Propaganda-Rückfall Na bitte, tönt wie früher: Pjöngjang unterstellt Trump «doppeltes Spiel»

sda/phi

28.8.2018

Eigentlich wollte US-Aussenminister Mike Pompeo mit einem Nordkorea-Besuch die Annäherung fortsetzen. Dann bekam Donald Trump jedoch einen «feindlichen Brief».

US-Präsident Donald Trump hat die Nordkorea-Reise seines Aussenministers Mike Pompeo einem Zeitungsbericht zufolge wegen eines feindlichen Briefs eines Vertreters der Regierung in Pjöngjang abgesagt. Eine staatlich kontrollierte Zeitung in Nordkorea wirft der US-Regierung indessen «doppeltes Spiel» vor.

Im Juni 2018 in Singapur war noch alles Friede, Freude, Eierkuchen: Kim Jong-un und Donald Trump.
Im Juni 2018 in Singapur war noch alles Friede, Freude, Eierkuchen: Kim Jong-un und Donald Trump.
Keystone

Die «Washington Post» berichtete am Montag, Pompeo habe am Freitag einen Brief des Zentralkomitee-Vizevorsitzenden der nordkoreanischen Regierungspartei bekommen. Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf US-Regierungsvertreter.

Inhalt unbekannt

Der genaue Inhalt des Schreibens sei nicht klar, aber die Botschaft sei so streitlustig gewesen, dass sich Trump und Pompeo zur Absage der für diese Woche geplanten Reise entschlossen hätten. Das US-Präsidialamt verwies für eine Stellungnahme zu dem Bericht auf das Aussenministerium, das sich zunächst nicht äusserte.

Mit der Absage der Reise räumte Trump erstmals öffentlich ein, dass seine Bemühungen, Nordkorea von dessen Atomprogramm abzubringen, seit dem Gipfel mit Machthaber Kim Jong Un im Juni auf der Stelle treten. Die staatlich kontrollierte Zeitung «Rodong Sinmun» wiederum warf der US-Regierung am Sonntag ein «doppeltes Spiel» vor. Während diese sich vordergründig um Dialog bemühe, engagiere sie sich zugleich in geheimen Militärübungen.

So bereiteten sich in Japan stationierte US-Spezialeinheiten auf einen Überfall auf die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang vor. Das Blatt sprach von Plänen für ein "Verbrechen" und berief sich auf ein südkoreanisches Medium. Das Verteidigungsministerium in Tokio erklärte am Dienstag, Nordkoreas militärische Aktivitäten stellten immer noch die grösste Bedrohung für Japan dar.

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