Vakzin ohne Zulassung In China kann man sich bereits gegen Corona impfen lassen

tmxh / AFP

30.10.2020

Manche Teile der Bevölkerung in China können sich bereits gegen das Coronavirus impfen lassen. (Symbolbild)
Manche Teile der Bevölkerung in China können sich bereits gegen das Coronavirus impfen lassen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

In China ist es schon möglich, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Menschen mit «dringendem Bedarf» können sich für die Impfung anmelden. Kleiner Nachteil: Der Impfstoff ist noch nicht zugelassen.

Während im Westen noch eifrig an einem möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus gearbeitet und getestet wird, kann man sich in China bereits jetzt impfen lassen. Und das, obwohl der Impfstoff noch nicht zugelassen ist. Für sogenannte dringende Fälle, etwa medizinisches Personal, erlaubt die Regierung eine Verabreichung. 

So etwa in der ostchinesischen Stadt Jiaxing, wo die Gesundheitsbehörden einen Coronaimpfstoff einsetzen, dessen klinische Tests noch nicht abgeschlossen sind. Einwohner zwischen 18 und 59 Jahren «mit dringendem Bedarf» könnten sich in den Kliniken melden. Auch in der Nachbarstadt Haining kann man sich laut SRF-Bericht beim Gesundheitsamt für eine Impfung Anfang November anmelden.

Schon Hunderttausende geimpft

Der umgerechnet rund 30 Franken teure Impfstoff, dessen Kosten die Patienten selbst tragen müssen, wurde von dem chinesischen Unternehmen Sinovac Biotech entwickelt. Er wird zweimal im Abstand von bis zu 28 Tagen verabreicht. Hunderttausende sollen ihn bereits erhalten haben. 



Auch nach offiziellen Angaben hat China bereits Hunderttausenden von Hafenarbeitern, medizinischem Personal und weiteren Risikogruppen einen experimentellen Impfstoff verabreicht. Dabei traten Behördenangaben zufolge keine unerwünschten Reaktionen auf. 

«So viele Leute haben die Impfung schon erhalten, und es gab bisher keine Probleme», zitiert SRF auch eine Ärztin aus Haining. Als Chinesin sei sie «natürlich stolz, wenn wir solchen Krankheiten vorbeugen können. Auch die Bevölkerung wartet auf die Impfung, deshalb sind wir gerne bereit, sie abzugeben». 

China will Wettrennen gewinnen

Nach internationaler Kritik am Umgang mit dem Corona-Ausbruch in Wuhan versucht China, das weltweite Wettrennen um einen Coronaimpfstoff zu gewinnen. Die Regierung in Peking hat eine Zulassung noch vor Jahresende zugesagt. Elf chinesische Impfstoffe werden derzeit in klinischen Studien getestet, vier davon befinden sich in der dritten und letzten Testphase.



Anfang Oktober schloss sich China einer internationalen Initiative für die Beschaffung eines künftigen Coronaimpfstoffs für ärmere Länder an. Der chinesische Präsident Xi Jinping sagte zu, chinesische Impfstoffe zu einem «globalen öffentlichen Gut» zu machen. Wie viel Geld er für das Abkommen bereitstellt, sagte er nicht.

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