ParteiHistoriker: Schweiz hat Rechtsextremismus immer wieder ignoriert
sda
29.10.2022 - 09:34
Historiker Damir Skenderovic sieht bei rechtsextremen Gruppierungen wie der Jungen Tat eine neue Art der Propaganda am Werk: Sie soll provozieren und faszinieren. «Das ist brandgefährlich.»
Keystone-SDA, sda
29.10.2022, 09:34
SDA
Die Grösse solcher Gruppen sei zwar meist überschaubar, sagte Skenderovic in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». «Doch gerade im Internetzeitalter ist es fast wichtiger, wie viele Menschen sie mit ihren Inhalten erreichen können – und wie viele ähnlich denken wie sie.» Sie dürften deshalb nicht verharmlost werden.
Dass Rechtsextreme heute wieder verstärkt in die Öffentlichkeit drängten – wie mit Aktionen vor dem Tanzhaus Zürich letzte Woche -, liege am veränderten politischen Kontext: Sie glaubten, vermehrt auf Resonanz zu stossen. «Gewisse Ideen, die den Rechtsextremen wichtig sind, werden auch durch etablierte Parteien und Medien diskutiert. Sie sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen», so Skenderovic.
«Problem immer wieder ignoriert»
Als Beispiel nannte er das Gender-Thema. Rechtsextreme Gruppierungen versuchten, auf den «Gender-Zug» aufzuspringen und sich und ihr restliches Gedankengut so zu normalisieren. Das menschenverachtende rechtsextreme Gedankengut – darunter die Vorstellung einer natürlichen biologisch vorgegebenen Rollenverteilung und Werteunterschiede zwischen Menschen – führte in der Vergangenheit zu zahlreichen Gewalttaten und gipfelte letztmalig in der Schweiz im «kleinen Frontenfrühling» in den 1980er Jahren.
Der Schweiz wirft Skenderovic vor, auf dem rechten Auge blind zu sein. Kam es nicht zu krassen Gewalttaten wie in Chur 1989 als vier Tamilen, darunter zwei Kinder, getötet worden waren, machten sich die Behörden selten stark gegen rechtsextreme Gruppen. «Das Problem wurde immer wieder ignoriert.»
Boris Pistorius in Kiew: Der Verteidigungsminister will mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland beraten. O-Ton Boris Pistorius, Verteidigungsminister
«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
14.01.2025
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Hoffnung für den Nahen Osten: Ein Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas sind angeblich zum Greifen nahe. Laut Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden könnte eine Einigung bei den Friedensverhandlungen noch diese Woche zustande kommen. Hoffnungen auf eine abschliessende Einigung über eine Waffenruhe haben sich bei den zähen Verhandlungen zuletzt bisher immer wieder zerschlagen.
14.01.2025
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen
Nach Havarie: Der manövrierunfähige Tanker «Eventin» soll Montagabed nach Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt werden, um die Ostsee zu verlassen. Derzeit wird das Schiff vor dem Stadthafen Sassnitz von einem kommerziellen Schlepper gesichert. Ein weiterer Schlepper soll den Tanker gegen Mittag erreichen. Die 24 Crewmitglieder an Bord werden währenddessen versorgt. An Bord des Tankers herrschen schwierige Bedingungen, da weder Heizung, Küche noch Sanitäranlagen funktionieren.
13.01.2025
Pistorius in Kiew: Signal für Unterstützung
Hoffnung für Nahost? Gaza-Deal angeblich zum Greifen nahe
Stromausfall auf Tanker: «Eventin» soll Ostsee bald verlassen