EuropaWahl in Italien: Sorge vor Rechtsruck und niedriger Wahlbeteiligung
SDA
25.9.2022 - 05:49
Europa und die Welt schauen gespannt auf Italien, wo am (heutigen) Sonntag ein neues Parlament gewählt wird.
25.09.2022, 05:49
SDA
Nach dem Rücktritt des bisherigen Regierungschefs Mario Draghi steht das Land vor einem harten Ruck nach rechts. Laut Experten winkt einer Rechtsallianz ein komfortabler Sieg und die absolute Mehrheit im neuen Parlament. Die künftige Regierung könnte angeführt werden von Giorgia Meloni. Sie ist Chefin der nationalistischen, EU-kritischen, und teils rassistischen Partei Fratelli d'Italia, die Umfragen zufolge stärkste Kraft werden dürfte.
Gut 51,5 Millionen Italienerinnen und Italiener sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahllokale sind von 7.00 Uhr bis 23.00 Uhr geöffnet. Danach dürfte noch in der Nacht anhand von Prognosen und Hochrechnungen klar werden, wie das künftige Parlament aussieht.
Meloni hat die Fratelli als einzige nennenswerte Opposition zur Vielparteienregierung Draghis kontinuierlich nach oben gebracht, vor einigen Monaten bekam sie in Umfragen erstmals die meiste Zustimmung. Es ist möglich, dass die «Brüder Italiens» in der Rechtsallianz mehr Stimmen bekommen als die rechtspopulistische Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini und die konservative Forza Italia des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi zusammen.
Die politischen Rivalen der Links- und Zentrumsparteien attackierten sich im Wahlkampf zumeist gegenseitig, anstatt gemeinsam gegen den starken Rechtsblock vorzugehen. Dies sorgte für Verdruss bei den Italienern – eine historisch niedrige Wahlbeteiligung wird erwartet.
Meloni und Co. bereiten Brüssel und anderen internationalen Partnern Sorgen. Die Fratelli wollen EU-Verträge nachverhandeln und der Union zugunsten der Nationalstaaten Einfluss und Macht wegnehmen. Die ehemals engen Beziehungen Berlusconis und Salvinis zu Wladimir Putin lassen Kritiker befürchten, Italien könnte die Unterstützung für die Ukraine und die Sanktionen gegen Russland aufweichen wollen. Meloni aber sagte immer wieder deutlich, dass sie an Kiews Seite bleibe.
Obwohl es dem Land unter Draghi den Umständen – Corona-Pandemie, Kriegsfolgen, Energiekrise – entsprechend gut ging, gelang Meloni in der Opposition der Höhenflug. Sie konnte viele Unzufriedene wie Impf- oder Kriegsgegner gewinnen. Zudem finden manche Italiener nach dem nächsten Scheitern einer Regierung, nun dürfe es eben mal die 45 Jahre alte Römerin versuchen. Für viele sind die anderen Parteien und Politiker Relikte der Vergangenheit und dabei schon gescheitert. Allein vier frühere Ministerpräsidenten (Berlusconi, Enrico Letta, Matteo Renzi, Giuseppe Conte) traten im Wahlkampf an.
Habeck: «Zolldrohungen von Trump sehr ernst zu nehmen»
O-Ton Robert Habeck (Grüne), Bundeswirtschaftsminister: «Erstens muss die EU darauf geschlossen reagieren, sich nicht zerlegen in zwei oder drei Länderblöcke, sondern als Europa gemeinsam sprechen. Zweitens, das hat Herr Russwurm richtig dargestellt, deutlich machen, dass am Ende alle verlieren, also die USA , der Wirtschaftsraum der USA und Europa, aber auch der Werteraum, den wir bilden. Wir sind stärker, wenn wir kooperieren.»
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Im Kampf gegen Russland: Nato stützt ukrainische Rüstungsindustrie
Nach neuen Eskalationsschritten Russlands: Deutschland und andere Nato-Staaten wollen die Rüstungsproduktion in der Ukraine weiter stärken. In einem ersten Schritt soll das mit den Zinseinkünften aus eingefrorenem russischen Vermögen finanziert werden, so Verteidigungsminister Boris Pistorius. Deutschland und andere Nato-Staaten planen demnach die Entwicklung und Beschaffung von Drohnen zu fördern, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Auch bei der Munitionsproduktion soll die Zusammenarbeit ausgeweitet werden. Das Ziel: Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke agieren können.
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Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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