Ukraine-Übersicht Russische Grenzregion meldet Drohnenangriff auf Industrieanlage

Agenturen/red

7.9.2023

USA liefern erstmals umstrittene Uran-Munition an Ukraine

USA liefern erstmals umstrittene Uran-Munition an Ukraine

US-Aussenminister Blinken hat seinem ukrainischen Amtskollegen Kuleba langfristige Unterstützung der USA versprochen. Zur neusten Waffenlieferung im Wert von 175 Millionen Dollar gehört Panzer-Munition, die abgereicherstes Uran enthält.

07.09.2023

Russland und die Ukraine greifen sich gegenseitig mit Drohnen an. Der Kreml protestiert gegen die Lieferung von uranhaltiger Munition. Bern verurteilt den Angriff auf einen ukrainischen Markt. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat einen ukrainischen Hafen und Getreide-Silos mit Drohnen angegriffen.  
  • Die Ukraine hat Kamikaze-Drohnen auf Rostow am Don im Süden Russlands gelenkt.
  • Der Kreml brandmarkt die angeküdigte Lieferung von Uran-Munition an die Ukraine als Zeichen der Unmenschlichkeit.
  • Die Schweiz verurteile «den brutalen Angriff mit zahlreichen Toten und Verletzten» in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka «aufs Schärfste», hiess es auf dem Online-Dienst X, vormals Twitter.
  • Die Entwicklungen von Mittwoch findest du hier.
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  • 21.33 Uhr

    Russische Grenzregion meldet Drohnenangriff auf Industrieanlage

    In der russischen Grenzregion Brjansk ist Angaben des Gouverneurs zufolge eine Industrieanlage von Drohnen attackiert worden und ein Brand ausgebrochen. Feuer gefangen habe in der gleichnamigen Gebietshauptstadt Brjansk am Donnerstagabend ein Verwaltungsgebäude, schrieb Alexander Bogomas auf Telegram. Er machte die Ukraine für den Drohnenangriff verantwortlich, bei dem niemand verletzt worden sei. Um was für eine Industrieanlage es sich genau handeln soll, war zunächst nicht bekannt.

    Wenig später teilte das russische Verteidigungsministerium mit, die Luftverteidigung habe in Brjansk zwei Drohnen abgewehrt. Unabhängig überprüfen liess sich das nicht.

    Russland führt seit mehr als anderthalb Jahren einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Immer wieder kommt es infolge dessen auch zu Beschuss auf russischen Staatsgebiet, oft in der Grenzregion. Opferzahlen und Schäden stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine.

  • 19.14 Uhr

    Nordische und baltische Staaten sichern Ukraine weitere Hilfe zu

    Die Aussenminister der nordischen und baltischen Staaten haben der Ukraine weitere Hilfe bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. «Eines ist klar: Als Freunde stehen wir zusammen und unterstützen die Ukraine, die diesen Krieg gewinnen wird», sagte der gastgebende lettische Noch-Regierungschef und Interim-Aussenminister Krisjanis Karins am Donnerstag nach einem Treffen der Staatengruppe in Riga.

    Im Mittelpunkt der Gespräche stand nach Angaben von Karins, wie man der Ukraine besser helfen und die Zusammenarbeit besser koordinieren kann. Es sei zudem besprochen worden, wie Ländern, die weiter von Europa entfernt liegen, vermittelt werden könne, dass «Russlands brutaler Krieg gegen die Ukraine in Wirklichkeit ein imperialistischer Krieg» sei, sagte Karins. Einig sei man sich auch, dass Russland dafür zur Rechenschaft gezogen werden müsse.

    Die nordischen und baltischen Staaten arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen und stimmen sich regelmässig in bestimmten Politikfeldern ab. Zu ihnen gehören Schweden, Finnland, Norwegen, Island, Dänemark, Estland, Lettland und Litauen.

  • 17.00 Uhr

    Blinken bei ukrainischen Grenzschützern und in Minenräumungszentrum

    US-Aussenminister Antony Blinken hat am zweiten Tag seines Ukraine-Besuchs von den USA gespendete Überwachungsdrohnen und gepanzerte Fahrzeuge bei Kiew besichtigt.

    «Für die ukrainischen Grenztruppen und die Polizei – mit Bewunderung für Ihren aussergewöhnlichen Mut und den Dienst für Ihr Land und unsere Partnerschaft», schrieb Blinken in ein Gästebuch, wie der der Nachrichtensender CNN am Donnerstag meldete. Zudem habe er ein Minenräumungszentrum besucht.

    Auf der Plattform X, früher Twitter, zeigte sich der Diplomat vor dem Hintergrund gepanzerter Fahrzeuge. Dem ukrainischen Zivilschutz zufolge sind 30 Prozent oder 174 000 Quadratkilometer des Staatsgebiets mit Minen und Kampfmittelresten belastet.

    Die Ukraine wehrt mit massiver westlicher Hilfe seit über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Die USA unterstützen Kiew dabei sehr stark. Blinken hat das osteuropäische Land zum dritten Mal seit Kriegsbeginn besucht.

  • 13.31 Uhr

    Teile russischer Drohne offenbar in Rumänien, also auf Nato-Gebiet, eingeschlagen

    Seit Tagen streiten sich Beobachter und die rumänische Regierung mehr oder weniger offen, ob eine russische Drohne auf rumänischen und damit Nato-Gebiet eingeschlagen habe. Die Shahed-136-Drohne hat dem Donau-Hafen Ismail an der ukrainisch-rumänischen Grenze gegolten.

    Ein Vertreter der Open-Source-Intelligence-Gemeinde (OSINT) sagte seit Tagen, der rumänische Verteidigungsminister lüge, wenn er behaupte, es sei nichts auf rumänischem Boden abgestürzt.

    Gestern hat auch die rumänische Regierung eingeräumt, es seien verdächtige Teile auf ihrem Staatsgebiet gefunden worden. Ein Angriff auf den Nato-Staat Rumänien würde die Nato verpflichten, ihr Mitglied mit kriegerischen Mitteln zu verteidigen.

  • 10.46 Uhr

    Schweizer kämpft in der Ukraine

    Ein 37-jähriger Westschweizer hat an der ukrainischen Front gekämpft und wurde dabei verletzt. Nach einem halben Jahr in der Schweiz will ist er in die Ukraine zurückgekehrt. Seine Geschichte gibt es hier.

    Die SRF-«Rundschau» hat mit dem Romand gesprochen, der in der Ukraine gegen Russland kämpft.
    Die SRF-«Rundschau» hat mit dem Romand gesprochen, der in der Ukraine gegen Russland kämpft.
    Screenshot SRF
  • 8.36 Uhr

    Drohnenangriffe auf Süd-Ukraine und Süd-Russland

    Russland und die Ukraine haben bei gegenseitigen Drohnenangriffen in der Nacht und am frühen Morgen Infrastrukturobjekte im jeweils anderen Land beschädigt. In der Ukraine seien einmal mehr Hafenanlagen und ein Getreidesilo in der südukrainischen Region Odessa getroffen worden, teilte am Donnerstag Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit. «Das ist bereits die vierte Attacke auf den Kreis Ismajil in den vergangenen fünf Nächten», schrieb er. Auf der Gegenseite wurde der Bahnhof der westrussischen Stadt Brjansk in Mitleidenschaft gezogen.

    Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht 33 Drohnen gestartet, ein Teil davon auf die Schwarzmeerregion Odessa, andere auf die nordukrainische Region Sumy. Von den Flugkörpern seien 25 abgeschossen worden.

    Die westrussische Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine ist ebenfalls nicht das erste Mal unter Beschuss. Das russische Militär und Gouverneur Alexander Bogomas berichteten über den Abschuss von drei ukrainischen Drohnen. «Durch die herabstürzenden Trümmer eines Flugapparats wurden teilweise die Verglasung des Bahnhofsgebäudes, der Bahnhofsvorplatz und einige Autos beschädigt», teilte Bogomas auf seinem Telegram-Kanal mit.

    Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht schon die Abwehr von Drohnenangriffen im Gebiet Moskau und im südrussischen Rostow gemeldet. Medien veröffentlichten Bilder von einer nahe des Wehrstabs Süd abgeschossenen Drohne, die im Stadtzentrum von Rostow explodierte. Dabei gab es ebenfalls leichten Sachschaden an den umstehenden Gebäuden und Fahrzeugen.

  • 6.55 Uhr

    Kreml: USA opfert künftige Generationen der Ukraine

    Das neuste Hilfspaket der USA für die ukrainische Armee umfasst auch panzerbrechende, mit Uran angereicherte Munition. Diese Geschosse kommen in den US-amerikanischen Abrams-Panzern zum Einsatz. Nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Ausschusses Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen Kommission (SCHER) von 2010 gibt es «keine Hinweise auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken» durch abgereichertes Uran.

    Der Kreml hingegen sieht die Lieferung dieser Munition als «klares Zeichen der Unmenschlichkeit». Die russische Botschaft in Washtington  schreibt auf Telegram, die US-Regierung sei besessen von der Idee, Russland eine ‹strategische Niederlage› zuzufügen und sei bereit, nicht nur bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, sondern auch künftige Generationen zu opfern, wie die ARD die russische Mitteilung zusammenfasst.

    Abrams-Panzer der Nato in Lettland 2021
    Abrams-Panzer der Nato in Lettland 2021
    Keystone/
  • 04.55 Uhr

    Schweiz verurteilt russischen Raketenangriff auf Markt in Ukraine

    Die Schweiz hat den russischen Luftangriff auf einen Markt im ostukrainischen Kostjantyniwka mit offiziell mindestens 17 Toten verurteilt. «Angriffe gegen Zivilisten sind gemäss humanitärem Völkerrecht verboten», teilte das Aussendepartement EDA am Mittwochabend mit.

    Die Schweiz verurteile «den brutalen Angriff mit zahlreichen Toten und Verletzten» in der ostukrainischen Stadt «aufs Schärfste», hiess es auf dem Online-Dienst X, vormals Twitter. Die Schweiz fordere «Russland erneut auf, seine militärische Aggression gegen die Ukraine sofort einzustellen».

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 24. Februar vergangenen Jahres den Befehl zum militärischen Überfall auf die Ukraine gegeben. Russische Truppen halten unterdessen rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes besetzt und haben tausende Ukrainerinnen und Ukrainer, darunter viele Kinder, deportiert.

    Putin spricht der Ukraine das Recht auf Eigenstaatlichkeit ab und behauptet, in Kiew herrsche ein Nazi-Regime unter dem jüdischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dies wird auch der russischen Bevölkerung täglich von den Medien eingebläut. In der Ukraine mache sich die Nato breit, um ein sogenanntes Anti-Russland aufzubauen, lautet der Vorwurf aus Moskau. Dies müsse Russland verhindern.

    Ukrainische Soldaten tragen einen Toten aus den Trümmern des zerstörten Marktes von Kostjantyniwka. Mindestens 17 Menschen wurden hier getötet, als am Mittwoch eine russische Rakete einschlug.
    Ukrainische Soldaten tragen einen Toten aus den Trümmern des zerstörten Marktes von Kostjantyniwka. Mindestens 17 Menschen wurden hier getötet, als am Mittwoch eine russische Rakete einschlug.
    IMAGO/UPI Photo
  • 3.52 Uhr

    Russland meldet Abschuss von Drohnen

    Die russische Flugabwehr hat eigenen Angaben zufolge in Rostow am Don unweit der Grenze zur Ukraine und in Moskau Drohnen abgeschossen. Das berichteten Behördenvertreter am frühen Donnerstagmorgen. In Rostow am Don wurde im Stadtzentrum ein Mensch durch die Trümmer einer abgeschossenen Drohne verletzt, musste aber nicht ins Krankenhaus, wie der Gouverneur von Rostow, Wassili Golubew, auf Telegram schrieb. Darüber hinaus wurden Fassaden und Fenster von Häusern sowie mehrere Autos beschädigt.

    Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf Telegram, in einem Stadtbezirk der Hauptstadt sei eine Drohne abgeschossen worden. Verletzte oder Schäden seien erst einmal nicht gemeldet worden.

    Seit mehr als 18 Monaten führt Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und beschiesst dabei auch das Hinterland des Nachbarn mit Drohnen und Raketen. Inzwischen mehren sich aber auch Angriffe auf russisches Hinterland. Mehrfach schon haben Drohnen auch Objekte in Moskau selbst beschädigt, auch wenn der Umfang der Schäden und Opfer, die ukrainische Drohnenangriffe in Russland fordern nicht mit dem Ausmass der russischen Attacken zu vergleichen ist.