Mehrere Tausend Menschen protestierten in Liestal gegen die Corona-Massnahmen.
Viele der Teilnehmenden am Protestmarsch in Liestal gaben sich als radikale Impfgegner zu erkennen.
Kaum ein Teilnehmender am Protestmarsch in Liestal trug eine Schutzmaske.
Tausende demonstrieren in Liestal gegen Corona-Massnahmen - Gallery
Mehrere Tausend Menschen protestierten in Liestal gegen die Corona-Massnahmen.
Viele der Teilnehmenden am Protestmarsch in Liestal gaben sich als radikale Impfgegner zu erkennen.
Kaum ein Teilnehmender am Protestmarsch in Liestal trug eine Schutzmaske.
Gegen 8000 Personen – praktisch alle ohne Schutzmasken – haben am Samstag in Liestal BL an einem bewilligten Protestmarsch gegen die Corona-Massnahmenpolitik teilgenommen. Die Polizei liess sie trotz des Nichteinhaltens der Schutzmassnahmen gewähren.
Man habe die Lage situativ beurteilen müssen, sagte ein Polizeisprecher einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Man sei deshalb trotz der fehlenden Schutzmasken nicht einschritten. Die Polizei habe sich auf die Gewährleistung eines ruhigen und sicheren Ablaufs konzentriert.
Im Verlauf der Demonstration wurde eine Person bei einem tätlichen Angriff leicht verletzt, sagte der Polizeisprecher weiter. Sie wurde zur Kontrolle in ein Spital gefahren. Über die genaueren Umstände wollte er keine weiteren Angaben machen. Es seien aber zwölf Personen, welche die Kundgebung zu stören versucht hätten, polizeilich vorübergehend angehalten und auf einen Polizeiposten gebracht worden.
Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer aus der ganzen Schweiz – nicht wenige trugen Kantonswappen mit sich – marschierten auf einer vorgeschrieben Route entlang der Liestaler Altstadt vom Bahnhof zu einer Schulanlage am Rand des Baselbieter Kantonshauptorts. Angeführt wurde der lange Zug von einer Gruppe von Teilnehmenden, die sich in weissen Overalls als willenlose Zombies inszenierten. Hinterher marschierten Menschen aller Altersgruppen.
Demonstration «gegen die Diktatur»
Die Protestierenden trugen Schilder mit Aufschriften wie «Impfen tötet», «Lasst unsere Kinder in Ruhe» oder «Keine Massentests». Der Zug blieb auf der ganzen Strecke friedlich.
Auf der prall gefüllten Schulanlage am Schluss des Protestmarsches traten schliesslich verschiedene Redner auf. Man stehe für das Menschenrecht für Freiheit ein und demonstriere gegen die Diktatur, welche diese einschränke, sagte eine Sprecherin des Vereins «Stiller Protest». Nach dem Alleingang des Bundesrats werde es immer wichtiger, sich in der Öffentlichkeit zu manifestieren, sagte ein anderer Sprecher.
Als weitere Sprecher waren bekannte Corona-Skeptiker wie der Basler «Männerarzt» Marco Caimi oder der Genfer Homöopath und Impfgegner Edouard Broussalian angekündigt.
Die Veranstalter des Protestmarsches sprachen von 10'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Polizei nannte auf Anfrage eine Zahl von 6000 bis 7000 Teilnehmenden.
Zum Protestmarsch aufgerufen hatte der Verein «Stiller Protest». Dieser initiierte in den vergangenen Wochen unter anderem bereits in Wohlen AG und Chur GR entsprechende Kundgebungen.
dosp, sda