Experte ordnet Unglück ein Soll ich jetzt überhaupt noch in ein Flugzeug steigen?

Lea Oetiker

30.1.2025

Am späten Mittwochabend kam es in Washington zu einem Zusammenstoss zwischen einem Flugzeug und einem US-Militärhelikopter. Alle Passagiere sind tot.
Am späten Mittwochabend kam es in Washington zu einem Zusammenstoss zwischen einem Flugzeug und einem US-Militärhelikopter. Alle Passagiere sind tot.
Alex Brandon/AP/dpa

Drei Flugzeugunglücke in wenigen Wochen lösen Besorgnis aus. Jüngst in Washington D.C. Ein Experte erklärt blue News, warum Fliegen trotzdem noch sicher ist.

Lea Oetiker

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In den vergangenen Wochen kam es zu drei schweren Flugzeug-Unglücken.
  • Zuletzt in Washington: Die Behörden gehen davon aus, dass alle Passagiere tot sind.
  • Ein Experte ordnet die Situation für blue News ein.

In den vergangenen Wochen kam es weltweit gleich zu mehreren schweren Flugzeugunglücken. Seit dem 25. Dezember sind drei schwere Unfälle mit Passagiermaschinen bekannt geworden. Jüngst am Mittwochabend in Washington: Ein Passagierflugzeug kollidierte mit einem US-Helikopter. Die Behörden gehen davon aus, dass alle Passagiere tot sind.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Unglücken? «Nein», meint  Stefan Eiselin, Luftfahrtexperte und Herausgeber von «aerotelegraph», zu blue News. «Man hat immer die Tendenz, dass man bei unwahrscheinlichen Ereignissen versucht, eine Korrelation zu finden. Aber da gibt es keine. Es sind ganz unterschiedliche Regionen und Umstände.»

Luftraum in den USA überlastet

Die Umstände in Washington D.C. sind aktuell noch unklar. «Wir wissen nur, dass es eine Kollision gab», erklärt Eiselin. Aber: «In den USA gab es in letzter Zeit viele Beinahekollisionen, weil der Luftraum stark überlastet ist», erklärt er weiter. 

«Gibt es hier einen Zusammenhang? Diese Frage kann man zumindest einmal stellen.» Es könne aber auch ganz andere Ursachen haben. Was aber klar sei: «So einen Zusammenstoss sollte nicht einfach passieren», ergänzt Eiselin.

Die Überlastung des Luftraums ist ein bekanntes Problem, das bereits angegangen wird. Allerdings gibt es auch gegenläufige Entwicklungen: «Donald Trump hat den Einstellungsstopp für Fluglotsen eingeführt, weil er auf dem Spartrip ist. Von dem her ist das etwas gegenläufig, aber grundsätzlich hat man erkannt, dass da was ist.»

Unfallbilanz ist besser geworden

Trotz der jüngsten Vorfälle habe sich die Sicherheit in der Luftfahrt verbessert: «Man muss immer noch sehen, dass die Unfallbilanz gigantisch viel besser geworden ist als vor 30 oder 40 Jahren», sagt Eiselin. «Wenn man die Statistiken anschaut, sind die jährlichen Zahlen der Unfälle und der Todesopfer gesunken.»

Die erhöhte mediale Aufmerksamkeit für Flugunfälle führt oft zu einer verzerrten Wahrnehmung der tatsächlichen Risiken, erklärt Eiselin. «Im Zeitalter von Social Media sind sämtliche Zwischenfälle sofort bekannt. Das verstärkt die Wahrnehmung. Von vielen Dingen bekamen wir früher gar nichts mit.»


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