Ukraine-Überblick Erneuter Gefangenenaustausch +++ Wagner-Chef will Kadyrows Ablöseangebot annehmen

sda/red

6.5.2023

Pistorius lobt Leopard-Panzerausbildung für ukrainische Soldaten

Pistorius lobt Leopard-Panzerausbildung für ukrainische Soldaten

STORY: Hoher Besuch flog am Freitag bei der Truppe in Klietz ein. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und sein dänischer Amtskollege Troels Lund Poulsen besichtigten gemeinsam den Truppenübungsplatz westlich von Berlin. Hier werden ukrainische Soldaten von Ausbildern der Bundeswehr und der dänischen Armee an Leopard 1A5 Panzern trainiert. Bedienung und Wartung der Kampfgeräte stehen auf dem Programm. Boris Pistorius: «Ich sehe hier hochmotivierte Kameradinnen und Kameraden, die mit viel, viel Einsatz und man kann es auch so sagen mit Leidenschaft und Herzblut ihre ukrainischen Kameraden ausbilden für etwas, was für unsere Lebenswirklichkeit bislang sehr fremd war, nämlich einen unmittelbaren Einsatz mit dem, was Sie hier lernen, dann auf dem Schlachtfeld. Das ist etwas Besonderes.» Gemeinsam mit den Niederlanden finanzieren Dänemark und Deutschland die Reparatur von mindestens 100 Kampfpanzern des Typs Leopard 1A5 aus Beständen der Industrie. Poulsen sagte, man sei nun in der Lage, fast 80 Leopard-Panzer abzugeben. «Es ist eine riesige Anzahl von Panzern. Sie werden auf dem Schlachtfeld sehr stark sein, und ich glaube, dass sie für die Ukraine von grosser Bedeutung sein werden, auch um die russische Aggression im Osten der Ukraine zurückzuschlagen.» Rund 3.000 ukrainische Soldaten haben das Training in Klietz bereits durchlaufen. Bis Ende des Jahres soll die Zahl laut Schätzungen auf 9.000 steigen. Die Leopard-1A5-Panzer sollen in diesem und im nächsten Jahr an die Ukraine geliefert werden.

06.05.2023

Die EU will neue Sanktionen gegen Russland ergreifen. Diese sollen sich gegen Drittstaaten richten, welche dabei helfen, die bestehenden Sanktionen zu umgehen. Alle News zur Ukraine findest du im Tages-Überblick.

sda/red

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im elften Sanktions-Paket gegen Russland ist vorgesehen, Exporte in Drittstaaten zu begrenzen. Dies, wenn diese Staaten versuchen, die Sanktionen zu umgehen.
  • Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, trifft eigenen Angaben zufolge konkrete Vorbereitungen für den baldigen Abzug seiner Kämpfer von der Front in der Ostukraine.
  • Er wolle ein Ablöseangebot des Chefs der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, annehmen, teilte Prigoschins Pressedienst am Samstag auf Telegram mit. Kadyrow hatte zuvor erklärt, Männer seiner Truppe «Achmat» könnten in der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut die Stellungen der Wagner-Söldner übernehmen.
  • Das von Russland kontrollierte Atomkraftwerk Saporischschja ist laut der russischen Besatzungsverwaltung nicht von der Teil-Evakuierung der ukrainischen Region Saporischschja betroffen.
  • Laut Angaben des ukrainischen Militärs sei es mithilfe des US-Abwehrsystems Patriot gelungen, eine russische Hyperschallrakete vom Typ Kinschal abzuschiessen.
  • Die Entwicklungen von Freitag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 06. Mai 2023

  • 21.31 Uhr

    Selenskyj: Werden alle Kriegsgefangenen nach Hause holen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Befreiung aller von Russland gefangen genommener Landsleute als Ziel formuliert. «Wir müssen und wir werden alle unsere Leute aus russischer Gefangenschaft zurückholen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Wie viele Ukrainer und wie viele Russen mehr als 14 Monate nach Kriegsbeginn auf der jeweils anderen Seite festgehalten werden, ist nicht bekannt.

    Früher am Tag war ein weiterer Gefangenenaustausch zwischen den beiden Kriegsparteien bekannt geworden. Übereinstimmenden Angaben zufolge kamen dabei drei Piloten der russischen Luftwaffe sowie 45 ukrainische Soldatinnen und Soldaten frei.

  • 21.10 Uhr

    Russland wirft Ukraine «Terroranschlag» auf kremlnahen Autor Prilepin vor

    Russland hat die Ukraine für den Autobomben-Anschlag auf den kremlnahen Schriftsteller Sachar Prilepin verantwortlich gemacht und von einem «Terroranschlag» gesprochen. Die Ermittlungen seien zwar noch nicht abgeschlossen, teilte das Aussenministerium in Moskau am Samstagabend mit. «Doch schon jetzt geht aus den Materialien (...) klar hervor, dass von einem erneuten Terroranschlag die Rede ist, der vom Kiewer Regime organisiert und ausgeführt wurde und hinter dem westliche Kuratoren stehen.»

    Ein Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes SBU sagte auf Anfrage der Internetzeitung Ukrajinska Prawda, man werde eine Beteiligung an solchen Attentaten «weder bestätigen noch dementieren».

    Der 47 Jahre alte Prilepin wurde am Samstagvormittag schwer verletzt, als ein an seinem Auto angebrachter Sprengsatz detonierte. Sein Fahrer starb.
    Der 47 Jahre alte Prilepin wurde am Samstagvormittag schwer verletzt, als ein an seinem Auto angebrachter Sprengsatz detonierte. Sein Fahrer starb.
    Russian Investigative Committee via AP

    Kurz nach der Explosion, die sich in der russischen Region Nischni Nowgorod östlich von Moskau ereignete, nahm die Polizei einen 1993 geborenen Mann als Tatverdächtigen fest. Der Gouverneur von Nischni Nowgorod, Gleb Nikitin, teilte mit, Prilepin sei mittlerweile operiert worden. Er habe mehrere Knochenbrüche erlitten.

  • 18.01 Uhr

    Russland meldet Abschuss von ukrainischer Rakete über der Krim

    Die russische Armee hat nach russischen Angaben eine ukrainische Rakete über der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim abgewehrt. «Die Luftabwehr hat eine ballistische Rakete über der Republik Krim abgeschossen», erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Samstag im Onlinedienst Telegram. Die Rakete sei mit dem ukrainischen Hrim-2-System abgefeuert worden, es gebe keine Schäden oder Opfer, fügte er hinzu.

    Sein Berater Oleg Kriutschkow erklärte später, dass laut aktualisierten Informationen zwei Hrim-2-Raketen abgeschossen worden seien. AFP konnte die Angaben zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigen.

    Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ist es das zweite Mal, dass russische Behörden ukrainische ballistische Hrim-Raketen über der Krim gemeldet haben. Erst im vergangenen Monat habe es einen weiteren solchen Vorfall gegeben.

  • 15.46 Uhr

    Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus

    Mehr als 14 Monate nach Kriegsbeginn haben Russland und die Ukraine erneut Gefangene ausgetauscht. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Samstag mit, drei Piloten der russischen Luftwaffe seien «als Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses» freigekommen. In Kiew war von 45 Soldaten die Rede, die im Gegenzug aus der russischen Gefangenschaft entlassen worden seien. Es handele sich um 42 Männer und 3 Frauen, die im vergangenen Frühjahr die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer bis zu deren Fall verteidigt hätten, schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf Telegram.

    Der Austausch unterscheidet sich insofern von vielen in der Vergangenheit, als dass bei ihnen die Zahl der zurückgekehrten Russen und Ukrainer in der Regel ungefähr gleich hoch gewesen war.

  • 14.26 Uhr

    Wagner-Chef will Kadyrows Ablöseangebot für Bachmut annehmen

    Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, trifft eigenen Angaben zufolge konkrete Vorbereitungen für den baldigen Abzug seiner Kämpfer von der Front in der Ostukraine. Er wolle ein Ablöseangebot des Chefs der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, annehmen, teilte Prigoschins Pressedienst am Samstag auf Telegram mit. Kadyrow hatte zuvor erklärt, Männer seiner Truppe «Achmat» könnten in der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut die Stellungen der Wagner-Söldner übernehmen.

    Ramsan Kadyrow, Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, will die Lücke ausfüllen, die bei einem Abzug der Wagner-Truppen in Bachmut auf Seiten der russischen Kämpfer entsteht. (Archiv)
    Ramsan Kadyrow, Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, will die Lücke ausfüllen, die bei einem Abzug der Wagner-Truppen in Bachmut auf Seiten der russischen Kämpfer entsteht. (Archiv)
    IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA

    Nun veröffentlichte Prigoschin auch ein Schreiben an Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, in dem er diesen auffordert, einen Befehl zur Übergabe der Stellungen an Kadyrows Männer zu erteilen. Bis zum kommenden Mittwoch um 0.00 Uhr solle diese Operation abgeschlossen sein, hiess es weiter.

  • 12.56 Uhr

    Russische Besatzer: Keine Evakuierung der Beschäftigten von Akw Saporischschja geplant

    Das von Russland kontrollierte Atomkraftwerk Saporischschja ist laut der russischen Besatzungsverwaltung nicht von der Teil-Evakuierung der ukrainischen Region Saporischschja betroffen. «Derzeit besteht keine Notwendigkeit, die Beschäftigten des Kraftwerks und die Einwohner der Stadt (Energodar) zu evakuieren», erklärte der von den russischen Behörden ernannte Leiter der Anlage, Juri Tschernitschuk, am Samstag. «Es gibt keinen Grund zur Sorge. Alle Reaktoren (des Kraftwerks) sind abgeschaltet», erklärte er weiter.

    Am Vortag hatte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Saporischschja, Jewgeni Balizki, die Teil-Evakuierung von 18 von Russland besetzten Orten in der Region Saporischschja angeordnet, darunter auch Energodar, wo sich das Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Betroffen seien Familien mit Kindern, ältere Menschen, Behinderte und Patienten von Krankenhäusern. Balizki begründete dies damit, dass es in den vergangenen Tagen vermehrt ukrainische Bombenangriffe gegeben habe.

    Die russische Nachrichtenagentur Tass meldete unter Berufung auf einen anderen Beamten der Besatzungsverwaltung, die russischen Behörden planten die Evakuierung von rund 70'000 Menschen aus Orten in der Region.

  • 11.08 Uhr

    «Historisches Ereignis»: Kiew will Kinschal-Rakete abgeschossen haben

    Der ukrainischen Luftwaffe ist eigenen Angaben zufolge der Abschuss einer russischen Hyperschallrakete vom Typ Kinschal gelungen. «Ich gratuliere dem ukrainischen Volk zu einem historischen Ereignis!», schrieb der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Samstag in seinem Telegram-Kanal. Die von Moskau immer wieder als eine der besten Raketen überhaupt angepriesene Kinschal sei in der Nacht zu Donnerstag mithilfe des US-Abwehrsystems Patriot über der Region Kiew abgefangen worden.

    Ein MiG-31 Kampfflugzeug, das mit der neuen Kinzhal («Kinschal»)-Hyperschall-Rakete bestückt ist.
    Ein MiG-31 Kampfflugzeug, das mit der neuen Kinzhal («Kinschal»)-Hyperschall-Rakete bestückt ist.
    RU-RTR Russian Television/AP/dpa/Archiv

    Zuvor hatte es in der Ukraine, die sich seit mehr als 14 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, bereits Spekulationen über einen angeblichen Kinschal-Abschuss gegeben. Militärblogger etwa veröffentlichten Fotos, die die Trümmerteile der Rakete zeigen sollen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Auch eine Reaktion von russischer Seite blieb aus.

    Die acht Meter lange Kinschal-Rakete, deren Name auf Deutsch übersetzt «Dolch» bedeutet, ist besonders gefürchtet, weil sie extrem hoch und extrem schnell fliegen kann. Sie gilt deshalb als besonders schwer abfangbar. Sollte der ukrainischen Luftverteidigung ein solcher Abschuss tatsächlich geglückt sein, wäre das also nicht nur ein militärischer, sondern auch ein wichtiger symbolischer Erfolg.

  • 09.53

    Brandbomben in Bachmut eingesetzt

    In der ostukrainischen Stadt Bachmut sollen die verbotenen Phosphorbomben eingesetzt worden sein. Ein Video, das die Zerstörung zeigt, soll von ukrainischen Soldaten erstellt worden und auf Telegram veröffentlicht worden sein, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten.

    Dieses Foto kursiert auf einem Telegram-Kanal.
    Dieses Foto kursiert auf einem Telegram-Kanal.

    Phosphorbomen bestehen aus weissem Phosphor und Kautschuk und sind Brandbomben, deren Einsatz gegen die Zivilbevölkerung verboten ist.

  • 08.29 Uhr

    Prigoschin droht mit Abzug aus Bachmut

    Im Streit mit Moskau über Munitionsnachschub für die Söldnertruppe Wagner droht deren Chef Jewgeni Prigoschin mit Abzug aus der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Kurz darauf bot der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow an, seine eigene Truppe «Achmat» nach Bachmut zu schicken, sollten sich Prigoschin und seine Leute aus dem Ort zurückziehen. «Ja, wenn der ältere Bruder Prigoschin und «Wagner» gehen sollten, dann verliert der Generalstab eine erfahrene Einheit und an ihre Stelle könnten dann der kleine Bruder Kadyrow und «Achmat» treten», schrieb Kadyrow am Freitag auf Telegram. Seine Kämpfer seien bereit, voranzugehen und die Stadt zu erobern. «Das ist nur eine Frage von Stunden.»

    Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Privatarmee Wagner.
    Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Privatarmee Wagner.
    Sergei Ilnitsky/Pool EPA via AP/dpa

    Prigoschin hatte einen Abzug seiner Söldnereinheiten am kommenden Mittwoch angekündigt. Diese müssten «ihre Wunden lecken». Als Ursache hatte der 61-Jährige hohe Verluste wegen mangelnder Artillerieunterstützung durch die russischen Streitkräfte angeführt und dabei die Armeeführung direkt angegriffen.

  • 520 Mal aus Artillerie geschossen

    Das ukrainische Militär sieht zunächst keine Anzeichen für einen baldigen Abzug der Wagner-Söldner aus Bachmut. «Diese Erklärungen wurden vor dem Hintergrund gemacht, dass er ein weiteres Versprechen, Bachmut bis zum 9. Mai zu erobern, nicht erfüllen kann», sagte ein Vertreter der Militäraufklärung, Andrij Tschernjak, am Freitag der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina. Prigoschin versuche damit nur, die Verantwortung auf andere abzuschieben.

    Das ukrainische Militär sieht bei den Russen auch – anders als von Prigoschin dargestellt – keinen Munitionsmangel. «Allein heute wurde in Bachmut und Umgebung 520 Mal aus Artillerie unterschiedlichen Typs geschossen», sagte Armeesprecher Serhij Tscherewatyj. Der eigentliche Hintergrund der Erklärungen Prigoschins seien die hohen Verluste der Söldnertruppen von 100 und mehr Toten pro Tag.

    Die ukrainischen Streitkräfte zerstörten nach Angaben von Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Bachmut mehrere Munitionsdepots der Wagner-Truppe durch Artilleriebeschuss. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

  • 08:23 Uhr

    Spendenerfolg für die Ukraine

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feierte die Erfolge der von ihm im Vorjahr ins Leben gerufenen Spendenplattform «United24» für die Ukraine. Das ursprüngliche Ziel, Menschen weltweit zu vereinen, um sich für die Ukraine und die Freiheit einzusetzen, sei gelungen, sagte Selenskyj am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache. Mit den in 110 Ländern gesammelten Spenden seien unter anderem der Aufbau der Flotte von Marinedrohnen sowie alle Projekte im Zusammenhang mit Drohnen für die Front unterstützt worden. Die Plattform hat seit ihrer Gründung vor genau einem Jahr nach Darstellung auf der Website bisher über 325 Millionen Dollar (294 Millionen Euro) an Spenden gesammelt.

  • 08.01 Uhr

    Das wird am Samstag wichtig

    Die schweren Kämpfe im Osten der Ukraine gehen weiter. Im Fokus steht weiter Bachmut: Die Verteidiger wollen die weitgehend zerstörte Stadt nicht aufgeben, obwohl ihre Truppen nur einen kleinen Teil des Stadtgebietes halten. Nach Darstellung der ukrainischen Militärführung sind die russischen Truppen bemüht, Bachmut bis spätestens 9. Mai vollständig zu erobern. Für Moskau wäre dies ein Prestigeerfolg zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. Da die Kapitulation, die eigentlich am 8. Mai 1945 in Kraft trat, damals auf Wunsch Stalins in der Nacht zum 9. Mai im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal unterzeichnet wurde, gilt dieser Tag in Russland als Feiertag.

  • 07:23 Uhr

    Elftes Paket der Strafmassnahmen gegen Russland

    Im Kampf gegen die Umgehung von Sanktionen gegen Russland sollen künftig auch EU-Exporte in Drittstaaten beschränkt werden können. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus EU-Kreisen erfuhr, sieht dies ein Vorschlag der Europäischen Kommission für ein elftes Paket mit Strafmassnahmen wegen des Kriegs gegen die Ukraine vor. Er wurde am Freitag an die Mitgliedstaaten übermittelt.

    Konkret ist den Angaben zufolge geplant, zunächst einmal als Abschreckung die rechtliche Möglichkeit zu schaffen, Exporte in Drittstaaten wegen einer mutmasslichen Umgehung von Sanktionen einzuschränken.

    Wenn dies nicht ausreicht, könnten dann in einem zweiten Schritt bestimmte Ausfuhren tatsächlich unterbunden werden. Betroffen sein könnten insbesondere Güter, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Als Beispiele wurden Nachtsichtgeräte genannt, die von Jägern und Sicherheitsfirmen, aber auch Soldaten eingesetzt werden.

    Als Länder, über die Sanktionen gegen Russland umgangen werden, gelten beispielsweise Kasachstan, Armenien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Türkei wurde zuletzt von EU-Experten bescheinigt, vergleichsweise entschlossen auf Hinweise zu Sanktionsumgehungen zu reagieren.