Gang-Krieg in Schweden eskaliert Banden werben Kinder an – 13-Jähriger mit Kopfschuss getötet

dpa

22.9.2023 - 06:24

Gang-Krieg in Göteborg: Bei zwei Explosionen am 31. August 2023 entstand Sachschaden.
Gang-Krieg in Göteborg: Bei zwei Explosionen am 31. August 2023 entstand Sachschaden.
Bild: Keystone/EPA/Adam Ihse

Ein 13-jähriger Junge ist in Schweden im Zusammenhang mit einem eskalierenden Bandenkrieg getötet worden. Kriminelle Gangs sind in dem Land zu einem wachsenden Problem geworden.

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  • Kriminelle Gangs sind in Schweden zu einem wachsenden Problem geworden.
  • Ein 13-jähriger Junge ist im Zusammenhang mit einem eskalierenden Bandenkrieg getötet worden.
  • Die schwedische Polizei erklärte: «Aus der Sicht der Kriminellen hat die Anwerbung junger Menschen mehrere Vorteile.»
  • Die Zahl von aus fahrenden Autos abgefeuerten Schüssen, Bombenanschlägen und Attacken mit Granaten nimmt zu – vor allem in Stockholm, Göteborg und Malmö, den drei grössten Städten Schwedens.

Dem Jungen sei in den Kopf geschossen worden, gab Staatsanwältin Lisa dos Santos am Donnerstag bekannt. Er war am 8. September als vermisst gemeldet und drei Tage später von einem Passanten in einem Wald in der Nähe seines Hauses in einem Vorort von Stockholm gefunden worden. Dos Santos sprach von einem Fall «grober und völlig rücksichtsloser Bandengewalt».

Kriminelle Gangs sind in Schweden zu einem wachsenden Problem geworden. Die Zahl von aus fahrenden Autos abgefeuerten Schüssen, Bombenanschlägen und Attacken mit Granaten nimmt zu – vor allem in Stockholm, Göteborg und Malmö, den drei grössten Städten Schwedens. Bis zum 15. September zählte die Polizei landesweit in diesem Jahr 261 Schiessereien, von denen 34 tödlich endeten. 71 Menschen wurden dabei verletzt.

«Mehrere Jungen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren wurden getötet, die Mutter eines Kriminellen wurde zu Hause hingerichtet, und ein junger Mann in Uppsala wurde auf dem Weg zur Arbeit erschossen», fasste Polizeichef Anders Thornberg die jüngsten Ereignisse auf einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche zusammen. Er schätzte, dass etwa 13’000 Personen mit der kriminellen Unterwelt Schwedens verbunden sind.

Anwerbung von Kindern hat viele Vorteile

Die schwedische Polizei erklärte: «Aus der Sicht der Kriminellen hat die Anwerbung junger Menschen mehrere Vorteile. Ein Kind wird von der Polizei nicht auf dieselbe Weise kontrolliert wie ein Erwachsener. Ein Kind kann auch nicht für ein Verbrechen verurteilt werden. Ein junger Mensch lässt sich auch leichter beeinflussen und ausnutzen.»

dpa