Belarus Schweizer Doppelbürgerin in Frauenkolonie verlegt

trm, sda

9.3.2021 - 11:22

Wegen der anhaltenden Protestse gegen Präsident Lukaschenko werden in Belarus zahlreiche Personen inhaftiert (Symbolbild).
Wegen der anhaltenden Protestse gegen Präsident Lukaschenko werden in Belarus zahlreiche Personen inhaftiert (Symbolbild).
Keystone

Die in Belarus verhaftete schweizerisch-belarussische Doppelbürgerin Natallia Hersche ist von einem Gefängnis in Minsk in eine Frauenkolonie in der Stadt Gomel verlegt worden. 

Natallia Hersche sei am vergangenen Donnerstag in die Frauenkolonie in der belarussischen Stadt Gomel versetzt worden. Die Stadt liege rund vier Stunden von der Hauptstadt Minsk entfernt. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Verlegung. Hersche werde weiterhin «Unterstützung im Rahmen des konsularischen Schutzes bekommen», hiess es. 

Hersche befindet sich momentan im Hungerstreik, wie die belarussische Journalistin Hanna Liubakova am Wochenende auf Twitter mitteilte. Das EDA erklärte, am 1. März sei der Schweizer Botschafter Claude Altermatt bei seinem letzten Besuch bei Hersche im Gefängnis von Minsk von ihr über ihren Hungerstreik informiert worden.

Als erstes hatte am Dienstag «20 Minuten» unter Berufung auf den Bruder von Hersche über die Verlegung berichtet

Botschafter Altermatt habe seine Besorgnis ausgedrückt und Hersche gebeten, den Hungerstreik mit Rücksicht auf ihre Gesundheit zu beenden. Die Schweizer Botschaft in Minsk stehe in regelmässigem Kontakt mit Hersche, versicherte das EDA damals.

Hersche war im Dezember in Minsk wegen angeblichen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu zweieinhalb Jahren Strafkolonie verurteilt worden. Die 51-Jährige war bei einer Frauen-Kundgebung am 19. September in Minsk festgenommen worden.

trm, sda