Ukraine-Überblick Blumen in Moskau für ukrainische Opfer +++ Selenskyj macht Soldaten verantwortlich

Agenturen/red

29.4.2023

Treibstofflager auf der Krim brennt nach mutmasslichem Drohnentreffer

Treibstofflager auf der Krim brennt nach mutmasslichem Drohnentreffer

STORY: Massive Rauchwolken über Sewastopol. In dem Hafen auf der Krim ist am Samstag ein Treibstofflager in Flammen aufgegangen. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew teilte per Telegram mit, das Feuer sei laut vorläufigen Informationen durch einen Drohnentreffer verursacht worden. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand. Die Feuerwehr habe die Lage unter Kontrolle, so Raswoschaiew. Der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte war in der Vergangenheit öfters Ziel von Angriffen, die Russland der Ukraine anlastet. Ein Sprecher des ukrainischen Militärs sagte, er habe keine Informationen, die auf eine Verantwortung der Ukraine für das Feuer hindeuteten. Unterdessen ist die Zahl der Opfer nach den russischen Raketenangriffen am Freitag gestiegen. Bei dem Beschuss der Städte Uman und Dnipro starben nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Zivilisten, darunter mehrere Kinder. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von «russischem Terror», den man nur mit modernen Luftabwehrwaffen stoppen könne. Es war der erste grössere Luftangriff Russlands seit fast zwei Monaten – möglicherweise in Erwartung der angekündigten ukrainischen Frühjahrsoffensive. Die Vorbereitungen dafür stehen nach Angaben der Regierung in Kiew vor dem Abschluss.

29.04.2023

Bei erneuten russischen Luftangriffen sind in der ukrainischen Stadt Uman beim Beschuss eines Hochhauses 23 Menschen getötet worden. Die Überlebenden berichten von schrecklichen Momenten. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist in der Hafenstadt Sewastopol ein Treibstofftank in Brand geraten - vermutlich durch einen Drohnenangriff, meldet der zuständige russische Gouverneur. Das ukrainische Militär hat sich bislang nichz dazu geäussert.
  • Im zentralukrainischen Uman ist die Zahl der Toten nach einem russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus auf 23 gestiegen.
  • In der Nacht hat Russland Ziele in der ganzen Ukraine angegriffen. Bei Raketeneinschlägen kamen mehrere Menschen ums Leben.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Gesetzesverschärfungen für Hochverrat, Sabotage und Terrorismus unterzeichnet.
  • Die EU-Kommission verkündete in dem Streit über Agrarimporte aus der Ukraine eine Einigung mit mehreren osteuropäischen Staaten.
  • Die Entwicklungen von Freitag findest du hier.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 29.  April 2023

  • 21.39 Uhr

    Selenskyj erhebt nach Raketenangriff schwere Vorwürfe gegen Russen

    Einen Tag nach einem tödlichen Raketenangriff auf die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj neben der russischen Führung auch Soldaten für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht. «Nicht nur die Befehlshaber, sondern ihr alle, ihr seid alle Terroristen und Mörder und ihr alle müsst bestraft werden», sagte der 45-Jährige am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Jeder, der Raketen steuere und abfeuere, der Flugzeuge und Schiffe für den Terror warte, sei mitschuldig an den Toten des Kriegs, sagte er.

    Hintergrund ist der Raketenangriff auf die Stadt Uman, bei dem am Freitag 23 Menschen ums Leben gekommen waren. Darunter waren nach Angaben Selenskyjs auch sechs Minderjährige. Jeder, der solche Raketenangriffe vorbereite, müsse wissen, dass er mitschuldig am Tod von Zivilisten sei, betonte der ukrainische Staatschef. Deswegen sei es nicht ausreichend, Russland im Krieg zu schwächen. Vielmehr sei es nötig, dass das Land tatsächlich für seine Verbrechen zur Verantwortung gezogen werde. Einmal mehr sprach sich Selenskyj für die Schaffung eines internationalen Tribunals gegen Russland nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse gegen die Nazis aus.

  • 15.14 Uhr

    Streit zwischen Russland und Polen um russische Schule in Warschau

    Zwischen Polen und Russland ist ein Streit um die Räumung einer an die russische Botschaft in Warschau angeschlossene Schule entbrannt. Die Übernahme des Gebäudes durch Gerichtsvollzieher laufe auf Antrag der Stadt Warschau in vollem Einverständnis mit dem Aussenministerium, teilte der Ministeriumssprecher am Samstag in Warschau mit. Ein Gericht habe zuvor geurteilt, dass der polnische Staat Eigentümer des Schulgebäudes sei, das seit Jahren illegal von der russischen Botschaft genutzt werde. Das russische Aussenministerium kritisierte die Räumung als «Aneignung» und drohte mit einer harten Reaktion

  • 15.03 Uhr

    Besetztes Nowaja Kachowka heftig beschossen

    Die von Russland besetzte Stadt Nowaja Kachowka im Süden der Ukraine ist nach Angaben der örtlichen Behörden am Samstag unter heftigen Beschuss geraten. Die ukrainischen Truppen hätten die Stadt mit «intensivem Artilleriefeuer» angegriffen, woraufhin der Strom ausgefallen sei, teilte die pro-russische Stadtverwaltung mit. Sie appellierte an die Einwohner, «ruhig zu bleiben». Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromversorgung sollten beginnen, «nachdem der Beschuss aufhört».

    Nowaja Kachowka liegt in jenem Teil der Region Cherson, der von Russland kontrolliert wird. Die Stadt befindet sich etwa 85 Kilometer von der gleichnamigen Regionalhauptstadt Cherson entfernt, aus welcher sich die russischen Truppen im November vor einer ukrainischen Gegenoffensive zurückgezogen hatten.

  • 14.45 Uhr

    Ukrainischer Militärgeheimdienst: 10 Öltanks in Sewastopol vernichtet

    Bei der Explosion eines Treibstofflagers in Sewastopol auf der von Russland seit 2014 annektierten Halbinsel Krim sind nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes zehn Öltanks zerstört worden. «Ihr Gesamtvolumen beträgt etwa 40'000 Tonnen», sagte Behördensprecher Andrij Jussow. «Das ist Gottes Strafe speziell für die getöteten Bürger in Uman, unter denen fünf Kinder sind», sagte er Bezug nehmend auf einen russischen Raketenangriff in der Nacht zuvor. Die Explosion in Sewastopol wurde mutmasslich durch einen ukrainischen Drohnenangriff ausgelöst.

    Krim: Grossbrand in Treibstofflager nach Drohnenangriff

    Krim: Grossbrand in Treibstofflager nach Drohnenangriff

    In der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist ein Treibstofflager in Brand geraten. Nach Angaben des von Moskau eingesetzten Gouverneurs Michail Raswoschajew wurde das Feuer durch einen Drohnenangri

    29.04.2023

    Konkret hat Kiew die Verantwortung für den Anschlag nicht übernommen. Gleichzeitig betonte Jussow, dass diese Explosionen weitergingen. Der Bevölkerung auf der Krim riet der Offizier, sich von Militärobjekten fernzuhalten. Das Treibstoffreservoir war nach seinen Angaben für die auf der Krim stationierte russische Schwarzmeerflotte.

    Das Treibstofflager war am Samstagmorgen kurz nach vier Uhr früh explodiert. Der Brand wurde der höchsten Gefahrenstufe zugeordnet. Stundenlang waren Dutzende Löschfahrzeuge im Einsatz, auch ein Eisenbahn-Löschzug und Ressourcen der Schwarzmeerflotte wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt. Erst nach 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) meldete der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, dass die Flammen gelöscht worden seien. Seinen Angaben nach wurde das Feuer durch eine mit Sprengstoff bestückte Drohne ausgelöst. Eine zweite Drohne sei beim Anflug mit Schusswaffen vom Himmel geholt worden. Ihre Reste seien unweit der Reservoirs gefunden worden.

  • 12.01 Uhr

    Papst trifft Arme und Flüchtlinge: «Froh, hier unter euch zu sein»

    Papst Franziskus hat am zweiten Tag seines Ungarn-Besuchs Arme und Flüchtlinge getroffen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche erinnerte am Samstagvormittag in der Budapester Elisabethkirche beim Ostbahnhof an das Gebot und die Sprache der Nächstenliebe und widmete sich erneut den Menschen am Rande der Gesellschaft - den «Ausgegrenzten». Einige trugen ihm ihre Lebensgeschichten vor. Unter ihnen war auch ein Ukrainer, der im Mai 2022 mit Frau und fünf Kindern vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet war.

    «Ich bin froh, hier unter euch zu sein», sagte der Pontifex vor den Menschen. Er bedankte sich zudem bei der ungarischen Kirche dafür, dass sie «so viele Flüchtlinge aufgenommen hat, die aus der Ukraine stammen». Er bezog sich dabei auf die vorgetragene Geschichte des ukrainischen Flüchtlings, der von der «Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Ungarn» sprach. Franziskus betonte die «Grossherzigkeit und Begeisterung», mit der die Menschen aufgenommen worden seien.

    Die Flüchtlingspolitik der ungarischen Regierung ist in Europa umstritten. Ungarns Gesetze stehen oftmals im Widerspruch zu internationalem und EU-Recht. Grundsätzlich ist es Schutzsuchenden, die ungarisches Gebiet erreicht haben, nicht möglich, um Asyl anzusuchen. Ukrainer können wegen der für sie geltenden Visumsfreiheit in der EU regulär einreisen. Für sie ist Ungarn jedoch so gut wie immer nur Durchzugsland.

    Neben dem Ukrainer, der schon einmal in seinen jungen Jahren als Koch in Ungarn gearbeitet hatte, sprachen bei der Begegnung ausserdem eine alleinerziehende Roma-Frau, die nach eigener Not nun für die griechisch-katholische Kirche arbeitet, sowie Vertreter der katholischen Obdachlosenhilfe «Csak egyet» (Nur eins). Abschliessend spielte eine christliche Roma-Band Musik. Franziskus wurde anschliessend unter Applaus im Rollstuhl aus der Kirche gefahren - die Menschen überreichten ihm Geschenke und liessen sich von ihm teils segnen.

    Zuvor besuchte der 86-Jährige am Morgen eine Sozialeinrichtung für Kinder mit Sehbehinderungen sowie körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Bei Franziskus' Ankunft begrüsste ihn ein Chor. Die katholische Einrichtung bietet rund 70 Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu Bildung und Ausbildung und ein Zuhause.

  • 11.00 Uhr

    Orbans «Friedensbotschaften» dienen nicht dem Frieden

    Über die häufigen Friedensappelle der ungarischen Regierung bezüglich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine schreibt die oppositionelle Tageszeitung «Nepszava» am Samstag:

    «Stellen wir uns für einen Augenblick vor, dass sich die russische Armee plötzlich zusammenreißt (...), der Westen den Wunsch (des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor) Orban erfüllt und die Waffenlieferungen (an die Ukraine) einstellt. Was würde folglich passieren, wenn die (...) russischen Truppen durch die Ukraine marschierten und an der Grenze zu Ungarn Stellung bezögen? Hätten dann die von der Orbanschen Kommunikation verbreiteten «Friedensbotschaften», in denen die Begriffe «Frieden» und «russischer Sieg» eins zu eins austauschbar sind, noch Gültigkeit? (...) Natürlich will niemand den Krieg. Die Sachlage ist aber so, dass es in Europa keinen Frieden geben wird, solange die russische Armee den Sieg vor Augen hat und meint, ihre Ziele erreichen zu können.»

  • 10.07 Uhr

    Moskauer legen Blumen für Opfer russischen Angriffs in Ukraine nieder

    Nach dem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Uman mit mehr als 20 zivilen Todesopfern haben Moskauer Bürger Blumen an einem Denkmal niedergelegt. «Am Denkmal Lesja Ukrainka in Moskau, wohin Blumen zum Andenken an die gestorbenen Ukrainer gebracht wurden, sind Polizisten aufgetaucht», berichtete das unabhängige Internetportal Astra in der Nacht zum Samstag. Die Polizisten hätten die Blumen später weggeräumt und die Trauernden aufgefordert, «in die Ukraine abzuhauen», berichtete das Portal unter Berufung auf Augenzeugen.

    Schon im Herbst nach dem Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Millionenstadt Dnipro, bei dem mehr als 40 Menschen ums Leben kamen, entwickelte sich das Denkmal für die ukrainische Dichterin Lesja Ukrainka in Moskau zu einem Mahnmal für die Opfer des Kriegs. Am Ende patrouillierte dort die Polizei, um das Ablegen von Blumen und Kränzen zu verhindern.

    Laut Astra kam es auch in der Provinzstadt Joschkar-Ola an der Wolga zu spontanen Trauerbekundungen. Dort tauchten Blumen am Denkmal für die Opfer politischer Repressionen auf. Aktueller Auslöser war ein russischer Raketenangriff auf die Stadt Uman in der Nacht zum Freitag. Die Zahl der Opfer liegt derzeit bei 23, darunter sind jüngsten Angaben nach auch fünf Kinder - zuvor war von vier Kindern die Rede.

  • 10.01 Uhr

    London: Russische Raketenangriffe mit neuer Strategie

    Hinter den jüngsten russischen Raketenangriffen gegen die Ukraine steckt nach Einschätzung britischer Geheimdienste eine neue Strategie. Es sei unwahrscheinlich, dass Russland mit der Angriffswelle am Freitagmorgen, bei der mindestens 25 Menschen getötet worden seien, wie zuvor Infrastruktur zerstören wollte, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit.

    Es bestehe die realistische Möglichkeit, dass Russland versucht habe, ukrainische Reserveeinheiten sowie Militärgüter anzugreifen, die kürzlich an die Ukraine geliefert wurden. Dabei betreibe Russland einen «ineffizienten Zielprozess» und nehme zivile Opfer zugunsten einer angenommenen militärischen Notwendigkeit in Kauf.

    Bei der Attacke vom 28. April habe es sich um den grössten Einsatz von Marschflugkörpern seit Anfang März gehandelt, hiess. «Die Angriffe deuten auf eine Abkehr von Russlands Nutzung von Langstreckenschlägen hin.» Es seien weniger Raketen eingesetzt worden als im Winter, als Russland vor allem auf ukrainische Infrastruktur zielte.

    Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

  • 8.45 Uhr

    Gouverneur: Treibstofftank auf Krim steht in Brand, womöglich wegen eines Drohnenangriffs

    Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist in der Hafenstadt Sewastopol ein Treibstofftank in Brand geraten - vermutlich durch einen Drohnenangriff. Das schrieb Gouverneur Michail Raswoschajew am Samstag auf Telegram. Es handle sich um einen Brand der Alarmstufe vier - «der schwersten von allen möglichen», schrieb der Gouverneur. Demnach brennt eine Fläche von 1000 Quadratmetern. Zivile Einrichtungen seien nicht bedroht. Angaben zu Verletzten gab es zunächst nicht.

    Derzeit seien 18 Löschzüge im Einsatz. Die Eindämmung des Feuers könne wegen der Grösse noch viele Stunden dauern, schrieb Raswoschajew später. «Der Brand wirkt sich nicht auf die Treibstoffversorgung von Sewastopol aus. Diese Reserven wurden nicht für die Lieferungen an die Tankstellen genutzt.» Die Aussage Raswoschajews lässt darauf schliessen, dass es sich um ein militärisch genutztes Treibstofflager handelt.

    Die Ukraine hat mehrfach angekündigt, die 2014 annektierte Krim von russischer Besatzung zu befreien. In verschiedenen Teilen der Halbinsel kommt es im Zuge von Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland zu Zwischenfällen mit Drohnen, teils mit schweren Schäden, Verletzten und auch Toten. Russland sieht sich gezwungen, den militärischen Aufwand zur Verteidigung der Krim deutlich zu erhöhen.

  • 7.50 Uhr

    Kiew fordert Waffen zum Schutz vor Raketen

    Nach den jüngsten russischen Raketenangriffen auf Wohnhäuser in der Stadt Uman hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Waffen zum Schutz des Landes gefordert. «Flugabwehr, eine moderne Luftwaffe, ohne die eine effektive Luftraumverteidigung unmöglich ist, Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge. Alles, was notwendig ist, um unseren Städten, unseren Dörfern Sicherheit zu bieten, sowohl im Hinterland als auch an der Front», sagte der 45-Jährige am Freitag in seiner täglichen Videoansprache.

    Selenskyj erinnerte in seiner Rede daran, dass durch den russischen Raketenangriff in der Stadt Uman mindestens 23 Menschen, darunter 4 Kinder, ums Leben gekommen seien. Auch im Gebiet Dnipropetrowsk seien eine Mutter und ihre dreijährige Tochter durch russischen Beschuss getötet worden.

    Am Freitagmorgen war eine russische Rakete in ein Hochhaus in Uman eingeschlagen. In dem zerstörten Teil des Hauses waren 109 Menschen registriert, hiess es. 27 Wohnungen seien komplett zerstört worden. Dutzende Autos auf der Strasse wurden demnach durch Trümmer beschädigt. In den Trümmern wurde weiter nach Menschen gesucht.

    Nach Angaben Selenskyjs verhinderte die ukrainische Flugabwehr eine weit höhere Anzahl ziviler Opfer, indem sie 21 von 23 Raketen abfing. «Nur das absolut Böse kann einen solchen Terror gegen die Ukraine entfesseln», sagte der Präsident. Er sei froh, dass Einigkeit bezüglich einer Bestrafung der Verantwortlichen in Europa herrsche. Die Europäische Union hatte die jüngsten Raketenangriffe Russlands auf zivile Infrastruktur in der Ukraine als Kriegsverbrechen verurteilt.

    Daneben übte Selenskyj jedoch auch Kritik an den EU-Nachbarn. Die Blockade ukrainischer Agrarprodukte durch europäische Nachbarländer sende das gefährliche Signal bröckelnder Solidarität. «Nun, wo Russland die Handelsfreiheit verletzend versucht, die Lieferung landwirtschaftlicher Produkte auf den Weltmarkt zu blockieren, ist es definitiv nicht die Zeit für irgendjemanden, dem bösen Staat zu folgen und etwas Ähnliches zu tun», monierte Selenskyj. Stattdessen müsse eine konstruktive Lösung im Sinne aller gefunden werden. Er habe darüber auch mit dem Präsidenten des Europäischen Rats, Charles Michel, gesprochen.

  • 6.45 Uhr

    EU-Kommission: Streit über ukrainische Agrarimporte beigelegt

    Die EU-Kommission verkündete in dem Streit über Agrarimporte aus der Ukraine eine Einigung mit mehreren osteuropäischen Staaten. Man habe dabei Anliegen von Bauern in mehreren EU-Nachbarstaaten und der Ukraine selbst berücksichtigt, schrieb Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis am Freitag auf Twitter. Polen, Bulgarien, die Slowakei und Ungarn werden demnach ihre Gegenmassnahmen aufheben. Im Gegenzug werde es für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkerne «aussergewöhnliche Schutzmassnahmen» geben. Einzelheiten nannte er nicht.

    Zuvor hatten sich die EU-Mitgliedstaaten am Freitag darauf geeinigt, die Zölle für ein weiteres Jahr auszusetzen. Damit soll die ukrainische Wirtschaft gestärkt werden, wie die schwedische Ratspräsidentschaft mitteilte. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Länder habe seine Unterstützung signalisiert. Ob alle Länder die Entscheidung begrüssten, blieb unklar - für einen endgültigen Beschluss braucht es aber keine Einstimmigkeit.

  • 6.15 Uhr

    Tote und Verletzte bei Artilleriebeschuss von ostukrainischem Donezk

    In der von Russland kontrollierten ostukrainischen Grossstadt Donezk sind durch Beschuss mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Nach vorläufigen Angaben der örtlichen Behörden am Freitag hat es 7 Tote und 19 Verletzte gegeben.

    Unter anderem sei ein Sammeltaxi durch den ukrainischen Raketenbeschuss in Brand geraten und völlig ausgebrannt. Kiew dementiert regelmässig Angriffe auf zivile Objekte. Informationen aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 6.00 Uhr

    Putin zeichnet neue Höchststrafen für Landesverrat und Sabotage ab

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Gesetzesverschärfungen für Hochverrat, Sabotage und Terrorismus unterzeichnet. Für Hochverrat wird die Strafe damit etwa auf lebenslänglich heraufgesetzt, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Gesetzestext hervorgeht.

    Zuletzt wurde Kremlkritiker Wladimir Kara-Mursa von einem russischen Gericht unter anderem wegen angeblichen Hochverrats zu einer Gefängnisstrafe von 25 Jahren verurteilt.

    Das russische Parlament, die Staatsduma, hatte vor zehn Tagen die entsprechenden Gesetze verabschiedet. Neben der lebenslänglichen Strafe für Hochverrat wurden auch die Haftzeiten für andere Straftaten teilweise deutlich angehoben. Für Sabotageakte wird die Höchststrafe von 15 auf 20 Jahre hochgesetzt. Zahlreichen Kriegsgegnern, die Wehrkreisämter angezündet oder Schienen beschädigt hatten, um den Transport von Rüstungsgütern zu verhindern, wird damit der Prozess gemacht.

  • 5.30 Uhr

    Minister: Vorbereitungen für ukrainische Offensive fast abgeschlossen

    Im Ukrainekrieg sind die Vorbereitungen der lang angekündigten Frühjahrsoffensive Kiews laut Verteidigungsminister Olexij Resnikow nahezu abgeschlossen. «Global gesehen, sind wir zu einem hohen Prozentsatz bereits fertig», sagte der 56-Jährige am Freitag auf einer Pressekonferenz in Kiew.

    Konkrete Details könne er aus Geheimhaltungsgründen nicht nennen. Wenige Stunden zuvor waren zahlreiche Zivilisten bei russischen Raketenangriffen ums Leben gekommen. Besonders schwerwiegend waren die Einschläge in Wohnhäuser in der zentralukrainischen Stadt Uman, wo nach Angaben aus Kiew 17 Bewohner starben - darunter auch Kinder. Die Aufrüstung der Ukraine und ihrer Nachbarstaaten geht derweil weiter. So liefert Grossbritannien an Polen Flugabwehrraketen im Milliardenwert.