Sie schauten südkoreanische SerienNordkorea verurteilt Teenager zu zwölf Jahren Zwangsarbeit
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19.1.2024
Seltenes Filmmaterial der BBC zeigt, wie Nordkorea zwei Teenager öffentlich zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt hat. Dies, weil die beiden Jugendlichen K-Serien geschaut haben. Südkoreanische Unterhaltung ist im Norden verboten.
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19.01.2024, 00:00
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Filmmaterial, das BBC Korea zugespielt wurde, zeigt, wie Nordkorea zwei 16-Jährige öffentlich zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Sie sollen südkoreanische TV-Serien geschaut haben.
Die Aufnahmen wurden in Nordkorea zur Ideologieerziehung verteilt.
2020 erliess Pjöngjang ein Gesetz, das die Verbreitung von südkoreanischen Unterhaltungsprogrammen unter Todesstrafe stellt.
Die Aufnahmen zeigen zwei 16-Jährige, die vor Hunderten von Schülern in einem Freiluftstadion in Handschellen gelegt werden. Es zeigt auch, wie uniformierte Beamte die Jungen dafür tadeln, dass sie nicht «gründlich über ihre Fehler nachgedacht haben».
Südkoreanische Unterhaltung ist im Norden streng verboten. Trotzdem sind einige bereit, schwere Strafen zu riskieren, um sogenannte K-Dramen zu sehen, die weltweit ein grosses Publikum haben.
In Nordkorea zur Ideologieerziehung verteilt
Das Filmmaterial, das der BBC Korea zugespielt wurde, ist äusserst selten. Nordkorea verbietet, dass Fotos, Videos und andere Nachweise über das Leben im Land nach aussen dringen.
Dieses Video, welches offenbar aus dem Jahr 2022 stammt, wurde der BBC vom South and North Development zur Verfügung gestellt, einem Forschungsinstitut, das mit Überläufern aus dem Norden arbeitet. Es deutet darauf hin, dass die Behörden härter gegen solche Vorfälle vorgehen.
Der Clip wurde Berichten zufolge in Nordkorea zur Ideologieerziehung verteilt. Er soll die Bürgerinnen und Bürger davor warnen, sich «dekadente Aufnahmen» anzusehen. Im Video ist ein Sprecher zu sehen, der die staatliche Propaganda wiederholt.
«Die Kultur des verrotteten Marionettenregimes hat sich sogar auf Teenager ausgeweitet», sagt die Stimme, offenbar in Anspielung auf Südkorea. «Sie sind erst 16 Jahre alt, aber sie haben ihre eigene Zukunft ruiniert», heisst es weiter.
Südkoreanische Unterhaltung steht unter Todesstrafe
In der Vergangenheit wurden Minderjährige, die auf diese Weise gegen das Gesetz verstiessen, in Jugendarbeitslager geschickt. Die Strafe betrug in der Regel weniger als fünf Jahre. Im Jahr 2020 erliess Pjöngjang jedoch ein Gesetz, das das Anschauen oder Verbreiten von südkoreanischen Unterhaltungsprogrammen unter Todesstrafe stellt.
Verurteilung in Nordkorea
Seltenes Filmmaterial der BBC zeigt, wie Nordkorea zwei Teenager öffentlich zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt hat. Dies, weil die beiden Jugendlichen K-Serien geschaut haben. Südkoreanische Unterhaltung ist im Norden verboten.
18.01.2024
Ein Überläufer erzählte der BBC in Korea, dass er gezwungen wurde zuzusehen, wie ein 22-jähriger Mann erschossen wurde. Der Mann sei beschuldigt worden, südkoreanische Musik zu hören und Filme aus dem Süden mit seinem Freund geteilt zu haben.
Pjöngjang sehe in der Verbreitung von K-Popkultur eine Gefahr für seine Ideologie. Der Überläufer zur BBC: «Wenn du beim Ansehen einer US-Serie erwischt wirst, kommst du mit einer Bestechung davon. Aber wenn du ein koreanisches Drama siehst, wirst du erschossen.»