Wladimir Putin will einen Waffenstillstand mit der Ukraine. Das berichtet Reuters unter Verweis auf mehrere verschiedene Quellen aus dem Umfeld des Kreml-Chefs.
Laut dem Bericht will Putin einen Waffenstillstand mit der Ukraine schliessen. Dazu sollen Verhandlungen mit der Ukraine stattfinden und die aktuellen Frontlinien eingefroren werden, berichten die Quellen. Sollten der Westen und Kiew nicht auf das Angebot eingehen, werde der Kampf allerdings weitergehen.
Wie drei Quellen berichten, die laut Reuters eng in die Verhandlungen einbezogen sind, soll Putin frustriert über die aktuelle Situation sein. So sabotiere der Westen Verhandlungen und auch die ukrainische Führung schliesse Verhandlungen aus, so die Ansicht des russischen Präsidenten.
Neue Vorstösse würden Generalmobilisierung bedeuten
«Putin kann so lange kämpfen, wie es nötig ist, aber er ist auch zu einem Waffenstillstand bereit – um den Krieg einzufrieren», sagte eine hochrangige russische Quelle, die laut Reuters mit Putin zusammengearbeitet hat und Kenntnis von Gesprächen auf höchster Ebene im Kreml hat.
Exclusive: Russian President Vladimir Putin is ready to halt the war in Ukraine with a negotiated ceasefire that recognizes the current battlefield lines, Russian sources told @Reuters
, saying he is prepared to fight on if Kyiv and the West do not respond https://t.co/OAeCrLaG9o
Laut den Quellen wolle Putin «den Krieg hinter sich lassen». Zwei der Quellen sagten, Putin sei der Ansicht, dass die bisherigen Erfolge im Krieg ausreichten, um dem russischen Volk einen Sieg zu verkaufen.
Der russische Präsident sei sich zudem darüber im Klaren, dass jeder dramatische neue Vorstoss an der Front eine weitere landesweite Mobilisierung erfordern würde. Dies wolle er unbedingt verhindern. Putin wisse, dass seine Popularität bereits nach der Teilmobilisierung im Herbst 2022 gelitten habe.
Kommt Russland doch noch an Friedenskonferenz?
Im Juni findet in der Schweiz eine grosse Ukraine-Friedenskonferenz statt – allerdings ohne Russland. «Russland hat uns dann offen wissen lassen, dass sie nicht teilnehmen werden», sagte Aussenminister Ignazio Cassis als Begründung.
Ob die Waffenstillstandspläne daran etwas ändern, ist offen. Das Eidgenössische Aussendepartement EDA sagt auf Anfrage von Blue, man habe Russland zum jetzigen Zeitpunkt nicht eingeladen. «Die Schweiz hat immer Offenheit gezeigt, eine Einladung an Russland für diese Konferenz auszusprechen. Russland hat allerdings mehrfach – auch öffentlich – gesagt, dass es kein Interesse an einer Teilnahme an dieser ersten Konferenz hat», so ein Sprecher.
«Die Schweiz ist überzeugt, dass Russland im Verlauf dieses Prozesses miteinbezogen werden muss», heisst es beim EDA weiter. «Ein Friedensprozess ohne Russland ist undenkbar.»
Die Ukraine hat sich bislang nicht zu möglichen Plänen rund um einen Waffenstillstand geäussert.