Ticker zum Krieg in Nahost Nahost-Ticker vom 19.10.2023 

Agenturen/red

21.10.2023

Zwei Hamas-Geiseln freigelassen – Nationalität wurde bestätigt

Zwei Hamas-Geiseln freigelassen – Nationalität wurde bestätigt

Tel Aviv/Gaza: ISRAEL: ZWEI HAMAS-GEISELN FREIGELASSEN Israel hat die Freilassung von zwei Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen bestätigt BÜRO VON MINISTERPRÄSIDENT NETANJAHU: «Heute Abend wurden Judith Tai Raanan und Natalie Shoshana Raanan aus den Händen der Terrororganisation Hamas entlassen» Ein Vertreter des israelischen Militärs habe die beiden Frauen am Freitag an der Grenze zum Gazastreifen empfangen Die beiden Frauen seien nun auf dem Weg zu einer Militärbasis im Zentrum des Landes, wo Familienangehörige warten US-Präsident Joe Biden bestätigte Medienberichte, dass es sich um US-Staatsbürgerinnen handele MILITÄRISCHER ARM DER HAMAS TEILTE MIT: Eine Mutter und ihre Tochter wurden aus humanitären Gründen als Reaktion auf die Bemühungen Katars freigelassen Israels Armee geht davon aus, dass die meisten der mehr als 200 Geiseln im Gazastreifen noch am Leben sind Unter den Entführten sind dem Militär zufolge mehr als 20 Kinder und Jugendliche

21.10.2023

Nach der Freilassung zweier Geiseln der Hamas laufen die diplomatischen Bemühungen um ein Ende der Gewalt im Nahen Osten auf Hochtouren. Ägypten will den Weg dafür am Samstag mit einem «Gipfel für den Frieden» ebnen. Israel bereitet weiter eine mögliche Bodenoffensive gegen die Hamas vor. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Am frühen Morgen des 7. Oktober hat die islamistische Hamas einen Grossangriff auf Israel gestartet.
  • Sie verübte ein Massaker im israelischen Grenzgebiet mit mehr als 1400 Toten.
  • Unter den rund 200 aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen sollen israelischen Medienberichten zufolge auch knapp 30 Kinder und Jugendliche sein. Zudem würden noch 100 bis 200 Menschen vermisst, hiess es in den Berichten unter Berufung auf die israelische Armee.
  • Israel nimmt seit dem Überfall Luftangriffe im Gazastreifen vor.
  • Seit Beginn des Kriegs haben militante Palästinenser Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert.
  • Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat laut israelischen Medienberichten eine baldige Bodenoffensive im Gazastreifen angekündigt.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass der Grenzübergang Rafah von Ägypten in den Gazastreifen für dringend nötige Hilfslieferungen am Freitag geöffnet wird.
  • Die in Ägypten lagernden Hilfsgüter für die Bewohner des Gazastreifens sollen nach Aussage eines israelischen Armeesprechers spätestens am Samstag dort ankommen.
  • Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Verantwortung dafür übernommen, dass der blutige Terrorangriff der islamistischen Hamas passieren konnte.
  • Die Zahl der Toten in Gaza steigt nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums, das von der Hamas kontrolliert wird, auf 3785.
  • Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge ein an den Terrorattacken in Israel beteiligtes Mitglied der islamistischen Hamas getötet.
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  • 22.30 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

  • 23.17 Uhr

    US-Zerstörer im Roten Meer fängt Raketen von Huthi-Rebellen ab

    Ein Zerstörer der US-Marine im nördlichen Roten Meer hat am Donnerstag drei Marschflugkörper und mehrere Drohnen abgeschossen, die nach US-Angaben von Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein sollen. «Wir können nicht mit Sicherheit sagen, worauf diese Raketen und Drohnen abzielten, aber sie wurden vom Jemen aus in Richtung Norden über das Rote Meer abgeschossen, möglicherweise auf Ziele in Israel», sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder, am Donnerstag in Washington. Auf US-Seite sei niemand getötet oder verletzt worden, soweit bekannt gebe es auch keine zivilen Opfer.

    Ryder sagte, das Vorgehen der Besatzung der «USS Carney» habe die Verteidigungsfähigkeiten der USA im Nahen Osten demonstriert. Die USA seien bereit, diese bei Bedarf einzusetzen, um ihre Partner und Interessen in der Region zu schützen. Weiterhin gelte es, eine regionale Eskalation und eine Ausweitung des Konflikts, der am 7. Oktober mit dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf israelische Zivilisten begonnen habe, zu verhindern. Ryder bestätigte, dass es in den vergangenen Tagen Drohnenangriffe oder versuchte Angriffe auf US-Militärstützpunkte in Syrien und im Irak gegeben habe.

    Seitdem blickt die ganze Welt auf die Region in Nahost, wo die Sorge vor einer noch grösseren Eskalation mit unabsehbaren Folgen steigt. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemens förmlich überrannt und kontrollieren heute grosse Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa.

  • 22.51 Uhr

    Krieg im Nahen Osten drückt auf US-Börsen

    Die US-Börsen sind am Donnerstag unter Druck geblieben. Als Belastung erwiesen sich einmal mehr die Sorgen um die Lage im Nahen Osten und der anhaltende Renditeanstieg an den Anleihemärkten. Die wichtigsten Aktien-Indizes verloren jeweils knapp ein Prozent.

    Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,75 Prozent auf 33'414,17 Punkte. Der marktbreite S&P 500 büsste 0,85 Prozent auf 4278,00 Punkte ein. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Index Nasdaq 100 verlor ebenfalls 0,85 Prozent auf 14'783,13 Zähler.

    Am Donnerstag gingen die diplomatischen Bemühungen zur Einhegung des Nahost-Konfliktes zwar weiter. So sicherte der britische Premierminister Rishi Sunak dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei einem Besuch in Tel Aviv erneut die Solidarität Grossbritanniens zu. Allerdings setzten sich auch die militärischen Auseinandersetzungen fort.

    Am vorletzten Handelstag der Woche richteten die Anleger zudem verstärkt wieder ihr Augenmerk auf die Geldpolitik. US-Notenbankchef Jerome Powell liess knapp zwei Wochen vor der nächsten Zinsentscheidung die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung im Kampf gegen die hohe Inflation offen.

  • 22.36 Uhr

    Ein Toter bei Gefechten an libanesisch-israelischer Grenze

    Bei Feuergefechten an der libanesisch-israelischen Grenze ist am Donnerstag ein Mensch im Libanon ums Leben gekommen. Das teilte Unifil, die UN-Mission im Libanon, am Abend mit. Die libanesische Armee habe die sogenannte Interimstruppe der Vereinten Nationen um die Evakuierung von sieben Menschen gebeten, die während eines Schusswechsels im libanesischen Grenzgebiet gestrandet waren.

    Unifil forderte nach eigenen Angaben die israelische Armee auf, das Feuer einzustellen, um die Rettungsaktion zu erleichtern. Der Beschuss sei eingestellt worden, die Personen konnten gerettet werden. «Tragischerweise kam bei diesem Vorfall eine Person ums Leben und die anderen konnten erfolgreich gerettet werden», hiess es. Unifil ist seit 1978 im Libanon tätig, sie gilt als eine der ältesten aktiven UN-Beobachtermissionen.

    Seit dem Grossangriff der Hamas am 7. Oktober kommt es auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts schüren. Dabei gab es auf beiden Seiten bereits Tote.

  • 22.20 Uhr

    Wieder Raketenalarm in Tel Aviv und im Zentrum Israels

    Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am späten Donnerstagabend erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum Israels abgefeuert. Es wurde Raketenalarm ausgelöst, wie die Armee mitteilte. Bereits am Nachmittag hatte es in der Küstenmetropole Raketenalarm gegeben.

    Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober ein Massaker im israelischen Grenzgebiet mit mehr als 1400 Toten verübt. Israel nahm daraufhin Luftangriffe in dem Küstenstreifen auf. Seit Beginn des Kriegs haben militante Palästinenser Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert.

  • 21.33 Uhr

    Tausende Menschen an propalästinensischer Demonstration in Lausanne

    Mehrere Tausend Menschen sind in Lausanne für Palästina auf die Strasse gegangen. Die Demonstrierenden riefen zum «Widerstand» und zur «Befreiung» des palästinensischen Volkes auf, es fielen aber auch israelfeindliche Slogans.

    Etwa 4500 Menschen demonstrierten in Lausanne für das palästinensische Volk, teils mit israelfeindlichen Slogans.
    Etwa 4500 Menschen demonstrierten in Lausanne für das palästinensische Volk, teils mit israelfeindlichen Slogans.
    KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

    An der von der POP-Jugend der gleichnamigen Waadtländer Arbeiterpartei initiierten Kundgebung nahmen weit mehr Menschen teil als erwartet. Nach Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und der Polizei marschierten rund 4500 Demonstrierende durch die Waadtländer Hauptstadt, während die Organisatoren mit rund 1000 Teilnehmern gerechnet hatten. Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle.

    Die Demonstranten starteten gegen 18.30 Uhr von der Place de la Riponne aus zu einem Rundgang durch die Innenstadt und kehrten dann zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Mit palästinensischen Fahnen und Plakaten ausgestattet, skandierten sie auf der gesamten Strecke Slogans wie «Wir sind alle Palästinenser» oder forderten einen Abbruch der Beziehungen der Schweiz mit Israel.

    Hintergrund der Kundgebung sind die Kampfhandlungen zwischen der radikalislamischen palästinensischen Hamas und der israelischen Armee seit dem Hamas-Überfall auf israelisches Territorium am 7. Oktober und dem Massaker von Hamas-Kämpfern an israelischen Zivilisten sowie der Verschleppung von rund 200 Menschen als Geiseln.

    Die israelische Luftwaffe reagierte darauf mit heftigem Bombardement auf den Gaza-Streifen mit wiederum zahlreichen zivilen palästinensischen Opfern.

  • 20.48 Uhr

    Baerbock: 50 Millionen humanitäre Soforthilfe für Gaza

    Deutschland verstärkt seine Unterstützung für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit einer humanitären Soforthilfe in Höhe von 50 Millionen Euro. Mit dem Geld sollten internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und vor allem das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) unterstützt werden, kündigte die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Jordaniens Hauptstadt Amman an.

    Mit dem Geld sollten «die Palästinenserinnen und Palästinenser, die auch Opfer dieses terroristischen Angriffs der Hamas geworden sind», unterstützt werden, sagte Baerbock. Deutschland konzentriere sich darauf, insbesondere die Gesundheitsversorgung zu verbessern. «Wir bereiten uns darauf vor, medizinische Teams auch nach Gaza entsenden zu können und zudem Möglichkeiten zu schaffen, dass gerade schwer verletzte Kinder auch behandelt werden können.»

    Baerbock und Al-Safadi forderten einhellig eine Verhandlungslösung für den Gaza-Krieg, an deren Ende eine Zwei-Staaten-Lösung stehen müsse. Zugleich betonten sie, alles tun zu wollen, um einen Flächenbrand in der Nahost-Region zu verhindern.

  • 20.27 Uhr

    Pistorius: Schuld für Explosion an Klinik in Gaza nicht bei Israel

    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht keine Anzeichen für eine Verantwortung Israels für den Raketeneinschlag an einem Spitalim Gazastreifen am Dienstag. «Alles spricht dafür, dass es nicht die Israelis waren», sagte der Politiker im ZDF-«heute-journal». «Welchen Nutzen sollten die Israelis davon haben, ein ziviles Krankenhaus anzugreifen, zu attackieren?» Das sei «völlig abseits jeder Vorstellungskraft» und ergebe auch keinen Sinn für das, was Israel plant.

    «Israel ist kein Terrorstaat. Die Hamas ist die Terrororganisation. Und deswegen muss man davon ausgehen, dass es sich im Zweifel tatsächlich um eine fehlgeleitete Rakete gehandelt hat, die zu diesen tragischen Opfern geführt hat», sagte Pistorius.

    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem Flughafen von Beirut im Libanon.
    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem Flughafen von Beirut im Libanon.
    Bild: Keystone/dpa/Fabian Sommer

    Für den Raketeneinschlag am Al-Ahli-Spital im Gazastreifen hatte die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde umgehend Israel verantwortlich gemacht. Zuletzt sprach sie von 471 Palästinensern, die dabei getötet worden seien. Israel wies diesen Vorwurf entschieden zurück und sprach vom Einschlag einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad - eine Version, die von verschiedenen Indizien tendenziell gestützt wird, aber ebenfalls nicht zweifelsfrei belegt ist. Auch die US-Regierung hält Israel nach «derzeitiger Einschätzung» nicht für verantwortlich.

    Wie viele Opfer es bei der Explosion gab, war am Donnerstag weiter unklar. Bildmaterial, das klare Hinweise auf so hohe Opferzahlen geben könnte, wie sie von palästinensischer Seite genannt wurden, fehlt bislang.

  • 20.10 Uhr

    Palästinenser: Zehn Tote nach Zusammenstössen im Westjordanland

    Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben bei Auseinandersetzungen zehn Menschen getötet worden. Sieben Palästinenser starben bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten in einem Flüchtlingslager westlich von Nablus, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte.

    Israels Armee berichtete unterdessen von «Massnahmen zur Terrorismusbekämpfung» in dem Camp, bei denen den Angaben nach auch fünf Verdächtige festgenommen wurden. Auch in anderen Orten des Westjordanlands seien Razzien durchgeführt worden. Dabei seien mancherorts auch Steine auf die Einsatzkräfte geworfen worden.

    In dem Ort Budrus in der Nähe von Ramallah demolierten israelische Einsatzkräfte nach Angaben der Armee und des palästinensischen Gesundheitsministeriums die Wohnung eines mutmasslichen Terroristen. Dagegen leisteten Menschen Widerstand. Rund 20 Personen warfen unter anderem Molotow-Cocktails auf die Einsatzkräfte, wie Israels Armee mitteilte. Diese reagierten mit Schüssen. Ein Palästinenser starb nach Angaben des Gesundheitsministeriums. Auch in einem Ort südlich von Jerusalem im Westjordanland kam ein Mann bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten ums Leben.

    Im zentralen Westjordanland wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums zudem ein 21 Jahre alter Palästinenser in der Nacht von Siedlern erschossen. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.

  • 20.03 Uhr

    Berichte: 30 Kinder und Jugendliche unter Geiseln im Gazastreifen

    Unter den rund 200 aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen sollen israelischen Medienberichten zufolge auch knapp 30 Kinder und Jugendliche sein. Zudem würden noch 100 bis 200 Menschen vermisst, hiess es in den Berichten unter Berufung auf die israelische Armee.

    Noch immer seien nicht alle Leichen identifiziert, die nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel gefunden wurden. Zudem finde das Militär immer noch tote Opfer und auch tote Terroristen im Grenzgebiet. Die Armee geht laut den Berichten davon aus, dass die Mehrheit der Geiseln noch am Leben ist.

  • 19.20 Uhr

    MTV sagt Verleihung der Europe Music Awards wegen Nahost-Krieg ab

    Der Fernsehsender MTV hat wegen des Krieges in Nahost seine Anfang November in Paris geplante Verleihung der Europe Music Awards abgesagt. Es sei aktuell nicht die Zeit für eine Feier, erklärten die Organisatoren. «Angesichts von tausenden Todesopfern ist es ein Moment für Trauer.»

    Die MTV Europe Music Awards werden jährlich an Künstler aus der ganzen Welt verliehen. Diesmal sollten die prestigeträchtigen Musikpreise am 5. November in der französischen Hauptstadt übergeben werden. «Angesichts der katastrophalen Ereignisse in Israel und im Gazastreifen fühlt es sich derzeit nicht nach einem Moment für eine weltweite Feier an», erklärten nun aber die Organisatoren und sagten die Veranstaltung ab.

    Seit dem tödlichen Anschlag eines Dschihadisten auf einen Lehrer im nordfranzösischen Arras herrscht in Frankreich die höchste von drei Warnstufen. Jüdische Einrichtungen und Schulen werden derzeit verstärkt bewacht. Landesweit sind bis zu 7000 Soldaten im Einsatz. Hintergrund sind auch die Spannungen infolge des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.

  • 18.41 Uhr

    Deutschland fordert seine Bürger zur Ausreise aus dem Libanon auf

    Aufgrund der unsicheren Lage im Libanon hat das deutsche Aussenministerium alle Deutschen zur Ausreise aufgefordert. Die Sicherheitslage in der Region sei «hoch volatil», es komme derzeit immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon, teilte das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite mit. Deutsche wurden aufgefordert, sich in einem Online-Krisenportal zu registrieren.

    «Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden», hiess es weiter. «Dies gilt insbesondere für die südlichen Teile des Libanon, also alle Gebiete südlich der Stadt Beirut.»

    Am 15. Oktober hatte das Auswärtige Amt angesichts der angespannten Lage bereits eine Reisewarnung für den Libanon herausgegeben.

    Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen haben auch die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen.

  • 18.34 Uhr

    28 Franzosen bei Hamas-Angriff auf Israel getötet

    Die Zahl der bei dem Hamas-Angriff auf Israel getöteten französischen Staatsbürger ist auf 28 gestiegen. Das teilte das Aussenministerium in Paris mit. Zuletzt war von 21 getöteten Franzosen die Rede gewesen. Sieben Landsleute würden weiterhin vermisst.

    Inzwischen habe sich bestätigt, dass einige davon von der Hamas als Geisel genommen wurden. Frankreich setze alles daran, ihre Freilassung zu erreichen und halte Kontakt mit den Familien.

  • 18.05 Uhr

    Berichte: Israels Verteidigungsminister will baldige Bodenoffensive

    Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat laut israelischen Medienberichten eine baldige Bodenoffensive im Gazastreifen angekündigt. «Der Befehl wird kommen», sagte er demnach zu in der Nähe der Küstenenklave stationierten Truppen. Diese sähen den Gazastreifen jetzt noch aus der Ferne, würden ihn aber bald schon von innen sehen, zitierten Medien Galant weiter.

    Israelische Soldaten steigen aus einem gepanzerten Fahrzeug nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Süden Israels.
    Israelische Soldaten steigen aus einem gepanzerten Fahrzeug nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Süden Israels.
    Bild: Keystone/JINI/XinHua

    Experten warnen vor einem blutigen Häuserkampf bei einer Bodenoffensive Israels im dicht besiedelten Gazastreifen. Israel will nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober die militärischen Fähigkeiten sowie die Herrschaft der Islamistenorganisation ausschalten. Die meisten Politiker sehen dabei keine Alternative zu einem Eingreifen auf dem Boden.

    In Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive hatte Israels Militär die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen.

  • 17.24 Uhr

    WHO rechnet Freitag mit Grenzöffnung in Rafah

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass der Grenzübergang Rafah von Ägypten in den Gazastreifen für dringend nötige Hilfslieferungen am Freitag geöffnet wird. Das sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf. «Unsere Lastwagen sind beladen und bereit zur Abfahrt», sagte Tedros. «Wir stehen mit der ägyptischen und der palästinensischen Rothalbmondgesellschaft bereit, das Material in den Gazastreifen zu bringen, sobald der Grenzübergang offen ist, hoffentlich morgen.»

    Die WHO hat in Ägypten nahe des Gazastreifens fünf Lastwagen voll mit Hilfsgütern in Stellung, wie Teresa Zakaria aus dem WHO-Nothilfebüro sagte. Weitere 40 Tonnen sollen bis nächste Woche dort eintreffen, sagte Tedros. Darunter seien Medikamente für chronisch Kranke, sowie Material zur Behandlung von Verwundeten und anderes medizinisches Material, um 300'000 Menschen zu versorgen, auch Schwangere.

  • 16.53 Uhr

    Neue Raketensalve aus dem Libanon auf Israel abgefeuert

    Aus dem Libanon ist erneut eine Raketensalve auf Israel abgefeuert worden. Im Norden des Landes heulten am Donnerstag die Warnsirenen, wie das israelische Militär mitteilte. Es seien mindestens sechs Geschosse abgefeuert worden. Fünf seien in freien Gebieten eingeschlagen, eines sei von der israelischen Raketenabwehr abgefangen worden. Die Armee habe das Feuer erwidert und Ziele im Libanon angegriffen.

    Die Nachrichtenseite ynet berichtete von mindestens zehn Raketen, die auf Israel abgefeuert worden seien. Eine davon sei in der Nähe von Naharija nahe der Grenze eingeschlagen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer.

  • 16.31 Uhr

    Israels Verteidigungsminister übernimmt nach Angriff Verantwortung

    Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Verantwortung dafür übernommen, dass der blutige Terrorangriff der islamistischen Hamas passieren konnte. «Ich bin verantwortlich für den Verteidigungsapparat. Ich war in den letzten zwei Wochen dafür verantwortlich, auch bei den schwierigen Zwischenfällen», sagte Galant am Donnerstag Medienberichten zufolge auf einem Militärgelände nahe der Grenze zum Gazastreifen.

    ARCHIV – Israels Verteidigungsminister Joav Galant nimmt an einer Videokonferenz teil. Bild: Betty Ilovici/Media and Foreign Affairs Advisor to Defense Minister Gallant/dpa
    ARCHIV – Israels Verteidigungsminister Joav Galant nimmt an einer Videokonferenz teil. Bild: Betty Ilovici/Media and Foreign Affairs Advisor to Defense Minister Gallant/dpa

    Er sei nun auch dafür verantwortlich, das Militär «zum Sieg in der Schlacht» zu führen. «Wir werden präzise und tödlich sein, und wir werden weitermachen, bis wir den Auftrag erfüllt haben», sagte Galant.

    Auch die Chefs des Militärgeheimdienstes und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Aharon Chaliva und Ronen Bar, hatten persönliche Verantwortung eingeräumt.

  • 16.14 Uhr

    Israel erhält Lieferung gepanzerter Fahrzeuge aus den USA

    Israel hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums eine Lieferung gepanzerter Fahrzeuge aus den USA erhalten.

    Diese seien in einem Transportflugzeug angekommen und sollen im Krieg zerstörte Fahrzeuge der Armee ersetzen, teilte eine Sprecherin am Donnerstag mit. Ob die Fahrzeuge an der Grenze zum Gazastreifen oder zum Libanon eingesetzt werden sollen, war zunächst unklar.

    Die Lieferung sei Teil einer umfangreichen Operation zur Verstärkung der «Fahrzeugflotte der israelischen Armee», hiess es weiter. Diese sollten für ein breites Spektrum von Einsatzszenarien dienen. Das Verteidigungsministerium habe Bestellungen in Israel und im Ausland in einem Umfang von umgerechnet rund 89 Millionen Franken genehmigt.

    Diese umfassten verschiedene spezialisierte Fahrzeuge, darunter gepanzerte Krankenwagen, gepanzerte Einsatzfahrzeuge, taktische Lastwagen und mechanische Ausrüstung. Die Armee habe bereits Hunderte von Fahrzeugen erhalten, mehrere Hundert weitere seien unterwegs nach Israel.

  • 15.04 Uhr

    Zahl der Toten in Gaza steigt auf 3785

    Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen seit Beginn des Krieges am 7. Oktober ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza auf 3785 gestiegen. Es seien zudem 13'000 Menschen verletzt worden, hiess es am Donnerstag. Das Gesundheitsministerium in Gaza wird von der islamistischen Hamas kontrolliert, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

    Nach Informationen der israelischen Armee soll das Ministerium etwa die Zahl der Toten nach einer Explosion bei einem Spital in Gaza übertrieben haben. Die Armee sprach von gezielter Desinformation.

  • 13.29 Uhr

    Israel nimmt mehr als 500 Verdächtige im Westjordanland fest

    Israelische Sicherheitskräfte haben seit Beginn des jüngsten Konflikts mit der islamistischen Hamas bei Anti-Terroreinsätzen im Westjordanland mehr als 500 Verdächtige festgenommen.

    Insgesamt seien 524 Personen festgenommen worden, davon mehr als 330 aktive Mitglieder der islamistischen Hamas, teilte das israelische Militär am Donnerstag mit. Zudem seien mehr als 50 Waffen konfisziert worden.

    Die Sicherheitslage im Westjordanland ist seit Beginn des Nahost-Kriegs zunehmend angespannt. Unter der palästinensischen Bevölkerung des Westjordanlands gab es noch zuletzt eine breite Unterstützung für die islamistische Hamas.

  • 12.42 Uhr

    Nach längerer Pause wieder Raketenangriffe auf Israel

    Nach längerer Pause haben militante Palästinenser im Gazastreifen den Beschuss israelischer Ortschaften wieder aufgenommen. In der Küstenstadt Aschkelon und in Orten nahe der Grenze zum Gazastreifen heulten am Donnerstag wieder die Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Zuvor hatte es etwa 15 Stunden lang keine Angaben zu neuen Raketenangriffen aus dem Küstenstreifen am Mittelmeer gegeben.

  • 11.08 Uhr

    Israel meldet Tötung von hochrangigem Hamas-Mitglied

    Das israelische Militär hat in der Nacht auf Donnerstag zahlreiche Ziele im Gazastreifen angegriffen. Nach Angaben des Militärs wurde dabei ein hochrangiges Mitglied der militant-islamistischen Hamas in Rafah nahe der ägyptischen Grenze getötet.

    Zudem habe man Hunderte Ziele im gesamten Gazastreifen getroffen, darunter Tunnelschächte, Geheimdienstinfrastruktur und Kommandozentralen. Das Militär gab an, auch Dutzende Mörserabschussrampen getroffen zu haben. Die meisten davon hätten unmittelbar zuvor Granaten auf Israel abgeschossen.

    Im Norden des Gazastreifens, den Israel zur Evakuierung aufgefordert hatte, trafen die Luftangriffe nach Angaben des von der Hamas geführten Innenministeriums in Gaza drei Wohntürme sowie Häuser entlang der Grenze zu Israel. Aber auch im Süden, wo Hunderttausende Schutz suchen, habe es massive Angriffe auf die Stadt Chan Junis gegeben, bei denen mehrere Häuser getroffen worden seien. Das Nasser-Spital in Chan Junis meldete mindestens zwölf Tote und 40 Verletzte.

  • 10.56 Uhr

    China will mit arabischen Staaten Lösung in Nahost-Konflikt suchen

    China will zusammen mit arabischen Staaten zur Deeskalation im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas beitragen. Die Volksrepublik sei bereit, mit Ägypten und anderen arabischen Ländern eine gemeinsame, gerechte und langanhaltende Lösung für die «Palästina-Frage» zu koordinieren, sagte der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping dem ägyptischen Ministerpräsidenten Mustafa Madbuli bei einem Treffen am Donnerstag in Peking.

    Die Volksrepublik halte eine Zwei-Staaten-Lösung und die Errichtung eines unabhängigen Staates Palästina für den «grundlegenden Weg» aus dem Konflikt.

    Xi zufolge haben eine «Feuerpause und ein Ende des Krieges» oberste Priorität. Der Konflikt dürfe sich nicht weiter ausdehnen. China begrüsse Ägyptens Bemühungen, einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu öffnen, sagte Xi. Die Volksrepublik hatte seit den Terrorattacken der Hamas auf Israel am 7. Oktober bisher lediglich in allgemeiner Form Gewalt gegen Zivilisten verurteilt.

  • 9.09 Uhr

    Britischer Premier Sunak in Israel eingetroffen

    Der britische Premierminister Rishi Sunak ist zu einem Kurzbesuch in Israel eingetroffen. Das bestätigte eine Sprecherin der Downing Street in London am Donnerstagmorgen. Knapp zwei Wochen nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel will der 43-Jährige unter anderem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog treffen, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Danach plant er im Rahmen seiner zweitägigen Reise Besuche in anderen Hauptstädten der Region. PA zufolge will Sunak die Regierungen im Nahen Osten auffordern, eine weitere gefährliche Eskalation zu vermeiden.

    Am Mittwoch hatte US-Präsident Joe Biden Israel besucht und dem Land die Solidarität und volle Unterstützung der USA zugesichert. Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz war am Dienstag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel.

  • 8.51 Uhr

    Geiseln der Hamas: Familien wollen Proteste in Israel verschärfen

    Nach der Ankündigung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen wollen Familien von Geiseln, die aus Israel in das Palästinensergebiet verschleppt worden sind, ihre Proteste verschärfen. Sie fordern, vor jeglicher Hilfe in Gaza müssten zuerst die Gefangenen freigelassen werden.

    Die israelische Zeitung «Haaretz» schrieb am Mittwochabend, die Vertretung der Geiselfamilien habe eine geplante Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs für humanitäre Güter als «schreckliche Entscheidung» kritisiert.

    «Kinder, Babys, Frauen, Soldaten, Männer und alte Menschen – von denen einige an schweren Krankheiten oder Schussverletzungen leiden – werden unter unmenschlichen Bedingungen wie Tiere unter der Erde festgehalten», und dennoch «belohne» die israelische Regierung Mörder und Geiselnehmer, hiess es den Angaben zufolge in der Mitteilung.

    Verzweifelte Angehörige der Geiseln demonstrieren bereits seit einigen Tagen vor dem Militärhauptquartier in Tel Aviv. Sie fordern eine rasche Freilassung ihrer von der Hamas entführten Familienmitglieder.

  • 7.48 Uhr

    Geheimdienstkreise: Dutzende und nicht Hunderte Tote bei Spital-Attacke

    Eine europäische Geheimdienstquelle berichtet, dass beim Beschuss eines Spitalgeländes in Gaza nicht von Hunderten, sondern von Dutzenden Todesopfern auszugehen sei. «Es gibt nicht 200 oder gar 500 Tote, sondern eher ein paar Dutzend, wahrscheinlich zwischen zehn und 50», sagte die anonyme Quelle zur Nachrichtenagentur AFP.

    Das Gebäude sei nicht zerstört und wohl zuvor evakuiert worden, so die Begründung. So soll vor allem der Parkplatz vor dem Spital durch den Angriff getroffen worden sein. Nach einer Anordnung der israelischen Armee sei eine ganze Reihe weiterer Spitäler im nördlichen Gazastreifen evakuiert worden.

    Beim Anschlag sei vor allem der Parkplatz vor dem Spital getroffen worden. Dafür, dass sich Hunderte Menschen auf dem Parkplatz davor befunden hätten, gebe es aber «keine Beweise».

  • 5.02 Uhr

    US-Senatoren: Israel nicht an Klinik-Explosion in Gaza schuld

    US-Senatoren liegen Geheimdienstinformationen vor, wonach Israel nicht für die verheerende Explosion in einer Klinik im Gazastreifen verantwortlich war. Geheimdienstler gingen davon aus, dass «es eine fehlgeleitete Rakete von Terroristen in Gaza war», sagte der demokratische Mehrheitsführer der Kammer, Chuck Schumer, am Mittwoch (Ortszeit) nach einer Sitzung, bei der ranghohe Vertreter von Pentagon, Geheimdiensten und anderen Regierungsbehörden über aktuelle Erkenntnisse rund um das Geschehen im Al-Ahli-Spital Bericht erstatteten. Sein Parteikollege Chris Murphy ergänzte, dass die Geheimdienste «definitiv» zur Auffassung gelangt seien, dass es keine israelische Operation gewesen sei.

    Zerstörung durch einen Raketeneinschlag vor dem Al-Ahli-Spital in Gaza-Stadt. (17. Oktober 2023)
    Zerstörung durch einen Raketeneinschlag vor dem Al-Ahli-Spital in Gaza-Stadt. (17. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber

    Der demokratische Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Senat, Mark Warner, und der Republikaner Marco Rubio, ranghöchstes Mitglied seiner Partei in dem Gremium, äusserten sich in einer gemeinsamen Erklärung ähnlich. Nach Prüfung der Erkenntnisse seien sie sich «sicher, dass die Explosion das Resultat eines gescheiterten Raketenstarts militanter Terroristen war und nicht das Ergebnis eines israelischen Luftangriffs».

    Die Hamas hatte kurz nach der Explosion am Dienstagabend erklärt, ein israelischer Luftangriff habe den Komplex getroffen. Israel wies dies zurück und erklärte, eine fehlgeleitete Rakete der Extremistengruppe Islamischer Dschihad sei auf dem Klinikgelände eingeschlagen. Das wiederum wies der Islamische Dschihad zurück.

  • 4.59 Uhr

    UN: Lage in Flüchtlingscamps spitzt sich zu

    Über 513’000 Palästinenser sind in UN-Einrichtungen im Gazastreifen untergebracht. Das UN-Flüchtlingshilfswerks für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) warnt vor zunehmenden Gesundheitsrisiken in den Behelfsunterkünften. Diese seien überfüllt, die Vorräte an Lebensmitteln, Trinkwasser und Hygieneartikeln seien knapp. «Die katastrophalen Bedingungen, die durch kriegsbedingte Traumata noch verstärkt werden, haben zu Spannungen unter den Binnenvertriebenen in den Unterkünften geführt», erklärt die Organisation.

  • 4.36 Uhr

    SIG beobachtet Zunahme von antisemitischen Vorfällen

    Seit dem Angriff der Hamas und Israels darauffolgendem Beschuss des Gazastreifens hat auch der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG), der Dachverband der jüdischen Gemeinden, zunehmend antisemitische Vorfälle beobachtet. «Angesichts der bereits heute feststellbaren Zunahme der antisemitischen Vorfälle betrachten wir mit Sorge, was in der Schweiz passieren könnte, wenn der Konflikt weiter eskalieren sollte», sagte SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner den Zeitungen von CH Media. Im Vergleich zum Vorjahr sei diese Häufung innerhalb kurzer Zeit ungewöhnlich. Darunter seien Schmierereien sowie Mails und Briefe mit übelsten antisemitischen Beschimpfungen.

  • 4 Uhr

    Guterres in Kairo

    UN-Generalsekretär António Guterres reist am heutigen Donnerstag nach Kairo. Dort will er sich laut UN-Angaben unter anderem mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi treffen, um eine Öffnung des Grenzübergangs Rafah zu erwirken.

  • 2.38 Uhr

    Bericht: Palästinenser im Westjordanland von Siedlern getötet

    Im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein Palästinenser von Siedlern getötet worden. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah am späten Mittwoch laut der Nachrichtenseite Ynet mitteilte, starb der 21-jährige in der Nähe des Dorfes Dura al-Qara im zentralen Westjordanland durch Schüsse von Siedlern. Zuvor waren zwei Jugendliche nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten in der Nähe der Stadt Ramallah getötet worden.

    Die Sicherheitslage im Westjordanland ist seit dem blutigen Grossangriff von Hunderten Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober zunehmend angespannt. Nach der tödlichen Explosion bei einem Spital im Gazastreifen hatten palästinensische Gruppen im Westjordanland zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten aufgerufen. Auch Gewalttaten von Siedlern hätten in letzter Zeit zugenommen, sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Es besteht die Gefahr, «dass die Situation ausser Kontrolle gerät», warnte Griffiths.

    Israel hatte das Westjordanland und Ost-Jerusalem 1967 erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

  • 2.34 Uhr

    UN-Nothilfekoordinator fordert sofortigen Zugang zu Gazastreifen

    Nach der verheerenden Explosion an einem Spital im Gazastreifen mit möglicherweise Hunderten Opfern hat UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths einen sofortigen Zugang für Hilfslieferungen in das Gebiet gefordert. «Was wir dringend brauchen, ist ein sofortiger, sicherer Zugang für humanitäre Hilfe im gesamten Gazastreifen», sagte Griffiths am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Er wies auf die sich weiter verschlechternde Lage im Gazastreifen hin: «Die Zerstörung des Spitals gestern hat den Druck auf dieses bröckelnde, angeschlagene und traurige Gesundheitssystem weiter erhöht.»

    Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde hatte für den Raketeneinschlag bei der Klinik am Dienstagabend umgehend Israel verantwortlich gemacht, arabische Nachbarstaaten schlossen sich dem an. Israel wies dies entschieden zurück und sprach vom Einschlag einer verirrten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad.

    Griffiths wies darauf hin, dass die bei der Explosion Verletzten in ein anderes Spital gebracht worden seien, «das eines der vielen anderen Spitälern im Gazastreifen ist, die kurz vor dem Zusammenbruch stehen». Der Gazastreifen verliere durch die Explosion in der Klinik auch eine Einrichtung, in der vor den aktuellen Feindseligkeiten mehr als 45’000 Patienten pro Jahr behandelt worden seien.

    Griffiths sagte weiter: «Wir brauchen dringend einen Mechanismus, auf den sich alle relevanten Parteien einigen, um die regelmässige Bereitstellung von Hilfsgütern im gesamten Gazastreifen zu ermöglichen und die Verteilung der Hilfe wieder auf das Niveau zu bringen, das vor diesen schrecklichen Wochen herrschte – mit 100 Lastwagen pro Tag, die Menschen in Not im gesamten Gazastreifen versorgten. Wir müssen zu dieser Zielsetzung zurückkehren.»

    Griffiths erläuterte, dass das nun zerstörte Spital vor der Explosion voll funktionsfähig gewesen und daher überfüllt mit Patienten gewesen sei, darunter auch Frauen und Kinder. Dutzende von Pflegern und Gesundheitspersonal hätten sich ebenfalls im Gebäude befunden. Griffiths wies zudem auf die extreme Wasserknappheit für die Menschen hin. Sie seien zunehmend gezwungen, sich aus unsicheren Quellen zu versorgen, wodurch die Bevölkerung dem Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten ausgesetzt sei.

  • 1.11 Uhr

    Israels Armee greift wieder Ziele der Hisbollah im Libanon an

    Das israelische Militär hat erneut Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon angegriffen. Das gab die israelische Armee in der Nacht zum Donnerstag bekannt. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Einige israelische Granaten seien am Rande von Feldern nahe der Grenze eingeschlagen, hiess es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Zuvor hatte die israelische Armee bereits mitgeteilt, «Terroristen» hätten eine Panzerabwehrrakete auf eine israelische Gegend nahe der Grenze zum Libanon abgefeuert. Das israelische Militär habe mit Artilleriebeschuss reagiert. Zudem sei die Terrorinfrastruktur der Hisbollah angegriffen worden, hiess es.

    Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und Israels Gegenschlägen auf Gaza kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer Eskalation schüren. Von der Hisbollah seien 13 Kämpfer im Zuge der Gefechte der vergangenen Tage getötet worden, teilte die Pressestelle der Organisation mit.

  • 0.47 Uhr

    Britischer Premier Sunak reist in den Nahen Osten

    Inmitten der schweren Krise im Nahostkonflikt will der britische Premierminister Rishi Sunak Israel und andere Länder in der Region besuchen. Für den heutigen Donnerstag seien Treffen in Israel mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog geplant, teilte Sunaks Büro mit. Der Premier werde in den Gesprächen die «furchtbaren Terrorakte» der militant-islamistischen Hamas am 7. Oktober verurteilen und angesichts des Verlusts von Menschenleben in Israel und im Gazastreifen sein Beileid ausdrücken. Sunak werde zudem «in eine Reihe von anderen Hauptstädten in der Region» reisen, hiess es.

    Sunak teilte mit, die Explosion im Al-Ahli-Spital in Gaza-Stadt am Dienstag «sollte ein Wendepunkt für Anführer in der Region und auf der ganzen Welt sein, der sie zusammenkommen lassen sollte, um eine weitere gefährliche Eskalation des Konflikts zu vermeiden».

    Der britische Aussenminister James Cleverly ist ebenfalls in den Nahen Osten gereist und wird am heutigen Donnerstag zu Gesprächen in Kairo erwartet. Der Chefdiplomat will zudem Katar und die Türkei besuchen.

    Am Mittwoch hatte US-Präsident Joe Biden Israel besucht und dem Land angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten die Solidarität und volle Unterstützung der USA zugesichert. Seine Reise war von einem verheerenden Raketeneinschlag bei einer Klinik im Gazastreifen am Vorabend überschattet worden.

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz war am Dienstag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel. Am Mittwoch hatte er Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi in Kairo getroffen. Neben der Sicherheitslage nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel waren auch Bemühungen um eine Freilassung der von der Hamas in Israel entführten Geiseln ein Thema.

  • Donnerstag, 19. Oktober 2023, 0.45 Uhr

    Krawalle mit Böllern und Steinen in Berlin

    Trotz eines Verbots von pro-palästinensischen Demonstrationen ist es in Berlin-Neukölln am Abend erneut zu Menschenansammlungen und stundenlangen Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei sprach von einer aufgeheizten Stimmung auf der Sonnenallee, die erst ganz spät am Abend allmählich ruhiger wurde. Es wurden Steine und Flaschen auf Polizistinnen und Polizisten geworfen und Pyrotechnik abgebrannt, wie die Behörde auf der Plattform X, früher Twitter, mitteilte.

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