China Iran setzt Hoffnung auf neue Atomverhandlungen

SDA

3.4.2021 - 10:57

ARCHIV - Ali Akbar Salehi, Vizepräsident und Leiter der Atomenergie-Organisation des Iran, spricht zur Eröffnung der 63. Generalkonferenz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im International Center. Foto: Ronald Zak/AP/dpa
ARCHIV - Ali Akbar Salehi, Vizepräsident und Leiter der Atomenergie-Organisation des Iran, spricht zur Eröffnung der 63. Generalkonferenz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im International Center. Foto: Ronald Zak/AP/dpa
Keystone

Der Iran blickt positiv auf neue Atomgespräche ab kommenden Dienstag in Wien. Das Treffen ist der erste ernsthafte Versuch nach Amtsübernahme von US-Präsident Joe Biden, das Atomabkommen mit dem Iran von 2015 zu retten.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte im Mai 2018 einseitig die Vereinbarung aufgekündigt. «Wir sind dabei aus der Sackgasse rauszukommen», sagte Irans Atomchef Ali Akbar Salehi nach Angaben des Nachrichtenportals Entechab am Samstag. Der Grund dafür sei, dass die Agenda der Verhandlungen nicht mehr politisch, sondern technisch und sachlich verfolgt werde.

Die Weichen für das Wiener Treffen wurden am Karfreitag während einer Videokonferenz von Vertretern des Irans und der fünf verbliebenen Vertragspartner des Wiener Atomabkommens von 2015 – China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Russland – gestellt. Dabei einigten sich alle sechs Parteien, die Verhandlungen zur Rettung des Atomdeals sowie eine mögliche Rückkehr der USA fortzusetzen. Zunächst treffen sich ab Dienstag politische Direktoren und Expertenteams in Wien.

Das «Wall Street Journal» berichtete, dass der Iran und die USA zuerst eine Vereinbarung aushandeln, welche Schritte beide Seiten in welchem Zeitrahmen unternehmen, um zur ursprünglichen Vereinbarung von 2015 zurückzukehren.

In einer Gesprächsrunde auf der Audio-Plattform Clubhouse bezeichnet Salehi das Wiener Atomabkommen als einen strategisch wichtigen Vertrag für den Iran. «Mit einer Diskreditierung des Abkommens würden wir uns nur ins eigene Knie schiessen», sagte Salehi. Um den Deal zu retten, seien Verhandlungen nötig, «auch damit die Mauer des Misstrauens (zwischen dem Iran und dem Westen) immer kleiner wird», so der Vizepräsident und Chef der iranischen Atomorganisation.