Ukraine-Übersicht Raketenangriffe auf Kiew aus Belarus +++ Ukrainer wehren russische Sturmangriffe ab

Agenturen/red.

28.8.2022

Russische Angriffe in der Ostukraine werden intensiver

Russische Angriffe in der Ostukraine werden intensiver

Die russische Armee hat nach britischen Erkenntnissen ihre Angriffe in der Ostukraine zuletzt wieder verstärkt. Die russischen Truppen wollten vermutlich zusätzliche ukrainische Truppen im Osten binden.

28.08.2022

Das mehrfach beschossene AKW in Saporischschja weise keine erhöhten Strahlenwerte auf, melden Kiew und Moskau. Die lange blockierten Getreideexporte nehmen derweil weiter an Fahrt auf. Mehr im Ticker. 

Agenturen/red.

Die angespannte Lage am Atomkraftwerk Saporischschja nach Beschuss und einem Notstopp hat bisher nicht zu erhöhten Strahlungswerten geführt. Die Strahlensituation sei normal, hiess es am Sonntag aus Moskau und Kiew. Das von russischen Truppen besetzte Kraftwerk steht seit Kriegsbeginn immer wieder im Fokus, zuletzt wuchsen die Sorgen vor einer Atomkatastrophe stetig.

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock sagte der Ukraine derweil – wenn nötig – jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zu. «Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer noch neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht», sagte die Grünen-Politikerin der «Bild am Sonntag».

Die Kämpfe im Osten und Süden der Ukraine gingen wohl ohne grosse Gebietszugewinne weiter – auch in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja. Das russische Militär bestätigte einen Angriff auf die Stadt Saporischschja. Dort hätten «Hochpräzisionswaffen» Produktionshallen getroffen, in denen Hubschrauber der ukrainischen Luftwaffe repariert würden. Der ukrainische Bürgermeister der von Russland besetzten Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, schrieb im Nachrichtenkanal Telegram, in der Stadt sei ein russischer Militärstützpunkt zerstört worden.

Lage um AKW Saporischschja bleibt gespannt

Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig immer wieder einen Beschuss des AKW vor. Russland teilte am Sonntag mit, es habe in den vergangenen 24 Stunden zwei Artillerieangriffe gegeben. Eine Granate sei in der Nähe von Block 6 eingeschlagen, andere an einer Pumpstation, die für die Kühlung sorge. Diese Angaben liessen sich nicht überprüfen.

Nachdem das AKW am Donnerstag nach einer Notabschaltung zeitweilig vom ukrainischen Stromnetz getrennt war, sind zwei Blöcke laut Enerhoatom inzwischen wieder am Netz.

London: Russische Kampfkraft wird durch Armee-Aufstockung kaum erhöht

Grossbritannien bezweifelt, dass die angekündigte Aufstockung der russischen Armee um knapp 140’000 Kräfte die Schlagfähigkeit der Truppe im Krieg gegen die Ukraine erhöhen wird. «Auf jeden Fall dürfte die Anordnung nach den derzeit geltenden Rechtsvorschriften keine wesentlichen Fortschritte bei der Stärkung der russischen Kampfkraft in der Ukraine bringen», teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. «Das liegt daran, dass Russland Zehntausende Soldaten verloren hat», hiess es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 25. August per Dekret eine Aufstockung im kommenden Jahr um 137’000 Soldaten auf rund 1,15 Millionen befohlen.

Selenskyj lobt ukrainische Luftwaffe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hob derweil die Rolle der Luftwaffe seines Landes im Krieg gegen Russland hervor. «Russland hatte gehofft, unsere Luftwaffe in den ersten Stunden der grossen Invasion zu zerstören. Und natürlich war das für den Feind ein völlig verrücktes Ziel – wie viele andere Ziele auch», sagte Selenskyj in einer am Samstag in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Die Piloten seien erstklassig und würden auch von anderen Staaten für ihr Können gelobt.

Ukraine: Millionen Tonnen Getreide über Donau verschifft

Die Ukraine verschifft nach eigenen Angaben zunehmend mehr Getreide über die Donau. Allein am Samstag seien elf Schiffe in Richtung der ukrainischen Donauhäfen Ismajil, Reni und Ust-Dunaisk unterwegs gewesen – so viele wie noch nie seit Kriegsbeginn, teilte das Infrastrukturministerium am Sonntag mit. Sie haben demnach insgesamt 45’000 Tonnen geladen. Seit März wurden laut Ministerium bereits mehr als vier Millionen Tonnen Getreide über die ukrainischen Donauhäfen ausser Landes gebracht.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland steuert weiter auf einen Anschluss der besetzten Gebiete in der Ukraine mithilfe von Volksabstimmungen zu.
  • Trotz mehrfachem Beschuss trete aus dem Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine keine erhöhte Strahlung aus. Das melden Moskau und Kiew übereinstimmend.
  • Bundesrat Guy Parmelin hofft, dass es in der Schweiz trotz drohender Energiekrise im Winter keine Einschränkungen braucht. Er ruft aber alle zum Stromsparen auf.
  • Russische Geheimdienste könnten versuchen, Schweizer Server für künftige Cyberattacken zu nutzen. Davor warnt der Nachrichtendienst des Bundes.
  • Eine Übersicht zu den Ereignissen vom Samstag gibt es hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Sonntag

  • 21.55 Uhr

    Russische Raketenangriffe auf Norden und Osten der Ukraine

    Das Gebiet Riwne im Norden der Ukraine ist nach Behördenangaben am Sonntagabend von Russland mit Raketen angegriffen worden. Im Kreis Sarny sei ein Militärobjekt getroffen worden, teilte Gebietschef Witalij Kowal auf Telegram mit. Auch ein Wohnhaus sei beschädigt worden, sagte Bürgermeister Ruslan Serpeninow. Angaben über mögliche Opfer gab es nicht. Die Informationen liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Aktivisten aus dem Nachbarland Belarus brachten den Angriff in Zusammenhang mit dem Start mehrerer russischer Kampfflugzeuge von Flugplätzen in Belarus. Der dortige Machthaber Alexander Lukaschenko stellt den russischen Truppen sein Land als Aufmarschgebiet gegen die Ukraine zur Verfügung.

    Im Zentrum der ostukrainischen Grossstadt Charkiw schlugen am Sonntagabend zwei Raketen ein, wie Bürgermeister Ihor Terechow mitteilte. Ein Verwaltungsgebäude sei zerstört worden. Auch dort gab es zunächst keine Angaben über Opfer.

  • 21.53 Uhr

    Bericht: EU will Visa-Vereinbarung mit Russland aussetzen

    Die Europäische Union bereitet nach einem Bericht der «Financial Times» wegen des Kriegs in der Ukraine die Einschränkung von Einreisemöglichkeiten für russische Staatsbürger vor. Der Zeitung aus London zufolge geht es bei einem informellen Treffen der EU-Außenminister am Dienstag und Mittwoch in Prag um die Aussetzung einer Visa-Vereinbarung mit Russland aus dem Jahr 2007.

    Die «Financial Times» stützt sich bei ihrem Bericht auf drei Quellen, die an Vorgesprächen beteiligt seien. Von der tschechischen Regierung, die in der EU derzeit die Ratspräsidentschaft führt, gab es dazu keinen Kommentar. Die Europäische Union hat wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits zahlreiche Sanktionen verhängt.

    Mehrere EU-Mitgliedsländer fordern wegen des Kriegs ein grundsätzliches Einreiseverbot für russische Touristen. Die baltischen EU-Mitglieder Estland, Litauen und Lettland sowie Tschechien haben die Einreise bereits eingeschränkt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich bisher skeptisch geäussert. Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) deutete am Freitag an, dass in der EU nach einem Kompromiss gesucht wird.

  • 21.23 Uhr

    Ukraine meldet Angriff auf russische Kommandoposten

    Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben im Gebiet Cherson im Süden des Landes drei russische Kommandoposten und mindestens zwei Munitionsdepots angegriffen. Dabei seien elf russische Soldaten getötet worden, teilte das Kommando Süd der ukrainischen Armee am Sonntag in Kiew mit. Zudem seien nach ersten Erkenntnissen elf Raketenwerfer, drei gepanzerte Fahrzeuge und eine selbstfahrende Haubitze zerstört worden.

    Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Leontjew bestätigte gegenüber der russischen Staatsagentur Ria Nowosti ukrainische Angriffe. Die Stadt Nowa Kachowka sei vier Mal beschossen worden. Dabei sei auch ein Wasserkraftwerk mit einem strategischen wichtigen Übergang über den Fluss Dnipro getroffen worden. Alle Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 21.03 Uhr

    Kreml bereitet Boden für Referenden über Anschluss an Russland

    Russland steuert weiter auf einen Anschluss der besetzten Gebiete in der Ukraine mithilfe von Volksabstimmungen zu. Der ranghohe Kreml-Beamte Sergej Kirijenko stellte am Sonntag eine Zahl in den Raum, wonach in den prorussischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk 91 bis 92 Prozent der Bevölkerung für einen Beitritt zu Russland seien. In den seit Februar eroberten Gebieten Cherson und Saporischschja seien es 75 bis 77 Prozent. Kirijenko bezog sich dabei Umfragen in der Region.

    «Die Entscheidung steht an», sagte der Vizechef des Präsidialamtes der Agentur Tass zufolge. Präsident Wladimir Putin habe immer gesagt, dass die Entscheidung bei den Menschen in der Region liege, und Russland deren Wahl achten werde.

    In russischen wie ukrainischen Medien wird immer wieder über Volksabstimmungen in den besetzten Gebieten im September spekuliert. Ausländische Experten sehen den Kreml unter Zeitdruck. Die Volksrepublik Donezk soll eigentlich in den Grenzen eingegliedert werden, in denen Russland sie als unabhängiger Staat anerkannt hat. Doch ein grosser Teil des Gebiets wird noch von ukrainischen Truppen verteidigt. Sollte die Ukraine eine Gegenoffensive in Cherson beginnen, drohen dort eroberte Gebiete wieder verloren zu gehen.

    Das russische Online-Portal Medusa, das aus Lettland agiert, berichtete unter Berufung auf Quellen im Kreml, dass die Zustimmung für einen Beitritt viel niedriger liege. Bei den Umfragen in den besetzten Gebieten hätten sich etwa 30 Prozent für Russland ausgesprochen und genau so viele dagegen. Der Rest habe keine Angaben gemacht.

    Unterschreibt gerne Geländegewinne nach Volksabstimmungen oder Abstimmungen in Regionalparlamenten: Wladimir Putin bei der Unterzeichnung eines Dekrets im Jahr 2014, das die Krim und die Stadt Sewastopol wieder zum russischen Hoheitsgebiet macht.
    Unterschreibt gerne Geländegewinne nach Volksabstimmungen oder Abstimmungen in Regionalparlamenten: Wladimir Putin bei der Unterzeichnung eines Dekrets im Jahr 2014, das die Krim und die Stadt Sewastopol wieder zum russischen Hoheitsgebiet macht.
    Bild: EPA
  • 20.35 Uhr

    Österreich fordert Entkopplung von Gas- und Strompreisen in der EU

    Angesichts stark steigender Energiepreise hat der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer eine Abkopplung der Strom- von den Gaspreisen in der Europäischen Union gefordert. Der Strompreis müsse sich «wieder an die tatsächlichen Kosten der Erzeugung annähern», sagte Nehammer am Sonntag. Die EU dürfe «nicht zulassen», dass der russische Präsident Wladimir Putin «jeden Tag über den europäischen Strompreis entscheidet».

    «Wir müssen diesen Irrsinn, der sich derzeit auf den Energiemärkten abspielt, endlich stoppen», forderte Nehammer. Der Preis für Strom müsse wieder sinken, das gehe nur mit einer EU-weiten Lösung.

    Am Strommarkt gilt das Merit-Order-Prinzip, wonach der Preis durch das teuerste Kraftwerk bestimmt wird - und damit derzeit durch Gaskraftwerke.

  • 20.08 Uhr

    Deutscher Kanzler  Scholz hält in Prag Rede zu «Zeitenwende»

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Montag in Prag erwartet. Am Vormittag hält der Kanzler eine Rede an der renommierten Karls-Universität (11.00 Uhr). Darin will er nach Regierungsangaben eine «europapolitische Standortbestimmung vornehmen» und über die Auswirkungen der sogenannten Zeitenwende auf die Europäische Union sprechen. Gemeint ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Anschliessend trifft Scholz den tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala. Bei dem Gespräch dürfte es auch um den geplanten Panzer-Ringtausch gehen. Die Bundesregierung will Tschechien Leopard-Panzer liefern, das seinerseits der Ukraine Waffen sowjetischer Bauart bereit stellt. Im Anschluss ist eine Pressebegegnung geplant (14.15 Uhr).

  • 19.52 Uhr

    Raketenangriffe auf Kiew aus Belarus

    Nach einigen Tagen der Ruhe gibt es in Kiew wieder Luftalarm, schreibt der britische Journalist Oliver Carroll auf Twitter. Belarussischen Quellen zufolge sollen die Raketen vom Flughafen Homel im Süden von Belarus abgefeuert worden sein, so Carroll.

  • 19.27 Uhr

    Russland berichtet von Drohnenangriff auf AKW Saporischschja

    Russische Truppen haben von einem ukrainischen Angriff mit einer bewaffneten Drohne auf das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine berichtet. Die Drohne sei abgeschossen worden und auf die Sicherheitshülle über einem Reaktor gefallen, meldete die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar am Sonntag nach Angaben russischer Agenturen. Die Sprengstoffladung sei detoniert, ohne Schaden anzurichten. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

    Die russische Seite unterstellte, dass die Drohne ein Lager für abgebrannte Brennstäbe angreifen sollte. Das grösste Atomkraftwerk Europas wurde schon kurz nach Beginn des Kriegs im März von russischen Truppen besetzt. Seit Wochen wird es immer wieder beschossen, wofür sich beide Seiten gegenseitig verantwortlich machen. Die Internationale Atomenergiebehörde will ein Expertenteam in das AKW schicken, wartet aber noch immer auf die erforderlichen Sicherheitsgarantien.

  • 18.30 Uhr

    Generalstab: Ukrainer wehren russische Sturmangriffe ab

    Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben an mehreren Stellen im Osten des Landes russische Sturmangriffe abgewehrt. Dazu zählte das Dorf Wessela Dolyna bei der Stadt Bachmut im Donbass, wie der ukrainische Generalstab am Sonntag in seinem Abendbericht mitteilte. Der russische Angriff steckt seit Wochen ohne grosse Fortschritte vor Bachmut fest. Die Angaben der beiden Kriegsparteien lassen sich von unabhängiger Seite zunächst kaum überprüfen.

    Nordwestlich der Grossstadt Donezk versuchten demnach prorussische Separatisten und russische Truppen, das Dorf Perwomajske anzugreifen. Auch dieser Angriff sei abgewehrt worden, so der Generalstab. In jener Region hatte die Ukraine zuletzt die Kontrolle über den Donezker Vorort Pisky verloren.

    Dutzende Orte entlang der mehr als 2000 Kilometer langen Frontlinie seien am Sonntag von russischer Panzern, Rohr- und Raketenartillerie beschossen worden, hiess es weiter aus Kiew. An mehreren Stellen der Front verzeichnete der Generalstab Erkundungsflüge russischer Drohnen.

    Menschen bergen einige ihrer Habseligkeiten aus einem Gebäude in Bachmut, das bei einem russischen Raketenangriff im Stadtzentrum beschädigt wurde.
    Menschen bergen einige ihrer Habseligkeiten aus einem Gebäude in Bachmut, das bei einem russischen Raketenangriff im Stadtzentrum beschädigt wurde.
    Archivbild: Efrem Lukatsky/AP/dpa
  • 18.17 Uhr

    USA: Atomwaffensperrvertrag bleibt trotz russischer Blockade stark

    Der internationale Atomwaffensperrvertrag bleibt aus Sicht der USA trotz der jüngsten russischen Blockade bei einer Überprüfungskonferenz der Vereinten Nationen ein starkes Instrument. Russland hatte am Freitag am UN-Sitz in New York eine gemeinsame Abschlusserklärung verhindert, mit der weltweit verbindliche Fristen zum Abbau von Atomwaffen erreicht werden sollten. Den Vertrag aus dem Jahr 1970 haben insgesamt 191 Staaten unterschrieben.

    «Trotz der zynischen Verhinderungspolitik Russlands spricht die Tatsache, dass alle anderen Vertragsstaaten das Abschlussdokument unterstützt haben, für die wesentliche Rolle des Vertrags bei der Verhinderung der Verbreitung von Kernwaffen und der Abwendung der Gefahr eines Atomkriegs», erklärte das US-Aussenministerium am Sonntag in Washington.

    Russland habe die Abschlusserklärung als einziges Land blockiert, um eine Formulierung zu verhindern, die das grosse nukleare Risiko am von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine anerkennt. Die USA forderten Moskau erneut auf, die militärischen Aktivitäten in der Nähe des AKW einzustellen und die Kontrolle darüber an die Ukraine zurückzugeben. Das AKW wird derzeit immer wieder beschossen. International wachsen die Sorgen vor einem atomaren Unfall.

  • 16.32 Uhr

    Deutsche Gasspeicher füllen sich offenbar schneller als geplant

    Die deutschen Gasspeicher füllen sich einem Bericht zufolge derzeit schneller als geplant. «Das Oktober-Speicherziel von 85 Prozent dürfte schon Anfang September erreicht werden», zitierte das Magazin «Der Spiegel» am Sonntag aus einem internen Vermerk des Bundeswirtschaftsministeriums. Damit werde wahrscheinlicher, dass im Winter ein akuter Gasmangel vermieden werden könne.

    Am Freitag hatte der Füllstand demnach 82,2 Prozent betragen. Der Bezug von russischem Gas sei deutlich gesunken. «Im August kamen nur neuneinhalb Prozent des Gasverbrauchs über die russischen Pipelines», zitiert das Magazin aus dem Papier. Das liege zwar auch am geringen Sommerverbrauch. Es würden aber kaum Schwankungen des Bezugs aus Russland zum Start der Heizsaison in den kommenden Wochen erwartet.

    «Das Gros der russischen Pipelineimportmengen wurde über andere Wege kompensiert», hiess es demnach in dem Vermerk. So seien in den vergangenen Monaten der Erdgasbezug aus Norwegen und den Niederlanden sowie die Importe von Flüssiggas signifikant gesteigert worden. Auch Belgien habe seit April die Gaseinspeisung erhöht. Neu als Bezugsquelle soll laut dem Ministeriumsvermerk nun Frankreich kommen.

    Technische Anlagen des Erdgasspeichers Katharina in Bernburg, Sachsen-Anhalt.
    Technische Anlagen des Erdgasspeichers Katharina in Bernburg, Sachsen-Anhalt.
    Bild: dpa
  • 15.49 Uhr

    Putin-Söldner ruft zur Ermordung aller Ukrainer*innen auf

    Wie die ukrainische Journalisten Denys Kazanskyy berichtet, ruft der russischer Söldner und Putin-Anhänger Igor Mangushev in einem Twitter-Video zum Genozid am ukrainischen Volk auf. In dem Video hält Mangushev auf der Bühne eines Clubs einen Schädel in der Hand und behauptet, es handele sich bei dem Toten um einen getöteten ukrainischen Soldaten aus Mariupol.

    «Wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern wir sind im Krieg gegen eine Idee der Ukraine als antirussischer Staat. Hier kann es keinen Frieden geben», sagt Mangushev von der Bühne herab. Auf seinem Telegram-Kanal beschreibt Mangushev laut «Daily Mail» die russische Kriegsstrategie: «Wir werden eure Häuser niederbrennen, wir töten eure Familien, nehmen euch eure Kinder weg und erziehen sie als Russen.»

  • 15.40 Uhr

    Ukraine: Hunderte Leichen getöteter Soldaten von Russland erhalten

    Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bereits Hunderte Leichen gefallener Soldaten aus den eigenen Reihen von Russland erhalten. Der ukrainische Vermisstenbeauftragte Oleh Kotenko nannte am Sonntag in einer auf einem Regierungsportal veröffentlichten Mitteilung die Zahl 541. Über das Internationale Komitee des Roten Kreuzes sei es möglich gewesen, mit der russischen Seite in Kontakt zu treten. «Die Verhandlungen mit dem Aggressor sind schwierig», schrieb er. Allein 428 Leichen seien aus der lange umkämpften Stadt Mariupol im Osten des Landes geholt worden.

    Russland und die Ukraine haben bereits mehrfach die Leichen getöteter Soldaten ausgetauscht. Zahlen, wie viele Tote an die russische Seite überstellt wurden, wurden nicht genannt. Der Krieg in der Ukraine begann vor einem halben Jahr.

  • 14.31 Uhr

    USA und Nato wollen Präsenz am Nordpol stärken

    Angesichts zunehmender militärischer Aktivitäten Russlands in der Region um den Nordpol wollen die USA und Nato dort stärker aktiv werden. «Die Nato muss ihre Präsenz in der Arktis erhöhen», sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der «Welt am Sonntag». Moskau sei dabei, Stützpunkte aus Sowjetzeiten wieder zu öffnen und dort neue hochmoderne Waffen wie Hyperschallraketen zu stationieren. Auch China interessiere sich zunehmend für die Arktis.

    Zur Arktis gehören Gebiete verschiedener Staaten: die USA, Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen, Schweden und Russland. Washington hatte am Freitag angekündigt, erstmals einen Arktis-Sondergesandten zu ernennen, um «die amerikanischen Interessen und die Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern in der Arktis» zu fördern. Der US-Senat muss dem Vorhaben noch zustimmen.

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und US-Präsident Joe Biden unterhalten beim Nato-Gipfel in Madrid.
    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und US-Präsident Joe Biden unterhalten beim Nato-Gipfel in Madrid.
    Archivbild: dpa
  • 14.20 Uhr

    Russisches Militär greift Orte um das AKW Saporischschja an

    Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben erneut Ortschaften in der Umgebung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja beschossen. Als Folge der Angriffe fiel in Teilen der Stadt Nikopol in der Nacht der Strom aus, wie der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Valentyn Resnitschenko, am Sonntag mitteilte. In Marhanez wurden nach Angaben der Bezirksverwaltung Dutzende Wohnhäuser durch Raketeneinschläge beschädigt.

    Auch die Stadt Saporischschja, etwa 40 Kilometer flussaufwärts vom Atomkraftwerk entfernt, war in der Nacht Ziel von Angriffen. Zwei Menschen wurden dabei verletzt, wie Stadtrat Anarolij Kurtew mitteilte. Das russische Militär besetzte das Atomkraftwerk Saporischschja, das größte in Europa, zu Beginn des Krieges in der Ukraine. Russische Truppen kontrollieren das angrenzende Gebiet am linken Flussufer des Dnipros, während das ukrainische Militär das rechte Flussufer einschliesslich der Städte Nikopol und Marhanez hält, die beide etwa zehn Kilometer vom Kraftwerk entfernt sind.

    In der Ostukraine wurden die Städte Kramatorsk und Slowjansk beschossen. Opfer wurden nicht gemeldet, teilte Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko, mit. Ein Grossteil der Region Donezk wird von russischen und separatistischen Kräften gehalten. Sie ist eine von zwei ukrainischen Regionen, die Russland als souveräne Staaten anerkannt hat.

    Der Nachrichtendienst «Nexta» veröffentlichte am heutigen Sonntag eine Grafik zu einer möglichen Kontaminierung im Falle eines Atom-Unglücks am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Demnach würden in Folge einer Nuklearkatastrophe Teile des Südens der Ukraine, die Krim und Teile Südwestens Russlands verstrahlt werden.

  • 13.13 Uhr

    Kiew und Moskau: Keine erhöhte Strahlung am AKW

    Nach dem Beschuss des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja ist nach Angaben Russlands und der Ukraine keine erhöhte radioaktive Strahlung festgestellt worden. Die Strahlensituation bleibe normal, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in Moskau mit. Ähnlich äusserte sich der ukrainische staatliche Betreiber Enerhoatom.

    Beide Seiten werfen sich erneut gegenseitig einen Beschuss des AKW vor. Russland teilte am Mittag weiter mit, es habe in den vergangenen 24 Stunden zwei Artillerieangriffe gegeben. Eine Granate sei in der Nähe von Block 6 eingeschlagen, andere an einer Pumpstation, die für die Kühlung sorge. Diese Angaben liessen sich nicht überprüfen.

    Zugleich bestätigte das russische Militär einen Angriff auf die Stadt Saporischschja. Dort hätten «Hochpräzisionswaffen» Produktionshallen getroffen, in denen Helikopter der ukrainischen Luftwaffe repariert würden. Der ukrainische Bürgermeister der von Russland besetzten Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, schrieb im Nachrichtenkanal Telegram, in der Stadt sei ein russischer Militärstützpunkt zerstört worden.

    Seit mehreren Wochen wird das Atomkraftwerk immer wieder beschossen. International wächst die Sorge vor einer Atomkatastrophe.

  • 12.52 Uhr

    «Ich möchte eine Komödie über den Film drehen»

    Vom Filmset zur Freiwilligenarbeit: Seit Kriegsbeginn sammelt der Kiewer Regisseur Dmitro Avdeev alle möglichen Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine. Er erkennt inmitten der Tragik aber auch immer noch Komisches.

    Von seinen Erlebnissen berichtet Avdeev im Video.

    «Ich möchte eine Komödie über den Krieg machen»

    «Ich möchte eine Komödie über den Krieg machen»

    Vom Film zur Freiwilligenarbeit: Seit Kriegsbeginn sammelt der Regisseur Dmitro Avdeev alle möglichen Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine. Er erkennt inmitten der Tragik aber auch immer noch Komisches.

    26.08.2022

  • 12.39 Uhr

    Millionen Tonnen Getreide konnten verschifft werden

    Die Ukraine verschifft nach eigenen Angaben zunehmend Getreide über die Donau. Allein am Samstag seien elf Schiffe in Richtung der ukrainischen Donauhäfen Ismajil, Reni und Ust-Dunaisk unterwegs gewesen – so viele wie noch nie seit Kriegsbeginn vor einem halben Jahr, teilte das Infrastrukturministerium am Sonntag mit.

    Die Schiffe haben demnach insgesamt 45'000 Tonnen geladen. Seit März wurden laut Ministerium bereits mehr als vier Millionen Tonnen Getreide über die ukrainischen Donauhäfen ausser Landes gebracht.

    Nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine waren die Schwarzmeer-Häfen des angegriffenen Landes und damit wichtige Exportwege zunächst monatelang blockiert. Am 22. Juli unterzeichneten die Ukraine und Russland unter UNO-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen, um von drei Häfen Ausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine lagern.

    Das mit dem Getreide-Deal Ende Juli etablierte Koordinierungszentrum in Istanbul teilte am Wochenende mit, bisher seien eine Million Tonnen Lebensmittel über die Schwarzmeer-Route ausgeführt worden. Insgesamt seien 103 Schiffe in See gestochen, 46 von ukrainischen Häfen und 57 in Richtung Ukraine.

    Guterres: Russische Getreide-Exporte «ungehindert» passieren lassen

    Guterres: Russische Getreide-Exporte «ungehindert» passieren lassen

    Nach den ersten Getreidelieferungen aus der Ukraine hat UN-Generalsekretär António Guterres auch einen ungehinderten Zugang russischer Agrarprodukte und Düngemittel zu den Weltmärkten gefordert.

    20.08.2022

  • 11.15 Uhr

    Montenegro macht Moskau für Cyberattacke verantwortlich

    Die Regierung in Montenegro ist Ziel einer grossangelegten Cyberattacke geworden, für die sie Russland verantwortlich macht. Einen Hackerangriff dieses Ausmasses habe der Balkanstaat bisher noch nicht erlebt, sagte Verwaltungsminister Maras Dukaj am Wochenende. Die Computersysteme mehrerer staatlicher Behörden seien «infiziert» worden, darunter auch jenes des Finanzministeriums.

    Dank rascher Gegenmassnahmen sei die IT-Infrastruktur nicht dauerhaft beschädigt worden, erklärte Dukaj. Seinen Angaben zufolge waren keine Daten von Bürger*innen und Unternehmen gefährdet.

    Verteidigungsminister Rasko Konjevic machte Russland für die am Freitag und Samstag erfolgte Attacke verantwortlich. Er sprach von «ausgesprochen ausgefeilten Angriffen», zu denen einzelne Hacker nicht in der Lage wären. «Wer könnte ein politisches Interesse daran haben, Montenegro einen solchen Schaden zuzufügen?», fragte er im staatlichen Fernsehen und sprach von «ausreichenden Hinweisen», um Moskau hinter dem Angriff zu vermuten.

    Wegen Montenegros Unterstützung der EU-Sanktionen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hatte der Kreml das Land im März auf seine Liste der «feindlichen Staaten» gesetzt.

  • 10.13 Uhr

    London: Russische Truppenaufstockung dürfte wenig Wirkung zeigen

    Grossbritannien bezweifelt, dass die angekündigte Aufstockung der russischen Armee um knapp 140'000 Kräfte die Schlagfähigkeit der Truppen im Krieg gegen die Ukraine erhöhen wird.

    «Auf jeden Fall dürfte die Anordnung nach den derzeit geltenden Rechtsvorschriften keine wesentlichen Fortschritte bei der Stärkung der russischen Kampfkraft in der Ukraine bringen», teilte das Verteidigungsministerium in London in seiner täglichen Lagebeurteilung am Sonntag mit. «Das liegt daran, dass Russland Zehntausende Soldaten verloren hat», hiess es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Zudem würden derzeit nur sehr wenige neue Vertragssoldaten eingestellt, und Wehrpflichtige seien nicht verpflichtet, ausserhalb des russischen Territoriums zu dienen.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 25. August per Dekret eine Aufstockung im kommenden Jahr um 137'000 Soldaten auf rund 1,15 Millionen befohlen. «Es bleibt unklar, ob Russland versuchen wird, diese Erhöhung durch die Rekrutierung von mehr freiwilligen Vertragssoldaten oder durch die Erhöhung der jährlichen Ziele für die Einziehung Wehrpflichtiger zu decken», hiess es dazu aus London.

  • 9.52 Uhr

    Russischer Geheimdienst hat Schweizer Server im Visier

    Die Schweiz steht neben anderen Staaten im Fokus der russischen Nachrichtendienste. Das zeigen Unterlagen des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), die der «SonntagsBlick» veröffentlicht hat.

    Zwar geht der NDB nicht davon aus, dass Russland versuchen könnte, die Eidgenössischen Wahlen im Oktober 2023 zu beeinflussen. Russland versuche aber mithilfe von Schweizer Infrastruktur die demokratischen Prozesse in diversen Staaten zu unterwandern.

    Es sei sehr wahrscheinlich, dass in der Schweiz stehende Server für künftige Cyberangriffe verwendet würden, so der NDB. Das untergrabe die Souveränität der Schweiz. Russland verfolge dabei das übergeordnete Ziel, die westliche Staatengemeinschaft zu schwächen.

  • 9.40 Uhr

    Baerbock rechnet mit jahrelangem Krieg

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock sicherte der Ukraine notfalls jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zu. «Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer noch neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht», sagte die Grünen-Politikerin der «Bild am Sonntag». «Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere Friedensordnung. Und wir unterstützen sie finanziell und militärisch – und zwar so lange es nötig ist. Punkt.»

    Baerbock erwartet, dass der Krieg «noch Jahre dauern könnte». Russlands Präsident Wladimir Putin habe eine «Wahnvorstellung» gehabt, die Ukraine binnen kürzester Zeit einnehmen zu können. Dieses Vorhaben sei aber nicht aufgegangen.

    Die Aussenministerin verteidigte auch den Anspruch der Ukraine auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim. «Auch die Krim gehört zur Ukraine. Die völkerrechtswidrige Annexion von 2014 hat die Welt nie anerkannt.»

    «Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere Friedensordnung»: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock sichert Kiew anhaltende Unterstützung zu.
    «Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere Friedensordnung»: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock sichert Kiew anhaltende Unterstützung zu.
    Bild: Britta Pedersen/dpa
  • 8.50 Uhr

    Parmelin will Einschränkungen nur im äussersten Notfall

    Bundesrat und Wirtschaftsminister Guy Parmelin hält es für vertretbar, bei einem Mangel an Strom und Gas im kommenden Winter der Bevölkerung eine tiefere Raumtemperatur zu verordnen. Einschränkungen beim Verbrauch sollten aber nur im äussersten Notfall beschlossen werden.

    Die Schweiz sei derzeit noch weit weg davon, irgendwem den Gashahn zuzudrehen, sagte Parmelin in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Das Ziel der Landesregierung sei es, Abschaltungen zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, werde der Bundesrat nächste Woche die entsprechenden Verordnungsentwürfe in eine Konsultation schicken. Gleichzeitig richtet er aber einen dringenden Spar-Appell an die Bevölkerung.

    Mehr dazu liest du hier.

    Bundesrat und Wirtschaftsminister Guy Parmelin macht sich bereits Gedanken zum kommenden Winter.
    Bundesrat und Wirtschaftsminister Guy Parmelin macht sich bereits Gedanken zum kommenden Winter.
    Bild: Keystone
  • 8.35 Uhr

    Selenskyj lobt Einsatz der Luftwaffe

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensksyj lobte in seiner neuesten Videoansprache die Luftwaffe des Landes im Kampf gegen Russlands Invasion. «Russland hatte gehofft, unsere Luftwaffe in den ersten Stunden der grossen Invasion zu zerstören. Und natürlich war das für den Feind ein völlig verrücktes Ziel – wie viele andere Ziele auch», sagte Selenskyj in der am Samstag in Kiew verbreiteten Videobotschaft.

    Die ukrainischen Piloten seien erstklassig und würden auch von anderen Staaten für ihr Können gelobt. Der Staatschef hatte zuvor schon zum «Tag der Luftstreitkräfte» gratuliert und erklärt: «Die Invasoren werden vergehen wie Tau in der Sonne. Und unsere Verteidigung ist die Sonne und wird sie sein.»

    Selenskyj unterstrich einmal mehr, dass der Kampf um die Freiheit und die Unabhängigkeit des Landes nur gemeinsam gelingen könne. «Es ist eine gemeinsame Arbeit. Und es ist ein Ergebnis, das dank der Stärke und der Solidarität aller erreicht wird, die Freiheit schätzen und die Tyrannei nicht tolerieren», sagte er mit Blick auch auf andere Staaten, die die Ukraine unterstützen.

  • 8 Uhr

    Atomare Gefahr noch nicht gebannt

    Die Lage um das immer wieder beschossene und von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine bleibt gespannt. Nach russischen und ukrainischen Angaben gibt es bereits Schäden an der Infrastruktur des grössten Kernkraftwerks in Europas. Die Kriegsparteien warnten einmal mehr vor der Gefahr, dass radioaktives Material austreten und zu einer atomaren Katastrophe führen könnte.

    Nach Angaben der Kriegsparteien sollen bald Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zu der Anlage reisen, um sich dort selbst ein Bild von der Situation zu machen. Moskau lehnt die von Dutzenden Staaten geforderte Übergabe des Kernkraftwerks zurück in die Kontrolle Kiew ab, weil die Ukraine aus russischer Sicht nicht die Sicherheit der Anlage gewährleisten könne.