Ukraine-ÜbersichtFrankreich will Ukraine «leichte Kampfpanzer» liefern +++ Russen verschanzen sich auf der Krim
Agenturen/red
4.1.2023
Russland: Getötete Soldaten für Angriff auf Kaserne verantwortlich
Die in der improvisierten Kaserne in Makiiwka getöteten russischen Soldaten sind nach den Worten des russischen Verteidigungsministeriums selbst für den Angriff verantwortlich.
04.01.2023
Russland hat eigenen Angaben zufolge einen Drohnenangriff auf die Krim abgewehrt. Der ukrainische Generalstab meldet unterdessen weitere russische Schläge gegen die Infrastruktur des Landes. Die Entwicklungen im Ticker.
Agenturen/red
04.01.2023, 21:57
Agenturen/red
Das Wichtigste im Überblick
Frankreich will der Ukraine «leichte Kampfpanzer» liefern. Das habe der französische Staatschef Emmanuel Macron seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj zugesagt.
Die Ukraine macht sich für die Lieferung von US-Patriot-Raketen bereit. Die Vorbereitungen liefen bereits, sagte Aussenminister Dmytro Kuleba
Moskau schickt Truppen in den nördlichen Teil der Krim. Das teilte der ukrainische Geheimdienst mit.
Laut dem britischen Geheimdienst lagert das russische Militär seine Munition unprofessionell, was zu einem Risiko für die eigenen Truppen wird.
Russlands Flugabwehr hat nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf die annektierte Krim abgewehrt.
Moskau teilte mit, die bei dem ukrainischen Raketenangriff in Makijiwka getöteten Soldaten seien hauptsächlich selbst für den Angriff auf die Kaserne verantwortlich.
Frankreich sichert Ukraine «leichte Kampfpanzer» zu
Frankreich will der Ukraine «leichte Kampfpanzer» liefern. Das habe der französische Staatschef Emmanuel Macron seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj zugesagt, teilte der Élyséepalast am Mittwoch nach einem Telefonat der beiden Präsidenten mit.
Bei dem Panzer soll es sich um den Spähpanzer AMX-10 RC handeln. Der Radpanzer mit Kanone wird vor allem zur Aufklärung eingesetzt. Wie viele Panzer Frankreich der Ukraine bis wann übergeben will, war zunächst noch unklar. «Es ist das erste Mal, dass Panzer westlicher Bauart an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden», zitierten französische Medienberichte den Élyséepalast.
Russische Soldaten verschanzen sich offenbar auf der Krim
Moskau schickt Truppen in den nördlichen Teil der Krim. Das teilte der ukrainische Geheimdienst mit. «Sie (Russland) verlieren. Deshalb schaffen sie, wo sie können, Verteidigungsstrukturen, da sie erkennen, dass sie Kampfhandlungen auf diesen Linien durchführen müssen», gab Andrii Cherniak, Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes im Verteidigungsministerium, in einer offiziellen Mitteilung Auskunft.
Neue russische Hyperschall-Seerakete
Putin stellt Hyperschall-Seerakete Zirkon in den Dienst: «Ich bin sicher, dass solch eine mächtige Waffe es erlaubt, Russland zuverlässig vor äusseren Bedrohungen zu schützen und die nationalen Interessen unseres Landes abzusichern», sagte der 70-Jährige am Mittwoch in einer vom Fernsehen übertragenen Videoschalte aus dem Kreml zur Inbetriebnahme der «Zirkon»-Raketen auf der Fregatte «Admiral Gorschkow».
Liveticker
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Liveticker beendet
21.55 Uhr
Hiermit beenden wir unseren Ticker am Mittwoch
21.46 Uhr
Dutzende Russen laut Kiew in Gebiet Saporischschja getötet oder verletzt
Das ukrainische Militär hat über einen weiteren erfolgreichen Angriff gegen Russlands Armee berichtet. In der besetzten Stadt Tokmak im südukrainischen Gebiet Saporischschja seien bei einer Offensive am Dienstag 80 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilte der Generalstab in Kiew am Mittwoch mit. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Beide Kriegsparteien sprechen häufig von hohen Verlusten der gegnerischen Seite.
Ein Sprecher der russischen Besatzungsverwaltung von Saporischschja, Wladimir Rogow, behauptete, der ukrainische Angriff habe dem Kreiskrankenhaus von Tokmak gegolten. Es seien ein Militärarzt und mehrere Patienten getötet worden. Dazu wurden Bilder von einem schwer zerstörten Gebäude gezeigt. Unabhängige Bestätigungen der Angaben lagen jedoch nicht vor.
20.58 Uhr
Neue ukrainische Kirche hält Weihnachtsgottesdienst im Höhlenkloster ab
Im ukrainischen Kirchenstreit wird die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine erstmals ihre Weihnachtsmesse im berühmten Kiewer Höhlenkloster abhalten. Metropolit Epifanij habe die Erlaubnis für die Feier des Weihnachtsgottesdiensts in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale erhalten, teilte die Kirche am Mittwoch mit. Der Gottesdienst werde gemäss dem Kalender der orthodoxen Kirchen am kommenden Samstag stattfinden.
Zuvor war der Mietvertrag der konkurrierenden ukrainisch-orthodoxen Kirche für die Kathedrale zum Jahresende nicht verlängert worden. Diese ursprünglich mit dem Moskauer Patriarchat verbundene Kirche hatte bereits vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion das Klostergelände zur Nutzung übertragen bekommen. Das zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Höhlenkloster befindet sich im Staatsbesitz und gilt als das grösste Heiligtum der osteuropäischen orthodoxen Kirchen.
Die traditionell eng mit Russland verbundene ukrainisch-orthodoxe Kirche hatte sich erst mit dem russischen Einmarsch vom vergangenen Februar völlig von Moskau losgesagt. Zuvor war mit staatlicher Hilfe 2018 die Orthodoxe Kirche der Ukraine als neue Landeskirche gegründet worden. Sie ist dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul) zugeordnet. In der Ukraine wird weiter - wie in Russland und Belarus - Weihnachten erst am 7. Januar gefeiert.
18.47 Uhr
Ukraine bereitet Lieferung von Patriot-Raketen vor
Die Ukraine macht sich für die Lieferung von US-Patriot-Raketen bereit. Die Vorbereitungen liefen bereits, sagte Aussenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch. Das Abwehrsystem habe Vorrang bei den Bemühungen der Ukraine, sich russischer Luftangriffe zu erwehren.
18.45 Uhr
Tschechien will Zwei-Prozent-Ziel der Nato gesetzlich verankern
Tschechien will das Nato-Ziel für Verteidigungsausgaben von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesetzlich verankern. Das liberalkonservative Kabinett in Prag brachte eine entsprechende Vorlage auf den Weg ins Parlament. Das sei ein wichtiger Schritt für die Sicherheit des Landes, sagte Ministerpräsident Petr Fiala. Das Ziel soll spätestens 2025 erreicht werden. Für das laufende Jahr sind Verteidigungsausgaben in Höhe von rund 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts geplant.
Mit dem Schritt reagiert die Regierung nach eigenen Angaben auf die geänderte Sicherheitslage durch die russische Invasion in die Ukraine. Geplant ist unter anderem der Kauf von 210 CV-90-Schützenpanzern aus Schweden. Über das Zwei-Prozent-Ziel läuft derzeit innerhalb des westlichen Verteidigungsbündnisses eine Debatte. «Einige Verbündete sind entschieden dafür, aus dem gegenwärtigen Zielwert von zwei Prozent einen Mindestwert zu machen», sagte jüngst Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Eine weitere Gesetzesänderung würde dem tschechischen Verteidigungsministerium Zugang zu staatlichen Datenbanken geben, um Informationen über im Kriegsfall wehrfähige Männer und Frauen zu sammeln. Mit dem Ende der Wehrpflicht Ende 2004 war in Tschechien auch die Musterung abgeschafft worden.
18.32 Uhr
Frankreich will Ukraine «leichte Kampfpanzer» liefern
Paris (dpa) - Frankreich will der Ukraine «leichte Kampfpanzer» liefern. Das habe der französische Staatschef Emmanuel Macron seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj zugesagt, teilte der Élyséepalast am Mittwoch nach einem Telefonat der beiden Präsidenten mit.
Bei dem Panzer soll es sich um den Spähpanzer AMX-10 RC handeln. Der Radpanzer mit Kanone wird vor allem zur Aufklärung eingesetzt. Wie viele Panzer Frankreich der Ukraine bis wann übergeben will, war zunächst noch unklar. «Es ist das erste Mal, dass Panzer westlicher Bauart an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden», zitierten französische Medienberichte den Élyséepalast.
Selenskyj dankte Macron auf Twitter für die Entscheidung. Man habe auch beschlossen, weiter gemeinsam zu arbeiten, um etwa die Luftabwehr der Ukraine zu stärken. Frankreich wollte weitere Details zu den Panzerlieferungen an die Ukraine später bekannt geben.
Agreed with @EmmanuelMacron on further cooperation to significantly strengthen 🇺🇦 air defense and other defense capabilities. We also agreed to work on the implementation of #PeaceFormula. Thank you friend! Your leadership brings our victory closer. 2/2
Im Rahmen eines sogenannten Ringtausches hat die Ukraine unter anderem von osteuropäischen Staaten bereits Kampfpanzer sowjetischer Bauart erhalten. Im Rahmen eines mit Deutschland vereinbarten Ringtausches etwa übergab die Slowakei der Ukraine Ende November 30 Schützenpanzer des sowjetischen Typs BMP-1. Deutschland liefert der Slowakei im Gegenzug 15 Kampfpanzer des Typs Leopard 2 A4.
18.12 Uhr
Estlands Fussballer bedauern Treffen mit Russlands Nationalcoach
Nach einem öffentlichen Aufschrei haben sich drei Angehörige von Estlands Fussball-Nationalmannschaft für ein privates Treffen mit dem russischen Nationaltrainer Waleri Karpin entschuldigt. «Wir bedauern die entstandene Situation und entschuldigen uns bei allen, deren Gefühle durch unser Abendessen und das davon in den sozialen Medien veröffentlichte Foto verletzt wurden», teilten Kapitän Konstantin Vassiljev, Stürmer Sergei Zenjov und Co-Trainer Andres Oper am Mittwoch gemeinsam mit.
Das bekannt gewordene Treffen der drei Fußballer und mehrere weiterer ehemaliger Nationalspieler des Landes mit Karpin hatte in Estland angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für Aufregung gesorgt. Der Fan Club des Nationalteams des baltischen EU-Landes verurteilte das Verhalten der Spieler, die auf einem Bild in sozialen Medien in geselliger Runde mit dem russischen Nationalcoach gezeigt wurden, als inakzeptabel. Auch die für Sport zuständige Kulturministerin Piret Hartman verurteilte die Zusammenkunft.
«Unser Gespräch drehte sich nur um Fussball, wir sprachen nicht über Politik oder den Krieg. Unsere Position zum Krieg war immer dieselbe – es gibt keine Rechtfertigung dafür. Sowohl auf als auch neben dem Fussballplatz haben wir uns immer für Estland eingesetzt und werden dies auch in Zukunft tun», werden Vassiljev, Zenjov und Oper in der vom Verband verbreiteten Mitteilung zitiert.
17.35 Uhr
Russland meldet fünf Tote nach ukrainischem Angriff
Bei einem ukrainischen Artillerieangriff auf die von russischen Truppen besetzte Kleinstadt Wassyliwka sind nach Angaben von vor Ort mindestens fünf Menschen getötet worden. 15 weitere seien verletzt worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur des besetzten Teils des südukrainischen Gebiets Saporischschja, Jewgeni Balizki, am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit. Von unabhängiger Seite konnten diese Angaben zunächst nicht bestätigt werden.
Verletzt worden seien unter anderem vier Mitarbeiter des Zivilschutzdiensts, erklärte Balizki weiter. Auch ein mehretagiges Wohnhaus soll demnach durch mindestens vier Einschläge stark beschädigt worden sein.
17.15 Uhr
Polen kauft weitere Kampfpanzer aus den USA
Polen kauft weitere Panzer aus den USA zur eigenen Verteidigung. Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak unterzeichnete am Mittwoch eine Vereinbarung in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar. Darin enthalten ist die Lieferung von 116 Kampfpanzern vom Typ Abrams. Diese soll noch ab diesem Jahr erfolgen.
Aus Regierungskreisen verlautete, Polen sei der erste Verbündete der USA in Europa, der die Panzer bekomme. Polen hatte bereits im vergangenen Jahr den Kauf von 250 modernisierten Abrams-Panzern beschlossen, die 2025 und 2026 geliefert werden sollen. Polen soll auch US-Artilleriesysteme vom Typ Himars erhalten.
Vertreter Polens und der USA argumentieren, mit den Vereinbarungen über die Ausrüstung würden angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine Polen, die Region und die Ostflanke der Nato gestärkt.
16.35 Uhr
EU meldet gut gefüllte Gasspeicher
Die Gasspeicher in der Europäischen Union sind derzeit trotz russischer Lieferausfälle zu 84 Prozent gefüllt. Das seien 13 Prozent mehr als der EU-Durchschnitt im Dezember der Jahre 2016 bis 2018, schätzte die EU-Kommission am Mittwoch.
Aufgrund russischer Lieferkürzungen stockten die 27 EU-Mitglieder im vergangenen Jahr ihre Gasvorräte auf. Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 lieferte Russland 40 Prozent des europäischen Erdgasbedarfs, seitdem inzwischen nur noch rund 9 Prozent. «Es ist eine ziemlich gute Position», sagte Kommissionssprecher Tim McPhie auf einer Pressekonferenz. Zu Jahresbeginn sei der Gasvorrat gut, «aber wir sind in keiner Weise selbstzufrieden. Wir wissen, dass dieses Jahr weiterhin herausfordernd sein wird.»
Bereits im vergangenen September hatten die EU-Länder ihr für November gesetztes Ziel von zu 80 Prozent gefüllten Gasspeichern übertroffen. Der Gasverbrauch ging angesichts drastisch gestiegener Preise von August bis November um 20 Prozent zurück. «Je mehr wir unsere Energie-Effizienz steigern und je mehr wir die Erneuerbaren fördern, umso besser werden wir bei der Verringerung unserer Abhängigkeit vom Erdgas sein», erklärte McPhie.
16.11 Uhr
Laut Kiew: Russen verschanzen sich auf der Krim
Moskau schickt Truppen in den nördlichen Teil der Krim. Das teilte der ukrainische Geheimdienst mit. «Sie (Russland) verlieren. Deshalb schaffen sie, wo sie können, Verteidigungsstrukturen, da sie erkennen, dass sie Kampfhandlungen auf diesen Linien durchführen müssen», gab Andrii Cherniak, Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes im Verteidigungsministerium, in einer offiziellen Mitteilung Auskunft.
Darin hiess es weiter: «Ihre Idee war es, das Gebiet Donezk, die Küste des Asowschen Meeres, zu erobern, und ihre Pläne waren auch, die Ukraine vom Schwarzen Meer abzuschneiden.» Die russischen Pläne in der Ukraine seien aber laut Cherniak fehlgeschlagen. Ausserdem versicherte er: «Die Ukraine wird russische Stellungen im gesamten besetzten Gebiet angreifen.»
15.22 Uhr
Russland will Informationen über Pipeline-Ölexporte zurückhalten
Die russische Regierung will die Veröffentlichung von Informationen über den staatlichen Ölpipeline-Betreiber «Transneft» bis mindestens 2024 beschränken.
«Ziel der geplanten Regulierung ist die Minimierung der Risiken einer Verstärkung des Sanktionsdrucks auf die Dienstleistungsnutzer für den Transport von Öl und Ölprodukten», teilte das Kartellamt in Moskau laut der Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch zur Begründung mit. Die Sanktionen könnten zu Behinderungen des Exports führen.
Transneft besitzt in Russland ein staatliches Monopol auf den Betrieb der Ölpipelines. Vor allem der Export nach Europa, aber auch nach China und an den Pazifischen Ozean steht damit unter Kontrolle des Konzerns.
Seit Dezember hat die EU wegen Moskaus Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Einfuhrverbot für russisches Öl auf dem Seeweg verhängt. Deutschland und Polen haben sich zudem verpflichtet, ab dem Jahreswechsel kein russisches Öl mehr aus der Leitung «Druschba» abzunehmen.
14.31 Uhr
Baerbock appelliert an europäische Einigkeit
Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat die jüngsten russischen Attacken auf die Ukraine scharf verurteilt und die europäischen Partner aufgefordert, in der Unterstützung des Landes nicht nachzulassen. «Diese gemeinsame europäische Einigkeit, die uns im letzten Jahr so stark gemacht hat, müssen wir uns auch in diesem neuen Jahr bewahren und sie weiter ausbauen», sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrem portugiesischen Kollegen João Gomes Cravinho in Lissabon.
Die «systematischen und zynischen Luftschlägen Russlands gegen die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung der Ukraine» hätten kein anderes Ziel, «als den Ukrainerinnen und Ukrainern ihre Lebensgrundlage zu nehmen», kritisierte Baerbock. Sie ergänzte: «Es sind Angriffe auf die Menschlichkeit.» Man dürfe nicht «den geringsten Zweifel an unserer entschlossenen Unterstützung aufkommen» lassen. «Denn so bitter es ist: Mit jedem Zeichen des Nachlassen der Unterstützung ermutigen wir Putin, weiter zu machen.»
Weil man wolle, dass der Krieg «mit einem Sieg der Ukraine endet, müssen wir uns immer wieder fragen: Wie können wir die Ukraine beim Schutz ihrer Menschen, beim Schutz ihrer zivilen Infrastruktur noch besser gemeinsam unterstützen», sagte Baerbock. Auf die Frage, ob es einen neuen Vorstoss zur gemeinsamen Lieferung von modernen Kampfpanzern des deutschen Typs Leopard 2 oder von deutschen Marder-Schützenpanzern geben werde, entgegnete sie, es werde stetig überprüft, wie man die Ukraine besser unterstützen könne. Dies könne nur gemeinsam mit den Partnern geschehen.
13.12 Uhr
Putin stellt Hyperschall-Seerakete Zirkon in Dienst
«Ich bin sicher, dass solch eine mächtige Waffe es erlaubt, Russland zuverlässig vor äusseren Bedrohungen zu schützen und die nationalen Interessen unseres Landes abzusichern», sagte der 70-Jährige am Mittwoch in einer vom Fernsehen übertragenen Videoschalte aus dem Kreml zur Inbetriebnahme der «Zirkon»-Raketen auf der Fregatte «Admiral Gorschkow».
Die «Admiral Gorschkow» gehört zu Russlands Nordmeerflotte und soll auf eine lange Seereise in den Atlantischen und Indischen Ozean geschickt werden, um Russlands Seemacht zu demonstrieren. Das 2018 in Dienst gestellte Kriegsschiff ist die erste Fregatte, die mit den neuen Raketen ausgestattet wird. Die Zirkon hat eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und dient in erster Linie zur Schiffsbekämpfung. Wegen ihrer extrem hohen Geschwindigkeit – nach russischen Angaben kann sie auf bis zu 8000 bis 9000 Kilometer pro Stunde beschleunigen – ist sie von der Flugabwehr praktisch nicht aufzuhalten.
Die öffentliche Zeremonie dient offenbar auch dazu, von den Schwächen der russischen Armee im Ukraine-Krieg abzulenken. Nach mehr als zehn Monaten seit Ausbruch der Kampfhandlungen, die eigentlich als begrenzte Operation vorgesehen war, wird Putin von einer zunehmenden Anzahl der Russen nicht mehr als der starke Kriegsherr wahrgenommen, als der er sich präsentieren will. Auch das Image von Russlands Militär und Rüstungsindustrie haben gelitten. Im Zuge der Übertragung versprach Putin, die russischen Streitkräfte weiter mit modernsten Waffen aufzurüsten.
11.39 Uhr
Kiew meldet erneute Angriffe auf zivile Infrastruktur
Russland beschiesst laut dem ukrainischen Generalstab weiterhin zivile Infrastruktur im Land. In den vergangenen 24 Stunden hat es demnach sieben Raketen-, 18 Luft- und mehr als 85 Angriffe mit Mehrfachraketen gegeben, schreibt die Nachrichtenagentur Reuter zum Lagebericht.
Ziel waren demnach die Städte Kramatorsk, Saporischschja und Cherson. «Es gibt Opfer unter der Zivilbevölkerung», teilte der Generalstab weiter mit. Die russischen Streitkräfte würden sich zudem weiter auf den Vormarsch im Gebiet der Stadt Bachmut in der Region Donezk konzentrieren.
11.07 Uhr
Europäischer Gaspreis fällt unter 70 Euro
Der europäische Gaspreis hat in den ersten Handelstagen des neuen Jahres seine Talfahrt dank ungewöhnlich milder Wintertemperaturen in Europa fortgesetzt. Am Mittwoch wurde der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas zeitweise bei rund 67 Euro je Megawattstunde gehandelt. Das ist die niedrigste Notierung seit Februar 2022, vor Beginn des Kriegs in der Ukraine.
Im Handelsverlauf ist der Gaspreis dann wieder etwas gestiegen und die Megawattstunde wurde am Vormittag bei 69 Euro gehandelt. Seit Anfang Dezember hat sich der Preis für den Terminkontrakt TTF in etwa halbiert. Das Rekordhoch war im vergangenen Sommer bei 345 Euro je Megawattstunde erreicht worden. Damals hatte ein Lieferstopp von Erdgas aus Russland einen rasanten Höhenflug beim Preis ausgelöst.
Ein wesentlicher Grund für den fallenden Gaspreis bleiben die nach wie vor vergleichsweise milden Wintertemperaturen in Europa, die den Verbrauch dämpfen. Dank des zuletzt milden Winters wird in Deutschland weiter Erdgas eingespeichert. Laut jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am 2. Januar 90,64 Prozent. Die Gasreserven sind damit den 13. Tag in Folge gestiegen, nachdem sie zuvor über mehrere Wochen gesunken waren.
10.15 Uhr
London sieht Mängel bei russischer Munitionslagerung
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste führt unsichere Munitionslagerung zu einem hohen Risiko für die Truppen des Kremls. London bezieht sich dabei auf den ukrainischen Angriff auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk mit 89 getöteten Soldaten in der Neujahrsnacht. Es sei angesichts des Schadensausmasses realistisch, dass nahe der Unterkunft Munition gelagert worden sei, wodurch beim Beschuss weitere Explosionen entstanden sein könnten.
Bereits vor dem Ukraine-Krieg sei das russische Militär dafür bekannt gewesen, seine Munition unsicher zu lagern, hiess es von den Briten. Der Vorfall in Makijiwka zeige jedoch, wie «unprofessionelle Methoden» zu einer hohen Zahl an Gefallenen beitrügen.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 04 January 2023
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
9.19 Uhr
Explosionen auf der Krim – Behörden sprechen von abgewehrten Drohnen
Die russische Flugabwehr hat nach offiziellen Angaben einen Drohnenangriff auf die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. «Die Flugabwehrsysteme haben am Morgen zwei unbemannte Flugobjekte über dem Meer in der Nähe von Belbek abgeschossen», teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Mittwoch in seinem Telegram-Kanal mit. Belbek ist ein russischer Militärflugplatz, der nach Kriegsbeginn bereits mehrfach von der ukrainischen Armee attackiert wurde.
Laut Raswoschajew arbeiten alle Systeme normal. Über Schäden, Tote und Verletzte gibt es offiziell keine Angaben. Zuvor hatten Medien und Anwohner in sozialen Netzwerken über Explosionsgeräusche aus der Richtung des Flughafens Belbek berichtet.
Russland versorgt seine Besatzungstruppen im Süden der Ukraine vor allem über die seit 2014 besetzte Krim. Immer wieder nimmt daher die Ukraine logistische und militärische Ziele auf der Halbinsel ins Visier. Die Rückgewinnung der Krim ist zudem eins der erklärten Ziele Kiews, nachdem der russische Angriffskrieg in den vergangenen Monaten zunehmend ins Stocken geriet. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass dies auf diplomatischem oder militärischem Wege erfolgen könne.
8.18 Uhr
Ölpreise geben erneut nach
Die Ölpreise sind am Mittwoch gesunken und haben damit an die Verluste des Vortages angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 81,62 Dollar. Das waren 48 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 51 Cent auf 76,42 Dollar. Seit dem Jahresbeginn haben Nachfragesorgen die Preise unter Druck gesetzt. Die Notierung für Rohöl aus der Nordsee fiel in den ersten Handelstagen des neuen Jahres um etwa vier Dollar.
Zuletzt hatten unerwartet schwache Konjunkturdaten aus China belastet. Auf dem Ölmarkt wird vor allem die Corona-Welle in China mit Sorge verfolgt. Steigende Infektionen könnten kurzfristig die Nachfrage belasten, sagte Rohstoffexperte Warren Patterson von der ING-Bank.
Hinzu kommt die Aussicht auf eine schwache konjunkturelle Entwicklung in den USA. Zudem wird auf die ungewöhnlich milden Wintertemperaturen in Europa verwiesen, die für eine geringere Ölnachfrage sorgen.
7.55 Uhr
Caritas rechnet mit neuer Flüchtlingswelle
Die katholische Hilfsorganisation Caritas International erwartet eine neue Fluchtbewegung im Zuge des Kriegs gegen die Ukraine. «Wenn die Infrastruktur weiter zerstört wird und die Temperaturen sinken, werden die Menschen in einigen Bereichen keine andere Wahl haben als zu gehen», sagte Ukraine-Teamchef Gernot Krauss der Nachrichtenagentur dpa. «Wir rechnen damit, dass es wieder eine Welle geben wird.»
Millionen Menschen haben das Kriegsland Land bereits verlassen. Unter den Zurückgebliebenen sind nach Einschätzung von Krauss viele ältere Frauen. «Sie werden gehen müssen. Das puffert erstmal das Land ab. Aber es erhöht den Druck auf die Nachbarländer, auch auf uns.» Der UNO-Flüchtlingshilfe zufolge sind fast acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in europäische Länder geflüchtet. Mehr als 6,5 Millionen seien Vertriebene im eigenen Land.
3 Uhr
Russland nennt höhere Todeszahl für Makijiwka und räumt Fehler ein
Nach den ukrainischen Angriffen auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk hat das Verteidigungsministerium in Moskau die Zahl der getöteten eigenen Soldaten um mehr als 20 auf 89 nach oben korrigiert. Die Männer und auch der stellvertretende Kommandeur seien nach dem Raketenschlag in der Neujahrsnacht in den Trümmern des eingestürzten Gebäudes aus Stahlbeton gefunden worden, teilte Generalleutnant Sergej Sewrjukow in Moskau in der Nacht zum Mittwoch mit. Zuvor war von 63 Toten die Rede gewesen. Die Ukraine hatte die Unterkunft mit dem amerikanischen Mehrfachraketenwerfer Himars beschossen.
Sewrjukow räumte erstmals auch Fehler ein und bestätigte damit Medienberichte. Demnach war der Hauptgrund für die «Tragödie», dass die Soldaten in der Neujahrsnacht trotz eines Verbots massenhaft ihre Mobiltelefone benutzt und damit die ukrainische Seite auf ihren Standort aufmerksam gemacht hätten. Demnach schossen die ukrainischen Streitkräfte sechs Raketen ab, von denen vier einschlugen und zwei abgefangen worden seien, hiess es. Die Ukraine hatte von 400 Toten und 300 Verletzten in Makijiwka (russisch: Makejewka) gesprochen.
Die Untersuchungen liefen zwar noch, aber so viel zu den Hintergründen sei schon klar, sagte Sewrjukow. «Dieser Faktor hat es dem Gegner ermöglicht, die Richtung zu bestimmen und die Koordinaten der Lage der Soldaten zu orten, um den Raketenschlag zu vollziehen.» Gegenwärtig werde dafür gesorgt, dass sich das nicht wiederhole. Zudem würden die schuldigen Diensthabenden zur Verantwortung gezogen.
0.30 Uhr
Selenskyj ruft Westen zur Stärkung der ukrainischen Verteidigung auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft nach neuen russischen Raketenschlägen aufgerufen, die Verteidigungsfähigkeit seines Landes zu stärken. Die Ukraine bereite sich auf eine neue Mobilisierungswelle des «Terrorstaates» Russland vor und müsse deshalb gewappnet sein, sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Nach Telefonaten mit den Regierungschefs der Niederlande, Grossbritanniens, Norwegens und Kanadas forderte er, alles für eine Niederlage Russlands in dem Krieg zu tun.
Russland werde nichts unversucht lassen, um für sich eine Wende in dem Krieg zu erreichen und eine Niederlage zu vermeiden. «Wir müssen dieses Szenario der Russen zerstören», sagte Selenskyj. «Die Terroristen müssen verlieren.» Russland werde neue Reservisten mobilisieren, die es in den Tod schicke, meinte er. Die Ukraine wiederum müsse die zivilisierte Welt mobilisieren.
Der 44-Jährige verurteilte in seiner Ansprache auch den russischen Raketenschlag gegen das Eisstadion «Altair» in Druschkiwka im Gebiet Donezk, wo auch Kinder trainiert hätten. Die Menschen hätten das Stadion lange als Ort der Freude erlebt. Die Zerstörung sei ein neuer Beweis dafür, dass Russland ein Terrorstaat sei.
In seiner Ansprache dankte Selenskyj besonders Norwegen, das eine «historische Rolle» spiele bei der Verteidigung Europas, weil es alle Absprachen umsetze. Das Land helfe auch, der Ukraine die notwendigen Gasmengen für den Winter bereitzustellen.