PolitikMedien: Iran plant «heftige und komplexe» Attacke auf Israel
SDA
4.11.2024 - 05:44
Die Lage im Nahen Osten könnte nach dem israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran weiter eskalieren. Einem Medienbericht zufolge plant die Regierung in Teheran einen erneuten Angriff auf Israel.
04.11.2024, 05:44
SDA
Der Gegenschlag werde «heftig und komplex» ausfallen, zitierte die US-Zeitung «The Wall Street Journal» (WSJ) einen ägyptischen Beamten, der über die Planungen informiert wurde. Bei einer neuen Attacke würden Raketen mit grösseren Sprengköpfen eingesetzt als bei dem vorherigen Angriff am 1. Oktober, berichtete das «WSJ» unter Berufung auf iranische und arabische Informanten.
Zudem würden neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte zum Einsatz kommen. Bei dem jüngsten israelischen Angriff auf den Iran waren vier iranische Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen. «Unser Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten», zitierte das «WSJ» einen iranischen Beamten. Iran könnte den neuen Angriff aus dem Irak starten und er werde «sehr viel aggressiver als beim letzten Mal» sein.
Mehr als doppelt so viele Angriffe pro-iranischer Milizen im Irak auf Israel
Laut einer Analyse des Institute for the Study of War (ISW) haben pro-iranische Milizen im Irak ihre Angriffe auf Israel von September auf Oktober mehr als verdoppelt. Sollten die Angriffe nicht eingestellt werden, könnte das israelische Militär über 30 bereits identifizierte Ziele im Irak angreifen, berichtete die arabischsprachige Nachrichtenseite «Elaph» aus Grossbritannien.
Mit seinem Gegenschlag will der Iran laut «WSJ» allerdings nicht die US-Wahl beeinflussen. Der Angriff werde deshalb nach der Abstimmung am Dienstag, aber vor der Amtseinführung des künftigen Staatsoberhaupts der Vereinigten Staaten im kommenden Januar kommen, sagte der iranische Beamte der US-Zeitung. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, drohte dem Iran im Falle eines neuen Angriffs auf Israel mit schweren Konsequenzen. «Wir glauben, dass dies das Ende des direkten Schusswechsels zwischen Israel und dem Iran sein sollte», sagte sie.
Washington warnt: Können Israel nicht weiter zur Zurückhaltung bewegen
Zuletzt hatte die Regierung in Washington den Iran Medienberichten zufolge vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt. Sollte Teheran wie angekündigt erneut Israel angreifen, könne Washington die Regierung in Jerusalem kaum noch zur Zurückhaltung bewegen, berichtete die US-Nachrichtenseite «Axios». Die Warnung stellte demnach einen seltenen Kontakt zwischen den beiden verfeindeten Ländern USA und Iran dar.
Israel hatte am 26. Oktober mehrere Militäranlagen und das Flugabwehrsystem im Iran angegriffen. Damit reagierte es auf eine Attacke des Irans mit rund 200 Raketen Anfang Oktober. Zuletzt hatten mehrere ranghohe Beamte und Militärs im Iran gesagt, der israelische Angriff werde nicht unbeantwortet bleiben.
Sharmahds Tochter fordert Abbruch aller Beziehungen zum Iran
Die bisherige Reaktion der Bundesregierung auf die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd reicht nach Ansicht seiner Tochter «natürlich nicht» aus. Es müssten alle Beziehungen zur Regierung in Teheran abgebrochen werden, sagte Gazelle Sharmahd im Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Sie frage sich, warum die von der Bundesregierung angekündigte Schliessung der drei iranischen Konsulate nicht schon vor vier Jahren geschehen sei. «Warum haben wir abgewartet, bis mein Vater tot ist?» Die iranische Justiz hatte die Hinrichtung Sharmahds am vergangenen Montag bekanntgegeben. Er wurde im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Die Bundesregierung, Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn zurück.
Behörden: Krankenhäuser im Libanon nach Beschuss beschädigt
Im Libanon sind infolge von israelischen Luftangriffen erneut Krankenhäuser beschädigt worden. Beim Beschuss des Regierungskrankenhauses in Tebnine im Südlibanon seien mindestens zehn Menschen verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Durch Luftangriffe in der Nähe des Regierungskrankenhauses in Baalbek im Osten des Landes sei es zu Sachschäden an der Klinik gekommen. Das Krankenhaus sei überfüllt mit Patienten und Verwundeten, hiess es. Vom Gesundheitsministerium hiess es, dass zwei Rettungshelfer bei einem Angriff im Südlibanon getötet worden seien. Sie gehörten demnach zum Rettungsdienst der Hisbollah.
Selenskyj: Ukraine wird Souveränität nicht aufgeben und keine Gebiete abtreten
Die Ukraine wird weder ihre Souveränität aufgeben noch Gebiete abtreten. Das bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache anlässlich 1000 Tagen russischen Angriffskriegs. Er appellierte an Bevölkerung und Politik, geeint zu bleiben. Der Krieg habe einen entscheidenden Punkt erreicht, der darüber bestimmen werde, welche Seite siegen werde. In einer Videoschalte mit dem Europäischen Parlament warnte Selenskyj dass die Zahl nordkoreanischer Soldaten in Russland auf 100.000 steigen könnte.
19.11.2024
Scholz oder Pistorius? K-Frage in SPD zunehmend offen
Olaf Scholz möchte erneut als Kanzlerkandidat der SPD antreten. Doch innerhalb der Partei wächst der Widerstand. Mehrere einflussreiche Abgeordnete halten die K-Frage für offen, besonders im grössten Landesverband Nordrhein-Westfalen. Beliebter in den Umfragen ist derzeit Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er schliesst eine Kanzlerkandidatur zwar nicht aus, betont jedoch seine Loyalität zu Scholz.
19.11.2024
Beziehungen mit USA: Putin zu Normalisierung bereit
Der russische Präsident Wladimir Putin ist offenbar unter Bedingungen zu einer Verbesserung der Beziehungen zu den USA bereit. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Staatsagentur Tass. Er verwies darauf, dass nicht Russland das «Sanktions-Rennen» begonnen habe. Das habe Washington initiiert.
Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington sind seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die benachbarte Ukraine auf einen Tiefpunkt gesunken.
Die USA haben eine Reihe von Sanktionen gegen Russland verhängt und unterstützen Kiew massiv mit Waffen. Moskau hofft auf eine Wende in den Beziehungen mit der Amtsübernahme des designierten US-Präsidenten Donald Trump im Januar.
19.11.2024
Selenskyj: Ukraine wird Souveränität nicht aufgeben und keine Gebiete abtreten
Scholz oder Pistorius? K-Frage in SPD zunehmend offen
Beziehungen mit USA: Putin zu Normalisierung bereit