Ukraine-Überblick Kiews Präsidentenberater: Russland ist schon längst tot +++ Russische Drohne tötet zwei Menschen in Region Sumy 

Red./Agenturen

1.1.2024

Selenskyj: Ukraine geht gestärkt ins neue Kriegsjahr

Selenskyj: Ukraine geht gestärkt ins neue Kriegsjahr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner Neujahrsansprache die Stärke der Ukraine hervorgehoben. Unterdessen gab es in der Silvesternacht erneut russische Angriffe mit Kampfdrohnen.

01.01.2024

Zum Jahreswechsel beschiesst Russland die Ukraine mit 90 Kampfdrohnen. Während der ukrainische Präsident Selenskyj dennoch Mut fürs neue Jahr macht, droht Putin mit neuen Angriffen. Alle News hier in der Übersicht.

Red./Agenturen

Das neue Jahr hat für viele Menschen in der Ukraine so begonnen, wie das vorherige aufgehört hat: mit heftigem russischen Beschuss, Angst und Schmerz. Insgesamt 90 Kampfdrohnen feuerte die russische Armee in der Nacht auf Montag auf verschiedene Regionen ab, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. So viele seien es in einer einzigen Nacht noch nie zuvor gewesen.

Durch die eigene Flugabwehr konnten demnach 87 Stück abgeschossen werden – auch das, immerhin, ein Rekordwert. Die Folgen der nächtlichen Angriffswelle, die elf Stunden lang andauerte, sind trotzdem gravierend: In der Schwarzmeerregion Odessa starb Behördenangaben zufolge ein 15 Jahre alter Teenager, drei weitere Menschen wurden verletzt.

Ebenfalls in Odessa brach in einem Hafenterminal ein Feuer aus. Im Gebiet Chmelnyzkyj wurde ein Kind verletzt. In Lwiw in der Westukraine wurde ein Museum beschädigt, wenige Kilometer weiter in der Stadt Dubljany ein Universitätsgebäude. Laut der ukrainischen Luftwaffe griff die russische Armee darüber hinaus die Regionen Cherson und Saporischschja im Süden sowie Charkiw im Osten mit Raketen an.

Ukraine steht schweres Jahr 2024 bevor

Es ist bereits der zweite Jahreswechsel, den die gesamte Ukraine im Krieg erlebte, nachdem Russland den Nachbarstaat am 24. Februar 2022 überfallen hat. Seitdem erfuhr das angegriffene Land viel internationale Unterstützung und hatte insbesondere im ersten Kriegsjahr auch grössere militärische Erfolge zu verzeichnen – etwa die teilweise Befreiung des südlichen Gebiets Cherson aus russischer Besatzung.

Darüber hinaus ist auch die Entscheidung für den offiziellen Start von EU-Beitrittsverhandlungen, die erst vor kurzem im Dezember 2023 fiel, für viele Ukrainer ein Lichtblick.

Doch davon abgesehen ist die Lage aus Kiewer Sicht alles andere als erfreulich: Inklusive der bereits 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim ist weiter rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets von russischen Truppen besetzt. Eine gross angelegte Gegenoffensive zur Befreiung dieser Regionen blieb 2023 weit hinter vielen Erwartungen zurück.

Darüber hinaus wurde kürzlich bekannt, dass das ukrainische Militär zur weiteren Abwehr der russischen Invasion wohl mindestens 450’000 Männer zusätzlich mobilisieren müsste. Wie genau das gelingen soll, ist noch nicht klar. Und zu allem Überfluss ist weiter unsicher, ob und wann es weitere Militärhilfen vom wichtigsten Unterstützer USA geben wird.

Putin kündigt neue Angriffe gegen Ukraine an

In Russland dankte Kremlchef Wladimir Putin in seiner Neujahrsansprache den eigenen Soldaten an der Front und stellte sein Land als «eine grosse Familie» dar. Zu dem schweren Angriff auf die russische Grenzregion Belgorod vom vergangenen Samstag äusserte er sich unterdessen erst einige Stunden später am Neujahrstag während eines Besuchs bei verletzten Kämpfern in einer Moskauer Militärklinik.

«Sicher haben Sie bemerkt, dass buchstäblich am darauffolgenden Tag solche Angriffe ausgeführt wurden», sagte er. «Und heute werden meines Wissens nach welche ausgeführt und auch morgen werden wir das tun.» Er sprach ausserdem von einem «Terrorakt» durch die ukrainische Armee.

In seinem von Staatsmedien verbreiteten Auftritt erwähnte Putin allerdings nicht, dass dieser Attacke wiederum die schwerste russische Angriffswelle gegen die Ukraine seit Kriegsbeginn vorausgegangen war. Dabei waren am vergangenen Freitag ukrainischen Angaben zufolge mehr als 45 Menschen ums Leben gekommen – auch, weil vielerorts Wohngebiete unter Beschuss gerieten. Dennoch wiederholte Putin bei seinem Treffen mit den Soldaten die gängige russische Propagandabehauptung, die eigene Armee ziele in der Ukraine angeblich nur auf militärische Objekte.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei einem russischen Drohnenangriff sollen zwei Menschen in der Region Sumy ums Leben gekommen sein.
  • Russland hat die Ukraine in der Silvesternacht laut Kiewer Angaben mit einer Rekordzahl von 90 Kampfdrohnen beschossen.
  • In der grenznahen Stadt Belgorod wurden nach ukrainischen Angriffen 24 Tote und mehr als 100 Verletzte gezählt.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat in seiner vorab aufgezeichneten Neujahrsansprache die angebliche Einheit der Gesellschaft in Russland gelobt.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute zum Jahreswechsel aufgefordert, das neue Jahr nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und dabei die Zukunft ihrer Heimat nicht aus den Augen zu verlieren.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Montag

  • 19.34 Uhr

    Putin klagt über Bedingungen für russische Olympia-Starter

    Im Streit um die Teilnahme russischer Athleten an den Olympischen Spielen hat sich Kremlchef Wladimir Putin prinzipiell dafür ausgesprochen. Aber nur unter bestimmten Bedingungen.

    Prinzipiell sei er für deren Teilnahme an internationalen Wettbewerben – auch ohne Flagge oder das Abspielen der Hymne, sagte der Kremlchef am Donnerstag bei seiner grossen Pressekonferenz. «Alle wissen, dass das unsere Sportler sind.»

    Sollten die Begrenzungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) jedoch darauf abzielen, die besten russischen Sportler auszusieben und zu zeigen, dass der russische Sport am Ende sei, so müssten die russischen Behörden die Teilnahme noch einmal überdenken, fügte der 71-Jährige hinzu. Wegen des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte das IOC russische Sportler suspendiert.

    Im Streit um die Teilnahme russischer Athleten an Olympia hat sich Wladimir Putin prinzipiell dafür ausgesprochen.
    Im Streit um die Teilnahme russischer Athleten an Olympia hat sich Wladimir Putin prinzipiell dafür ausgesprochen.
    Symbolbild: dpa
  • 18.55 Uhr

    Kiews Präsidentenberater: Russland ist schon längst tot

    Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak betrachtet Russlands Drohungen mit weiteren Angriffen gegen die Ukraine als pure Prahlerei. Denn eigentlich sei Russland «schon längst tot». Doch sei sich der Kreml dieser Tatsache noch nicht bewusst, sagte das Mitglied von Präsident Wolodomyr Selenskyjs Beraterstab am Neujahrstag in Kiew. «Manchmal, wenn der Mensch stirbt, weiss er das nicht, aber er ist tot. Und genau das ist der Fall mit Russland - es ist bereits tot, aber es versteht dies noch nicht ganz», wurde Podoljak weiter von der Agentur Unian zitiert.

    Kremlchef Wladimir Putin hatte wenige Stunden zuvor bei einem Besuch bei verwundeten Soldaten in einer Moskauer Militärklinik weitere Angriffe gegen die Ukraine angekündigt.

    Einen Krieg mit der Ukraine vom Zaun zu brechen sei die «fatale Entscheidung eines ungebildeten Wesens mit dem Nachnamen Putin» gewesen, sagte Podoljak zu der Kriegsplanung des russischen Präsidenten vor fast zwei Jahren.

  • 18.38 Uhr

    Russische Drohne tötet zwei Menschen in Region Sumy

    Bei einem russischen Drohnenangriff sollen zwei Menschen in der Region Sumy ums Leben gekommen sein. Die Drohne soll ein zweistöckiges Wohnhaus getroffen haben, berichtet die regionale Militärverwaltung und die Polizei.

  • 16.40 Uhr

    Erneut Drohnenangriffe auf ukrainische Hauptstadt

    Das russische Militär hat am Neujahrstag erneut eine Angriffswelle mit Kampfdrohnen gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet. Die Bevölkerung wurde am Montagnachmittag aufgerufen, die Schutzräume aufzusuchen, wie ukrainische Medien berichteten. Kurz darauf waren rund um die Stadt Explosionen zu hören, als die Flugabwehr in Aktion trat.

  • 16.10 Uhr

    Video zeigt: Seedrohnen schiessen nun auch Raketen ab

    Der Sicherheitsdienst der Ukraine hat ein Video veröffentlicht, das angeblich zeigt, wie eine einheimische Seedrohne vom Typ Sea Baby Raketen auf Schiffe in Sewastopol abfeuert. Diese Entwicklung dürfte die Schlagkraft der ukrainische Flotte spürbar erhöhen.

  • 15.56 Uhr

    Ex-KGB-Spion: Putin wird keine Atombombe zünden

    In einem Interview mit der «Bild»-Zeitung warnt der ehemalige KGB-Spion Sergej Zhirnov vor dem russischen Präsidenten Wladimir Putin: «Der Hauptplan hat sich nicht geändert: die Zerstörung der Ukraine als unabhängiger Staat.» «Ausserdem träumt Putin davon, sich an dem ukrainischen Volk zu rächen, seine Gegner zu bestrafen und die Herrschaft der Russischen Föderation im Land zu etablieren», so Zhirnov weiter.

    Putin sei bereit, hohe menschliche Verluste hinzunehmen. «Ich denke, dass Putin von seinen Streitkräften viel mehr verlangt als Selenskyj», so der Ex-Agent im Interview. «Das Problem ist jedoch, dass der Westen der Ukraine nicht die Waffen gibt, die sie braucht – militärische Ausrüstung, damit die Ukraine gewinnen kann.»

    Der Westen, so Zhirnov, hätte Angst, dass Putin im Falle einer Niederlage die Atombombe zünden werde. «Aber Putin wird das nicht tun. Er macht dem Westen nur Angst», sagt der Ex-Agent. «Wenn die Ukraine jedoch eine gross angelegte Gegenoffensive startet und die russischen Streitkräfte schliesslich die besetzten Gebiete aufgeben müssen, könnte Putin taktische Atomwaffen einsetzen – allerdings nur in der Ukraine», so Zhirnov.

  • 15.24 Uhr

    Indische Munition in ukrainischer Panzerhaubitze

    Kiew hat derzeit nicht genug Munition für die Artillerie. Nun kursieren Bilder, die offenbar indische Munition im Einsatz für die Ukraine zeigen. Die 155-Millimeter-Granaten sind demnach kompatibel mit der Panzerhaubitze AHS Krab, von der Polen dem Nachbarland 18 Exemplare geschenkt hat.

  • 14.34 Uhr

    Nach Belgorod-Beschuss: Putin kündigt neue Angriffe an

    Wenige Tage nach dem Beschuss der russischen Grenzregion Belgorod mit mehr als 20 Toten hat Kremlchef Wladimir Putin weitere Angriffe gegen das Nachbarland Ukraine angekündigt.

    «Sicher haben Sie bemerkt, dass buchstäblich am darauffolgenden Tag solche Angriffe ausgeführt wurden», sagte er am Neujahrstag bei einem Treffen mit verletzten russischen Soldaten in einem Moskauer Militärkrankenhaus. «Und heute werden meines Wissens nach welche ausgeführt und auch morgen werden wir das tun.»

    In seiner ersten Reaktion auf den Beschuss von Belgorod am vergangenen Samstag sprach Putin nun zudem von einem «Terrorakt» durch die ukrainische Armee. In seinem von Staatsmedien verbreiteten Auftritt erwähnte Putin allerdings nicht, dass dieser Attacke wiederum die schwerste russische Angriffswelle gegen die Ukraine seit Kriegsbeginn vorausgegangen war.

    Dabei waren am vergangenen Freitag ukrainischen Angaben zufolge mehr als 45 Menschen ums Leben gekommen – auch, weil vielerorts Wohngebiete unter Beschuss gerieten. Dennoch wiederholte Putin bei seinem Treffen mit den Soldaten die gängige russische Propagandabehauptung, die eigene Armee ziele in der Ukraine angeblich nur auf militärische Objekte.

  • 13.55 Uhr

    Kein Funkeln aus Russland mehr: EU-Einfuhrverbot für Diamanten gilt

    Diamanten aus Russland dürfen seit Jahresbeginn nicht mehr in die EU eingeführt werden. Dies sehen im Dezember beschlossene Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor. Auch der Bundesrat will sich bald mit dem Sanktionspaket befassen.

    Die Massnahme soll der Staatsführung in Moskau eine wichtige Einnahmequelle nehmen und damit auch die Fähigkeit einschränken, den Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren. Von der EU-Kommission wurden Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Diamanten zuletzt auf rund 3,8 Milliarden Franken pro Jahr geschätzt.

    Im Zeitraum vom 1. März bis zum 1. September wird zudem schrittweise ein indirektes Einfuhrverbot für russische Diamanten eingeführt, die in anderen Drittländern als Russland verarbeitet wurden. Die Übergangsfrist soll die Einführung eines Rückverfolgungsmechanismus ermöglichen, der die Störungen für die Marktbeteiligten auf ein Minimum beschränkt. Wer Diamanten in die EU einführt, muss künftig dann einen Nachweis über das Ursprungsland der Diamanten oder der Diamantenerzeugnisse vorlegen.

    Russland gilt als weltweit grösster Produzent von Rohdiamanten. 2021 hatte der staatliche Diamantenförderer Alrosa Einnahmen in Höhe von 332 Milliarden Rubel (rund 3,3 Milliarden Franken).
    Russland gilt als weltweit grösster Produzent von Rohdiamanten. 2021 hatte der staatliche Diamantenförderer Alrosa Einnahmen in Höhe von 332 Milliarden Rubel (rund 3,3 Milliarden Franken).
    Archivbild: Oliver Berg/dpa
  • 12.05 Uhr

    Ukraine meldet 90 Drohnenangriffe in Silvesternacht – 87 abgewehrt

    Russland hat die Ukraine in der Silvesternacht laut Kiewer Angaben mit einer Rekordzahl von 90 Kampfdrohnen beschossen. Landesweit hätten davon 87 abgewehrt werden können, teilte der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Montagmorgen auf Telegram mit. Das seien fast doppelt so viele unbemannte Flugkörper wie in der Silvesternacht vor einem Jahr, als insgesamt 45 abgeschossen worden seien.

    In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde ein 15-jähriger Junge getötet, als Trümmerteile einer abgefangenen Drohne auf ein Wohnhaus fielen, wie der Leiter der Militärverwaltung, Oleh Kiper, mitteilte. Sieben Menschen erlitten Verletzungen. Die Trümmer lösten auch eine Reihe kleinerer Brände aus, unter anderem im Hafen der Stadt.

    In der Stadt Lwiw im Westen der Ukraine wurde ein Museum schwer beschädigt, das dem umstrittenen ukrainischen Nationalisten Roman Schuchewytsch gewidmet ist. Auch Universitätsgebäude in der Stadt Dubljany wurden beschädigt, allerdings wurden keine Verletzten gemeldet. Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowji, bezeichnete den Angriff in den sozialen Medien als symbolisch und zynisch und fügte hinzu: «Dies ist ein Krieg für unsere Geschichte.»

    Russland meldete unterdessen ukrainische Angriffe. Dabei seien in Donezk im Osten des Landes vier Menschen getötet und 13 weitere verletzt worden, teilte der von Russland einsetzte Verwaltungschef Denis Puschilin mit. Russische Staatsmedien berichteten, unter den Opfern sei ein Journalist, nannten aber keine weiteren Einzelheiten. Beim Beschuss der russischen Grenzstadt Schekbino wurde ebenfalls ein Mensch getötet und ein weiterer verwundet, wie Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteilte.

  • 09.44 Uhr

    Nato-Generalsekretär erwartet im neuen Jahr Bündnisbeitritt Schwedens

    Die Nato wird nach Einschätzung von Generalsekretär Jens Stoltenberg im neuen Jahr die seit langem geplante Aufnahme Schwedens abschließen. Er sei zuversichtlich, dass das Land im Juli beim Bündnisgipfel als 32. Bündnismitglied mit dabei sein werde, sagte Stoltenberg der Deutschen Presse-Agentur in einem Interview zum Jahreswechsel. Schweden habe seine Versprechen an die Türkei erfüllt. Zu dem zusätzlich von der Regierung in Ankara geforderten F-16-Kampfjetdeal liefen derzeit Gespräche zwischen den USA und der Türkei.

    Schweden hatte bereits im Mai 2022 unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Mitgliedschaft in der Nato beantragt und damals noch gehofft, bereits im Sommer 2022 beitreten zu können. Die Türkei warf der schwedischen Politik dann allerdings mangelnden Einsatz gegen «Terrororganisationen» wie die kurdische Arbeiterpartei PKK vor und verweigerte ihre Zustimmung.

  • 2.15 Uhr

    Russland zählt mehr als 20 tote Zivilisten in Belgorod

    Bislang trifft Russlands Angriffskrieg vor allem die Ukraine mit Toten und Verwüstungen in allen Landesteilen. Nun gibt es Tote in einer russischen Stadt. Moskau reagiert sofort mit Vergeltung.

    Russland hat in seinem fast zwei Jahre dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Jahreswechsel erstmals eine hohe Zahl an zivilen Todesopfern zu beklagen. In der grenznahen Stadt Belgorod wurden nach ukrainischen Angriffen 24 Tote und mehr als 100 Verletzte gezählt, wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Sonntag mitteilte. Das russische Militär gab vor, die Ukraine habe dabei auch die international geächtete Streumunition eingesetzt.

    Ausdrücklich als Vergeltung für Belgorod beschoss die russische Armee am Samstagabend die nahe gelegene ostukrainische Grossstadt Charkiw, wo es nach Behördenangaben 28 Verletzte gab. Eine Rakete schlug in einem grossen internationalen Hotel ein. Davon war auch ein Team des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) betroffen. Eine ukrainische Übersetzerin sei durch Trümmerteile schwer verletzt worden, teilte der Sender mit. Ausserdem sei ein Sicherheitsmann verletzt worden.

  • 1.30 Uhr

    Putin lobt in Neujahrsansprache Einheit Russlands

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat in seiner vorab aufgezeichneten Neujahrsansprache die angebliche Einheit der Gesellschaft in Russland gelobt. Das berichteten staatliche russische Nachrichtenagenturen am Sonntag. Das Video fiel mit weniger als vier Minuten deutlich kürzer als die Rede zur Nation im vergangenen Jahr aus, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete. Für die Ausstrahlung im Fernsehen wurden hohe Einschaltquoten erwartet.

    Die ersten, die die Ansprache sehen sollten, waren die Bewohner der Halbinsel Kamtschatka sowie der Region Tschukotka im Fernen Osten des Landes, die der Zeit in der Hauptstadt Moskau etwa neun Stunden voraus sind.

    Nachdem er im vergangenen Jahr flankiert von Soldaten gesprochen hatte, kehrte Putin in diesem Jahr zu der Tradition zurück, sich vor dem Hintergrund des verschneiten Kremls filmen zu lassen. In seinen von Ria Nowosti verbreiteten Anmerkungen beschrieb Putin das Jahr 2023 als eines, das von einem hohen Mass der Einheit in der russischen Gesellschaft geprägt gewesen sei.

    «Was uns vereinigt hat und vereint, ist das Schicksal des Vaterlandes, ein tiefes Verständnis für die höchste Bedeutung der historischen Etappe, die Russland durchläuft», sagte Putin. Zudem lobte er die «Solidarität, Barmherzigkeit und Tapferkeit» der Bürger.

  • 0.17 Uhr

    Selenskyj warnt Russland in Neujahrsansprache vor heimischer Waffenproduktion

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute zum Jahreswechsel aufgefordert, das neue Jahr nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und dabei die Zukunft ihrer Heimat nicht aus den Augen zu verlieren. «Wir Ukrainer wissen besser als jeder andere, dass ein besseres Morgen nicht von selbst kommt, denn wir verteidigen jedes unserer Morgen mit unseren eigenen Händen», sagte er am Sonntagabend in seiner Videoansprache, bei der auch seine Frau Olena an seiner Seite auftrat. «Deshalb wird unser neues Jahr genau so werden, wie wir es wollen und wie wir es gestalten werden.»

    Selenskyj hat Russland in seiner Neujahrsansprache vor der Schlagkraft der «heimischen» Waffenproduktion gewarnt. Die Ukraine werde 2024 mindestens «eine Million» zusätzliche Drohnen in ihrem Arsenal haben, sagte Selenskyj am Sonntag. Dazu kämen von den westlichen Partnern gelieferte F-16-Kampfjets.

    «Unsere Piloten beherrschen bereits die F-16-Kampfjets und wir werden sie auf jeden Fall an unserem Himmel sehen», sagte Selenskyj, dessen Fernsehansprache von Bildern ukrainischer Artillerie und Kampfflugzeugen untermalt wurde. Moskaus Streitkräfte würden sehen, «wie unser wahrer Zorn aussieht», versicherte er.