Stundenlang im Auto gefangenSeniorin verpasst Beerdigung von Ehemann – Fahrer eingeschlafen
Lea Oetiker
4.12.2024
Ein betrunkener Krankentransportfahrer schlief am Steuer ein, während eine 88-jährige Patientin im Fahrzeug lag, die stundenlang ausharrte. Dadurch verpasste sie die Beerdigung ihres Ehemannes.
Lea Oetiker
04.12.2024, 12:40
Lea Oetiker
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein alkoholisierter Krankentransportfahrer in Deutschland schlief am Steuer ein, während eine 88-jährige Seniorin im Fahrzeug lag.
Stundenlang musste sie auf der Pritsche ausharren. Als sie gefunden wurde, wurde sie ins Spital gebracht.
Das Tragische am Vorfall: Wegen der stundenlangen Verzögerung konnte die Frau nicht an der Beisetzung ihres Mannes teilnehmen.
Weil ein Krankentransportfahrer stark alkoholisiert war, schlief er am Steuer seines Wagens ein. Dies, während eine 88-jährige Seniorin ebenfalls im Fahrzeug auf der Pritsche lag.
Stundenlang musste sie alleine ausharren und verpasste deswegen auch die Beerdigung ihres Ehemannes.
Der Krankentransporter sollte die Frau, die nach einem Sturz in einer Klinik im Kreis Märkisch-Oderland in Deutschland untersucht worden war, zurück in ihre Pflegeeinrichtung bringen, berichtet «RBB24».
Stundenlang blieb das Fahrzeug unbemerkt stehen
Doch der Wagen kam nur wenige Hundert Meter von der Rettungsstelle entfernt zum Stillstand. Dort blieb das Fahrzeug stundenlang unbemerkt stehen. Erst gegen 2.40 Uhr alarmierten aufmerksame Rettungssanitäter die Polizei.
Die Seniorin, die erst vor wenigen Wochen einen Schlaganfall erlitten hatte und dadurch in ihrer Kommunikation eingeschränkt war, befand sich in einem besorgniserregenden Zustand. Sie war unterkühlt und musste erneut ins Spital gebracht werden, bevor sie schliesslich in ihre Pflegeeinrichtung zurückkehren konnte.
Das Tragische am Vorfall: Wegen der stundenlangen Verzögerung konnte die Frau nicht an der Beisetzung ihres Mannes teilnehmen. «Durch das ganze Desaster hat sie die Beerdigung ihres Mannes verpasst. Die war morgens um 10 Uhr», erklärte die Enkelin. «Aber erst um 8 Uhr war sie im Kiez angekommen und nicht in der Lage, dass wir sie zur Beerdigung ihres Mannes hätten abholen können. Die waren 68 Jahre lang verheiratet.»
Fahrer hatte 2,43 Promille
Ein Atemalkoholtest des 38-jährigen Fahrers zeigte, dass er 2,43 Promille hatte. Die Polizei beschlagnahmte seinen Führerschein und leitete Ermittlungen wegen Trunkenheit im Verkehr ein. Der Mann wurde inzwischen von seinem Arbeitgeber entlassen.
Der Geschäftsführer des Fahrdienstes zeigte sich betroffen und kündigte interne Konsequenzen an, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Die Angehörigen der Seniorin haben Anzeige erstattet. «Ich möchte, dass dieser Fahrer keinen Fuss mehr hinter irgendein Lenkrad setzt», forderte die Enkelin auf «RBB24». Die Familie hofft, dass der Vorfall lückenlos aufgeklärt wird und derartige Tragödien anderen Menschen erspart bleiben.