«Letzte Generation»Klimaschützer schwänzen Gerichtstermin wegen Bali-Ferien
amo
1.2.2023
Sie setzen sich für den Klimaschutz ein, blockieren Strassen und legen Flughäfen lahm. Ausgerechnet zwei Mitglieder der Gruppe «Letzte Generation» machen nun mit einem Langstreckenflug von sich reden.
amo
01.02.2023, 16:01
amo
Eigentlich sollten zwei Klimaaktivist*innen der Organisation «Letzte Generation» im deutschen Bad Cannstatt am Montag vor Gericht aussagen. Doch die Stühle blieben leer. Statt an der Verhandlung teilzunehmen, düsten die beiden ab in die Ferien nach Bali. Dafür nahmen sie einen Langstreckenflug in Kauf.
Im vergangenen Herbst klebten sich die 22-Jährige und ihr 24-jähriger Freund auf die Bundesstrasse 10 bei Stuttgart. Das Gerichtsverfahren steht denn auch im Zusammenhang mit jener Aktion. Aufgeflogen sind die Bali-Ferien der beiden, weil der Richter sich nach dem Grund der Abwesenheit erkundigte, schreibt die «Bild»-Zeitung.
Ein Sprecher des Aktionsbündnisses «Letzte Generation» rechtfertige die Ferien der beiden Angeklagten damit, dass sie den Flug als Privatleute, nicht als Klimaschützer*innen, gebucht hätten. «Das muss man auseinanderhalten», wird er von der «Bild» zitiert.
Die «Letzte Generation» hat bereits mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem beschmierten die Mitglieder Kunstwerke in Museen und Ausstellungen. Weiter blockierten sie mehrfach Flughäfen in Deutschland und legten so den Flugbetrieb lahm.
Klima-Aktivisten bewerfen Monet-Gemälde in Potsdam mit Kartoffelbrei
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24.10.2022
International für Schlagzeilen sorgte die Gruppierung nach einem Vorfall in Berlin, bei dem eine Frau ums Leben gekommen ist. Eine Velofahrerin starb Anfang des letzten Novembers nach einem Unfall.
Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr soll nach dem Unfall wegen einer Protestaktion der «Letzten Generation» im Stau gestanden und deshalb verspätet zum Unglücksort gekommen sein. Die «Letzte Generation» wehrt sich gegen diese Vorwürfe. Der Einsatzbericht der Rettungskräfte zeigte ebenfalls, dass die Strassenblockade keinen Einfluss auf die Rettung der Frau gehabt habe.
Klimaaktivistin: «Ich war mega gestresst, es war meine erste Aktion»
Selina Lerch von «Renovate Switzerland» hat sich im April 2022 auf der Autobahnausfahrt Bern Wankdorf auf die Strasse geklebt. Die Situation sei sowohl für Aktivist*innen wie auch für Verkehrsteilnehmer*innen sehr stressig gewesen, so Lerch.