Selenskyj: Mehr als 40 Ortschaften im Süden zurückerobert
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mehr als 40 Städte und Dörfer beim Vorstoss auf Cherson im Süden des Landes von Russland zurückerobert. Dies sagt Präsident Selenskyj in seiner neusten Ansprache.
11.11.2022
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mehr als 40 Städte und Dörfer beim Vorstoss auf Cherson im Süden des Landes von Russland zurückerobert. Dies sagt Präsident Selenskyj in seiner neusten Ansprache.
Die Soldaten der Ukraine rücken den bei Cherson abziehenden russischen Einheiten scheinbar unaufhaltsam nach. In dem Gebiet rund um die südukrainische Stadt seien bereits 41 Ortschaften befreit, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend in seiner täglichen Videobotschaft mit. Die Zahl der ukrainischen Flaggen, die im Rahmen der laufenden Verteidigungsoperation «an ihren rechtmässigen Platz» zurückkehrten, gehe demnach in die Dutzende.
Allein seit Mittwoch seien ukrainische Verbände bis zu sieben Kilometer tief in ehemals von Russen besetztes Gebiet vorgestossen, berichtete der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj. Nach Darstellung des Generalstabs in Kiew zogen die russischen Militärs nur langsam ab, um ihre Verteidigungslinien am linken Ufer des Dnipro zu verstärken.
Wie der ukrainische Gouverneur des Gebietes Mykolajiw, Witalij Kim, berichtete, sei der Ort Tschornobajiwka bereits unter ukrainischer Kontrolle. Nähere Angaben machte er zunächst nicht. «Wir schweigen weiterhin, denn all dies ist Sache des Militärs.»
Gefahr von Minen
Selenskyj warnte vor Gefahren in den von den Besatzern aufgegebenen Gebieten. «Die erste und grundlegende Aufgabe ist die Minenräumung», sagte er. Die Besatzer liessen Tausende Blindgänger und Munition zurück. «Ich habe oft Schätzungen gehört, dass die Räumung der Ukraine von russischen Minen Jahrzehnte dauern wird.» Noch rund 170'000 Quadratkilometer des Landes seien demnach minenverseucht.
Der Staatschef der Ukraine wies darauf hin, dass die aktuellen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte «durch Monate brutalen Kampfes» erreicht worden seien. «Es ist nicht der Feind, der geht – es sind die Ukrainer, die die Besatzer verjagen», sagte Selenskyj. «Und wir müssen den ganzen Weg gehen – auf dem Schlachtfeld und in der Diplomatie – damit überall in unserem Land, entlang unserer gesamten international anerkannten Grenze, unsere Flaggen – ukrainische Flaggen – zu sehen sind. Und keine feindlichen Trikoloren mehr.»