Chinas Regierung schweigt Mysteriöse Krankheitswelle bringt Spitäler an den Anschlag

Sven Ziegler

4.1.2025

Eine mysteriöse Krankheitswelle belastet Chinas Spitäler. Während die Regierung von einem Anstieg bekannter Infektionen spricht, erinnern die Szenen an die frühen Tage der Covid-19-Pandemie. Was ist wirklich los?

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Krankenhäuser und Krematorien in China kämpfen mit einer hohen Zahl an Patienten und Toten.
  • Experten machen Grippe und bekannte Erkältungsviren verantwortlich, es gibt jedoch keine offizielle Bestätigung.
  • Die Situation weckt Erinnerungen an die Anfänge der Covid-19-Pandemie.

In China breitet sich derzeit eine mysteriöse Krankheitswelle aus. Auf sozialen Medien kursieren Videos, die überfüllte Spitäler zeigen, in denen Eltern mit kranken Kindern in langen Warteschlangen stehen. Auch gibt es unbestätigte Berichte über Engpässe in Krematorien.

Das Fehlen offizieller Stellungnahmen hat bei vielen Beobachtern Erinnerungen an die frühen Tage der Covid-19-Pandemie in China geweckt, wie die «Daily Mail» berichtet. Während lokale Medien die Ausbreitung eines wenig bekannten Virus namens Humanes Metapneumovirus (HMPV) für die Krankheitswelle verantwortlich machen, hat die chinesische Regierung dies noch nicht bestätigt.

HMPV verursacht in der Regel nur milde Erkältungssymptome, doch das Ausmass der derzeitigen Ausbreitung ist laut regionalen Beobachtern ungewöhnlich.

Die chinesische Seuchenschutzbehörde (CDC) führt die aktuelle Welle hauptsächlich auf Grippe zurück. Laut Berichten der CDC waren in der letzten Dezemberwoche rund 7,2 Prozent aller ambulanten Krankenhausbesuche in den nördlichen Provinzen auf grippeähnliche Erkrankungen zurückzuführen – ein Anstieg von 12 Prozent gegenüber der Vorwoche. In den südlichen Provinzen waren es 5,7 Prozent, wie die «Economic Times» schreibt.

Rückkehr bekannter Krankheiten

Die aktuelle Situation erinnert auch an die Wintermonate 2022/23, als es in China nach den strengen Covid-Lockdowns zu einem Anstieg von Infektionen mit Mykoplasmen-Pneumonie kam. Experten vermuteten damals, dass die geringe Immunität der Bevölkerung aufgrund der langen Einschränkungen zur schnellen Verbreitung beigetragen hatte.

Videos, die seit Neujahr auf sozialen Medien kursieren, zeigen Szenen überfüllter Spitäler in der Provinz Hunan und anderen Teilen des Landes. Ein Bewohner, der von einem US-basierten chinesischen Nachrichtenportal zitiert wurde, berichtete, dass in seiner Region innerhalb einer Woche sieben bis acht Menschen im Alter zwischen 40 und 80 Jahren gestorben seien.

Überlastung in Krematorien

Zusätzlich gibt es Berichte über lange Wartezeiten in Krematorien. Eine Bestattungsunternehmerin beschrieb gegenüber lokalen Medien, dass «drei Öfen gleichzeitig in Betrieb» seien, um die hohe Nachfrage zu bewältigen. Das sei in dieser Zeit sehr ungewöhnlich.

Laut lokalen Behörden gebe es keinen Hinweis auf einen neuartigen Virus. Stattdessen sei die steigende Krankheitslast auf eine Rückkehr bekannter Infektionen wie Grippe und Erkältung zurückzuführen. Die Lockerung der Pandemie-Massnahmen habe dazu geführt, dass sich solche Krankheiten wieder ungehindert ausbreiten könnten. Auf nationaler Stufe jedoch blieben entsprechende Anfragen von Nachrichtenagenturen unbeantwortet, was Unruhe auslöst.

Für viele bleibt die Situation jedoch beunruhigend. Ein chinesischer Blogger, der von seiner Erkrankung nach einer Reise nach Guangzhou berichtete, verglich die Symptome laut «Daily Mail» mit denen seiner Covid-Infektion und riet dazu, in öffentlichen Räumen weiterhin Masken zu tragen.