Ukraine-Übersicht Ukraine wehrt Dutzende russische Angriffe am Boden ab +++ Putin bereitet erneute Kandidatur vor  

Agenturen/red.

16.12.2023

Ukraine meldet Abschuss von 30 russischen Drohnen

Ukraine meldet Abschuss von 30 russischen Drohnen

Sie seien über elf Regionen im Zentrum, Norden und Süden des Landes abgeschossen worden, erklärt die Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

16.12.2023

Drei Monate vor der geplanten Präsidentenwahl wird in Russland die erneute Kandidatur von Wladimir Putin vorbereitet. Derweil hat die ukrainische Armee Dutzende Angriffe abgewehrt. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red.

Rund drei Monate vor der geplanten Präsidentenwahl wird in Russland die erneute Kandidatur von Kremlchef Wladimir Putin vorbereitet. Eine so genannte Wählerinitiative, der neben ausgewählten Politikern etwa auch kremltreue Sportler und Künstler angehörten, nominierte Putin am Samstag einstimmig als Bewerber für die Abstimmung am 17. März 2024, wie russische Staatsmedien berichteten. Für den offiziellen Abschluss der Nominierung müssen nun in einem nächsten Schritt noch Bürgerunterschriften gesammelt werden - doch auch das gilt angesichts von Manipulationsvorwürfen und nahezu ausgeschalteter Opposition nur noch als reine Formsache in Russland.

Vor rund einer Woche hatte Putin, der seit fast 22 Monaten Krieg gegen das Nachbarland Ukraine führt, erwartungsgemäss angekündigt, bei der kommenden Präsidentenwahl erneut ins Rennen zu gehen. Es wäre die fünfte Amtszeit für den heute 71-jährigen Kremlchef, der offiziell als unabhängiger Kandidat antreten will, faktisch aber insbesondere von der Kremlpartei Geeintes Russland gestützt wird. Um noch einmal kandidieren zu können, hatte Putin 2020 eigens die russische Verfassung ändern lassen.

Ukrainische Armee wehrt Dutzende russische Angriffe am Boden ab

Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihrer Führung auch am Samstag Dutzende russische Angriffe entlang der Front im Osten und Süden des Landes abgewehrt. Im Abendbericht des Generalstabs in Kiew war die Rede von 71 Gefechten - ein leichter Rückgang nach 82 Gefechten am Freitag. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Allerdings lassen die offiziellen Zahlen gewisse Rückschlüsse auf die Intensität des Kampfgeschehens zu. Begleitet werden die Gefechte am Boden von Artilleriebeschuss und Luftangriffen.

Die meisten russischen Sturmangriffe gab es demnach erneut in der Stadt Awdijiwka und Umgebung im Donbass mit 27 Gefechten. Sie seien abgewehrt worden, hiess es ohne Details. Russische Truppen versuchen seit Wochen, die ukrainischen Verteidiger in der seit 2014 gehaltenen Stadt abzuschneiden. Dabei erleiden sie hohe Verluste, rücken aber allein durch die Überzahl an Soldaten und Technik vor. Auch das Institut für Kriegsstudien (ISW) in den USA sprach in seinem Bericht vom Freitag von russischen Geländegewinnen.


Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihrer Führung auch Dutzende russische Angriffe entlang der Front im Osten und Süden des Landes abgewehrt.
  • Nach schweren Unwettern sind im Süden Russlands sowie in besetzten Teilen der Ostukraine Hunderttausende Menschen ohne Strom.
  • Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht auf Samstag erneut Ziel eines russischen Angriffs mit Kampfdrohnen geworden.
  • Das russische Militär hat nach eigenen Angaben am Freitagabend ukrainische Drohnenangriffe auf die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim abgewehrt.
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    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 21.13 Uhr

    Selenskyj lobt Erfolge der ukrainischen Flugabwehr

    Nach mehreren Tagen und Nächten schwerer russischer Luftangriffe auf die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Arbeit der ukrainischen Flugabwehr gelobt. In einer Woche seien 104 von 112 angreifenden Shahed-Drohnen abgefangen worden, sagte Selenskyj in seinem abendlichen Video. «Und die Zerstörung jeder einzelnen bedeutet, dass Leben und Infrastruktur gerettet wurden», sagte er und dankte allen Soldaten der Flugabwehr.

    Auch ballistische Raketen aus Russland seien in dieser Woche vom Himmel geholt worden. «Die von unseren Partnern zur Verfügung gestellten Patriots, Nasams, Geparden und anderen Systeme funktionieren perfekt», sagte er mit Blick auf ausländische Flugabwehrsysteme. Zugleich komme es darauf an, die Luftverteidigung über der Ukraine weiter zu verbessern, sagte der Staatschef. Dies sei bei fast jedem seiner Kontakte mit ausländischen Partnern ein Thema.

    Nach einem eher ruhigen Herbst hat Russland in allen vergangenen Nächten mit Schwärmen von Kampfdrohnen angegriffen. Ziel sind wie im vergangenen Winter oft Anlagen der Energieversorgung. Allerdings ist die ukrainische Flugabwehr in diesem Winter deutlich besser gerüstet. Trotzdem gab es in der vergangenen Woche nach Angaben ziviler Behörden Dutzende Verletzte und Schäden - auch in Kiew. Zu Treffern auf militärische Ziele äussert sich die Ukraine nicht.

    Selenskyj sagte ausserdem, dass er am Samstag mit seiner engsten Militärführung beraten habe. Dabei sei es um die Frage von Verteidigungsanlagen und um Waffenproduktion gegangen. Nach dem weitgehenden Scheitern der ukrainischen Bodenoffensive im Sommer gräbt sich die Armee jetzt ein und versucht, Gelände zu halten.

  • 19.16 Uhr

    Ukrainische Armee wehrt Dutzende russische Angriffe am Boden ab

    Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihrer Führung auch Dutzende russische Angriffe entlang der Front im Osten und Süden des Landes abgewehrt. Im Abendbericht des Generalstabs in Kiew war die Rede von 71 Gefechten - ein leichter Rückgang nach 82 Gefechten am Freitag. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Allerdings lassen die offiziellen Zahlen gewisse Rückschlüsse auf die Intensität des Kampfgeschehens zu. Begleitet werden die Gefechte am Boden von Artilleriebeschuss und Luftangriffen.

    Die meisten russischen Sturmangriffe gab es demnach erneut in der Stadt Awdijiwka und Umgebung im Donbass mit 27 Gefechten. Sie seien abgewehrt worden, hiess es ohne Details. Russische Truppen versuchen seit Wochen, die ukrainischen Verteidiger in der seit 2014 gehaltenen Stadt abzuschneiden. Dabei erleiden sie hohe Verluste, rücken aber allein durch die Überzahl an Soldaten und Technik vor. Auch das Institut für Kriegsstudien (ISW) in den USA sprach in seinem Bericht vom Freitag von russischen Geländegewinnen.

    Ukrainische Soldaten im Einsatz.
    Ukrainische Soldaten im Einsatz.
    AP Photo/Mstyslav Chernov/Keystone

    Im Frontabschnitt Kupjansk weiter nördlich im Gebiet Charkiw und Luhansk zählte das ukrainische Militär elf Gefechte bei dem Dorf Synkiwka. Auch dort sind die russischen Truppen nach ISW-Einschätzung seit Tagen in der Offensive und erzielen Geländegewinne.

    Weitere Schwerpunkte waren die Abschnitte Bachmut und Marjinka sowie der Ort Robotyne im südukrainischen Gebiet Saporischschja. Von eigenen ukrainischen Offensivaktionen ist in den Berichten schon seit geraumer Zeit keine Rede mehr. Nach dem weitgehenden Fehlschlag der Sommeroffensive richten sich die Kiewer Truppen jetzt auf Verteidigung ein. Die Ukraine wehrt seit fast 22 Monaten eine grossangelegte russische Invasion ab. Einschliesslich der Halbinsel Krim ist etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes von russischen Soldaten besetzt.

  • 16.57 Uhr

    Ukraine lässt Patriarch auf Most-Wanted-Liste setzen

    Das ukrainische Innenministerium hat das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, das den seit 21 Monaten andauernden Krieg des Kremls gegen Kiew unterstützt, auf eine Fahndungsliste gesetzt, nachdem die Sicherheitsdienste ihn beschuldigt hatten, den Konflikt zu unterstützen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

    Die Massnahme ist demnach rein symbolisch, da sich Patriarch Kirill in Russland aufhält und ihm keine Verhaftung droht. Es war der jüngste Schritt in der Kampagne der Ukraine, den Einfluss von Patriarchen zurückzudrängen, die angeblich enge Verbindungen zu Russland unterhalten und die ukrainische Gesellschaft unterwandern.

  • 14 Uhr

    Putin lässt erneute Kandidatur für Präsidentenamt auf den Weg bringen

    Rund drei Monate vor der geplanten Präsidentenwahl wird in Russland die erneute Kandidatur von Kremlchef Wladimir Putin vorbereitet. Eine so genannte Wählerinitiative, der neben ausgewählten Politikern etwa auch kremltreue Sportler und Künstler angehörten, nominierte Putin am Samstag einstimmig als Bewerber für die Abstimmung am 17. März 2024, wie russische Staatsmedien berichteten.

    Für den offiziellen Abschluss der Nominierung müssen nun in einem nächsten Schritt noch Bürgerunterschriften gesammelt werden – doch auch das gilt angesichts von Manipulationsvorwürfen und nahezu ausgeschalteter Opposition nur noch als reine Formsache in Russland.

    Vor rund einer Woche hatte Putin, der seit fast 22 Monaten Krieg gegen das Nachbarland Ukraine führt, erwartungsgemäss angekündigt, bei der kommenden Präsidentenwahl erneut ins Rennen zu gehen. Es wäre die fünfte Amtszeit für den heute 71-jährigen Kremlchef, der offiziell als unabhängiger Kandidat antreten will, faktisch aber insbesondere von der Kremlpartei Geeintes Russland gestützt wird. Um noch einmal kandidieren zu können, hatte Putin 2020 eigens die russische Verfassung ändern lassen.

    Der russische Präsident Wladimir Putin wird in rund drei Monaten wohl in seinem Amt bestätigt werden.
    Der russische Präsident Wladimir Putin wird in rund drei Monaten wohl in seinem Amt bestätigt werden.
    Keystone

    Da der Kreml keine ernstzunehmenden Konkurrenten zulassen dürfte und viele Kritiker entweder ins Ausland geflohen sind oder im Gefängnis sitzen, gilt Putins Wiederwahl als gesetzt. Experten beklagen, dass von fairen Wahlen in Russland längst nicht mehr die Rede sein kann.

    Zudem verfängt nach mehr als anderthalb Jahren Krieg bei vielen Russen Putins Rhetorik vom Westen als angeblichem Feind Russlands, gegen den er sie schütze. Trotzdem hat etwa das Team des inhaftierten und prominenten Kremlgegners Alexej Nawalny eine Kampagne gestartet und die Russen dazu aufgerufen, im kommenden März für einen beliebigen Kandidaten zu stimmen – nur nicht für Putin.

  • 13.13 Uhr

    Nach Unwetter: Stromausfälle in Südrussland und besetzter Ostukraine

    Nach schweren Unwettern sind im Süden Russlands sowie in besetzten Teilen der Ostukraine Hunderttausende Menschen ohne Strom. Zwischenzeitlich seien im Gebiet Rostow sowie in den ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk, die Russland völkerrechtswidrig annektiert hat, insgesamt knapp 600'000 Bewohner von der Energieversorgung abgeschnitten gewesen, teilte das Energieministerium in Moskau am Samstag mit.

    Etwas später hiess es, zumindest in Rostow seien mehr als die Hälfte der Haushalte mittlerweile wieder versorgt. In der Region hatte es zuvor ungewöhnlich starke Schneefälle, Blitzeis und Stürme gegeben.

    Rostow liegt am Asowschen Meer und grenzt an die Ukraine, gegen die Russland seit fast 22 Monaten einen Angriffkrieg führt. Die ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk haben russische Truppen zu grossen Teilen besetzt.

  • 8.43 Uhr

    Ukraine meldet Abschuss von 30 russischen Drohnen

    Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 30 von 31 Drohnen abgefangen, die die russische Armee in der Nacht auf Samstag auf die Ukraine abgefeuert haben. Sie seien über elf Regionen im Zentrum, Norden und Süden des Landes abgeschossen worden, erklärt die Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Es habe sich um iranische Schahed-Drohnen gehandelt.

  • 8.24 Uhr

    Litauen repariert in Ukraine beschädigte deutsche Leopard 2-Panzer

    In Litauen sind die ersten an die Ukraine gelieferten und im Kampf gegen Russland beschädigten Leopard 2-Panzer repariert worden. Die wieder instandgesetzten Kampfpanzer sollen schon bald wieder aus in dem baltischen EU- und Nato-Land auf das Schlachtfeld zurückkehren. «Litauen unterstützt konsequent den Kampf der Ukraine um ihre Unabhängigkeit und entsendet nicht nur Militärhilfe, sondern hilft auch bei der Reparatur von Leopard-Panzern», betonte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas.

  • 7.39 Uhr

    Russischer Drohnenangriff auf Kiew

    Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht auf Samstag erneut Ziel eines russischen Angriffs mit Kampfdrohnen geworden. Die Luftverteidigung sei im Einsatz, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Im zentrumsnahen Stadtteil Podil seien Explosionen zu hören. Später ergänzte er, dass die feindlichen Fluggeräte über dem Zentrum seien. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete, dass das Feuer der Flugabwehr zu hören sei und näher komme. Zu möglichen Schäden oder Opfern gab es zunächst keine Angaben.

    Der ukrainischen Luftwaffe zufolge wurden mehrere Regionen der Ukraine von russischen Drohnen angegriffen. In Kiew gebe es auch die Gefahr von Raketeneinschlägen. Russland hat seine Luftangriffe auf die Ukraine in den vergangenen Tagen verstärkt und dabei Drohnen, ballistische Raketen, Hyperschallraketen und Marschflugkörper eingesetzt. Die verwendeten Drohnen iranischer Bauart werden meist in Schwärmen gestartet und fliegen mit vielen Kursänderungen, bevor sie mit ihrer Sprengladung auf ein Ziel stürzen.

  • Samstag, 16.12.23, 7.32 Uhr

    Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf die Krim

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben am Freitagabend ukrainische Drohnenangriffe auf die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. 26 ukrainische Drohnen seien abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. In der Hafenstadt Sewastopol waren Explosionen zu hören, weil nach Angaben des russischen Stadtchefs Michail Raswoschajew die Flugabwehr im Einsatz war. Eine ukrainische Drohne sei dabei abgeschossen worden.

    Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht. In vielen Fällen erweist sich hinterher, dass der ukrainische Beschuss doch Schäden angerichtet hat, über die offiziell nicht berichtet wird. Für die russische Armee ist die Krim Aufmarschgebiet im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Über die Halbinsel läuft der Nachschub an Soldaten, Waffen und Munition. Deshalb bemüht sich die Ukraine, russische Militärziele auf der Krim zu zerstören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj strebt eine Rückeroberung der Halbinsel an.

    Auch aus der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine meldeten die Behörden am Freitag ukrainische Drohnenangriffe. Vier Drohnen seien abgefangen worden, teilte Gouverneur Roman Starowojt mit.