Ukraine-Überblick Selenskyj erklärt von Putin deklarierte Waffenruhe für gescheitert

Red./Agenturen

7.1.2023

Die Ukraine und Russland berichten von weiteren Angriffen während der von Moskau einseitig verkündeten Waffenruhe. Die USA kündigen unterdessen weitere Milliardenhilfen für die Ukraine und NATO-Partner an. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Red./Agenturen

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kampfhandlungen in der Ukraine gehen nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch in der orthodoxen Weihnachtszeit auf dem üblichen Niveau weiter.
  • Kiew meldet Angriffe in der Nähe von 14 Siedlungen in den Regionen Luhansk und Donezk.
  • Die russische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Krim abgewehrt.
  • Die USA lassen der Ukraine und ihren Nato-Verbündeten zusätzliche Militärhilfen im Umfang von etwa 3,75 Milliarden Dollar zukommen.
  • In der belarussischen Opposition mehren sich Sorgen vor einer möglichen Mobilmachung in ihrem Land zur Unterstützung von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.
  • Die Entwicklungen von Freitag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 07. Januar 2023

  • 21.42 Uhr

    Ukraine setzt Dutzende russische Künstler auf Sanktionsliste

    Die Ukraine hat Dutzende russische Künstler und andere Personen des öffentlichen Lebens auf eine Sanktionsliste gesetzt. Einer der international wohl bekanntesten Namen in dem am Samstag vom ukrainischen Präsidialamt veröffentlichten Dekret ist die in Wien lebende und als kremlnah in die Kritik geratene Opernsängerin Anna Netrebko. Ihr sowie 118 weiteren Personen – darunter auch drei ukrainischen Staatsangehörigen – wird etwa, sofern vorhanden, Vermögen in der Ukraine gesperrt. Auf der Sanktionsliste stehen zudem unter anderen der bekannte russische Musiker Filip Kirkorow sowie Schauspieler und Regisseur Nikita Michalkow.

    Die russisch-österreichische Sopranistin Anna Netrebko während eines Galakonzerts im Kremlpalast in Moskau am 18. September 2021.
    Die russisch-österreichische Sopranistin Anna Netrebko während eines Galakonzerts im Kremlpalast in Moskau am 18. September 2021.
    YURI KOCHETKOV/KEYSTONE
  • 21.10 Uhr

    Selenskyj erklärt von Putin deklarierte Waffenruhe für gescheitert

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die von Kremlchef Wladimir Putin über das orthodoxe Weihnachtsfest deklarierte Feuerpause für gescheitert erklärt. «Die Welt konnte einmal mehr sehen, wie falsch Aussagen aus Moskau auf jeder Ebene sind», sagte der 44-Jährige in seiner Videobotschaft am Samstagabend - kurz bevor der von Putin genannte Zeitraum der versprochenen Waffenruhe um 22.00 Uhr MEZ offiziell enden sollte.

    «Sie haben irgendetwas von einem angeblichen Waffenstillstand gesagt, doch die Realität ist, dass russische Geschosse erneut Bachmut und andere ukrainische Positionen getroffen haben», sagte Selenskyj weiter. «Wieder einmal hat sich bestätigt: Nur die Vertreibung der russischen Besatzer von ukrainischem Land und die Beseitigung aller Möglichkeiten Russlands, Druck auf die Ukraine und ganz Europa auszuüben, wird die Wiederherstellung von Waffenstillstand, Sicherheit und Frieden bedeuten.»

    Putin hatte am Donnerstag einseitig eine 36-stündige Feuerpause angeordnet und als Begründung das Weihnachtsfest genannt, das viele orthodoxe Christen am 7. Januar feiern. Kiew lehnte den russischen Vorstoss von Anfang an als Heuchelei ab und auch viele internationale Beobachter sprachen von einer reinen Propaganda-Geste. Noch während die Waffenruhe offiziell in Kraft war, räumte Moskau ein, ukrainische Angriffe weiter zu erwidern. Ukrainischen Angaben zufolge starben zudem durch russischen Beschuss in der Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk zwei Zivilisten.

  • 20.32 Uhr

    Moldaus Ministerpräsidentin: Ukraine kämpft für europäische Werte

    Die moldauische Regierungschefin Natalia Gavrilita hat die Lieferung von Marder-Panzern aus Deutschland an die Ukraine begrüßt. In der Ukraine würden europäische Werte wie Freiheit und Menschenrechte verteidigt, sagte Gavrilita am Samstag bei einem Besuch der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Kloster Seeon vor Journalisten. «Die Ukraine muss in diesem Kampf unterstützt werden.»

    Natalia Gavrilita, Ministerpräsidentin der Republik Moldau, und Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef, bei der Winterklausur der CSU im Bundestag im Kloster Seeon.
    Natalia Gavrilita, Ministerpräsidentin der Republik Moldau, und Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef, bei der Winterklausur der CSU im Bundestag im Kloster Seeon.
    Sven Hoppe/KEYSTONE

    Trotz der direkten Nachbarschaft zur Ukraine fürchtet Moldau laut Gavrilita derzeit keine russischen Angriffe. Solange sich die Kämpfe nicht Richtung Westen verlagerten, halte ihre Regierung die Sicherheitslage für stabil. Allerdings sei Moldau bereits stark von einer hybriden Kriegsführung Russlands betroffen, die sich in einer Rekordzahl an Cyberangriffen und gezielter Desinformation zeige.

  • 18.52 Uhr

    Heftiger Artilleriebeschuss der Stadt Tschassiw Jar

    Ungeachtet der einseitig von Russland verkündeten Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest sind die Kämpfe in der Ukraine weitergegangen. Die ostukrainische Stadt Tschassiw Jar war den gesamten Samstagvormittag heftigem Artilleriebeschuss ausgesetzt, wie AFP-Journalisten vor Ort berichteten. Die wenigen noch verbliebenen Bewohner zogen es deshalb vor, die Weihnachtsmesse statt in der Kirche in einem Schutzkeller zu feiern.

    Die orthodoxen Christen in der Ukraine feiern ebenso wie in Russland Weihnachten erst am 7. Januar. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte für das Weihnachtsfest eine einseitige 36-stündige Waffenruhe ab Freitag angeordnet.

  • 14.11 Uhr

    Moskau: eigene Truppen feuern lediglich zurück

    Trotz der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten einseitigen Feuerpause hat Russlands Armee eigenen Angaben zufolge während des orthodoxen Weihnachtsfests ukrainische Angriffe erwidert.

    «Alle Positionen der ukrainischen Armee, von denen aus Beschuss erfolgte, wurden von den russischen Streitkräften durch Erwiderung des Feuers niedergeschlagen», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag.

    Kampfhandlungen gab es demnach in den Gebieten Donezk, Cherson und Saporischschja. Ungeachtet dessen behauptete Konaschenkow, Russland halte sich an die selbst auferlegte 36-stündige Feuerpause, die am Samstagabend um 22.00 Uhr MEZ offiziell enden sollte.

  • 13.04 Uhr

    London: Kämpfe gehen auf «üblichem Niveau» weiter

    Die Kampfhandlungen in der Ukraine gehen nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch in der orthodoxen Weihnachtszeit auf dem üblichen Niveau weiter. Eine der am härtesten umkämpften Gegenden sei weiterhin die um die Stadt Kreminna in der Region Luhansk, hiess es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. «In den vergangenen drei Wochen haben sich die Kämpfe rund um Kreminna auf das dicht bewaldete Gebiet westlich der Stadt konzentriert.»

    Da die Wälder selbst im Winter einen gewissen Sichtschutz vor der Beobachtung aus der Luft böten, hätten beide Seiten sehr wahrscheinlich Schwierigkeiten, den Artilleriebeschuss genau einzustellen. In den Waldgebieten kämen wie üblich vor allem Infanteristen zum Einsatz - Soldaten also, die vorrangig zu Fuss und auf kurze Distanz kämpfen.

    Ukrainischer Raketenwerfer am 5. Januar 2023 bei Bachmut, Region Donezk.
    Ukrainischer Raketenwerfer am 5. Januar 2023 bei Bachmut, Region Donezk.
    Bild: Keystone
  • 12.30 Uhr

    Kiew: Truppen werden von Marder «enorm profitieren»

    Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat sich zuversichtlich gezeigt, dass nach Schützenpanzern auch Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine geliefert werden könnten. «Ich bin Optimist. Nach fast einem Jahr seit Beginn dieser grossen russischen Invasion haben viele Menschen in Deutschland endlich begriffen, dass es in diesem Krieg um die Existenz der Ukraine geht und um Frieden im ganz Europa», sagte Makeiev der «Wirtschaftswoche» auf die Frage, wie gross er die Chance einschätze, dass Deutschland nun auch Kampfpanzer vom Typ Leopard liefert.

    Nachdem die Ukraine Schützenpanzer vom Typ Marder (links) erhalten soll, hofft Kiew weiter auf stärkere Kampfpanzer vom Typ Leopard (rechts). (Archiv)
    Nachdem die Ukraine Schützenpanzer vom Typ Marder (links) erhalten soll, hofft Kiew weiter auf stärkere Kampfpanzer vom Typ Leopard (rechts). (Archiv)
    Keystone

    Schützenpanzer sind für den geschützten Transport kleinerer Gruppen von Soldaten ins und im Kampfgebiet gedacht und bieten außerdem Feuerunterstützung. Kampfpanzer haben eine hohe Feuerkraft, eine kleine feste Besatzung und werden für die Bekämpfung gegnerischer Panzer oder anderer Ziele eingesetzt.

    «Vom Schützenpanzer Marder werden unsere Bodentruppen enorm profitieren», sagte Makeiev. Er bedankte sich zudem für die Bereitstellung von Luftabwehrsystemen. Das angekündigte Patriot-System werde gemeinsam mit den bereits gelieferten Gepard und Iris-T einen entscheidenden Beitrag «zum Schutz des ukrainischen Himmels vor russischen Raketen» leisten. «Auch wenn es für manche seltsam klingt: Deutsche Waffen retten Leben und tragen zur Wiederkehr des Friedens in Europa bei.»

  • 12.27 Uhr

    EU-Parlamentspräsidentin für «Leopard»-Lieferung

    Die Präsidentin des Europa-Parlaments, Roberta Metsola, hat die Entscheidung der deutschen Regierung zur Lieferung von Marder-Schützenpanzern an die Ukraine begrüsst. «Es ist wichtig, dass wir das ukrainische Volk weiter unterstützen – politisch, humanitär, finanziell und militärisch», sagte sie am Samstag bei der Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten im oberbayerischen Kloster Seeon.

    Europa müsse die ukrainischen Forderungen nach Hilfe erfüllen, sagte Metsola. Sie wolle nicht, dass dies nur die Vereinigten Staaten tun. «Die Stärkung unserer Sicherheit hängt auch von der Stärkung der Sicherheit unserer Nachbarn ab. Sie sind nicht stark und sicher, wenn wir es nicht sind.» Europa müsse daher auch seine Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft ausbauen. Das lasse sich nur erreichen, indem man eine wirkliche Sicherheits- und Verteidigungs-Union schaffe, die die Nato ergänze.

  • 12.17 Uhr

    Ukraine wurde 2022 mit mehr als 30 Milliarden Franken unterstützt

    Die von Russland überfallene Ukraine ist im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge aus dem Ausland mit umgerechnet mehr als 30 Milliarden Franken an Hilfsgeldern und Krediten unterstützt worden. Rund 40 Prozent stammten dabei aus den USA, teilte die ukrainische Zentralbank in der Nacht zu Samstag mit. Knapp 25 Prozent seien von der Europäischen Union und etwa acht Prozent vom Internationalen Währungsfonds gekommen. Weitere rund fünf Prozent habe Deutschland beigesteuert.

    Die Unterstützung lag damit bei rund 16 Prozent der ukrainischen Vorkriegswirtschaftsleistung. Das ukrainische Bruttoinlandsprodukt wiederum ist 2022 durch den Krieg nach Schätzungen des Wirtschaftsministeriums in Kiew um über 30 Prozent eingebrochen.

    Russland ist Ende Februar in die Ukraine einmarschiert und hat einschliesslich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim gut 18 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt. Das angegriffene Land ist finanziell und militärisch weitgehend von ausländischer Hilfe abhängig.

  • 11.12 Uhr

    Putin feierte Weihnachten alleine in Kreml-Kirche

    Putin feiert Weihnachten alleine

    Putin feiert Weihnachten alleine

    Wladimir Putin hat das erste orthodoxe Weihnachtsfest seit dem Einmarsch seiner Armee in die Ukraine gefeiert.

    07.01.2023

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat das erste orthodoxe Weihnachtsfest seit dem Einmarsch seiner Armee in die Ukraine auf dem Gelände des Kremls gefeiert. Von staatlichen russischen Medien am Samstag verbreitete Fotos und Filmaufnahmen zeigen, wie der 70-Jährige lediglich im Beisein von Kirchendienern in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale steht.

    Putin, der vor mehr als zehn Monaten den Angriffskrieg gegen das Nachbarland befohlen hatte, sagte einer Kreml-Mitteilung zufolge: «Dieser helle, geliebte Feiertag inspiriert die Menschen zu guten Taten und Bestrebungen und dient dazu, in der Gesellschaft unvergängliche geistliche Werte und moralische Richtlinien wie Barmherzigkeit, Mitgefühl, Güte und Gerechtigkeit zu bekräftigen.»

    Wladimir Putin feierte das orthodoxe Weihnachtsfest alleine mit Geistlichen – und offenbar einem Fotografen. 
    Wladimir Putin feierte das orthodoxe Weihnachtsfest alleine mit Geistlichen – und offenbar einem Fotografen. 
    Bild: Keystone

    Der Kremlchef dankte zudem der russisch-orthodoxen Kirche für ihre gesellschaftliche Rolle. Deren einflussreiches Oberhaupt, Patriarch Kirill, gilt als glühender Unterstützer des Kriegs gegen die Ukraine, in dem bereits Tausende Zivilisten getötet und viele weitere verletzt wurden. Seit dem Herbst beschießt die russische Armee zudem gezielt die ukrainische Energie-Infrastruktur, weshalb viele Menschen in der kalten Jahreszeit zeitweise oder dauerhaft ohne Heizung, Strom- und Wasser-Versorgung sind.

    Vor diesem Hintergrund werten viele Beobachter auch eine von Putin angeordnete einseitige Weihnachts-Waffenruhe als zynische Propaganda-Geste. Offiziell sollte die russische Feuerpause bis Samstagabend 22.00 Uhr MEZ gelten, allerdings wurden weiter anhaltende Kampfhandlungen gemeldet.

  • 10.32 Uhr

    Neue ukrainische Kirche feiert Weihnachten in Höhlenkloster

    In Kiew hat die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine erstmals eine Weihnachtsmesse im berühmten Höhlenkloster abgehalten. Der Einladung zum Gottesdienst in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale folgten am Samstag mehrere Hundert Gläubige, Dutzende Journalisten und Kulturminister Olexander Tkatschenko. Der Gottesdienst wurde auch live im ukrainischen Fernsehen übertragen.

    Unabhängige Orthodoxe Kirche feiert erstmals Weihnachten in Kiews Höhlenkloster

    Unabhängige Orthodoxe Kirche feiert erstmals Weihnachten in Kiews Höhlenkloster

    Hunderte orthodoxe Christen haben am Samstag zum ersten Mal unter der Leitung der unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine im berühmten Höhlenkloster Lawra Petschersk von Kiew die Weihnachtsmesse gefeiert. Durch den Gottesdienst in der zum Klost

    07.01.2023

    Bis Ende 2022 war die wohl wichtigste Kathedrale der Ukraine von der konkurrierenden ukrainisch-orthodoxen Kirche genutzt worden. Deren Nutzungsverträge für zwei Hauptkirchen der insgesamt zehn Gotteshäuser des unter Unesco-Weltkulturerbes stehenden Höhlenklosters wurden dann aber nicht mehr verlängert. Die lange mit dem Moskauer Patriarchat verbundene Kirche kritisiert den Vorgang als rechtswidrig.

    Die orthodoxen Kirchen der Ukraine feiern - wie auch im verfeindeten Russland - Weihnachten erst am 7. Januar. Um die Bindungen zu Moskau zu kappen, war bereits im Jahr 2018 mit staatlicher Hilfe die Orthodoxe Kirche der Ukraine gegründet worden. Neben dieser dem Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul) zugeordneten Kirche gibt es noch zwei grössere Kirchen, die den orthodoxen Ritus befolgen, sowie mehrere kleinere.

    Das berühmte Kiewer Höhlenkloster.
    Das berühmte Kiewer Höhlenkloster.
    Archivbiild: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
  • 9.15 Uhr

    Kiew: Militär wehrt zahlreiche russische Angriffe ab

    Das Militär der Ukraine hat nach Angaben des Generalstabs russische Angriffe nahe 14 Siedlungen in den Regionen Luhansk und Donezk abgewehrt. Trotz der seit Freitag von Moskau einseitig verkündeten Waffenruhe habe es demnach einen russischen Raketenangriff und 20 Angriffe mit Mehrfachraketen gegeben, hiess es weiter.

    Ein ukrainischer Panzer fährt am 4. Januar 2023 durch Bachmut in der Region Donezk.
    Ein ukrainischer Panzer fährt am 4. Januar 2023 durch Bachmut in der Region Donezk.
    Archivbild: Keystone
  • 6.47 Uhr

    Russland: Drohnenangriff auf Krim abgewehrt

    Die russische Flugabwehr hat staatlichen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff auf die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. Das unbemannte Flugobjekt sei am frühen Samstagmorgen über einer Mole nahe Sewastopol, der Marinebasis der russischen Schwarzmeerflotte, abgeschossen worden, schrieb der Gouverneur der Stadt, Michail Raswoschajew, laut Staatsagentur Tass in seinem Telegram-Kanal. Der Hafen war bereits mehrfach Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, zuletzt am 4. Januar, als zwei Drohnen abgeschossen wurden.

    Trotz der von Kremlchef Wladimir Putin anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests einseitig verkündeten Waffenruhe kam es in der Ukraine zu erneuten Kämpfen. Die 36-stündige Feuerpause, die ab Freitagmittag Moskauer Zeit (10.00 Uhr MEZ) beginnen sollte, wäre die erste Waffenruhe entlang der gesamten Frontlinie seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar vergangenen Jahres gewesen. Die orthodoxen Kirchen der Ukraine feiern Weihnachten traditionell erst am 7. Januar.

    Raswoschajew monierte weiter, selbst das «heilige Weihnachtsfest» könne die «unmenschlichen Wesen» nicht davon abhalten, «unsere Heldenstadt anzugreifen». Die Ukraine hatte die Feuerpause anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests als heuchlerisches Ablenkungsmanöver der russischen Angreifer abgelehnt. Am Freitag dann galt für die gesamte Ukraine – trotz Waffenruhe – rund zwei Stunden lang Luftalarm. Derweil nahm Putin laut Tass an einem orthodoxen Weihnachtsgottesdienst in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale im Kreml teil.

  • 3.22 Uhr

    Belarussische Opposition in Sorge um Mobilmachung

    In der belarussischen Opposition mehren sich Sorgen vor einer möglichen Mobilmachung in ihrem Land zur Unterstützung von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der im Warschauer Exil lebende Oppositionspolitiker Pawel Latuschka sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag), die Vorbereitungen dafür seien weit fortgeschritten. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko brauche nur noch auf Befehl des Kremls auf den Knopf zu drücken, um mit der Mobilmachung zu beginnen. Der frühere belarussische Kulturminister Latuschka gehört dem Exilkabinett von Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja an.

    Wie Latuschka unter Bezug auf Quellen aus Minsk berichtete, seien fast alle Mitarbeiter, die dem belarussischen Innenministerium unterstehen, aufgefordert worden, ihre Pässe abzugeben. Diese Informationen gäbe es aus verschiedenen Städten des Landes. «Das bedeutet, dass diese Personen das Territorium von Belarus im Falle ihrer Mobilisierung nicht mehr verlassen können», sagte Latuschka.

    Man könne zudem beobachten, dass die russische Militärpräsenz in Belarus ständig wachse. Das betreffe die Zahl der Soldaten und die Ausrüstung. «Militärübungen der russischen Streitkräfte, einschliesslich Übungen zur Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften Russlands und von Belarus finden regelmässig statt», sagte Latuschka.

    Lukaschenko besuchte nach offiziellen Angaben am Freitag eine gemeinsame russisch-belarussische Truppe im Land. Die «durch das Zusammenwachsen der Militäreinheiten und -verbände gewonnene» Erfahrung habe für Belarus «grosse Bedeutung», teilte das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Zuletzt mehrten sich Spekulationen, dass ein erneuter russischer Angriff in Richtung der ukrainischen Hauptstadt Kiew wieder über Belarus erfolgen könnte.

    Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko besucht am 6. Januar 2023 eine russisch-belarussische Truppe.
    Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko besucht am 6. Januar 2023 eine russisch-belarussische Truppe.
    Bild: Keystone
  • 0.44 Uhr

    USA: Weitere Milliardenhilfen für Ukraine und Nato-Partner

    Die USA lassen der Ukraine und ihren Verbündeten an der östlichen Flanke der Nato zusätzliche Militärhilfen im Umfang von etwa 3,75 Milliarden Dollar zukommen. Das gab das Weisse Haus am Freitag bekannt.

    Zu der jüngsten Tranche an Hilfen für die Ukraine gehören auch 50 Schützenpanzer vom Typ Bradley. Die mittelschwer gepanzerten Bradley-Kampffahrzeuge können auch zum Transport von bis zu zehn Soldaten eingesetzt werden und gelten wegen panzerbrechender Raketen, die sie abfeuern können, als «Panzer-Killer». Sie fahren auf Ketten, sind aber leichter und beweglicher als klassische Panzer.

    Aus Beständen des US-Militärs sollen im Rahmen des Hilfspakets Waffen im Wert von 2,85 Milliarden Dollar direkt in die Ukraine geschickt werden. 225 Millionen Dollar sollen in die langfristigen Fähigkeiten des ukrainischen Militärs und dessen Modernisierung fliessen.

    Weitere 682 Millionen Dollar sollen europäischen Verbündeten dabei helfen, Spenden von Militärausrüstung an die Ukraine zu ersetzen. «Wir müssen alles tun, was wir können, um den Ukrainern zu helfen, sich der russischen Aggression zu widersetzen», sagte die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre.

    Die USA will 50 Schützenpanzer vom Typ Bradley an die Ukraine liefern.
    Die USA will 50 Schützenpanzer vom Typ Bradley an die Ukraine liefern.
    Archivbild: AFP via Getty Images
  • 0.05 Uhr

    Putin besucht Weihnachtsgottesdienst im Kreml

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat an einer Messe anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests teilgenommen. Er besuchte am Freitag einen Gottesdienst in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale auf dem Gelände des Kreml in der Hauptstadt Moskau.

    Orthodoxe Christen in Russland, der von Russland angegriffenen Ukraine und einigen anderen Ländern feiern Weihnachten traditionell am 7. Januar. Die ukrainisch-orthodoxe Kirche hatte eingewilligt, Gläubigen in diesem Jahr zu gestatten, das Weihnachtsfest auch am 25. Dezember zu feiern.

    Nach Beginn einer von Putin einseitig ausgerufenen Waffenruhe in der Ukraine gab es in der Hauptstadt Kiew und anderen Teilen des Landes Luftalarm. Zumindest in Kiew waren am Freitag zunächst keine Explosionen zu hören, wenngleich das russische Verteidigungsministerium von ukrainischen Angriffen auf russische Stellungen in Donezk und den Regionen Luhansk und Saporischschja berichtete, die abgewehrt worden seien.