Dramatischer AppellUN-Chef: «Unser Klima bricht in Echtzeit zusammen»
dpa/toko
30.12.2024 - 19:03
In einer Video-Botschaft warnt UN-Generalsekretär António Guterres vor der drohenden Klimakatastrophe. Der zerstörerische Kurs der Weltgemeinschaft müsse sofort verlassen werden.
dpa/toko
30.12.2024, 19:03
30.12.2024, 19:12
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In seiner Neujahrsbotschaft hat UN-Generalsekretär António Guterres die Weltgemeinschaft eindringlich zu mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Klimakrise aufgefordert.
Die vergangenen zehn Jahre seien eine «Dekade der tödlichen Hitze» gewesen, sagt Guterres.
Beim Klimaschutz zählt jede noch so kleine Erwärmung, da sie Risiken wie Extremwetterereignisse verstärkt.
In einem dramatischen Appell hat UN-Generalsekretär António Guterres zum Jahreswechsel die Staaten der Erde zu mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Klimakrise aufgerufen. Die vergangenen zehn Jahre seien die heissesten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen – und damit eine «Dekade der tödlichen Hitze», schrieb er auf X, vormals Twitter. Die Welt erlebe den Zusammenbruch des Klimas in Echtzeit. «Wir müssen diesen Weg ins Verderben verlassen – und wir haben keine Zeit zu verlieren.»
Im Jahr 2025 müssten die Länder die Welt ihre klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen drastisch senken und den Übergang zu einer erneuerbaren Zukunft unterstützen, forderte er. Nötig sei eine schnelle Abkehr von Kohle, Öl und Gas.
Even in the darkest days, I’ve seen hope power change.
There are no guarantees for what’s ahead in 2025.
But I pledge to stand with all those who are working to forge a more peaceful, equal, stable and healthy future for all people. pic.twitter.com/wD28KQBq2S
Die Generalsekretärin der Weltwetterorganisation (WMO), Celeste Saulo, sagte mit Blick auf Guterres' Ansprache, beim Klimaschutz zähle jede noch so kleine Erwärmung, da sie Risiken wie Extremwetterereignisse verstärke. Schon dieses Jahr habe es in vielen Ländern rekordverdächtige Regenfälle und Überschwemmungen mit herzzerreissenden Verlusten an Menschenleben gegeben. «Tropische Wirbelstürme forderten einen schrecklichen menschlichen und wirtschaftlichen Tribut, zuletzt im französischen Überseedépartement Mayotte im Indischen Ozean. Intensive Hitze hat Dutzende Länder versengt, wobei die Temperaturen mehrfach 50 Grad überstiegen.»
Guterres bilanzierte, insgesamt sei 2024 ein dunkles Jahr gewesen – geprägt von Krieg, Leid, Ungleichheit und eben weltweit steigenden Temperaturen. Doch auch in den dunkelsten Tagen bewirke Hoffnung Veränderung. Und die komme insbesondere von Aktivisten, humanitären Helfern, Wissenschaftlern, Innovatoren und Entwicklungsländern, die für Gerechtigkeit kämpfen, so der UN-Chef.
Er beendete seine Neujahrsbotschaft mit den Worten, dass es keine Garantien für das gebe, was 2025 bevorsteht. Er verspreche aber, an der Seite all jener zu stehen, die sich für eine friedlichere, gleichberechtigte, stabile und gesunde Zukunft für alle Menschen einsetzen. «Gemeinsam können wir 2025 zu einem neuen Anfang machen. Nicht als eine geteilte Welt, sondern als vereinte Nationen».