PolitikIran: Umstrittenes Kopftuchgesetz vorerst auf Eis
SDA
18.12.2024 - 02:22
Das vom iranischen Parlament verabschiedete Kopftuchgesetz wird vorerst auf Eis gelegt. «Die Regierung hat beschlossen, das Gesetz von der politischen Führung und dem Nationalen Sicherheitsrat erneut überprüfen zu lassen», sagte Vizepräsident Schahram Dabiri. Bis dahin werde das Gesetz auch gestoppt, sagte Dabiri dem Internetportal der Tageszeitung «Hammihan».
Keystone-SDA
18.12.2024, 02:22
SDA
Das von islamischen Hardlinern im Parlament verabschiedete Gesetz sieht für Frauen, die sich nicht an die Kopftuchpflicht halten, unter anderem hohe Geldstrafen oder die Verweigerung öffentlicher Dienstleistungen vor. Das Gesetz sollte Mitte Dezember von der Regierung umgesetzt werden, wurde aber wegen der heftigen Proteste im In- und Ausland verschoben.
Einer der Kritiker ist auch der als moderat geltende Präsident Massud Peseschkian. Vergangene Woche legte er sein Veto gegen das Gesetz ein und schaltete daraufhin den Sicherheitsrat ein. Der Rat ist das höchste Entscheidungsgremium der Islamischen Republik in Sicherheitsfragen.
Die jüngste Entscheidung sehen Beobachter als Etappensieg für Peseschkian im internen Machtkampf gegen die islamischen Hardliner. Der Präsident befürchtet bei Umsetzung des Gesetzes neue Unruhen und hofft, dass es im Sicherheitsrat zumindest teilweise revidiert wird.
Alle Frauen im Iran müssen laut islamischen Vorschriften eine lange Jacke und ein Kopftuch tragen, um Körperkonturen und Harre zu verbergen. In den Grossstädten jedoch halten sich inzwischen viele von ihnen aus Protest nicht mehr an die strengen islamischen Kleidungsregeln. Der Trend folgte auf die Massenproteste vom Herbst 2022 unter dem Motto «Frau, Leben, Freiheit».
Am Sonntag wurden über Social-Media-Kanäle Videos veröffentlicht, die zeigen sollen, wie ukrainische Drohnen in Gebäude im russischen Grosny einschlagen. Unter anderem erklärte der Herrscher der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, dass die Stadt vom ukrainischen Militär ins Visier genommen worden sei. Kadyrow fügte hinzu, dass zwei ukrainische Drohnen von der Luftabwehr abgeschossen worden seien, und dass eine auf dem Gelände von Spezialeinheiten detonierte. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte zwar den Ort anhand der Gebäude und der Strassenverläufe bestätigen, die mit Satellitenbildern des Gebiets übereinstimmen. Reuters war allerdings nicht in der Lage, unabhängig zu überprüfen, wann die Videos gefilmt wurden. Tschetschenien ist eine im Nordkaukasus gelegene autonome Republik der Russischen Föderation.
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