ChinaStartschuss für Kambodschas kontroversen Funan-Techo-Kanal
SDA
5.8.2024 - 10:46
Kambodscha baut ungeachtet aller ökologischen und geopolitischen Bedenken einen Kanal am Fluss Mekong. Regierungschef Hun Manet gab in der Provinz Kandal den Startschuss für die Arbeiten am 180 Kilometer langen und bis zu 100 Meter breiten Funan-Techo-Kanal, wie die Zeitung «Khmer Times» berichtete.
Keystone-SDA
05.08.2024, 10:46
SDA
Während der Grundsteinlegung für das Projekt ertönten in dem kommunistisch geprägten Land in Südostasien Gongs, Glocken und Trommeln.
Der umgerechnet mehr als 1,5 Milliarden Euro teure Kanal werde die politische Unabhängigkeit Kambodschas stärken, aber die Umwelt nicht beeinträchtigen, sagte Manet. Dank einer neuen Eigentümerstruktur verliere Kambodscha auch nicht die Souveränität über den neuen Wasserweg, versicherte er mit Blick auf entsprechende Bedenken einiger Beobachter.
Manet betonte, es handele sich nicht um ein Darlehen, das der Staat für den Bau bei einem anderen Land aufgenommen habe. Bisher hatte es in Berichten geheissen, die staatliche China Road and Bridge Corporation (CRBC) finanziere den Bau komplett und erhalte im Gegenzug 50 Jahre lang Nutzungsrechte. Der Anteil von CRBC sei nun aber signifikant von 100 auf 49 Prozent reduziert worden, sagte Manet. «Daher sind hier kambodschanische Unternehmen und Staatsbetriebe die Mehrheitseigner, (....). Die Souveränität kann hier nicht verloren gehen», sagte er.
Sorge vor Pekings künftiger Rolle
Voraussichtlich 2028 wird der künstliche Wasserweg fertiggestellt sein. Er soll die Hauptstadt Phnom Penh direkt mit den Häfen des Landes im Golf von Thailand verbinden. Damit wird künftig fast sämtlicher kambodschanischer Warentransport auf diesem direkten Weg abgewickelt. Dem Nachbarland Vietnam gehen damit voraussichtlich zahlreiche Einnahmen aus dem Gütertransit am Mekongdelta verloren. Auch gibt es beim Nachbarn Sorge, dass der Kanal die Wassermenge des Deltas, die bereits durch eine Reihe von Staudämmen auf chinesischem Gebiet beeinträchtigt ist, weiter massiv reduzieren und damit unter anderem den Reisanbau beeinträchtigen könnte.
Zudem gebe es Bedenken mit Blick auf die künftige Rolle Pekings, erklärte der Experte Ngo The Vinh, ein prominenter Forscher zum Mekongdelta und Buchautor. China versucht in vielen Teilen der Welt, mit der Finanzierung von Infrastrukturprojekten ärmere Länder an sich zu binden. Analysten zufolge könnte der Kanal es China auch erleichtern, Streitkräfte in Richtung Süden – nahe der Südküste Vietnams – zu verlegen. Die Beziehungen zwischen Vietnam und seinem riesigen nördlichen Nachbarn sind oft unterkühlt, weil Peking im Südchinesischen Meer Anspruch auf Gebiete erhebt, die auch Hanoi beansprucht.
Kambodschas Langzeitherrscher Hun Sen, der im vergangenen Jahr nach fast vier Jahrzehnten die Macht an seinen Sohn Hun Manet übergeben hatte, bestritt aber, dass der Kanal chinesischen Schiffen Zugang zum Landesinneren gewähren würde. «Warum sollte Kambodscha chinesische Truppen in sein Land bringen, was gegen die Verfassung verstösst?», fragte er. Auch sei der Wasserweg mit 5,4 Metern Tiefe zu flach für Kriegsschiffe.
Boris Pistorius in Kiew: Der Verteidigungsminister will mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland beraten. O-Ton Boris Pistorius, Verteidigungsminister
«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
14.01.2025
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Hoffnung für den Nahen Osten: Ein Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas sind angeblich zum Greifen nahe. Laut Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden könnte eine Einigung bei den Friedensverhandlungen noch diese Woche zustande kommen. Hoffnungen auf eine abschliessende Einigung über eine Waffenruhe haben sich bei den zähen Verhandlungen zuletzt bisher immer wieder zerschlagen.
14.01.2025
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen
Nach Havarie: Der manövrierunfähige Tanker «Eventin» soll Montagabed nach Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt werden, um die Ostsee zu verlassen. Derzeit wird das Schiff vor dem Stadthafen Sassnitz von einem kommerziellen Schlepper gesichert. Ein weiterer Schlepper soll den Tanker gegen Mittag erreichen. Die 24 Crewmitglieder an Bord werden währenddessen versorgt. An Bord des Tankers herrschen schwierige Bedingungen, da weder Heizung, Küche noch Sanitäranlagen funktionieren.
13.01.2025
Pistorius in Kiew: Signal für Unterstützung
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen