Woronesch, Kursk und Nischni Nowgorod seien unter anderem Armeeflugzeuge und Kampfjets der Reihen Su-34 und Su-35 stationiert. Wichtigste Ziele seien die Öl- und Schmiermittellager sowie die Flugzeughangars gewesen. Die Folgen der Angriffe würden noch ausgewertet.

    Nach den Drohnenangriffen richtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr einen Appell an die westlichen Partner. «Unsere ukrainischen Drohnen funktionieren genau so, wie sie sollen, aber es gibt Dinge, die man mit Drohnen allein leider nicht machen kann», sagte er. «Wir brauchen eine weitere Waffe – Raketenwaffen.»

    Quasi täglich fordert Kiew die westlichen Partner auf, die Erlaubnis zum Einsatz schwerer Langstreckenwaffen gegen militärische und logistische Ziele auf russischem Staatsgebiet zu geben. Die Regierungen Grossbritanniens und der USA möchten dem bislang jedoch nicht zustimmen.

  • 23.43 Uhr

    Medien: Seit 2022 10'000 Verfahren wegen «Schmähung» der russischen Armee eröffnet

    Die russische Justiz hat laut Medienberichten seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mehr als 10'000 Verfahren wegen «Schmähung» der Armee eingeleitet. «Der zehntausendste Fall wurde in der ersten Augustwoche vor Gericht eingereicht», schrieb das unabhängige russische Nachrichtenportal Mediazona  auf seiner Webseite. Die meisten Fälle wurden demnach in den ersten Monaten des Krieges gemeldet. Ende 2022 seien es 5614 gewesen, berichtete Mediazona.

    2023 kamen demnach knapp 3000 dazu, so dass die Gesamtzahl Ende des vergangenen Jahres 8590 betrug. Im laufenden Jahr seien bisher 1410 Verfahren eröffnet worden. Mediazona wertete für diese Zählung laut eigener Darstellung die Angaben russischer Gerichte aus.

    Grundlage für die Verfahren ist ein Gesetz, wonach die «Schmähung» der Streitkräfte mit Geldstrafen von bis zu 50'000 Rubel (rund 480 Franken) bestraft werden kann. Denjenigen, gegen die innerhalb eines Jahres ein zweites Verfahren eingeleitet wird, droht eine fünfjährige Haftstrafe. Sollte die Justiz befinden, dass die «Schmähung» zu Verletzungen, Todesfällen oder einer massiven Störung der öffentlichen Ordnung führte, drohen Haftstrafen von bis zu sieben Jahren.

    Der Menschenrechtsorganisation OVD-Info zufolge wurden bisher 194 Menschen als Wiederholungstäter verfolgt, darunter auch der bei dem kürzlich erfolgten Gefangenenaustausch freigelassene Aktivist Oleg Orlow. Der Mitgründer und Ko-Vorsitzende der 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten russischen Menschenrechtsorganisation Memorial war Ende Februar 2024 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er öffentlich den russischen Militäreinsatz in der Ukraine angeprangert hatte.

    Orlow wurde im Zuge des Gefangenenaustauschs am 1. August nach Deutschland gebracht. Laut Memorial gibt es derzeit in Russland 762 politische Gefangene.

  • 22.22 Uhr

    Sabotage-Alarm in der deutschen Bundeswehr

    In Deutschland ermitteln Polizei und Staatsschutz nach einem Sicherheitsvorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts auf eine gegen die Bundeswehr gerichtete Sabotageaktion. Bei dem Vorfall seien «abnorme Wasserwerte» und dann ein Loch im Zaun festgestellt worden, sagte ein Sprecher der Bundeswehr in Köln vor der Kaserne.

    Das Militärgelände wurde daraufhin für Stunden abgeriegelt. Polizeibehörden, Militärpolizei («Feldjäger») und der Militärische Abschirmdienst (MAD) waren vor Ort. Berichte, wonach es in den Reihen der Soldaten auch Krankheitsfälle gab, bestätigte die Bundeswehr nach Prüfung nicht.

    Die Kaserne durfte über Stunden nicht betreten oder verlassen werden, wurde dann aber wieder geöffnet. In Köln-Wahn sind mehrere Dienststellen untergebracht. Auch die Flugbereitschaft der Bundeswehr – zuständig für Reisen von Bundespräsident und Kanzler, von Kabinettsmitgliedern und hohen Regierungsbeamten – hat dort ihren Sitz.

    Seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird die Sicherheitslage in Europa insgesamt neu bewertet. Sicherheitsexperten haben wiederholt gewarnt, dass auch militärische Infrastruktur Ziel von Ausspähungen oder Sabotageversuchen sein könne.

  • 20.46 Uhr

    Verurteilter im Nemzow-Mordfall zieht in Russlands Krieg

    Einer der Verurteilten im Fall des ermordeten Kremlgegners Boris Nemzow hat sich nach offiziellen Angaben für den Einsatz im Kriegsgebiet in der Ukraine gemeldet. Die Internetausgabe der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta», die im Exil in Europa arbeitet, berichtet, dass der Verurteilte im russisch besetzten Mariupol stationiert sei. Derzeit soll er demnach aber Urlaub in seiner Heimat in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus machen.

    Nachdem er für den Dienst unterschrieben hatte, sei er im März begnadigt und freigelassen worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die russische Justiz. Demnach unterschrieb der Mann einen Einjahresvertrag mit dem Verteidigungsministerium darüber, Aufgaben im Gebiet der militärischen Spezialoperation – wie der Krieg im offiziellen Sprachgebrauch in Russland heisst – auszuführen.

    «Er beteiligte sich an dem Mord an Nemzow und geht jetzt in der Ukraine töten», kritisierte der Kremlgegner Ilja Jaschin auf seinem Telegram-Kanal. «Das ist natürlich eine Verhöhnung des Gedenkens an meinen gestorbenen Freund.» Jaschin kam kürzlich bei dem beispiellosen Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Staaten frei und lebt im Exil in Deutschland. Er hatte eng mit dem prominenten Oppositionellen, der als grosser Freund der Ukraine galt, zusammengearbeitet.

    Der ehemalige Vize-Regierungschef Nemzow war 2015 in Kremlnähe erschossen worden. Ein Gericht in Moskau hatte 2017 den mutmasslichen Mörder und vier Komplizen aus dem Nordkaukasus zu langen Haftstrafen verurteilt. Der Mord an Nemzow wirft noch immer viele Fragen auf. Seine Familie beklagte, dass nach den Drahtziehern nie wirklich gesucht worden sei. Nemzow gehörte zu den schärfsten Kritikern des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

  • 20.11 Uhr

    Selenskyj: Halten uns an humanitäres Recht

    Die ukrainischen Truppen halten sich bei ihrem Vormarsch in die westrussische Region Kursk nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj «strikt» an internationale Konventionen und humanitäres Recht. Dies sei bei einer Sitzung der ukrainischen Führung besprochen worden, berichtete Selenskyj auf der Plattform X. Für die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete sei humanitäre Hilfe vorbereitet worden. Vertretern internationaler Organisationen soll der Zugang zu den Gebieten erlaubt werden.

    Die Betonung, dass humanitäres Recht eingehalten werde, geht auf Gräueltaten russischer Truppen bei ihrem Vormarsch auf Kiew vor knapp zweieinhalb Jahren zurück. Im Kiewer Vorort Butscha waren damals zahlreiche Zivilisten wahllos getötet worden, ehe das russische Militär in diesem Gebiet den Rückzug antreten musste.

    Bei der Regierungssitzung wurde nach Angaben der ukrainischen Agentur Unian beschlossen, internationalen Organisationen den Zugang zu den besetzten Gebieten in Westrussland zu erlauben. Zu ihnen gehörten demnach das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, die Vereinten Nationen sowie andere internationale Organisationen im Dienste humanitärer Hilfe.

  • 19.12 Uhr

    Kiew will «Pufferzone» und «humanitäre Korridore» in Region Kursk schaffen

    Die ukrainische Armee strebt mit ihrer Offensive in der russischen Grenzregion Kursk eigenen Angaben zufolge die Errichtung einer «Pufferzone» zum Schutz ihrer Bevölkerung an. «Die Errichtung einer Pufferzone in der Region Kursk ist ein Schritt zum Schutz unser Bevölkerung an der Grenze vor dem täglichen feindlichen Beschuss», teilte Innenminister Ihor Klimenko im Onlinedienst Telegram mit.

    Kiew kündigte zudem an, einen humanitären Korridor in der Region zu bilden. «Unsere Streitkräfte bereiten die Eröffnung eines humanitären Korridors zur Evakuierung von Zivilisten vor, sowohl in Richtung Russland als auch in Richtung Ukraine», teilte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk ebenfalls bei Telegram mit.

    Die ukrainische Armee hatte am 6. August mit ihrem Vorstoss in der Grenzregion Kursk begonnen und seither einige Geländegewinne verzeichnet. Mehr als 120'000 Russinnen und Russen sind vor den Kämpfen aus dem Gebiet geflohen.

    Die ukrainische Führung hatte bereits zuvor erklärt, sie strebe keine Annektion der eroberten Gebiete an. Die ukrainischen Angriffe würden aufhören, wenn Russland einem «gerechten Frieden» zustimme.

  • 18.25 Uhr

    Nach Gefangenenaustausch: Polen klagt freigelassenen Mann an

    In Polen wird ein russisch-spanischer Staatsbürger der Spionage beschuldigt, der Teil des jüngsten Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen war. Die polnische Staatsanwaltschaft teilte mit, weitere Ermittlungen richteten sich gegen eine nicht näher genannte Zahl mutmasslicher Mitverschwörer, darunter eine Frau, die als Magdalena Ch. identifiziert wurde. Die Frau, die von polnischen Journalisten als seine Ex-Freundin bezeichnet wird, wollte die Ermittlungen nicht kommentieren.

    Pavel R., besser bekannt als Pablo G., wurde am 28. Februar 2022, wenige Tage nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine, in der polnischen Stadt Przemysl nahe der ukrainischen Grenze festgenommen. Er hatte sich als freiberuflicher Journalist aus Spanien ausgegeben und Berichte für spanische Medien verfasst. Er wurde in Polen festgehalten, bis er am 1. August Teil des Gefangenenaustauschs mit Russland war.

    Die Staatsanwaltschaft teilte mit, ein Staatsanwalt in der Stadt Lublin habe am 9. August die Anklage beim Bezirksgericht in Przemysl eingereicht. Sie nannten den Nachnamen des Beschuldigten gemäss den polnischen Datenschutzvorgaben nicht. Aus den Angaben ging jedoch klar hervor, dass es sich um den mutmasslichen GRU-Agenten R. handelte. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, eine Straftat im Zusammenhang mit Spionage begangen zu haben, auf die eine Freiheitsstrafe von drei bis 15 Jahren stehen kann. Es war nicht klar, ob gegen R. in Abwesenheit verhandelt wird.

    In der Mitteilung hiess es, dem Angeklagten werde vorgeworfen, von April 2016 bis Februar 2022 in Przemysl, Warschau und an anderen Orten Informationen an den russischen Militärgeheimdienst geliefert zu haben, die der Republik Polen, auch als Nato-Mitgliedstaat, Schaden zufügen könnten. Zu seinen Aktivitäten habe auch die Verbreitung von Desinformationen und die Durchführung operativer Aufklärung gehört.

  • 18.08 Uhr

    Russischer Jagdbomber Su-34 in Oblast Kursk abgeschossen

    Die ukrainische Armee in der Oblast Kursk hat einen russischen Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-34 abgeschossen. Das Kampfflugzeug wurde von Raketeneinheiten der Luftstreitkräfte zerstört, meldet der ukrainische Generalstab auf Facebook.

  • 17.30 Uhr

    US-Amerikaner in Moskau nach Hotel-Randale festgenommen

    Die russischen Sicherheitsbehörden haben in Moskau einen US-Staatsbürger unter dem Vorwurf der Gewaltanwendung gegen eine Polizistin festgesetzt. Zuvor sei die Polizei in ein Hotel gerufen worden, da sich der Amerikaner dort aggressiv verhalten und zudem «nicht normative Lexik» – gemeint waren Schimpfworte – benutzt haben soll.

    Der Mann habe die Aufforderungen der Beamten ignoriert, sein Verhalten zu ändern, und sei schliesslich festgenommen worden, berichtete die Agentur Interfax. Auf der Polizeidienststelle habe der Mann eine Polizistin geschlagen, sagte ein Polizeisprecher.

    Neben Rowdytum muss sich der Amerikaner in einem Strafverfahren auch wegen Gewaltanwendung gegen eine Vertreterin der Staatsgewalt verantworten. Die Behörden gaben den Namen des 1978 geborenen Mannes bekannt, der im Hotel nicht die bei der Einreise ausgestellte Registrierungskarte vorgelegt haben soll.

    Anfang des Monats waren in einem gross angelegten Gefangenenaustausch mehrere Amerikaner aus russischer Haft im Gegenzug für russische Agenten aus westlicher Haft entlassen worden. Russland steht im Ruf, immer wieder gezielt US-Amerikaner zu langen Haftstrafen zu verurteilen als Faustpfand, um sie gegen inhaftierte Landsleute im Ausland einzutauschen.

  • 17.09 Uhr

    Auch russische Region Belgorod verhängt Ausnahmezustand

    Im umkämpften russischen Grenzgebiet zur Ukraine hat auch die Region Belgorod den Ausnahmezustand verhängt. Die Lage in der Region bleibe ziemlich schwierig und angespannt, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Zuvor hatte nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen das Gebiet Kursk einen Notstand von nationaler Bedeutung ausgerufen, eine Stufe höher als in Belgorod. Das Kampfgeschehen war nach Angaben von Beobachtern weiter sehr dynamisch mit sich immer wieder ändernden Lagen, wie auch das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington feststellte.

    Die Region Belgorod meldete wie Kursk und andere Gebiete erneut Drohnen- und auch Raketenbeschuss von ukrainischer Seite. Das russische Verteidigungsministerium sprach von 117 abgewehrten Drohnenattacken und 4 zerstörten taktischen Raketen. Auch russische Militärflugplätze sollen angegriffen worden sein. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

  • 16.24 Uhr

    Russische Stadt Sudscha vollständig unter ukrainischer Kontrolle

    Die Stadt Sudscha in der russischen Oblast Kursk ist nach den Worten des ukrainischen Armeechefs Olexander Syrskyj vollständig unter ukrainischer Kontrolle. «Die Suche und Vernichtung des Feindes in der Ortschaft Sudscha ist abgeschlossen», sagt er in der Video-Konferenz mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Aufnahmen davon werden auf dem Telegram-Kanal des Präsidenten veröffentlicht.

    Das ukrainische Fernsehen berichtet erstmals aus Sudscha in der Oblast Kursk. Das ukrainische Nachrichtenprogramm TSN zeigte am 14. August ukrainische Soldaten, die in der Stadt Sudzha in der Oblast Kursk die russische Flagge entfernten. Damit wurde zum ersten Mal seit dem Einfall Kiews aus der umkämpften russischen Region berichtet.

    In Sudscha verläuft die Pipeline, durch die Russland Gas aus Westsibirien via Ukraine in die Slowakei und andere EU-Länder liefert. Sudscha hat rund 6000 Einwohner.

  • 15.08 Uhr

    Serie russischer Angriffe in der Ostukraine

    Weitab von der ukrainischen Offensive in der russischen Region Kursk erhöhen russische Truppen ihren Druck rund um den Donbass im Osten der Ukraine.

    Besonders intensiv waren die Angriffe auf die ukrainischen Stellungen in der Nähe von Pokrowsk etwa 60 Kilometer nordwestlich von Donezk, wie der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mitteilte. Insgesamt seien 54 Vorstösse russischer Einheiten registriert worden. Dabei wurden die Bodentruppen auch von Luftangriffen unterstützt.

    Auch bei Torezk 75 Kilometer nördlich von Donezk lieferten sich russische Angreifer und ukrainische Verteidiger Gefechte. Auch hier gab es russische Luftangriffe. Gekämpft wird weiterhin in der Gegend um die Grossstadt Charkiw. Dort kam es zu 13 Gefechten an verschiedenen Orten. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

  • 14.04 Uhr

    Litauen: Russland verlegt Truppen aus Kaliningrad nach Kursk

    Als Reaktion auf den Einmarsch der Ukraine in die Region Kursk verlegt Russland nach Angaben des litauischen Verteidigungsministers Laurynas Kasciunas einen Teil seiner Truppen aus seiner Ostsee-Exklave Kaliningrad. «Sie brauchen mehr Ressourcen und versuchen, diese aus anderen Bereichen abzuziehen», sagte Kasciunas der baltischen Agentur BNS. Nähere Angaben machte er nicht. Kaliningrad liegt zwischen den EU- und Nato-Ländern Polen und Litauen. Von russischer Seite gab es keine Angaben dazu.

    Nach Einschätzung von Kasciunas hat der Vormarsch eine hohe symbolische Bedeutung für die Ukraine. «Zuallererst ist es ein moralischer Auftrieb, der natürlich sehr wichtig ist», sagte er. Die Ukraine wehrt sich seit fast zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion und hat den Kampf erstmals mit eigenen Truppen auf feindliches Gebiet verlagert.

  • 12.44 Uhr

    Ukrainer: «Aktion war monatelang geplant»

    Die Ukraine unternimmt weitere Angriffe auf russisches Gebiet. (Archivbild)
    Die Ukraine unternimmt weitere Angriffe auf russisches Gebiet. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Administration of the Kursk region of Russia via AP

    Ein ukrainischer Soldat erzählt gegenüber der BBC vom Einmarsch in der Region Kursk. Die Aktion sei monatelang geplant worden. «Wir sind problemlos und ohne grossen Widerstand eingedrungen», so der Soldat. Die russischen Zivilisten würden keinen Widerstand leisten. «Wir fassen sie nicht an. Sie sind uns aber auch nicht wohlwollend gesinnt», so der Soldat.

    Ein weiterer Soldat erzählt, man habe Kommunikations- und Überwachungsmittel des Feindes ausgeschaltet. Die Kommandanten hätten sie über die genaue Mission lange im Dunkeln gelassen. «Wir wussten zwar, dass wir hierherkommen sollten. Aber wir wussten nicht genau, weshalb.»

  • 9.30 Uhr

    Blamage in Kursk: Wann feuert Putin General Gerassimow?

    Die ukrainischen Elite-Einheiten lassen ihre Truppen in Kursk rotieren, sagt der britische Sicherheitsexperte Michael Clark: «Sie gehen für 24, 48 oder 72 Stunden rein, gehen raus, ruhen sich ein bisschen aus und gehen wieder rein. Es sind Angriffstruppen: Sie können nur 48 oder 72 Stunden arbeiten, bevor sie erschöpft sind, weil sie nicht viel schlafen.»

    Das zeige, dass Kiews Kräfte «gut organisiert» seien. Es seien auch genug Soldaten, und Verstärkung für sie sammele sich bereits auf der ukrainischen Seite der Grenze. «Sie wissen, was sie tun, und sie haben einen Plan. Und der Plan funktioniert wahrscheinlich besser, als sie es selbst gedacht haben. Die Russen haben anscheinend keinen Plan.»

    Moskau habe Truppen aus Wowtschansk abgezogen, aber keine Reserven in der Hinterhand. «Sie nutzen die [Nationalgarde] Rosgwardija. Die ist nicht besonders gut: Es sind Einheiten für interne Sicherheit.» Eigentlich sei es Standard, dass auf zwei Einheiten an der Front eine im rückwärtigen Raum bereitgehalten werde.

    Wann knallt es zwischen ihnen? Wladimir Putin (links) und der Waleri Gerassimow, der Oberkommandierende der russischen Streitkräfte.
    Wann knallt es zwischen ihnen? Wladimir Putin (links) und der Waleri Gerassimow, der Oberkommandierende der russischen Streitkräfte.
    Bild: Keystone

    «Die Russen haben das hier eindeutig nicht», sagt Clark «Sky News», «weil sie nicht dachten, dass das eine mögliche Kampfzone ist. Für Putin sei die Situation «eine grosse Herausforderung». Es könne sein, dass die Ukraine weitere Vorstösse wagt, was aber auch riskant sei, weil mehr Soldaten gebraucht würden.

    Kiews Ziel sei es, dass Moskau seine Truppen aus dem Donbass abzieht. «Bisher sieht es so aus, als würden die Russen denken, dass sie mit Grenztruppen und lokalen Reserven damit fertigwerden, aber das funktioniert nicht.»

    Mit Blick auf den Oberkommandierenden Waleri Gerassimow sagt Clark: «Er ist echt unter Druck. Es wäre überhaupt nicht überraschend, wenn er abgesetzt wird. Er ist seit langer Zeit in dieser Position, zehn Jahre oder mehr, aber ich glaube, er könnte entfernt werden, weil er sehr optimistisch war: ‹Oh, das ist nur ein lokales Problem, mit dem wir fertigwerden.› Nun, er nicht damit fertig.»

    Ergänzen muss man da noch, dass nicht die Armee, sondern der Inlandsgeheimdienst FSB die russische Antwort in Kursk verantwortet: Gerassimow wird offenbar kein Erfolg zugetraut.

  • 8.54 Uhr

    Haftbefehl nach Nord-Stream-Anschlägen erwirkt

    Im Fall der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee vor fast zwei Jahren gibt es laut Medienberichten nun einen Haftbefehl. Diesen habe der Generalbundesanwalt in Deutschland beim Bundesgerichtshof erwirkt, berichteten «Die Zeit», ARD und die «Süddeutsche Zeitung».

    Demnach fällt der Verdacht auf einen Ukrainer, dessen letzter Aufenthaltsort in Polen gelegen haben soll. Den Berichten zufolge ist er mittlerweile untergetaucht. Die Bundesanwaltschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

    Die beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 wurden am 26. September 2022 durch mehrere Sprengungen beschädigt und unterbrochen. Die Explosionen wurden in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm registriert und wenig später vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen der Nord-Stream-Pipelines entdeckt. Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland.

  • 4.54 Uhr

    Schwere Kämpfe in Region Kursk dauern an

    In der Region Kursk haben die Behörden inmitten andauernder schwerer Kämpfe die Evakuierungen fortgesetzt. Zehntausende Menschen mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Nach offiziellen Angaben gibt es bisher zwölf Tote unter Zivilisten. Mehr als 120 Menschen seien verletzt worden.

    Der amtierende Gouverneur Smirnow sprach den Menschen Mut zu und verwies darauf, dass die Rote Armee vor 81 Jahren im Zweiten Weltkrieg in der berühmten Schlacht bei Kursk die Grossoffensive Nazideutschlands unter Diktator Adolf Hitler abgeschlagen habe. Sie galt als die grösste Panzerschlacht der Geschichte. Auch diesmal werde Russland den Sieg davontragen, sagte Smirnow. Er dankte zudem den Regionen Russlands, aus denen immer mehr humanitäre Hilfe komme.

    Russische Militärblogger meldeten, dass die ukrainischen Streitkräfte ihre Versuche fortsetzten, in nördlicher Richtung gen Kurtschatow voranzukommen. Dafür nutzten sie Luftangriffe, berichtete der Kanal Rybar bei Telegram. Im Kreis Korenewo würden Attacken der ukrainischen Streitkräfte zurückgeschlagen; südwestlich der Stadt Sudscha hätten die russischen Truppen aber im Ort Plechowo die Kontrolle verloren. Das russische Verteidigungsministerium machte – ebenfalls nicht verifizierbare – Angaben dazu, dass die Armee weiter die Versuche der ukrainischen Streitkräfte zurückschlage, tiefer in das Gebiet Kursk vorzustossen.

  • 4.10 Uhr

    Kreml legt russischen Wissenschaftlern nahe, nicht bei ausländischen Verlagen zu publizieren

    Das russische Ministerium für Bildung und Wissenschaft hat Wissenschaftlern empfohlen, keine Artikel beim niederländischen Verlag Elsevier, der auf die Veröffentlichung wissenschaftlicher und medizinischer Forschung spezialisiert ist, oder bei anderen «ähnlichen ausländischen Organisationen» einzureichen, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Iswestija. Elsevier und andere Wissenschaftsverlage hatten im März 2022 angekündigt, dass russische und belarussische Forscher zwar weiterhin Artikel zur Veröffentlichung einreichen könnten, aber dass der Verkauf ihrer Zeitschriften an russische Organisationen wegen des Einmarsches in der Ukraine ausgesetzt werde.

    Eine der führenden russischen Universitäten, die Universität der Völkerfreundschaft Russlands, hatte ihren Mitarbeitern bereits verboten, in Elsevier-Forschungszeitschriften zu publizieren. Die Vizerektorin für strategische Kommunikation, Jelena Apasowa, behauptete, Elsevier habe «die von Autoren für die Veröffentlichung von Artikeln gezahlten Gebühren zur Unterstützung der Ukraine überwiesen».

    Ende Januar berechnete Novaya Gazeta Europe, dass mindestens 2500 russische Wissenschaftler das Land seit Beginn der Invasion verlassen haben, da es für viele Forscher sehr viel schwieriger geworden war, sich an internationalen Projekten zu beteiligen und in wissenschaftlichen Zeitschriften zu veröffentlichen.

  • Mittwoch, 14. August 2024, 3 Uhr

    US-Vertreter: Ukraine will Russland zur Truppenverlegung zwingen

    Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter hat sich zu möglichen Gründen für den ukrainischen Vormarsch in der russischen Region Kursk geäussert. Die Ukraine scheine Russland mit dieser grenzüberschreitenden Operation zwingen zu wollen, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen, sagt der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Durch das Vorrücken der ukrainischen Streitkräfte müsse Russland nun sein eigenes Territorium gegen den Angriff verteidigen. Dies könnte zu einer Schwächung der russischen Streitkräfte innerhalb der Ukraine führen, so die Einschätzung aus Washington.

    108 Kilometer bis Kursk: Ein Strassenschild an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland. (13. August 2024)
    108 Kilometer bis Kursk: Ein Strassenschild an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland. (13. August 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy Maloletka
  • 20 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 13. August 2024

  • 18.35 Uhr

    Selenskyj: 74 Ortschaften in Russland unter Kiews Kontrolle

    Die ukrainischen Truppen rücken nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter auf russischem Gebiet vor. «Die Ukraine hat 74 Siedlungen unter ihrer Kontrolle», teilte Selenskyj in seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Das wäre mehr als das Doppelte der Ortschaften, die Russland zuletzt angegeben hatte. Der geschäftsführende Kursker Gouverneur, Alexej Smirnow, hatte am Montag von 28 Orten unter ukrainischer Kontrolle gesprochen.

    Selenskyj sagte, dass er sich fortlaufend vom ukrainischen Oberkommandierenden Olexander Syrskyj über die Lage informieren lasse. In den von der Ukraine kontrollierten Gebieten liefen nun Kontrollen und Stabilisierungsmassnahmen. «Es werden humanitäre Lösungen für diese Gebiete entwickelt», sagte Selenskyj. Zuvor hatte Kiew betont, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen sollen.

    «Trotz schwieriger, intensiver Kämpfe geht der Vormarsch unserer Kräfte in der Region Kursk weiter», sagte Selenskyj weiter. Es würden auch immer mehr russische Soldaten gefangengenommen, um sie als Faustpfand zu nutzen für den nächsten Gefangenenaustausch mit Russland. «Ich danke unseren Soldaten für ihren heldenhaften Einsatz», sagte Selenskyj.

    Es würden die nächsten Schritte vorbereitet, sagte der Präsident. Details nannte er nicht. Er hatte schon zuvor gesagt, dass Russland den Krieg in die Ukraine gebracht habe und nun selbst spüren solle, was das bedeute. Ziel sei es, möglichst schnell einen gerechten Frieden zu erreichen. Die ukrainische Führung hatte zuletzt deutlich gemacht, die Gebiete im Raum Kursk als Faustpfand für Friedensverhandlungen nutzen zu wollen. Ziel sei es nicht, die Ortschaften dauerhaft zu besetzen.

    Die ukrainische Armee greift seit dem 6. August in der russischen Region Kursk mit einer grossen Bodenoffensive an. Das ukrainische Projekt DeepState sieht bisher weniger Ortschaften als Selenskyj unter der Kontrolle Kiews – und zwar etwa 44 Ortschaften. Russische unabhängige Medien berichteten von etwa 30 Ortschaften.

  • 17.57 Uhr

    Ukraine erhält weitere EU-Milliarden für Wiederaufbau und Reformen

    Die EU-Kommission hat der von Russland angegriffenen Ukraine rund 4,2 Milliarden Euro ausgezahlt. Das Geld sei dafür da, «um den ukrainischen Staat am Laufen zu halten, während er um sein Überleben kämpft», schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X. Europa stehe fest an der Seite der Ukraine.

    Die Mittel sind Teil der sogenannten Ukraine-Fazilität. Dieses EU-Hilfsprogramm wurde Anfang Februar beschlossen und soll bis Ende 2027 Finanzhilfen von 50 Milliarden Euro ermöglichen. 33 Milliarden Euro davon sollen als Darlehen gezahlt werden, der Rest in Form von Zuschüssen. Vergangene Woche hatten die EU-Staaten grünes Licht für die Auszahlung gegeben.

    Mit den Finanzhilfen will die EU den ukrainischen Staat etwa unterstützen, das Land wiederaufzubauen, es zu modernisieren sowie wichtige Reformen für den EU-Beitritt umzusetzen. Die in EU und Nato strebende Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren mit westlicher Militärhilfe gegen eine russische Invasion.

  • 17.32 Uhr

    Russland will Flüchtlinge aus Kursk in die Ukraine bringen

    Nach dem Vorstoss der Ukraine in die russische Region Kursk wollen die dortigen Behörden Flüchtlinge in ein von Russland besetztes Gebiet in der Ukraine bringen.

    Er habe mit dem Gouverneur der Region Saporischschja über diese Lösung gesprochen, teilte der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, auf Telegram mit. Sein Amtskollege Jewgeni Balizki habe vorgeschlagen, zur Unterbringung der Evakuierten die Sanatorien und Pensionen am Asowschen Meer zu nutzen. «In den kommenden Tagen werden wir erste Transporte zusammenstellen, um Menschen in die Notunterkünfte in der Region Saporischschja zu bringen.»

    Russland hatte die zur Ukraine gehörende Region Saporischschja im Herbst 2022 annektiert und schon davor den Ukrainer Balizki als moskautreuen Statthalter eingesetzt. Moskau kontrolliert das Gebiet zwar nicht vollständig, hatte aber vor allem den Zugang zum Asowschen Meer besetzt, wo es bis heute auch Sanatorien gibt. Dort sollen nun die Flüchtlinge unterkommen.

  • 17.17 Uhr

    Kiew: Kursk-Offensive soll eigene Bürger schützen

    Die Ukraine will die im russischen Gebiet eingenommenen Flächen nach offiziellen Angaben aus Kiew nicht dauerhaft besetzen.

    Die Ukraine brauche im Gegensatz zu Russland kein fremdes Gebiet, sagte der Sprecher des ukrainischen Aussenministeriums, Heorhij Tychyj, in Kiew. «Wir wollen das Leben unserer Menschen schützen», sagte er. Die Ukraine sieht ihre Eroberungen im russischen Gebiet Kursk nur als eine Art Faustpfand für Friedensverhandlungen.

    Ähnlich wie Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montagabend begründete Tychyj die mittlerweile seit Dienstag voriger Woche andauernde Operation damit, dass sie russische Angriffe auf das ukrainische Nachbargebiet Sumy unterbinden solle. Ausserdem solle die russische Logistik gestört werden, um zu verhindern, dass Moskau zusätzliche Truppen in das ostukrainische Kampfgebiet Donezk verlegt.

    «Je eher sich Russland bereit erklärt, einen gerechten Frieden wiederherzustellen, (...) desto eher werden die Angriffe der ukrainischen Verteidigungskräfte auf das Gebiet Russlands aufhören», sagte Tychyj ukrainischen Medien zufolge.

    Die ukrainische Armee sei eine zivilisierte Streitkraft und halte sich an die Regeln der Kriegsführung und an das internationale humanitäre Recht, betonte er. Tausende Menschen wurden im Raum Kursk von den russischen Behörden in Sicherheit gebracht. «Ziele der ukrainischen Streitkräfte sind die Soldaten», sagte Tychyj .

    Die ukrainische Armee greift seit dem 6. August in der russischen Region Kursk an und hat dort nach örtlichen Behördenangaben 28 Ortschaften eingenommen. Das ukrainische Projekt DeepState sieht dagegen bisher etwa 44 Ortschaften unter Kontrolle Kiews.

  • 17.02 Uhr

    Polen kauft 96 Apache-Kampfhelikopter für neun Milliarden Euro von Boeing

    Zur Aufrüstung der polnischen Armee in Folge des Ukraine-Krieges hat die polnische Regierung mit dem US-Hersteller Boeing ein Abkommen über den Kauf von 96 Kampfhelikopter im Wert von 9,14 Milliarden Euro geschlossen (8,67 Milliarden Franken). «Es handelt sich um den historischen Kauf von 96 hochmodernen AH-64E Apache-Kampfhelikoptern», sagte der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz.

    Dadurch werde sich das «Gesicht der polnischen Militäreinsätze» verändern, sagte er weiter. Der Kauf ergänze vorherige Beschaffungen. Polnische Medien hatten berichtet, die Boeing-Helikopter sollten Polens veraltete Flotte aus sowjetischer Zeit ersetzen.

    Ein Apache-Kampfhelikopter der US-Army landet am Rande der Militärübung ·Saber Guardian 23· auf der US-Airbase in Ramstein.
    Ein Apache-Kampfhelikopter der US-Army landet am Rande der Militärübung ·Saber Guardian 23· auf der US-Airbase in Ramstein.
    Boris Roessler/dpa/Keystone

    Polen hatte am Montag 48 Raketenwerfer für das aus den USA stammende Patriot-Luftabwehrsystem bestellt. Die M903-Raketenwerfer mit einem Kaufpreis von 1,13 Milliarden Euro sollen zwischen 2027 und 2029 geliefert werden.

    Am Freitag schloss Warschau ein weiteres Abkommen mit den USA über den Kauf hunderter Raketen des Typs AIM-120C AMRAAM. Die Raketen im Wert von umgerechnet 783 Millionen Euro sollen nach Angaben der polnischen Rüstungsagentur zwischen 2029 und 2033 geliefert werden und von Kampfflugzeugen der Luftwaffe genutzt werden.

    Polen hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 die Modernisierung seiner Streitkräfte beschleunigt. Dafür wurde eine Reihe von Verträgen mit ausländischen Lieferanten unterzeichnet, unter anderem mit den USA und Südkorea. Das EU- und Nato-Mitglied Polen verfügt bereits über moderne US-Kampfjets vom Typ F-16 und wird in diesem Jahr mehr als vier Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung aufwenden – das Doppelte des von der Nato formulierten Ziels von zwei Prozent.

  • 16.29 Uhr

    Ukrainischer Generalstab: Russland verstärkt Angriffe in Ostukraine

    Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Angriffe im Osten der Ukraine verstärkt. In den vergangenen 24 Stunden habe es 52 Angriffe in der Gegend der Stadt Pokrowsk in der Region Doneszk gegeben, teilte der ukrainische Generalstab mit. Unterdessen versuchten die Truppen des Kremls, einem Vorstoss ukrainischer Soldaten in die russische Region Kursk zu begegnen.

    Seit dem Beginn des Vorstosses am 6. August haben die ukrainischen Soldaten nach Angaben des ukrainischen Militärs rund 1000 Quadratkilometer russisches Staatsgebiet eingenommen. Welche Ziele die Ukraine mit dem schnellen Vormarsch in Kursk verfolgt, sind unklar. Beobachter glauben, dass das Land womöglich den Druck an der Front verringern wolle, indem russische Truppen dazu gebracht würden, Kursk und andere Grenzgegenden zu verteidigen.

    Die Ukraine hatte offenbar in den vergangenen Wochen Tausende Soldaten an der Grenze zu Russland versammelt, ohne dass das Nachbarland dies bemerkte oder etwas dagegen unternahm. Nach Angaben der Denkfabrik Institute for the Study of War mit Sitz in Washington weisen Aufnahmen darauf hin, dass die ukrainischen Soldaten bis zu 24 Kilometer nach Russland vorgedrungen seien. Das russische Verteidigungsministerium schien das zu bestätigen, indem es mitteilte, es habe einen ukrainischen Angriff in Richtung Marjinka verhindert, das etwa 24 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Nach russischen Behördenangaben sind etwa 121'000 Menschen aus Kursk evakuiert worden oder von dort geflohen.

    Der ukrainische Generalstab teilte weiter mit, es werde eine 20 Kilometer lange Zone an der Grenze zwischen der ukrainischen Region Sumy und der russischen Region Kursk eingerichtet, wo der Zugang beschränkt sein werde. Grund dafür seien die Zunahme von Kämpfen in der Gegend und die verstärkte Präsenz russischer Aufklärungs- und Sabotageeinheiten in dem Gebiet.

  • 15.52 Uhr

    Friendly fire: Russischer Helikopter greift eigene Leute an

    YouTuber Suchomimus gibt ein Update über die Lage in Kursk. Zunächst berichtet er wie auch andere Medien von einem Fall von friendly fire bei der russischen Armee.

    Den haben dann auch noch die eigenen Leute publik gemacht: Ein pro-russische Telegram-Kanal vermeldet, dass in der Nacht vom 10. auf den 11. August eine ukrainische Aufklärungsgruppe im Dorf Krivitskie Budy angegriffen worden ist. Ein hochmoderner Kampfhelikopter vom Typ Ka-52M haben die Truppe unter Beschuss genommen, die neben einem Schützenpanzer aus zwei Panzerhaubitzen vom Typ Msta-S bestand.

    Die vermeintlichen Ukrainer hätten die Bevölkerung attackiert, heisst es auf Telegram weiter: Der Ka-52M habe eine Panzerhaubitze zerstört und die andere beschädigt, was Bilder belegen sollen. Stutzig macht: Was haben Panzerhaubitzen in vorrückenden Aufklärungsgruppen verloren? 

    Natürlich nichts: Eine Geolokalisierung belegt, dass sich der Vorfall tief in russisch kontrolliertem Gebiet abgespielt hat: Der Helikopter hat also die eigenen Leute attackiert. Der Telegra-Post wurde daraufhin gelöscht, hält Suchomimus fest – und zeigt auch, wie ukrainische Drohnen dern russischen Nachschub unter Beschuss nehmen.

    Ein tschetschenischer Kämpfer wartet hinter einer Mauer mit einer Panzerfaust auf einen ukrainischen Schützenpanzer.
    Ein tschetschenischer Kämpfer wartet hinter einer Mauer mit einer Panzerfaust auf einen ukrainischen Schützenpanzer.
    Bild: YouTube/Suchomimus

    Spektakulär sind die Videos, die einen Angriff von Truppen von Ramsan Kadyrow auf die ukrainischen Streitkräfte zeigt. Zunächst verfehlen sie mit einer Panzerfaust in Giri einen BTR-4-Schützenpanzer auf kurze Distanz, doch Drohnenvideos legen nahe, dass die Tschetschenen später doch noch Erfolg hatten.

  • 14 Uhr

    Ukraine meldet Raketenangriff auf die Stadt Sumy

    Die ostukrainische Grossstadt Sumy ist nach Behördenangaben in der Nacht Ziel eines russischen Raketenangriffs gewesen. Es seien Objekte der Infrastruktur getroffen worden, teilte die Militärverwaltung des Gebietes Sumy auf Telegram mit. Angaben über mögliche Treffer auf militärische Ziele macht die ukrainische Seite prinzipiell nicht. Über Sumy werden die ukrainischen Truppen versorgt, die seit mehr als einer Woche im russischen Nachbargebiet Kursk operieren.

    Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee in der Nacht zwei ballistische Iskander-Raketen und 38 Kampfdrohnen gegen die Ukraine ein. 30 Drohnen seien abgefangen worden, hiess es. In weiten Teilen der Ukraine hatte nachts Luftalarm gegolten. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es seien in der Nacht 14 ukrainische Drohnen abgefangen worden – die meisten von ihnen über dem Gebiet Kursk. Die Militärangaben sind meist nicht unabhängig überprüfbar.

    Der ukrainische Angriff auf dem Gebiet des Gegners bei Kursk ging weiter, ohne dass von Kiewer Seite dazu Angaben gemacht wurden. Der Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs listete wie üblich die Lage an allen anderen Frontabschnitten auf und meldete für den gestrigen Montag 134 einzelne Gefechte – von Kursk war nicht die Rede.

  • 12 Uhr

    Oligarch schenkt Schwiegersohn Millionen-Konto in der Schweiz – aber der kommt nicht ran

    Der Schwiegersohn eines auf der Sanktionsliste stehenden russischen Unternehmens erhält keinen Zugriff auf 20 Millionen US-Dollar, die ihm sein Schwiegervater am 14. März 2022 schenkte und auf ein Schweizer Bankkonto überwies. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde des Beschenkten abgewiesen.

    Der Beschwerdeführer selbst steht nicht auf der Liste Sanktionierter, die von der Europäischen Union und weiteren Ländern nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine beschlossen und seither ergänzt wurde. Seine Staatsangehörigkeit ist im Urteil anonymisiert worden. Allerdings sind neben seinem Schwiegervater auch seine Ehefrau von den Sanktionen betroffen, wie aus einem heute veröffentlichten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hervorgeht.

    Zwischen dem 23. Februar und dem 1. März 2022 verschenkte der Schwiegervater insgesamt 260 Millionen US-Dollar an seine Tochter und nahe Familienangehörige, wie das Gericht festhält. Am 16. März 2022 wurde er auf die Liste der Ukraine-Verordnung in der Schweiz aufgenommen.

    Der Schwiegervater hatte zuerst versucht, 20 Millionen US-Dollar am 8. März 2022 von zwei seiner schweizerischen Bankkonten als Schenkung an seine Tochter zu überweisen. Die entsprechende Bank der Tochter wies die Transaktion jedoch zurück, weil die Beschenkte vom sogenannten Verbot der Entgegennahme von Einlagen tangiert war, das damals seit wenigen Tagen in Kraft war.

    Das Bundesverwaltungsgericht bestätigt die Sicht des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), wonach davon ausgegangen werden könne, dass der Schwiegervater weiterhin über die an den Schwiegersohn ausbezahlten finanziellen Mittel verfügen könnte. Es hat deshalb alle Rügen des Beschwerdeführers abgewiesen.

    Urteil B-3925/2023 vom 29. Juli 2024

  • 9.21 Uhr

    Kiew will 1000 Quadratkilometer Russland erobert haben

    Ukrainische Truppen haben laut ihrem Kommandeur bei ihrem Vorstoss in die russische Grenzregion Kursk grosse Geländegewinne verzeichnet. Ein Gebiet von 1000 Quadratkilometern sei nun unter ukrainischer Kontrolle, teilte General Olexander Syrskyj in einem Video mit, das im Telegram-Kanal von Wolodymyr Selenskyj veröffentlicht wurde.

    «Die Truppen erfüllen ihre Aufgaben», erklärte der Kommandeur. «Die Kämpfe dauern tatsächlich entlang der gesamten Frontlinie an.» Zuvor hatte Selenskyj erstmals bestätigt, dass das ukrainische Militär in Kursk aktiv sei.

    Selenskyj lobte bei Telegram die Soldaten und Kommandeure «für ihre Standhaftigkeit und entschlossenen Aktionen». Nähere Details nannte er nicht. Selenskyj deutete an, dass die Ukraine humanitäre Hilfe in Kursk zur Verfügung stellen werde.

    Ukrainischer Oberkommandeur berichtet von Gebietsgewinn bei Kursk

    Ukrainischer Oberkommandeur berichtet von Gebietsgewinn bei Kursk

    Die ukrainischen Streitkräfte machen bei ihrem Vorstoss auf russisches Gebiet bereits erhebliche Gebietsgewinne. Insgesamt seien bereits rund 1000 Quadratkilometer unter ukrainischer Kontrolle.

    13.08.2024

  • 9 Uhr

    121'0000 Russen evakuiert – Putin äussert sich zu Kursk

    Der russische Staatschef Wladimir Putin, dessen Truppen im Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hatten, sagte, die ukrainischen Soldaten wollten mit ihrem Vorstoss nach Kursk offenbar eine bessere Verhandlungsposition erzielen.

    Er kündigte bei einem Treffen mit Spitzenvertretern seines Verteidigungs- und Sicherheitsapparats an, dass sich das russische Militär gegen den Angriff auf Kursk durchsetzen werde.

    Er stellte den Vorstoss als Versuch dar, die Lage in Russland zu destabilisieren. Damit sei die Führung in Kiew aber erfolglos geblieben. Die Zahl der Freiwilligen, die in Russland Militärdienst leisten wollten, habe zugenommen. Russland werde an seiner Offensive im Osten der Ukraine festhalten, sagte Putin.

    Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, sagte Putin, die Ukrainer seien zwölf Kilometer in die Region vorgedrungen. Die betroffene Front sei 40 Kilometer lang. Die ukrainischen Truppen kontrollierten derzeit 28 russische Siedlungen, berichtete Smirnow. Zwölf Zivilisten seien getötet und 121 verletzt worden.

    Smirnows Angaben zufolge wurden etwa 121'000 Menschen evakuiert oder verliessen freiwillig das Kampfgebiet. Er sagte, es sei schwierig, sämtliche ukrainische Einheiten in der Region ausfindig zu machen. Einige seien mit gefälschten russischen Ausweisen unterwegs. Der Gouverneur der benachbarten Region Belgorod gab bekannt, dass Menschen aus einem Bezirk nahe der Grenze evakuiert worden seien.

    Für das russische Militär war der Einmarsch in Kursk der grösste Angriff auf russisches Gebiet seit dem Zweiten Weltkrieg. Putin hatte es immer wieder so dargestellt, als ginge das Leben in Russland trotz des Kriegs in der Ukraine weiter seinen gewohnten Gang.

    Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass in den vergangenen 24 Stunden sieben ukrainische Angriffe nahe Martynowka, Borki and Korenewo abgewehrt worden seien. Zudem hätten russische Soldaten einen Versuch ukrainischer Soldaten vereitelt, tief in russisches Gebiet nahe Kautschuk vorzudringen.

    Die russische Luftwaffe und Artillerie hätten Ansammlungen ukrainischer Soldaten und Ausrüstung nahe Sudscha, Kurilowka, Pechowo, Ljubimowo und anderen Siedlungen getroffen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Ins Visier seien auch ukrainische Reserven in der ukrainischen Region Sumy auf der anderen Seite der Grenze genommen worden.

  • 8.30 Uhr

    Nutzt Kiew in Kursk westliche Waffen?

    Die Kämpfe auf russischem Gebiet warfen die Frage auf, ob die ukrainischen Soldaten dabei Waffen nutzen, die sie von Nato-Mitgliedsstaaten bekommen haben.

    Einige westliche Länder befürchten, dass die Verwendung ihrer Militärhilfe in Russland eine Eskalation bewirken könnte, die einen Krieg zwischen NATO und Russland bedeuten könnte.

    Russische Medien berichteten, es befänden sich gepanzerte Fahrzeuge aus den USA und Deutschland im Grenzgebiet. Diese Angaben konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Der italienische Aussenminister Antonio Tajani sagte, Waffen, die Italien der Ukraine zur Verfügung stelle, «können nicht dazu verwendet werden, Russland auf dessen Gebiet anzugreifen».

    Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums äusserte hingegen die Feststellung, dass das Völkerrecht laut Rechtsexperten es einem Land bei der Verteidigung erlaube, diese Verteidigung auch im Land des Angreifers vorzunehmen.

  • 5.10 Uhr

    Trump macht Biden für russischen Angriffskrieg verantwortlich

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump gibt im Gespräch mit X-Eigner Elon Musk indirekt US-Präsident Joe Biden die Schuld an Russlands Angriff auf die Ukraine. Wäre dieser nicht im Amt, wäre Russland nicht ins Nachbarland einmarschiert, behauptete Trump im Live-Gespräch auf der Plattform.

    Trump spricht mit Musk auf X über Attentat und Ukraine-Krieg

    Trump spricht mit Musk auf X über Attentat und Ukraine-Krieg

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat am Montagabend ein mit Spannung erwartetes Interview mit dem Milliardär und Unternehmer Elon Musk auf dessen Social-Media-Plattform X geführt. In dem Gespräch, das laut X zeitweise mehr als 1,3 Millionen Menschen verfolgten, äusserte sich Trump zu dem Attentat auf ihn, dem Krieg in der Ukraine und kritisierte die aktuelle US-Regierung.

    13.08.2024

    Er selbst habe sich mit Putin «sehr gut» verstanden und der Kremlchef habe ihn respektiert. Er habe früher oft mit Putin gesprochen, sagt Trump. «Wir haben über die Ukraine gesprochen. Sie war sein Augapfel. Aber ich habe ihm gesagt, dass er es nicht tun soll», behauptet Trump mit Bezug auf den Angriffskrieg.

  • 5 Uhr

    Selenskyj: Operation bei Kursk dient als Sicherheitsmassnahme

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Offensive seiner Truppen über die Grenzen hinweg in die westrussische Region Kursk als Sicherheitsmassnahme bezeichnet. Die bisher eroberten Gebiete dort seien Regionen, aus denen Russlands Streitkräfte die ostukrainische Region Sumy wiederholt angegriffen hätten. Allein seit Anfang Juni seien dort rund 2100 Angriffe registriert worden. «Deshalb sind unsere Operationen eine reine Sicherheitsfrage für die Ukraine, um die Grenze vom russischen Militär zu befreien», sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache.

    Kursk werde zum Symbol vom Anfang und Ende des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte Selenskyj mit Blick auf die Katastrophe beim Untergang des modernsten russischen Atom-U-Boots «Kursk», das im August 2000 mit 118 Besatzungsmitgliedern an Bord gesunken war. «Vor 24 Jahren gab es die Kursk-Katastrophe, die den symbolischen Beginn seiner Herrschaft darstellte; jetzt sehen wir das Ende davon – und es ist wieder Kursk.»

  • Dienstag, 13. August 2024, 3.50 Uhr

    IAEA findet keine Ursache für Brand in AKW Saporischschja

    Nach einer Inspektion des beschädigten Kühlturms im von Russland kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine kann die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) die Ursache des Brandes vom Wochenende nicht klären. «Das Team kann auf Basis der bisherigen Erkenntnisse und Beobachtungen keine endgültigen Schlüsse über die Brandursache ziehen», erklärt die IAEA. Bei der Untersuchung seien keine direkten Anzeichen für Drohnenreste gefunden worden. Gleichzeitig sei es unwahrscheinlich, dass das Feuer zunächst am Fuss des Kühlturms ausgebrochen sei.

    Weder Moskau noch Kiew melden erhöhte Strahlenwerte. Beide Seiten beschuldigen sich jedoch gegenseitig, den Brand in dem stillgelegten Kraftwerk verursacht zu haben. Während Russland von einem Drohnenangriff spricht, vermutet die Ukraine Fahrlässigkeit oder Brandstiftung von russischer Seite.

  • 21 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 12. August 2024

  • 18.47 Uhr

    Putin will endlich Ruhe an neuer Front von Kursk

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Streitkräfte angewiesen, den seit einer Woche dauernden Vormarsch der ukrainischen Armee im russischen Gebiet Kursk endlich zu stoppen. «Die Hauptaufgabe des Verteidigungsministeriums besteht nun darin, den Feind aus unseren Gebieten zu vertreiben und eine zuverlässige Grenzsicherung zu gewährleisten», sagte Putin bei einer Krisensitzung in Moskau.

    Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, offenbarte bei der Sitzung eher unfreiwillig, wie tief Russland von dem überraschenden Einmarsch getroffen worden ist. In seinem Gebiet seien 120'000 Menschen aus den betroffenen oder gefährdeten Landkreisen evakuiert worden, sagte er. Weitere 60'000 Menschen hielten sich noch dort auf, wo zur Sicherheit geräumt werden müsse. «Die Lage in der Region ist schwierig.» Es habe 12 Tote und 121 Verletzte, darunter 10 Kinder, gegeben; etwa 2000 Menschen würden vermisst.

    Smirnow sagte auch, dass 28 russische Ortschaften in ukrainischer Hand seien. Die ukrainischen Truppen seien auf 40 Kilometer Front 12 Kilometer tief eingedrungen. Diese Angaben trugen ihm einen Rüffel des Kremlchefs ein: Der Gouverneur solle sich nicht zur militärischen Lage äussern, sondern nur zu sozialen Fragen, sagte Putin.

  • 18.16 Uhr

    Ukrainischer Oberkommandeur berichtet von Gebietsgewinn bei Kursk

    Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrem Vorstoss auf russisches Gebiet nach eigener Darstellung bereits erhebliche Gebietsgewinne gemacht. Insgesamt seien bereits rund 1000 Quadratkilometer unter ukrainischer Kontrolle, sagte ihr Oberkommandeur Olexander Syrskyj in einer Videoschalte zu einer Sitzung der Stawka, des Oberkommandos in Kiew. Der Beginn der Sitzung und Syrskyjs Worte wurden von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X übertragen.

    Zuvor hatte bereits der amtierende Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, von Gebietsverlusten berichtet. Nach seinen Angaben waren die ukrainischen Truppen auf einer Breite von 40 Kilometern etwa 12 Kilometer weit vorgedrungen, was ungefähr der Hälfte der von Syrskyj angegeben Quadratkilometer-Zahl entspricht. Unabhängig waren die Angaben beider Seiten zunächst nicht zu überprüfen.

  • 17.44 Uhr

    Schwere Kämpfe im Donbass

    Fernab des Kriegsgeschehens um die westrussische Region Kursk haben russische Truppen ihre Angriffe rund um den Donbass im Osten der Ukraine fortgesetzt. Einmal mehr versuchten die russischen Streitkräfte, die ukrainischen Stellungen rund um Torezk und Pokrowsk zu durchbrechen, wie der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mitteilte. Bei Torezk seien die russischen Bodentruppen auch von einem Dutzend Luftangriffe unterstützt worden.

    Schwere Gefechte lieferten sich russische Angreifer und ukrainische Verteidiger rund um Pokrowsk. Insgesamt seien im Tagesverlauf rund 25 Vorstösse russischer Einheiten registriert worden, von denen ein Grossteil abgeschlagen worden sei. «Die feindlichen Verluste werden noch geklärt», hiess es dazu. Die Frontberichte konnten nicht unabhängig geprüft werden.

  • 17.02 Uhr

    Italien und Schweiz verabschieden Ukraine-Deklaration

    Aussenminister Ignazio Cassis und der stellvertretende Ministerpräsident und Aussenminister von Italien, Antonio Tajani, haben am Montag am Rande des Filmfestivals Locarno eine gemeinsame Ukraine-Deklaration unterschrieben.

    Darin drücken die beiden Unterzeichnenden ihre «tiefe Sorge» wegen der «anhaltende Aggression Russlands» gegen die Ukraine aus. Die Deklaration solle das gemeinsame Engagement der beiden Länder für einen Frieden unterstreichen, sagte Tajani vor den Medien in Locarno.

    Italien richtet im kommenden Jahr eine Ukraine-Wiederaufbaukonferenz aus. Ein erster Friedensgipfel zur Ukraine fand ohne Russland statt. Italien und die Schweiz wollen sich nun dafür einsetzen, dass bei einer zweiten Konferenz neben Kiew auch Moskau dabei ist.

    Es sei kein Zufall, dass Italien und die Schweiz die Deklaration just an diesem Tag unterschrieben, erklärte Aussenminister Ignazio Cassis an der Medienkonferenz im Herzen von Locarno. Am Montag jährte sich die Verabschiedung der Genfer Konvention zum 75. Mal.

  • 15.18 Uhr

    Gouverneur spricht von 120'000 Evakuierten im Gebiet Kursk

    Wegen des ukrainischen Vorstosses in das russische Gebiet Kursk sind nach Behördenangaben etwa 120.000 Menschen evakuiert worden.

    Weitere 60.000 Menschen hielten sich noch in den Landkreisen auf, die zur Sicherheit geräumt werden müssen, sagte der kommissarische Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, in einer Beratung mit Präsident Wladimir Putin.

    Er nannte weitere Zahlen, die das Ausmass der seit sieben Tagen laufenden Offensive der Ukraine verdeutlichen: 28 Ortschaften seien in ukrainischer Hand, der Aufenthaltsort von etwa 2.000 Personen sei unklar.

  • 7.51 Uhr

    Russland evakuiert Belgorod-Region

    Der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow hat die Evakuierung von Teilen der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod angeordnet. Als Grund nannte er militärische Aktivitäten ukrainischer Streitkräfte in diesem Gebiet. Die Region Belgorod liegt in direkter Nachbarschaft zur Region Kursk, in die ukrainische Kräfte seit mehreren Tagen vorrücken.

    Laut dem russischen Zivilschutzministerium wurden bereits mehrere grenznahe Dörfer evakuiert, und 76'000 Menschen sind in sicherere Gebiete verlegt worden. Die Situation in der Region Kursk ist weiterhin unklar. Die Behörden mahnen zur Ruhe und warnen vor Panik, während in offiziellen Videos aus der Region immer wieder Luftalarm zu hören ist.

    Zivilisten werden aus der Region Belgorod evakuiert. (12. August 2024) 
    Zivilisten werden aus der Region Belgorod evakuiert. (12. August 2024) 
    Bild: IMAGO/SNA/Mikhail Voskresenskiy/Sputnik
  • 6.46 Uhr

    Selenskyj erkennt Offensive auf russischem Gebiet an

    Tage nach dem überraschenden Eindringen ukrainischer Streitkräfte in russisches Territorium hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Schweigen seiner Regierung zu der Offensive gebrochen. In einer Videoansprache sprach er in der Nacht zum gestrigen Sonntag von einer Ausweitung des Krieges «in das Territorium des Aggressors».

    Selenskyj spricht erstmals über Vorstoss auf russisches Gebiet

    Selenskyj spricht erstmals über Vorstoss auf russisches Gebiet

    STORY: Wolodymyr Selenskyj, Ukrainischer Präsident: «Allein seit Beginn dieses Sommers und nur von der Region Kursk aus hat unsere Region Sumy fast 2.000 Angriffe erlitten. Artillerie, Mörser, Drohnen. Wir überwachen auch jeden Raketenangriff. Und jeder dieser Schläge verdient eine angemessene Antwort.» Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einer Videoansprache am Sonntag erstmals zum Vorstoss seiner Armee auf russisches Gebiet, in der Region Kursk, geäussert. Sein Land versuche mit dem Angriff auf den Aggressor Russland für Gerechtigkeit zu sorgen. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Sonntag Bildmaterial, dass zeigen soll, wie die ukrainischen Angriffe durch russische Streitkräfte abgewehrt werden. Die Kämpfe auf russischem Gebiet halten seit Tagen an, wie auch die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte. Russischen Angaben zufolge mussten Zehntausende Menschen in der Region ihre Häuser verlassen. Angaben aus den Kriegsgebieten können zum grössten Teil nicht unabhängig überprüft werden.

    12.08.2024

    Die ukrainischen Soldaten kämpften am Sonntag bereits den sechsten Tag in Folge auf russischem Gebiet. Es handelt sich um den grössten derartigen Angriff seit der russischen Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022. Beispiellos ist die Attacke insofern, dass reguläre Einheiten des ukrainischen Militärs dabei zum Einsatz kommen. Moskau wurde von dem Vorstoss überrumpelt.

    Die russische Militärführung ringt darum, den Durchbruch einzudämmen. Sie erklärte am Sonntag, seine Truppen bekämpften ukrainische Einheiten in Tolpino, Schurawli und Obschtschy Kolodes. Tolpino ist etwa 25 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Russland evakuierte am Sonntag weiter Zivilisten aus dem Gebiet.

  • 4.30 Uhr

    Brand im Kühlsystem von AKW Saporischschja gelöscht

    In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar ist am Abend nach russischer Darstellung ein Brand an der Kühlanlage ausgebrochen. Noch in der Nacht konnte das Feuer vollständig gelöscht werden, wie ein von Russland eingesetzter Beamter bei Telegram mitteilte.

    Auf einem Bild einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie am Sonntag Rauch aus einem Kühlturm des AKW Saporischschja aufsteigt.
    Auf einem Bild einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie am Sonntag Rauch aus einem Kühlturm des AKW Saporischschja aufsteigt.
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP

    Der ebenfalls von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Jewgeni Balizki, erklärte laut der Staatsagentur Tass, zuvor habe es einen ukrainischen Angriff auf die Umgebung des Kraftwerks gegeben. Es drohe allerdings keine Gefahr, da alle Blöcke des AKW abgeschaltet seien. Die Strahlungswerte seien im normalen Bereich. Am Morgen teilte Balizki mit, die Sicherheitsvorkehrungen an allen Anlagen von strategischer Bedeutung in der Region seien auf Anordnung von Kremlchef Wladimir Putin erhöht worden.

    Von russischer Seite hiess es, eine ukrainische Kampfdrohne habe erhebliche Schäden an der Infrastruktur des AKW verursacht. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederum warf Russland vor, Feuer in dem AKW gelegt zu haben. Die Strahlungswerte seien zwar normal, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. «Aber solange die russischen Terroristen das Nuklearkraftwerk kontrollieren, ist und kann die Lage nicht normal sein.» Er forderte eine sofortige Reaktion der Weltgemeinschaft und der Atombehörde IAEA.

    Russland hat das grösste Kernkraftwerk Europas kurz nach Beginn seines Angriffskriegs erobert und hält es seither besetzt. Beide Seiten machen sich gegenseitig für Angriffe auf das Kraftwerk oder Sabotage daran verantwortlich. Russland hat zuletzt immer wieder ukrainische Drohnenattacken beklagt. Wegen der Sicherheitsbedenken wurden die Reaktoren bereits 2022 heruntergefahren, müssen aber weiter gekühlt werden. Auf dem Gelände sind Beobachter der IAEA stationiert.

  • 4.20 Uhr

    Ukrainer stossen bei Kursk weiter vor

    Reguläre Truppen der Ukraine haben ihren Vorstoss auf russischem Gebiet in der Region Kursk fortgesetzt. Genaue Ortsangaben über das Vordringen wurden weder von russischer noch ukrainischer Seite gemacht, doch berichteten russische Militärblogger vom weiteren Vorrücken der Ukrainer auf russisches Gebiet und von schweren Kämpfen um zahlreiche Siedlungen. Unter anderem bereiteten mobile Kampfgruppen der Ukrainer, die immer wieder Frontlücken zu schnellen Angriffen ausnutzten, den russischen Einheiten grosse Probleme und versetzten ihnen schwere Schläge.

    Der amtierende Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, berichtete auf der Plattform Telegram, dass weitere Mittel und Verstärkungen auf dem Weg seien. «Inzwischen unternehmen die Streitkräfte alles zum Schutz der Zivilbevölkerung.»

    Zum eigentlichen Kampfgeschehen im Raum Kursk machte die Generalität in Kiew nur wenige Angaben. Im Lagebericht hiess es lediglich, dass russische Fernartillerie und Kampfflugzeuge das Gebiet um Sumy ins Visier nahmen. Diese Zone gilt als Aufmarschgebiet und Nachschubstrecke für die ukrainischen Verbände in der Region Kursk.

  • Montag, 12. August 2024, 4.15 Uhr

    Selenskyj: Russische Abschussorte genau registriert

    Die Ukraine hat einen genauen Überblick über die Orte innerhalb Russlands, von denen aus Raketen, Artillerie oder Kampfdrohnen auf ukrainische Städte abgefeuert werden. «Wir registrieren alle Orte, von denen aus die russische Armee zuschlägt», sagte Präsident Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dies gelte für die Regionen Woronesch, Kursk und Belgorod sowie andere Gebiete Russlands.

    Allein seit Beginn dieses Sommers seien aus der Region Kursk fast 2000 Angriffe auf die ukrainische Region Sumy erfolgt – Artillerie, Mörser, Drohnen. «Wir zeichnen jeden Raketeneinschlag auf, und jeder dieser Angriffe verdient eine angemessene Antwort.»

    Selenskyj kündigte eine baldige Antwort auf diese Angriffe an. «Wir werden mit Langstreckenangriffen auf russische Raketenabschussbasen und mit der entsprechenden Zerstörung der russischen Militärlogistik antworten», sagte er.

    Allerdings werde er erneut mit den Partnern der Ukraine sprechen müssen, um von ihnen die Erlaubnis zum Einsatz der von ihnen gelieferten schweren Waffen für Angriffe gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet zu erhalten. «So wie die Luftverteidigung Leben schützt, so wird die Aufhebung der Beschränkungen für Langstreckenschläge Tausende von Leben retten.»

    Kiew ringt bereits seit Monaten mit den westlichen Partnern um die Erlaubnis, Raketen und andere schwere Waffen gegen militärische und logistische Ziele innerhalb Russlands einzusetzen. Bisher kann das ukrainische Militär lediglich Drohnen aus eigener Produktion für derartige Angriffe einsetzen. Diese unbemannten Flieger haben jedoch nur eine geringe Sprengkraft.

    Russland hatte die Ukraine in der Nacht zum Sonntag sowohl mit Raketen als auch sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen. Die ständigen nächtlichen Angriffe sorgen vielerorts für Unruhe unter der Zivilbevölkerung, immer wieder sind neben schweren Schäden auch Opfer zu beklagen.

  • 23.54 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 11. August 2024

  • 22.01 Uhr

    Selenskyj wirft Russland vor, Brand gelegt zu haben

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, Feuer in dem von Russland besetzten AKW Saporischschja gelegt zu haben. Die Strahlungswerte seien zwar normal, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. «Aber solange die russischen Terroristen das Nuklearkraftwerk kontrollieren, ist und kann die Lage nicht normal sein.» Er forderte eine sofortige Reaktion der Weltgemeinschaft und der Atombehörde IAEA.

  • 21.40 Uhr

    Brand in Kühlsystem des AKW Saporischschja

    In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar ist am Abend nach russischer Darstellung ein Brand an der Kühlanlage ausgebrochen. Der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Jewgeni Balizki, erklärte, zuvor habe es einen ukrainischen Angriff auf die Umgebung des Kraftwerks gegeben, wie die Staatsagentur Tass berichtete. Es drohe allerdings keine Gefahr, da alle Blöcke des AKW abgeschaltet seien. Die Strahlungswerte seien im normalen Bereich.

    Immer wieder im Visier der Kriegsgegner: Das Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine. (Archivbild)
    Immer wieder im Visier der Kriegsgegner: Das Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Xinhua/Victor

    Russland hat das grösste Kernkraftwerk Europas kurz nach Beginn seines Angriffskriegs erobert und hält es seither besetzt. Beide Seiten machen sich gegenseitig für Angriffe auf das Kraftwerk oder Sabotage daran verantwortlich. Russland hat zuletzt immer wieder ukrainische Drohnenattacken beklagt.

    Wegen der Sicherheitsbedenken wurden die Reaktoren bereits 2022 heruntergefahren, müssen aber weiter gekühlt werden. Auf dem Gelände sind Beobachter der IAEA stationiert.

  • 17.39 Uhr

    Weiter russischer Druck in der Ostukraine

    Abseits der Kämpfe beim ukrainischen Vorstoss auf russisches Staatsgebiet bei Kursk haben russische Truppen ihre Angriffe im Osten der Ukraine fortgesetzt. Schwerpunkte der Kampfhandlungen lagen rund um Torezk und Pokrowsk, wie der ukrainische Generalstab in Kiew mitteilte.

    Zum eigentlichen Kampfgeschehen im Raum Kursk machte die Generalität in Kiew nur wenige Angaben. Im Lagebericht hiess es lediglich, dass russische Fernartillerie und Kampfflugzeuge das Gebiet um Sumy ins Visier nahmen. Diese Zone gilt als Aufmarschgebiet und Nachschubstrecke für die ukrainischen Verbände in der Region Kursk.

    Die heftigsten Kämpfe seien bei Pokrowsk am Rande des Donbass registriert worden. Insgesamt unternahmen die russischen Einheiten seit dem Morgen 26 Versuche, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgeschlagen worden. Eine unabhängige Bestätigung der Darstellungen war nicht mögliche.

    Bei Torezk versuchten russische Truppen demnach einmal mehr, zur Ortschaft Nju Jork (New York) vorzustossen. Auch diese Angriffe seien abgewehrt worden, hiess es. Daneben sei die Stadt Torezk Ziel russischer Luftangriffe geworden.

  • 15.20 Uhr

    Dutzende ukrainische Panzerfahrzeuge durchqueren Grenzregion Sumy

    Dutzende ukrainische Panzerfahrzeuge haben die ostukrainische Region Sumy durchquert, die an der Grenze zur Region Kursk in Russland liegt. AFP-Reporter sahen auf den Fahrzeugen Symbole in Form eines weissen Dreiecks – offenbar ein Zeichen dafür, dass diese Teil des Vorstosses der ukrainischen Armee in Kursk sind.

    Die ukrainischen Streitkräfte hatten am vergangenen Dienstag überraschend einen grossangelegten Vorstoss in das russische Grenzgebiet Kursk unternommen, bei dem sie mehrere Kilometer weit in die Region vordrangen. Ein Ziel des Angriffes sei es, den Krieg auf russisches Territorium «zu verlagern», hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj erklärt.

  • 14.19 Uhr

    Russland kündigt harte Reaktion auf Angriffe auf Grenzregion Kursk an

    Nach neuen ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Kursk hat Moskau eine harte Reaktion angekündigt. «Eine harte Reaktion der russischen Streitkräfte wird nicht lange auf sich warten lassen», erklärte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, im Onlinedienst Telegram. Sie kündigte an, die Auftraggeber und die Täter der «Verbrechen» in Kursk zu Rechenschaft zu ziehen.

    Ukrainische Verbände waren am Dienstag in die Grenzregion Kursk im Westen Russlands vorgerückt. In der Regionalhauptstadt Kursk wurden nach russischen Behördenangaben in der Nacht zum Sonntag 13 Menschen bei einem ukrainischen Luftangriff verletzt.

    Aussenministeriumssprecherin Maria Sacharowa: «Eine harte Reaktion der russischen Streitkräfte wird nicht lange auf sich warten lassen.»
    Aussenministeriumssprecherin Maria Sacharowa: «Eine harte Reaktion der russischen Streitkräfte wird nicht lange auf sich warten lassen.»
    Maxim Shipenkov/EPA/dpa

    Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte zudem mit, die russische Armee habe den Vormarsch der ukrainischen Truppen an mehreren Stellen gestoppt. Soldaten und Ausrüstung des Gegners seien teils 30 Kilometer von der Grenze entfernt attackiert worden.

    Versuche mobiler ukrainischer Verbände, mit gepanzerten Fahrzeugen tief auf russisches Gebiet vorzudringen, seien unterbunden worden. Dies betreffe etwa die Ortschaften Tolpino und Obschtschy Kolodes, die zwischen 25 und 30 Kilometer von der Grenze entfernt sind.

  • 13.32 Uhr

    Belarus meldet Verlegung von Panzern Richtung Ukraine

    Nach dem angeblichen Abschuss mehrerer ukrainischer Kampfdrohnen in Belarus verlegt das Verteidigungsministerium in Minsk nach eigenen Angaben nun Panzer an die Grenze. Das Ministerium veröffentlichte im Nachrichtenkanal Telegram ein Video, auf dem die Verladung von Panzern auf einen Schienentransport zu sehen ist. Die Einheiten seien in Bereitschaft versetzt worden, um Befehle auszuführen.

    Zuvor hatte Machthaber Alexander Lukaschenko die Verstärkung der Truppenteile im Raum Gomel und Mosyr im Südosten des Landes angeordnet. Sie sollten dort auf mögliche Provokationen von ukrainischer Seite reagieren.

    Lukaschenko hatte am Samstag über den mutmasslichen Abschuss von mehreren ukrainischen Flugzielen informiert. Die Flugabwehr sei in volle Bereitschaft versetzt worden, weil etwa zehn Flugobjekte aus der Ukraine in den Luftraum von Belarus im Osten des Landes im Gebiet Kostjukowitschy eingedrungen seien.

    Das Aussenministerium teilte mit, dies sei ein «gefährlicher Versuch, die derzeitige Konfliktzone in unserer Region auszuweiten». Belarus (ehemals Weissrussland) werde sein Recht auf Selbstverteidigung nutzen und auf jede Provokation oder feindliche Handlungen angemessen reagieren. Verteidigungsminister Viktor Chrenin hatte am Samstag mitgeteilt, dass auch eine Verlegung von ballistischen Raketen «Iskander» sowie «Polones»-Raketenwerfern in die Region befohlen worden sei.

    Belarus unterstützt Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon zu Kriegsbeginn vor fast zweieinhalb Jahren hatte das Land sein Gebiet russischen Truppen zur Verfügung gestellt, um von dort in den Norden der Ukraine einzumarschieren.

  • 13.15 Uhr

    800 Gleitbomben in einer Woche: Kiew will ATACMS-Freigabe

    Nach einem neuen tödlichen russischen Luftangriff in der Nähe von Kiew drängt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf den Einsatz westlicher Raketen auf dem Gebiet des Nachbarlandes. Russland habe auch keine Einschränkungen für den Einsatz seiner Raketen, deshalb müsse die Ukraine uneingeschränkte Fähigkeiten erhalten, sagte er laut einer Mitteilung im Nachrichtennetzwerk X.

    Dabei verurteilte Selenskyj auch den neuen russischen Luftangriff in der Nähe von Kiew. Bei dem «absichtlichen Terrorschlag» seien ein Vierjähriger und sein Vater getötet und ein 12 Jahre alter Junge verletzt worden.

    Während Selenskyj von einem möglichen russischen Angriff mit einer nordkoreanischen Rakete sprach, die nun untersucht werde, hatte sein Berater Andrij Jermak von einem Einschlag einer Drohne iranischer Bauart in dem Haus der Familie gesprochen. Rettungskräfte nannten in der Nacht auch einen Raketenschlag als Ursache.

    Selenskyj beklagte, Russland habe allein in der vergangenen Woche 30 Raketen und 800 Gleitbomben auf die Ukraine abgefeuert. Die Ukraine sei zwar dankbar für die westliche Hilfe bei der Flugabwehr. «Aber, um den russischen Terror wirklich zu stoppen, brauchen wir nicht nur eine vollumfängliche Flugabwehr, die all unsere Städte und Gemeinden schützt, sondern auch starke Entscheidungen von unseren Partnern – Beschlüsse, die die Einschränkungen für unsere Verteidigungsaktionen beenden», meinte Selenskyj.

    Die Ukraine hofft auf eine baldige Erlaubnis westlicher Verbündeter für den Einsatz von Raketen mit grösserer Reichweite gegen russisches Gebiet. Selenskyj hatte auch am Samstagabend gesagt, er habe grosse Erwartungen an die Entscheidungen dazu in den USA, Grossbritannien und Frankreich. Bisher gelten Beschränkungen für den Einsatz etwa von Raketen mit grösserer Reichweite gegen russisches Gebiet.

    Wenn die Ukraine die Raketen mit grösserer Reichweite unbegrenzt einsetzen könne, sagte Selenskyj weiter, dann werde der Krieg beendet. «Wir werden das gerechte Ende wirklich näher bringen», betonte er.

  • 11.50 Uhr

    ISW zu Kursk: Putin fürchtet um die Stabilität seines Systems

    Nach dem Einfall ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk spielt der Kreml nach Einschätzung westlicher Militärexperten den Ernst der Lage in der Region herunter.

    Die Region an der Grenze zur Ukraine sei nur zu einer Zone für Anti-Terror-Operationen und nicht zu einem Kriegsgebiet erklärt worden, um womöglich Panik in der russischen Gesellschaft zu verhindern, hiess es in einer vom Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington veröffentlichten Analyse.

    Kremlchef Wladimir Putin scheue die Ausrufung des Kriegszustandes, weil er um die Stabilität im Land fürchte, hiess es. Putin habe im Zuge seiner Invasion der Ukraine immer wieder gezeigt, dass er nicht bereit sei, die gesamte russische Gesellschaft in einen Kriegszustand zu versetzen, teilten die ISW-Experten mit.

    Wladimir Putin (rechts) hält am 9. August ein Treffen des Sicherheitsrats in der Residenz in Nowo-Ogarjowo bei Moskau ab.
    Wladimir Putin (rechts) hält am 9. August ein Treffen des Sicherheitsrats in der Residenz in Nowo-Ogarjowo bei Moskau ab.
    Bild: Imago

    Der Kremlchef will demnach neuen Unmut im Land wie bei den Protesten gegen die Mobilmachung im Herbst 2022 aus dem Weg gehen – auch aus Angst um die Stabilität seines Systems. Aus Protest gegen die Zwangsrekrutierung von Reservisten für den Krieg hatten damals Hunderttausende das Land verlassen.

    Russland hatte die Grenzgebiete Kursk, Belgorod und Brjansk in der Nacht zum gestrigen Samstag zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt. Damit bekommen das Militär und anderen Teile des Sicherheitsapparats deutlich mehr Befugnisse, Personal, Ausrüstung und Mittel.

    Das gilt als eine Vorstufe zur möglichen Verhängung des Kriegsrechts. Russische Militärblogger und auch der vor knapp einem Jahr bei einem Flugzeugabsturz gestorbene Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatten immer wieder das Kriegsrecht gefordert, um schlagkräftiger zu werden.

    Die Lage im Gebiet Kursk ist unübersichtlich. Die Behörden warnten vor Panik und forderten die Menschen auf, Ruhe zu bewahren. Vielerorts war Luftalarm zu hören, wie aus offiziellen Videos aus der Region hervorging. Der geschäftsführende Gouverneur, Alexej Smirnow, informiert auch in seinem Telegram-Kanal dauernd über den Raketenalarm und betonte, die Lage sei unter Kontrolle.

    Das russische Militär zog nach eigenen Angaben weitere Kräfte zusammen, um den ukrainischen Einmarsch zurückzuschlagen. Nach Einschätzung der ISW-Experten verlangsamte sich der ukrainische Vormarsch angesichts der russischen Truppenkonzentration im Gebiet Kursk.

    Trotzdem hielten die ukrainischen Streitkräfte zuvor gemeldeten Stellungen und hätten sich auch etwas weiter vorwärts bewegt, teilte das Institut unter Berufung auf russische Militärblogger und die Auswertung von Geodaten veröffentlichter Videos mit.

  • 10.21 Uhr

    «Weil der Feind andere Argumente nicht akzeptiert»

    Nach einem neuen tödlichen russischen Luftangriff in der Nähe von Kiew will die Ukraine Russlands militärische Infrastruktur dauerhaft vernichten. Um die Tötung von Zivilisten zu stoppen, sei es nötig, Russland die Fähigkeit zum Töten zu entziehen, sagte der Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in Kiew.

    Er veröffentliche ein Video, das Einsatzkräfte in einem Trümmerfeld zeigte. Die Russen hätten mit dem Angriff ein vier Jahr altes Kind und seinen Vater getötet – siehe Eintrag 7.30 Uhr Demnach schlug eine Drohne in das Haus der Familie ein. Zuvor hatten ukrainischen Behörden von einem russischen Raketenangriff berichtet.

    Andrij Jermak trifft am 15. Juni bei der Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock Kamala Harris.
    Andrij Jermak trifft am 15. Juni bei der Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock Kamala Harris.
    IMAGO/Bestimage

    «Es ist notwendig, seine militärische Infrastruktur zu zerstören, weil der Feind andere Argumente nicht akzeptiert», sagte Jermak über den russischen Angriffskrieg. Die Ukraine hofft dazu auf eine baldige Erlaubnis westlicher Verbündeter für den Einsatz von Raketen mit grösserer Reichweite auch gegen russisches Gebiet.

    Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, er habe grosse Erwartungen an die Entscheidungen dazu in den USA, Grossbritannien und Frankreich. «Wir freuen uns auf starke Beschlüsse, die den gerechten Frieden näherbringen.»

    Selenskyj-Intimus Jermak: Russland soll bei der nächsten Konferenz dabei sein.

    Selenskyj-Intimus Jermak: Russland soll bei der nächsten Konferenz dabei sein.

    15.06.2024

  • 9.15 Uhr

    Einblicke ins Drohnen-Trainingszentrum in Kiew

    In den sozialen Netzwerken macht dieses Video die Runde, das angeblich den Tag der Offenen Tür in einem ukrainischen Trainingszentrum für Drohnen-Piloten zeigt. Der Clip veranschaulicht gut, wie genau die Geräte gesteuert werden müssen.

    Im April war das Trainingszentrum in Kiew speziell für die Pilotinnen und Piloten von FPV-Drohnen (First Person View) eröffnet worden: Es gilt, Bedingungen wie an der Front zu erschaffen, zeigt dieser Beitrag:

  • 8.37 Uhr

    Kursk: Russe googelt ukrainische Hymne, um sie aus dem Fenster zu singen

    Bizarre Szene ein Kursk: Ein Russe hört, dass sich Schüsse nähern. Er googelt in seiner Not den Text der ukrainischen Hymne, um sie dann aus dem Fenster heraus zu singen.

    Es bleibt zu hoffen, dass die Finte ihm geholfen hat. Andererseits ist die ukrainische Armee nicht dafür bekannt, Zivilisten ins Visier zu nehmen. Bisher wurden nur zivile Opfer bekannt, die durch Trümmerteile verletzt worden sind – siehe Eintrag von 6.45 Uhr.

    Wie die ukrainischen Soldaten mit der Bevölkerung umgehen, beschreibt dieser Russe: Auch die ukrainische Hymne spielt dabei wieder eine Rolle.

  • 7.30 Uhr

    Vater und vierjähriger Sohn sterben bei Angriff nahe Kiew

    Infolge eines Raketenangriffs sind in einem Vorort der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes ein 35-jähriger Mann und dessen vier Jahre alter Sohn getötet worden. Drei weitere Menschen wurden demnach schwer verletzt.

    Raketenteile seien am Abend in Browary östlich von Kiew auf private Wohnhäuser gefallen, teilten die Helfer bei Telegram mit. Vater und Sohn seien dabei unter den Trümmern eines Gebäudes eingeschlossen worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 6.45 Uhr

    Selenskyj will Raketen gegen russisches Gebiet nutzen 

    Der ukrainische Präsident Selenskyj hat von den westlichen Partnern seines Landes erneut die Erlaubnis zum Einsatz der von ihnen gelieferten schweren Waffen – Raketen und Marschflugkörper – zu Angriffen tief auf russischem Staatsgebiet gefordert.

    «Wir erwarten von den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Frankreich Entscheidungen über die Langstreckenfähigkeit, die einen gerechten Frieden näher bringen werden», sagte Selenskyj.

    Abschuss einer ATACMS-Rakete in Fort Bragg North Carolina.
    Abschuss einer ATACMS-Rakete in Fort Bragg North Carolina.
    KEYSTONE

    Ohne diese Erlaubnis können die ukrainischen Streitkräfte gegen logistische und militärische Ziele auf russischem Gebiet lediglich Kampfdrohnen aus eigener Produktion einsetzen. Wegen der geringen Sprengkraft der unbemannten Flugkörper erzielen die Ukrainer nur selten grössere Erfolge.

  • 6.40' Uhr

    Moskau: Zivilisten in Kursk verletzt

    Bei erneuten Angriffen auf russischem Staatsgebiet ist in der Stadt Kursk ein Wohnhaus beschädigt worden.,Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens 13 Menschen verletzt, zwei von ihnen befänden sich in ernstem Zustand.

    Trümmerteile einer abgeschossenen ukrainischen Rakete seien auf das Gebäude gefallen und hätten einen Brand ausgelöst, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf den geschäftsführenden Gouverneur der Region, Alexej Smirnow.

    Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine verteidigt sich seit rund zweieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

  • Sonntag, 11 August, 6.30 Uhr

    Munition erreicht die Ukraine

    Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Selenskyj ein weiteres grosses Paket militärischer Hilfe aus den USA erhalten. Unter anderem seien seine Streitkräfte mit neuen Flugabwehrraketen, Artillerieraketen und Artilleriegranaten versorgt worden. «Wir bemühen uns um eine rechtzeitige Logistik, damit die Hilfe so schnell wie möglich an der Front ankommt», sagte Selenskyj.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Samstag, 10. August 2024

  • 23.27 Uhr

    Ukrainische Streitkräfte sollen in Belgorod eingedrungen sein

    Ukrainische Truppen sind offenbar in die russische Oblast Belgorod eingedrungen. Gleichzeitig dauert der Einmarsch in die Oblast Kursk andauert. das berichten ukrainische Medien unter Berufung auf ein Video.

    In der Aufzeichnung stehen ünf uniformierte Männer mit blauen Armbinden vor dem Gebäude, während einer von ihnen sagt: «Ich wünsche Ihnen Gesundheit. Das 252. Bataillon befindet sich im Dorf Poroz, Oblast Belgorod Ruhm für die Ukraine!» Die Soldaten in dem Video halten die Flagge des Bataillons und eine georgische Flagge, und auf dem Schild am Gebäude hinter ihnen steht «Porozovsky Village Club».  Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 20.42 Uhr

    Selenskyj spricht erstmals über Offensive bei Kursk

    Wenige Tage nach Beginn des ukrainischen Vorstosses auf russisches Staatsgebiet bei Kursk hat Präsident Wolodymyr Selenskyj erstmals direkt Stellung zu dem Angriff bezogen. Verteidigungsminister Olexander Syrskyj habe ihm über «die Vorverlagerung des Krieges in das Gebiet des Aggressors» berichtet, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

    Die Ukraine beweise damit, «dass sie wirklich in der Lage ist, für Gerechtigkeit zu sorgen, und garantiert genau den Druck aufzubauen, der nötig ist – Druck auf den Aggressor». Über den aktuellen Stand des Vorstosses der ukrainischen Truppen auf russisches Gebiet machten weder Selenskyj noch die Militärs in Kiew genauere Angaben.

    In den vergangenen Tagen hatte Selenskyj lediglich indirekt Andeutungen zu dem Angriff in Richtung Kursk gemacht.

  • 20.26 Uhr

    Ukraine meldet Angriff auf russischen Gasturm: etwa 40 Tote

    Die ukrainischen Marinestreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einem Gasförderturm im Schwarzen Meer etwa 40 russische Soldaten getötet. Kräfte der Marine und des Militärgeheimdienstes hätten die Stelle, an der der Gegner Personal und Ausrüstung versammelt hatte, angegriffen, berichteten ukrainische Medien nach Angaben der Kriegsflotte. Die Besatzer wollten den Turm demnach für Störsignale der Navigation über Satelliten nutzen, was die zivile Seefahrt in Gefahr gebracht hätte.

    «Wir können so etwas nicht zulassen», sagte Dmytro Pletentschuk der Internetzeitung «Ukrajinska Prawda». Zivilisten seien auf der Gasförderplattform, die ausser Betrieb ist, nicht gewesen, hiess es. Die Raketen- und Artillerieeinheiten der Küstenstreitkräfte hätten den Schlag ausgeführt. Auf einem veröffentlichten Video war eine schwere Explosion zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen war von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

    Es sei nicht die erste Operation dieser Art gewesen, sagte Pletentschuk. Der Feind habe den Turm schon in der Vergangenheit genutzt, um etwa die Navigation von Getreidefrachtern zu stören. Der Marineoffizier betonte, dass die Entscheidung für den Angriff für die Sicherheit der zivilen Schifffahrt getroffen worden sei.

  • 17.32 Uhr

    Russland evakuiert Zehntausende Zivilisten bei Kursk

    Angesichts der schweren Kämpfe beim Vorstoss der ukrainischen Streitkräfte auf russisches Staatsgebiet hat der regionale Zivilschutz bereits Zehntausende Menschen evakuiert. Es seien bereits rund 76’000 Zivilisten aus dem Grenzgebiet evakuiert und in anderen Regionen Russlands untergebracht worden, teilte der Zivilschutz nach Angaben der Staatsagentur Tass mit.

    Zum eigentlichen Kampfgeschehen lagen weder von russischer noch ukrainischer Seite Angaben vor. Die ukrainische Aufklärung teilte lediglich mit, dass Russland mit der Verlegung einer Brigade Marineinfanterie von der besetzten Halbinsel Krim in die Region Kursk begonnen habe. Ein Teil der Fahrzeugkolonne sei bereits bei der Anfahrt zerstört worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    In der gesamten Region Kursk wurde Raketenalarm ausgelöst. Der geschäftsführende Gouverneur Alexej Smirnow warnte auf der Plattform Telegram vor den möglichen Gefahren und forderte die Bevölkerung auf, möglichst Schutzräume aufzusuchen.

  • 17.28 Uhr

    Belarus warnt Ukraine vor weiterer Eskalation

    Nach dem angeblichen Eindringen ukrainischer Kampfdrohnen in belarussischen Luftraum hat das Aussenministerium in Minsk vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. Derartige «kriminelle Handlungen» könnten zu einer radikalen Eskalation der Lage führen, teilte das belarussische Aussenministerium nach Angaben der Staatsagentur Belta mit. Sie seien zudem ein «gefährlicher Versuch, die derzeitige Konfliktzone in unserer Region auszuweiten». Belarus (ehemals Weissrussland) werde sein Recht auf Selbstverteidigung nutzen und auf jede Provokation oder feindliche Handlungen angemessen reagieren.

    Machthaber Alexander Lukaschenko hatte zuvor über den mutmasslichen Abschuss von mehreren ukrainischen Flugzielen informiert. Die Flugabwehr sei in volle Bereitschaft versetzt worden, weil etwa zehn Flugobjekte aus der Ukraine in den Luftraum von Belarus im Osten des Landes im Gebiet Kostjukowitschy eingedrungen seien, sagte Lukaschenko am Samstag über den Vorfall am Vorabend.

  • 14.34 Uhr

    Ukraine meldet Angriff auf russischen Nachschubkonvoi in Kursk

    Das ukrainische Militär berichtet über einen Angriff auf einen russischen Militärkonvoi auf dem Weg in die umkämpfte Kursk-Region. Bei dem Präzisionsangriff auf die Kolonne mit militärischer Ausrüstung sollen bis zu 490 russische Soldaten getötet worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 14.06 Uhr

    Kiew kontert Belarus-Vorwürfe

    Kiew hat die Vorwürfe aus Belarus zurückgewiesen – siehe vorheriger Eintrag: Sie seien ein Vorwand, um Waffen an die Grenze zur Ukraine zu bringen und Druck auszuüben. So solle Wladimir Putin geholfen werden, der durch Kiews Vorstoss in Kursk in Bedrängnis ist.

  • 13.07 Uhr

    Lukaschenko meldet Abschuss ukrainischer Flugobjekte

    In Belarus hat Machthaber Alexander Lukaschenko über den mutmasslichen Abschuss von mehreren ukrainischen Flugzielen informiert.

    Die Flugabwehr sei in volle Bereitschaft versetzt worden, weil etwa zehn Flugobjekte aus der Ukraine in den Luftraum von Belarus im Osten des Landes im Gebiet Kostjukowitschy eingedrungen seien, sagte Lukaschenko heute über den Vorfall am Vorabend. «Die Streitkräfte der Ukraine haben gegen alle Verhaltensregeln verstossen und den Luftraum der Republik Belarus verletzt», sagte Lukaschenko staatlichen Medien zufolge.

    «Wir vermuten, dass es sich um Kampfdrohnen handelte», sagte Lukaschenko. Es seien auch Flugzeuge und ein Hubschrauber neben der Flugabwehr am Boden im Einsatz gewesen. Überprüfbar waren die Angaben nicht von unabhängiger Seite.

    Der Machthaber, der als letzter Diktator Europas gilt, gehört zu den wichtigsten Unterstützern des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Lukaschenko hatte zu Beginn des Kriegs vor fast zweieinhalb Jahren auch russische Truppen im Süden von Belarus in den Norden der Ukraine einmarschieren lassen.

  • 12.13 Uhr

    Militär-Blogger widersprechen Kreml

    Russische Militär-Blogger haben offenbar bestätigt, dass der Gegner das Dorf Poroz in Oblast Belgorod eingenommen haben – siehe Eintrag 9.07 Uhr. 

    Im Gegensatz zum Kreml – siehe Eintrag 10.19 Uhr – schreiben sie weiter, die Lage im Oblast Kursk sei mitnichten stabil: Demnach würde die ukrainische Armee Kräfte über die bisher eingeschlagenen Routen nachziehen und weiter vorrücken.

  • 11.58 Uhr

    So sieht es aus, wenn 700 Gleitbomben explodieren

    Ukrainische Kräfte haben am 9. August den Militär-Flugplatz in Lipezk mit Drohnen angegriffen, der rund 450 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Russische Behörden haben berichtet, ein Feuer sei ausgebrochen und die Energie-Versorgung beeinträchtigt worden. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst stellt die Sache jedoch anders dar.

    Demnach hat der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) in Kooperation mit der Armee ein Munitionslager getroffen, in dem mehr als 700 Gleitbomben gelagert wurden, und eine Ketten-Reaktion ausgelöst, berichtet der «Kyiv Independent».

    Nun zeigen Satellitenaufnahmen das Ausmass der Zerstörung, die zumindest belegt, dass dort es dort extreme Explosionen gab: Von dem Munitionsdepot ist nichts übrig.

  • 10.19 Uhr

    Moskau will Lage in Kursk «stabilisiert» haben

    Nach dem Einfall ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk dauern die Kämpfe dort in zahlreichen Ortschaften an. Russische Militärblogger sprachen von einer unruhigen Nacht und Versuchen der ukrainischen Streitkräfte, «einen Blitzkrieg» fortzusetzen. Aus der Ukraine selbst gab es weiter keine Angaben zu der Operation, die am 6. August begonnen hat.

    Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Morgen ein weiteres Video, das eine Verstärkung der Militärpräsenz in der Region zeigen soll. Zu sehen waren Panzer, die Kampfstellungen beziehen sollten, um ukrainische Truppen zu zerstören. Die Aufnahmen waren nicht unabhängig überprüfbar. Das Ministerium meldete auch zahlreiche abgewehrte ukrainische Drohnenangriffe im Raum Kursk.

    «Im Moment hat sich die Lage stabilisiert», schrieb der Militärblogger Alexander Chartschenko in einem vom Telegram-Kanal Rybar veröffentlichten Lagebericht. Russische Einheiten kämen voran. «Sudscha steht, das Kommando unternimmt alle Anstrengungen, die Stadt vom Gegner zu säubern», teilte Chartschenko mit Blick auf einen Ort in der Region Kursk nahe der ukrainischen Grenze mit.

    Und weiter: «Wenn der Gegner nicht noch bedeutende Kräfte unerwartet an einem Ort einsetzt, dann kann man sagen, dass der Höhepunkt der Krise überwunden ist.» Die russische Führung erklärte in der Nacht die Regionen Kursk, Brjansk und Belgorod zu Sonderzonen für Anti-Terror-Operationen.

    Das erweitert die Befugnisse des Verteidigungsministeriums und anderer Teile des Sicherheitsapparats für ein härteres Vorgehen. Diesen Schritt hatten Militärblogger bereits nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine 2022 gefordert.

    Nach Einschätzung des Instituts für Kriegsstudien (ISW) in Washington versucht das russische Verteidigungsministerium weiter darauf zu verzichten, Truppen von der Front in der Ukraine selbst abzuziehen, um Einheiten in Kursk zu verstärken.

  • 9.07 Uhr

    Ukrainer erobern offenbar Dorf im Oblast Belgorod

    Das 252. Bataillon der ukrainischen Territorialverteidigung hat nach eigenen Angaben den Ort Poroz eingenommen. Das Dorf liegt zwei Kilometer hinter der ukrainischen Grenze. Erwähnenswert ist das, weil sich Kiews Vorstoss auf gegnerisches Kernland damit auf den Oblast Belgorod ausgedehnt hat.

    Lage von Poroz zwischen Sumy und Charkiw.
    Lage von Poroz zwischen Sumy und Charkiw.
    Google Earth

    Russische Kanäle berichten angeblich, die Ukrainer seien unter Schützenhilfe ihrer Artillerie vorgerückt. Soldaten posteten ein Video, dass sie vor einem lokalen Gebäude zeigt. Es ist aber nicht verifizierbar, wann der Clip aufgenommen worden ist.

  • 7.20 Uhr

    Kursk: Selenskyj bedankt sich für Gefangene zum Austauschen

    Die ukrainische Führung äusserte sich weiter nicht zum Vormarsch ihrer Armee mit Panzern und Artillerie auf russischem Gebiet. Selenskyj dankte aber in seiner Videobotschaft gestern Abend den Soldaten, die russische Gefangene gemacht hätten.

    «Das ist äusserst wichtig, und in den vergangenen drei Tagen war es besonders erfolgreich», sagte er. Wenn der Austauschfonds gefüllt sei, könne man weitere ukrainische Gefangene aus Russland freibekommen. Seit Beginn des Vorstosses am 6. August hatte es mehrere Videos gegeben mit Aufnahmen, wie Gruppen russischer Soldaten gefangen genommen werden. Dazu zählten auch Grenzschützer am Übergang Sudscha.

    Ukraine-Krieg: Video zeigt ausgebrannte russische Militärlaster in Kursk

    Ukraine-Krieg: Video zeigt ausgebrannte russische Militärlaster in Kursk

    Diese Video-Aufnahmen sind über soziale Medien veröffentlicht und von der Nachrichtenagentur Reuters verifiziert worden. Der Film zeigt einen Konvoi ausgebrannter russischer Militärlastwagen in der südrussischen Grenzregion Kursk. Die Fahrzeuge stehen entlang einer grossen Strasse. Auf dem Video sind rund 15 Lastwagen zu sehen.

    10.08.2024

    Zur militärischen Lage in diesem Kampfgebiet gab es weiter nur wenige verlässliche Angaben. Über den ukrainischen Fernsehsender Hromadske verbreitete sich ein Video, das ukrainische Soldaten an der Gasmesstation Sudscha zeigte. Von dort führt eine wichtige russische Erdgaspipeline in Richtung Ukraine und Zentraleuropa. Im russischen Militärblog Rybar hiess es, die Lage habe sich seit den Vortagen stabilisiert. «Aber es ist zu früh zu sagen, dass wir die Initiative übernommen haben.»

    Aus der Sorge vor ukrainischen Späh- und Sabotagetrupps wurden die russischen Gebiete Kursk, Brjansk und Belgorod zu Zonen mit Anti-Terror-Operationen erklärt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Dies sind die drei Gebiete, in denen sich russische und ukrainische Kräfte direkt an der Grenze gegenüberstehen. Die Sicherheitsorgane bekommen zur Terrorabwehr weitere Befugnisse.

  • 7.10 Uhr

    AKW Kursk: IAEA fordert maximale Zurückhaltung

    Angesichts des ukrainischen Vorstosses auf das russische Gebiet Kursk warnt die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA vor möglichen Gefahren für das dortige Kernkraftwerk. Der IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi rief beide Seiten auf, sich an die Regeln für nukleare Sicherheit in Konfliktgebieten zu halten.

    Es werde von «signifikanten militärischen Aktivitäten» in der Region berichtet, sagte Grossi in Wien. «Zu diesem Zeitpunkt möchte ich an alle Seiten appellieren, sich maximal zurückzuhalten, um einen nuklearen Unfall mit potenziell ernsten Strahlungsfolgen zu vermeiden.»

    Wegen des Kernkraftwerks Kursk rief Grossi als Leiter der Atomenergie-Behörde Russland wie der Ukraine die Grundsätze für die Sicherheit von nuklearen Anlagen in Krisengebieten ins Gedächtnis. Und er erinnerte an die zusätzlichen Regeln, die für das russisch besetzte AKW Saporischschja in der Südukraine aufgestellt worden seien «und die auch auf diesen Fall anwendbar sind». Es spiele keine Rolle, wo ein Kernkraftwerk liege.

    Das AKW Kursk ist vom selben Typ wie der Reaktor in Tschernobyl.
    Das AKW Kursk ist vom selben Typ wie der Reaktor in Tschernobyl.
    Bild: Imago

    Obwohl völlig unklar ist, ob der ukrainische Vormarsch auf das AKW Kursk zielt, wuchs dort die Nervosität. Die russische Nationalgarde verstärkt seit Mittwoch den Schutz der Atomanlage in der Stadt Kurtschatow, die etwa 60 Kilometer von der Grenze entfernt liegt.

    Die weitesten Vorstösse ukrainischer Trupps, von denen ohne Bestätigung berichtet wurde, reichten nur gut halb so weit nach Russland hinein. Doch aus dem Werk wurde vorübergehend ein Teil der Arbeiter abgezogen, die dort an zwei neuen Reaktoren bauen, wie das Bauunternehmen Atomstrojeksport mitteilte.

    In der Stadt Kurtschatow und dem Umland fiel wegen eines ukrainischen Drohnentreffers der Strom aus. Das teilte der kommissarische Gouverneur von Kursk, Alexander Smirnow, auf Telegram mit. Russland teilte außerdem der IAEA mit, dass auf dem Gelände des AKW Teile ukrainischer Raketen gefunden worden seien.

    Einen direkten Beschuss habe es aber nicht gegeben, hiess es in einem Schreiben der russischen Vertretung bei den internationalen Organisationen in Wien. Die Angaben zu diesem Fund waren nicht unabhängig überprüfbar.

  • 7 Uhr

    70 Gefechte an der Front

    Der ukrainische Generalstab sprach in seinem Abendbericht von 70 Gefechten entlang der Front im Osten und Süden des Landes. Auch wenn die genaue Zahl nicht überprüfbar ist, liegt sie doch niedriger als im Vergleich der vergangenen Tage. Besonders heftig gekämpft wurde demnach am Frontabschnitt Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk.

  • Wir beenden den Ticker am Freitag, 9. August 2024

  • 22.58 Uhr

    Russland sperrt Nachrichten-App Signal

    Die russische Kommunikationsaufsicht hat die Nachrichten-App Signal gesperrt. Signal habe «gegen die Vorschriften der russischen Gesetzgebung» verstossen, die einzuhalten seien, damit Signal nicht «für terroristische und extremistische Zwecke» genutzt werde, teilte die staatliche Behörde Roskomnadsor am Freitag mit.

    Signal verwendet eine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, wodurch die russische Regierung Nachrichten nicht ohne Weiteres abfangen kann. Die russischen Behörden gehen verstärkt gegen unabhängige Medien vor, seit Staatschef Wladimir Putin im Februar 2022 Soldaten in die Ukraine schickte. Zahlreiche unabhängige russischsprachige Medien, die dem Kreml kritisch gegenüberstehen, wurden gesperrt. Auch der Zugang zu Twitter, dem heutigen X, sowie Facebook und Instagram wurde blockiert.

  • 21.37 Uhr

    Bauarbeiter werden aus AKW Kursk abgezogen

    Wegen des Vordringens ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk werden Arbeiter von der Baustelle für zwei neue Atomreaktoren im Kernkraftwerk Kursk abgezogen. Die Zahl der Bauarbeiter werde vorübergehend reduziert, teilte die Firma Atomstrojeksport mit, eine Tochter des staatlichen russischen Nuklearkonzerns Rosatom. Die anderen Fachkräfte setzten die Arbeit wie geplant fort.

  • 20.49 Uhr

    USA geben weitere Militärhilfe für Ukraine frei

    Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe im Umfang von rund 125 Millionen US-Dollar (rund 108 Millionen Franken) zur Verfügung. Enthalten seien «Abfangraketen für die Luftverteidigung, Munition für Raketensysteme und Artillerie, Mehrzweckradare und Panzerabwehrwaffen», teilte US-Aussenminister Antony Blinken mit.

    Die USA stellen laut Aussenminister Antony Blinken der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung.
    Die USA stellen laut Aussenminister Antony Blinken der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung.
    Bild: dpa

    Es handelt sich demnach um das zehnte Paket dieser Art. In den vergangenen Monaten hatten die USA Stück für Stück mehrere Tranchen bereitgestellt, nachdem der US-Kongress Ende April neue Mittel im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (rund 52,8 Milliarden Franken) für Kiew freigegeben hatte.

  • 18.39 Uhr

    Kiew schreibt «Ruhm der Ukraine!» auf neue Banknoten

    Die ukrainische Zentralbank hat das Design aller ukrainischer Banknoten um die nationale Losung «Ruhm der Ukraine! Den Helden Ruhm!» ergänzt. Geld sei nicht nur Wertmassstab und Zahlungsmittel, sondern auch ein Symbol des Staates, das jeder täglich in der Hand halte, sagte Zentralbankchef Andrij Pyschnyj gemäss einer Mitteilung in Kiew.

    «Um die Standhaftigkeit unseres Volkes zu würdigen und diesen Wendepunkt in der Entstehung der ukrainischen Nation, in der wir heute leben, festzuhalten, fügen wir allen Banknoten unsere Losung hinzu, die in der ganzen Welt zu hören ist», so Pyschnyj. Die Änderung soll den kommenden 33. Unabhängigkeitstages am 24. August würdigen, hiess es.

    Begonnen wurde mit den Geldscheinen für 1000 (rund 22,3 Euro) und 500 Hrywnja. Es folgen alle übrigen Nominale von 200, 100, 50 und 20 Hrywnja. Die Losung werde in der obersten rechten Ecke der Banknoten platziert. Das übrige Aussehen der Scheine bleibt demnach unverändert.

  • 18.21 Uhr

    Kiewer Buchhalterin mit Millionen Euro im Auto gestoppt

    Ukrainische Ermittler gegen Wirtschaftskriminalität haben über 4,7 Millionen Euro Schwarzgeld im Kofferraum des Autos einer Firmenbuchhalterin entdeckt. «Die Frau konnte die Herkunft des Geldes nicht erklären», teilte die Ermittlungsbehörde des Gebiets Kiew mit. Bilder zeigten die Ermittler vor einem geöffneten Kofferraum, in dem sich Geldbündel auftürmten.

    Es handele sich dabei um ein Unternehmen, das allein in den Jahren 2022 und 2023 Lebensmittel für umgerechnet über 320 Millionen Euro an die ukrainische Armee geliefert habe. Die Steuerbelastung sei dabei über einen fiktiven Kredit gesenkt worden. Es werde wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung in besonders hohem Ausmass ermittelt. Den Beteiligten drohen bis zu acht Jahren Gefängnis.

  • 14.02 Uhr

    Tote nach russischem Raketenschlag gegen Supermarkt

    Bei einem russischen Raketenangriff sind in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka nach Behördenangaben mindestens zehn Menschen getötet und 35 verletzt worden. «Ein Schlag der russischen Terroristen auf einen gewöhnlichen Supermarkt und eine Post. Menschen sind unter den Trümmern», schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Die Rettungsarbeiten dauern an.

    Der Staatschef sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Nach Angaben des Innenministeriums brach ein Brand auf gut 1000 Quadratmetern aus. Kostjantyniwka ist nur etwas mehr als zehn Kilometer von der Frontlinie zwischen ukrainischen und russischen Truppen entfernt.

  • 13.07 Uhr

    Kämpfe in Kursk: Russland ruft nationalen Notstand aus

    Die russischen Streitkräfte kämpfen im Gebiet Kursk nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau weiter gegen einen Vormarsch ukrainischer Truppen. Die Behörden stuften den bereits geltenden Ausnahmezustand in der russischen Grenzregion zur Ukraine zu einem nationalen Notstand hoch.

    Die Kämpfe in der Region Kursk hinterlassen eine Welle der Verwüstung.
    Die Kämpfe in der Region Kursk hinterlassen eine Welle der Verwüstung.
    Bild: Keystone/AP/Acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel

    Mit Flugzeugen und Artillerie seien ukrainische Versuche, tief ins Gebiet Kursk vorzudringen, zurückgeschlagen worden, hiess es in dem Moskauer Militärbericht. Seit Beginn des ukrainischen Angriffs am Dienstag hätten die Truppen Kiews bis zu 945 Soldaten und 102 Stück Panzertechnik verloren, darunter 12 Panzer. Die Rede war auch von westlicher Militärtechnik. Zerstört worden seien etwa fünf Radschützenpanzer vom US-Typ Stryker.

    Die russischen Militärangaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Nach Darstellung des Ministeriums gab es Kämpfe in mehreren Siedlungen des Gebiets Kursk, darunter auch im westlichen Teil der Stadt Sudscha.

    Allein innerhalb von 24 Stunden hätten die ukrainischen Streitkräfte 280 Mann und 27 Einheiten Technik verloren. Zu den Verlusten auf russischer Seite gab es keine offiziellen Angaben, Militärblogger bestätigten aber den Tod vieler Soldaten.

  • 6.58 Uhr

    Russische Region ruft Notstand aus

    Nach einem ukrainischen Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz bei Lipezk ist es zu massiven Explosionen gekommen. Um die Stadt Lipezk sei zur Beseitigung der Folgen der Explosionen der Notstand erklärt worden, teilte Gouverneur Igor Artamonow bei Telegram mit. Vier Dörfer um den Militärflughafen wurden evakuiert. In Lipezk und Umland wurde der öffentliche Nahverkehr gestoppt. Es kam wegen Schäden an einer Energieanlage zu Stromausfällen. Infolge der Angriffe seien sechs Menschen verletzt worden. Der Militärflughafen liegt gut 280 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

    Luftalarm wurde ebenfalls in den benachbarten Gebieten Kursk, Brjansk, Belgorod und Woronesch ausgelöst. Über 70 Drohnen seien abgefangen worden, teilten die Behörden mit. Über Kursk seien zudem weitere vier Raketen abschossen worden. In dem Gebiet an der Grenze zur Ukraine finden Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Truppen statt. Ukrainische Truppen sollen seit einem Angriff vom Dienstag mehrere russische grenznahe Ortschaften kontrollieren.

  • 5.37 Uhr

    Feuer auf Militärflugplatz in russischer Region Lipezk

    Auf einem Militärflugplatz in der russischen Region Lipezk ist nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen ein Feuer ausgebrochen. Das meldeten Ria Nowosti und Tass am Freitagmorgen.

    Angaben zur Ursache des Feuers machten sie zunächst nicht. Lipezk liegt rund 300 Kilometer entfernt von der Grenze zur Ukraine.

    Kurz zuvor kündigte der örtliche Gouverneur Evakuierungen angesichts eines «massiven» Drohnenangriffs nahe der Stadt Lipezk an.

  • 5.21 Uhr

    Putin soll nichts von ukrainischem Truppenaufmarsch gewusst haben

    Der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Videoschalte mit dem geschäftsführenden Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexej Smirnow, nach dem Vorstoss der Ukraine in russisches Staatsgebiet. (8. August 2024)
    Der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Videoschalte mit dem geschäftsführenden Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexej Smirnow, nach dem Vorstoss der Ukraine in russisches Staatsgebiet. (8. August 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Gavriil Grigorov/Sputnik/Kremlin Pool

    Waleri Gerassimow, Generalstabschef der russischen Armee, hat möglicherweise Geheimdienstwarnungen ignoriert, wonach sich ukrainische Streitkräfte nahe der Grenze zum Gebiet Kursk sammelten, berichtet der US-Nachrichtendienst Bloomberg unter Berufung auf eine Quelle aus dem Umfeld des Kremls.

    Ukrainische Streitkräfte überquerten am 6. August die Grenze zur Region Kursk. Seither wird auch auf russischem Staatsgebiet gekämpft. Dem Bericht zufolge hätten sich die ukrainischen Streitkräfte schon zwei Wochen vor dem Beginn ihrer Offensive angefangen, nahe der Grenze zur Region Kursk zu sammeln. Der russische Präsident Wladimir Putin sei nicht über den Truppenaufmarsch informiert worden.

  • 3.33 Uhr

    Russland meldet ukrainischen Grossangriff mit Drohnen

    Die russischen Behörden melden einen grossangelegten ukrainischen Drohnenangriff auf die rund 200 Kilometer von der Grenze entfernte Region Lipezk im Südwesten Russlands. «Lipezk ist einer massiven Drohnenattacke ausgesetzt», wurde der Gouverneur des Gebiets, Igor Artamonow, von der russischen Staatsgagentur Tass zitiert. «Die Luftabwehr arbeitet dagegen an», hiess es demnach auf seiner Telegram-Seite.

    Beim Absturz einer Drohne sei laut Artamonow eine Elektrizitätsanlage beschädigt worden, in der Folge gebe es Stromausfälle. Ausserdem sei es fernab ziviler Infrastruktur zu einer «Explosion von Gefahrenstoffen» gekommen. Rettungskräfte seien im Einsatz.

    Heftige Explosionen und Brände soll es in der Nacht auch in der russischen Ortschaft Rylsk im Raum Kursk gegeben haben, wie das ukrainische Nachrichtenportal «Kyiv Independent» unter Berufung auf Russland-freundliche Telegram-Kanäle berichtete. Die Ursache der Explosionen sei noch unklar.

    Die Angaben von russischer Behördenseite liessen sich nicht unabhängig bestätigen. Vonseiten der Ukraine gab es zunächst keine offizielle Bestätigung der Angriffe.

    Eine russische Kamikaze-Drohne trifft einen ukrainischen Schützenpanzerwagen, der in das russische Gebiet Kursk vorgedrungen ist. (8. August 2024) 
    Eine russische Kamikaze-Drohne trifft einen ukrainischen Schützenpanzerwagen, der in das russische Gebiet Kursk vorgedrungen ist. (8. August 2024) 
    Bild: Keystone/Sputnik
  • 2.55 Uhr

    Auch Region Belgorod meldet erneut Beschuss

    Auch die grenznahe russische Region Belgorod hat erneut Beschuss von ukrainischer Seite gemeldet, darunter mit Drohnen. Die russische Flugabwehr habe einige Ziele zerstört, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Eine Frau und ein Mann seien verletzt, mehrere Wohnungen und Gebäude beschädigt worden. Nach Darstellung Gladkows gab es auch Einschläge von Sprengsätzen in der Stadt, vier Autos seien dabei in Brand geraten.

    Auch die Stadt Schebekino sei von ukrainischen Streitkräften beschossen worden, sagte Gladkow. Ein Mann wurde demnach mit Verletzungen in ein Spital gebracht. Es gebe Schäden an zehn Häusern, zerschlagene Fenster, an Fassaden, Dächern und Zäunen.

    Die Region Belgorod kommt seit dem Durchbruch von Kämpfern von ukrainischer Seite im vergangenen Jahr nicht zur Ruhe. Anders als in Kursk, wo erstmals reguläre Truppen Kiews im Einsatz sind, bekannten sich zur Invasion im Gebiet Belgorod im vorigen Jahr Freiwilligenverbände mit Russen, die an der Seite ukrainischer Truppen kämpfen, zu dem Vorstoss.

    Gouverneur Gladkow zeigte sich bei einem Treffen mit Bürgern, die damals ihr Hab und Gut durch den Beschuss verloren. Demnach warten viele Menschen immer noch auf eine Entschädigung.

    Die Regionen und auch Putin stehen unter besonderem Handlungsdruck, weil sie immer wieder Versprechen abgegeben haben, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen. Viele fühlen sich im Stich gelassen. «Die Leute machen sich natürlich grosse Sorgen, was mit ihren Häusern wird, wo sie wohnen und arbeiten werden in Zukunft und wann sie den Schlüssel für eine neue Wohnung bekommen», sagte Gladkow. Diese Fragen sollten schnell gelöst werden.

    Seit Russland am 24. Februar 2022 seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte, bekommen besonders in den Grenzregionen auch Russen die Kriegsfolgen immer wieder zu spüren. Die Schäden stehen meist in keinem Vergleich zu den verheerenden Zerstörungen und den vielen Toten und Verletzten auf ukrainischer Seite durch die russischen Angriffe.

  • 1.30 Uhr

    Russisches Gesundheitsministerium: Mehr als 60 Verletzte

    Nach Angaben des russischen Gesundheitsministeriums ist die Zahl der verletzten Zivilisten im Gebiet Kursk weiter angestiegen – auf inzwischen 66 seit Beginn der Invasion. Die Zahl der Toten wurde mit fünf angegeben. Kremlchef Putin liess sich in einer Videoschalte vom geschäftsführenden Kursker Gouverneur Alexej Smirnow über die Lage informieren. Er wies an, Bedürftigen umgerechnet rund 100 Franken Soforthilfe auszuzahlen.

    Tausende Menschen flohen aus den grenznahen Ortschaften, wo laut Behörden viele Häuser durch Beschuss zerstört wurden. Viele kamen nach offiziellen Angaben in Notunterkünften oder bei Verwandten und Bekannten unter. Die Lage galt weiter als gespannt.

  • Freitag, 9. August 2024, 1 Uhr

    Ukrainische Militärhelikopter dringen in Gebiet Kursk ein

    Im Gebiet Kursk sind die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Soldaten in den vierten Tag gegangen. Laut russischen Militärbloggern festigten die Ukrainer am Donnerstag teils ihre Stellungen, darunter in der grenznahen Stadt Sudscha. Es gab Berichte über ukrainische Militärhelikopter, die in das Gebiet eindrangen, um Nachschub zu liefern und Verletzte abzutransportieren.

    Die Blogger sprachen von einer sehr schwierigen Lage, berichteten aber mit zunächst nicht überprüfbaren Fotos und Videos auch über die Ankunft zahlreicher Kampfverbände. Damit begännen nun auch aktive Gegenangriffe, hiess es. Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hatte die Zerschlagung der ukrainischen Truppenverbände angekündigt.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 8. August 2024

  • 23.32 Uhr

    Pentagon: Vorstoss der Ukraine in das Gebiet Kursk steht im Einklang mit US-Politik

    Der Einmarsch der Ukraine in die russische Region Kursk sei «im Einklang mit unserer Politik», sagt die stellvertretende Pressesprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh, laut dem Nachrichtenportal «Kyiv Independet» bei einer Pressekonferenz. Auf die Frage, ob die Ukraine von den USA gelieferte Waffen einsetzen kann, antwortet Singh, dass die USA «die Ukraine von Anfang an dabei unterstützt haben, sich gegen Angriffe zu verteidigen, die über die Grenze kommen.»

  • 20.30 Uhr

    Selenskyj: Russland soll den Krieg spüren

    Nach dem Vorstoss ukrainischer Truppen in der russischen Grenzregion im Gebiet Kursk gibt es aus Kiew nun erste mögliche Erklärungen zu dem Überraschungsangriff. «Russland hat den Krieg in unser Land gebracht und soll spüren, was es getan hat», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Der Staatschef erwähnte die Kämpfe ukrainischer Soldaten auf russischem Gebiet im Raum Kursk nicht. Er sagte aber, dass das Land so schnell wie möglich einen gerechten Frieden erreichen wolle.

    Der Berater in Selenskyjs Büro, Mychajlo Podoljak, wies auf die internationale Reaktion zum ukrainischen Angriff auf die Region Kursk hin. Die Reaktion sei «absolut ruhig, ausgewogen, objektiv» und richte sich nach dem «Geist des internationalen Rechts» und nach den «Prinzipien der Führung eines Verteidigungskrieges», teilte Podoljak bei Telegram mit. Zuvor hatte etwa die EU erklärt, die Ukraine habe in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Angriffskrieg das Recht, auch das Gebiet des Aggressors zu attackieren.

    «Das Unmögliche ist möglich geworden, und die mythische russische Brutalität und Masslosigkeit haben sich nun gegen Russland selbst gewendet», sagte Podoljak zur Lage in Kursk. Ein grosser Teil der Weltgemeinschaft halte Russland inzwischen für ein legitimes Ziel für beliebige Operationen und Waffen. Die Ukraine kämpfe heute nicht nur mit der Besatzungsarmee, sondern mit Erfolg auch gegen historisch starke prorussische Sympathien und gegen Ängste im Westen, sagte er.

    «Ukrainer können ihre Ziele erreichen», sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft. Er habe sich vom Oberkommandierenden der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, über die Lage im Kriegsgebiet informieren lassen. Details nannte er nicht, betonte aber, dass die Ergebnisse so seien, wie sie das Land derzeit brauche. Zuvor hatte Syrskyj in sozialen Netzwerken ein Foto veröffentlicht, das ihn im Aufmarschgebiet zeigen soll – vermutlich in Sumy an der Grenze, von wo aus die ukrainischen Soldaten in die russische Region Kursk eingedrungen sind.

  • 20.14 Uhr

    Ukrainische Roboter-Hunde unterstützen Soldaten an der Front

    Roboterhunde sollen ukrainische Soldaten im Krieg gegen Russland an der Front unterstützen und entlasten. An einem geheim gehaltenen Ort in der Ukraine führte ein Spezialist eines britischen Unternehmens für militärische Lösungen, der anonym bleiben wollte und sich als «Juri» vorstellte, das Roboter-Modell «BAD One» vor: Der Vierbeiner rennt, springt und setzt sich per Fernbedienungsbefehl.

    Soldaten, die zu Aufklärungsmissionen geschickt werden, seien «meistens sehr gut ausgebildete, sehr erfahrene Leute», die dabei «ständig Risiken ausgesetzt sind», sagte Juri. Durch den Einsatz des Roboters könnten diese ersetzt und also Leben gerettet werden. Die Batterie des Roboters hat seinen Angaben zufolge eine Laufzeit von zwei bis drei Stunden.

    Angesichts der Schwierigkeiten der ukrainischen Armee, nach fast zweieinhalb Jahren Krieg neue Soldaten zu rekrutieren, könnten die Roboter-Hunde möglicherweise wichtige Aufgaben an der Front übernehmen und die Truppen entlasten. So könnte «BAD One» zum Aufspüren von Minen und zum Auskundschaften russischer Stellungen eingesetzt werden oder etwa bis zu sieben Kilo Munition oder Medikamente an die Front bringen.

  • 17.56 Uhr

    15 Jahre Haft für US-Amerikanerin in Russland gefordert

    Die russische Staatsanwaltschaft hat einem staatlichen Medienbericht zufolge 15 Jahre Haft für eine russisch-amerikanische Frau wegen des Vorwurfs des Hochverrats gefordert. Ksenia Khavana war im Februar in Jekaterinburg festgenommen worden. Ihr wurde vorgeworfen, Geld für das ukrainische Militär gesammelt zu haben. Bei einem Prozess hinter verschlossenen Türen habe sie sich am Mittwoch der Vorwürfe schuldig bekannt, berichteten Medien. Die Nachrichtagentur Interfax meldete unter Berufung auf Khavanas Anwalt Michail Muschalow am Donnerstag, dass die Staatsanwaltschaft die 15-jährige Haftstrafe beantragt habe. Das Urteil werde Muschalow zufolge am 15. August erwartet.

    Khavana soll US-Staatsbürgerin geworden sein, nachdem sie einen Amerikaner heiratete und nach Los Angeles zog. Sie war nach Russland gekommen, um Familienangehörige zu besuchen. Eine Aktivistengruppe teilte mit, die Vorwürfe gegen Khavana gingen auf eine Spende in Höhe von 51 Dollar (knapp 44 Franken) an eine US-Wohltätigkeitsorganisation zurück, die für die Ukraine aktiv sei.

  • 14.39 Uhr

    Russische Drohne trifft deutschen Schützenpanzer

    Kiews Streitkräfte haben laut «Bild» mindestens drei deutsche Schützenpanzer vom Typ Marder eingesetzt, als sie über die Grenze in den russischen Oblast Kursk vorgestossen ist. «Ukrainer rücken mit deutschen Panzern vor», titelt die Zeitung.

    Das sei auf Drohnen-Aufnahmen zu erkennen, die Moskau veröffentlicht habe. Sie zeigen auch, wie einer der Schützenpanzer von einer der Drohnen getroffen und beschädigt wird – angeblich nachdem er bloss vier Kilometer vorgerückt ist.

  • 14.26 Uhr

    Kreml: Gefechte in Kursk halten an

    Nach dem Vorstoss ukrainischer Truppen in das russische Gebiet Kursk dauern die Kämpfe in der Grenzregion nach Angaben aus Moskau den dritten Tag in Folge an. Die russischen Streitkräfte sowie Grenzschutzbeamte würden ukrainische Einheiten daran hindern, tiefer in Kursk vorzudringen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

    Zugleich attackiere die russische Armee ukrainische Kräfte, die von der ukrainischen Grenzregion Sumy aus nachzurücken versuchten. Der geschäftsführende Vizegouverneur von Kursk, Andrej Belostozki sagte heute der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, dass «der Feind keinen einzigen Meter vorangekommen» sei, sondern vielmehr auf dem Rückzug sei. Zudem würden die gegnerische Ausrüstung und Kampftruppen «aktiv zerstört».

    Die Washingtoner Denkfabrik Institute for the Study of War teilte gesternh mit, dass die ukrainischen Truppen bis zu zehn Kilometer in russisches Territorium vorgedrungen seien. Diese Angaben wurden indes nicht bestätigt. Ukrainische Regierungsvertreter haben sich bisher nicht zum Umfang der Operation rund um den Ort Sudscha geäussert.

    Es ist nicht möglich, die russischen Angaben unabhängig zu prüfen. Im Krieg spielen Desinformation und Propaganda eine zentrale Rolle. Der Sprecher für nationale Sicherheit im Weißen Haus, John Kirby, wollte gestern ebenfalls nicht zu der Operation der Ukrainer in Kursk Stellung nehmen.

    Die US-Regierung habe aber Kontakt zu Kiew aufgenommen, um besser zu verstehen, was da vor sich gehe. Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete den ukrainischen Vorstoss gestern als eine «gross angelegte Provokation».

  • 13.22 Uhr

    EU hat kein Problem mit dem Kursk-Vorstoss

    Die EU sieht den Vorstoss ukrainischer Truppen ins russische Gebiet Kursk im Kontext des Selbstverteidigungsrechts. «Wir sind der Meinung, dass die Ukraine einen rechtmässigen Verteidigungskrieg gegen eine illegale Aggression führt», sagte ein Sprecher des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel.

    Das Recht auf Selbstverteidigung schliesse auch das Recht ein, den Feind auf dessen Territorium anzugreifen. Die EU stehe voll und ganz hinter den Bemühungen der Ukraine, ihre territoriale Integrität und Souveränität wiederherzustellen und die illegale Aggression Russland zu bekämpfen.

    Ukrainische Truppen hatten zuletzt unterstützt von Panzern und Artillerie die russische Grenze vom Gebiet Sumy aus bei Sudscha überschritten und Berichten zufolge mehrere Dörfer unter ihre Kontrolle gebracht. Russischen Angaben nach sind gut 1000 ukrainische Soldaten an der Operation beteiligt.

  • 12.33 Uhr

    Rätselraten um Kiews Kursk-Vorstoss

    Offiziell hält sich die Ukraine weiter bedeckt zu dem Vorstoss auf gegnerisches Gebiet, der am 6. August begonnen hat. Im Morgenbericht des Generalstabs wurde die Offensive nicht erwähnt.

    Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) bestätigten anhand von Informationen in sozialen Netzwerken, dass die ukrainischen Truppen mindestens zehn Kilometer weit auf russisches Gebiet vorgedrungen seien.

    Der russische Militärblog Rybar berichtete am Mittwochabend, der westliche Teil der Kleinstadt sei unter ukrainischer Kontrolle. Gekämpft werde um den Osten der Stadt. Hauptproblem für die russische Seite sei, dass die Ukraine noch weitere Kräfte heranziehen könne.

    Über das Gebiet Kursk wurde der Ausnahmezustand verhängt, Tausende Menschen sind dort auf der Flucht. In Moskau nannte Präsident Wladimir Putin am Mittwoch den ukrainischen Angriff eine Provokation.

    Der amtierende Vizegouverneur von Kursk, Andrej Belostozki, sagte im russischen Fernsehen: «Der Feind ist keinen Meter vorangekommen, im Gegenteil, er zieht sich zurück.» Diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

    Über das Ziel des ukrainischen Vorstosses wird weiter gerätselt, denn eigentlich bräuchte die Ukraine die Truppen, um die bröckelnde Front im Gebiet Donezk zu stabilisieren. Andererseits verschafft ihr der Angriff ein Überraschungsmoment. Auch Russland wird gezwungen, seine Kräfte umzugruppieren.

    In der Nacht schoss Russland nach Angaben des Verteidigungsministeriums 16 feindliche Drohnen über den Grenzgebieten Kursk und Belgorod ab. Auch dies war nicht unabhängig überprüfbar. 

  • 12.15 Uhr

    Russlands Gastransit läuft normal

    Der russische Gasexport durch das von der Ukraine angegriffene Grenzgebiet Kursk läuft nach Angaben des Konzerns Gazprom weitgehend normal. Heute werde mit der Durchleitung von etwa 37,3 Millionen Kubikmeter Erdgas gerechnet, teilte das Unternehmen in Moskau mit.

    Dies seien fünf Prozent weniger als am Vortag, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass nach diesen Angaben. Ukrainische Truppen haben bei ihrem Vorstoss über die Grenze die Stadt Sudscha mindestens teilweise unter Kontrolle gebracht und damit wohl auch eine Messstation der wichtigen Gaspipeline Richtung Westeuropa.

    Von dort führt der Transit durch die Ukraine und weiter in die Slowakei und nach Österreich. 2023 wurden auf diesem Wege trotz des laufenden Krieges 14,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Europäische Union transportiert.

  • 10.13 Uhr

    Russische Militärblogger wütend wegen Kursk

    Moskau muss Reserven aktivieren und Artillerie, Drohnen und Helikopter in die Region Kursk verlegen, um den ukrainischen Vorstoss zu stoppen. Der Vorgang hat laut «Kyiv Post» bei Russlands führendem Militärblog für Wut und Empörung gesorgt.

    «Der Feind hat seit zwei Monaten Truppen gesammelt», kritisiert der populäre Telegram-Kanal Rybar. «Seit zwei Monaten werden alle Informationen an das nutzlose Hauptquartier geschickt. Es gab genug Zeit, angemessene Entscheidungen zu treffen.»

    Nicht zuletzt wegen solcher Aussagen werde die Lage in Kursk zum Lakmustest für den neuen Verteidigungsminister Andrei Beloussow und den Oberkommandierenden Waleri Gerassimow, glaubt die «Kyiv Post».

    Letzterer sei im Blog WarGonzo direkt angegangen worden: Zu seinem Bild stand dort demnach geschrieben, Gerassimow sei «direkt verantwortlich» für die «Fehler» in Kursk. Weiter hiess es: «Uns fehlt seit Langem eine öffentliche Verantwortlichkeit.»

  • 7.38 Uhr

    Geflüchtete klagen: «Die Schweiz hat uns ausgeraubt»

    Wolodymyr Skobeliew und seine Familie fliehen aus der Ukraine und reisen über Ungarn und Österreich mit Zug und Bahn in die Schweiz: Der 75-Jährige kommt am 28. Juli im Thurgau an.

    Doch dort gibt es für den Physiker eine böse Überraschung: Die Behörden ziehen für die Gemeinde Gachnang und die Thurgauer Kantonspolizei das Geld ein, das die Ukrainer dabei haben. Die 9000 Franken sind «all unsere Ersparnisse», klagt Wolodymyr Skobeliev den «Tamedia»-Zeitungen.

    Das Familienoberhaupt kann den Vorgang nicht verstehen: «Die Schweiz hat uns ausgeraubt», sagt er beim Interview im Berner Inselspital. «Ich möchte dieses Land so schnell wie möglich verlassen und nie mehr zurückkehren.»

    Hierher gekommen sei er nur, weil seine Frau und sein Sohn ihn überredet hätten, die im Juni den Schutzstatus S beantragt hatten. Weil diese beiden aber aus Rumänien und nicht aus der Ukraine in die Schweiz gereist sind, stehen die Chancen schlecht. Auch sein 40 Jahre alter Sohn ist Physiker und promovierter Mathematiker.

    Für die Familie beginnt eine Odyssee, nachdem die Thurgauer Behörden ihr das Geld abnimmt. Sie landet zunächst im Bundesasylzentrum in Bern und dann in einer Flüchtlingsunterkunft in einem Zivilschutzbunker, bevor sich Wolodymyr Skobeliew mit Covid infiziert und ins Spital muss.

    Roger Jung, der Gemeindepräsident von Gachnang, sagt «Tamedia», seine Behörde habe nichts falsch gemacht. Weil Wolodymyr Skobeliew selbst aber keinen Schutzstatus-S-Antrag gestellt hat, sei das Vorgehen wohl doch nicht zulässig, heisst es weiter. Das SEM betont, Geflüchteten würde in der Regel kein Geld weggenommen: Über 66'000 Betroffenen seien bloss 45'600 Franken abgenommen worden.

    Das Gute: Durch die Recherchen kommt Bewegung in den Fall. Das SEM meldet sich bei der Familie, die nun wieder Hoffnung schöpfe.

  • 5.22 Uhr

    Intensivere Kämpfe im Gebiet Charkiw erwartet

    Das ukrainische Militär erwartet eine Intensivierung der Kämpfe im ostukrainischen Gebiet Charkiw. «Der Gegner setzt Artillerie, Mörser und Mehrfachraketenwerfer ein, was von der Absicht des Feindes zeugen kann, aktive Sturmhandlungen zu beginnen», teilte die in dem Gebiet aktive ukrainische Armeegruppierung bei Telegram mit. Besonders betreffe das die Region um die seit Mai umkämpfte grenznahe Stadt Wowtschansk.

    Auch im Gebiet Donezk wurde von weiterhin starken Kämpfen vor allem um die Stadt Torezk und die Ortschaft Nju-Jork (New York) berichtet. Ein von ukrainischen Militärbeobachtern registrierter ukrainischer Rückzug östlich von Nju-Jork wurde bisher nicht offiziell bestätigt.

  • 5.20 Uhr

    Einsatz von Gleit- und Streubomben in Sumy

    Der ukrainische Generalstab hat über starken russischen Gleitbombeneinsatz im grenznahen Bereich des an Kursk grenzenden Gebiets Sumy informiert. Es seien allein dort etwa 30 Gleitbomben abgeworfen worden. Zudem wurden demnach ein halbes Dutzend Orte durch russische Artillerie beschossen.

    Das russische Verteidigungsministerium zeigte am Abend ein Video vom Einsatz einer Kurzstreckenrakete des Typs «Iskander-M». Der Raketenangriff mit einem Streubombensprengkopf habe einer ukrainischen Truppenkonzentration unweit der russischen Grenze im Gebiet Sumy gegolten. Auch diese Angaben waren nicht überprüfbar.

    Ein nach einem ukrainischen Angriff beschädigtes Haus in der russischen Stadt Sudscha im Gebiet Kursk. (6. August 2024) 
    Ein nach einem ukrainischen Angriff beschädigtes Haus in der russischen Stadt Sudscha im Gebiet Kursk. (6. August 2024) 
    Bild: Keystone/Governor of Kursk region telegram channel via AP

    Angesichts der schweren Kämpfe im russischen Nachbargebiet Kursk und des russischen Beschusses haben die ukrainischen Behörden Evakuierungen weiterer Orte in der Grenzregion Sumy angeordnet. Die Massnahmen betreffen 23 Siedlungen, wie der Militärgouverneur von Sumy im ukrainischen Fernsehen mit. Etwa 6000 Menschen, darunter mehr als 400 Kinder und Jugendliche, sollen aus der grenznahen Region in Sicherheit gebracht werden.

  • Donnerstag, 8. August 2024, 5.01 Uhr

    Kursk: Weiter kein offizieller Kommentar aus Kiew

    Die Behörden in Kiew haben die Situation im russischen Gebiet Kursk, in das ukrainische Truppen vorgestossen sind, nicht weiter kommentiert. In seiner Abendansprache erwähnte Präsident Wolodymyr Selenskyj lediglich eine Beratung mit Armeeoberbefehlshaber Olexander Syrskyj. «Details folgen später», sagte der Staatschef. Zudem habe er mit Verteidigungsminister Rustem Umjerow den Ausbau des ukrainischen Raketenprogramms besprochen.

    Selenskyj erwähnt darüber hinaus, dass er mit Regierungsmitgliedern über das bereits seit langem diskutierte Smartphoneprogramm «Army+» gesprochen habe, mit dem künftig Berichte von Kommandeuren gleich digital erfasst werden sollen. «Das wird eindeutig die tagtäglichen Aufgaben der Kommandeure erleichtern», unterstrich der Präsident. Später werde dies auch für jeden Soldaten zugänglich gemacht.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 7. August 2024

  • 23.15 Uhr

    Ukraine hebt Schwelle für Gefängnis bei Kleindiebstahl an

    Die Ukraine hat geringfügige Diebstähle wegen des geltenden Kriegsrechts neu definiert. Das im Juli vom Parlament verabschiedete Gesetz wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterschrieben, wie ukrainische Medien meldeten. Nach Inkrafttreten der Novelle werden Diebstähle im Wert von umgerechnet bis zu rund 67 Euro nicht mehr mit Gefängnis bestraft. Sie gelten vielmehr als Ordnungswidrigkeit und werden mit Ordnungsgeldern von umgerechnet bis zu etwa 114 Euro belegt. Im Wiederholungsfall drohen Geldstrafen von bis zu 380 Euro. Bisher galt ein Wert des Diebesguts von umgerechnet knapp 6,7 Euro als Höchstwert für geringfügige Diebstähle.

    Die Entkriminalisierung wurde im Gesetzesvorhaben mit dem seit dem russischen Einmarsch geltenden Kriegsrecht begründet. Dieses sieht für Plünderungen und Diebstahl bis zu acht Jahre Gefängnis vor. Als begründendes Beispiel wurde unter anderem ein Windeldiebstahl in einem Supermarkt im Januar 2023 im Wert von umgerechnet knapp acht Euro in der westukrainischen Stadt Riwne angeführt. Darauf steht künftig keine Gefängnisstrafe mehr. Der Täter hatte in dem Fall jedoch noch eine Strafe von über drei Jahren Gefängnis erhalten.

  • 22.56 Uhr

    Kreml-Gegner Jaschin ruft zu Solidarität mit politischen Gefangenen in Russland auf

    Eine Woche nach seiner Freilassung bei dem grössten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg hat der russische Oppositionspolitiker Ilja Jaschin in Berlin zu Solidarität mit den verbliebenen politischen Gefangenen in seiner Heimat aufgerufen. «Es gibt Menschen, die wir gemeinsam retten müssen, hier und jetzt», sagte Jaschin am Mittwoch vor Exil-Russen in Berlin. Es seien «unbeugsame Menschen», die es zu unterstützen gelte.

    «In Russland gibt es mehr als 1200 politische Gefangene aus allen Gesellschaftsschichten – Ärzte, Studenten, Rentner», sagte Jaschin bei der von russischen Oppositionsgruppen organisierten Veranstaltung im Berliner Mauerpark. Jeder von ihnen habe für sich entschieden, zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine «nicht zu schweigen». «Sie nennen den Krieg Krieg und Putin einen Kriegsverbrecher», sagte Jaschin unter dem Jubel seiner Anhänger mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

    Hinter jedem von ihnen stünden jedoch weitere Menschen, die ähnlich dächten, ihre Gedanken aber nicht auszusprechen wagten. Daher sei es die Aufgabe der Putin-Gegner im Exil, «die Herzen dieser Menschen zu erreichen und ihnen ein Vorbild darin zu sein, die Angst zu überwinden». Er selbst sei dafür ins Gefängnis gegangen.

    Oppositionspolitiker Ilja Jaschin Jaschin (l.) war am vergangenen Donnerstag zusammen mit 14 weiteren in Russland Inhaftierten bei einem Gefangenenaustausch freigekommen. (Archivbild)
    Oppositionspolitiker Ilja Jaschin Jaschin (l.) war am vergangenen Donnerstag zusammen mit 14 weiteren in Russland Inhaftierten bei einem Gefangenenaustausch freigekommen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko
  • 22.14 Uhr

    Russischer Kriegs-Blogger überlebt Drohnen-Angriff

    Trotz früherer Berichte über seine Ermordung bestätigte Dmitri Sablin, stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, dass der russische Kriegs-Blogger Jewgeni Poddubny noch am Leben sei: «Schenja lebt, und möge er trotz seiner Feinde ein langes Leben haben.» Berichten zufolge wurde er mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Einige Kanäle hatten zuvor seinen Tod gemeldet.

  • 20.55 Uhr

    Russische Behörden verhängen Ausnahmezustand im Gebiet Kursk

    Nach dem Vorstoss ukrainischer Truppen ins russische Gebiet Kursk ist in der Region der Ausnahmezustand verhängt und der Schutz für das dortige Atomkraftwerk erhöht worden. «Die Region Kursk ist weiterhin mit einer schwierigen operativen Situation in den Grenzgebieten konfrontiert», teilte der geschäftsführende Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexej Smirnow, bei Telegram mit. Er leite einen Operationsstab, der rund um die Uhr arbeite. Im benachbarten Gebiet Orjol traf unterdessen eine erste Gruppe von evakuierten Einwohnern des russischen Grenzgebiets ein.

    Tausende Menschen sind geflohen. Die Bürger hätten ihre Wohnungen in Privatfahrzeugen verlassen, sagte Smirnow in einer Videobotschaft. Zudem seien 200 Menschen in Transportfahrzeugen und Bussen aus den beschossenen Ortschaften in Sicherheit gebracht worden.

    Angaben des russischen Gesundheitsministeriums zufolge wurden durch ukrainischen Beschuss im Kursker Gebiet über 30 Menschen verletzt. Davon seien mindestens 19 zur Behandlung in Spitäler eingeliefert worden. Unter den Verletzten ist auch der bekannteste Kriegskorrespondent des russischen Fernsehens, Jewgeni Poddubnyj. Das Staatsfernsehen meldete, er werde in einem örtlichen Spital behandelt. Medienberichten zufolge erlitt er infolge eines Drohnenangriffs starke Verbrennungen.

  • 20.18 Uhr

    Russland verstärkt wegen nahen Kämpfen Schutz von AKW Kursk

    Die russische Nationalgarde hat den Schutz für das Atomkraftwerk Kursk verstärkt, das vier Blöcke und eine Leistung von fast zwei Gigawatt hat und sich nur gut 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt befindet. Ausserdem seien zusätzliche Kräfte für die Bekämpfung von Sabotage- und Aufklärungstrupps in den Gebieten Kursk und Belgorod herangezogen worden, teilte die Behörde mit. Das geschehe in Kooperation mit den russischen Grenztruppen und der Armee. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich in aller Regel nicht unabhängig überprüfen.

    Zuvor hatten ukrainische Truppen unterstützt von Panzern und Artillerie die russische Grenze vom Gebiet Sumy aus bei Sudscha überschritten und Berichten zufolge mehrere Dörfer unter ihre Kontrolle gebracht. Russischen Angaben nach sind gut 1000 ukrainische Soldaten an der Operation beteiligt. Unbestätigten Berichten zufolge seien sie dabei bis zu 15 Kilometer in Richtung des Atomkraftwerks vorgedrungen.

    Unmittelbar hinter der Grenze könnte damit auch die Gasmessstation Sudscha unter ukrainische Kontrolle geraten sein. Über diese läuft der Transit von russischem Erdgas durch die Ukraine und weiter in die Slowakei und nach Österreich. 2023 wurden auf diesem Wege trotz des laufenden Krieges 14,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Europäische Union transportiert.

    Ein auf ukrainischen Kanälen verbreitetes Video zeigte zudem angeblich im Gebiet Kursk rund 20 gefangen genommene russische Grenzsoldaten. Unabhängig bestätigen liessen sich die Aufnahmen nicht.

  • 18.59 Uhr

    Ukraine evakuiert Orte im Grenzgebiet zum russischen Kursk

    Angesichts schwerer Kämpfe im russischen Gebiet Kursk haben die ukrainischen Behörden Evakuierungen weiterer Orte in der benachbarten Region Sumy angeordnet. Die Massnahmen betreffen 23 Siedlungen, sagte der Militärgouverneur von Sumy, Wolodymyr Artjuch, im ukrainischen Fernsehen. Etwa 6000 Menschen, darunter mehr als 400 Kinder und Jugendliche, sollen aus der grenznahen Region in Sicherheit gebracht werden.

  • 18.04 Uhr

    Ukraine nimmt in eroberter Kursk-Region Dutzende russische Soldaten gefangen

    Die Ukraine hat an der Kursk-Front weitere russische Soldaten gefangen genommen. Bilder und Videos auf X zeigen Dutzende Kriegsgefangene, die von ukrainischen Truppen eskortiert werden.

    Die ukrainische Seite teilte mit, dass die russischen Streitkräfte «erhebliche Verluste» erlitten hätten. Dies wurde durch russische und ukrainische Quellen bestätigt.

  • 17.22 Uhr

    Ukraine: Grenzschutz hindert knapp 50 Männer an der Flucht

    Der ukrainische Grenzschutz hat im Süden des Landes 48 wehrpflichtige Männer in einem Lastkraftwagen an der Flucht in das von prorussischen Kräften kontrollierte moldauische Gebiet Transnistrien gehindert. Die Zahl stelle einen neuen Rekord dar, teilte die Behörde mit. Drohnenaufnahmen zeigen, wie mehrere Gruppen von Männern nacheinander auf die Ladefläche des Lkw steigen und dieser später von Grenzschützern angehalten wird.

    Die Festnahmen erfolgte den Angaben nach im Odessaer Gebiet bei dem Dorf Tschorna gut zehn Kilometer von der Grenze entfernt. Die Männer sollen dem Fluchthelfer umgerechnet jeweils mehr als 3300 Euro gezahlt haben. Ihnen droht nun neben einer Ordnungsstrafe für den versuchten illegalen Grenzübertritt auch die Einberufung in die ukrainische Armee.

  • 16.23 Uhr

    «Bis zu tausend» ukrainische Soldaten beteiligt

    An dem Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf die Grenzregion Kursk im Westen Russlands sind nach Angaben des russischen Generalstabs «bis zu tausend» Soldaten beteiligt. Das gab der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow bei einem am Mittwoch vom russischen Fernsehen übertragenen Treffen mit Präsident Wladimir Putin bekannt, nachdem der Angriff am Vortag gestartet worden war.

  • 13.05 Uhr

    Putin ruft Krisensitzung ein

    Kremlchef Wladimir Putin (Archivbild)
    Kremlchef Wladimir Putin (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat aufgrund des ukrainischen Vormarsches auf russisches Territorium offenbar eine Krisensitzung für den Nachmittag einberufen. Das berichten verschiedene russische Militärblogger auf Telegram. Demnach wolle der Kreml über die aktuelle Lage in der Region Kursk beraten und allfällige Gegenmassnahmen einleiten. Genauere Hintergründe sind noch nicht bekannt.

  • 12.11 Uhr

    Russland evakuiert tausende Menschen

    Laut den russischen Behörden werden aktuell tausende Menschen aus der russischen Grenzregion im Gebiet Kursk evakuiert. «Mehrere tausend Menschen haben die unter Beschuss befindliche Region mit unserer Hilfe verlassen», teilte der Gouverneur Alexej Smirnow in einer Videobotschaft am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit.

    Nach nicht überprüfbaren Berichten russischer Militärblogger bewegen sich die ukrainischen Einheiten auf die Stadt Sudscha zu. Der Militärblogger Alexander Sladkow etwa meldete, der Gegner sei zehn Kilometer weit auf russisches Gebiet vorgedrungen. Verschiedene Blogger schätzen Stärke der Ukrainer auf zwischen 900 und 2000 Mann.

    Militärbeobachter meinten, die russischen Truppen seien in der Grenzregion nur schwach aufgestellt gewesen, weshalb die ukrainischen Kämpfer es leicht gehabt hätten, dort einzudringen.

  • 10.11 Uhr

    Russland verurteilt eigenen Propagandisten

    Ein Gericht in Moskau hat den Pro-Kreml-Propagandisten und Administrator des Telegram-Kanals «Moscow Calling», Andrei Kurshin, wegen «Fälschungen» über die russische Armee zu 6,5 Jahren Gefängnis verurteilt.

    Kurshin hat den Rang eines Leutnants des «Verteidigungsministeriums» der sogenannten «DVR». Er wurde mit der Medaille «Für besondere Leistungen im Militärdienst» 2. Klasse ausgezeichnet. Laut «Important Stories» kämpfte Kurshin 2014-2015 unter dem Rufnamen «Moscow» in der Region Donezk auf der Seite der selbsternannten «DVR».

  • 5.10 Uhr

    Russland meldet fünf getötete Zivilisten bei Kämpfen in Kursk

    Bei dem Zusammenstoss mit ukrainischen Soldaten in der russischen Grenzregion Kursk sollen nach russischen Angaben fünf Zivilisten, darunter zwei Sanitäter, getötet worden sein. Ausserdem gebe es mindestens 20 Verletzte, meldet der Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, bei Telegram. Am frühen Morgen seien zudem zwei Raketen über der Region abgeschossen worden.

    Ein ukrainischer Soldat nahe der Front in Tschassiw Jar im Gebiet Donezk bereitet Haubitzen vor. (21. Juli 2024) 
    Ein ukrainischer Soldat nahe der Front in Tschassiw Jar im Gebiet Donezk bereitet Haubitzen vor. (21. Juli 2024) 
    Bild: Keystone/PA/Oleg Petrasiuk / Press service of 24 Mechanized brigade
  • 5.01 Uhr

    Selenskyj: Haben eine Million Drohnen bestellt

    Die Ukraine will nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Produktion von Drohnen als wichtiges Mittel zur Kriegsführung ausbauen. «Für dieses Jahr sind bereits eine Million Drohnen bei unseren Herstellern in Auftrag gegeben worden», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Im kommenden Jahr sollten es deutlich mehr sein. «Wir geben zu diesem Zeitpunkt nicht alle Details bekannt, aber unsere Produktionskapazität für Drohnen nimmt stetig zu, und wir arbeiten nicht nur mit staatlichen Mitteln, sondern auch mit Partnern zusammen, um in unsere Produktion von Drohnen zu investieren.»

    Die Ukraine hat als eines der ersten Länder überhaupt eine eigene Drohnen-Waffengattung ins Leben gerufen. Seit Monaten attackiert das ukrainische Militär zahlreiche Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen. Dabei werden bevorzugt Raffinerien, Treibstoff- und Munitionsdepots sowie Militärflugplätze angegriffen.

    Ein Grund für den verstärkten Einsatz der unbemannten Flugroboter ist die Weigerung der westlichen Partner, dem ukrainischen Militär den Einsatz der von ihnen gelieferten schweren Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet zu genehmigen. Ausserdem sind Drohnen vergleichsweise günstig und können dem Gegner bei geringem Risiko für die eigene Truppe schwere Verluste zufügen.

    «Wir investieren in etwas, das uns jetzt hilft, uns zu verteidigen – und das in Zukunft dazu beitragen wird, die Sicherheit all derer zu gewährleisten, die das Leben schätzen und die jetzt Seite an Seite mit uns stehen», sagte Selenskyj. Die breite Palette von Aufklärungsdrohnen bis hin zu Langstreckendrohnen habe bereits strategische Auswirkungen auf den Krieg. Zudem könnten sie ein Faktor sein, «der nicht nur ein gerechtes Ende des Krieges herbeiführt, sondern die Ukraine auch zu einem Sicherheitsanbieter für andere Staaten macht», sagte Selenskyj.

  • 4.35 Uhr

    Calmy-Rey beklagt «Doppelmoral» der Schweiz

    Die ehemalige Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hat der Schweizer Politik Doppelmoral und Mehrdeutigkeit vorgeworfen. Mit der Neutralität müsse die Schweiz eindeutig umgehen – gegenüber Russland und Israel – sagte die Alt-Bundesrätin in einem Interview mit CH Media. Als Vertreterin der Genfer Konventionen und als Land, welches das humanitäre Völkerrecht geprägt habe, sollte die Schweiz internationale Rechte priorisieren. «Wenn der internationale Gerichtshof von israelischem Kriegsverbrechen spricht, müsste die Schweiz das auch tun», sagte die ehemalige SP-Bundesrätin. Ob die Schweiz neutral bleiben wolle, müsse geklärt werden. «Und sich nicht über die Hintertüre der NATO annähern.»

  • 4.30 Uhr

    Schweiz begrüsst chinesisch-brasilianische Initiative für Waffenstillstand – mit Einschränkungen

    Die Schweiz hat die chinesisch-brasilianische Initiative für einen Waffenstillstand in der Ukraine begrüsst. Jedoch distanzierte sie sich von dem Text, der die Souveränität Kiews nicht garantiert, wie ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) «Le Temps» sagte. Einige Aspekte des Vorschlags würden sich auch im gemeinsamen Communiqué der auf dem Bürgenstock NW abgehaltenen Konferenz für Frieden in der Ukraine finden. Die Unterstützung der Uno-Charta, einem zentralen Element des Communiqués, finde sich im Vorschlag hingegen nicht. Nach Angaben von China wird der Sechs-Punkte-Plan von über 110 Staaten unterstützt. China und Brasilien wollen ihn im September den Vereinten Nationen zur Abstimmung vorlegen.

  • 2.55 Uhr

    Niger kappt diplomatische Beziehungen zur Ukraine

    Nach dem benachbarten Mali bricht nun auch Niger die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab. Grund ist die angebliche Unterstützung Kiews für einen Rebellenangriff in Mali. Ende Juli hatten Tuareg-Rebellen nach eigenen Angaben mindestens 84 russische Wagner-Söldner und 47 malische Soldaten getötet. Danach machten sie ein Foto, auf dem sie mit der ukrainischen Flagge zu sehen waren.

    Der ukrainische Aussenminister Kuleba wirbt derzeit in Afrika um Unterstützung für die Haltung Kiews im Kampf gegen Russland. Dafür ist er in den südlich gelegenen Staaten Malawi und Sambia sowie auf Mauritius unterwegs. Russland baut mit der Wagner-Gruppe vor allem seinen Einfluss in den Sahel-Staaten aus.

  • 23.59 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 6. August 2024

  • 22.03 Uhr

    Moskau erklärt moldauischen Diplomaten in Russland zu «unerwünschter Person»

    Als Reaktion auf die Ausweisung eines russischen Diplomaten wegen eines Spionageskandals hat Moskau nach eigenen Angaben einen moldauischen Diplomaten ausgewiesen. Das russische Aussenministerium teilte mit, es habe den Botschafter der Republik Moldau einbestellt, um «nachdrücklich gegen die anhaltenden unfreundlichen Schritte» Chisinaus gegenüber Moskau zu protestieren. Ein Mitglied der moldauischen Botschaft in Russland sei zur «unerwünschten Person» erklärt worden.

    Vergangene Woche hatte Chisinau einen Mitarbeiter einer nicht näher benannten Botschaft im Land beschuldigt, mit zwei Beamten zu «kommunizieren», die verdächtigt würden, sich gegen die Regierung in Moldau verschworen und Informationen an das Ausland weitergegeben zu haben. Wenig später wurde der russische Diplomat des Landes verwiesen.

    Die Beziehungen zwischen Russland und der Republik Moldau sind angespannt. Während sich die frühere Sowjetrepublik, die im Westen an das EU-Land Rumänien und im Osten an die Ukraine grenzt, verstärkt dem Westen annähert, unterstützt Russland die pro-russischen Separatisten in der überwiegend russischsprachigen moldauischen Region Transnistrien.

    Moldau hatte nach der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 den EU-Beitritt beantragt – was die Beziehungen zu Moskau weiter belastete. Im Juni machten die EU-Mitgliedsländer den Weg für Beitrittsverhandlungen mit Moldau frei. Im Oktober ist in dem Land ein Referendum darüber geplant, ob der EU-Beitrittswunsch in der Verfassung verankert werden soll. Die Abstimmung wird parallel zu den Präsidentschaftswahlen in Moldau stattfinden.

  • 21.36 Uhr

    Freigelassenes Russisches Agentenpaar gibt Interview

    Nach seiner Rückkehr nach Russland im Zuge eines grossangelegten Gefangenenaustauschs hat sich ein russisches Agentenpaar erstmals öffentlich geäussert. «Als ich die Ehrengarde vom Fenster des Flugzeugs aus sah, musste ich weinen», beschrieb Anna Dulzewa in einem am Montagabend ausgestrahlten Interview im russischen Staatsfernsehen den Moment ihrer Rückkehr nach Russland. Ihre Tochter Sofiya habe ihr gesagt, «es ist das erste Mal, dass ich dich weinen sehe».

    Gemeinsam mit ihrem Mann Artiom lebte Dulzewa fünf Jahre lang als russische Spionin unter falschen Namen und mit falschem Pass in Slowenien. 2022 wurden beide verhaftet und in der vergangenen Woche wegen «Spionage und Dokumentenfälschung» verurteilt. Kurz darauf wurde das Paar allerdings im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und westlichen Staaten freigelassen und am vergangenen Donnerstag mit militärischen Ehren in Russland empfangen.

    Die Dulzews hatten sich in Slowenien als argentinische Einwanderer ausgegeben. Die elfjährige Tochter Sofiya und ihr neunjähriger Bruder Daniil erfuhren ihren Eltern zufolge erst auf dem Flug nach Russland, dass ihre Eltern russische Spione waren und ihre bisherige Identität komplett erfunden war.

    «Wir haben den Kindern gesagt, dass wir Russen sind, dass sie Russen sind und dass wir die Dulzews sind», sagte Mutter Anna Dulzewa, die bisher in Slowenien unter dem Namen Maria Rosa Mayer Munos lebte und laut eigenen Angaben mit ihren Kindern nur Spanisch sprach.

    Sofiya «war emotional, sie weinte ein wenig», sagte ihr Vater Artiom Dulzew. Sohn Daniil habe «etwas ruhiger reagiert, aber sehr positiv», berichtete Dulzew, dessen Deckname Ludwig Gisch war. Die Kinder waren nach der Verhaftung des Paares in Slowenien in Pflegefamilien untergebracht worden. «Das Wichtigste für uns ist die Familie und die Familie, das ist unser Land», sagte Dulzew weiter.

    Das Paar war als sogenannte «Illegale», für den russischen Geheimdienst tätig. Diese Schläferagenten bauen sich während mehrerer Jahre eine falsche Existenz auf, unter deren Deckmantel sie dem russischen Staat Informationen beschaffen.

    Bei diesen Agenten handle es sich um «hochklassige Spezialisten», sagte der Sprecher des Interviews. «Diese Menschen widmen ihr ganzes Leben dem Dienst am Mutterland und bringen Opfer, die ein normaler Mensch nicht nachvollziehen kann.» Die jetzt befreite Spionin Dulzewa sagte, sie werde «Russland weiter dienen».

  • 19.47 Uhr

    Schwere Kämpfe an der ukrainisch-russischen Grenze

    Russische und ukrainische Truppen haben sich an der Grenze beider Länder schwere Kämpfe geliefert. Nach russischer Darstellung versuchten mehrere Hundert ukrainische Soldaten, mit Unterstützung von Panzern über die Grenze in der Region Kursk zu stürmen. «Der Feind wurde durch Artilleriebeschuss, Luftangriffe und den Einsatz von Kampfdrohnen zurückgeschlagen», teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Abend mit. Danach versuchten die ukrainischen Truppen demnach, sich auf ihrer Seite der Grenze festzusetzen.

    Ukrainische Truppen haben sich schwere Gefechte an der Grenze geliefert. (Symbolbild)
    Ukrainische Truppen haben sich schwere Gefechte an der Grenze geliefert. (Symbolbild)
    Bild: Keystone/AP/Efrem Lukatsky/AP

    Von ukrainischer Seite verlautete, dass die russischen Streitkräfte «erhebliche Verluste» erlitten hätten. Die Angaben der beiden Kriegsparteien konnten nicht unabhängig überprüft werden. Auf sozialen Medien in Russland kursierten Berichte über Kämpfe und den Einsatz von Kampfflugzeugen. Eine Videoaufnahme zeigte einen ausgebrannten Tankwagen an einem Strassenrand, allerdings ohne Ortsangabe.

  • 18.24 Uhr

    Neue Festnahmen wegen Skandalen in Moskaus Militärapparat

    Die Serie der Festnahmen wegen Korruptions- und Betrugsskandalen beim russischen Militär reisst nicht ab.

    Wegen Annahme von Bestechungsgeldern in besonders grossem Umfang sei der frühere Chef der Verwaltung für die Beschaffung unter anderem von Wäsche und chemischen Reinigungsmitteln für die Armee verhaftet worden, teilte das Ermittlungskomitee in Moskau mit. Dem Offizier Wladimir Demtschik drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft.

    Zuvor war auch der Direktor des Militärparks «Patriot» wegen Veruntreuung von Staatsgeldern festgenommen worden. In Haft sind bereits auch mehrere Armeegeneräle, darunter zwei Vizeverteidigungsminister.

    Die Ermittlungen gegen Demtschik seien noch nicht abgeschlossen, hiess es. Der ehemalige Ministeriumsmitarbeiter habe nach ersten Erkenntnissen 2017 von einem Unternehmer vier Millionen Rubel (rund 40'000 Franken) für den Abschluss eines Vertrags mit dem Ministerium kassiert. Die Firma habe dann im Lauf von zwei Jahren 574 Millionen Rubel durch weitere Aufträge verdient, hiess es.

    Ende Juli kam der frühere Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow in Untersuchungshaft. Der 69-Jährige, Träger der Auszeichnung «Held Russlands», war in den ersten Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für die materiell-technische Ausstattung der Streitkräfte zuständig gewesen, bis er nach zahlreichen Pannen am 24. September 2022 entlassen wurde.

    Der russische Militärapparat gilt als extrem korrupt. Unter dem neuen Verteidigungsminister Andrej Beloussow soll die Militärführung auch von Amtsmissbrauch und Veruntreuung gesäubert werden. Zuletzt waren unter anderem der Vizechef des Generalstabs, Wadim Schamarin, und der Chef der Hauptabteilung Personal, Juri Kusnezow, verhaftet worden.

    Die Skandale gehen allesamt auf die Zeit von Verteidigungsminister Sergej Schoigu zurück, den Kremlchef Wladimir Putin im Mai abberief und zum neuen Sekretär des nationalen Sicherheitsrates machte. Putin setzte den ausgewiesenen Ökonomen Beloussow ein, damit er die immensen Haushaltsausgaben für den Krieg effektiver verwaltet.

  • 18.03 Uhr

    Angriffe bei Kursk und Charkiw

    Russische Angriffe auf die ostukrainische Grossstadt Charkiw und ukrainische Attacken gegen die südrussische Region Kursk haben auf beiden Seiten zu Opfern geführt. Allein bei einem russischen Raketenangriff auf das Zentrum von Charkiw wurden mindestens acht Menschen verletzt, teilte die ukrainischen Behörden mit. Die ballistische Rakete vom Typ «Iskander» habe schwere Schäden an Gebäuden verursacht.

    In der südrussischen Region Kursk berichteten Bewohner in sozialen Medien von schweren ukrainischen Angriffen. Durch Kampfdrohnen seien mindestens 18 Menschen verletzt worden, teilte Gouverneur Alexej Smirnow auf der Plattform Telegram mit. In sozialen Medien verbreitete Videos zeigen unter anderem einen ausgebrannten Tankwagen an einem nicht näher beschriebenen Ort.

    Russische Medien berichteten zudem über einen möglichen Vorstoss von mehreren Hundert ukrainischen Soldaten, unterstützt von Panzern, an der Landesgrenze in der Region Kursk. Versuche eines Durchbruchs auf russisches Staatsgebiet seien gescheitert, hiess es. Die Kämpfe dauerten seit dem Morgen an, teilte unter anderem das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Russische Kampfflugzeuge unterstützten die Bodentruppen.

    Zerstörung nach einem russischen Angriff auf die ostukrainische Grossstadt Charkiw  am 6. August 2024. 
    Zerstörung nach einem russischen Angriff auf die ostukrainische Grossstadt Charkiw  am 6. August 2024. 
    Bild: Keystone/EPA/Sergey Kozlov
  • 15.44 Uhr

    Haben die USA einen Angriff auf Putin gestoppt?

    «Kiew hat am ‹Tag der Marine› ein Attentat auf Putin vorbereitet»: Das zumindest behauptet Sergei Rjabkow, einer der zehn stellvertretenden Aussenminister, beim russischen Sender «Rossija.

    Demnach hat Wladimir Putins neuer Verteidigungsminister Andrei Beloussow das Ganze abgwendet, indem er mit seinem amerikanischen Amtskollegen telefoniert hat. Lloyd Austin sollte die ukrainischen Streitkräfte von dem Vorhaben abbringen.

    Wladimir Putin Winkend) und Verteidigungsminister Andrei Beloussow das Ganze nehmen am 28. Juli in St. Petersburg eine Parade ab.
    Wladimir Putin Winkend) und Verteidigungsminister Andrei Beloussow das Ganze nehmen am 28. Juli in St. Petersburg eine Parade ab.
    Bild: Keystone

    Einen Angriff Angriff gab es am «Tag der Marine» am 28. Juli in St. Petersburg nicht. Rjabkow betont, dass «das Signal von unserer militärischen Führung und dem Verteidigungsminister eine Wirkung gehabt haben» muss.

    Die «New York Times» bestätigt zumindest, dass die beiden Verteidigungsminister am 12. Juli telefoniert hätten und der Russe den Amerikaner über eine aufgedeckte Geheimoperation der Ukrainer aufgeklärt habe. Davon hätten die Amerikaner aber  nichts gewusst, heisst es unter Verweis auf anonyme Quellen weiter. 

  • 14.23 Uhr

    «Zu spät»: Kritik am Weissen Haus wegen ATACMS

    Ungewöhnlich deutlich kritisiert das US-Magazin «Forbes» die eigene Regierung wegen ihrer Blockadehaltung in Sachen ATACMS. «Seit Monaten betteln ukrainische Offizielle» die westlichen Partner darum, deren Waffen auch auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen.

    Insbesondere ATACMS-Raketen mit hoher Reichweite seien angefragt worden, um die Militär-Flugplätze hinter der Grenze zu attackieren, auf denen die Jets im Freien parkiert waren. «Die Ukraine hatte die Chance, Russlands beste Kampfflugzeuge auf dem Rollfeld hochzujagen», titelt «Forbes». «Das Weisse Haus sagte nein – und jetzt ist es zu spät.»

    Offen sichtbare und kaum beschütze russische Flugzeuge auf dem Stützpunkt in Morosowsk.
    Offen sichtbare und kaum beschütze russische Flugzeuge auf dem Stützpunkt in Morosowsk.
    Google Earth

    Der Grund: Weil aus den USA kein grünes Licht kam, hat Kiew schliesslich am 3. August den Militärflugplatz Morosowsk im Oblast Rostow, der rund 140 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt, mit heimischen Drohnen angegriffen – siehe gestrigen Eintrag von 16.39 Uhr.

    Auf diesem Wege war nur ein Su-34-Bomber zerstört worden. Die anderen Flugzeuge wurden nach der Attacke verlegt und sind nun ausser Reichweite. Laut «Forbes» regnen jeden Tag bis zu 100 russische Gleitbomben auf die Ukraine nieder.

  • 13.47 Uhr

    Russischer Pilot filmt eigenen Absturz

    Das Video eines russischen Piloten macht im Internet die Runde, dass der Mann selbst aufgenommen hat, nachdem er aus seinem Kampfflugzeug ausgestiegen ist. Seelenruhig hält er fest, wie er am Fallschirm zu Boden gleitet, was impliziert, dass sein Jet nicht über feindlichem Gebiet Probleme bekommen hat.

    Der Clip wurde angeblich über pro-russische Telegram-Kanäle verbreitet. Das Flugzeug, dasd aus dem Himmel fällt, könnte eine Su-35S, eine Su-30SM, eine Su-34 oder Su-27 gewesen sein, weiss «The War Zone». Der Pilot berichtet sagt demnach in die Kamera: «Wir wurden angegriffen und hatten keine Zeit, etwas zu tun.»

    Wer den Jet womit attackiert hat, ist unklar. Auch wann und wo das Video entstanden ist, wurde nicht bekannt.

  • 13.20 Uhr

    Moskau beziffert ukrainische Verluste seit Mitte Juni

    Seit Mitte Juni hätten die russischen Truppen rund 420 Quadratkilometer Fläche in der Ukraine erobert, teilte der frühere Verteidigungsminister Sergej Schoigu mit, der inzwischen Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates ist.

    Zudem hätten die ukrainischen Streitkräfte seither 115'000 Soldaten und mehr als 3000 Stück gepanzerte Technik verloren. Überprüfbar sind die Angaben von unabhängiger Seite nicht. Auch die Ukraine weist auf riesige Verluste in den Reihen der russischen Streitkräfte hin.

    Sergej Schoigu (links) trifft am 5. August in Teheran den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian.
    Sergej Schoigu (links) trifft am 5. August in Teheran den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian.
    Bild: IMAGO/ZUMA Press Wire

    Schoigu sagte laut russischen Nachrichtenagenturen in Aserbaidschan, dass die Truppen die Ziele der militärischen Spezialoperation, wie der Krieg im offiziellen Sprachgebrauch in Russland heisst, erreichen würden. Der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin kritisierte, dass die Ukraine weiter auf Hilfen des Westens setze – in der Hoffnung, den Krieg zu gewinnen.

    Schoigu monierte dabei, dass Kiew sich nicht auf Putins Vorschlag eines Gebietsverzichtes einlasse, um den Krieg zu beenden. «Das Zeitfenster für Kiew wird immer kleiner. Und jeder Tag, den es eine Entscheidung über die Lösung der Situation hinauszögert, kommt das ukrainische Volk, das eine Entscheidung treffen muss, teuer zu stehen», sagte Schoigu. 

  • 13 Uhr

    Russen rücken auf Pokrow vor

    Besonders in dem von Moskau annektierten Donezker Gebiet mussten die ukrainischen Truppen unter russischem Druck in den vergangenen Wochen etliche Positionen aufgeben. Kämpfe gibt es bereits am Rand der Kleinstadt Torezk.

    Zudem rücken Moskaus Truppen weiter in Richtung der Bergarbeiterstadt Pokrowsk und der Verbindungsstrasse nach Kostjantyniwka vor.

  • 12.30 Uhr

    Gerassimow besucht die Front

    Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hat bei einem Besuch im Kriegsgebiet in der Ostukraine Soldaten nach den jüngsten Gebietseroberungen mit Orden für die Erfüllung militärischer Aufgaben ausgezeichnet.

    Er wünsche ihnen weiterhin Erfolg, sagte Gerassimow laut einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video, das ihn in einem unterirdischen Kommandopunkt in verschiedenen Räumlichkeiten zeigt.

    Der Chef des Generalstabs habe sich von Kommandeuren über die Lage an den verschiedenen Abschnitten der Front informieren lassen, hiess es in einer Mitteilung des Ministeriums. Demnach gab Gerassimow auch die nächsten Kampfaufgaben aus. Details wurden nicht genannt. Auch der Ort der Aufnahme ist geheim.

  • 10.19 Uhr

    Moskau und Kiew überziehen sich mit Angriffen

    Russland und die Ukraine haben sich erneut gegenseitig mit Drohnen und Raketen angegriffen.

    «Heute Nacht wurde die Stadt Sudscha von der Ukraine aus beschossen», teilte der geschäftsführende Gouverneur des russischen Gebietes Kursk, Alexej Smirnow, auf Telegram mit. Es seien mehrere Wohnhäuser stark beschädigt und dabei mindestens fünf Menschen verletzt worden.

    Dazu veröffentlichte Smirnow Bilder der betroffenen Häuser. Auch im benachbarten Gebiet Belgorod informierten die Behörden über Schäden an Gebäuden und Autos. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge sind in der Nacht und den Morgenstunden 34 ukrainische Drohnen abgeschossen worden.

    Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, dass das russische Militär vier ballistische Raketen und zwei Luft-Boden-Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert habe. Nur zwei der ballistischen Raketen seien abgeschossen worden. Ein in sozialen Netzwerken kursierendes Video zeigte, wie eine mutmasslich beschädigte russische Rakete im östlichen Kiewer Vorort Browary herabstürzt und explodiert.

    Zudem hat die russische Armee den Angaben nach 15 Kampfdrohnen auf Ziele in den Gebieten Kiew, Cherson, Mykolajiw und Chmelnyzkyj eingesetzt. Alle sollen abgefangen worden sein. Dennoch gab es Behördenangaben zufolge im Kiewer Umland Schäden durch herabstürzende Trümmerteile.

    Zu den von Russland eingesetzten ballistischen Raketen machte das ukrainische Militär keine eindeutigen Angaben. Es könne sich dabei sowohl um russische Iskander-Raketen als auch um Raketen aus Nordkorea des Typs KN-32 gehandelt haben.

    Tags zuvor hatte ein auf militärische Analysen spezialisiertes ukrainisches Portal unter Bezug auf eigene Quellen berichtet, dass Russland Ende Juli wieder nordkoreanische Raketen in Richtung Bila Zerkwa bei Kiew abgefeuert habe. Im Februar waren ukrainischen Angaben nach KN-32-Raketen gegen Ziele in der ostukrainischen Grossstadt Charkiw eingesetzt worden.

    Westlichen und ukrainischen Berichten zufolge greift Russland mangels eigener Ressourcen bereits seit längerem auf Waffenlieferungen aus dem Iran und Nordkorea zurück.

  • 5.15 Uhr

    Weiter schwere Kämpfe im Osten der Ukraine

    Russische und ukrainische Truppen liefern sich im Osten der Ukraine weiter schwere Gefechte. Im Brennpunkt des Kampfgeschehens lag einmal mehr die Stadt Pokrowsk, wo russische Truppen seit Tagen unter schweren Verlusten versuchen, die ukrainischen Stellungen zu durchbrechen. Der regionale Krisenstab ordnete wegen der erhöhten Gefahrenstufe die Evakuierung von Kindern samt ihrer Familien aus über einem Dutzend bedrohter Dörfer an.

    Nach Darstellung des Generalstabs in Kiew wurden auch wiederholte russische Angriffe aus Torezk gemeldet. Diese seien von Kampfflugzeugen unterstützt worden, die zehn Gleitbomben auf die Stadt abgeworfen hätten.

    Ein zerstörtes Wohnhaus in der Stadt Torezk, die nahe der Front im Gebiet Donezk liegt. 
    Ein zerstörtes Wohnhaus in der Stadt Torezk, die nahe der Front im Gebiet Donezk liegt. 
    Bild: Keystone/EPA/Oleg Petrasiuk/24th Mechanized Brigade

    Am späten Abend wurde in mehreren Regionen der Ukraine Flug- und Raketenalarm ausgelöst. Bewohner der Hauptstadt Kiew berichteten von mehreren Explosionen, die möglicherweise auf einen Einsatz der Flugabwehr zurückzuführen waren.

  • 5.01 Uhr

    Selenskyj: Brauchen pünktliche Waffenhilfe für Abwehrkampf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor Verzögerungen bei der Lieferung von zugesagten Waffen oder Munition aus dem Westen für die Verteidigung seines Landes. «Für uns ist es wichtig, dass zwischen der Ankündigung der Pakete und ihrem Einsatz an der Front ein Minimum an Zeit vergeht», sagte er in seinem abendlichen Videobeitrag. Er sei allen Partnern dankbar, die ihre Zusagen pünktlich einhielten. Zudem arbeite seine Regierung bereits an neuen Paketen, die die Position der Ukraine im Herbst stärken könnten. Genaueres sagte Selenskyj dazu nicht.

    Nach dem Eintreffen der ersten Kampfflugzeuge des Typs F-16 aus US-Produktion in der Ukraine spekulieren Experten bereits über weitere Flugzeugtypen. «Wenn wir schon davon reden, dass wir 128 Kampfflugzeuge benötigen, so müssen es nicht nur F-16 sein», sagte der Leiter der in Kiew ansässigen, auf militärische Themen spezialisierten Consulting-Firma «Defense Express», Valerij Rjabych. «Es könnten auch (französische) Mirage 2000/5 oder die (schwedische) Saab Gripen sein.» Man sollte nichts definitiv ausschliessen.

    Die Ukraine werde definitiv weiter mit Kampfflugzeugen aus westlicher Produktion aufgerüstet. Mit der Zeit könnte die Luftwaffe der Ukraine auch mit Kampfjets der sogenannten fünften Generation wie der F-35 ausgerüstet werden. «Denn bei Flugzeugen geht es nicht um Taktik – es geht um Strategie», sagte Rjabych im Fernsehen. «Wenn wir also bereits F-16 erhalten haben, werden unsere Piloten auch andere westliche Flugzeuge beherrschen.»

    Präsident Selenskyj hatte am Sonntag die ersten F-16 in Diensten der ukrainischen Luftwaffe vorgestellt. Nach unterschiedlichen Medienberichten hat Kiew zunächst zwischen sechs und zehn der Kampfflugzeuge erhalten. Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben der Ukraine insgesamt mehr als 60 dieser Kampfjets zugesagt. Die Bewaffnung und Ausrüstung der Maschinen soll aus den USA kommen. Piloten und Bodenpersonal wurden in den vergangenen Monaten im Westen ausgebildet.

  • 1.30 Uhr

    Deutschland warnt vor Reisen nach Russland

    Nach dem spektakulären Austausch von Gefangenen zwischen dem Westen und Russland warnt der deutsche Justizminister Marco Buschmann dringend von Reisen in das Land. «In Russland ist schon seit Längerem niemand mehr sicher. Und ich rate allen dringend davon ab, sich ohne zwingende Notwendigkeit in ein Land zu begeben, in dem niemand sicher ist», sagt der FDP-Politiker dem Magazin «Stern». «Ich kann niemandem die Sorge nehmen, dass Putin weitere politische Gefangene machen wird», betonte der Minister.

    Bei dem Gefangenenaustausch waren am Donnerstag von Russland und Belarus 16 Menschen freigelassen worden, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten inhaftiert worden waren.

  • Dienstag, 6. August 2024, 0.10 Uhr

    Luftabwehr über Kiew aktiv

    In Kiew galt in der Nacht auf Dienstag Luftalarm. Über der Stadt waren laute Explosionen zu hören. Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb bei Telegram: «Bleibt in den Schutzräumen!» Die Luftabwehrsysteme seien aktiviert worden.

  • 19 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 5. August 2024

  • 17.38 Uhr

    Ukrainischer Geheimdienst enttarnt russische Agenten

    Der ukrainische Geheimdienst hat ein russisches Agentennetz enttarnt und aus dem Verkehr gezogen. Über eine Chat-Seite auf der Plattform Telegram habe der russische Geheimdienst in sechs Regionen der Ukraine mögliche Mitarbeiter angeworben, teilte der Geheimdienst SBU in Kiew mit. Diese sollten demnach Informationen über kritische Infrastruktur und militärische Ziele weiterleiten. Der SBU habe die Spione eine Zeit lang beobachtet und jetzt zugeschlagen.

    Insgesamt seien neun Männer festgenommen worden. Unter den Festgenommenen seien auch zwei städtische Verwaltungsbeamte aus Dnipro und aus Juschne in der Region Odessa. Sie seien angeworben worden, weil sie als «Kommentatoren» in kremlfreundlichen Chats aktiv waren. Auch ihr Führungsoffizier des russischen Geheimdienstes FSB sei enttarnt worden, hiess es weiter.

  • 16.39 Uhr

    Kiew will Su-34-Bomber und Munition zerstört haben

    Am Samstag, den 3. August haben Kiews Streitkräfte den russischen Militärflugplatz Morosowsk im Oblast Rostow angegriffen, der rund 140 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt.

    Russland meldete, es habe in verschiedenen Regionen 75 Drohnen abgefangen. Die Ukraine liess verlautbaren, man habe Öl- und Munitionsdepots getroffen.

    Nun hat Wolodymyr Selenskyjs Militärgeheimdienst GUR alias HUR den Schaden anhand von Satellitenbildern analysiert: Die Drohnen haben demnach auch eine Su-34 erwischt. Die Bomber starten regelmässig von dieser Basis, um Gleitbomben über der Ukraine abzuwerfen.

    Die Satellitenbilder zeigten ausserdem zerstörte Munitionsdepots im Nordosten des Stützpunktes. Nach der Attacke seien ausserdem Jets weiter ins Hinterland verlegt worden, so der GUR.

  • 15.15 Uhr

    Washington gibt Kiew Milliarden-Hilfe

    Die durch den russischen Angriffskrieg gebeutelte Ukraine hat neue Haushaltshilfen aus den USA von umgerechnet über 3,26 Milliarden Franken erhalten.

    «Das ist ein äusserst wichtiger Beitrag zur Unterstützung des Staatshaushalts der Ukraine in der Zeit des Widerstands gegen die umfassende Aggression der Russischen Föderation», sagte Finanzminister Serhij Martschenko laut einer Mitteilung.

    Die Gelder dienen demnach der Zahlung von Gehältern für Lehrer, Zivilschutzmitarbeiter und andere Staatsangestellte und der Unterstützung von Binnenflüchtlingen. Sie müssen nicht zurückgezahlt werden.

    Nach Ministeriumsangaben wurde der ukrainische Etat seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 allein von den USA mit umgerechnet gut 23 Milliarden Franken direkt unterstützt. Insgesamt hat Kiew demzufolge seitdem mehr als 83 Milliarden Franken von internationalen Gebern für die Finanzierung seines Staatsbudgets erhalten.

    Der Haushalt der Ukraine wird 2024 zu mehr als der Hälfte aus dem Ausland finanziert.

  • 14.45 Uhr

    Nahost-Krise: Schoigu in Teheran eingetroffen

    Kremlchef Wladimir Putin hat seinen Vertrauten Sergej Schoigu inmitten wachsender Ängste vor einem Flächenbrand im Nahen Osten zu Gesprächen in den Iran geschickt. Der frühere Verteidigungsminister, der nun Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates ist, traf in Teheran ein, um auch Fragen der regionalen und internationalen Sicherheit zu erörtern, wie russische Agenturen meldeten.

    Auf Schoigus Programm standen Gespräche mit dem Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran, Ali Akbar Ahmadian, und dem Generalstabschef der iranischen Streitkräfte, Mohammed Bagheri, wie es weiter hiess. Geplant sei auch ein Empfang durch den neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian. Bei den Treffen gehe es neben Sicherheitsfragen auch um wirtschaftliche Projekte und eine Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit.

    Die Ukraine wirft dem Iran seit langem eine militärische Unterstützung Russlands vor; Kiew beklagt, dass Teheran in der Vergangenheit Drohnen und Raketen geliefert habe für Moskaus Angriffskrieg. Aus Sicht der Führung in Kiew hat Putin ein Interesse an einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten, weil dies im Westen die Aufmerksamkeit vom Krieg in der Ukraine weglenken könnte.

    Russland hatte vorige Woche die gezielte Tötung des Auslandschefs der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, bei einem israelischen Angriff verurteilt und angesichts der angedrohten Vergeltungsschläge alle Seiten zur Zurückhaltung aufgefordert. Moskau pflegt enge Kontakte zu Teheran und zur Hamas. Russland, das auch Kontakte zu Israel hat, hat sich in der Vergangenheit als möglicher Vermittler in dem Konflikt ins Gespräch gebracht.

  • 13 Uhr

    Mali bricht Beziehungen zur Ukraine ab

    Nach einem Rebellenangriff mit Dutzenden toten Soldaten und russischen Söldnern bricht Mali seine diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab. Das teilte die malische Übergangsregierung mit.

    Ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes hatte zuvor angegeben, dass Kiew den aufständischen Tuareg bei einem Hinterhalt auf einen Konvoi der malischen Armee und der sie unterstützenden Wagner-Söldner vor gut einer Woche geholfen habe. Mali werde als Konsequenz künftig die Unterstützung der Ukraine als Unterstützung des internationalen Terrorismus ansehen, hiess es.

    Im Internet kursierte auch ein unbestätigtes Foto, das Kämpfer der Tuareg mit einer Ukraine-Flagge zeigen soll. «Sie haben die notwendige Information erhalten, mit der sie in die Lage versetzt wurden, die erfolgreiche Militäroperation gegen die russischen Kriegsverbrecher durchzuführen», sagte Andrij Jussow vergangene Woche im ukrainischen Fernsehen.

    Gleichzeitig kündigte er weitere Operationen dieser Art in Afrika an. «Das Monopol der russischen Privatarmeen in Afrika geht seinem Ende entgegen und es tauchen Gegenkräfte auf, die diese Verbrecher in die Schranken weisen können», sagte der Geheimdienstler. Bei den mehrtägigen Kämpfen Ende Juli um das Dorf Tinzaouatène an der Grenze zu Algerien wurden nach Angaben der separatistischen Tuareg 84 russische Söldner und 47 malische Soldaten getötet.

    Auch auf Wagner-nahen Kanälen war teils von mehr als 80 Opfern die Rede, was die schwersten Verluste der Russen bislang in Westafrika darstellt. Auch die mit Al-Kaida verbündete islamistische Terrorgruppe GSIM griff den Konvoi an. Ob die Tuareg mit den Islamisten kooperierten, ist unbestätigt.

  • Montag, 5. August 2024, 5.01 Uhr

    Ukraine feiert Ankunft der ersten F-16-Kampfjets

    Die Ukraine erhofft sich von der gefeierten Ankunft der ersten Kampfflugzeuge vom amerikanischen Typ F-16 einen entscheidenden Beitrag zur Verteidigung gegen die russischen Angreifer.

    «Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zu unserem Sieg», schrieb Armeechef Olexander Syrskyj auf der Plattform Telegram. «F-16 in der Ukraine – das bedeutet mehr getötete Besatzer, mehr abgefangene Raketen oder Flugzeuge, mit denen die russischen Verbrecher unsere ukrainischen Städte angreifen.»

    «Die F-16 sind in der Ukraine» – mit diesen Worten stellte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einem nicht näher beschriebenen Militärflugplatz die ersten Kampfflugzeuge mit den Hoheitsabzeichen seines Landes vor. Anlass der Vorstellung war der Tag der Luftwaffe.

    Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer F-16 der ukrainischen Luftwaffe an einem geheimgehaltenen Ort in der Ukraine. (4. August 2024)
    Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer F-16 der ukrainischen Luftwaffe an einem geheimgehaltenen Ort in der Ukraine. (4. August 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Efrem Lukatsky

    «Wir haben viel getan, um die ukrainische Luftwaffe auf einen neuen Standard zu bringen, den der westlichen Kampfflugzeuge», sagte er vor den zur Parade angetretenen Soldaten und Piloten.

    Er erinnerte an die vielen vorangegangenen Treffen und Diskussionen mit ausländischen Partnern über Wege zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung. Vielfach sei dabei das Wort «unmöglich» gefallen – zu Unrecht, wie sich nun zeige. Auf einem auf der Plattform X verbreiteten Video sind diverse fliegende Kampfflugzeuge zu sehen, darunter die F-16, mit den gelb-blauen Kokarden der Ukraine auf den Tragflächen.

    Selenskyj machte keine Angaben dazu, wie viele Kampfflugzeuge inzwischen in der Ukraine eingetroffen sind. «Bislang reichen die Anzahl der in der Ukraine vorhandenen F-16 und die Anzahl der bereits ausgebildeten Piloten noch nicht aus», sagte er bloss. Westliche Medien hatten zuletzt berichtet, dass zwischen sechs und zehn Maschinen an Kiew übergeben worden seien.

    Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben der Ukraine zusammen über 60 dieser Kampfjets aus US-Produktion zugesagt und die Ausbildung ukrainischer Piloten und des Bodenpersonals übernommen. Die Waffen und Ausrüstung der Jets sollen nach amerikanischen Medienberichten aus den USA kommen.

    Das Kampfflugzeug gehört zu den leistungsfähigsten Militärjets weltweit und kommt in mehr als zwei Dutzend Ländern zum Einsatz. Die Maschinen der US-Firma Lockheed können sowohl in der Luftverteidigung als auch gegen Ziele am Boden eingesetzt werden, also zum Zurückdrängen feindlicher Verbände. Die F-16 ist in der Lage, auch in extrem niedriger Höhe und bei jedem Wetter zu fliegen.

    Selenskyj machte keine Angaben dazu, wie die neuen Kampfflugzeuge eingesetzt werden sollen. «Sie werden sicherlich die Ergebnisse sehen, wenn auch nicht alle», sagte Selenskyj im Gespräch mit Journalisten. «Wir werden dann entscheiden, ob wir sagen, ob dies Ergebnisse vom Einsatz von F-16 waren.»

    Nach Einschätzung ukrainischer Militärexperten dürften die F-16 nicht in direkten Luftkämpfen mit russischen Maschinen über der Front geflogen werden, da Russland ein dichtes Flugabwehrnetz aufgebaut hat. Daneben dürfte das russische Militär versuchen, auf ukrainischen Stützpunkten geparkte F-16 zu zerstören.

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