Töfflenker stirbt bei Unfall US-Diplomatenfrau entschuldigt sich nach sieben Wochen für Todesfahrt

tafi

15.10.2019

Der tödliche Unfall passierte in der Nähe einer US-Basis im britischen Croughton.
Der tödliche Unfall passierte in der Nähe einer US-Basis im britischen Croughton.
Getty Images

Die Ehefrau eines US-Geheimdienstmitarbeiters hat in Grossbritannien einem tödlichen Unfall verursacht. Sieben Wochen später entschuldigt sie sich – und inzwischen hat sie auch ihre diplomatische Immunität verloren.

Über eine Erklärung ihrer Anwälte hat Anne Sacoolas (42) zugegeben, Schuld am Tod eines Töff-Fahrers in Grossbritannien zu sein. Die Gattin eines US-Geheimdienstlers war mit dem 19-Jährigen Ende August frontal zusammengestossen. Sie fuhr auf der falschen Strassenseite und habe laut Erklärung «keine Zeit zu reagieren» gehabt, berichtet die Zeitung «Daily Mail».

Demnach sei ihr der Teenager mit seinem Motorrad über einen Hügel entgegengekommen. Sacoolas habe vor Ort noch mit dem 19-Jährigen Unfallopfer gesprochen, bevor sie sich um ihre eigenen Kinder im Auto kümmerte. Die dreifache Mutter liess nun über ihre Anwälte mitteilen, dass ihr der Fehler «schrecklich, schrecklich, schrecklich leid» tue. Laut Statement wolle sie die Familie treffen, um sich zu entschuldigen und Verantwortung zu übernehmen.



Allerdings ist Anne Sacoolas mit ihrer Familie drei Wochen nach dem Unfall in die USA zurückgekehrt. Sie konnte wegen diplomatischer Immunität von den Behörden in Grossbritannien nicht belangt werden. Das hatte zu Verstimmungen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich geführt.

Laut «Daily Mail» hat Grossbritanniens Aussenminister Dominic Raab verkündet, dass Sacoolas mittlerweile keine diplomatische Immunität mehr vor einer möglichen Strafverfolgung geniesst, weil ihr Mann seinen Posten in Grossbritannien verlassen hat. Theoretisch könnte sie mittels eines Amtshilfeersuchens der britischen Polizei von den USA ausgeliefert werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür gilt aber als gering.

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