«Zickzack auf der Autobahn» Passagiere stoppen betrunkenen Flixbus-Fahrer

dmu

8.6.2024

Ein Flixbus musste nach kurzer Fahrt stoppen, weil der Fahrer betrunken war.
Ein Flixbus musste nach kurzer Fahrt stoppen, weil der Fahrer betrunken war.
Fabian Sommer/dpa

Auf der Fahrt von Berlin nach Paris drängen Passagiere einen Flixbus-Chauffeur zum Anhalten. Die Polizei bestätigt ihren Verdacht: Sowohl Fahrer als auch Ersatzlenker sind betrunken.

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  • Letzte Woche verlangten Passagiere in einem Flixbus kurz nach der Abreise vom Chauffeur, die Fahrt zu unterbrechen.
  • Zurecht: Eine Kontrolle der Polizei ergab, dass sowohl Fahrer als auch Ersatzfahrer betrunken waren.
  • Zuvor sei der Bus «zickzack auf der Autobahn» gefahren.

Eine Fahrt mit dem Flixbus von Berlin nach Paris endete für die Passagiere bereits nach 20 Minuten. Der Grund: Sowohl der Chauffeur als auch sein Ersatzfahrer waren betrunken, wie «Bild» berichtet.

Der Vorfall hat sich bereits letzte Woche ereignet. Rund 30 Passagiere befanden sich im Car – darunter eine Schulklasse aus Frankreich. «Schon beim Einsteigen fiel mir auf, dass er einen wirren Blick hatte. Er wirkte betrunken», sagt eine Augenzeugin zu «Bild». Ihr sei nach der Abfahrt schnell klar geworden, dass etwas nicht stimmte: «Er kramte ununterbrochen in seiner Tasche, blickte nicht auf die Strasse. Wir fuhren zickzack auf der Autobahn.»

Die Stimmung sei sehr angespannt gewesen, so die Frau. «Ich hatte grosse Angst, musste an den Unfall in Leipzig mit den Toten denken.»

1,24 Promille Alkohol im Blut

Der Lehrer der Schulklasse und ein weiterer Passagier hätten verzweifelt versucht, den Fahrer zum Anhalten zu bewegen. Schliesslich habe dieser an einem Rastplatz in der Nähe von Potsdam gestoppt. Die bereits informierte Polizei sei kurze Zeit später ebenfalls eingetroffen.

Die Beamten bestätigten den Verdacht: Die Atemalkoholmessung des 50-jährigen polnischen Busfahrers ergab einen Wert von 1,24 Promille. Der Ersatzfahrer, der im Kofferraum des Busses geschlafen hatte, hatte 1,09 Promille intus. Beide sind gemäss «Bild» ihren Job los.

Zwei Stunden mussten die Flixbus-Kunden ausharren, bis sie mit einem Ersatzbus abgeholt und zurück nach Berlin gefahren wurden.