Ukraine-Überblick Moskau bestätigt ukrainische Gegenoffensive in Cherson und Mykolajiw

Agenturen/red

29.8.2022

Inspektoren unterwegs zu ukrainischem AKW Saporischschja

Inspektoren unterwegs zu ukrainischem AKW Saporischschja

Nach wochenlangem Gezerre um eine unabhängige Inspektion des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist ein internationales Experten-Team auf dem Weg zu der wiederholt beschossenen Anlage.

29.08.2022

Experten der IAEA werden in dieser Woche das AKW Saporischja inspizieren. In der Nacht schlugen mehrere Artilleriegeschosse in Enerhodar ein, wo die Kraftwerksmitarbeiter wohnen. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste in Kürze

  • Die IAEA meldet, dass in dieser Woche ein Experten-Team das wiederholt beschossene AKW Saporischschja inspizieren wird.
  • Die ukrainische Stadt Enerhodar in der Nähe des russisch besetzten Atomkraftwerks Saporischschja ist beschossen worden. Russen und Ukrainer machen sich gegenseitig verantwortlich. In der Stadt wohnen die Angestellten des Atomkraftwerks. Es gab Verletzte.
  • Die ukrainische Armee hat eine Grossoffensive zur Rückeroberung der seit Monaten von russischen Truppen besetzten Region Cherson im Süden des Landes gestartet.
  • In der südukrainischen Region Cherson ist ein ehemaliger Abgeordneter erschossen worden, der in den Dienst der russischen Besatzungstruppen getreten war.
  • Eine Übersicht zu den Ereignissen vom Sonntag gibt es hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 29. August 2022

  • 21.45 Uhr

    Moskau: Vertreter der russischen Besatzung in Cherson durch Kugeln getötet

    In der südukrainischen Region Cherson ist ein ehemaliger Abgeordneter erschossen worden, der in den Dienst der russischen Besatzungstruppen getreten war. Russische Ermittler teilten am Montag im Messengerdienst Telegram mit, der stellvertretende Leiter der Militär- und Zivilverwaltung, Alexej Kowalew, sei gestorben, nachdem er von Kugeln getroffen worden sei.

    Der Angriff habe bereits am Sonntag im Haus Kowalews stattgefunden. Seine junge Mitbewohnerin sei ebenfalls zum Opfer geworden, erklärte das russische Ermittlerkomitee, ohne weitere Angaben zu machen.

    In den vergangenen Monaten wurden in den besetzten Gebieten bereits mehrere von den russischen Truppen ernannte ukrainische Funktionäre bei Anschlägen verletzt oder getötet.

  • 21.30 Uhr

    Russisches Militär will ukrainische Offensive abgewehrt haben

    Das russische Verteidigungsministerium hat eine ukrainische Offensive in den besetzten Gebieten Cherson und Mykolajiw im Süden der Ukraine bestätigt. Die Angriffe an drei Stellen seien aber abgewehrt worden, wobei die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe, hiess es am Montag in einer Mitteilung aus Moskau. Die Militärangaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

    Die ukrainische Führung kündigte seit Juni immer wieder eine grössere Gegenoffensive im Süden an. Am Montag teilte die Südgruppe der ukrainischen Armee dann mit, im Gebiet Cherson hätten eigene Truppen eine russische Frontlinie durchbrochen. Demnach seien Einheiten der Donezker Separatisten und russischer Marineinfanterie zum Rückzug gezwungen worden. Genauere Ortsangaben wurden nicht gemacht.

    Der ukrainische Generalstab erwähnte in seinem Bericht für Montagabend keine eigene Offensive in der Region. Ukrainische Behörden forderten die Bevölkerung aber auf, die russisch besetzten Gebieten möglichst zu verlassen. Wer dies nicht könne, solle einen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser anlegen und sichere Gebäude aufsuchen.

    Westliche Militärbeobachter vermuteten einen ukrainischen Vorstoss auf Nowa Kachowka. Über den dortigen Staudamm des Dnipro läuft eine wichtige Strasse zur Versorgung der russischen Truppen auf dem rechten Ufer. Die ukrainische Armee beschoss die Strasse schon in den vergangenen Tagen aus der Ferne.

    Im Zentrum der ukrainisch kontrollierten Stadt Mykolajiw kamen nach Behördenangaben durch russischen Beschuss zwei Menschen ums Leben, 24 Menschen wurden verletzt.

  • 20.15 Uhr

    US-Regierung begrüsst IAEA-Trip zu Kernkraftwerk in Ukraine

    Die US-Regierung begrüsst die Inspektion des russisch besetzten Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine durch Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Montag: «Wir freuen uns, dass das Team auf dem Weg ist, um die Sicherheit und den Schutz der dortigen Systeme zu überprüfen und die Arbeitsbedingungen des Personals zu evaluieren.» Er appellierte an Russland, den Inspektoren einen sicheren und ungehinderten Zugang zu gewähren.

    Erneut plädierte Kirby dafür, eine entmilitarisierte Zone rund um das Kraftwerk einzurichten. «Ein Kernkraftwerk ist kein geeigneter Ort für Kampfhandlungen», mahnte er. «In der Zwischenzeit sind wir nach wie vor der Meinung, dass eine kontrollierte Abschaltung der Kernreaktoren von Saporischschja kurzfristig die sicherste und risikoärmste Option wäre.»

    Rettungskräfte nehmen am 17. August 2022 an einer Übung in der Stadt Saporischschja teil, um auf einen möglichen nuklearen Zwischenfall im Kernkraftwerk Saporischschja in der Nähe der Stadt vorbereitet zu sein.
    Rettungskräfte nehmen am 17. August 2022 an einer Übung in der Stadt Saporischschja teil, um auf einen möglichen nuklearen Zwischenfall im Kernkraftwerk Saporischschja in der Nähe der Stadt vorbereitet zu sein.
    DIMITAR DILKOFF/AFP via Getty Images

    IAEA-Chef Rafael Grossi hatte am Montag angekündigt, dass Experten der Organisation unter seiner Leitung nach langem Gezerre zu einer Mission nach Saporischschja reisen. Kremlsprecher Dmitri Peskow sicherte laut Staatsagentur Tass zu, dass die Inspekteure sicher seien. Bei dem Besuch werde es aber nicht um die Frage einer möglichen entmilitarisierten Zone rund um das Kraftwerk gehen.

  • 19.35 Uhr

    EU-Staaten beraten morgen in Prag über Militärmission für Ukraine

    Die Aussen- und Verteidigungsminister der Europäischen Union beraten ab Dienstag in Prag über weitere Unterstützung für die Ukraine. Auf dem Tisch liegt ein Vorstoss des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell für eine gemeinsame militärische Ausbildungsmission für die Ukraine.

    Die europäischen Aussenminister befassen sich ab dem Nachmittag zudem mit der Forderung der Ukraine und östlicher EU-Länder nach einem allgemeinen Visastopp für russische Touristen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Montag in Prag erneut davor gewarnt, alle Russinnen und Russen für den von Präsident Wladimir Putin angezettelten Krieg haftbar zu machen. Bei dem zweitägigen Prager Aussenrat geht es zudem um Hilfen für Afrika.

  • 19.23 Uhr

    Russische Regierung rechnet mit geringerem Wirtschaftseinbruch

    Die russische Regierung hat ihre Prognose für die Wirtschaftsentwicklung im laufenden Jahr verbessert. «In diesem Jahr werden wir wohl einen Rückgang beim BIP (Bruttoinlandsprodukt) von weniger als drei Prozent, irgendwo bei zwei Prozent und ein bisschen haben», erklärte der russische Vizeregierungschef Andrej Beloussow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Montag auf einer Regierungssitzung. Dies sei besser als ursprünglich erwartet.

    Für das Jahr 2023 sagte Beloussow ebenfalls ein Minus voraus. Seinen Worten nach könnte dies aber moderat ausfallen und weniger als ein Prozent betragen. Die Prognose Beloussows ist deutlich optimistischer als die Vorhersagen von Wirtschaftsministerium und Zentralbank. Das Ministerium hatte erst vor zwei Wochen seine Prognose auf Minus 4,2 (zuvor Minus 7,8 Prozent) angehoben, die Zentralbank erwartet einen BIP-Rückgang zwischen 4 und 6 Prozent.

  • 18.25 Uhr

    Ukraine startet Grossoffensive zur Rückeroberung von Cherson

    Die ukrainische Armee hat eine Grossoffensive zur Rückeroberung der seit Monaten von russischen Truppen besetzten Region Cherson im Süden des Landes gestartet. In der gesamten Region liefen «starke Artillerieangriffe auf feindliche Stellungen», sagte Serhij Chlan, Abgeordneter und Berater des Regionalgouverneurs, am Montag dem Fernsehsender Pryamyj TV.

    Ziel der Offensive ist es demnach, die russischen Truppen auf das andere Ufer des Dnipro zurückzudrängen und die Stadt Cherson zurückzuerobern. Die ukrainischen Truppen seien an der südlichen Front «im Vorteil», nachdem in den vergangenen Wochen bei mehreren Angriffen Brücken angegriffen worden waren um die Logistik der russischen Truppen zu behindern., sagte der Abgeordnete.

    Cherson ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region, die an die 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim grenzt. Die 280.000-Einwohner-Stadt am Ufer des Dnipro war Anfang März kurz nach Beginn der russischen Invasion als erste Grossstadt der Ukraine von der russischen Armee eingenommen worden. Die Region ist für die Landwirtschaft des Landes von zentraler Bedeutung und wegen ihrer Nähe zur Krim auch strategisch wichtig.

  • 17 Uhr

    Russische Besatzer werfen Kiew erneut Beschuss von AKW vor

    Das Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der russischen Besatzungstruppen erneut beschossen und beschädigt worden. «Die nationalen Verbände der ukrainischen Streitkräfte schiessen mit Artillerie dicht neben die Reaktorblöcke des AKW Saporischschja», teilte die russische Militärverwaltung der Stadt Enerhodar im Süden der Ukraine der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Montag mit. Laut diesen Angaben wurde dabei sogar ein Gebäude beschädigt, in dem atomarer Brennstoff lagerte.

    Beim Beschuss soll das Dach der Uran-Lagerhalle beschädigt worden sein. Entsprechende Fotos veröffentlichte auch der von Moskau als Militärgouverneur des Gebiets Saporischschja eingesetzte Wladimir Rogow auf seinem Telegram-Kanal. Die Schüsse seien von einer aus US-Beständen stammenden Haubitze vom Typ M777 abegefeuert worden, gab er an.

    Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Ein erhöhter Ausstoss von Radioaktivität wurde nicht bekannt.

  • 16.45 Uhr

    Deutscher Kanzler will neues Luftverteidigungssystem für Europa

    Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz will gemeinsam mit europäischen Nachbarn ein neues Luftverteidigungssystem aufbauen. Dies «wäre ein Sicherheitsgewinn für ganz Europa», sagte der deutsche Regierungschef am Montag in einer Rede an der Karls-Universität in Prag. Zudem wäre es kostengünstiger und leistungsfähiger, als wenn jeder seine eigene, teure und hochkomplexe Luftverteidigung aufbaue.

    In Europa habe man bei der Verteidigung gegen Bedrohungen aus der Luft und dem Weltraum «erheblichen Nachholbedarf», sagte Scholz. Deutschland werde in den kommenden Jahren stark in die Luftverteidigung investieren – und so, dass sich europäische Nachbarn von Beginn an beteiligen könnten.

  • 16.30 Uhr

    Deutschland und Tschechien besiegeln Panzer-Ringtausch

    Deutschland und Tschechien haben beim Prag-Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz den geplanten Waffen-Ringtausch zugunsten der Ukraine unter Dach und Fach gebracht. Er habe den Ringtausch jetzt «ganz konkret» mit dem tschechischen Regierungschef Petr Fiala verabredet, sagte Scholz am Montag nach einem Treffen mit Fiala in Prag. Tschechien habe T72-Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion an die Ukraine abgegeben und erhalte dafür von Deutschland 14 Leopard-Panzer und einen Bergepanzer Büffel.

    Fiala betonte, der Ringtausch sei nun «vollendet». «Die ersten Panzer werden noch vor dem Jahresende nach Tschechien kommen.» Dies sei ein «grosser Schritt» im Verteidigungsbereich. Auch Scholz betonte, das Abkommen werde die «Zusammenarbeit zwischen den tschechischen und deutschen Verteidigungsarmeen weiter stärken».

    Die Idee des Ringtauschs entstand kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Ziel war es, die Ukraine möglichst schnell mit schweren Waffen zu versorgen. Da die ukrainischen Streitkräfte für sowjetische Systeme keine zusätzliche Ausbildung benötigen, schien es der zügigste Weg zu sein, zunächst solche Waffen zu liefern. Dafür sollten die Länder, die darüber verfügen, zeitversetzt westliche Fabrikate von anderen Nato-Partnern erhalten.

  • 16.15 Uhr

    Beschwerde gegen Berner «Ukrainerdörfli» vom Tisch

    Der juristische Streit um die Baubewilligung für das «Ukrainerdörfli» auf dem Berner Viererfeld ist beigelegt. Die Beschwerdeführer verzichten auf einen Weiterzug des Verfahrens, wie sie am Montag mitteilten.

    Der Kanton habe zugesagt, dass er nach Ablauf der befristeten Bewilligung keine Verlängerung für den Betrieb der Unterkünfte auf dem Viererfeld beantragen werde. Die bernische Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) bestätigte auf Anfrage, dass eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen worden sei.

    Regierungsstatthalterin Ladina Kirchen hatte kürzlich die Baubewilligung für die Unterkunft erteilt, befristet auf drei Jahre. Die Einsprecher liessen Anfang August offen, ob sie den Entscheid weiterziehen. Sie verlangten Garantien, dass das Containerdorf nach drei Jahren wirklich abgebrochen wird.

    Es müsse vermieden werden, dass Stadt und Kanton Bern die Einrichtungen länger als drei Jahre als Flüchtlingsunterkunft nutzen wollen - bis zum allfälligen Beginn der Bauarbeiten für das geplante neue Stadtquartier auf dem Vierer- und Mittelfeld.

    Das Containerdorf hat Anfang Juli seinen Betrieb aufgenommen. Bei noch tiefer Belegung soll der Betrieb langsam anlaufen. Später könnten auf dem Viererfeld bis zu 1000 Menschen Platz finden.

  • 10.49 Uhr

    London: Russischer Verteidigungsminister Schoigu wird zur Seite geschoben

    Der britische Geheimdienst mutmasst, gemäss Medienberichten und russischen Armeeangehörigen verliere Verteidigungsminister Sergej Schoigu an Einfluss und werde zunehmend umgangen.

    Schoigu wird seit je beargwöhnt, weil er kaum militärische Erfahrung hat. Er ist seit 2012 im Amt.

    Verteidigungsminister Schoigu, rechts und Generalstabschef Waleri Gerassimow am 27. Februar 2022.
    Verteidigungsminister Schoigu, rechts und Generalstabschef Waleri Gerassimow am 27. Februar 2022.
    KEYSTONE / Alexei Nikolsky, Sputnik, Kremlin Pool Photo / AP
  • 10 Uhr

    Moskau benennt weiteren Tatverdächtigen in Mordfall Dugina

    Nach dem Mord an der kremlnahen Kriegsbefürworterin Darja Dugina haben die russischen Ermittler nach eigenen Angaben einen weiteren mutmasslichen Beteiligten identifiziert.

    Dabei handele es sich um einen 1978 geborenen Ukrainer, der am 30. Juli über Estland eingereist sei, teilte der Inlandsgeheimdienst FSB am Montag der Staatsagentur Tass zufolge mit. Der Mann soll bei der Vorbereitung der Tat geholfen und Russland wieder verlassen haben.

    Das Auto mit der Tochter des Rechtsnationalisten Alexander Dugin am Steuer explodierte am 20. August in der Nähe von Moskau. Die Ermittler beschuldigten bereits kurz nach der Tat eine aus der Ukraine stammende Tatverdächtige, die zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew weist jegliche Beteiligung zurück.

    Ermittler untersuchen am 21. August den Ort, an dem eine Bombe Daria Dugina getötet hat. 
    Ermittler untersuchen am 21. August den Ort, an dem eine Bombe Daria Dugina getötet hat. 
    KEYSTONE / Investigative Committee of Russia / AP
  • 9.18 Uhr

    Russland plant Militärmanöver mit mehr als 50'000 Soldaten

    Mehr als 50'000 Soldaten werden sich in dieser Woche an einem geplanten grossen russischen Militärmanöver beteiligten.

    Bei der Übung «Wostok 2022» (Osten 2022) sollen zudem 5000 Waffen und militärische Ausrüstung zum Einsatz kommen sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe und andere Boote, wie das Verteidigungsministerium am Montagmorgen in Moskau mitteilte. Das Manöver beginnt demnach an diesem Donnerstag und endet Mittwoch nächster Woche. Es soll auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie im Japanischen Meer stattfinden.

    Soldaten aus dem Ausland sind den Angaben zufolge bereits auf einem Übungsgelände im Osten Russlands eingetroffen, darunter aus Belarus und anderen Ex-Sowjetrepubliken, China und Indien. Bei der Übung inmitten des Ukraine-Krieges gehe es etwa um Gewährleistung der militärischen Sicherheit Russlands und seiner Verbündeten, hiess es.

    «Wostok» zählt zu den grössten Militärübungen Russlands. An der bislang aufwendigsten Auflage 2018 waren fast 300'000 russische Soldaten beteiligt, daneben auch mongolische und chinesische Einheiten.

    Präsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu beobachten ein Militärmanöver 2013.
    Präsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu beobachten ein Militärmanöver 2013.
    KEYSTONE / EPA / ALEXEY NIKOLSKY / RIA NOVOSTI / KREMLIN POOL
  • 7.07 Uhr

    Atomenergie-Experten wollen ukrainisches AKW diese Woche inspizieren

    Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollen in dieser Woche das russisch besetzte Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine inspizieren. «Ich bin stolz darauf, diese Mission zu leiten, die im Laufe dieser Woche im Kernkraftwerk sein wird», twitterte IAEA-Chef Rafael Grossi am Montagmorgen. IAEA-Experten sollen Schäden und Sicherheitssysteme am AKW untersuchen.

    Nach dem wiederholten Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja hat sich ein Expertenteam der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf den Weg dorthin gemacht.

    Wegen des wiederholten Beschusses des AKW, für den sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich machen, wächst die Angst vor einer Atomkatastrophe wie 1986 in Tschernobyl.

  • 5.18 Uhr

    Brennende Autos und Verletzte nach Beschuss auf AKW-Stadt Enerhodar

    Die ukrainische Stadt Enerhodar in der Nähe des russisch besetzten Atomkraftwerks Saporischschja ist am Sonntagabend von mehreren Geschossen getroffen worden. Wie in den Tagen zuvor machten sich Russen und Ukrainer für den Artilleriebeschuss gegenseitig verantwortlich. Beide Seiten veröffentlichten Videos, die zeigten, dass in Wohnvierteln zahlreiche Autos brannten.

    Neun Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer, teilte Wladimir Rogow, ein Mitglied der russischen Besatzungsverwaltung, mit. Die Ukraine wolle mit solchen Schritten einen Besuch von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in dem Kraftwerk verhindern. Die Angaben waren von unabhängiger Seite zunächst nicht zu überprüfen.

    Der geflüchtete ukrainische Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlow, sprach von einer Provokation: Russische Truppen hätten geschossen. Er warf Moskau «nukleare Erpressung» vor, weil sich russische Truppen in dem AKW verschanzen. Die internationale Gemeinschaft befürchtet einen möglichen nuklearen Unfall durch die Kämpfe am grössten Kernkraftwerk Europas.

    Russische Militärfahrzeuge beim AKW Saporischschia nahe der Stadt Enerhodar. (Archivbild)
    Russische Militärfahrzeuge beim AKW Saporischschia nahe der Stadt Enerhodar. (Archivbild)
    KEYSTONE
  • 4.43 Uhr

    Selenskyj berät mit Militär über weitere Schritte

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit den Spitzen von Militär und Sicherheitsapparat über die nächsten Schritte im Krieg gegen Russland beraten. Das teilte das Präsidialamt in Kiew mit. Selenskyj ging auch in seiner abendlichen Videoansprache auf die Sitzung ein. Details nannte er nicht, kündigte jedoch an: «Die Besatzer werden die Folgen spüren, in den weiteren Aktionen unserer Verteidiger.» Kein Angriff auf ukrainische Städte werde unbeantwortet bleiben.

    «Saporischschja, Orichiw, Charkiw, Donbass – sie werden für alle eine Antwort bekommen», sagte Selenskyj. Nach Angaben des Präsidialamtes ging es um bei dem Treffen um die Lage an der Front, den Bedarf der Armee und die Koordination mit internationalen Partnern.

    «Wir haben keine unserer Städte und keinen einzigen Menschen vergessen und werden sie auch nicht vergessen», sagte Selenskyj. Er nannte besonders die Bergbau- und Stahlstadt Donezk, die seit 2014 von aus Moskau gesteuerten Separatisten beherrscht wird. «Das stolze und glorreiche ukrainische Donezk wurde von der russischen Besatzung gedemütigt und ausgeraubt», sagte der Präsident. Die Ukraine werde Donezk, Mariupol und alle Städte des Donbass zurückholen.

    Selenskyj: «Die Ukraine wird zurückkommen»

    Selenskyj: «Die Ukraine wird zurückkommen»

    Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj bekräftigt in seiner täglichen Video-Ansprache, dass die Ukraine zu den Gebieten «zurückkommen wird», die derzeit von russischen Truppen besetzt sind.

    29.08.2022