CoronavirusWHO warnt vor zweiter Welle – Anleger fliehen, Dax im Minus
Agenturen/red
26.6.2020
In der Schweiz gab es in den letzten zwei Wochen mehr Neuinfektionen, aber auch mehr Tests. Ständeratskommission will Kita-Hilfe ausweiten. Die SwissCovid App wurde bereits 570'00 Mal installiert. Die Entwicklungen des Tages im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Die Schweiz verzeichnet erneut mehr Neuinfektionen. Laut BAG haben sich innert 24 Stunden 58 Personen mit Covid-19 angesteckt.
Mehrere Covid-19-Fälle sind mit Reisenden aus Serbien in die Schweiz gekommen. Strengere Einreisekontrollen könnten die Folge sein.
In einer Krippe in Kloten ZH ist eine Mitarbeiterin positiv auf das Coronavirus getestet worden. Jetzt sind 80 Kinder in Quarantäne.
Covid-19 verursacht meist nur leichte Erkrankung bei Kindern. Dies ergab die erste europaweite Studie zu Corona bei Kindern.
Papst spendet in Corona-Pandemie 35 Beatmungsgeräte.
Italien verbietet Benutzung von Handgepäckfächern in Flugzeugen.
Im Zuge des schlechten Krisenmanagements verlieren die USA laut einer Umfrage massiv an Reputation.
Donald Trump spielt die Corona-Infektionen in den USA erneut herunter: «Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle.»
Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität liegt die Anzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 31’486; davon gelten 29’000 als genesen. 1’962 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 9’682’414, die Zahl der Toten auf 491’113.
Die Schweiz verzeichnet erneut mehr Neuinfektionen. In den letzten beiden Tagen wurden laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz insgesamt knapp 100 Covid-19-Neuinfektionen registriert. Sieben Fälle davon sind offenbar durch Reisende aus Serbien in die Schweiz gelangt. Der Bund prüft nun strengere Einreisekontrollen. In den letzten zwei Wochen gab es zwar mehr Neuinfektionen, aber auch die Zahl der durchgeführten Tests hat stark zugenommen. So wurden vergangene Woche von Montag bis Sonntag nach Angaben des BAG über 48'000 Tests durchgeführt, das sind 13'000 mehr als eine Woche zuvor.
Mit rund 40'000 gemeldeten Fällen hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in den USA am Donnerstag einen neuen Höchststand erreicht. US-Präsident Donald Trump hat die dramatisch ansteigende Zahl von Coronavirus-Infektionen in den USA heruntergespielt. «Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle». Trotz Rekordzahlen bei Corona-Neuinfektionen in den USA sieht auch US-Vizepräsident Mike Pence Erfolge im Kampf gegen das Virus. «Wir haben wirklich bemerkenswerte Fortschritte gemacht», sagte Pence am Freitag beim ersten Briefing der Coronavirus-Taskforce des Weissen Hauses seit fast zwei Monaten.
In der Corona-Krise hat der Ruf der USA in Europa stark gelitten. Das zeigt eine Umfrage des European Council on Foreign Relations in neun EU-Staaten: 59 Prozent aller Befragten gaben an, ihre Meinung zu den Vereinigten Staaten hätte sich verschlechtert.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker.
21.37 Uhr: US-Virologe Fauci sieht in Anstieg der Corona-Fälle ein «ernstes Problem»
Der prominente US-Virologe und Präsidentenberater Anthony Fauci hat höchst besorgt auf den rapiden Anstieg von Corona-Infektionen in vielen Bundesstaaten reagiert. «Wir haben in bestimmten Gebieten ein ernstes Problem», sagte Fauci am Freitag bei einer Pressekonferenz der Coronavirus-Taskforce der US-Regierung. «Wir können das nur gemeinsam durchstehen.»
Eine Reihe von Bundesstaaten verzeichnet derzeit die höchsten Ansteckungsraten seit Beginn der Corona-Krise. Besonders betroffen sind Staaten im Süden des Landes wie Florida, Texas und Arizona, aber auch im Westen wie Kalifornien. Wegen des Emporschnellens der Infektionen ordnete Texas am Freitag eine Schliessung von Bars an. Florida verbot den Ausschank von Alkohol in Bars.
Die Coronavirus-Taskforce hielt am Freitag erstmals seit zwei Monaten wieder eine Pressekonferenz ab. Kritiker werfen US-Präsident Donald Trump vor, der Krise nicht mehr die notwendige Beachtung beizumessen. Der Präsident drängt schon seit Wochen auf eine rasche Rückkehr zur Normalität, um im Wahljahr 2020 die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Am Freitag sagte Trump kurzfristig einen Wochenendausflug zu seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey ab. Eine Begründung nannte das Weisse Haus zunächst nicht.
New Jersey hatte vor wenigen Tagen gemeinsam mit den Bundesstaaten New York und Connecticut eine zweiwöchige Quarantäne für Besucher angeordnet, die eine besonders vom Coronavirus betroffene US-Region besucht haben. Dazu gehört auch Arizona, wo Trump in dieser Woche war.
20.21 Uhr: Papst spendet in Corona-Pandemie 35 Beatmungsgeräte
Papst Franziskus hat 35 Beatmungsgeräte an Länder verschenkt, die stark von der Corona-Pandemie betroffen sind. Viele der beschenkten Staaten liegen in Lateinamerika, wie der Vatikan am Freitag mitteilte. Der in Argentinien geborene Papst wolle damit seine Nähe zu den Ländern ausdrücken, vor allem zu jenen, deren Gesundheitssysteme Schwierigkeiten hätten, mit der Krise fertig zu werden, hiess es in der Mitteilung weiter. Zu den Empfängern in Lateinamerika gehören unter anderem Brasilien, Venezuela und Mexiko. Zudem spendete Franziskus Geräte an Kamerun und Simbabwe in Afrika sowie an Bangladesch in Südasien.
19.58 Uhr: Italien verbietet Benutzung von Handgepäckfächern in Flugzeugen
Auf Flugreisen von oder nach Italien ist angesichts der Corona-Pandemie künftig die Benutzung von Handgepäckfächern verboten. Italienische Nachrichtenagenturen veröffentlichten am Freitag eine entsprechende Bestimmung der italienischen Zivilluftfahrtbehörde Enac. Die neue Regelung, die den Fluggesellschaften am Donnerstag angekündigt wurde, ist demnach das Ergebnis einer Regierungsanordnung, der zufolge Passagiere nur noch mit einer kleinen Tasche einsteigen dürfen, die unter den Sitz vor ihnen verstaut werden soll.
Durch das Verbot sollten ein enger Kontakt zwischen den Passagieren und zu viele Bewegungsabläufe in den Flugzeugkabinen vermieden werden. Die Fluggesellschaften dürften von den Reisenden zudem keine zusätzlichen Gebühren verlangen, wenn sie ihre Gepäckstücke im Frachtraum des Flugzeugs verstauen lassen wollen, erklärte Enac weiter.
Der italienische Verbraucherverband Codacons begrüsste die Entscheidung. Dank der neuen Regel werde «das Chaos vermieden», das manchmal in den Kabinen zu beobachten sei, «wenn die Passagiere ihr Gepäck in Gepäckfächern» verstauen. «In dieser Hinsicht gehören die Italiener zu den widerspenstigsten Reisenden in Europa, was zu Verspätungen und Warteschlangen führt, die in der heutigen Situation die Ansteckungsgefahr erhöhen würden», erklärte der Verband.
19.49 Uhr: Spendenmarathon für Kampf gegen Corona geht mit Stars in den Endspurt
Mit Online-Auftritten weltberühmter Musiker und einer grossen internationalen Geberkonferenz geht an diesem Samstag der Spendenmarathon für den Kampf gegen die Corona-Pandemie in den Endspurt. Für das ab 20 Uhr im Internet zu sehende Konzert haben die Organisatoren Stars wie Justin Bieber, Shakira, Coldplay und Miley Cyrus gewinnen können.
Der Anfang Mai gestartete Spendenmarathon hat bislang rund 9,8 Milliarden Euro eingebracht. Mit dem Geld soll die Entwicklung eines für alle Menschen verfügbaren Impfstoffes zum Schutz vor der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 unterstützt werden. Zudem werden Mittel in Tests und Behandlungen fliessen. Das Projekt wird von der EU-Kommission gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisationen Global Citizen organisiert.
19.27 Uhr: Pence sieht Erfolge beim Kampf gegen Coronavirus in USA
Trotz Rekordzahlen bei Corona-Neuinfektionen in den USA sieht US-Vizepräsident Mike Pence Erfolge im Kampf gegen das Virus. «Wir haben wirklich bemerkenswerte Fortschritte gemacht», sagte Pence am Freitag beim ersten Briefing der Coronavirus-Taskforce des Weissen Hauses seit fast zwei Monaten. Zwar steige die Zahl der bestätigten Neuinfektionen besonders in südlichen Bundesstaaten. Die Zahl der Todesopfer sinke aber landesweit. Die Lage sei daher deutlich besser als vor zwei Monaten. Pence führte die steigende Zahl der bestätigten Neuinfektionen unter anderem auf die Ausweitung der Tests zurück – ähnlich argumentiert US-Präsident Donald Trump.
Mit rund 40'000 gemeldeten Fällen hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA am Donnerstag einen neuen Höchststand erreicht. Pence – der der Taskforce vorsteht – sagte: «Wir haben mehr als 126'000 unserer Landsleute an die Krankheit verloren.» Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus.
Pence sagte, Ziel sei, «Leben zu schützen und sicher wieder zu öffnen». Alle 50 US-Bundesstaaten hätten Massnahmen zur Wiedereröffnung getroffen. Pence rief die Einwohner der USA dazu auf, weiterhin den Richtlinien zum Schutz vor einer Ausbreitung des Virus zu folgen. Der Vizepräsident bat sie auch darum zu beten.
Pence betonte, mit den bisher getroffenen Massnahmen habe man eine «solide Grundlage für alle Herausforderungen geschaffen, die in den kommenden Tagen oder Monaten auf uns zukommen könnten». Er räumte aber auch ein: «Wir haben noch Arbeit vor uns.»
18.25 Uhr: Dax schliesst im Minus – Anlegerflucht wegen Corona-Sorgen
Befürchtungen über zunehmende Coronavirus-Neuinfektionen sowie eine nachgebende Wall Street haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt vor dem Wochenende die Stimmung vermiest. Der Dax drehte am Freitagnachmittag ins Minus und schloss 0,73 Prozent tiefer bei 12'089,39 Punkten. Daraus ergab sich ein Wochenverlust von knapp 2 Prozent.
17.40 Uhr: WHO warnt vor zweiter Welle
Die WHO warnt laut «CNN» nach wie vor vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie. «Man kann es mit der Spanischen Grippe vergleichen, die dich genau wie Covid-19 verhalten hat», sagte WHO-Experte Dr Ranieri Guerra demnach dem italienischen TV-Sender «Rai». «Sie ging es im Sommer zurück, bevor sie im September und Oktober übel zurückkam und in der zweiten Welle 50 Millionen Opfer forderte.»
17.20 Uhr: Ständeratskommission will Kita-Hilfe ausweiten
Das Parlament hat im Mai einen Kredit in Höhe von 65 Millionen Franken zugunsten von Kitas gesprochen, die im Zuge der Corona-Krise ins Schlingern geraten sind. Die Bildungskommission des Ständerats (WBK) möchte diese Gelder nun breiter verteilen.
Die Unterstützung von Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung zur Abfederung der finanziellen Folgen der Corona-Pandemie scheine nicht überall anzukommen, heisst es in einer Mitteilung der Parlamentsdienste vom Freitag. Dies nehme die WBK mit Besorgnis zur Kenntnis.
Tatsächlich hat der Bundesrat in einer Verordnung festgehalten, dass Institutionen, die von der öffentlichen Hand betrieben werden, kein Anrecht auf Entschädigungen hätten. Dies will die Ständeratskommission nun korrigieren. Sie hat deshalb mit 10 zu 3 Stimmen eine entsprechende Motion beschlossen.
Auch Spielgruppen profitieren nicht von der Kita-Nothilfe. Diese Institutionen gehörten nicht zur familienergänzenden Kinderbetreuung und hätten deshalb keinen Anspruch auf die Kredite, begründete Innenminister Alain Berset Anfang Juni die Praxis. Bei Spielgruppen stehe nicht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Vordergrund, sondern die soziale Integration der Kinder.
16.30 Uhr: 31 Milliarden Dollar bis 2021 nötig
Um der Welt in der Coronakrise rasch Tests, Impfungen und Medizin zur Verfügung stellen zu können, sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis Ende 2021 rund 31 Milliarden Dollar nötig. Allein für die Entwicklung von Impfstoffen würden 18 Milliarden Dollar gebraucht, teilten Experten eines Fonds unter dem Dach der WHO am Freitag in Genf mit.
Bisher sei von der internationalen Staatengemeinschaft erst ein Bruchteil des nötigen Geldes versprochen worden. «Die nötigen Investitionen sind erheblich, aber sie verblassen im Vergleich zu den Kosten von Covid-19», hiess es in einer Mitteilung des Fonds von Regierungen, Stiftungen und Privatwirtschaft. Strategisches Ziel sei es unter anderem, bis Mitte 2021 den Staaten mit mittlerem und niedrigem Einkommen 500 Millionen Tests zur Verfügung zu stellen. Mitarbeiter im Gesundheitswesen von rund 50 Ländern müssten fortgebildet werden.
Ausserdem sollten bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen bereitstehen, von denen die Hälfte ebenfalls für Menschen in ärmeren Ländern gedacht sei. «Wir müssen im Voraus in die Herstellung von Impfstoffen investieren», sagte die WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan. Weltweit würden mehr als 200 Impfstoff-Kandidaten getestet, rund 15 davon würden bereits an Menschen erprobt.
16 Uhr: Mehr Neuinfektionen, aber auch mehr Tests
In den letzten zwei Wochen gab es zwar mehr Neuinfektionen, aber auch die Zahl der durchgeführten Tests hat stark zugenommen. So wurden vergangene Woche von Montag bis Sonntag nach Angaben des BAG über 48'000 Tests durchgeführt, das sind 13'000 mehr als eine Woche zuvor.
In dieser Woche meldete das BAG in seinen täglichen Lageberichten bis am Freitag bereits 35'000 Tests. Damit bewegt sich die Testzahl auf dem Niveau von Anfang April. Die Gesamtzahl der bisher durchgeführten Tests beläuft sich bisher auf 545'177. Bei 6,9 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
Die Gründe für die Zunahme in den letzten beiden Wochen erklärt das BAG mit der Lockerung der Testkriterien und der damit verbundenen Kommunikationskampagne, mit dem Contact-Tracing der Kantone und den Tests, die routinemässig vor Operationen und vor gewissen Reisen durchgeführt werden müssen.
15 Uhr: Reiseanbieter Globetrotter baut Stellen ab
Der Reiseanbieter Globetrotter schliesst wegen der Corona-Krise vier von 22 Filialen. Es wird auch zu einem Stellenabbau kommen. Das erklärte Globetrotter-Chef Dany Gehrig auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Es ist die zweite Negativbotschaft aus der hiesigen Reisebranche in Folge. Am Vortag hatte Hotelplan den Abbau von 425 Stellen bekanntgegeben.
Spätestens bis Anfang kommenden Jahres werden die Filialen Zürich-Europaallee, Zürich-Löwenstrasse, Bern-Aarbergergasse und Interlaken geschlossen, sagte Gehrig. Der genaue Zeitpunkt ist noch offen.
«Ganz ohne Stellenabbau wird es nicht gehen», sagte Gehrig. Die Zahl der Stellen, die gestrichen werden, sei noch offen. Aktuell beschäftigt der viertgrösste Schweizer Reiseanbieter 240 Mitarbeiter. Es gibt auch keine Anweisung, wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.
Es liege nun an den einzelnen Teams, Vorschläge einzubringen. Gehrigs einzige Vorgabe: «Globetrotter muss nächstes Jahr bei einem 40 Prozent tieferen Umsatz wieder eine Betriebsgewinnmarge von mindestens 1,5 Prozent erwirtschaften.»
Und 2023 soll der operative Profit wieder im Bereich von 2 bis 3 Prozent liegen – also auf Vorkrisenniveau. «Aber wahrscheinlich bei einem tieferen Umsatz», sagte der Globetrotter-Chef.
13.45 Uhr: Corona-Risikogruppen – Schwangere auch dabei
Die US-Gesundheitsbehörden haben schwangere Frauen auf die Liste von Personen mit einem wahrscheinlich erhöhten Coronavirus-Risiko gesetzt. Gleichzeitig entfernte das Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention CDC ein fortgeschrittenes Alter als alleinigen Risikofaktor. Die Aktualisierung der Liste sei durch mittlerweile veröffentlichte medizinische Studien ausgelöst worden.
Schwangere Frauen machen laut Erkenntnissen des CDC-Berichts etwa neun Prozent der Coronavirus-Patientinnen im gebärfähigen Alter aus. Gleichzeitig sind nur jeweils etwa fünf Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter schwanger. Mittlerweile unterscheidet das CDC zwischen einem erhöhten Risiko und einem möglicherweise erhöhten Risiko.
Zu erster Gruppe gehören Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen, Lungenkrankheiten, Sicherzellkrankheit, Diabetes des Typs 2 und einem geschwächten Immunsystem infolge einer Organtransplantation. Der Grenzwert für ein Risiko durch Fettleibigkeit wurde vom Body-Mass-Index 40 auf BMI 30 heruntergesetzt. Dem CDC zufolge sind ältere Menschen generell einem erhöhten Risiko ausgesetzt, gehören jedoch nicht automatisch zur Hochrisikogruppe.
Die Liste von Menschen mit einem wahrscheinlich hohen Risiko umfasst schwangere Frauen, Raucher und Asthmatiker, Krankheiten, die den Blutfluss im Gehirn betreffen, Menschen mit Mukoviszidose, Bluthochdruck, Demenz, Lebererkrankungen, vernarbten oder geschädigten Lungen, Diabetes des Typs 1, einer seltenen Bluterkrankung namens Thalassämie und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem infolge einer HIV-Infektion oder anderer Gründe.
13.15 Uhr: Enormer Imageverlust der USA
In der Corona-Krise hat der Ruf der USA in Europa stark gelitten. Das zeigt eine Umfrage des European Council on Foreign Relations in neun EU-Staaten: 59 Prozent aller Befragten gaben an, ihre Meinung zu den Vereinigten Staaten hätte sich verschlechtert. Besonders stark war der Ansehensverlust Dänemark (71 Prozent), Portugal (70 Prozent) und Deutschland (65 Prozent).
Im Vergleich hat zwar auch Chinas Image in der Corona-Krise Kratzer bekommen, doch geben hier insgesamt nur 48 Prozent an, ihre Sicht auf das Reich der Mitte habe sich verschlechtert.
Zu Bedenken ist, dass die Umfrage Ende April durchgeführt worden ist, als es noch keine «Black Lives Matter»-Proteste gab und die Fallzahlen noch nicht ihre heutigen Dimensionen hatte: Das Ergebnis dürfte in einer aktuellen Umfrage noch dramatischer für die USA ausfallen.
12.40 Uhr: Und nun zu etwas völlig Anderem...
12.17 Uhr: Erneut mehr Ansteckungen
Die heute veröffentlichten Corona-Zahlen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zeigen: Seit gestern haben sich 58 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Am Donnerstag waren es 52 Fälle.
Insgesamt haben sich in der Schweiz und Liechtenstein bis heute 31'486 Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Gestorben sind 1682 Menschen.
11.10 Uhr: Rekord – fast 40'000 Neuinfektionen in den USA
Mit rund 40'000 gemeldeten Fällen hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in den USA am Donnerstag einen neuen Höchststand erreicht.
Damit ist der bisherige Rekordwert von rund 36'400 Neuinfektionen vom 24. April überstiegen, wie aus Zahlen der John-Hopkins-Universität hervorgeht. Die «Washington Post» hatte zuvor von über 39'327 gemeldeten Neuinfektionen am Donnerstag berichtet.
Demnach planen Gliedstaaten wie Texas, Arizona, Florida und New Mexico, angekündigte Lockerungen vorerst nicht umzusetzen. Allein in Texas sei ein neuer Rekord von 6'000 neuen Fällen binnen 24 Stunden erreicht worden. In den USA sind damit über 2,4 Millionen Infektionen mit Sars-CoV-2 bekannt geworden. Über 124'000 Menschen sind mit dem Virus gestorben.
10.25 Uhr: Schweden wirft WHO «Fehldeutung» vor
Er ist das Gesicht des schwedischen Corona-Sonderwegs – und mit der Bewertung seines Landes durch die Weltgesundheitsorganisation WHO nicht einverstanden: Staatsepidemiologe Anders Tegnell hat mit Unverständnis auf die Einordnung Schwedens als besonderes Risikoland durch die WHO reagiert. «Das ist leider eine totale Fehldeutung der Daten», sagte Tegnell am Freitagmorgen dem schwedischen Fernsehsenders SVT.
Schweden habe steigende Fallzahlen, die jedoch darauf beruhten, dass das Land deutlich mehr Tests durchführe als vorher, sagte Tegnell. «Es ist unglücklich, Schweden mit Ländern zu vermischen, die zuvor überhaupt keine Probleme hatten und offenbar erst am Anfang ihrer Epidemie stehen.» Die WHO hätte sich vermutlich einfach in Stockholm melden sollen, dann hätte man ihr ein detaillierteres Bild der schwedischen Situation geben können, sagte Tegnell.
30 Länder in der europäischen Region hätten im Laufe der vergangenen beiden Wochen wieder steigende Fallzahlen vermeldet, sagte der WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge, in Kopenhagen. In elf Ländern habe eine beschleunigte Übertragungsrate zu einem sehr deutlichen Wiederaufleben des Coronavirus geführt .
Darunter seien neben Schweden Länder wie Armenien, Aserbaidschan, Albanien und die Ukraine. In diesen Ländern drohten starke Belastungen für das Gesundheitswesen, wenn nicht entschieden gegen die Ausbreitung vorgegangen werde, so Kluge.
10 Uhr: Wie Remdesivir Covid-19 bekämpft
9.30 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus
7.45 Uhr: Bund prüft strengere Einreisekontrollen
In den letzten beiden Tagen wurden laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz insgesamt knapp 100 Covid-19-Neuinfektionen registriert. Sieben Fälle davon sind offenbar durch Reisende aus Serbien in die Schweiz gelangt.
Wie Stefan Kuster vom BAG gestern vor den Medien sagte, gebe es derzeit eine Häufung von Fällen bei Einreisenden aus Serbien. Mit dem Land bestünden zwar noch Einreisebeschränkungen, doch in Ausnahmefällen sei eine Einreise möglich.
Wie SRF berichtet, überlegen die Schweizer Behörden nun, ob Einreisende aus Serbien beim Grenzübertritt speziell kontrolliert werden sollten – etwa durch Fiebermessen. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes forderte bereits Anfang des Monats generelle Temperatur-Checks für Flugreisende. Personen mit Symptomen sollten sofort ins Spital.
Laut «20 Minuten» empfehlen die Experten für Reisende aus Ländern der Gefahrenstufe Orange – zu denen auch Serbien gehören dürfte – eine zweiwöchige Quarantäne und einen Corona-Test. In dieselbe Kategorie würden etwa auch Grossbritannien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Kosovo fallen.
Nicola Low, Epidemiologin an der Universität Bern, hat die Empfehlung in einem aktualisierten «Policy-Briefing», das demnächst publiziert wird, erneuert. «Nach unserer Klassifikation würden aus Serbien kommende Personen bei ihrer Ankunft getestet werden. Sie würden auch in Quarantäne gehen und etwa eine Woche später nochmals getestet werden», zitiert «20 Minuten» Low.
Der serbische Botschafter in der Schweiz, Goran Bradić, glaubt indes nicht, dass entsprechende Massnahmen notwendig seien. «Ich glaube, dass das bei einer Überlegung bleibt. Es sei denn, die Zahlen stiegen noch weiter an», sagte er zu SRF.
6.40 Uhr: Höhenlage in Anden schützt offenbar vor Covid-19
Lateinamerika hat sich zum Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt. Eine Region jedoch scheint dem Virus weit besser zu trotzen: Die Menschen in den Anden erkranken deutlich seltener an Covid-19.
In Peru, wo es nach Brasilien die meisten Infektionen des Subkontinents gibt, traten in Gegenden über 3'000 Metern Höhe nur 10 Prozent der Fälle auf. Im Verwaltungsgebiet Loreto im Regenwald wurden etwa 8'000 Infektionen und 321 Todesfälle gezählt, während es im hoch gelegenen Cusco – trotz 50 Prozent mehr Bevölkerung – nur 1'500 Fälle und 13 Tote gab. Die Sterblichkeitsrate in Loreto liegt demnach bei 4 Prozent im Vergleich zu 0,87 Prozent in Cusco.
Noch ist unklar, warum die Andenbewohner dem Virus offenbar besser trotzen. Es könnte an ihrem Atemsystem liegen, das an das Leben in grosser Höhe mit wenig Sauerstoff angepasst ist, lautet eine Hypothese.
«Studien dazu fangen gerade erst an», sagt Tarazona. «Menschen mit chronischem Sauerstoffmangel könnten weniger ACE-Rezeptoren haben, die dem Virus als Eingangstor dienen», sagt der peruanische Infektiologe Eduardo Gotuzzo. «Dadurch könnte das Virus für sie weniger infektiös sein.»
Eine andere Hypothese versucht den leichteren Verlauf der Pandemie in den Anden mit der ultravioletten Strahlung zu erklären. Einige Studien legen diese Schlussfolgerung nahe. «Die ultraviolette Strahlung ist eindeutig höher in grösserer Höhe und das bedeutet, dass das Virus schlechter überleben kann», sagt der Lungenfacharzt Carlos Ibérico von der Sabogal-Klinik in Lima.
5.00 Uhr: Krippe in Kloten schliesst, 80 Kinder in Quarantäne
Im Hort- und Krippenbetrieb des Schulhauses Dorf/Feld in Kloten ZH ist eine Mitarbeiterin positiv auf das Coronavirus getestet worden. Seit Mittwoch sind daher 80 Kinder in Quarantäne.
Hort und Krippe blieben bis auf Weiteres geschlossen. Die Massnahme sei mit dem Schulärztlichen Dienst des Kantons abgesprochen, zitierte der «Klotener Anzeiger» Elsbeth Fässler, Bereichsleiterin Bildung und Kind.
Fässler unterstrich, dass es sich bislang um einen Einzelfall handelt. «Wir haben bisher keinen Hinweis, dass sich noch weitere Mitarbeitende oder Kinder angesteckt haben könnten», sagte sie.
Eine Fachfrau, die die Kinder betreute, habe am letzten Montagmorgen erste Symptome wie Halsschmerzen und Fieber gehabt. Im Tagesverlauf habe sich ihr Zustand verschlechtert. Sie sei daher gegen 16 Uhr zum Arzt gegangen, der sie auf das Coronavirus getestet habe.
Am Mittwochmorgen habe dann das Testergebnis vorgelegen. Daraufhin hätten die Verantwortlichen sofort den Schulärztlichen Dienst kontaktiert und das weitere Vorgehen besprochen. Die Quarantäne der Kinder sei eine Vorsichtsmassnahme.
Noch am Mittwoch seien alle betroffenen Eltern telefonisch von der Schulleitung über die Massnahme informiert worden. Die Quarantäne werde voraussichtlich bis am kommenden Donnerstag, 2. Juli, dauern. Sie gelte für die 80 Kinder des Mittagstisches und des Horts.
Deren Geschwister und Eltern müssen nicht in Quarantäne, sagte Fässler gegenüber dem «Klotener Anzeiger» weiter. Im Schulhaus Dorf/Feld gehen rund 380 Kinder zur Schule. Neben der Primarschule sind im Gebäude auch drei Kindergärten untergebracht.
4.45 Uhr: Trump: «Ohne Tests keine Fälle»
US-Präsident Donald Trump hat die dramatisch ansteigende Zahl von Coronavirus-Infektionen in den USA heruntergespielt. «Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle», sagte er in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des Senders Fox News. Die USA hätten bislang rund 30 Millionen Menschen auf das Virus getestet, mehr als jedes andere Land der Welt. Trumps Einschätzung zufolge geht darauf die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA zurück.
Die meisten renommierten Experten lehnen Trumps Erklärung ab, wonach die Zunahme der Infektionen vor allem auf eine Zunahme von Tests zurückzuführen sein soll. Sie machen in erster Linie die von Trump vorangetriebene Lockerung von Corona-Beschränkungen in den Bundesstaaten verantwortlich.
3.50 Uhr: Mexiko meldet 25'000 Tote
In Mexiko ist die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus auf mehr als 200'000 und die der Todesopfer auf mehr als 25'000 gestiegen. Nach Angaben der Regierung vom Donnerstag (Ortszeit) kamen in den vorherigen 24 Stunden 6'104 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und 1024 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung hinzu. Im internationalen Vergleich rückte das nordamerikanische Land nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in den USA bei der Anzahl der Infektionen an Frankreich vorbei auf den 11. Platz. Die Zahl der Toten ist die siebthöchste der Welt.
Die wahren Zahlen dürften in Mexiko allerdings noch deutlich höher liegen. Äusserst wenige Menschen werden dort auf das Coronavirus getestet.
0.55 Uhr: Milder Verlauf bei Kindern
Kinder sind einer ersten europaweiten Studie zufolge in geringerem Ausmass von dem neuartigen Coronavirus betroffen. Die Untersuchung bei 582 Kindern und Jugendlichen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren, bestätigt frühere Studien.
Demnach verursacht die durch das Coronavirus hervorgerufene Lungenkrankheit vorwiegend leichte Erkrankungen bei Kindern. Todesfälle sehr selten sind, wie aus der in der renommierten Fachzeitschrift «The Lancet Child & Adolescent Health» veröffentlichten Studie hervorgeht.
Zwar habe die Mehrheit der Kinder – 62 Prozent – ins Spital eingeliefert werden müssen. Jedoch habe weniger als jeder zehnte Patient auf der Intensivstation behandelt werden müssen.