MexikoTausende Migranten ziehen Richtung US-Grenze
dpa
6.11.2024 - 06:56
Im US-Wahlkampf spielt die Migration eine wichtige Rolle. Am Wahltag in den USA machen sich von Mexiko aus Tausende Menschen auf den Weg Richtung USA.
06.11.2024, 06:56
dpa
Am US-Wahltag haben sich Tausende Migranten im Süden Mexikos auf den Weg nach Norden Richtung US-Grenze gemacht. Sie seien in zwei Gruppen aus den Städten Tapachula und Tuxtla Gutiérrez im Bundesstaat Chiapas aufgebrochen, teilten Aktivisten mit. Medienberichten zufolge haben sich rund 3000 Menschen, darunter Familien mit Kindern, zusammengetan, um zu Fuss gemeinsam nordwärts zu ziehen. Viele dieser Karawanen lösen sich allerdings nach einigen Tagen in Mexiko auf. Oft werden sie von Aktivisten organisiert.
Migration ist innenpolitisch ein heikles Thema in den USA. Im Wahlkampf besuchten beide Präsidentschaftskandidaten die Grenze zu Mexiko. Ex-Präsident Donald Trump stellte Einwanderer pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Die Demokratin Kamala Harris versprach, sich als Präsidentin für den Schutz der Grenzen einzusetzen und das «kaputte Einwanderungssystem» wieder in Ordnung zu bringen.
«Heute ist ein bedeutungsvoller Tag, denn wir werden wissen, wer ins Weisse Haus zieht», sagte Irineo Mujica von der Organisation «Pueblo sin Frontera» (Volk ohne Grenzen). Der Wahlsieg von entweder Trump oder Harris werde unterschiedliche Auswirkungen haben, beide hätten aber eine Verantwortung gegenüber den Migrationsströmen zu übernehmen, sagte Mujica.
Den Weg über die US-Südgrenze wählen viele Menschen, die vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihrer Heimat flüchten. Viele kommen aus Ländern Südamerikas. Jährlich sterben Hunderte auf der gefährlichen Route nach Norden, etwa durch Wassermangel und Hitzeschläge. Andere werden Opfer krimineller Banden.
Trump fordert Todesstrafe für «kriminelle Migranten»
Ein Markenzeichen von Trumps Präsidentschaftskandidatur ist seine Fokussierung auf das, was er als «Migrantenkriminalität» bezeichnet, obwohl akademische Studien zeigen, dass Einwanderer nicht häufiger Straftaten begehen als gebürtige Amerikaner.