Kandidatur zurückgezogen Le-Pen-Kandidatin posierte mit Hakenkreuz-Mütze

Jan-Niklas Jäger

2.7.2024

Ludivine Daoudi mit Wehrmachtsmütze.
Ludivine Daoudi mit Wehrmachtsmütze.
Bild: Facebook

Ludivine Daoudi vom Rassemblement National hätte gute Chancen gehabt, bei den französischen Neuwahlen zu gewinnen. Nachdem ihre Rivalin ein Bild verbreitete, auf dem Daoudi eine Wehrmachtsmütze trägt, gibt sie auf.

Jan-Niklas Jäger

2.7.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Kandidatin von Marine Le Pens Rassemblement National hatte es in die Stichwahlen geschafft, zog ihre Kandidatur nun aber zurück.
  • Grund ist ein Jahre alter Schnappschuss von ihrer Facebook-Seite. Darauf posiert sie mit der Mütze eines Offiziers der Wehrmacht – mitsamt Hakenkreuz.
  • Das Bild ist vorher von ihrer linken Rivalin auf X verbreitet worden.

Eigentlich hat es Ludivine Daoudi vom rechtsextremen Rassemblement National (RN) in die zweite Runde der Neuwahlen in Frankreich geschafft. Fast 20 Prozent der Stimmen erhielt sie im Département Calvados im Nordwesten des Landes.

Dennoch wird sie bei der Stichwahl am kommenden Sonntag nicht auf dem Wahlzettel stehen. Nachdem ihre Rivalin Emma Fourreau vom linken Nouveau Front Populaire (NFP) auf X ein Bild postete, das Daoudi in der Mütze eines Wehrmachtsoffiziers zeigt, sah sich die Kandidatin gezwungen, ihre Kandidatur zurückzuziehen.

Foto entstand bei Waffenbörse

Deutlich auf dem Bild, das Fourreau der Facebook-Seite Daoudis entnommen hat, zu sehen ist ein Hakenkreuz, auf dem der Reichsadler thront. «Am 7. Juli nicht eine Stimme für diese dreckigen Faschisten», hatte Fourreau zu dem Bild geschrieben.

An Daoudis Stelle reagierte Philippe Chapron, ein weiterer Kandidat von Marine Le Pens Partei, auf die Kontroverse: Seine Parteikollegin würde nicht abstreiten, die Offiziersmütze getragen und «dieses Foto vor einigen Jahren bei einer Waffenbörse in Saint-Pierre-sur-Dives geschossen» zu haben.

«Sie stimmt sehr wohl zu, dass das Foto geschmacklos ist», sagte Chapron und informierte die Öffentlichkeit über die Entscheidung, dass Daoudis Kandidatur «heute zurückgezogen» werde.

Damit haben die Wähler*innen in dem nordwestlichen Wahlkreis die Wahl zwischen Fourreau und den konservativen Republikanern.