Ukraine-Übersicht USA wollen Öl aus Venezuela für Europa freigeben +++ Russland meldet Zerstörung westlicher Panzer 

Red.

5.6.2022

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Sonntag von mehreren Explosionen erschüttert worden. Ukrainische Truppen sind in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk zum Gegenangriff übergegangen. Die Entwicklungen im Ticker.

Red.

Russland hat den Druck auf die Ukraine mit Raketenbeschuss auf die Hauptstadt Kiew und Drohungen einer weiteren Eskalation erhöht. Kremlchef Wladimir Putin warnte am Sonntag, dass Russland mit Angriffen auf die Ukraine reagieren werde, sollte der Westen Raketen mit hoher Reichweite an das angegriffene Land geben. «Wenn sie liefern, dann werden wir daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen und unsere Mittel der Vernichtung, von denen wir genug haben, einsetzen, um jenen Objekten Schläge zu versetzen, die wir bisher nicht angreifen», sagte Putin dem Staatsfernsehsender Rossija 1. In Kiew und seinen Vororten schlugen am Sonntag mehrere Raketen ein.

Schwerster Beschuss Kiews seit Wochen

Seit dem Abzug russischer Truppen aus der Region um Kiew Ende März war die Hauptstadt nur noch selten Ziel von Raketenangriffen, zuletzt Ende April. Nun erlebte die Stadt aber erneut schweren Beschuss. Es seien militärische und zivile Infrastruktur getroffen worden, teilte die Militärführung in Kiew mit. Den Angaben nach wurde mindestens ein Verletzter im Krankenhaus behandelt, Tote habe es keine gegeben.

In sozialen Netzwerken veröffentlichten Menschen Bilder und Videos von Bränden und Rauchwolken. Auch Geräusche von Einschlägen waren zu hören. Am Sonntagmorgen gab es fast zweieinhalb Stunden Luftalarm.

Laut russischem Militär seien am Rande Kiews von osteuropäischen Ländern gelieferte Panzer vom Typ T-72 und andere Militärtechnik zerstört worden. Sie seien in einem Werk für die Reparatur von Eisenbahnwaggons untergebracht gewesen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Kiews Bahnchef Olexander Kamyschin wies das zurück, es habe keine Panzer dort gegeben. Nach seinen Angaben schlugen dort vier Raketen ein.

Ukraine meldet Gebietsgewinne in Sjewjerodonezk

Die genaue Situation in der seit Tagen heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes erscheint derweil unklar. Nach britischen Erkenntnissen gingen ukrainische Truppen dort zuletzt zum Gegenangriff über. Damit hätten sie vermutlich die operative Dynamik geschwächt, die die russischen Streitkräfte zuvor mit einer Konzentration ihrer Einheiten und Feuerkraft gewonnen hatten, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. In den vergangenen Tagen hatte Russland noch Erfolge in der ostukrainischen Stadt verzeichnet.

Putin warnt vor Lieferung von Raketen mit hoher Reichweite

Der russische Präsident Wladimir Putin richtete in einem Fernsehinterview eine indirekte Drohung an westliche Staaten, die die Ukraine mit Waffen beliefern. Russland werde «unsere Mittel der Zerstörung» nutzen, um Objekte zu treffen, «die wir bisher nicht angegriffen haben», wenn die Ukraine Raketensysteme mit grösserer Reichweite erhalte, sagte Putin am Sonntag. Ob Putin sich auf neue Ziele innerhalb oder ausserhalb der Grenzen der Ukraine bezog, war zunächst nicht klar.

Die westlichen Waffenlieferungen hätten das Ziel, den bewaffneten Konflikt so lange wie möglich zu verlängern, sagte Putin. Er spielte damit auf US-Pläne an, Kiew unter anderem Mehrfach-Raketenwerfersysteme zu liefern. Solche Lieferungen veränderten wohl wenig für die ukrainische Regierung, sondern ersetzten nur Verluste von Raketen ähnlicher Reichweite, über die sie bereits verfüge, sagte Putin. Sollte Kiew Raketen mit größerer Reichweite erhalten, werde Moskau «angemessene Schlussfolgerungen ziehen und unsere Mittel der Zerstörung nutzen, von denen wir jede Menge haben».


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die USA wollen Insidern zufolge Ölexporte aus Venezuela nach Europa wieder freigeben, um Lieferausfälle aus Russland teilweise zu kompensieren.
  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat vor der Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine gewarnt.
  • Die Ukraine hat Gebietsgewinne in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk vermeldet.
  • Angesichts der massenhaften Vernichtung von kulturellem Erbe durch Russlands Angriffskrieg hat Präsident Selenskyj den Ausschluss Moskaus aus der Unesco gefordert.
  • Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs am Morgen die Hauptstadt Kiew und einen Vorort erneut mit Raketen beschossen.
  • Die Übersicht vom Samstag findest du hier
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  • 18 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Pfingstsonntag

  • 17.26 Uhr

    Trotz Kriegs: Neustart für Fussball-Meisterschaft in der Ukraine

    Trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine will der nationale Fussball-Verband die Meisterschaft im August neu starten. Die Entscheidung für den Wiederbeginn des am 24. Februar ausgesetzten Spielbetriebs der Premier Liga sei gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen worden, sagte Verbandspräsident Andrej Pawelko der Nachrichtenagentur AP. Dieser habe auch mit den Chefs von FIFA und UEFA gesprochen, um einen sicheren Weg für die Austragung von Heimspielen der Nationalmannschaften des Landes zu finden, berichtete AP am Sonntag weiter.

    «Ich habe mit Präsident Selenskyj darüber gesprochen, wie wichtig der Fussball ist, um abzulenken», sagte Pawelko. «Von Kindern bis zu alten Menschen ist jeder auf den Krieg fokussiert. Jeden Tag bekommen sie Informationen über Todesfälle, über die Auswirkungen des Krieges.» Der Fussball habe eine grosse Kraft, damit die Menschen in der Ukraine wieder an eine Zukunft glauben könnten.

  • 17.09 Uhr

    Thomas Anders verteidigt Konzertabsagen in Russland

    Durch Russland zu touren, kommt für Sänger Thomas Anders momentan nicht in Frage. Im März waren mehrere Konzerte in dem Land geplant – Anders begründet die Absagen mit seinem «Wertekompass».

    «Meinen Wertekompass kann und will ich nicht danach ausrichten, ob ich damit Fans vergraule», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ) mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.«Und wenn einige dabei sind, die sich vor den Kopf gestossen fühlen, dann ist es eben so. Ich will nicht arrogant wirken, aber damit müssten sie dann leben.»

    Anders hat seit seiner Zeit im Popduo Modern Talking («You're My Heart, You're My Soul») eine grosse Anhängerschaft in Russland. Die Konzertreise sollte auch durch die Ukraine führen.

    Sänger Thomas Anders sagt ausverkaufte Konzerte in Russland ab udn begründet dies mit seinen Werten.
    Sänger Thomas Anders sagt ausverkaufte Konzerte in Russland ab udn begründet dies mit seinen Werten.
    dpa
  • 16.02 Uhr

    USA wollen venezolanisches Öl für Europa freigeben

    Die USA wollen Insidern zufolge Ölexporte aus Venezuela nach Europa wieder freigeben, um Lieferausfälle aus Russland teilweise zu kompensieren. Der italienische Energiekonzern Eni und der spanische Konkurrent Repsol könnten bereits ab nächsten Monat venezolanisches Öl nach Europa verschiffen, sagen fünf mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

    Die Mengen dürften allerdings eher gering ausfallen, sagt eine der Personen. Auch sei nicht mit nennenswerten Auswirkungen auf den Ölpreis zu rechnen. Hauptbedingung sei, dass das Öl nur nach Europa gehen und nicht anderswo verkauft werden dürfe.

  • 14.37 Uhr

    Österreich spricht sich für Annäherung an die EU aus

    Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer spricht sich für die Ukraine für einen Zwischenschritt zwischen Zusammenarbeit und EU-Vollbeitritt aus. «Uns eint das gleiche Ziel: Wir alle wollen eine starke, unabhängige und wirtschaftlich erfolgreiche Ukraine», teilt das Kanzleramt mit. 

    Die Ukraine kämpfe derzeit um ihr politisches und territoriales Überleben, in erster Linie müsse der russische Angriffskrieg beendet werden. «In so einer Phase kann ein schneller Vollbeitritt zur Union ohnehin kein akutes Thema sein.» Daher plädiere er für einen «europäischen Vorbereitungsraum» zur Annäherung an die Standards der EU und eine schrittweise Stärkung der Zusammenarbeit mit der EU

  • 13.04 Uhr

    Päpstlicher Appell für neue Verhandlungen

    Papst Franziskus hat zum Pfingstfest ein Ende der Gewalt in der Ukraine gefordert. «Während die Wut der Zerstörung und des Sterbens grassiert und die Gegensätze aufflammen und eine immer gefährlichere Eskalation für alle nähren, erneuere ich meinen Appell an die Verantwortlichen der Nationen: Bitte, stürzt die Menschheit nicht ins Unglück», sagte das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem Mittagsgebet Regina Coeli vor zahlreichen Gläubigen in Rom. 

    Der Papst forderte, konkrete Verhandlungen für einen Waffenstillstand und eine nachhaltige Lösung aufzunehmen. «Man erhöre den verzweifelten Schrei der Menschen, die leiden», sagte der Argentinier und verlangte, die Zerstörung von Städten und Dörfern zu stoppen.

    Auf die Kriegspartei Russland ging der Heilige Vater nicht ein, nannte sie auch wie schon zuvor nicht beim Namen. Der Vatikan versucht seit dem Ausbruch des Krieges am 24. Februar, sich als Vermittler einzubringen. 

    Papst Franziskus kommt zu einer Audienz mit Pilgern im Vatikan. Das Oberhaupt der katholischen Kirche ist nach eigenen Worten bereit, in die Ukraine zu reisen - wenn dafür der richtige Moment da ist.
    Papst Franziskus kommt zu einer Audienz mit Pilgern im Vatikan. Das Oberhaupt der katholischen Kirche ist nach eigenen Worten bereit, in die Ukraine zu reisen - wenn dafür der richtige Moment da ist.
    Bild: Gregorio Borgia/AP/dpa
  • 12.15 Uhr

    Russland meldet Zerstörung vom Westen gelieferter Panzer in Kiew

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben bei einer Serie von Raketenangriffen auf Kiew vom Westen an die Ukraine gelieferte Panzer und anderes Gerät zerstört. Von ukrainischer Seite lag zunächst keine Bestätigung vor.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Sonntag auf Telegram, es seien hochpräzise Langstrecken-Luft-Boden-Raketen zum Einsatz gekommen. Mit den Angriffen am Rand von Kiew seien Panzer des Typs T-72 zerstört worden, die von osteuropäischen Ländern geliefert worden seien, sowie weitere gepanzerte Fahrzeuge. Sie hätten sich in Gebäuden einer Autoreparatur befunden, hiess es.

    Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hatte erklärt, russische Raketen seien am frühen Sonntagmorgen in den Stadtbezirken Darnyzki und Dniprowski eingeschlagen. Getroffen worden seien unter anderem Einrichtungen der staatlichen Eisenbahn, erklärte Serhij Leschtschenko, ein Berater im Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj, auf Telegram.

    Die Marschflugkörper seien offenbar von einem Kampfbomber vom Typ Tu-95 über dem Kaspischen Meer abgefeuert worden, erklärte das Oberkommando der ukrainischen Luftwaffe. Flugabwehreinheiten hätten eine Rakete abgeschossen.

  • 11.57 Uhr

    Serebrennikow: Russland hat «anderes Land überfallen

    Kirill Serebrennikow ist eine wichtige Stimme der verbliebenen russischen Zivilgesellschaft. Nun hat der Regisseur in einem Essay Stellung gegen den Angriff auf die Ukraine bezogen. «Soldaten meines Landes sind in ein fremdes Land eingedrungen und haben begonnen, es zu zerstören. Menschen zu töten. Häuser zu zerstören», schrieb Serebrennikow (52) am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal. Auch das oppositionelle Portal «Medusa» in Riga veröffentlichte den Text.

    Der Krieg zwinge alle Menschen zu einem Leben in Angst und Hass – die Zeugen, die Teilnehmer, die Opfer, «selbst die, die dagegen sind». Wer einen Krieg beginne, verliere immer. Wer vergewaltige, töte, friedliche Menschen quäle, sei ein Kriegsverbrecher, für den es keine Sympathien geben dürfe. Der russische Staat sei in vielen Epochen «menschenfresserisch» gewesen, schrieb Serebrennikow. Der Kultur sei dagegen immer das wichtig gewesen, was dem Staat nicht wichtig gewesen sei – «das Mitgefühl mit den Gefallenen».

    Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow im Thalia Theater in Hamburg.
    Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow im Thalia Theater in Hamburg.
    Archivbild: dpa
  • 11.04 Uhr

    Putin warnt Westen vor Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat vor der Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine gewarnt. Die russischen Streitkräfte würden in diesem Fall neue Ziele ins Visier nehmen, sagte Putin am Sonntag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Allgemein führten die westlichen Waffenlieferungen derzeit lediglich dazu, dass der Konflikt in die Länge gezogen werde, warnte der Kreml-Chef.

    Sollten Langstreckenraketen an die Ukraine geliefert werden, «dann werden wir die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen und unsere Waffen einsetzen (...), um Objekte zu treffen, die wir bisher nicht getroffen haben», zitierten die Agenturen den russischen Staatschef. Er machte keine genaueren Angaben, welche potenziellen Ziele er damit meint.

  • 10.59 Uhr

    Spanien will Ukraine Leopard-Panzer liefern

    Spanien will nach einem Bericht der Zeitung «El País» der Ukraine deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A4 sowie Luftabwehrraketen liefern. Es handele sich um eingemottete Panzer, die erst für den Einsatz vorbereitet werden müssten, schrieb die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf Informationen aus dem Verteidigungsministerium in Madrid. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Panzern solle zunächst in Lettland und später in Spanien erfolgen. Die Deutsche Presse-Agentur hat das Ministerium um eine Stellungnahme zu dem Bericht gebeten, eine Antwort stand zunächst noch aus.

    Es wäre das erste Mal, dass die Ukraine im Kampf gegen die russische Armee moderne westliche Panzer erhielte. In Deutschland haben Politiker der Regierungspartei SPD bisher betont, es gebe eine informelle Übereinkunft zwischen den Nato-Staaten, solche Waffen nicht zu liefern. Dem Zeitungsbericht zufolge könnten rund 40 von 108 Leopard-Panzer, die Spanien 1995 gebraucht in Deutschland gekauft habe, wieder einsatzbereit gemacht werden.

    Spanien will die Ukraine mit deutschen Leopard-Panzern beliefern.
    Spanien will die Ukraine mit deutschen Leopard-Panzern beliefern.
    Archivbild: Wikipedia / CC BY-SA 3.0
  • 10.17 Uhr

    Private Betten in der Schweiz für geflüchtete Ukrainer bleiben leer

    Nur ein kleiner Teil der Unterkünfte, die Flüchtlingen aus der Ukraine von Privatpersonen angeboten worden sind, ist bisher belegt. Laut «Sonntagszeitung» haben sich 24'000 Schweizerinnen und Schweizer bei der Kampagnen-Organisation Campax registriert, um eine Unterkunft anzubieten. Sie haben Platz für 57'000 Menschen. Die meisten Zimmer, Wohnungen und Häuser sind bis heute leer geblieben. 

    Campax, die zusammen mit der Flüchtlingshilfe im Auftrag des Bundes arbeitet, konnte bis heute erst 4500 Flüchtlinge vermitteln. Zahlreiche Flüchtlinge leben seit Wochen in Kollektivunterkünften wie Bundesasylzentren, Zivilschutzanlagen und ehemaligen Truppen-Unterkünften. Einige Kantone kooperieren wenig oder nicht.

  • 10.01 Uhr

    Ukraine meldet Gebietsgewinne in Sjewjerodonezk

    Die Ukraine hat Gebietsgewinne in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk vermeldet. «Die Russen kontrollierten etwa 70 Prozent der Stadt, aber in den vergangenen zwei Tagen wurden sie zurückgedrängt», erklärte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj, am Sonntag im Online-Dienst Telegram. «Die Stadt ist in zwei Hälften geteilt, sie haben Angst, sich dort frei zu bewegen.» Acht russische Soldaten seien festgenommen worden.

    Die russische Seite hatte noch am Samstag den Abzug einiger ukrainischer Soldaten aus Sjewjerodonezk gemeldet. «Einige Einheiten der ukrainischen Armee, die bei den Kämpfen um Sjewjerodonezk schwere Verluste (in einigen Einheiten bis zu 90 Prozent) erlitten haben, ziehen sich in Richtung Lyssytschansk zurück», teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

    Doch der Bürgermeister der Stadt, Oleksandr Striuk, erklärte später, dass die «Strassenkämpfe» weitergingen. Die ukrainischen Streitkräfte versuchten, «die vollständige Kontrolle» über die Stadt wiederherzustellen.

    Eine zerstörte Chemiefabrik in Sjewjerodonezk. Beim Kampf um die Grossstadt in der Ostukraine scheint es ein Hin und Her zwischen russischen und ukrainischen militärischen Erfolgen und Rückschlägen zu geben.
    Eine zerstörte Chemiefabrik in Sjewjerodonezk. Beim Kampf um die Grossstadt in der Ostukraine scheint es ein Hin und Her zwischen russischen und ukrainischen militärischen Erfolgen und Rückschlägen zu geben.
    Bild: Unbekannt/GROUPDF/APA/dpa
  • 6.34 Uhr

    Selenskyj will Moskaus Rauswurf aus Unesco

    Angesichts der massenhaften Vernichtung von kulturellem Erbe durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat deren Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Nachdruck den Ausschluss Moskaus aus der Unesco gefordert. «Die Unesco ist kein Platz für Barbaren», sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Samstag in Kiew. Die russischen Truppen würden massenhaft Kulturdenkmäler, Kirchen und andere religiösen Stätten zerstören. Das sei Grund genug, dass Land aus der Kultur- und Bildungsorganisation der Vereinten Nationen auszuschliessen, sagte er.

    113 Kirchen seien bereits zerstört oder beschädigt worden. Russland sei ein «Terrorstaat», der mit seiner Artillerie das historische Erbe zerstöre. Schon Ende Mai hatte er den Ausschluss Russlands aus der Unesco verlangt.

    Vor einer Kirche, die bei einem russischen Angriff beschädigt wurde, liegen Trümmer. Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind bereits 113 Kirchen zerstört oder beschädigt worden
    Vor einer Kirche, die bei einem russischen Angriff beschädigt wurde, liegen Trümmer. Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind bereits 113 Kirchen zerstört oder beschädigt worden
    Archivbild: Felipe Dana/AP/dpa
  • 6.10 Uhr

    Mehrere Raketenangriffe auf Kiew

    Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs am Morgen die Hauptstadt Kiew und einen Vorort erneut mit Raketen beschossen. Es seien militärische und zivile Infrastruktur getroffen worden, teilte die Militärführung in Kiew am Sonntag mit. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete in seinen Telegram-Kanal von Raketenschlägen. Betroffen waren demnach die Stadtbezirke Darnyzja im Südosten und Dnipro im Westen der Millionenmetropole. Es gebe nach bisherigem Stand einen Verletzten, der im Krankenhaus behandelt werde, aber keine Toten, sagte Klitschko.

    Einsatzkräfte waren demnach an Ort und Stelle. Auch der bereits mehrfach beschossene Vorort Browary wurde Behörden zufolge von Raketen getroffen. Das genaue Ausmass der Schäden war zunächst unklar.

    Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Boxprofi, spricht bei einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP                                        auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. 
    Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Boxprofi, spricht bei einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. 
    Archivbild: Keystone
  • 0.14 Uhr

    Präsident der Afrikanischen Union will nach Russland auch die Ukraine besuchen

    Nach seiner Unterredung mit Kreml-Chef Wladimir Putin über die globalen Versorgungsengpässe wegen des Ukraine-Kriegs will der Präsident der Afrikanischen Union (AU), Senegals Staatsoberhaupt Macky Sall, auch Gespräche in Kiew führen. «Ja (...), ich werde auch nach Kiew reisen», sagte Sall am Samstag bei seiner Ankunft beim Gipfel der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas) in Accra vor Journalisten. Dies sei «wichtig, um zu einer Rückkehr zum Frieden beizutragen».

    Details zu seinen Reiseplänen nannte Sall nicht. Er war am Freitag von Putin in der Schwarzmeer-Stadt Sotschi empfangen worden. Dabei hatte der AU-Chef mit Blick auf die Kämpfe in der Ukraine deutlich gemacht, dass «die Krise und die Sanktionen wirtschaftlich schwachen Ländern wie denen in Afrika ernsthafte Probleme bereiten». Nach dem Treffen äußerte sich Sall «sehr beruhigt und glücklich über unseren Austausch» mit dem russischen Staatschef.