Wahlkampf-Eröffnungsrede Pence übt scharfe Kritik an Trump 

dpa

7.6.2023 - 20:57

Ex-Vizepräsident Mike Pence übt scharfe Kritik an seinem ehemaligen Chef Donald Trump.
Ex-Vizepräsident Mike Pence übt scharfe Kritik an seinem ehemaligen Chef Donald Trump.
Alex Brandon/AP

«Jeder, der sich selbst über die Verfassung stellt, sollte niemals Präsident der Vereinigten Staaten sein». In seiner Wahlkampf-Eröffnungsrede hat Ex-Vizepräsident Mike Pence Donald Trump scharf kritisiert.

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  • In seiner Wahlkampf-Eröffnungsrede hat Ex-Vizepräsident Mike Pence seinen ehemaligen Chef Donald Trump scharf kritisiert.
  • «Das amerikanische Volk verdient es zu wissen, dass Präsident Trump an diesem schicksalhaften Tag auch von mir verlangte, zwischen ihm und der Verfassung zu entscheiden», sagte Pence mit Blick auf die Erstürmung des US-Kapitols.
  • Pence hatte am Mittwoch mit einem Video seine Bewerbung bekanntgemacht.

Zum Auftakt seines Präsidentschaftswahlkampfes hat der frühere US-Vizepräsident Mike Pence seinen stärksten parteiinternen Konkurrenten und ehemaligen Chef Donald Trump scharf kritisiert. Mit Blick auf den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 warf er Trump vor, ihn und seine Familie mit seinen Worten in Gefahr gebracht zu haben.

«Das amerikanische Volk verdient es zu wissen, dass Präsident Trump an diesem schicksalhaften Tag auch von mir verlangte, zwischen ihm und der Verfassung zu entscheiden», sagte Pence. Nun würden die Wählerinnen und Wähler wieder vor die gleiche Entscheidung gestellt. «Jeder, der sich selbst über die Verfassung stellt, sollte niemals Präsident der Vereinigten Staaten sein», sagte er. Und auch jeder, der jemand anderen darum bitte, ihn über die Verfassung zu stellen, sollte nie wieder Präsident werden.

Pence hatte am Mittwoch mit einem Video seine Bewerbung bekanntgemacht. Auch Trump tritt nach seiner Niederlage 2020 wieder an. Von 2017 bis 2021 war Pence Trumps Stellvertreter im Weissen Haus. Die beiden haben ein schwieriges Verhältnis.

Trump-Anhänger erstürmten am 6. Januar 2021 den Kongresssitz, während dort unter Vorsitz von Pence der Sieg des Demokraten Biden bestätigt werden sollte. Trump hatte in den Tagen davor behauptet, dass Pence Wahlergebnisse aus einzelnen Bundesstaaten einfach ablehnen könnte, was Rechtsexperten und auch der Vizepräsident für unrechtmässig hielten. Während des Kapitol-Sturms twitterte Trump, Pence habe «nicht den Mut gehabt, das zu tun, was getan werden sollte».

Aus dem Mob kamen Rufe wie «Hängt Pence». Nach dem Ende der Attacke schloss der Kongress unter Pence' Vorsitz die Bestätigung von Bidens Sieg ab. Pence bezeichnete Trumps damalige Äusserungen und auch sein Verhalten später als gefährlich.