Ukraine-Übersicht Nato bestätigt Angriff auf Websites +++ Polen nimmt US-Reaper-Drohnen entgegen

Agenturen/gbi

12.2.2023

Darum macht der Leopard mit der Nummer 6 den Unterschied

Darum macht der Leopard mit der Nummer 6 den Unterschied

Mit dem Leopard 2 A6 liefert Deutschland einen hochmodernen Kampfpanzer an die Ukraine. Welche Vor- und Nachteile der Hightech-Bolide im Kampf gegen die russischen Truppen hat, erfährst du im Video.

01.02.2023

Die Gefechte um die strategisch wichtige Stadt Bachmut gehen weiter – laut Kiew hält der ukrainische Widerstand bisher. Die Gruppe Wagner will einen Vorort unter ihre Kontrolle gebracht haben. Mehr dazu in der Tages-Übersicht.

Agenturen/gbi

Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte den Widerstand der Soldaten in der Region Donezk, wo die umkämpfte Stadt Bachmut liegt. Sie würden den massiven russischen Angriffen standhalten.
  • Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, erklärte derweil, seine Truppen hätten einen Vorort von Bachmut erobert. Nun wollten sie auch die Stadt selbst einnehmen. 
  • Die Ukraine produziert nach den jüngsten Schäden an der Infrastruktur durch russische Raketenangriffe nach Angaben von Energieminister Herman Haluschtschenko nun wieder mehr Strom.
  • Polen hat Drohnen des US-Typs MQ-9A Reaper erhalten. Die unbemannten Luftfahrzeuge sind unter anderem zur Aufklärung an der östlichen Grenze des Nato-Mitgliedstaats bestimmt.
  • Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg will trotz des anhaltenden Krieges im Herbst von seinem Posten zurücktreten.
  • Die Ereignisse vom Samstag gibt es hier in der Übersicht.
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    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 12. Februar 2023

  • 21.36 Uhr

    Nato bestätigt Angriff auf Websites – Pro-russische Hacker als Täter?

    Die Nato ist am Sonntag Ziel eines Hackerangriffs geworden. Eine Sprecherin bestätigte am Abend der Deutschen Presse-Agentur, dass sich Cyberexperten des Verteidigungsbündnisses aktiv mit einem Vorkommnis befassten, das mehrere Website beeinträchtige. Zuvor hatte es in sozialen Netzwerken wie Twitter geheissen, dass pro-russische Aktivisten unter anderem die Internetseite des Nato-Hauptquartiers für Spezialoperationen (NSHQ) attackierten. Sie war zeitweise nicht zu erreichen.

     Die Nato-Sprecherin sagte, das Bündnis habe es regelmässig mit Cybervorfällen zu tun und nehme das Thema Cybersicherheit sehr ernst. (Symbolfoto)
     Die Nato-Sprecherin sagte, das Bündnis habe es regelmässig mit Cybervorfällen zu tun und nehme das Thema Cybersicherheit sehr ernst. (Symbolfoto)
    IMAGO/Shotshop

    Als Beteiligte an dem Angriff wurden unter anderem die russische Hackergruppierung Killnet genannt. Die Gruppe wurde zuletzt auch mit Attacken gegen Internet-Präsenzen des Bundestages, der Polizei und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in Deutschland in Verbindung gebracht.

    Die Nato machte am Abend keine weiteren Angaben zu dem Vorfall. 

  • 21.27 Uhr

    Nato-Land Polen nimmt US-Reaper-Drohnen entgegen

    Polen hat Drohnen des US-Typs MQ-9A Reaper erhalten. Die unbemannten Luftfahrzeuge seien unter anderem zur Aufklärung an der östlichen Grenze des Nato-Mitgliedstaats bestimmt, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Sonntag bei Twitter mit. Polen grenzt im Osten unter anderem an die Ukraine, die sich seit fast einem Jahr gegen einen russischen Angriffskrieg wehrt, und an Moskaus Verbündeten Belarus.

    Eine MQ-9 Reaper der U.S. Air Force. Die erste Version hat eine Flügelspannweite von 20 Metern und kann in einer Höhe von bis zu 15 Kilometern fliegen.
    Eine MQ-9 Reaper der U.S. Air Force. Die erste Version hat eine Flügelspannweite von 20 Metern und kann in einer Höhe von bis zu 15 Kilometern fliegen.
    Lindsey Heflin/IMAGO/ZUMA Wire

    Die Regierung in Warschau hat die Drohnen als Übergangslösung geleast, plant aber langfristig den Kauf des grösseren Nachfolgemodells MQ-9B des Herstellers General Atomics. Die MQ-9 Reaper – zu Deutsch «Sensenmann» – wurden bereits von den verbündeten US-Luftstreitkräften von einem polnischen Militärflugplatz aus zu Aufklärungszwecken eingesetzt. 

  • 20.45 Uhr

    Selenskyj fordert Sanktionen gegen Russlands Atomindustrie

    Vor dem Hintergrund des seit fast einem Jahr andauernden Kriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere westliche Sanktionen gegen Russland gefordert – etwa gegen dessen Atomenergie-Branche. «Es ist nicht einfach. Es gibt einen gewissen Widerstand», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Sonntag. Es habe auch eine Zeit gegeben, in der andere Strafmassnahmen gegen Russland schwierig erschienen, fügte er hinzu. «Jetzt gelten sie – zum Beispiel in Bezug auf Öl und Ölprodukte aus Russland.»

    Früher am Tag hatte der ukrainische Staatschef per Dekret 199 Russen auf eine nationale Sanktionsliste setzen lassen, darunter Vertreter des russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom. Bestraft wurde ausserdem ein Ukrainer, der im von Russland eroberten Kernkraftwerk Saporischschja auf die Seite der Besatzer übergelaufen sein soll.

  • 19.13 Uhr

    Baerbock reist nach Finnland und Schweden

    Die deutsche Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bricht am Montag zu einem zweitägigen Besuch bei den Nato-Beitrittskandidaten Finnland und Schweden auf. Am Montag trifft sich Baerbock zu Gesprächen mit ihrem finnischen Kollegen Pekka Haavisto. Nach einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö am Dienstagmorgen reist Baerbock nach Schweden weiter.

    In Stockholm wird Baerbock demnach unter anderem den schwedischen Aussenminister Tobias Billström treffen. Neben sicherheits- und europapolitischen Themen soll es nach Angaben des Auswärtigen Amts bei den Gesprächen auch um die gemeinsame Unterstützung für die Ukraine sowie um die Ostseeratspräsidentschaft, die Deutschland noch bis Ende Juni innehat.

  • 14.33 Uhr

    Tausende schwangere Russinnen reisen zur Entbindung nach Argentinien

    Nach der Einreise von Tausenden schwangeren Russinnen nach Argentinien haben die Behörden Ermittlungen eingeleitet. Geprüft werde, ob ein kriminelles Netzwerk hinter dem Geburtstourismus in das südamerikanische Land stecke, berichtete die Zeitung «La Nación» am Wochenende unter Berufung auf Sicherheitskreise.

    Bei Hausdurchsuchungen im eleganten Stadtteil Puerto Madero in Buenos Aires wurden demnach Computer, Mobiltelefone, Einreisedokumente und Bargeld sichergestellt. «Es gibt Ermittlungen, wer hinter diesen Banden steckt, die Männer und Frauen hierherbringen. Das ist ein Millionen-Geschäft», sagte die Leiterin der argentinischen Einwanderungsbehörde, Florencia Carignano.

    Am Freitag waren dem Zeitungsbericht zufolge 83 Frauen aus Russland am Flughafen von Buenos Aires gelandet, 16 der Passagierinnen waren schwanger. Sechs Russinnen wurden zunächst festgehalten, weil es offenbar Unstimmigkeiten bei ihren Papieren gab. Später durften die Frauen allerdings einreisen. Zwar sei es Ausländerinnen nicht untersagt, für die Geburt ihres Kindes nach Argentinien zu kommen, erklärte Carignano. Allerdings bräuchten sie dafür ein spezielles Visum.

    Nach Angaben der Einwanderungsbehörde kamen in den vergangenen drei Monaten mehr als 5800 schwangere Russinnen nach Argentinien. Hintergrund dürften die strengeren Einreiseregeln für russische Staatsbürger beispielsweise in die Europäische Union als Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sein. So setzte die EU das Visaerleichterungsabkommen mit Russland im September vergangenen Jahres vorerst aus.

  • 12.51 Uhr

    Kiew meldet Fortschritte bei Stromproduktion

    Die Ukraine produziert nach den jüngsten Schäden an der Infrastruktur durch russische Raketenangriffe nach Angaben von Energieminister Herman Haluschtschenko nun wieder mehr Strom. Die Produktion am Sonntag entspreche der verbrauchten Menge, teilte er in Kiew mit. Nach dem Abschluss von Reparaturarbeiten seien Kapazitäten von Atomkraftwerken wieder am Netz.

    Mitarbeiter der Stromnetz Berlin GmbH verladen am 31. Januar 2023 Stromgeneratoren auf einen LKW. 40 Generatoren wurden in mit einer Spendenaktion in die Ukraine gebracht.
    Mitarbeiter der Stromnetz Berlin GmbH verladen am 31. Januar 2023 Stromgeneratoren auf einen LKW. 40 Generatoren wurden in mit einer Spendenaktion in die Ukraine gebracht.
    Carsten Koall/KEYSTONE

    Zugleich wies Haluschtschenko darauf hin, dass es wegen Schäden an den Verteilernetzen immer noch Stromausfälle in einigen Gebieten des Landes gebe. «Es gibt Probleme, allen Kunden den Strom zu liefern.»

    Alle neun Reaktorblöcke der Atomkraftkraftwerke seien wieder an das Netz angeschlossen, sagte der Minister. Es habe nach den russischen Raketenangriffen ein «ultraschnelles Reparaturprogramm» gegeben. «Das ist die beste Antwort der ukrainischen Energie-Arbeiter auf die Zerstörungen durch den Feind», sagte Haluschtschenko. Wegen eines grösseren Verbrauchs und sinkenden Temperaturen am Montag erwartet der Politiker zum Wochenstart allerdings wieder ein «gewisses Defizit» an Energie.

    Das grösste Atomkraftwerk der Ukraine im Gebiet Saporischschja ist von russischen Kräften besetzt und deshalb nicht unter den von Haluschtschenko genannten Reaktorblöcken.

    Seit Mitte Oktober greift Russland mit Raketen die Energieanlagen in der Ukraine an. Zuletzt gab es solche Attacken am Freitag. 

  • 11.07 Uhr

    Wagner-Sölder blasen zum Sturm auf Bachmut

    Im Osten der Ukraine hat die russische Privatarmee Wagner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin einen Vorort der umkämpften Stadt Bachmut eingenommen. Die Siedlung Krasna Hora im Gebiet Donezk sei von den Wagner-Kämpfern erstürmt worden, sagte Prigoschin am Sonntag. Eine Bestätigung der Ukraine gab es nicht.

    Zugleich kündigte Prigoschin an, dass seine Einheiten auch das rund sieben Kilometer entfernte Bachmut selbst einnehmen würden. Die seit Monaten dort andauernden Gefechte gelten als besonders verlustreich für beide Seiten.

    Zuvor hatte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj erklärt, dass die Stadt weiter unter Kontrolle Kiews sei. «Trotz konstantem Druck des Feindes halten wir Bachmut weiter unter Kontrolle und ergreifen Massnahmen, um die Frontlinie um diese Stadt herum zu stabilisieren», teilte Saluschnyj nach einem Telefonat mit US-Generalstabschef Mark Milley am Samstag mit. Nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums wiederum gab es zuletzt Fortschritte für die Moskauer Truppen in der Region.

    Bachmut hat für die Russen eine strategisch wichtige Bedeutung, um ihrem Kriegsziel einer kompletten Besetzung des Gebiets Donezk näherzukommen. 

    Die Wagner-Gruppe steht unter Kommando von Jewgeni Prigoschin, einem langjährigen Vertrauten von Kreml-Chef Wladimir Putin.
    Die Wagner-Gruppe steht unter Kommando von Jewgeni Prigoschin, einem langjährigen Vertrauten von Kreml-Chef Wladimir Putin.
    Bild: DPA
  • 10.20 Uhr

    London: Russland mit immensen Verlusten

    Russland verliert in der Ukraine gemäss britischen Angaben so viele Soldaten wie seit den Anfangstagen des Krieges nicht mehr. «In den vergangenen zwei Wochen hat Russland wahrscheinlich die höchste Verlustrate seit der ersten Woche des Einmarsches in die Ukraine erlitten», erklärte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag unter Berufung auf Statistiken des ukrainischen Generalstabs.

    London könne die Methodologie bei der Erhebung der Zahlen nicht im Detail prüfen, gehe aber davon aus, dass der «von den Daten illustrierte Trend wohl zutreffend ist».

    Im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage habe es den Daten zufolge 824 russische Tote oder Verletzte täglich gegeben, was mehr als vier Mal so viele wären wie noch im Juni und Juli. Diese Zunahme hänge wahrscheinlich mit mehreren Faktoren zusammen, darunter der Mangel an gut ausgebildetem Personal, Koordination und Ressourcen an der Front, wie es sich zum Beispiel in Bachmut zeige.

    Aber auch die Ukraine erleide weiterhin grosse Verluste, schrieben die Briten.

  • 9.21 Uhr

    Selenskyj: Kampf gegen russische Agenten in der Ukraine

    Die Ukraine kämpft nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht nur auf dem Schlachtfeld gegen den russischen Feind, sondern auch gegen Agenten im Staatsdienst. In seiner Videoansprache vom Samstagabend kündigte er weitere Schritte im Kampf gegen russische Agenten an. Der Geheimdienst, Ermittler und Staatsanwaltschaft könnten schon jetzt bedeutende Ergebnisse vorweisen beim Schutz staatlicher Institution vor jenen, die für Russland arbeiteten, sagte Selenskyj.

    Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine werde diese Arbeit fortsetzen. Details nannte er nicht. Allerdings kündigte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates in der Ukraine, Olexij Danilow, eine Sitzung für Montag zu den nächsten Schritten an. Ziel ist es nach Angaben von Selenskyj, die staatlichen Institutionen zu stärken und vor Einflussnahme von innen und von aussen zu schützen.

    Der ukrainische Präsident Wolodymiyr Selenskiyj will die Institutionen seines Landes stärken.
    Der ukrainische Präsident Wolodymiyr Selenskiyj will die Institutionen seines Landes stärken.
    Bild. Keystone
  • 9.13 Uhr

    Polen: Jet-Lieferung nur im Nato-Verbund

    Der polnische Präsident Andrzej Duda schliesst aus, dass sein Land im Alleingang Kampfjets an die Ukraine liefern würde. Eine solche Entscheidung müsse von den Nato-Verbündeten gemeinsam getroffen werden, sagte er wenige Tage vor einem geplanten London-Besuch dem britischen Sender BBC.

    Duda betonte, dass eine Überlassung von F-16-Kampfjets von Polen an die Ukraine eine «sehr ernste Entscheidung» wäre, die nicht leicht zu treffen sei.

    Die Luftstreitkräfte seines Landes verfügten über weniger als 50 dieser Maschinen aus US-amerikanischer Produktion – das sei schon für Polen nicht genug. Der nationalkonservative Politiker wies zudem auf die logistischen Herausforderungen einer Lieferung an die Ukraine hin.

    Unter anderem Polen hatte die Nato-Partner zuletzt dazu gedrängt, nach Kampfpanzern auch die Lieferung von Kampfjets zu bewilligen. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte kürzlich aber auch schon gesagt, nur für die Entsendung von Kampfjets zu sein, wenn dies eine Entscheidung der gesamten Nato wäre.

  • 8.50 Uhr

    Kiew: Bachmut weiterhin unter ukrainischer Kontrolle

    Trotz schwerer Angriffe von russischen Truppen halten die ukrainischen Streitkräfte die seit Tagen umkämpfte Stadt Bachmut im Gebiet Donezk nach eigenen Angaben weiter unter ihrer Kontrolle.

    Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj teilte mit, es würden Massnahmen ergriffen, «um die Frontlinie um diese Stadt herum zu stabilisieren». Nach einem Telefonat mit US-Generalstabschef Mark Milley bezeichnete er die Lage im Gebiet Donezk als angespannt, weil Russland dort bis zu 50 Angriffe täglich ausführe.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte den Widerstand der Soldaten. Im Donezk würden Attacken des Feindes zurückgeschlagen, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft am Samstag. Zuvor hatte der Oberbefehlshaber Saluschnyj gesagt: «In einigen Frontabschnitten haben wir es geschafft, zuvor verlorene Positionen wiederzuerlangen und dort Fuss zu fassen.» Zugleich sprach er von schweren Kämpfen um die Städte Wuhledar und Marjinka.

    Notwendig sei für die ukrainischen Streitkräfte allerdings eine solide Feuerkraft, für die es ausreichend Waffen und Munition brauche, sagte Saluschnyj in dem Gespräch mit Milley der Mitteilung zufolge. Besorgt zeigte er sich demnach über den Einsatz von russischen Marine-Drohnen. Diese seien eine Bedrohung für die zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer. Unabhängige russische Medien berichteten, dass bisher nicht bekannt gewesen sei, dass Moskau über solche auf der Wasseroberfläche eingesetzte Drohnen verfüge.

  • 6 Uhr

    Stoltenberg hält an Rücktritts-Zeitplan fest

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg will seinen Posten im Herbst dieses Jahres wie geplant räumen. «Er hat keine Absicht, eine weitere Mandatsverlängerung anzustreben», teilte seine Sprecherin Oana Lungescu in der Nacht zum Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA mit. Das Mandat Stoltenbergs sei schon drei Mal verlängert worden und er sei bereits seit fast neun Jahren im Amt.

    Zuletzt war immer wieder spekuliert worden, dass die Amtszeit des 63-Jährigen wegen des anhaltenden russischen Kriegs gegen die Ukraine ein weiteres Mal verlängert werden könnte – zumindest bis zu dem 2024 in Washington geplanten Jubiläumsgipfel zum 75-jährigen Bestehen der Militärallianz. Zugleich hatten Diplomaten darauf hingewiesen, dass eine erneute Verlängerung den Anschein erwecken könnte, dass sich die Nato auf niemanden Neues einigen könne.

    Das letzte Mal war die Amtszeit von Stoltenberg im vergangenen März kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine um ein weiteres Jahr bis zum 30. September 2023 verlängert worden. Eigentlich hatte der frühere norwegische Regierungschef bereits im vergangenen Jahr aufhören und zurück in seine Heimat gehen wollen. Dort hatte er dann Chef der Zentralbank werden wollen.

    Jens Stoltenberg ist der am zweitlängsten amtierende Nato-Generalsekretär.
    Jens Stoltenberg ist der am zweitlängsten amtierende Nato-Generalsekretär.
    Jacquelyn Martin/AP/dpa