Politik USA setzen Militärhilfe für Israel trotz Krise in Gaza fort

SDA

13.11.2024 - 05:50

ARCHIV - Menschen gehen an den Ruinen von Gebäuden vorbei, die durch israelischen Luftangriff im Flüchtlingslager Dschabalia zerstört wurden. Foto: Mahmoud Issa/dpa
ARCHIV - Menschen gehen an den Ruinen von Gebäuden vorbei, die durch israelischen Luftangriff im Flüchtlingslager Dschabalia zerstört wurden. Foto: Mahmoud Issa/dpa
Keystone

Die USA halten an ihrer militärischen Unterstützung für Israel fest, obwohl die humanitäre Lage im Gazastreifen kritisch bleibt. Hilfsorganisationen warnen vor einer drohenden Hungersnot.

Die US-Regierung hat beschlossen, ihre militärische Unterstützung für Israel fortzusetzen, obwohl die humanitäre Situation im Gazastreifen weiterhin katastrophal ist. Der Sprecher des US-Aussenministeriums, Vedant Patel, erklärte, dass die Militärhilfe nicht eingeschränkt werde, obwohl die Frist zur Verbesserung der Lage abgelaufen sei. Die USA hatten Israel zuvor aufgefordert, die Bedingungen im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen zu verbessern, um nicht gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung zu verstossen. Patel betonte, dass die Situation weiterhin genau beobachtet werde.

Israel habe laut US-Aussenministerium Schritte unternommen, um die humanitäre Lage zu verbessern, wie die Öffnung des Grenzübergangs Erez für Hilfslieferungen. Dennoch widersprechen internationale Hilfsorganisationen dieser Darstellung. Ein Bericht von acht Organisationen, darunter Oxfam und Care, beschreibt die Lage als kritisch und warnt vor einer Hungersnot. Die Infrastruktur sei zerstört, und es fehle an grundlegenden Lebensmitteln und Medikamenten.

Kritische Lage im Gazastreifen

Die humanitäre Krise im Gazastreifen hat sich seit dem Beginn des Konflikts zwischen Israel und der Hamas weiter verschärft. Fast zwei Millionen Menschen sind vertrieben, und die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser ist unzureichend. Besonders im Norden des Gazastreifens ist die Lage alarmierend, da das Gebiet zur Kampfzone erklärt wurde. Hilfsorganisationen berichten, dass Israel weit davon entfernt ist, die von den USA geforderten 350 Lkw mit Hilfsgütern täglich in den Gazastreifen zu lassen. Derzeit erreichen nur etwa 42 Lastwagen pro Tag das Gebiet.

Trumps Nahost-Politik

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat begonnen, seine Nahost-Politik zu gestalten. Er hat Mike Huckabee als US-Botschafter in Israel nominiert, einen bekannten Unterstützer Israels. Zudem ernannte er den Immobilieninvestor Steven Witkoff zum Sondergesandten für den Nahen Osten, obwohl dieser keine diplomatische Erfahrung hat. Trump hat angedeutet, die US-Aussenpolitik stärker auf die Interessen Israels auszurichten.

US-Militäraktionen im Nahen Osten

Das US-Militär hat Angriffe auf proiranische Milizen im Jemen und in Syrien durchgeführt. Im Jemen wurden Luftangriffe auf Waffenlager der Huthi-Rebellen geflogen, die fortschrittliche Waffen gegen Schiffe im Roten Meer und Golf von Aden einsetzten. In Syrien griff das US-Militär ein Waffenlager und ein Logistikzentrum einer proiranischen Miliz an, als Reaktion auf Angriffe auf US-Truppen. Centcom-Kommandeur Michael Erik Kurilla betonte, dass Angriffe auf US-Personal nicht toleriert werden.

Konflikte in Israel und Libanon

In Israel und dem Libanon kam es erneut zu tödlichen Angriffen. In Nordisrael starben zwei Männer nach einem Raketeneinschlag, während im Libanon bei israelischen Angriffen mindestens 33 Menschen ums Leben kamen. Ein Angriff in Dschun traf ein Wohngebäude, in dem Vertriebene Zuflucht gesucht hatten, und forderte 15 Todesopfer, darunter Frauen und Minderjährige.

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