Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe auf die Kleinstadt Awdijiwka im Osten des Landes fortgesetzt. Der Feind habe den Beschuss nicht gestoppt, sagte Stadtoberhaupt Witali Barabasch im ukrainischen Fernsehen. Moskau habe zudem zusätzliche Truppen geschickt, um die strategisch wichtige Stadt in der Region Donezk einzukreisen.
Zuvor erklärte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja während einer Sitzung des Weltsicherheitsrats in New York, verstärkte Angriffe im Osten stellte eine neue Phase in dem militärischen Einsatz in der Ukraine dar. Russische Truppen seien seit einigen Tagen entlang der gesamten Front zu aktiven Kampfhandlungen übergegangen. «Die so genannte ukrainische Gegenoffensive kann daher als beendet angesehen werden», sagte er. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte dagegen Anfang der Woche, die ukrainischen Streitkräfte könnten ihre Stellungen halten.
Der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Oleksandr Syrskji, berichtete am Samstag bei Facebook von einer Verschärfung der Kämpfe entlang des nördlichen Abschnitts der ukrainischen Ostfront. Syrskji besuchte Truppen in dem Gebiet und teilte mit, die russischen Streitkräfte hätten sich nach Verlusten neu formiert und Angriffe um das Dorf Makijiwka und in Richtung der Stadt Kupjansk gestartet. Ihr Ziel sei es, Kupjansk einzukesseln und den Fluss Oskil zu erreichen.
Ebenfalls am Samstag wurde eine 60-jährige Frau bei russischem Beschuss der Stadt Beryslaw in der von der Ukraine teilweise besetzten Region Cherson getötet.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, Luftabwehrsysteme hätten am Samstagmorgen zwei ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer in der Nähe von Sotschi abgeschossen.