US-Wahlkampf unter freiem Himmel Trump redet hinter Glaswand
SDA
22.8.2024 - 02:46
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht wieder Wahlkampf unter freiem Himmel. Bei seinem ersten grossen Auftritt dieser Art nach dem Attentat auf ihn im Juli wurde Trump im «Swing State» North Carolina von einer Glaswand auf dem Podium geschützt.
Keystone-SDA
22.08.2024, 02:46
22.08.2024, 14:32
SDA
Am Wochenende hatten US-Medien berichtet, der für den Schutz zuständige Secret Service wolle bei Auftritten im Freien künftig auf kugelsicheres Glas setzen.
Am 13. Juli hatte ein Schütze bei einer Kundgebung im Bundesstaat Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach aus auf Trump geschossen. Der 78-Jährige wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt, der Täter kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Die Veranstaltung in der Stadt Butler fand unter freiem Himmel statt. Trump hat seitdem zahlreiche Wahlkampfveranstaltungen vor grossem Publikum abgehalten – allerdings allesamt drinnen.
Grosse Polizeipräsenz
Die Veranstaltung in North Carolina wurde von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet, Fotos zeigten Scharfschützen auf den Dächern anliegender Gebäude in Asheboro. Regionalmedien zufolge wurden Stunden nach der Veranstaltung zwei Männer von der Polizei aufgegriffen. Auf Videos ist zu sehen, wie ihnen Handschellen angelegt und einige Waffen in einem Auto sichergestellt werden. Der Sender CBS 17 berichtete unter Berufung auf die Polizei, dass keine Gefahr für die Öffentlichkeit bestanden habe.
US-Wahlen 2024 | Aktuelle Umfragewerte
Donald Trump
Republican Party
43%
Kamala Harris
Democratic Party
46%
An 100 fehlende Prozente entfallen auf den Kandidaten der Unabhängigen.Quelle: National Polls: YouGov, The Economist, 17.-20. August 2024
Medizinischer Notfall im Publikum
Zuvor war es während Trumps Rede zu einem anderen Zwischenfall gekommen – eine Zuschauerin schien wegen der Hitze Probleme zu haben. «Einen Arzt, bitte. Es ist sehr heiss hier», sagte Trump mitten in seiner Rede. Der Ex-Präsident verliess schliesslich die Bühne und ging unter grossem Applaus zu der Zuschauerin und umarmte sie.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in Milwaukee hatte sich am Dienstagabend (Ortszeit) eine ähnlichee Szene ereignet. Auch Harris unterbrach ihre Rede wegen eines medizinischen Vorfalls im Publikum und rief nach einem Sanitäter.
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J. David Ake/AP/dpa
Trump tourt aktuell durch die bei der Präsidentenwahl am 5. November besonders hart umkämpften Bundesstaaten, die sogenannten Swing States. Dabei setzt er auf ein Kontrastprogramm zum Parteitag der Demokraten in Chicago, bei dem seine politische Gegnerin Harris im Mittelpunkt steht.
Trump spielte in seiner Rede in Asheboro auch darauf an, dass seine Berater und Parteigrössen ihm raten, sich mehr auf politische Inhalte und weniger auf Beleidigungen des politischen Gegners zu konzentrieren. «Sollte ich persönlich werden? Sollte ich nicht persönlich werden?», fragte er das Publikum, das sich mit grossem Applaus für persönliche Angriffe aussprach. «Meine Berater sind gefeuert», scherzte Trump.
In typischer Trump-Manier war seine Rede dann auch gespickt mit derben Beleidigungen. Nicht nur US-Vize Harris, auch Präsident Joe Biden und Ex-Präsident Barack Obama bekamen ihr Fett weg. Besonders echauffierte sich Trump über die Rede, die Obama am Vorabend beim Parteitag der Demokraten gehalten hatte. «Er war sehr fies gestern Abend. Ich versuche, nett zu den Leuten zu sein, aber es ist ein bisschen schwierig, wenn sie persönlich werden», monierte Trump. Obama hatte unter anderem gesagt, Trump bediene sich kindischer Spitznamen, verrückter Verschwörungstheorien und sei auf seltsame Weise fixiert auf die Grösse von Menschenmengen.
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«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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