Familien nach US-Wahlen in ZerreissprobeUS-Medien geben Tipps für ein harmonisches Thanksgiving
dpa
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dpa
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Nach der US-Präsidentschaftswahl am 5. November, die Donald Trump für sich entschieden hat, sorgen sich viele Amerikaner vor Thanksgiving.
Was tun, wenn sich bei dem traditionellen Familientreffen am Tisch Menschen gegenübersitzen, deren politische Ansichten und Werte miteinander kollidieren?
Das politische Klima belastet in den USA etliche Familienbande und das Fest wird somit für viele zu einer heiklen Gratwanderung.
US-Medien geben deshalb allerlei Tipps, wie man Streit vermeiden oder zumindest entschärfen kann.
Thanksgiving steht für viele Amerikaner im Zeichen von Gemeinschaft, Dankbarkeit und dem Teilen von Momenten mit den Liebsten. Das Fest wird jedes Jahr am vierten Donnerstag im November gefeiert – also an diesem Donnerstag – und fällt somit oft in die Zeit unmittelbar nach einer Präsidentschaftswahl. Diese hat am 5. November der Republikaner Donald Trump gewonnen – nach einem Wahlkampf voll scharfer Rhetorik.
Nun sorgen sich viele vor dem traditionellen Familientreffen. Was tun, wenn sich am Tisch Menschen gegenübersitzen, deren politische Ansichten und Werte miteinander kollidieren?
A growing movement seeks to destigmatize going “no contact” with one’s relatives. Is it a much-needed corrective, or a worrisome change in family relations? https://t.co/GAKIlO9YiH
Umfragen zeigen: Das politische Klima belastet in den USA etliche Familienbande. Thanksgiving wird somit für manche zu einer heiklen Gratwanderung. US-Medien geben deshalb – nicht zum ersten Mal – mit Hilfe von Experten allerlei Tipps, wie man Streit vermeiden oder zumindest entschärfen kann.
«Auf beiden Seiten gibt es tief verwurzelten Groll», sagt etwa Kenneth Barish, Professor für klinische Psychologie, in der «New York Times». In manchen Familien werde Politik deshalb einfach umschifft. Sei das nicht der Fall, empfiehlt Barish, sich verletzlich zu zeigen. So könne man zum Beispiel, anstatt über Inflation zu streiten, einfach darauf hinweisen, dass dies ein Thema sei, das einem Sorgen bereitet. Diese Herangehensweise könne helfen, eine respektvollere Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
Das «Milwaukee Journal Sentinel» gibt eine Anleitung in drei Schritten für einen konstruktiven Dialog:
Stellen Sie Fragen, um die Perspektive des anderen zu verstehen.
Erklären Sie Ihre eigene Sichtweise – nicht im direkten Widerspruch, sondern als alternative Perspektive zu der des Gegenübers.
Wiederholen Sie die Sichtweise des anderen in neutralen Worten, um Missverständnisse zu vermeiden.
Doch nicht alle sind dazu bereit, Verständnis aufzubringen. In einem Meinungsbeitrag für «USA Today» argumentiert der Journalist Louie Villalobos, dass politische Diskussionen oft existenzielle Themen betreffen. Für Menschen, deren Lebensrealitäten direkt von politischen Entscheidungen beeinflusst werden, könne es schwer vorstellbar sein, Thanksgiving mit jenen zu teilen, die diese Entscheidungen unterstützen. Villalobos betont, dass der politische Graben für viele zu tief sei, um ihn am Esstisch zu überbrücken.
Für solche Fälle rät die Ehe- und Familientherapeutin Lisa Marie Bobby in der «New York Times», den eigenen emotionalen Zustand und die familiäre Dynamik ehrlich einzuschätzen. Wenn ein Familientreffen bedeute, sich in eine emotional unsichere Umgebung zu begeben, könne es klüger sein, darauf zu verzichten. Sie hebt hervor, wie wichtig es sei, im Vorfeld sorgfältig zu planen, statt sich naiv in eine unangenehme Situation zu begeben, in der man hofft, «dass schon alles gut gehen wird». Gleichzeitig verweist Bobby darauf, dass es sich lohnen könne, Differenzen zu überbrücken – insbesondere, wenn innerhalb der Familie weiterhin Werte wie Liebe, Unterstützung und Zusammenhalt stark verankert sind.