In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb eines Tages 306 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Donnerstag waren es 266 neue Sars-CoV-2-Infizierte gewesen, am Mittwoch 311 und am Dienstag 197.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 39'332 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das Bundesamt im Vergleich zum Vortag 13 neue Spitaleinweisungen. Ein neuer Todesfall wurde nicht gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt damit gemäss BAG weiterhin bei 1’719.
Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise hinterlassen in den Berner Staatsfinanzen tiefe Spuren. Für die kommenden Jahre rechnet der Kanton mit roten Zahlen und einer Neuverschuldung. Für 2021 ist ein Defizit von 630 Mio. Franken budgetiert.
Nach dem Besuch an einem Grümpelturnier am vergangenen Samstag in Glarus müssen rund 300 Teilnehmer und Besucher in Quarantäne. Eine unterdessen auf Coronavirus positiv getestete junge Frau hatte trotz Krankheitssymptomen am Fussballturnier des SC Matt gespielt.
Unterdessen hat die Flawa GmbH im st. gallischen Flawil die zwei Maschinen zur Produktion von Schutzmasken des Bundes und des Kantons Zürich gekauft. Der Bund und der Kanton Zürich beziehen bei Flawa fünf Millionen Masken.
Spanien meldet einen rapiden Anstieg der Corona-Neuinfektionen. Innerhalb eines Tages seien 3’650 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Madrid mit. Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 3’000 neuen Fällen. Diese Marke war davor zuletzt am 1. Mai übertroffen worden. Noch im Juni - kurz vor Ende des Corona-Notstand mit sehr strengem Lockdown - waren zeitweise deutlich weniger als hundert Neuinfektionen registriert worden. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker
21.20 Uhr: WHO-Chef hofft, Corona-Pandemie dauert weniger als zwei Jahre
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hofft darauf, dass die Coronavirus-Pandemie schneller überwunden werden kann als die Spanische Grippe 1918, so «SRF». Das sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus: «In der Hoffnung, dass wir zusätzliche Werkzeuge wie einen Impfstoff bekommen, denke ich, dass wir sie in kürzerer Zeit als die Grippe von 1918 beenden können.» Diese habe damals zwei Jahre gedauert.
Zwar könne sich das Coronavirus heute besser in der Welt verbreiten als damals der Grippe-erreger. Allerdings sei man auch technisch und wissenschaftlich weiter.
21.05 Uhr: Deutsche Bundesregierung weitet Reisewarnung für Belgien aus
Die deutsche Bundesregierung weitet ihre regionale Reisewarnung für Belgien aus. Zusätzlich zu Antwerpen wird nun auch von Reisen nach Brüssel abgeraten. «Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Hauptstadt Brüssel und in die Provinz Antwerpen wird aufgrund hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt», teilt das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite mit. Brüssel gilt nun ausserdem als Risikogebiet.
20.05 Uhr: Novartis führt Maskenpflicht ein
Der Schweizer Pharma-Grosskonzern Novartis führt ab kommenden Montag die Maskenpflicht ein. «Ab Montag, 24. August 2020, ist das Tragen einer Maske im Allgemeinen in all unseren Gebäuden obligatorisch» sagt eine Firmensprecherin dem «Tages-Anzeiger».
Ausgenommen davon seien Mitarbeiter, die am eigenen Platz sitzen und den Mindestabstand von zwei Metern zu ihren Kollegen einhalten können. Zudem können Mitarbeiter von Novartis wo möglich für unbegrenzte Zeit im Homeoffice arbeiten.
19.40 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Spanien auf höchstem Stand seit Mai
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Spanien rapide. Innerhalb eines Tages seien 3’650 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Madrid mit. Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 3’000 neuen Fällen. Diese Marke war davor zuletzt am 1. Mai übertroffen worden. Noch im Juni - kurz vor Ende des Corona-Notstand mit sehr strengem Lockdown - waren zeitweise deutlich weniger als hundert Neuinfektionen registriert worden. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant.
Die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf etwa 386’000. In den vergangenen sieben Tagen starben 125 Menschen mit Covid-19. Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf 28’838. «Niemand soll sich etwas vormachen. Es läuft nicht gut», warnte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón. Trotzdem betonte er, Spanien habe die Pandemie mit Ausnahme von wenigen Gebieten im Griff.
19.20 Uhr: WHO: Corona muss auch im Umfeld von Schulen bekämpft werden
Mit dem Start des neuen Schuljahres muss das Coronavirus nicht nur in Schulen selbst, sondern auch im Umfeld der Kinder und Jugendlichen rigoros bekämpft werden – darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin. Sonst könne es sich schnell in Schulen ausbreiten. «Es ist wirklich entscheidend, dass wir Ausbrüche und Übertragungen in der Umgebung von Schulen unter Kontrolle bringen», sagte die Covid-19-Beauftragte Maria van Kerkhove am Freitag in Genf. Die WHO werde in den nächsten Tagen Empfehlungen für das Tragen von Masken in Schulen herausgeben.
Allerdings reichten Masken allein nicht aus, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, warnte der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Gleichzeitig müssten Schülerinnen und Schüler auch Abstand wahren, und je nach Räumlichkeiten sei es vielleicht auch nötig, kleinere Klassen zu bilden. Bislang gibt es nach Angaben von van Kerkhove nicht genügend Studien über Ansteckungsketten mit Kindern. Die meisten Kinder, die sich infizierten, hätten nur sehr milde Symptome.
18.51 Uhr: Swiss und Bund unterzeichnen Verträge zu Staatshilfen
Nun kann das von den Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss dringend benötigte Geld fliessen. Die beiden Airlines sowie Banken und der Bund hätten die Verträge zu der Finanzhilfe unterzeichnet, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) am Freitagabend mit.
Den Weg dazu hatte zu Beginn der Woche der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) geebnet. Er genehmigte das 9 Milliarden Euro schwere Rettungspaket für den Lufthansa-Konzern und stimmte auch den Schweizer Bundesgarantien für die Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss zu.
Auf das Geld haben die beiden Airlines lange gewartet. Der Bund hatte bereits Anfang Mai eine Garantie von 1,275 Milliarden Franken beschlossen. Damit können sich die beiden Gesellschaften nun Kredite bei den Banken in Höhe von 1,5 Milliarden Franken besorgen.
Die Coronakrise hat die Swiss im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerissen. Der Umsatz rutschte um rund 55 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken ab, operativ flog die Schweizer Airline einen Verlust von 266,4 Millionen Franken ein. Wegen der Pandemie und den Reisebeschränkungen stand zeitweise 95 Prozent der Flotte am Boden.
17.42 Uhr: Quarantäne für 300 Leute nach Sportturnier in Glarus
Für rund 300 Teilnehmer und Besucher an einem Grümpelturnier vom vergangenen Samstag in Glarus gilt Quarantäne. Eine unterdessen auf Coronavirus positiv getestete junge Frau hatte trotz Krankheitssymptomen am Fussballturnier des SC Matt gespielt.
17.20 Uhr: Islands Regierung muss fast vollzählig zum Corona-Test
Beinahe die gesamte isländische Regierung muss sich auf das Coronavirus testen lassen. Der Grund: Neun der elf Mitglieder des Kabinetts von Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir hatten sich am Dienstag in einem Hotel zum Abendessen getroffen, in dem mittlerweile mehrere Corona-Fälle aufgetaucht sind. Das teilte die isländische Regierung am Freitag mit. Das Risiko einer Ansteckung der Ministerinnen und Minister sei aber sehr gering.
Jakobsdóttir und ihre Minister sollten nun jeweils zweimal auf Corona getestet werden, erstmals am Freitag und dann noch einmal am Montag. Dazwischen sollen sie Kontakte vermeiden und zu Hause bleiben. Nur Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir und Sozialminister Ásmundur Einar Dadason, die beide bei dem Abendessen nicht dabei gewesen waren, sind davon ausgenommen.
Auf Island war das Corona-Geschehen in diesem Sommer fast gänzlich zum Erliegen gekommen, seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen aber wieder. Jeder Reisende muss sich mittlerweile bei der Ankunft auf der Nordatlantik-Insel auf Corona testen lassen, ein zweiter Test steht dann fünf bis sechs Tage später an. In der Zwischenzeit muss man sich in Quarantäne begeben. Wer dieses Prozedere nicht mitmachen will, der muss für 14 Tage in Quarantäne.
16.55 Uhr: Biden verspricht, die Coronakrise in den Griff zu bekommen
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden zieht in das Rennen ums Weisse Haus mit dem Versprechen, die Corona-Krise in Griff zu bekommen und Amerika wieder zu vereinen. «Der gegenwärtige Präsident hat Amerika viel zu lange in Dunkelheit gehüllt», sagte Biden bei der Annahme der Nominierung in der Nacht zum Freitag mit Blick auf Amtsinhaber Donald Trump.
Biden sagte zu, «am ersten Tag" seiner Amtszeit einen Plan zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie vorzustellen. Dabei solle es auch eine landesweite Pflicht geben, Masken über Mund und Nase zu tragen, um Infektionen zu verhindern. Das solle keine Last sein, sondern dem Schutz anderer dienen. «Es ist eine patriotische Pflicht.» Ohne die Eindämmung des Virus könne sich auch die Wirtschaft nicht wieder erholen, betonte Biden.
16.05 Uhr: Neue Virusvariante löst mildere Krankheitsverläufe aus
Eine Forschergruppe aus Singapur hat eine neue Variante des Coronavirus entdeckt: Laut einer im medizinischen Fachblatt «The Lancet» veröffentlichten Studie, löse die Mutation mildere Krankheitsverläufe aus.
Gemäss der Studie lassen sich bei Covid-19-Patienten, die sich mit der neuen Variante von SARS-CoV-2 infiziert hatten, grössere Behandlungserfolge erzielen. Auch der Anteil der Patienten, die beatmet werden müssen, sei geringer. Insgesamt könne der menschliche Organismus eine robustere Immunantwort entwickeln.
Die Studie liefere die ersten überzeugenden Beweise, dass Mutationen des Coronavirus den Schweregrad der Krankheit beeinflussen, erklärten die Forschenden. Ihre Ergebnisse hätten Auswirkungen auf die Impfstoffentwicklung und die Behandlung von Covid-19.
Der Flughafen Zürich hat in Folge der Coronakrise einen beispiellosen Einschnitt erfahren. Bis die Passagierzahlen wieder auf dem Vorkrisenniveau liegen, wird es noch dauern. Der Flughafen traut sich aber zu, die Dürreperiode aus eigener Kraft zu überstehen.
Der grösste Schweizer Flughafen hat im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatzeinbruch um 47,2 Prozent auf 310,4 Millionen Franken hinnehmen müssen. Flughafen-Chef Stephan Widrig sprach am Freitag an einer Telefonkonferenz von einem Semester, das «in die Geschichtsbücher» eingehen werde.
Die Kosten konnten nicht im gleichen Tempo gesenkt werden. Denn die Infrastruktur des Flughafen muss auch während eines Minimalbetriebs wie während des Lockdown aufrecht erhalten werden, betonte das Unternehmen.
Immerhin mit Kurzarbeit konnte die Flughafenbetreiberin Gegensteuer geben. Als wichtige Stütze erwies sich zudem das Immobiliengeschäft mit 10 Prozent höheren Erträgen. Das Grossprojekt "The Circle" etwa steuerte erste Mieteinnahmen bei. Das Projekt schreite trotz Corona planmässig voran, hiess es.
Trotz jüngster Erholungszeichen: Das Jahr 2020 wird ein ganz schlechtes. Das Flughafen-Management rechnet mit insgesamt 10 Millionen Passagieren, die den Hub Zürich passieren. Zum Vergleich: 2019 gab es noch einen Passagierrekord von 31,5 Millionen.
Mittel- bis langfristig rechnet das Management aber mit einer vollständigen Erholung des Flugverkehrs. Aus heutiger Sicht sei dies aber frühestens im Jahr 2023 zu erwarten.
Und im Gegensatz zur wichtigsten Kundin – der Fluggesellschaft Swiss – wird der Flughafen die Durstrecke aus eigener Kraft durchstehen. «Wir sind überzeugt, dass wir die Krise unternehmerisch aus eigener Kraft meistern können», sagte CEO Widrig.
15.20 Uhr: Ischgl schränkt Après-Ski-Partys diesen Winter massiv ein
Im österreichischen Wintersportort Ischgl soll es in diesem Winter keine wilden Après-Ski-Partys geben. «Après-Ski in der bisherigen Form wird es diesen Winter so nicht mehr geben», kündigte der Tourismusverband Paznaun-Ischgl am Freitag an. Um eine erneute Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, müsse das Après-Ski massiv eingeschränkt werden. Über die genauen Vorgaben wird demnach aber noch beraten.
Der Tiroler Skiort Ischgl war im März ein Hotspot für Corona-Infektionen in ganz Europa gewesen. Tausende Urlauber hatten sich in Ischgl mit dem Coronavirus angesteckt.
Um in der bevorstehenden Wintersaison neue Infektionsherde zu verhindern, kündigten die Verantwortlichen nun noch mehrere andere Schutzmassnahmen an: Für Gäste und Mitarbeiter der Tourismusbetriebe soll es Testmöglichkeiten geben, in Seilbahnen gilt künftig eine Maskenpflicht und über ein sogenanntes Abwasser-Monitoring wollen die Behörden laufend untersuchen, ob es in Ischgl neue Corona-Fälle gibt.
14.45 Uhr: Schwankende App-Zahlen
Die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer der SwissCovid-App lag am Donnerstag bei 1,37 Millionen, wie der entsprechenden Webseite des Bundesamtes für Statistik (BFS) am Freitag zu entnehmen war. Damit bewegt sie sich nach einem zeitweiligen Tief wieder auf den Höchststand von 1,38 Millionen zu.
In der App können Infizierte einen sogenannten Covid-Code eingeben, mit welchem alle anderen App-Nutzer alarmiert werden, die sich in den vergangenen Tagen während mehr als 15 Minuten in der Nähe der infizierten Person aufgehalten hatten. Gemäss der Website wurden am Mittwoch 54 solcher Codes eingegeben. Das ist die höchste Zahl seit Einführung der App.
14.30 Uhr: Noch mehr Morde in Brasilien während Corona
Während der Corona-Krise hat die Gewalt in Brasilien im ersten Halbjahr 2020 wieder zugenommen. Die Zahl der Tötungsdelikte stieg in den ersten sechs Monaten um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 22 680, wie das Nachrichtenportal «G1» berichtete. Für den so genannten Gewaltmonitor wertet das Medienunternehmen Globo gemeinsam mit der Universität von São Paulo und dem Brasilianischen Forum für öffentliche Sicherheit regelmässig die staatlichen Kriminalitätsstatistiken aus.
Damit wurde der positive Trend gestoppt. In den vergangenen Jahren waren die Tötungsdelikte in Brasilien deutlich zurückgegangen. 2019 fiel die Zahl der Morde um 19 Prozent auf 41'635 – das war der niedrigste Stand seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2007. Dennoch ist Brasilien weiterhin eines der gewalttätigsten Länder der Welt.
Der erneute Anstieg fällt nun ausgerechnet mit der Corona-Krise zusammen, in der das öffentliche Leben zumindest teilweise eingeschränkt war. Zwar stemmte sich die Bundesregierung von Präsident Jair Bolsonaro gegen weitreichende Ausgangssperren und Produktionsstopps, allerdings erliessen mehrere Bundesstaaten wie Rio de Janeiro und São Paulo ab Mitte März durchaus Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie.
Die Zunahme der Gewalt dürfte nach Einschätzung von Experten vor allem mit Konflikten in der Unterwelt zu tun haben. Auf Phasen der Waffenruhe zwischen kriminellen Organisationen folgen immer wieder Machtkämpfe um Einflussgebiete, während derer die Zahl der Tötungsdelikte wieder steigt
14.10 Uhr: Drei Grafiken zu Pandemien
13.40 Uhr: Corona-Rekord in Polen
Polen hat so viele neue Corona-Fälle registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Am Freitag verzeichneten die Behörden 903 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, wie das Gesundheitsministerium in Warschau mitteilte. Der Schwerpunkt der nachgewiesenen Neuinfektionen lag mit 168 erneut in Schlesien. Der bisherige Rekordwert wurde am 8. August erfasst, er betrug 843 Neuinfektionen.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte, es gebe keine grossen Epidemieherde, die ihren Einfluss auf die Werte hätten. Vielmehr gebe es eine Häufung von Fällen in zwei Pflegeheimen in Schlesien, in mehreren kleineren Betrieben in Südpolen sowie in der Region um Poznan (Posen) nach Hochzeitsfeiern. Er appellierte an die Bürger, sich auch bei Feiern an die Schutzmassnahmen zu halten.
In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bislang 60'281 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 1'938 Menschen starben demnach in Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.
12.25 Uhr: 306 Neuinfektionen in der Schweiz
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb eines Tages 306 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Donnerstag waren es 266 neue Sars-CoV-2-Infizierte gewesen, am Mittwoch 311 und am Dienstag 197.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 39'332 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das Bundesamt im Vergleich zum Vortag 13 neue Spitaleinweisungen. Ein neuer Todesfall wurde nicht gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt damit gemäss BAG weiterhin bei 1719.
In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1572 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4821 Personen, die mit Infizierten in Kontakt gewesen waren. Die Zahlen stammen aus 26 Kantonen und aus Liechtenstein. 14'181 Menschen befanden sich nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 920'489. Damit wurden dem BAG innerhalb eines Tages 10'206 neue Tests gemeldet. Bei 5,1 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
12 Uhr: Coronakrise reisst Loch in die Berner Staatskasse
Die finanziellen Folgen der Coronakrise hinterlassen in den Berner Staatsfinanzen tiefrote Spuren. Das Budget für 2021 weist ein Defizit von 630 Millionen Franken aus. Und auch in den Folgejahren erwartet der Kanton Defizite von jeweils mehreren hundert Millionen Franken. «So etwas schmerzt wirklich sehr», räumte Finanzdirektorin Beatrice Simon in Bern ein.
Unter den gegebenen Umständen sei es nicht realistisch, dass die gesetzlich verankerte Schuldenbremse eingehalten werden könne, kündigte die Finanzdirektorin an. Im kommenden Jahr rechnet Simon mit einer Neuverschuldung von 685 Millionen Franken. Bis 2024 summiert sich die Neuverschuldung auf rund zwei Milliarden Franken.
Damit dürften die Anstrengungen der vergangenen zehn Jahre zum Schuldenabbau zunichte gemacht sein. Die Coronakrise schlägt insbesondere auf die Steuererträge durch, die Haupteinnahmequelle eines Staatswesens. Aufgrund der Coronamassnahmen verzeichnen viele Unternehmen Ertragsausfälle und Gewinnrückgänge. .
Im Vergleich zu den bisherigen Annahmen rechnet der Kanton nun in den kommenden Jahren mit steuerlichen Mindereinnahmen zwischen 500 und 200 Millionen Franken. Dazu kommt sich abzeichnender Mehrbedarf, etwa bei der Sozialhilfe, bei den Hochschulen und im öffentlichen Verkehr.
Ausserdem erhält Bern weniger Gelder aus dem nationalen Finanzausgleich. Positiv auf das rgebnis auswirken dürften sich die Gewinnausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank. Hier rechnet der Kanton jährlich mit 160 Millionen Franken.
11.30 Uhr: 16,8 Milliarden Covid-Hilfskredite an KMU
136'000 Betriebe haben vom Bund abgesicherte Covid-19-Kredite zur Sicherung ihrer Liquidität bezogen. Das ist rund jedes fünfte KMU in der Schweiz. Ausbezahlt wurden rund 16,8 Milliarden Franken. In 845 Fällen gab es Abklärungen wegen Verdachts auf Missbrauch. Laut der letztmals am Donnerstag aktualisierten, online einsehbaren Übersicht des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wurden damit rund 42 Prozent der zur Verfügung gestellten Mittel genutzt. Insgesamt wurden Kredite in der Höhe von 16,8 Milliarden Franken an 136'112 KMU vergeben.
13,8 Milliarden Franken entfielen auf die Kategorie der Kredite bis maximal 500'000 Franken und machten den Löwenanteil an den Bezügen aus. 34'983 KMU bezogen dabei durchschnittlich je 103'000 Franken Überbrückungshilfe. In der Kategorie Covid-19-Kredit-Plus mit einem Kreditrahmen von höchstens 20 Millionen Franken stellten 1129 Firmen ein Gesuch und nahmen pro Kredit durchschnittlich 2,7 Millionen Franken in Anspruch.
17,1 Prozent der Kredite gingen an KMU im Kanton Zürich, 10,8 Prozent in den Kanton Waadt. Es folgen Tessin (9,3%), Bern (9,0%), Genf (7,7%) und Aargau (5,8%). Ähnlich die Reihenfolge beim Kreditvolumen. 17,2 Prozent der Gelder flossen in Zürcher Unternehmen, 10,6 Prozent in die Waadt. Es folgen Bern (9,2%), Tessin (8,4%), Genf (7,9%) und Aargau (5,5%).
Die meisten Kredite vergaben die Raiffeisenbank (18,2%) und die UBS (17,9%). Es folgen Postfinance (12%) und Credit Suisse (11,3%). Das grösste Kreditvolumen beantragten Handels- und Instandhaltungsbetriebe (24,6%) sowie das verarbeitende Gewerbe und die Herstellung von Waren (15,2%). Es folgen das Baugewerbe (13%) und Gastronomie/Hotellerie (9,5%).
Die grösste Anfragewelle gab es in den ersten acht Tagen ab dem 26. März, als laut Seco-Grafik täglich durchschnittlich rund 10'000 Kreditvereinbarungen abgeschlossen wurden. Der Tagesrekord von 11'750 Vereinbarungen stammt vom 28. März. Ab der zweiten Aprilwoche flachte die Kurve dann schon deutlich ab.
11.30 Uhr: Zum Missbrauch von Covid-Krediten
In 845 Fällen gab es Abklärungen wegen Verdachts auf Missbrauch der Kredite. Verfahren eingeleitet wurden bisher aber lediglich in 48 Fällen, weil sich der Verdacht erhärteten. Die meisten Verfahren (17) wurden eingeleitet, weil die Kredite allgemein oder für Ersatzinvestitionen verwendet worden sein könnten. In acht Fällen besteht der Verdacht auf Mehrfachanträge, in je sieben auf falsche Umsatzangaben und Verwendung für die Auszahlung von Dividenden oder für Refinanzierungen.
Die tiefe Zahl von Missbräuchen deckt sich mit der Feststellung der Eidgenössischen Finanzkontrolle in einer repräsentativen Analyse von Ende Juni. Es gebe zwar Hinweise auf Missbrauch, die Auffälligkeiten seien indes «kein Massenphänomen». In 167 Fällen haben die Banken die Bürgschaft des Bundes in Anspruch genommen.
Die entsprechenden Verluste beliefen sich bisher auf rund 13,7 Millionen Franken. Das entspricht einem Ausfall von durchschnittlich knapp 85'000 Franken pro Fall. Am Covid-19-Programm nahmen 123 Banken teil. Die Frist für die Einreichung der Anträge ist am 31. Juli abgelaufen. Für die Bürgschaftsgesuche für Startups läuft die Frist noch bis Ende August. Insgesamt hatte der Bund für das Kreditprogramm maximal 40 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt.
11.15 Uhr: 1'427 neue Fälle in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1'427 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen hervor. Am Vortag war mit 1'707 neuen Nachweisen der höchste Wert seit Ende April erreicht worden.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März bis Anfang April bei mehr als 6'000 gelegen, danach waren die Zahlen deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der neuen Nachweise wieder an.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 230'048 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9'260. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Donnerstag bei 1,04 (Vortag: 1,03). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Donnerstag bei 1,14 (Vortag: 1,08). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
11 Uhr: Minister-Rücktritt nach Corona-Verstoss in Irland
Nach nur fünf Wochen im Amt ist der irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary wegen Missachtung der Coronavirus-Massnahmen zurückgetreten. Er hatte gemeinsam mit etwa 80 Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft teilgenommen. Callearys Besuch der Veranstaltung sei ein Fehler gewesen, sagte der irische Regierungschef Micheál Martin am Freitag in Dublin.
Mehrere andere irische Politiker sollen ebenfalls bei dem Treffen am Mittwochabend in einem Hotel in Clifden im Westen Irlands dabei gewesen sein. Zu den Gästen zählte auch EU-Handelskommissar Philip Hogan, wie irische Medien übereinstimmend am Freitag berichteten.
Der 47-jährige Calleary schrieb in einer Mitteilung zu seinem Rücktritt: «Ich hätte diese Veranstaltung nicht besuchen sollen. Ich möchte mich bei allen dafür uneingeschränkt entschuldigen.» In Irland dürfen sich maximal 50 Personen in geschlossenen Räumlichkeiten treffen. Vielerorts nehmen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit einigen Wochen im Land wieder zu.
Im Kanton Luzern dürften in den kommenden Monaten in fast allen Branchen Arbeitsstellen gestrichen werden. Bis auf den Detailhandel rechnen alle Branchen für die kommenden Monate mit einem Personalabbau. Auch Ende des zweiten Quartals 2020 meldeten sowohl die Luzerner Industrie als auch das Gastgewerbe eine schlechte Geschäftslage, wie das Luzerner Statistikamt Lustat am Freitag in seinem Bericht zur Wirtschaft im zweiten Quartal schreibt.
Der Detailhandel habe sich indes deutlich von den Auswirkungen der Coronapandemie erholt. Die befragten Betriebe beurteilten die Geschäftslage insgesamt als befriedigend, was einer Verbesserung entspricht im Vergleich zur letzten Erhebung. Auch blicke die Branche optimistisch in die Zukunft und erwarte eine weitere Verbesserung der Geschäftslage bis Ende 2020.
Im Baugewerbe ist die Geschäftslage zwar gut und gar besser als noch vor drei Monaten. Die Branche erwarte aber eine «Abkühlung». Auch hier gehe man von einem Rückgang des Personalbestandes aus. Die Luzerner Arbeitslosenquote lag Ende des zweiten Quartals bei 2,4 Prozent und somit 0,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
10.30 Uhr: Zur Kurzarbeit in Luzern
Derweil gingen die Kurzarbeitsentschädigungen gegenüber dem Vormonat um 26 Prozent zurück. Im Mai wurden noch 46'235 Kurzarbeitsentschädigungen bezahlt.
Am höchsten war der Anteil Beschäftigter in Kurzarbeit im Mai in der Beherbergungsbranche mit 75 Prozent gefolgt von der Gastronomie mit fast 70 Prozent. Die Übernachtungszahlen in Luzerner Hotels stiegen zwar im Juni gegenüber dem Vormonat um 86 Prozent an auf 70'000. Vergleicht man diese Zahl aber mit dem Vorjahr, waren es über 170'000 weniger.
Als Folge der Coronakrise mussten im Kanton Luzern bis April insgesamt schätzungsweise 5'430 Arbeitsstätten ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Das waren knapp 17 Prozent aller Unternehmen. Diese Schliessungen betrafen kantonsweit 25'590 Beschäftigte. Im Mai waren noch 930 Betriebe mit insgesamt rund 5'160 Beschäftigten weiterhin von der Schliessung betroffen.
10 Uhr: Masken-Maschinen von Bund und Kanton verkauft
Die Flawa Consumer GmbH kauft die zwei Maschinen zur Produktion von Atemschutzmasken des Bundes und des Kantons Zürich. Die beim Unternehmen aus Flawil installierten Maschinen produzieren bereits seit rund einem Monat zertifizierte Covid Pandemie Atemschutzmasken (CPA). Flawa ergänzt so nach eigener Aussage seine Produktionskompetenzen nachhaltig.
«Mit der Übernahme der beiden Maschinen werden wir neben unseren bisherigen Kernkompetenzen – den Watteprodukten und den Frischesohlen – ein drittes strategisches Standbein in der Produktion von Atemschutzmasken nachhaltig aufbauen», wird CEO Claude Rieser in einer Pressemitteilung zitiert. «Diese Möglichkeit wollen wir nutzen, um den Produktionsstandort Schweiz zu stärken und um auch weiterhin einen Beitrag an die inländische Versorgungssicherheit zu leisten.»
Der Kaufpreis decke die Investitionen des Bundes und des Kantons Zürich für die Maschinen. Teil des Abkommens sei, dass der Bund und der Kanton Zürich fünf Millionen Masken bei der Flawa Consumer beziehen – 3,5 Millionen für den Bund und 1,5 Millionen für den Kanton Zürich.
9.15 Uhr: Gläserner Laster für Babys in Corona-Zeiten
8.45 Uhr: 45 Personen nach HSG-Kurs in Quarantäne
Nachdem ein Teilnehmer eines Fortbildungskurses an der Universität St. Gallen positiv auf das neue Coronavirus getestet worden ist, greift das Schutzkonzept der HSG: 45 Personen haben sich vorsorglich in Selbstisolation begeben, berichtet «20 Minuten». Zu dem Kreis zählen neben den Teilnehmern auch das Personal des betroffenen KMU-Weiterbildungskurses am Weiterbildungszentrum Holzweid.
7.45 Uhr: Impfstoff im Test
Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben für die dritte und entscheidende Testphase einen möglichen Corona-Impfstoff mit den wenigsten Nebenwirkungen ausgewählt. Forscher von Pfizer hätten Daten aus vorangegangenen klinischen Studien an zwei Vakzin-Kandidaten verglichen, hiess es in einem Online-Report vom Donnerstag.
Beide hätten gleichermassen die Immunsysteme gestärkt, ohne dabei schwere Nebenwirkungen auszulösen. Doch habe einer der Kandidaten erheblich weniger Reaktionen nach Injektionen gezeigt, insbesondere bei älteren Erwachsenen. Zu den Symptomen gehörten Fieber, Kopfschmerzen, Frösteln oder Muskelschmerzen, die zwar vorbeigingen, aber unangenehm seien, berichtete Pfizer.
Für den führenden Impfstoff-Kandidaten von Biontech und seinem US-Partner hat die letzte Phase III begonnen. Wissenschaftler haben in den USA und anderen Ländern rund 30'000 Probanden für die Studie rekrutiert. Der mögliche Impfstoff ist weltweit einer von einer Handvoll experimenteller Vakzine, die die Test-Endphase erreicht haben.
Eigentlich dauert es Jahre, bis ein sicherer und wirksamer Impfstoff für die breite Verwendung und Lieferung entwickelt werden kann. Die US-Gesundheitsbehörden hoffen indes, im kommenden Jahr bereits mit Impfungen gegen das Coronavirus zu starten.
7.30 Uhr: Flughafen Zürich spürt die Krise
Der Flughafen Zürich hat die Coronakrise voll zu spüren bekommen. In den Monaten April und Mai kam der Flugbetrieb praktisch zum Erliegen. Inzwischen zeichnet sich zwar zaghaft eine Erholung ab, doch die Unsicherheit bleibt hoch. So sackte der Umsatz im ersten Semester um 47 Prozent auf 310 Millionen Franken ab.
Das Fluggeschäft ging dabei um 59 Prozent auf 130 Millionen zurück. Und die Erträge im Nichtfluggeschäft sanken um 34 Prozent auf 180 Millionen, wie der Flughafenbetreiber mitteilte. «Die Coronakrise hat die gesamte Luftfahrt und die Flughafen Zürich AG wirtschaftlich stark getroffen. Die Umsätze sind zeitweise fast vollständig eingebrochen, was sich im Geschäftsverlauf des ersten Halbjahrs» widerspiegelt, heisst es in der Medienmitteilung.
Trotzdem gelang es dem Flughafen noch einen operativen Gewinn (EBITDA) zu erzielen. Dieser machte zwar mit 104,9 Millionen Franken nur noch etwa ein Drittel des Vorjahreswerts (304 Mio) aus, eine starke Kostendisziplin konnte aber Schlimmeres verhindern. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 27,5 Millionen, nach einem Gewinn von 143,4 Millionen im Vorjahr.
So gelang es, die Betriebskosten im Vorjahresvergleich um knapp 28 Prozent zu senken. Die Einsparungen seien hauptsächlich auf tiefere Personalaufwendungen als Folge von Kurzarbeit, tiefere Polizei- und Sicherheitskosten sowie weitere allgemeine Kostenreduktionen zurückzuführen, heisst es im Communiqué. Damit hat der Flughafen Zürich die Prognosen der Analysten insbesondere auf Ergebnisebene klar übertroffen.
7.30 Uhr: Zaghafte Erholung der Passagierzahlen
Die bereits im Vorfeld publizierten Passagierzahlen für den Juli deuten derweil eine leichte Erholung an. So haben sich die Zahlen gegenüber dem Vormonat verdreifacht. Im Vorjahresvergleich beträgt der Rückgang aber noch immer 78 Prozent. Davor war der Flugbetrieb in den Monaten April und Mai praktisch zum Erliegen gekommen und im Juni betrug der Rückgang noch immer 93 Prozent.
Und dennoch bleibt die Unsicherheit gross. Eine zuverlässige Passagierprognose für das laufende Geschäftsjahr sei aufgrund der unklaren weiteren Entwicklung der Coronakrise schwierig und mit grossen Unsicherheiten verbunden, so der Flughafenbetreiber. Sollte aber eine Erholung des internationalen Reiseverkehrs im vierten Quartal einsetzen, rechne man für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Passagieraufkommen von rund 10 Millionen. Im Vorjahr wurde hier noch ein Rekordwert von 31,5 Millionen erzielt.
5.15 Uhr: Wie Corona-Profiteure doppelt kassieren
Der Corona-Erwerbsersatz für direkt und indirekt von der Krise betroffene Selbstständige läuft noch bis Mitte September. Der Bundesrat hatte sich am 1. Juli für eine automatische Verlängerung entschieden. Nun wird klar: Viele Selbstständige – etwa Coiffeure, Taxifahrer oder Lädeli-Besitzer – machen wieder gute Geschäfte, melden sich aber bei ihrer AHV-Ausgleichskasse nicht pflichtgemäss ab.
So haben etwa im Kanton Zürich seit Beginn der Krise rund 31'000 Selbstständige Corona-Hilfen beantragt. Nur 1'200 haben den Behörden seit den Lockerungen mitgeteilt, dass sie nicht mehr auf den Erwerbsersatz von maximal 196 Franken pro Tag angewiesen seien, wie der «Blick» berichtet. Das sind gerade mal vier Prozent. In andern Kantonen sieht es ähnlich aus.
«Es melden sich tatsächlich sehr wenige Selbstständige, die freiwillig auf den Corona-Erwerbsersatz verzichten», bestätigt im «Blick» der Präsident der Konferenz der kantonalen Ausgleichskassen, Andreas Dummermuth.
Klar ist: Viele Restaurant-Besitzer, Kino-Betreiber oder Hoteliers haben nach wie vor weniger Kundschaft und sind deshalb auf die Hilfe angewiesen. Allerdings dürfte es unter den Selbstständigen auch viele Schlaumeier geben, die von den Geldern profitieren – obwohl sie wieder voll verdienen.
«Spätestens nach der Aufhebung des Lockdowns hätte der Bund genauer hinschauen müssen», sagt FDP-Nationalrat und Gastro-Unternehmer Andri Silberschmidt. Schliesslich könne man jeden Steuerfranken nur einmal verteilen. «Und so, wie der Bund jetzt vorgeht, besteht die Gefahr, dass die Hilfe nicht bei denjenigen ankommt, die sie tatsächlich brauchen.»
Beim Bund ist man sich der Schwächen des Systems bewusst: «Es funktioniert sicher nicht perfekt», räumt Harald Sohns vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) ein. «Aber es ist schlicht unmöglich, jeden Einzelfall zu prüfen.» Man zähle darauf, dass sich die Selbstständigen solidarisch und anständig verhalten.
5.05 Uhr: Mediziner simulieren Grossevents
In der Arena Leipzig geht am kommenden Samstag ein einmaliges Experiment über die Bühne: Mitten in der Coronavirus-Pandemie wollen Mediziner mit Freiwilligen das Ansteckungsrisiko bei Grossveranstaltungen in Hallen untersuchen.
Der Sänger Tim Bendzko unterstützt die Studie mit einem Konzert, auch die Handballer des Bundesligisten SC DHfK Leipzig sind dabei. Die Kultur- und Sportbranche ist wegen des Verbots von Grossveranstaltungen von der Coronavirus-Krise getroffen.
Mit dem Experiment in Leipzig wollen die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Halle herausfinden, unter welchen Bedingungen kulturelle und sportliche Grossveranstaltungen wieder möglich sein könnten. Dazu werden am Samstag drei verschiedene Szenarien erprobt. Zum einen wird eine Veranstaltung wie vor Beginn der Pandemie simuliert, also beispielsweise mit nur zwei Einlässen.
Im zweiten Szenario gibt es deutlich mehr Einlässe, zudem sind die Abstände zwischen den Konzertbesuchern grösser. Im dritten Fall gilt auf den Zuschauertribünen ein Abstand von anderthalb Metern.
Angemeldet sind etwas mehr als 2'100 Freiwillige und damit nur die Hälfte der erwarteten Teilnehmer. Rein rechnerisch sei es aber möglich, das Experiment auch mit weniger Teilnehmern vorzunehmen, betonte Projektleiter Stefan Moritz.
Die Universitätsmediziner stellten ein umfassendes Hygienekonzept aufgestellt. Alle Beteiligten wurden im Vorfeld auf eine Corona-Infektion getestet, nur bei einem negativen Ergebnis dürfen sie mitmachen.
Zudem wird jeder Freiwillige mit einer FFP-2-Maske und einer Flasche Desinfektionsmittel ausgestattet, Ess- und Trinkpausen werden ins Freie verlegt. Das theoretische Ansteckungsrisiko bezeichnen die Experten als «sehr gering». Gleichwohl dürfen nur Menschen zwischen 18 und 50 Jahren mitmachen, weil ab 50 das Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung deutlich steigt. «Unser Experiment ist sicherer als ein Flug nach Mallorca», versicherte der Dekan der Medizinischen Fakultät Halle, Michael Gekle, im Vorfeld.
Um die Kontakte während des Konzerts nachzuvollziehen, erhält jeder Besucher ein kleines elektronisches Gerät. Dieser sogenannte Contact Tracer erfasst etwa alle drei Sekunden die Bewegungsdaten jedes Einzelnen und misst Abstand, Dauer und Häufigkeit eines Kontakts. Damit die Situation möglichst realitätsnah ist, unterstützt Tim Bendzko das Projekt mit seinem Konzert. Ziel der Studie ist es nach Angaben der Hallenser Universitätsmediziner, Lösungen für solche Grossveranstaltungen trotz der Coronavirus-Risiken zu finden.