Unseriöse Klage gegen Clinton Gericht verdonnert Trump zu Millionenstrafe

dpa/uri

20.1.2023 - 13:44

Donald Trump kommen seine Klagen teuer zu stehen. 
Donald Trump kommen seine Klagen teuer zu stehen. 
Archivbild: Andrew Harnik/AP/dpa

Donald Trump klagte gegen Hillary Clinton und Ex-FBI-Chef James Comey. Der Richter von damals hat Trump nun zu einer Strafe von rund einer Million Dollar verurteilt – weil er ein «anhaltendes Muster des Missbrauchs der Gerichte» zeige.

20.1.2023 - 13:44

Ein Richter in Florida hat den früheren US-Präsidenten Donald Trump und dessen Anwältin Alina Habba wegen Missbrauchs des Gerichts zu knapp einer Million Dollar Strafe verdonnert.

Trump und Habba hätten immer wieder unseriöse Klagen eingereicht, um sich an politischen Gegnern zu rächen, erklärte Richter Donald Middlebrooks am Donnerstag (Ortszeit) zu einer Klage Trumps gegen die frühere Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und andere. Das untergrabe den Rechtsstaat und behindere die Justiz.

«Völlig unseriös und in böser Absicht»

Trump hatte geklagt, Clinton, der frühere FBI-Chef James Comey und andere hätten ein abgestimmtes Vorgehen verabredet, um Ermittlungen über eine Einflussnahme Russlands auf die Wahl 2016 zu erreichen, die Trump gegen Clinton gewonnen hatte. Die Russlandermittlungen hätten grosse Teile seiner Präsidentschaft überschattet.

Richter Middlebrooks schrieb dazu: «Wir haben es hier mit einer Klage zu tun, die niemals hätte eingereicht werden dürfen, die sowohl in tatsächlicher als auch in rechtlicher Hinsicht völlig unseriös war und die in böser Absicht zu einem unzulässigen Zweck erhoben wurde.»

«Strategischer Missbrauch juristischer Prozesse»

Trump sei «Drahtzieher eines strategischen Missbrauchs juristischer Prozesse». Er und Habba müssten deshalb 938'000 Dollar (ungerechnet rund 863'000 Franken) an die Beklagten zahlen. Sprecher Trumps und Habbas äusserten sich zunächst nicht.

Die Klage Trumps hatte Middlebrooks bereits im September abgewiesen und erklärt, Trump gehe es gar nicht um etwaige rechtliche Nachteile. Der Klageschrift fehle es an juristischer Substanz. Vielmehr handle es sich um ein 200-seitiges politisches Manifest, in dem sich Trump über Leute echauffiere, die sich ihm widersetzt hätten. Das Gericht sei dafür der falsche Ort.

dpa/uri