Wegen einer Aktion von Klimaaktivisten ist der Flugverkehr am Frankfurter Flughafen vorläufig eingestellt worden. Das teilte ein Sprecher der Bundespolizei mit. Mehrere Demonstranten waren am frühen Morgen auf das Gelände des Flughafens eingedrungen und hatten sich festgeklebt.
Zeitweise konnten keine Landungen und Starts mehr durchgeführt werden. Fluggäste werden gebeten, den Fraport vorerst nicht aufzusuchen und den Status ihrer Flüge vorab auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen.
Mittlerweile ist der Flugverkehr wieder aufgenommen worden. Starts und Landungen fänden wieder statt, sagte ein Flughafen-Sprecher. Allerdings würden noch nicht alle Start- und Landebahnen wieder vollständig genutzt.
Man habe sich mit sechs Demonstranten Zugang zu den Start- und Landebahnen verschafft, teilte die Gruppe Letzte Generation auf X mit. «Die weitere Förderung und Verbrennung von Öl, Gas und Kohle ist eine Bedrohung unserer Existenz», hiess es von den Aktivisten in einem Posting auf X. «Wir haben uns international zusammengeschlossen: Raus aus den Fossilen bis 2030!» Ein Polizeisprecher machte zur Anzahl der Aktivisten zunächst keine Angaben.
Acht Aktivisten verhaftet
Die deutsche Polizei hat acht Menschen festgesetzt. Während ein Mensch am Zaun hängengeblieben war, konnten sieben Personen am frühen Morgen in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Köpfen der beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben, wie ein Sprecher berichtete.
Zwei der Aktivisten seien bereits von den Bahnen losgelöst und für weitere Ermittlungen der hessischen Landespolizei übergeben worden, so die Bundespolizei.
Vier Swiss-Flüge gestrichen
Die Blockade hat auch Hunderte Swiss-Passagiere betroffen. Die Airline annullierte am frühen Morgen vier Flüge, je einen Hin- und einen Rückflug von und nach Zürich und von und nach Genf.
Betroffen von den Annullationen seien rund 370 Personen, sagte eine Swiss-Sprecherin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Die weiteren Auswirkungen seien noch unklar, man beobachte die Lage. Nachwirkungen seien auch noch wahrscheinlich, wenn der Betrieb wieder aufgenommen sei.
Am Mittwoch hatten Aktivisten der Letzten Generation bereits den Flughafen Köln/Bonn zeitweise lahmgelegt. Sie klebten sich auf einem Rollfeld des Flughafens fest. Sie wurden von der Polizei weggebracht. Der Flugbetrieb konnte nach mehreren Stunden wieder aufgenommen werden.
Ähnliche Proteste gab es am Mittwoch auch am Londoner Flughafen Heathrow, wo neun Aktivisten der Gruppe Just Stop Oil festgenommen wurden. In Norwegen kam es zu einer Blockade am Osloer Flughafen von zwölf Aktivisten. Auch aus Spanien und Finnland wurden ähnliche Vorfälle gemeldet.