Weitere UFOs abgeschossen Flugobjekte geben den USA und der Welt Rätsel auf

sda/tgab

13.2.2023 - 00:00

US-Kampfflugzeuge vom Typ F-22. (Archivbild)
US-Kampfflugzeuge vom Typ F-22. (Archivbild)
Ssgt Danielle Sukhlall/U.S Air/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

Das US-Militär hat kurz nach dem Abschuss zweier rätselhafter Flugobjekte über den USA weitere UFOs über Kanada und dem Huronsee im Grenzgebiet abgeschossen. Über China wurde am Sonntag derweil auch ein unbekanntes Flugobjekt gesichtet. Ein Überblick der Ereignisse.

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Das US-Militär hat Medienberichten zufolge ein weiteres Flugobjekt abgeschossen. Der Vorfall habe sich über dem Huronsee ereignet, der im Grenzgebiet zwischen den USA und Kanada liegt, meldeten am Sonntag mehrere US-Medien, darunter die Fernsehsender CNN und ABC, übereinstimmend unter Berufung auf Sicherheitskreise. Offizielle Angaben gab es zunächst nicht.

US-Kampfjets hatten bereits am Freitag und Samstag zwei nicht näher identifizierte Flugobjekte abgeschossen: eines vor der Küste des US-Bundesstaats Alaska unweit der Ölfelder von Prudhoe Bay, das andere über dem Norden Kanadas. Details zu den beiden Objekten sind bislang unklar – auch und vor allem ihre Herkunft und ihre Zielsetzung. Die Bergung von Überresten der Flugobjekte soll Aufschluss geben.

Verbindungen zum chinesischen Spionageballon unklar

US-Präsident Joe Biden und Kanadas Premier Justin Trudeau hätten den Abschuss in Kanada am Samstag gemeinsam genehmigt, teilte das Weisse Haus mit. Das Objekt sei aus Vorsicht und auf Empfehlung des Militärs abgeschossen worden. Es war völlig offen, wem es gehörte und mit welchem Ziel es unterwegs war. Unklar war auch, ob es eine Verbindung zum mutmasslichen chinesischen Spionageballon gibt, den das amerikanische Militär vor rund einer Woche über US-Territorium vom Himmel holte. 

Nach Angaben des führenden US-Demokraten Chuck Schumer handelt es sich bei den beiden zuletzt über Nordamerika abgeschossenen Flugobjekten wohl auch um Ballons. Der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat sagte am Sonntag dem Fernsehsender ABC, der Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, Jake Sullivan, habe ihn am Samstag über den aktuellen Erkenntnisstand informiert. Derzeit gehe man davon aus, dass die beiden am Freitag und Samstag abgeschossenen Flugobjekte ebenfalls Ballons gewesen seien, «aber viel kleiner als der erste», sagte Schumer.

Der Abschuss über Kanada

Das Flugobjekt über Kanada war am Samstag von einem US-Kampfjet vom Typ F-22 über dem Gebiet Yukon im Nordwesten des Landes abgeschossen worden. Das Objekt sei zuvor vom Nordamerikanischen Luftverteidigungskommando Norad genau überwacht worden, hiess es aus Washington. In einem Telefonat hätten Biden und Trudeau darüber gesprochen, wie wichtig es sei, das Objekt zu bergen, um weitere Einzelheiten über seinen Zweck und seine Herkunft zu erfahren.

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Gemeinsamkeiten mit dem Vorfall vor der Küste Alaskas

Kanadas Verteidigungsministerin Anita Anand sagte, das Objekt über ihrem Territorium sei in rund zwölf Kilometern Höhe abgeschossen worden. Auch das Objekt vor der Küste Alaskas war in dieser Höhe unterwegs – beide sollen unbemannt gewesen sein. Die Ministerin nannte das Objekt ausserdem klein und sprach von einer «zylindrischen Form». Auch das hat es mit dem zuvor abgeschossenen Objekt gemeinsam. Medien berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, dass dieses ebenfalls zylindrisch gewesen sei. Ausserdem soll es silbergrau gewesen sein und die Grösse eines Kleinwagens gehabt haben.

Damit unterscheiden sich beide Objekte in Flughöhe und Grösse deutlich von dem chinesischen Ballon, den die US-Luftwaffe eine Woche zuvor vor der Küste des Bundesstaats South Carolina abschoss. Der war laut US-Regierung in einer Höhe von 18 Kilometern unterwegs und hatte die Grösse von zwei bis drei Bussen.

Flugobjekte geben Rätsel auf

Die Bergung beider Objekte war am Wochenende in vollem Gange. Besonders die Bergung des vor Alaska abgeschossenen Flugkörpers gestaltete sich schwierig. Sie werde durch die «arktischen Wetterbedingungen» erschwert, teilte der Kommandostab Northern Command (Northcom) mit. Dazu zählten eisiger Wind, Schnee und eingeschränktes Tageslicht. Die Bergung der Trümmerteile finde auf dem Meereis statt. Northcom betonte, noch gebe es keine weiteren Informationen zu dem Objekt, seinem Zweck oder Ursprung.

Verbindung zu chinesischem Ballon offen

Der Vorfall erinnerte an den mutmasslich für Spionage eingesetzten chinesischen Ballon, den die US-Luftwaffe eine Woche zuvor vor der Küste des Bundesstaats South Carolina abschoss. Das US-Militär hatte den Ballon mehrere Tage über amerikanisches Festland schweben lassen – mit der Begründung, dass ein Abschuss wegen der herabfallenden Trümmer Risiken für die Bevölkerung mit sich bringe. Ausserdem sei der Ballon deutlich über der Höhe des zivilen Flugverkehrs unterwegs gewesen. Abgeschossen wurde er erst über dem Atlantik.

Die USA werfen Chinas Regierung vor, sie habe damit Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei, und bezeichnete den Abschuss als «Überreaktion». Der Vorfall sorgte für weitere Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis beider Länder.

Luftraumsperrung über Montana und dem Michigansee

Am Samstagabend sperrte die Flugaufsichtsbehörde FAA vorübergehend Teile des Luftraums über dem US-Bundesstaat Montana, was kurzzeitig ebenfalls für Aufregung sorgte. Die Sperrung erinnerte an das Vorgehen des US-Militärs vor dem Abschuss des chinesischen Ballons. Allerdings gab Norad schnell Entwarnung. Es habe eine «Radaranomalie» gegeben. Daraufhin seien Kampfflugzeuge geschickt worden, um diese zu untersuchen. «Diese Flugzeuge konnten kein Objekt identifizieren, das mit den Radartreffern in Verbindung gebracht werden konnte.»

Am Sonntag sperrte die US-Flugaufsichtsbehörde FAA dann kurzzeitig einen Teil des Luftraums über dem Michigansee im Norden der USA. Das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando Norad teilte auf Twitter mit, in Kooperation mit der FAA sei der Luftverkehr über dem Gebiet vorübergehend eingeschränkt worden, um die Sicherheit während eines Norad-Einsatzes zu gewährleisten. Die Beschränkung sei inzwischen wieder aufgehoben. Genauere Details zu den Hintergründen wurden zunächst nicht genannt.

Sichtung über China

Am Sonntag folgten Meldungen aus China über eine mysteriöse Sichtung. Die staatsnahe Tageszeitung «Global Times» berichtete, China bereite auf den Abschuss eines unbekannten Flugobjekts vor. Unter Berufung auf eine örtliche Schifffahrtsbehörde hiess es, das rätselhafte Objekt sei am Sonntag vor den Gewässern der bezirksfreien Stadt Rizhao in der Provinz Shandong entdeckt worden. Zunächst gab es keine weitere Informationen dazu, um was für ein Objekt es sich handelte. In Chinas sozialen Medien wurde die Nachricht massenhaft verbreitet.

Rätselhafte Flugobjekte beschäftigen US-Militär schon länger

Unidentifizierte Flugobjekte sind an sich keine Seltenheit. 2020 richtete das US-Verteidigungsministerium eine Arbeitsgruppe ein, um «ungeklärte Phänomene in der Luft, die möglicherweise eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellen könnten», zu analysieren. Seitdem veröffentlicht die Gruppe in unregelmässigen Abständen Berichte über «nicht identifizierte Luftphänomene» (Unidentified Aerial Phenomena) – zuletzt vor einigen Wochen.

Daraus ging hervor, dass das US-Militär für zahlreiche Beobachtungen unidentifizierter Flugobjekten keine Erklärung hat. Die Meldung von unerklärlichen Himmelsphänomenen habe zugenommen. Das Pentagon machte aber deutlich, es seien keine Beweise für ausserirdisches Leben gefunden worden. Die Alien-Theorie macht in den Sozialen Netzwerken die Runde.