Ukraine-Überblick USA kündigen Industriekonferenz mit Ukraine zu Waffenproduktion an

Agenturen/red

17.11.2023

Pistorius: EU verfehlt Zusage zu Munition

Pistorius: EU verfehlt Zusage zu Munition

STORY: (HINWEIS: DIESER BEITRAG IST OHNE SPRECHERTEXT) Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister am Dienstag in Brüssel: «Der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt es nach wie vor brutal, rücksichtslos und wir rechnen damit, dass im Winter und das ist ja schon abzusehen die Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur zunehmen werden. Deswegen wird es vor allem darauf ankommen, die Luftverteidigung zu stärken, aber auch darum, die Infrastruktur zu schützen. Und deswegen werden wir unsere ukrainischen Freunde auch in diesem Winter, diesen zweiten Kriegswinter weiter unterstützen mit all dem, was möglich ist. Für Deutschland gilt das konkret? Wir setzen unsere Unterstützung fort bei Ausbildung, bei Munition, bei Ausrüstung, ganz generell. Das letzte Paket ist gerade einige Wochen alt, mit einer Milliarde Euro. Deutschland ist damit der zweitgrösste Unterstützer der Ukraine nach den USA und das mit deutlichem Abstand vor anderen.» // (Journalist) «Eine Frage zu den eine Million Geschossen, die Sie vor einem Jahr, also im März, versprochen haben.» (Pistorius) «Ich habe keine eine Million versprochen. Bewusst nicht.» (Journalist) «Aber die EU hat sie versprochen. Sie wird dieses Ziel ja ziemlich sicher verfehlen. Ist das nicht blamabel für Europa, wenn es nicht mal eigene Zusagen einhalten kann?» (Pistorius) «Die Frage, ob eine Million jemals realistisch war, wäre eigentlich die Richtige. Es hat Stimmen gegeben, die gesagt haben: Vorsicht, eine Million ist leicht zu beschliessen, das Geld ist da. Aber die Produktion muss da sein. Die mahnenden Stimmen haben jetzt leider recht. Wir haben mit unseren Rahmenverträgen einen grossen Teil beigetragen und werden das auch weiter tun. Wir sind in Gespräch mit der Rüstungsindustrie. Die Produktion muss hochgefahren und beschleunigt werden. Das ist das Gebot der Stunde.»

15.11.2023

Die Lage im Schwarzen Meer hat sich nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Monaten zugunsten seines Landes verbessert. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 3500 ukrainische Soldaten sind nach Angaben der Regierung in Kiew weiter in russischer Kriegsgefangenschaft.
  • Die ukrainischen Streitkräfte haben Vorstösse auf das bisher russisch kontrollierte Ufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson in der Südukraine bestätigt.
  • Die Ukraine gewinnt in Teilen des Schwarzen Meeres die Oberhand. Russland habe die Kontrolle verloren, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
  • Die Entwicklungen von Donnerstag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 17. November 2023

  • 19.30 Uhr

    USA kündigen Industriekonferenz mit Ukraine zu Waffenproduktion an

    Die USA wollen bei einer Konferenz im Dezember über die Waffenproduktion mit der Ukraine beraten. Dazu laden die USA am 6. und 7. Dezember zu einem Treffen, an dem Vertreter der US-Regierung und der Ukraine teilnehmen sollen, wie das Weisse Haus am Freitag mitteilte. Man wolle dabei die «Möglichkeiten für Koproduktionen und andere industrielle Kooperationen in der Ukraine» erkunden. Die Konferenz sei Teil der Bemühungen der US-Regierung, die «Waffenproduktion zur Unterstützung des ukrainischen Kampfes für Freiheit und Sicherheit» erheblich zu steigern.

  • 16.35 Uhr

    Kiew: Schwere Kämpfe am linken Ufer des Dnipro bei Cherson

    Nach den überraschenden Vorstössen ukrainischer Truppen über den Dnipro bei Cherson im Süden der Ukraine dauern die schweren Kämpfe in der Region an. Wie der ukrainische Generalstab am Freitag mitteilte, sei die Aufgabe der über den Fluss übergesetzten Truppen, «Ablenkungsmanöver, Überfälle und Aufklärungsaktionen durchzuführen». Unter anderem sollten Nachschubwege der russischen Militärs sowie Artilleriestellungen ausgekundschaftet werden.

    Eine Gruppe ukrainischer Soldaten rudert über den Dnipro. 
    Eine Gruppe ukrainischer Soldaten rudert über den Dnipro. 
    Bild: Keystone/

    Eine der Hauptaufgaben sei jedoch, die russischen Truppen so weit wie möglich vom Dnipro-Ufer zurückzudrängen, um die ständigen russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung über den Fluss hinweg zu unterbinden. «Je weiter die russische Artillerie von Cherson entfernt ist, umso besser», schrieb der ukrainische Generalstab in seiner Mitteilung auf Telegram.

  • 15.21 Uhr

    Mehr als 3500 ukrainische Kriegsgefangene in Russland

    Über 3500 ukrainische Soldaten sind nach Angaben der Regierung in Kiew weiter in russischer Kriegsgefangenschaft.

    Insgesamt sei die Gefangenschaft von mehr als 4300 Ukrainern in Russland bestätigt, teilte das Ministerium für Reintegration am Freitag mit. Davon seien über 760 Zivilisten. Die Angehörigen erhalten demnach finanzielle Unterstützung vom ukrainischen Staat.

    Finnische Regierung droht Russland und schliesst Grenzübergänge

    Anfang November war bekannt geworden, dass Kiew im Westteil des Landes ein zweites Gefängnis für russische Kriegsgefangene vorbereitet. Schätzungen zufolge bieten beide Einrichtungen gemeinsam Platz für etwa 900 Gefangene. Russischen Angaben nach befinden sich über 500 russische Soldaten in ukrainischer Kriegsgefangenschaft.

  • 14.23 Uhr

    Russland kündigt Gratis-Getreidelieferungen an Afrika an

    Russland will nach eigenen Angaben bis Jahresende kostenlos bis zu 200'000 Tonnen Getreide an Länder in Afrika liefern. Die ersten zwei Schiffe mit je 25'000 Tonnen Getreide für Somalia und Burkina Faso seien schon aus russischen Häfen ausgelaufen, sagte Russlands Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Weitere Weizenlieferungen sollen in Kürze nach Eritrea, Mali, Simbabwe und in die Zentralafrikanische Republik gehen. Diese kostenlosen Lieferungen an afrikanische Länder hatte Russlands Präsident Wladimir Putin zuvor versprochen. Die Regierungen vieler dieser Länder stehen Russland politisch nahe.

    Der von Putin 2022 befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte international Sorge um Hungersnöte ausgelöst, da beide Länder grosse Getreideexporteure sind. Im Sommer 2022 hatten Moskau und Kiew unter Vermittlung der UN und der Türkei zwar ein Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer getroffen. Im Sommer liess Moskau die Vereinbarung aber mit der Begründung auslaufen, dass eigene Exporte durch die westlichen Sanktionen behindert würden.

  • 12.52 Uhr

    Ukrainisches Militär bestätigt Vorstösse auf südliches Dnipro-Ufer

    Die ukrainischen Streitkräfte haben Vorstösse auf das bisher russisch kontrollierte Ufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson in der Südukraine bestätigt.

    Ein ukrainischer Soldat springt aus einem Boot am Ufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson.
    Ein ukrainischer Soldat springt aus einem Boot am Ufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson.
    Bild: AP

    «Es ist gelungen, sich an einigen Brückenköpfen festzusetzen», teilte die ukrainische Marineinfanterie am Freitag bei Facebook mit. Die Aktion sei lange im Voraus geplant gewesen. Russische Militärbeobachter berichten seit Wochen über ukrainische Vorstösse am Unterlauf des Dnipro. Am Mittwoch hatte der von Moskau eingesetzte Chef der Besatzungsbehörden im Gebiet Cherson, Wladimir Saldo, von einem Scheitern der ukrainischen Pläne geschrieben.

    Auch westlichen Medienberichten zufolge erleiden die ukrainischen Truppen bei dieser Operation über den Fluss massive Verluste. Das Verhältnis zwischen ukrainischen und russischen Verlusten ist angesichts widersprüchlicher und nicht nachprüfbarer Berichte unklar.

  • 11.30 Uhr

    Russland kritisiert Finnlands Grenzschliessung

    Das russische Aussenministerium hat die Schliessung mehrerer Übergänge an der russisch-finnischen Grenze durch Finnland kritisiert.

    Die Grenzschliessung sei «Ausdruck der neuen Trennlinien in Europa, die keine Fragen lösen, sondern – im Gegenteil – nur neue problematische Fragen schaffen», sagte die Sprecherin des russischen Aussenamts, Maria Sacharowa, am Donnerstagabend in der Tageszeitung «Iswestija».

    Die finnische Regierung begründet die für drei Monate angesetzte Massnahme damit, dass Russland zunehmend Migranten ohne die erforderlichen Papiere über die Grenze nach Finnland lasse. Wegen der Schliessung der vier Grenzübergänge, die Helsinki für die Nacht zu Samstag angekündigt hat, haben die Busunternehmen Lux Express und Ecolines bereits erklärt, ihre Routen von St. Petersburg nach Helsinki einzustellen.

    IMATRA 20230323 Gränsen mellan Finland och Ryssland vid städerna Imatra och Svetogorsk. IMATRA FINLAND x10070x *** IMATRA 20230323 The border between Finland and Russia at the cities of Imatra and Svetogorsk IMATRA FINLAND x10070x, PUBLICATIONxNOTxINxDENxNORxSWExFIN Copyright: xJessicaxGow/TTx IMATRA 0240460719st
    IMAGO/TT
  • 5 Uhr

    Ukraine verdrängt Russland aus dem Westen des Schwarzen Meeres

    «Mein Land hat die Situation im Schwarzen Meer grundlegend verändert. Russland hat die Kontrolle verloren», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Den ausländischen Parlamentariern erläuterte er in Kiew, russische Kräfte hätten den westlichen Teil des Schwarzen Meeres weitgehend räumen müssen und sich in den östlichen Teil zurückgezogen.

    Mit Beginn des Angriffskrieges im Februar 2022 blockierte Russland die ukrainische Schwarzmeerküste zunächst völlig; die Ukraine verlor ihre Marine. Später liess Moskau in einer Vereinbarung mit der Türkei und den Vereinten Nationen begrenzte ukrainische Getreideexporte per Schiff zu. Seit August betreibt die Ukraine einen Seekorridor Richtung Bosporus ohne russische Sicherheitsgarantien. Etwa 100 Schiffe haben seitdem die immer noch riskante Passage gewagt.

    Militärischer Hintergrund sind ukrainische Erfolge wie die Versenkung des russischen Kreuzers «Moskwa» und die Rückeroberung der Schlangeninsel vor der rumänischen Küste 2022. In diesem Jahr setzte die Ukraine mit westlichen Präzisionswaffen Stellungen der russischen Flugabwehr, Militärflugplätze und Kommandozentralen auf der Halbinsel Krim ausser Gefecht. Auch mehrere Schiffe der Schwarzmeerflotte wurden schwer beschädigt. Russland kann aber immer noch die ukrainischen Häfen am Meer und an der Donau mit Kampfdrohnen oder Raketen beschiessen. Der 1992 gegründeten Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation (BSEC) gehören 13 Staaten der Region an, darunter auch Russland.

    Das war der russische Kreuzer «Moskwa». Die ukrainischen Streifkräfte haben das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte 2022 versenkt. (Archivbild)
    Das war der russische Kreuzer «Moskwa». Die ukrainischen Streifkräfte haben das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte 2022 versenkt. (Archivbild)
    imago stock&people
  • 0 Uhr

    Erneut Attacken durch russische Drohnen

    In der Nacht auf Freitag griffen die russischen Streitkräfte die Ukraine erneut auch mit Kampfdrohnen an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. Im Süden und Osten des Landes herrschte Luftalarm. In der Nacht zuvor hatte die ukrainische Flugabwehr nach eigenen Angaben 16 von 18 russischen Drohnen abgeschossen.

    An der etwa 1000 Kilometer langen Front an Land gingen die heftigen Kämpfe weiter. Der Generalstab in Kiew zählte am Donnerstag 62 Gefechte zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Russland unternahm viele Angriffe bei den Donbass-Städten Bachmut und Awdijiwkia.