Golf von Oman USA denken nach Tanker-Angriffen auch an «andere Mittel»

AP/uri

17.6.2019

US-Aussenminister Mike Pompeo beschuldigt Teheran, im Golf von Oman Tanker angegriffen zu haben. (Archiv)
US-Aussenminister Mike Pompeo beschuldigt Teheran, im Golf von Oman Tanker angegriffen zu haben. (Archiv)
Bild: AP

Für die USA steht der Schuldige nach den Tanker-Vorfällen im Golf von Oman fest. Nun versucht US-Aussenminister Mike Pompeo Verbündete zu überzeugen. Auch eine Truppenentsendung in die Region ist eine Option für Pompeo.

US-Chefdiplomat Mike Pompeo hat verbündete Nationen aufgefordert, die mutmasslichen Angriffe in der Strasse von Hormus als weltweit relevantes Problem zu betrachten. Besonders asiatische Länder seien von dem durch die Meerenge transportierten Öl abhängig, sagte der Aussenminister in einer Reihe von Interviews am Sonntag. Er habe gestern und heute eine Menge Leute angerufen – die Welt müsse zusammenstehen, damit die Strasse von Hormus offen bleibe, so Pompeo.

Er betonte, die Vereinigten Staaten wollten «diplomatische und andere» Mittel einsetzen, um dort eine ungehinderte Schifffahrt zu garantieren. Auf die Frage, ob die USA als Antwort auf das Geschehen möglicherweise Truppen in die Region senden würden, sagte er, «natürlich» bleibe das eine Option. Die Attacken am Golf stellten aber vor allem eine Bedrohung für die Energieversorgung Chinas und chinesischer Nachbarländer dar – und nicht für die USA.

Öl für asiatische Staaten

Nach den Explosionen auf zwei Öl-Tankern im Golf von Oman geriet schnell der Iran in Verdacht, verantwortlich zu sein. Dieser hat aber eine jegliche Verwicklung zurückgewiesen. Den USA warf die Islamische Republik vor, eine «iranophobe» Kampagne zu fahren.



Mit Blick auf die Energieversorgung in asiatischen Ländern sagte Pompeo: «Ich bin zuversichtlich, dass sie, wenn sie das Risiko für ihre eigenen Wirtschaften und ihre Bevölkerung sehen, und das unverschämte Verhalten der Islamischen Republik Iran, dann werden sie an unserer Seite stehen.» Nach US-Angaben kamen im Jahr 2018 lediglich 16 Prozent der Ölimporte in die USA von Ländern am Persischen Golf. Im Vergleich dazu wurden 80 Prozent des Öls für Länder wie China, Japan, Indien und Südkorea durch die Strasse von Hormus transportiert.

Pompeo spricht von Beweisen gegen Iran

Mit Blick auf die Verantwortung für die Explosionen an den Schiffen bekräftigte Pompeo, die US-Geheimdienste hätten «eine Menge Daten, eine Menge Beweise», die auf den Iran hindeuteten. Ein Video und andere Belege seien Ländern wie Deutschland präsentiert worden.



Auf die Frage, ob die USA ein Glaubwürdigkeitsproblem hätten, weil die Verbündeten befürchteten, Trump suche möglicherweise lediglich einen Vorwand für Schritte gegen den Iran, sagte Pompeo: «Wir verkaufen ihnen nichts. Das hier sind einfache Fakten.»

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