US-WahlkampfNikki Haley gewinnt erste republikanische Vorwahl gegen Donald Trump
dpa
4.3.2024 - 04:42
Vorwahl der Republikaner in South Carolina: Trump baut Siegesserie aus
STORY: Donald Trump setzt seine Siegesserie im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner fort. Bei der Vorwahl im Bundesstaat South Carolina düpierte der Ex-Präsident erneut seine einzige verbliebene parteiinterne Rivalin Nikki Haley – mit einem haushohen Vorsprung. Er erhielt rund 60 Prozent der Stimmen. Nur wenige Minuten nach Schliessung der Wahllokale holte er am Samstagabend in Columbia zur Siegesrede aus. Am 5. November – also nach der Präsidentschaftswahl – werde er Joe Biden sagen: Du bist gefeuert, so Trump. Damit hat Trump alle fünf bislang ausgefochtenen Abstimmungen gewonnen. Dennoch gibt die 52-jährige Haley nicht auf. Sie hat angekündigt, mindestens bis zum sogenannten Super Tuesday Anfang März weiterzumachen. Dann wird in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten gleichzeitig darüber abgestimmt, wen die Republikaner im November bei der eigentlichen Präsidentschaftswahl als Herausforderer von Joe Biden aufstellen. Bei den Demokraten gilt Amtsinhaber Biden faktisch als Kandidat gesetzt. Wählerbefragungen zufolge überzeugte der 77-jährige Trump vor allem Abstimmungsteilnehmer, die für eine härtere Einwanderungspolitik sind und die sich über den wirtschaftlichen Zustand der USA Sorgen machen.
28.02.2024
Seit Wochen liefert sich Nikki Haley ohne grosse Chancen ein Duell mit Donald Trump um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Zum ersten Mal gelingt ihr nun ein Sieg – aber nur ein kleiner.
04.03.2024, 04:42
05.03.2024, 09:34
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die republikanische Präsidentschaftsanwärterin Nikki Haley hat die Vorwahl der Partei im Hauptstadtbezirk District of Columbia gewonnen und damit ihren ersten Sieg gegen ihren Rivalen Donald Trump eingefahren.
Trotz ihrer bisherigen Niederlagenserie hatte Haley erklärt, dass sie zumindest bis zum sogenannten «Super Tuesday» in dieser Woche im Rennen bleiben wolle.
Nach der Niederlage in ihrem Heimatstaat South Carolina in der vergangenen Woche hatte Haley betont, die Wähler verdienten trotz der bisherigen Dominanz Trumps eine Alternative.
Das Ergebnis ändert nichts an der eindeutigen Dominanz Trumps in dem Rennen, bricht allerdings dessen bisherige Siegesserie und beschert Haley zumindest einen symbolischen Erfolg – wenn auch nur einen kleinen.
In den US-Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner hat die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley ihren ersten Sieg im Duell gegen Ex-Präsident Donald Trump eingefahren. Haley entschied die parteiinterne Abstimmung im Hauptstadtbezirk District of Columbia für sich, wie die Republikanische Partei in Washington am Sonntagabend (Ortszeit) nach der Abstimmung mitteilte. Das Ergebnis ändert nichts an der eindeutigen Dominanz Trumps in dem Rennen, bricht allerdings dessen bisherige Siegesserie und beschert Haley zumindest einen symbolischen Erfolg – wenn auch nur einen kleinen. Trump hatte zuvor alle parteiinternen Vorwahlen mit Leichtigkeit gewonnen und ist auch bei den weiteren Abstimmungen der klare Favorit.
Der 77-Jährige hat trotz diverser Skandale, Eskapaden und einer chaotischen Amtszeit als Präsident grossen Rückhalt in der Parteibasis. Auch grosse juristische Probleme im Wahljahr – vier Anklagen in Strafverfahren und empfindliche Schadenersatzzahlungen in Zivilverfahren – haben Trump bislang politisch nicht geschadet.
Offen ist, wie lange Haley noch im Rennen bleiben wird, da ihr faktisch keine Chancen mehr eingeräumt werden, Trump zu schlagen. Selbst in ihrem Heimatstaat South Carolina, wo Haley einst Gouverneurin war, hatte Trump Ende Februar mit grossem Abstand gesiegt.
Unterstützer des Ex-Präsidenten appellieren schon seit Wochen an die 52-Jährige, aufzugeben und ihre Wahlkampagne zu beenden. Haley hat bislang jedoch betont, sie werde mindestens bis zum «Super Tuesday» dabei bleiben: Dies ist der nächste grosse Meilenstein im Wahljahr an diesem Dienstag, wenn parallel in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten abgestimmt wird.
Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in diesen parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Das Abstimmungsverfahren der Vorwahlen ist komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich. Die beiden grossen Parteien stimmen dabei jeweils über die Delegierten ab, die auf den Nominierungsparteitagen im Sommer dann ihren Kandidaten für das Weisse Haus küren. Der Nominierungsparteitag der Republikaner findet Mitte Juli in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin statt. Dort treffen sich 2429 Delegierte. Um zu gewinnen, muss ein Kandidat mindestens 1215 Delegierte hinter sich versammeln.
US-Wahlen 2024 im Fokus
Amerika wählt am 05. November einen neuen Präsidenten. Aber nicht nur der Präsident, sondern auch 35 Senatssitze, das komplette Repräsentantenhaus sowie elf Gouverneure werden neu gewählt. blue News begleitet die heisse Phase des Duells um das Weisse Haus nicht nur mit dem Blick aus der Schweiz, sondern auch mit Berichten direkt aus den USA.
Patrick Semansky/AP/dpa
Trump hatte in den vergangenen Wochen bereits 244 Delegierte für sich gewonnen, Haley dagegen nur 24. Da der Hauptstadtdistrikt Washington nur 19 Delegiertenstimmen zu vergeben hat, ändert sich an dem Kräfteverhältnis durch Haleys Sieg dort nicht wirklich etwas. Die US-Hauptstadt ist sehr demokratisch geprägt, urban, mit hohem Bildungsgrad. Washington gilt als Hochburg des Anti-Trump-Lagers, Anhänger des Ex-Präsidenten sind hier deutlich unterrepräsentiert – daher Haleys Erfolg, der aber eben eher symbolischer Natur ist.
Politisch bedeutsam wird dagegen der Ausgang des «Super Tuesdays»: Bei den Abstimmungen in 15 Bundesstaaten am Dienstag werden mehr als ein Drittel aller Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag der Republikaner vergeben. Es könnte durchaus sein, dass Haley danach hinwirft.
Die eigentliche Präsidentenwahl steht schliesslich am 5. November an. Für die Demokraten möchte der Amtsinhaber Joe Biden ein weiteres Mal Amtszeit kandidieren. Er hat in dem internen Rennen seiner Partei keine ernstzunehmende Konkurrenz. Derzeit deutet also alles darauf hin, dass am Ende erneut Biden und Trump gegeneinander antreten dürften.