Ungewohnter GegenwindTrump wird bei Auftritt ausgebuht und beleidigt
AP/toko
26.5.2024 - 17:28
In der Libertären Partei hat der frühere US-Präsident offenbar nicht allzu viele Fans. Auch mit Breitseiten gegen seinen Nachfolger kann er in seiner Rede bei der Libertarian Party National Convention nicht punkten.
AP/toko
26.05.2024, 17:28
26.05.2024, 17:37
dpa
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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist während einer Rede bei einer Veranstaltung der Libertären Partei heftig ausgebuht und auch beleidigt worden.
Viele der Anwesenden schleuderten ihm Beleidigungen entgegen und kritisierten ihn für Dinge wie seine Corona-Politik, die Anhäufung von Staatsschulden und Lügen über seine politische Bilanz.
Die Libertären, die eine möglichst geringe Einmischung des Staates befürworten und für individuelle Freiheiten eintreten, haben sich mit Blick auf Trump schon oft skeptisch gezeigt.
Bei einer Veranstaltung der Libertären Partei ist der frühere US-Präsident Donald Trump auf ungewohnten Gegenwind gestossen. Der 77-Jährige wurde während seiner Rede bei der Libertarian Party National Convention am Samstagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Washington wiederholt ausgebuht. Viele der Anwesenden schleuderten ihm Beleidigungen entgegen und kritisierten ihn für Dinge wie seine Corona-Politik, die Anhäufung von Staatsschulden und Lügen über seine politische Bilanz.
Einige seiner Unterstützer, ausgestattet mit Kappen und Shirts mit dem Schriftzug «Make America Great again», skandierten «USA! USA!», als Trump die Bühne betrat, wurden dabei jedoch vom Johlen der Menge übertönt. Es war ein seltener Moment für den Ex-Staatschef, der an Auftritte vor einem ihm zugeneigten Publikum gewöhnt ist, bei denen Störer nicht zu Wort kommen.
Die Libertären, die eine möglichst geringe Einmischung des Staates befürworten und für individuelle Freiheiten eintreten, haben sich mit Blick auf Trump schon oft skeptisch gezeigt. Seine Einladung zu der Versammlung hat die Partei gespalten. Trump versuchte, seine Kritiker für sich zu gewinnen. Er verwies auf die vier strafrechtlichen Anklagen gegen ihn. «Wenn ich davor kein Libertärer war, dann bin ich es ganz sicher jetzt», sagte er.
Trump geht auf Konfrontationskurs
Er lobte die «kämpferischen Verfechter der Freiheit in diesem Raum» und bezeichnete Präsident Joe Biden als «Tyrannen» und «schlechtesten Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten». Das veranlasste einige im Publikum zu dem Gegenruf: «Das sind Sie!»
Nachdem die Schmähungen kein Ende nahmen, ging Trump schliesslich auf Konfrontationskurs. «Ihr wollt nicht gewinnen», sagte er – und legte nahe, dass einige Libertäre darauf aus seien, «alle vier Jahre eure drei Prozent zu bekommen».
Der landesweite Stimmanteil des Präsidentschaftskandidaten der Libertären Partei 2016, Gary Johnson, hatte bei etwa drei Prozent gelegen, seine Nachfolgerin Jo Jorgensen brachte es 2020 auf lediglich ein wenig mehr als ein Prozent. Bei der Libertarian Party National Convention, die am (heutigen) Sonntag endet, wählt die Partei ihren Kandidaten für die Wahl im November aus. Vor Trump hatte am Freitag der unabhängige Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy Jr. bei der Veranstaltung gesprochen.